Krieg im Jemen

  • Wie öde wäre das, wenn es keine Turmglocken mehr gäbe.

    Mir würde es nicht auffallen, aber Leute die in der Nachbarschaft einer Kirche wohnen würden sich vermutlich freuen. Zu irgend welchen besonderen Anlässen ok, aber sonst brauche ich das dämliche gebimmel auch nicht.


    Generell sehe ich den Konflikt so: Sowohl der Iran, als auch Saudi-Arabien sind beim Einsatz ihrer Mittel ziemlich rücksichtslos, beide Parteien setzen dabei die Mittel ein die sie haben. Das Vorgehen des Iran ist daher, nett gesagt, robuster, sie haben die größere militärische Expertise, sind durch die Sanktionen bei der Waffentechnik unabhängiger als die Saudis, die praktisch alles 1:1 einkaufen, haben gleichzeitig aber weniger Möglichkeiten finanziell einzugreifen. Die Saudis hingegen nutzen eher ihre Verbindungen in den Westen und schmeißen mit Geld um sich. Letztendlich sind beides skrupellose Regime, welchen es völlig egal ist wie viele Menschen durch ihr Ringen um die Vorherrschaft zu leiden haben. Dabei wären beide Parteien durchaus dazu in der Lage als stabilisierende Faktoren in der Region zu wirken, aber so wie es aktuell aussieht wird wohl auch weiterhin das Gegenteil der Fall sein.

  • US- Raketenabwehr schwächer als gedacht? Patriotsystem verfehlt fünfmal veraltete Rakete der Huthi-Rebellen. Huthis beschießen inzwischen den Flughafen der saudischen Hauptstadt Riad und einen Atomreaktor in den Arabischen Emiraten. Beide Angriffe scheitern vermutlich alleine aufgrund von Fehlfunktionen bei den veralteten Raketen und Marschflugkörpern chinesischer Bauart. Es handelt sich hierbei übrigens um den ersten gezielten militärischen Angriff auf einen Atomreaktor weltweit. Ein Erfolg hätte verheerende Konsequenzen haben können.
    Derweil bauen die USA ihre Raketenabwehr an der US-Westküste aus und verdoppeln die dortigen Abschussanlagen des Raketenabwehrsystems.

  • Fände ich jetzt nicht sooo überraschend, wenn man versucht Raketen abzuwehren gibt es keine 100%-Erfolgschance und die Patriotsysteme haben schon häufiger verfehlt. Wenn sich die Rakete wirklich geteilt hat, dürfte es ohnehin schwieriger gewesen sein sie abzufangen und man weiß ja auch nicht ob so eine alte modifizierte Scud-Rakete überhaupt eine stabile Flugbahn hatte.


    Vielleicht kann mir mal jemand der sich besser damit auskennt (ich vermute mal IWST ^^ ) erklären, warum man nicht mehr auf auf Schnellfeuerkanonen basierende Systeme wie die Nahbereichsverteidigungssystem von Schiffen setzt. Zumindest bei kleineren Raketen erscheint mir ein Hagel panzerbrechender Geschosse effektiver als der zielgenaue Abschuss mit einer mehrere Millionen Dollar teuren Rakete und die scheinen auch eine gute Abfangrate zu haben. Oder nimmt man die einfach nur nicht, weil man die vor jedes strategische Ziel setzen müsste, während die Patriot gleich einen größeren Bereich abdeckt?

  • Schwächer als gedacht?
    Das das Patriotsystem fast nix trifft ist seit dem ersten "US Golfkrieg" bekannt.


    Da das Dingen in den 60ern entwickelt wurde, ist das jetzt auch nicht moderner als die Raketen. Ok. es gab Kampfwertsteigerungen.... wie gut die sind, sehen wir ja...


    Und ja. Alles was ich aus PC Spielen gelernt habe ist: Projektile aus Kanonen werden zur Point defence eingesetzt, nicht zur weiträumigen Abdeckung.



    Mir war auch gar nicht klar, dass die VAE Atomkraftwerke besitzt.
    Oh man. So sicher die DInger....


    Vor allen. Da würden sich die Iraner ja auch voll freuen, wenn die getroffen werden.
    Ist ja nur nen Katzensprung nach IRan....
    Verstehe ich daher gerade nicht.

  • Zur Raketenabwehr mit Gatlings hat Twiggels das Stichwort ja schon gesagt: Punktverteidigung. Ein Schiff kann man mit einer davon verteidigen, ein Flughafen wird schon schwerer. Dazu kommt, dass es mehr braucht als das Geschütz, bei einem Schiff sind sie in dessen Feuerleitsystem eingebunden, an Land müsste man das extra bauen, und die Dinger sind relativ groß und teuer.


    Was das Patriot-System angeht, war es im zweiten Golfkrieg effektiver als im ersten, nur einige kommen eben doch durch.
    Auch das moderne System dass die Amerikaner in Alaska haben, wird gerne mal von verschiedenen Politikern überschätzt, die rechnen fix mit 4 Abfangraketen pro nordkoreanische Rakete, und da kann immer noch ein systematischer Fehler vorliegen.


    Falls sich wer genauer mit dem Thema beschäftigen will, hätte ich einen Link zu einem interessanten Podcast dazu: https://www.armscontrolwonk.co…ve/1204350/97-invincible/

  • Mit den Houthi angriffen auf die internationale Schiffahrt kommt man irgendwie auch nicht klar, obwohl jetzt bereits mehrere Marinestreitkräfte rund um das Horn von Afrika aktiv sind unter anderem auch ja auch schon die deutsche, nehmen die Angriffe an Intensität eher zu als ab.


    Jetzt ist in den vergangenen Tagen erstmals ein Frachtschiff komplett untergegangen und bei einem Angriff Gestern gab es die ersten 3 Toten Matrosen und 3 weitere schwerverletzte.


    Von Luftangriffen auf Houthi-Stellungen dagegen hört man wieder wenig bis gar nichts, insgesamt schon eine sehr komische Situation wie man hier mit einer richtig hart angezogenen Handbremse nur agiert.

  • Die Huthi haben wohl auch schon Navy Seals getötet und mindestens eine Reaper Drohne abgeschossen.


    Auf den ersten Blick sieht der Angriff der Huthis ja nach einer "spontanen" Aktion zur Solidarität mit der Hamas aus. Aber wahrscheinlich haben die sich eher lange und gut auf diesen Konflikt vorbereitet.


    Und ansonsten klappt die Absprache unter den Verbündeten halt nicht, die deutsche Fregatte hat auch schon versucht eine Reaper Drohne abzuschießen, weil die keine Kennung hatte.


    Von Luftangriffen auf Houthi-Stellungen dagegen hört man wieder wenig bis gar nichts,


    Doch, die gibt/gab es. Halt vermutlich eher präzise Angriffe. Vermutlich hat man erstmal kein Bock auf zivile Opfer, der Bevölkerung im Jemen geht es sowieso schon komplett scheiße.

  • Doch, die gibt/gab es

    Ja vereinzelt immer mal wieder aber keine wirklich großangelegte Offensive um die Kapazitäten der Houthis zu zerstören.


    Die stärksten Angriffe waren sicher die ersten gemeinsam geführten von den USA und den Briten aber wirklich was gebracht haben die ja anscheinend nicht wenn die Angriffe auf die Schiffahrt seit dem wie gesagt an Intensität zunehmen.


    Es kann sein das man hofft mit einer Waffenruhe in Gaza würden auch die Houthi Angriffe aufhören aber man zeigt eigentlich auch wie leicht erbressbar sich der Westen macht mit seiner Angst vor weiteren Eskalationen.

  • Ich glaube die Houthis werden massiv unterschätzt und der Westen taumelt da gerade wieder in einen Konflikt rein, den er nicht so einfach gewinnen kann.


    Die Houthis werden massiv aus dem Iran mit Waffen usw. versorgt. Schon Saudi Arabien mit seiner Koalition hat sich in Jahren des jemenitischen Bürgerkrieges die Zähne an ihnen ausgebissen.


    Wenn du die Houthis besiegen willst, musst du mit Bodentruppen rein. Aus der Luft wird das niemals klappen. Nur das will eben niemand. Der ganze Konflikt mit den Houthis ist eine böse Falle, da es eine sehr sensible Lebensader des Westens trifft. Wenn die Frachtschiffe in Zukunft deswegen einmal um Afrika herum müssten, dafür reichen schon Versicherungsgründe, dann wird sich der Warenverkehr zwischen Asien und Europa ca. um 30% verteuern. Das heißt, dass der Westen finanziell quasi viel mehr zu verlieren hat, als die Houthis, die bei diesem Konflikt fast nur gewinnen können.

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