Sinn und Zweck von Nationalstaaten und Nationalgefühl

  • Die irakische Armee steht offenbar kurz davor das von Kurden besetzte Kirkuk anzugreifen oder hat bereits damit begonnen. Die Medienbrichte sind hier noch widersprüchlich.


    Es scheint jedenfalls ein weiterer Bürgerkrieg in der Region bevorzustehen.

    Jetzt wird sich wohl zeigen wie sehr die Kurden bereit sind für ihre Unabhängigkeit zu kämpfen...

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."

  • Das Katalonische Parlament hat gerade, in Abwesenheit der Opposition, mit 70 zu 10 Stimmen die „Unabhängigkeit der Republik Katalonien“ von Spanien erklärt. Auf Barcelonas Straßen wird gefeiert. Surreal.

    Ist wahrscheinlich fürs erste Mal nur ein politisches Druckmittel gegen Madrid. Aber es ist wirklich absurd wie wenig gesprächsbereitschaft bei beiden Seiten vorhanden ist.

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."

  • Ein Dialog zwischen beiden Parteien erscheint mir unerlässlich, aber es wird immer ein Nachgeschmack bleiben. Ohne die Bereitschaft Spaniens Zugeständnisse hinsichtlich der Autonomiestärkung Kataloniens wird es kein gewaltlose Lösung geben können. Katalonien selbst resp. seine Regierung hat es sehr gut verstanden sich als Opfer darzustellen, dafür hat Rajoy alles getan und letztlich damit auch versagt. Rajoy sollte zurücktreten und den Weg frei für Gespräche mache. Er ist eh ein korrupter Politiker und gehörte dafür längst verurteilt.

  • Der Spanische Senat hat gerade die Absetzung der katalanischen Regierung gemäß Art. 155 der spanischen Verfassung beschlossen.


    Rajoy ruft die Spanier zu Ruhe und Besonnenheit auf. Schon bald werde der Rechtsstaat in Katalonien die verfassungsmäßige Ordnung wiederherstellen.


    Ich denke nicht, dass es da noch Dialog gibt. Vielmehr droht nun Gewalt, spätestens wenn Spanien nun versucht die katalanische Regierung zu verhaften.

  • Die Botschaft für mich als einfachen Mann: Demokratie herrscht solang, wie es der herrschenden Klasse zur Machtausübung dient. Im Notfall werden auch Demokraten zu Autokraten im Geiste von Putin oder Assad.


    Ich weiß, die spanische Verfassung hat eine klare Regelung für diesen Fall. Aber auch Gesetze haben eine dynamische Geschichte, besonders im Falle eines Franco-Spaniens. Man kann doch den demokratischen Willen der Mehrheit eines Volkes nicht vollständig ignorieren. Erst so hat man die katalanische Regierung in eine unausweichliche Lage gedrängt bzw. ihr den Weg dorthin geebnet.

  • Madrid hat von Anfang an überreagiert. Hätten sie das erste Referendum toleriert statt es niederzuknüppelen wären vielleicht auch die Gegner der Unabhängigkeit zur Wahl gegangen, hätten eine Mehrheit bekommen und zack Problem gelöst. Aber nein lieber erstmal draufhauen, richtig dumm!

  • Zugeständnisse hinsichtlich der Autonomiestärkung Kataloniens wird es kein gewaltlose Lösung geben können.

    Die spanischen Regionen haben schon sehr viel Autonomie.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Die spanischen Regionen haben schon sehr viel Autonomie.

    Jein. Sie haben einiges an Autonomie, es gibt aber auch mehrere EU-Staaten in welchen Regionen deutlich mehr Autonomie genießen.
    Die historische Dimension sollte man auch nicht ganz vergessen, Franco starb 1975, seine Herrschaft und der Bürgerkrieg (in dem die Katalanen auf republikanischer Seite waren) ist bis heute nicht richtig aufgearbeitet.
    Und entzündet hat sich der jetzige Streit ja daran, dass die katalnische Regionalregierung mit der damaligen spanischen Regierung ein neues Autonomiestatut aushandelte, und die damalige Konservative Opposition (die jetzt die Regierung stellt) wegen einem Wort vor dem Verfassungsgericht geklagt hat, und damit die gesamte neue Regelung gekippt hat.

  • Die spanischen Regionen haben schon sehr viel Autonomie.

    Siehe Ausführung von IWST, denen ich noch ergänzen möchte, dass es zwar den Autonomiestatus für bestimmte Regionen in Spanien gibt. Das Land selbst wird aber zentralistisch regiert, ein ähnliches föderales Bundestag - Bundesrat System zur Landesvertretung gibt es bisher nicht. In meinen Augen könnte genau das eine Lösung sein.


    Zu der Wahlbeteiligung wurde ja bereits durch Fairas erwähnt, unter welch schwierigen Umständen der Wahlgang stattfand - Wahllokale geschlossen, Guardia Civil hindert gewaltsam viele Menschen zu wählen und Zentralregierung ignoriert das Begehren Einiger vollkommen. Das war ein Fehler. Ähnlich in Schottland hätte am Ende das Lager der Unionsten wahrscheinlich die Mehrheit gestellt. Statt zu Knüppeln sollte man in Madrid das Spiel der Throne mal erfolgreich spielen.


    Ich bleibe dabei für den Dialog ist Rajoy als Ministerpräsident und somit Vertreter Spaniens verbrannt. Spätestens falls in den Neuwahlen die Separatisten die Mehrheit in der Provinzregierung erringen. Soll dann Gewalt in einem EU -Land des 21. Jahrhunderts die Antwort sein?

  • Wohl wahr, John.
    Der spanische König machte in meinen Augen mit Abstand die schlechteste Figur.
    Gerade dieser hätte sich hier als König aller Spanier zeigen können. Ein paar Worte auf Katalanisch während seiner Rede an seine Untertanen in Barcelona, die Aufforderung an beide Seiten zur Einigung, ja sogar eine Vermitterrolle hätte gut gepasst. Verpasste Chance.

  • Weil es ein weiterer Faktor ist der Europa lähmen und spalten wird. Neben großen Konfliktpotential und den negativen Auswirkungen einer weitere Balkanisierung.
    Auch die negaitven Auswirkungen für Spanien sind sicher auch nicht gut für Europa.


    Katalonien würde zudem sicher auf absehbare Zeit nicht in die EU kommen.


    Ach und mit Katalonien hörts ja nicht auf.
    Da stehen Korsen, Basken, Norditaliener, Venezianer...etc. ebenso in den Startlöchern.
    Und dann wären dann noch Bayern und Sachsen.

  • Stimmt schon was du sagst, und das solche Spaltereien prinzipiell eher zu vermeiden sind, auch wenn man mit einer einvernehmlichen Scheidung viele dieser Punkte vermeiden würde.
    Auf der anderen Seite haben Rajoy und Madrid dieses Ergebnis schwer verdient, die Unabhängigkeitsbefürworter waren mal eine verschwindend kleine Minderheit, erst seine Politik der Sabotage eines neuen Autonomiestatuts und danach die rechtsstaatlich fragwürdige Unterdrückung der Unabhängigkeitsbewegung hat diese Bewegung so groß werden lassen.


    Edit: Ach ja, du hast Südtirol vergessen.

  • Verdient? Mir ist schnurzegal was die Wurst verdient hat. Mir machen die Auswirkungen sorgen. Und mich nervt dieses KleinKlein, jei Minination Hurra. Wir sind was besseres als ihr Gehabe und wollen euch kein Geld geben, mindestens so wie das Machtgekloppe aus Madrid.


    Am Ende werden dann alle drunter leiden. Wer dann mehr oder weniger Schuld hat, ist dann auch egal.




    zu Südtirol.
    Meine Fresse. Also Norditalien will sich abspalten. Aber von Norditalien dann noch Venezien und Südtirol. Vielleicht noch wer?
    Was ist mit einzelnen Gemeinden? Haben die vielleicht auch Bock einen eigenen Staat aufzumachen?

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