Flucht nach Europa

  • Ich möchte deine Annahme, es könnten Kriege in Europa ausbrechen wenn keine EU mehr existiert, nicht für extrem unwahrscheinlich abstempeln, nur kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen. Allein durch die Tatsache dass ein paar Großstaaten in Europa Atomwaffen besitzen, wäre jeder Kriegsakt gegen ein Nachbarland wahrscheinlich der letzte Krieg überhaupt. Außerdem gibt es noch die Nato die den Westen über die Jahre hinweg eng zusammenrücken hat lassen.


    Ich bin kein Volkswirt, aber außer meiner Betrachtungsweise ist die EU nicht zwingend notwendig um den Frieden zu wahren und ebenso wenig für den Wirtschaftsraum Europa.


    Um noch weiter zu gehen, auch der Euro sollte zumin. unterteilt werden in Süd- und Nord-Euro.

  • Man sollte nicht ignorieren, dass die Krise in der die EU steckt auch zu einem nicht unerheblichen Teil die Schuld von Deutschland ist, sosehr man jetzt auch auf die Österreicher zeigen kann. Klar, wir und einige andere Länder haben versucht eine europäische Lösung zu finden, schön und gut. Das die Länder an den Außengrenzen allerdings schon seit vielen Jahren um Hilfe gebeten haben und gerade die Länder die nicht betroffen waren, wie eben auch Deutschland, wenn überhaupt nur zögerlich reagiert haben, daran erinnert man sich in der Regierung nicht.


    Die Deutsche Flüchtlingspolitk ist und war von Anfang an einfach nur scheinheilig. Immer schön über Berlusconi und seine autoritären Anwandlungen geschimpft, aber insgeheim ist man froh darüber gewesen, dass er die ganzen Flüchtlingen zurück nach Libyen in irgend welche Lager hat bringen lassen, in denen Menschenrechte vermutlich nicht ganz so bedeutsam waren wie in der EU. Damals hat sich doch schon abgezeichnet, dass Flüchtlinge für die EU zu einer echten Bewährungsprobe werden könnten, reagiert hat man aber so gut wie gar nicht. Dann das große "wir schaffen das", begleitet von härteren Gesetzen gegen die Zuwanderung. Jetzt nochmal weitere Verschärfungen, bei gleichzeitigem Druck ausüben auf anderen Staaten doch etwas gegen die Flüchtlinge zu tun und den Wunsch äußern, dass doch bitte jeder Deutschland beispringen soll, egal ob er dieses "wir schaffen das" mitgetragen hat oder nicht. Dann noch der halb-demokratischen Türkei Geld dafür zahlen, dass sie Flüchtlinge möglichst erst gar nicht aus dem Kriegsgebiet entkommen lässt und im Gegenzug schaut man auch bei weiteren Menschenrechtsverletzungen gerne weg. Und gleichzeitig immer schön mit dem Finger auf andere zeigen, wie unsolidarisch die sind und wie sehr sie eine Lösung blockieren im Vergleich zu einem selbst. The German Way of Life :wacko:


    Aus Deutscher Sicht haben hier die (meisten) Staaten des Balkans einen Alleingang unternommen. Aber umgekehrt betrachtet, war nicht das heranwinken der Flüchtlinge nach Deutschland (sosehr es aus humanitärer Sicht auch eine gute Sache war) und das quasi aussetzen des Dubliner Übereinkommens ein Alleingang? Und ist nicht aktuell eher eine Mehrheit der EU Länder für die Abschottung der Außengrenzen oder billigt diese zumindest stillschweigend, während Deutschland relativ alleine dasteht? Unter den Bedingungen mag es schwieriger als gedacht sein Solidarität und die Einhaltung von Abkommen einzufordern.


    Zumal man nicht vergessen darf, dass die EU eben immer aus einzelnen Souveränen Staaten mit einer vom Volk gewählten Regierung bestanden hat und besteht. Ich kann Orban nicht ausstehen, ich wünsche mir seit vielen Jahren das er möglichst früher als später verschwindet. Aber wenn er sein Volk befragt und eine Mehrheit sich gegen eine EU Beschluss stellt, dann ist dies das gute Recht des ungarischen Volkes. Und wenigstens hat er eine eindeutige Position, anstatt das eine zu sagen und dann genau das Gegenteil zu tun.


    Hätte man von Anfang an, vor dem echten Start der Krise, die Länder an den Außengrenzen intensiv unterstützt und ein echtes europäisches Flüchtlingskonzept geschaffen, dann hätte sich denke ich eine für alle Seiten akzeptable und vor allem auch humanitäre Lösung gefunden. Über 500 Millionen Europäer hätten es denke ich geschafft den ein oder anderen Flüchtling unterzubringen. Stattdessen zeichnet sich immer mehr ab, dass die Außengrenzen mit Polizei, Soldaten und Kriegsschiffen so dicht wie möglich gemacht werden. Man wird hin und wieder noch ein paar aufnehmen um das eigene Gewissen zu beruhigen, der Rest der durchkommt, kommt in irgendwelche Lager in Griechenland, Italien und Spanien, solange bis sie aufgeben und freiwillig verschwinden. Der Rest wird einfach auf See abgefangen und in ein nicht-EU Land gebracht. Natürlich versenkt man auch schön die Boote um zu zeigen wie wenig Hoffnung für einen erneuten Versuch besteht.


    Toller Nebeneffekt: Man bekämpft AfD, Pegida & Co indem man alle ihre Forderungen erfüllt, ohne ihnen dabei offen recht zu geben, tolle Wurst.


    Diese Scheinheiligkeit in der aktuellen Krise hat natürlich nicht nur Deutschland für sich gepachtet, aber sie ist der Hauptgrund dafür, warum mir bei diesem ganzen Thema regelmäßig die Galle hochkommt und ich eigentlich auch nichts mehr drüber lesen/schreiben möchte :pffft:

  • Hunderte Flüchtlinge haben offenbar einen Übergang an der griechisch-mazedonischen Grenze erstürmt. Die dortigen Grenzzäune wurden gewaltsam eingerissen. Die mazedonischen Grenzpolizisten sollen massiv Tränengas eingesetzt haben. Auf Bildern sieht man eingerissene Grenzzäune und Tore.


    Unterdessen bereitet die EU offenbar Notfallpläne für Griechenland und weitere Staaten vor.


    Quelle: tagesschau.de

  • Etwas anderes als Lager werden die geplanten Hotspots der wohl auch nicht werden.
    Registrierung und kurzzeitige Unterbringung bis zu eienr Verteilungklingen mögen vielleicht schön und gut sein, doch wenn kein Land bereit ist die Flüchtlinge die dort registriert wurden aufzunehmen wie lange werden diese dann dort bleiben müssen?
    Und wenn die Flüchtlinge nach Wochen oder gar Monaten keine Lust mehr haben zu warten, wird man sich womöglich an Bilder wie die an der mazedonischen Grenze gewöhnen müssen? Wird es wilde Flüchtlingssiedlungen wie den Dchungel bei Calais auch schon bald andernorts in Europa geben?
    Mich graut davor, aber wahrscheinlich wird es erst einige wenn nicht sogar sehr viele Tote bei solchen Zwischenfällen geben müssen, ehe die EU ihren Arsch hoch krigt und ernsthaft das Problem angeht.

  • Heute haben FAZ und Tagesschau darüber berichtet, dass bei den Flüchtlingen in und auf dem Weg nach Griechenland nach einem halben Jahr immer noch die Hoffnung besteht, die Bundesregierung plane Schiffe zu schicken, um sie nach Deutschland zu holen. Die von den Schlepperbanden zur Ankurbelung ihrer Geschäfte geweckten Wunschvorstellungen und Sehnsüchte haben also weiterhin bestand. Gibt es da von Seiten des Auswärtigen Amtes eigentlich keine entsprechenden Kommunikationsmaßnahmen, die versuchen, solchen Werbungen das Wasser abzugraben. Es hieß eimal, dass die Botschafter in entsprechenden Ländern versucht haben, kursierenden Gerüchten per Nachrichtenauftritten im Fernsehen das Wasser abzugraben, aber gibt es daneben noch andere Versuche? :confused:

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Zumindest das österreichische Innenministerium hat gerade heute eine Kampagne mit Plakaten und Zeitungsanzeigen in Nordafrika und Afghanistan gestartet, nachdem eine ähnliche Aktion letztes Jahr im Kosovo scheinbar recht erfolgreich war.
    "Schlepper lügen!": Innenministerium startet Informationskampagne - Flüchtlinge in Österreich - derStandard.at ? Panorama

  • Moin,


    so, seit heute gilt also das Abkommen zur Flüchtlingspolitik mit der Türkei. Für jeden illegal nach Griechenland eingereisten Syrer darf die Türkei einen legalen aus der Türkei nach Europa überstellen. Das haben alle EU-Mitgliedstaaten so unterzeichnet. Alle, auch die, die bisher gar keinen Flüchtling aufgenommen haben oder von sich behaupten keinen Moslem aufnehmen zu wollen. Wir werden also demnächst sehen was die Tinte wert ist, die unter die Verträge gesetzt wurde. Ich glaube ja nicht, dass nun die große Aufnahmewelle und Politik der offenen Arme in den Ländern losbrechen wird. Was mit den ganzen anderen Flüchtlingen passiert ist unklar und wahrscheinlich auch gar nicht GK-konform, wenn die pauschal zurück in die Türkei geschickt werden, ohne Anhörung. Können die dann in der Türkei einen Asylantrag für ein Land ihrer Wahl stellen? Oder würde der Antrag global an die EU gestellt? Die Anerkennungsquoten für bestimmte Länder sind innerhalb der EU ja sehr unterschiedlich. Das Ganze wirkt noch sehr unausgegoren.


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  • Ein einziger Witz ist das hier nur noch....

    Nachdem sich die EU im März mit der Türkei in Sachen Flüchtlingskrise einigen konnte, pochen nun mehrere afrikanische Länder auf die Unterstützung des Westens bei der Betreuung von Flüchtlingen und Migranten.



    Beispiele gelungener INtegration


    spiegel.de/politik/ausland/ita…erdern-sie-a-1089311.html

    Mohammed Atta war auch gut integriert gewesen, genauso wie die 3 Kopftreter aus Bonn.

  • Verpasst ihm 'ne Verwarnung, und wenn er weiter solch vorsätzlich provokanten Schrott verfasst - sperrt ihn. Ich habe mir das auch schon einige Zeit angeschaut, und frage mich nicht erst seit diesem Beitrag (bzw. nach dem Beitrag im AfD-Thread), ob wir es hier nicht mit einem Nazi-Imitat zu tun haben. So langsam nervt es, überall nur noch solchen Schwachsinn zu lesen. Beiträge ohne Inhalt, Links zu Nazi-Propaganda, irgendwann ist es auch mal gut.


    Edit: Ich habe mir gerade nochmal seine Beiträge der letzten Monate angesehen, und da war nur solcher Scheiß bei. Sperrt ihn am besten gleich, dann haben wir das schnell erledigt und müssen uns nicht noch Wochen mit diesem anscheinend Minderintelligenten Menschen rumärgern.

  • Ich hoffe, dass das Thema zu gestrigen Pressekonferenz in diesem Thread passt.


    Ganz ehrlich, ich bin froh eine Bundesregierung zu haben, die bei solchen Ereignissen ruhig, sachlich und geschäftsmäßig reagiert.

    Ich glaube, dass die Art und Weise, in der reagiert wird, gar nicht das Entscheidende ist. Vielmehr ist die Art der Kommunikation wichtig und da wünschen sich viele eben einen Schritt mehr als eine Neuauflage des "Wir schaffen das" oder einen x-Punkte-Plan. Die Erwartungen gehen dahin, dass gesagt wird, "Wir schaffen das, indem..." oder eine Aussage wie "Um meine Parole "Wir schaffen das" Realität werden zu lassen, werde ich...".
    An dem Ergebnis daraus muss sich Merkel dann messen lassen.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Da neue Erwartungen im Minusbereich lagen, wurde sie nicht unterboten ;)


    Hauptsache die neue Hexenjagt hält sich in Grenzen. Aktionismus bringt hier ohnehin nichts. Übrigens hat der BND einen Bericht über die Gefahren des Darknet präsentiert, er basiert teilweise auf Statistiken von 1998! Bekanntlich hat sich das Internet seitdem nicht verändert :rolleyes:

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