Flucht nach Europa

  • Was ist mit Spanien? In der Woche Wartezeit hätte man doch auch da ankommen können oder nicht? Hätte auch den Vorteil, dass das Schiff dann nicht weg wäre, was der eigentlichen Mission in Zukunft doch sehr im Weg stehen dürfte...

    Alternativ würde mir auch noch Korsika beziehungsweise die französische Küste im allgemeinen einfallen, dieses sturre festhalten auf "Wir möchten die Leute nach Italien bringen" kann ich auch nicht verstehen, beziehungsweise finde ich sogar suspekt.

    Ja, was ist mit Frankreich? Korsika, Marseille oder Nizza? Liegt doch alles in Reichweite. Gut, in Nizza müßten die fetten Jachten dann halt mal Platz machen...aber dafür gibts dann Flucht live zu beobachten für die Reichen & Schönen.


    Was ist mit Griechenland? Fluchtabkommen mit der Türkei als Argument dann niemand mehr zusätzlich retten zu wollen?

  • Zitat von Wikipedia
    • Unklar war jedoch, wie im Zuge von Abfang-, Kontroll- oder Rettungsmaßnahmen mit Personen umgegangen werden soll, die auf dem Seeweg nach Europa zu gelangen versuchten, da das europäische Sekundärrecht dafür keine Regelungen enthielt.[10]
    • Im Fall Hirsi Jamaa und andere gegen Italien stellte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte 2012 dann in einer Grundsatzentscheidung fest, dass
    • gemäß Art. 3 der europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) der rückführende Staat eine Misshandlung im Zielland verhindern muss,
      die Inkaufnahme einer Weiterschiebung in das folternde Herkunftsland gegen Art. 3 EMRK verstößt,
      Kollektivausweisungen auch auf hoher See und von Bootsflüchtlingen gegen Art. 4 des Protokolls 4 der EMRK verstoßen und
      auch Bootsflüchtlingen gegen ihre Rückschiebung Rechtsmittel gemäß Art. 13 EMRK zustehen.
    • Das Urteil betrifft nicht nur das verurteilte Italien, sondern auch den Umgang anderer europäischer Staaten mit Flüchtlingen und Migranten.[11]

    Erstmal ist denke ich tatsächlich die Frage welcher Hafen der nächste ist. Libyen hat nicht mal die Genfer Flüchtlings Konvention unterschrieben und scheidet aufgrund der Lage vor Ort aus. Wenn die Flüchtlinge schon direkt vor Italien sind, ist das Vorgehen von Italien rechtlich aber ziemlich fragwürdig, siehe oben. Sehe aber auch nicht, warum es immer Italien sein muss.


    Ansonsten, ja, das Recht auf Asyl ist eigentlich ziemlich eng gefasst und die Genfer Flüchtlingskonvention (die kein Recht auf Asyl festlegt, sondern den Umgang mit Flüchtlingen beschreibt) fasst den Begriff Flüchtling sehr eng, selbst Krieg ist da nicht unbedingt ein Grund. Das Recht auf ein Verfahren gibt es aber und das ist auch der Grund warum man (eigentlich) Flüchtlinge nicht so einfach zurückweisen kann.


    Edit: Griechenland rettet nach wie vor Leute. Werden dann halt auf Inseln in viel zu kleine Lager gebracht, ohne Hoffnung all zu schnell wieder weg zu kommen. Irgenwie ganz ähnlich wie die Australier es machen.

  • 25 bis 30 kn? Ist die Sea Watch auf einmal ein Schnellboot?


    Sie fährt 10 Knoten. Maximalgeschwindigkeit, die kaum die ganze ZEit aufrechtherhalten werden kann, noch hat sie genug Sprit im Tank dafür.
    Und nein. Sie ist nicht dafür ausgerüstet, so viele Menschen so viele Wochen auf hoher See zu beherbergen. Das ist utopisch und lebensgefährdend.


    Selbst eine Wegstrecke nach Amsterdam wäre mit 25-30 Konten in vier, max. fünf Tagen zu schaffen gewesen. Dann wären die Flüchtlinge auch nicht in den

    Und offensichtlcih ist Holland nciht dafür zuständig.
    Sonst würden die Italiener die einfach nach Holland bringen/ausweisen können.

  • Ein Flüchtlings-Experte, der für die EU das Türkeiabkommen ausgehandelt hat, sagte im ZDF gerade, dass Deutschland doch die Flüchtlinge auf der SeaWatch 3 freiwillig aufnehmen könne und hat dazu eine deutsche Initiative angeregt. Beispielsweise könnte doch der Baden-Würtembergische Ministerpräsident für sein Bundesland erklären, die Flüchtlinge freiwillig aufnehmen und unterbringen zu wollen. Problem wäre damit erstmal kurzfristig gelöst.


    Ist doch ein prima Vorschlag. Kommen sie gleich dahin, wo sie ohnehin hin wollen. Und die Italiener sind auch glücklich...


    :rolleyes: Manchmal frage ich mich, ob das alles noch echt oder nur noch Realsatire ist.

  • Ja John. Und warum klappt das wohl nicht?






    "Das Seerecht wurde Dir auch schon mehrfach hier erläutert. Und aus den
    Menschenrechten lässt sich schon gar nicht das Reiseziel Europa
    ableiten. Es gibt dutzende Länder in Afrika, in denen zur Zeit keine
    militärischen Konflikte stattfinden. Und Wirtschaftsflucht ist bis dato
    kein anerkannter Asylgrund. Nirgendwo."



    Seerecht: Sicherer HAfen: Tunesien und Algerien sind keine sciheren Häfen für Flüchtlinge.
    Und sowieso nicht die NÄCHSTEN!!!!
    Ihr habt keine Ahnung von Seerecht, sondern benutzt es nur als Vorwand um "AUSLÄNDER RAUS" zu praktizieren.
    Auch wenn es wirtschaftsflüchtlinge sind, muss es geprüft werden.


    Und sowieso. ZUM XTEN MALE!
    DIE LASSEN DIE NCIHT ANLANDEN!
    ES GIBT GAR NICHT DIE MÖGLICHKEIT!



    Der Europäische Menschengerichsthof sieht das übrigens anders...etc. Siehe verlinkte Quelle. Es ist geltendes Recht ist, dass die Flüchtlinge nach Europa gebracht werden müssen, damit dort ihr Recht auf Asyl geprüft wird.


    Siehe auch oben verlinkte Quelle zur Rechtslage,




    "Es gibt auch keine historische oder gesellschaftlich-politische
    Verpflichtung gegenüber Millionen Afrikanern, sie in Europa aufnehmen zu
    müssen. Das magst du dir vielleicht selbst so zu recht konstruiert
    haben, aber es ist lediglich deine persönliche Ansicht und garantiert
    kein Rechtsgrundsatz."



    Wenn du meinst. Alles ok. Keine Ausbeutung und Wegfischen und Klimawandel durch europäische Industrialisierung. Nirgendwo. Alles klar. Ok.






    Zitat von John

    "Das Grundrecht auf Asyl sagt erstmal nur, dass du in ein sicheres Nachbarland fliehen können und dort unterkommen musst. Es sagt nicht, dass du von Subsahara-Afrika aus einen Anspruch auf Asyl in Deutschland oder Norwegen haben musst."


    Wenn du in Europa Asyl beantragen willst, hast du ein Recht darauf und dies muss geprüft werden. Ganz einfach. Ein unter europäischer Flagge fahrendes Schiff zählt ebenso zu Europa.





    Zitat von John

    "Mal ganz abgesehen davon, dass es ihnen hier auch nicht besser gehen
    würde. Das gilt ja schon für diejenigen, die einen wirklichen Asylgrund
    haben."


    Nicht besser gehen?
    Okayyyy-. Was soll cih dazu noch sagen? Hast du eigentlich irgendeine Ahnung wovor diese Menschen fliehen?



    In nem anderen Thread sich groß und breit über Empathielosigkeit echaufieren und dann sowas raushauen.


    Diese ganze Diskussion.


    Ich bin raus.


    Schmeißt sie halt vor ALgerien ins Wasser, damit sie dann von Algerien in die Wüste getrieben werdne.
    Ist ja ein sicherer Hafen und Seerecht.
    Ist da schließlich schöner als in Europa.



    Selten so einen empathielosen Bullshit gelesen.

  • Ist ja lustig wie du die ganze Zeit anführst, dass sich Tunesien weigert die Bootsflüchtlinge aufzunehmen, aber komischerweise dasselbe von Italien wie selbstverständlich verlangst.


    Salvini kam übrigens auch auf eine interessante Idee. Er meinte, wenn ständig deutsche Flüchtlingshelfer die Afrikaner nach Italien schippern, könnte man auch einfach mal vergessen diese zu stempeln und ihnen eine fröhliche Weiterfahrt nach Deutschland wünschen. Entspricht ja in etwa der Idee des ZDF-Experten.


    Wenn man der AfD in Deutschland zur absoluten Mehrheit verhelfen will, ist das sicher ein interessanter Vorschlag.


    Am meisten freut sich zur Zeit mit Sicherheit Salvini über die SeaWatch 3. Diese Aktionen ebnen ihm quasi den Weg um zum Regierungschef Italiens zu werden. Besser kann es für ihn nicht laufen.


    P.S. Sehenswertes Video. Zur Versachlichung der Debatte:


  • Wenn man der AfD in Deutschland zur absoluten Mehrheit verhelfen will, ist das sicher ein interessanter Vorschlag.

    Man sollte auch an Europa denken. Italien ist ein selbstständiger Staat mit einem souveränen Rechtswesen. Ich denke nicht, dass es den Glauben an ein gemeinsames Europa stärkt, wenn eine Deutsche daher kommt und diesen Staat entgegen jeglicher Rechtssprechung mal eben so erpressen möchte.


    Schon jetzt fühlen sich viele Mitgliedsstaaten durch Deutschland bevormundet. Stichtwort "am deutschen Wesen soll die Welt genesen".


    Und nachdem hier viele Alternativen aufgezeichnet worden sind, frage ich mich, was will diese Frau wirklich erreichen? Geht es ihr tatsächlich um die Menschen oder lediglich um ihr eigenes Image?

  • Danke für das Video,leider wird heute zu Tage viel zu selten so sachlich und unaufgeregt über solche Themen gesprochen,das würde ich mir öfter wünschen.

    Barbarism is the natural state of mankind. Civilization is unnatural. It is a whim of circumstance. And barbarism must always ultimately triumph.


    Robert E. Howard

  • 25 bis 30 kn? Ist die Sea Watch auf einmal ein Schnellboot?

    Stimmt ist sie nicht hatte mich mit den spezifikationen nicht befasst (my foul sorry), die Angaben für Geschwindigkeit und Zeit waren aus dem Gedächtniss. Gut kann man aber runter rechenen somit 12-15 Tage Seereise.




    Sie ist nicht dafür ausgerüstet, so viele Menschen so viele Wochen auf hoher See zu beherbergen. Das ist utopisch und lebensgefährdend.


    Jetzt hab ich mich mal mit dem Schiff befasst, der Kahn hat 500 t Zuladungskapazität nehmen wir mal 150 t für Treibstoff plus ca 10 -20 t an Besatzung und Flüchtlingen bleiben 330 t Frachtzuladung für Ernährung und Medizinisches Gerät. Der Kahn birgt auf jedenfall die Möglichkeit für längere aufenthalte auf Hoher See, was die Sanitärenanlagen angeht wenn man die nicht erweiter hat ist das nicht schön so mit 50 -200 Flüchtlingen das seh ich ein doch zu bewerkstelligen.



    noch hat sie genug Sprit im Tank dafür.


    Bei dieser größen Ordnung an Schiff beläuft sich die Reichweite zwischen 7000 -10000 nm. Man hat ja extra die Sea Watch 3 kangeschaft um flexibler und eine längere Einsatz Reichweite zu haben als mit der Sea Watch 2. Kann sein das Schiff schon zu 2/3 leer gefahren war als sie die Flüchtlinge aufgnommen haben.



    Nur wenn man sich mit der Lage auseinander setzt, sollte die Kapitänin sich im klaren gewesen sein das sie von Italien abgewiesen wird wie schon zwei mal dieses Jahres. Wenn ich mir z.B Sea-Eye anschaue die nach Ihrem Hickhack mit der Alan Kurdi haben sie sich bemüht im Rahmen der Gegebenheiten Lösungen zu finden und haben sie gefunden. Oder die SOS Meditérranée mit Ihrer Aquarius letztes Jahr auch bis nach Spanien gefahren um die Flüchtlinge an Land zu geben man beachte die Zahl an Flüchtingen im Spoiler und den der Sea Watch 3 zur Zeit, die spezifikationen der Aquarius zur Sea Watch 3 sind nur maginal größer.


    [spoil]
    Von Jordi (Vorlage eigene Zeichnung von El País, zu einem Bericht der Autorin: Naiara Galarraga) - Eigenes Werk (Vorlage aus El País, 17. Juni 2018 [1]), Gemeinfrei, Link
    ">[/spoil]


    Jedes Schiff mehr im Mittlemeer rettet mehr Leben das ist Fakt und daran gibt es auch keine Disskusion, doch das Verhalten der Sea Watch 3 Kapitänin mit dem Kopf durch die Stahlbetonwand und abprallen mhh naja was ich darüber denke hab ich schon formuliert ist schon schlimm genug es einmal in den Mund nehmen zumüssen.




    Und offensichtlcih ist Holland nciht dafür zuständig.Sonst würden die Italiener die einfach nach Holland bringen/ausweisen können.


    Und naja das das nicht so Gehand habt wird ist mir auch schon aufgefallen daher entstand ja meine Fragestellung warum das nicht so gehand habt wird. Deine Antwort Ist so , weil ist halt so bringt jetzt auch nicht mehr Licht in meine Fragestellung.


    Erfahrung war nämlich die, das beim Hafenaufenthalt in Djibouti, 2 Wachgänger pro Nacht extra eingeteilt wurden um die Tauleinen zu bewachen damit niemand an Bord klettert sobald er nämlich 1 Fuß aufs Deck setzt kann er Asyl beantragen und dann nimmt man Ihn mit. Fraglich warum das anders läuft das erschließt sich mir eben nicht.






    Achso und @John


    Die 5000 (2016) bis 2000 (2018) die auf See gestorben sind mit denen die gerettet wurden macht max. 5-10% von denn aus die es auch ohne zutun schaffen also ca. 10´000 davon 20% (der durchschnittliche Anteil den Deutschland übernimmt) ganz im ernst die 2´000 machen den Kohl jetzt auch nicht fett oder?

  • So, inzwischen sind wir ja etwas weiter. Hier mal eine kleine Presseschau:


    "Die Seawatch 3 hatte am Dienstag vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) einen Eilantrag gestellt, um in der Hafenstadt Lampedusa anlegen zu dürfen. In einer am Dienstagabend in Straßburg veröffentlichten Mitteilung erklärte der EGMR aber, die Situation an Bord des Schiffes rechtfertige derzeit keinen Zwang gegen Italien." Quelle: welt.de


    „Da es an Bord keine Menschen mehr gebe, die auf dem Schiff gefährdet seien, werde derzeit kein Grund für die Anwendung der Maßnahmen gesehen, hieß es in der Begründung der Entscheidung. Familien, Schwangere und Kranke hätten das Boot bereits verlassen können.„ Quelle: taz.de


    "Am Freitagnachmittag hatte Carola Rackette bei einem Skype-Interview mit internationalen Journalisten in Rom gesagt, mit den Warnungen des italienischen Innenministers Matteo Salvini könne sie sich nicht beschäftigen: Sie habe genug damit zu tun, für die 40 geretteten Bootsflüchtlinge (und 22 Besatzungsmitglieder + Journalisten) an Bord zu sorgen, da müsse sich Salvini „hinten anstellen“.
    Und dann nahm sie, am frühen Samstagmorgen gegen 1.30 Uhr, ungeachtet einer ausdrücklichen Hafensperrung und der dreifachen Aufforderung der italienischen Küstenwache und „Guardia di Finanza“ zum Abdrehen, mit ihrem Schiff unbeirrt Kurs auf die Mole im Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa. Dabei kam sie mit ihrem 600-Tonnen-Schiff einem viel kleineren Schnellboot der „Guardia di Finanza“, der italienischen Zoll- und Steuerpolizei, das die „Sea-Watch 3“ vor der Mole zu blockieren versuchte hatte, gefährlich nahe und drängte es schließlich ab.
    Das rücksichtslose Anlegemanöver Racketes war eine Steilvorlage für den Innenminister und Vize-Regierungschef von der rechtsnationalistischen Lega, dessen Angewohnheit es ganz gewiss nicht ist, sich „hinten anzustellen“. In einem auf seiner Facebook-Seite veröffentlichten Video warf Salvini am Samstagmittag der 31 Jahre alten deutschen Kapitänin vor, sie habe den Tod der Beamten auf dem Schnellboot billigend in Kauf genommen. Es sei „ein krimineller Akt“ gewesen, wie Rackete versucht habe, das Boot der „Guardia di Finanza“ an der Mole „zu zerquetschen“. „Ich habe Stunde für Stunde, Minute für Minute verfolgt, was heute Nacht in Lampedusa geschehen ist“, sagte Salvini: „Glücklicherweise wurde niemand verletzt, aber sie hat eine Katastrophe mit tödlichem Ausgang riskiert.“" Quelle: faz.de


    "Am Freitag hatte die italienische Staatsanwaltschaft gegen Rackete Ermittlungen eingeleitet. Vorgeworfen werden ihr laut Linardi unter anderem Beihilfe zur illegalen Einwanderung und Verletzung des Seerechts. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge drohen der 31-jährigen Kapitänin drei bis zehn Jahre Haft, weil sie gegen ein Kriegsschiff Widerstand geleistet oder Gewalt angewendet habe." Quelle: welt.de


    "Wenn nicht alles täuscht, dürfte das letzte Manöver Racketes die Stimmung in Italien – nicht nur innerhalb der in Empörung vereinten Regierungskoalition und bei den grimmigen Strafverfolgungsbehörden, sondern auch in weiten Teilen der Bevölkerung – vollends gegen die Berliner Hilfsorganisation „Sea Watch“ und womöglich auch gegen Deutschland insgesamt aufgebracht haben.(…)
    Der zuständige Staatsanwalt Luigi Patronaggio, der die Ermittlungen gegen Rackete leitet und die sofortige Festnahme der Kapitänin mit anschließendem Hausarrest angeordnet hatte, sprach von einem „unzulässigen Gewaltakt“ und „der Gefährdung der Sicherheit der Allgemeinheit“, der sich durch keinerlei humanitäre Gründe rechtfertigen lasse. Italienische Medien berichteten, Rackete drohe jetzt nicht nur eine Geldbuße von bis zu 50.000 Euro wegen Verstoßes gegen die Hafen- und Gewässersperrung, sondern wegen Widerstands und Gewaltanwendung gegen ein Kriegsschiff – die „Guardia di Finanza“ hat bei der Sicherung von Seewegen und Häfen Kombattantenstatus – drei bis zehn Jahre Gefängnis. (…)
    Innenminister Salvini bekräftigte seine Drohung, die Personalien und Daten der Migranten würden während ihres kurzen Aufenthalts auf Lampedusa nicht erfasst, sondern die Flüchtlinge würden direkt an jene Staaten weitergeschickt, die sich zur anteiligen Aufnahme der 40 Bootsflüchtlinge bereiterklärt hatten: nach Deutschland, Finnland, Frankreich, Luxemburg und Portugal." Quelle: faz.de


    Die Kapitänin des Rettungsschiffs „Sea-Watch 3“, Carola Rackete, hat ihre Entscheidung verteidigt, unerlaubt in den Hafen von Lampedusa zu fahren. „Die Situation war hoffnungslos. Und mein Ziel war es lediglich, erschöpfte und verzweifelte Menschen an Land zu bringen“, sagte die 31 Jahre alte Deutsche über ihre Anwälte der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“. „Ich hatte Angst.“ Sie habe Suizide befürchtet. (...)
    Unterdessen haben die Fernsehmoderatoren Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf offenbar unerwartet großen Erfolg mit einem Spendenaufruf für die Seenotretter der deutschen Hilfsorganisation Sea Watch und ihre festgenommene Kapitänin Carola Rackete. (...)
    Böhmermann sagte: „Mit den Ereignissen der letzten Tagen hat diese unmenschliche, kaltblütige und skrupellose Politik einen neuen Tiefpunkt erreicht.“ Sie betonten in einer gemeinsamen Erklärung: „Wer Menschenleben rettet, ist kein Verbrecher.“ Wie die meisten könnten auch sie nicht persönlich vor Ort im Mittelmeer helfen. „Darum möchten wir spenden und gemeinsam mit Euch Geld sammeln.“ Quelle: faz.de


    Bereits am Samstag kritisierten Politiker das Vorgehen der italienischen Behörden. Laut Grünen-Chef Robert Habeck zeige Racketes Verhaftung die „Ruchlosigkeit der italienischen Regierung“ und offenbare „das Dilemma der europäischen Flüchtlingspolitik“. (…)
    Außenminister Heiko Maas (SPD) appellierte per Twitter an die italienische Justiz, die Vorwürfe schnell zu klären. „Menschenleben zu retten ist eine humanitäre Verpflichtung. Seenotrettung darf nicht kriminalisiert werden“, erklärte der Minister. (…)
    Der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) verurteilte die Festnahme der Kapitänin. Dies mache ihn „traurig und zornig“, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. „Eine junge Frau wird in einem europäischen Land verhaftet, weil sie Menschenleben gerettet hat und die geretteten Menschen sicher an Land bringen will. Eine Schande für Europa!“ Quelle: welt.de


    Fassen wir zusammen:
    Eine deutsche Kapitänin rettet Flüchtlinge aus dem Mittelmeer und möchte diese nach Italien bringen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sieht aber auch nach Eilantrag keine Erfordernis, dass die SeaWatch 3 eine Anlegeerlaubnis in Italien erhalten muss. Die deutsche Kapitänin setzt sich jedoch über das ausdrückliche Verbot der italienischen Regierung und der Entscheidung des EGMR hinweg und gefährdet dabei ein Boot der italienischen Marine.
    Die italienische Justiz erteilt nun einen Haftbefehl gegen die Kapitänin Rackete, wegen unerlaubten Einfahrens in einen Hafen, Schleusung von illegalen Einwanderern, Widerstands gegen die Staatsgewalt und Gefährdung eines wesentlich kleineren Schiffes der italienischen Marine, das die SeaWatch 3 fast gerammt hätte.
    Deutsche TV-Moderatoren und Politiker machen nun Stimmung gegen Italien und kritisieren die italienischen Behörden dafür, dass sie Rackete festgenommen habe, "nur weil diese versucht habe Menschenleben zu retten".


    Ich habe ja irgendwie das Gefühl, hier reden zwei Seiten vollkommen aneinander vorbei. :grübel:


    P.S. Auch der Bundespräsident stellt sich hinter Rackete und verurteilt Italien. Deutschland macht sich gerade extrem beliebt in Italien fürchte ich. So feinfühlig war Deutschland in seiner moralischen Überlegenheit schon lange nicht mehr. Quelle:
    https://www.welt.de/politik/au…unterstuetzt-Rackete.html

  • Sie wollte scheinbar mit dem Kopf durch die Wand und sich durchsetzen.In der Zeit wie da rumdiskutiert wurde (glaub 17 Tage) hätte sie auch einen anderen Hafen ansteuern können der sie aufnimmt.Aber die Selbstinszenierung war ihr scheinbar wichtiger als das Wohl der Leute an Bord.
    Das einzige was hilft ,meiner Meinung,Asylzentren in den nordafrikanischen Staaten,sodas gleich vor Ort geprüft wird,dann muss keiner mehr ertrinken.

    Barbarism is the natural state of mankind. Civilization is unnatural. It is a whim of circumstance. And barbarism must always ultimately triumph.


    Robert E. Howard

  • Meine Vermutung hat sich bewahrheitet, anscheinend geht es der Frau wirklich nur um die eigene egoistische Selbstverwirklichung. Spätestens, als sie den Tod der Polizisten in Kauf genommen hat, wurde es deutlich. Ein Schiff darf durch so eine hysterische Frau nicht mehr gelenkt werden , man sollte ihr den Führerschein entziehen.

  • Ich glaube inzwischen auch wie Brocas, dass es am besten wäre, die EU würde Enklaven an der nordafrikanischen Küste pachten und dort große Asylzentren nach europäischen Richtlinien aufbauen, unter dem Schutz europäischer Sicherheitskräfte, mit Ärzten, Erstversorgung, menschenwürdiger Unterbringung und Beamten zur Asylüberprüfung vor Ort nach europäischem Recht. Illegale Bootsflüchtlinge könnten dann dorthin gebracht werden, um ihren Asylstatus zu prüfen. Wer auf legalem Wege dort Asyl beantragen will könnte das dort tun und mit einer zügigen Bearbeitung rechnen. Anerkannte Fälle würden dann auf europäische Länder per Zufallsverfahren und Aufteilungsschlüssel verteilt, während abgelehnte Fälle in ihre Heimatländer zurückgebracht werden. Auch die Registrierung könnte dort direkt erfolgen. Im Gegenzug müsste dann illegalen, nicht registrieren Flüchtlingen die sofortige Ausweisung in die Asylzentren und ein Entzug der Arbeits- und Einreiseerlaubnis drohen.
    Weiterhin müsste man Staaten, die ihre Bürger zurücknehmen durch finanzielle Hilfen pro zurückgenommenen Einwohner unterstützen, während man Staaten, die sich weigern ihre geflüchteten Bürger aufzunehmen, Wirtschaftshilfen usw. streichen und mit Zöllen belegen müsste. Solche Auffangzentren sollte es auch südlich der Sahara geben, damit sich Menschen nicht durch die tödliche Wüste auf den Weg machen.


    Ich denke darauf wird es wohl langfristig auch hinauslaufen. Eine andere Lösung sehe ich nicht. Wird Milliarden kosten, aber dürfte die einzige Möglichkeit sein, das Problem human in den Griff zu bekommen und gleichzeitig eine unkontrollierte Einwanderung zu verhindern.

  • Das einzige was hilft ist Fluchtursachen bekämpfen.

    Eine Floskel der sich unsere Politiker gerne bedienen und an sich auch richtig ,leider mischen da zu viele Interessensgruppen mit die nur am Geld interessiert sind und ne Menge Staaten haben kein Interesse daran das die Afrikaner auf die Beine kommen,die könnten ja dann auf die Idee kommen ihre wertvollen Ressourcen selber zu verarbeiten und damit Geld zu verdienen.Zum anderen müssten die Afrikaner das auch selber wollen und in die Hand nehmen.Die DDR hatte z.b. Aufbauhelfer nach Angola geschickt um die Landwirtschaft auf Vordermann zu bringen,lief ziemlich gut bis zum Bürgerkrieg,danach wurde kaum was wieder aufgebaut obwohl das Wissen vorhanden war.Das erste Problem was man angehen müsste wäre die Sozialisierung grosser Teile Afrikas um zu verhindern das man sich bei Streitereien nicht gleich die Köpfe einschlägt sondern an einen Tisch setzt und redet.Gewalt ist in vielen Teilen Afrikas leider immer noch Bestandteil der Kultur und solange die Warlords mit Waffen beliefert werden wird sich das nicht bessern.

    Barbarism is the natural state of mankind. Civilization is unnatural. It is a whim of circumstance. And barbarism must always ultimately triumph.


    Robert E. Howard

  • Bei den meisten Politikern ist es auch eine Floskel, die meinen mit "Fluchtursachen bekämpfen" nämlich "Fluchtmöglichkeiten unterbinden".


    Bei mir kannst du sicher sein, ich meine mit Fluchtursachen bekämpfen, die Gründe warum Menschen ihre Heimat verlassen wollen beseitigen.


    Mit den Waffenlieferungen hast du ja schon eine Fluchtursache gefunden ;)


    Rate mal was die EU macht wenn sie "Fluchtursachen bekämpfen" meint, richtig, mehr Waffen schicken :D


    ---


    EDIT


    P.S. Auch der Bundespräsident stellt sich hinter Rackete und verurteilt Italien.


    Was ist den jetzt genau deine Meinung? Hab dich bisher immer so verstanden, dass du gegen das Verhalten der Kapitänin bist. Somit hätte dein geliebter Herr Bundespräsident ja eine gegensätzliche Meinung als du.

  • Ich denke nicht, dass es den Glauben an ein gemeinsames Europa stärkt, wenn eine Deutsche daher kommt und diesen Staat entgegen jeglicher Rechtssprechung mal eben so erpressen möchte.

    Tja, früher nannte man so etwas Zivilcourage; wie sich doch die Zeiten ändern.


    Moralisch überlegen....geht´s noch?
    Es ist nicht der Job des Bundespräsidenten ( oder eines Großteils unserer Bevölkerung ) bei der rechten italienischen Regierung beliebt zu sein. Es gibt Menschen, die haben Grundsätze, Moral und Empathie. Und dann gibt es andere, die sich hinter Gesetzen verstecken und brutale Egoisten sind.
    All jene, die die Todestrafe für Rackete fordern, sollen sich mal einfach überlegen, auf welcher Seite sie stehen und warum sie dort stehen.

  • Hier fordert niemand die Todesstrafe,nur wenn sich niemand an Gesetze hält brauchen wir auch keine und leben in Anarchie.Wie schrieb ein Italiener in den sozialen Medien " Ihr Deutschen konntet schon früher nicht die Grenzen anderer Länder respektieren " .Bissl hart der Spruch,aber leider richtig.

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    Robert E. Howard

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