Germanwingsabsturz über den französischen Alpen

  • Er hatte bipolare Störungen? Dachte der wäre mehrfach als gesund eingestuft worden.
    Was denn die Folge? Alle die jemals Probleme hatten und einen Psychater aufsuchten werden stigmatisiert. Wenn man seine Krankheit verschweigt rutscht man durch, obwohl man eigentlich viel beschissener dran ist.



    Gut, da ich aber ansonsten offensichtlich wenig Ahnung von dem Thema habe, werde ich dir jetzt einfach mal rechtgeben. :hallo:

  • Ja, er hatte wohl bipolare Störungen.
    Es geht auch gar nicht darum, psychisch Kranke von der Gesellschaft auszustoßen oder Ähnliches. Doch wenn eine solche Krankheit dem Arbeitgeber bekannt ist, und das war sie, dann sollte ein Berufsverbot erteilt werden; ist meine Meinung.
    Menschen mit psychischen Erkrankungen sollten nicht Pilot, Lokführer, Polizist oder Soldat werden.
    Das ist genauso wenig stigmatisierend oder diskriminierend wie wenn man einem Pädophilen nicht eine Kindergartengruppe zur Betreuung überläßt.

  • Ja, er hatte wohl bipolare Störungen.
    Es geht auch gar nicht darum, psychisch Kranke von der Gesellschaft auszustoßen oder Ähnliches. Doch wenn eine solche Krankheit dem Arbeitgeber bekannt ist, und das war sie, dann sollte ein Berufsverbot erteilt werden; ist meine Meinung.
    Menschen mit psychischen Erkrankungen sollten nicht Pilot, Lokführer, Polizist oder Soldat werden.
    Das ist genauso wenig stigmatisierend oder diskriminierend wie wenn man einem Pädophilen nicht eine Kindergartengruppe zur Betreuung überläßt.

    Genau das war meine Intention als ich meinen Post verfasst habe, es lag mir fern psychisch kranke zu stigmatisieren.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Depressionen sind viel zu verbreitet um deshalb jemandem Berufsverbot zu erteilen, zumal jeder mal in eine reinrutschen kann. Dass man jetzt keine Bipolaren, Schizophrenen oder Epilleptiker fliegen lassen sollte versteht sich von selbst, aber das sollte ja schon so sein?


    Und ich hab glaub iwo gelesen dass es der 9. Vorfall dieser Art war in der gesamten Geschichte der Fliegerei, ist zwar ein wenig herzlos aber für mich ist das nicht wirklich ein Grund für Besorgnis oder Aktionismus^^

  • Depressionen sind viel zu verbreitet um deshalb jemandem Berufsverbot zu erteilen, zumal jeder mal in eine reinrutschen kann. Dass man jetzt keine Bipolaren, Schizophrenen oder Epilleptiker fliegen lassen sollte versteht sich von selbst, aber das sollte ja schon so sein?


    Zustimmung. Wahrscheinlich auch der sinnvollste Beitrag dazu.
    Wenn grundsätzlich Depressionen zu erweiterten Suizid führen sollten, dann dürfte man allen Menschen mit Depressionen auch keinen Führer- oder Jagdschein machen lassen, keine gefährlichen Stoffe kaufen lassen, keine Messer erlauben etc.



    Menschen mit psychischen Erkrankungen sollten nicht Pilot, Lokführer, Polizist oder Soldat werden.


    Menschen ohne psychische Erkrankungen sollten sich aber nicht wundern, wenn sie diese von den beiden letzteren Tätigkeiten bekommen.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Man "rutscht" nicht mal so eben in eine Depression rein. Genau so wenig wie man mal eben so einen Schlaganfall bekommt oder Gicht. Das sind Krankheiten, die eine physiologische / organische Ursache haben.
    Der Copilot war auch nicht depressiv, sondern manisch-depressiv ( bipolar ), das ist etwas völlig anderes.

  • Menschen mit psychischen Erkrankungen sollten nicht Pilot, Lokführer, Polizist oder Soldat werden.


    Der Satz ist so nicht vollständig. Korrekt müsste er lauten:


    Zitat

    Menschen mit bekannten psychischen Erkrankungen sollten nicht Pilot, Lokführer, Polizist oder Soldat werden.


    Was wiederum bedeutet, dass jemand, der Probleme hat, einen Teufel tun wird, sich freiwillig zu melden. Das Risiko wird auf diese Art kein Stück gesenkt. Menschen mit derartigen Problemen oft können hervorragend schauspielern.


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Nahezu alle Soldaten sind irgendwie psychisch krank. Spätestens nachdem sie im Einsatz waren.
    Und damit meine ich mit dem Schiff irgendwo rumgondeln für Monate. Wobei wer sich das freiwillig antut...
    Kann mir auch kaum vorstellen, achtung ich trolle, wie man zum Militär gehen kann, ohne psychisch krank zu sein ;) . Mindestens ist man waffengeil oder von einer psychischen Erkrankung namens Nationalismus infiziert.
    Aber ich bin undankbar. Thank you for your Service. You are Heroes.




    Menschen haben Probleme. Ganz normal. Wenn sie daraufhin Hilfe suchen, sollten sie nicht deswegen ein Leben lang stigmatisiert werden.
    Ein generelles Berufsverbot nur weil mal kurz nicht alles rund lief, halte ich für falsch.
    Das führt eben geradezu, dass es zur Nichtbehandlung psychischer PRobleme kommt.
    ICh kenne alleine z.b. mehrere die in den letzten Jahren kaum beim Arzt noch vor allen beim Psychater waren, weil sie eben noch verbeamtet werden wollen.
    Krankheiten so gut wie möglich nicht aktenkundig werden lassen ist die Devise.


    Und genau das ist die Konsequenz aus einer derartigen Regelung. Mehr Irre statt weniger in entsprechenden Positionen.
    Sowie Menschen denen nicht geholfen wird, weil sie Angst haben.

  • ich glaube von einem Berufsverbot nach normaler Stressdepression o. Ä. spricht hier keiner. Aber eine bipolare Verhaltensstörung kommt soweit Ich das weiß in Schüben und verursacht Stimmungsschwankungen von einem Extrem ins andere.
    Außerdem fehlt vielen die Impulskontrolle also nicht "Hmm Ich könnt mich umbringen > Oh da bring Ich ja noch 150 andere um > Lass mer lieber und machens später > Später dann gute Laune und kein Grund mehr" sondern "Hmm Ich könnt mich umbringen > auf gehts Sinkflug"
    Das Suizidrisiko ist vielfach höher als bei "normalen" Leute, bei 20-30%.


    Da halte Ich ein Berufsverbot, so schlimm es für die Betroffenen ist, bei Berufen wo viel Verantwortung für Andere übernommen wird, und man bei der Berufsausübung ununterbrochen absolute Macht über eine große Anzahl an Leben hat durchaus für angebracht.


    Gruß

  • Selbst bei Bipolaren musst leider noch die schwere unterscheiden, es giebt Leute die das einfach nur als Stimmungsschwankungen empfinden und welche die deswegen Regelmäßig ihr Leben zerstören. Das ist das allgemeine Problem mit Psychologie, alle Begriffe und Krankheitsbilder sind weit gefasst und Symptom klassifizierungen, da man eben nicht genau weiß worin ihr Ursprung liegt.


    Es giebt ja nicht umsonst eine eigene Psychatrische Untersuchung bei der Einstellung und auch danach Regelmäßig. Von den Leuten die Überzeugt sind dass Psychische Krankheiten von der Reduktion des einzelnen auf seine Funktion und "Funktionieren" als Lebensmaxime kommt fang ich lieber garnicht an, ist nicht mein Standpunkt aber erwähnenswert :D

  • Man hätte auch einfach nur erwarten können, daß der Copilot von sich aus die Bremse zieht und die Verantwortung übernimmt, seinen Beruf an den Nagel hängt, weil er selbst nicht für seine eigene und die Sicherheit der ihm anvertrauten Passagiere garantieren kann.
    Er hatte seine Ausbildung für mehrere Monate unterbrechen müssen, war für den Tag des Unfalles und zwei Wochen darüber hinaus krank geschrieben. Da hätte es klingeln und er die Konsequenzen ziehen müssen.
    Wäre aber wahrscheinlich zu viel verlangt.....

  • Nur mal ein paar Zahlen:


    In Deutschland stiegen im Jahr 2014 auf deutschen Flughäfen 204,5 Millionen Fluggäste in ein Flugzeug oder aus einem Flugzeug. Im Jahr 2013 waren es etwas weniger. Die Fluggastzahlen steigen zur Zeit von Jahr zu Jahr. Im Jahr 2013 gab es z.B. 75 im Luftverkehr verletzte Personen.


    Das Risiko in einem Flugzeug zu sitzen und nicht heile anzukommen ist also extrem gering. Die Medien vermitteln durch ihre Konzentration auf Katastrophen dabei leider ein völlig anderes Bild und tragen nicht wenig zur allgemeinen Flugangst bei.


    Nun zum Germanwingsabsturz:
    Einen Fall wie diesen wird man letztlich kaum verhindern können. Aber es handelt sich dabei um eine schreckliche Ausnahme. Denkbar bleibt für mich eine Überarbeitung des Türmechanismus, die einerseits trotzdem Terroristen ausschließt, andererseits aber solche Unglücke verhindern. Eine weitere Person im Cockpit hätte es dem Copiloten zumindest schwieriger gemacht.


    Klar wird man jetzt bei psychischen Erkrankungen genauer hinsehen als vorher. Das ist auch richtig so. Andererseits kann man das auch nur zu einem gewissen Grad. Insbesondere, wenn sich die Person absichtlich verstellt, wie es hier offenbar geschehen ist. Er hat sich nichts anmerken lassen, bis er zur Tat geschritten ist. Dann war er plötzlich wie ausgewechselt.


    Letztlich kann man derartiges wahrscheinlich nur durch eine Änderung technischer/regelhafter Abläufe versuchen zu verhindern. Aber einen Menschen mit verheimlichter Tötungsabsicht aufzuhalten, der die Maschine steuert ist nun mal nicht ganz einfach. Aber setzten wir uns nicht mehr ins Auto, weil es regelmäßig Geisterfahrer mit Selbsttötungsabsicht gibt?

  • Das Risiko in einem Flugzeug zu sitzen und nicht heile anzukommen ist also extrem gering. Die Medien vermitteln durch ihre Konzentration auf Katastrophen dabei leider ein völlig anderes Bild und tragen nicht wenig zur allgemeinen Flugangst bei.

    Na ja, ich denke das Tragische an solchen Unglücken ist immer die Anzahl an Toten. In den meisten Fällen sind es ja gleich immer 100 - 400 auf einmal.
    Und zur allgemeinen Flugangst: das liegt wohl hauptsächlich daran, daß man meint, keine Kontrolle über das Geschehen zu haben. Im Auto auf der A 7 bei Tempo 170 km/h hat man immer das Gefühl Herr der Lage zu sein, auch wenn dem sicherlich nicht so ist.
    Bei Zugfahrten hat man zwar auch keine Kontrolle, doch hier fühlt man sich vermeindlich sicherer, weil man sich auf dem Boden befindet. So in der Art erkläre ich mir das.

  • Also alleine im Januar 2015 gab es im Autoverkehr 25 669 Tote und Verletzte in Deutschland. Gut, es steigen ungleich mehr Menschen täglich ins Auto, als ins Flugzeug. Trotzdem glaube ich, dass einen diese Zahlen zumindest was das Fliegen angeht durchaus beruhigen können, wenn man mal sachlich drüber nachdenkt. Ich finde das kommt in den Medien zu wenig rüber.

  • Selbst wenn man weiß das die Chance zu sterben beim Toilettengang höher ist, wie beim Linienflug: Den meisten Menschen fehlt leider die Möglichkeit mit Wissen ängste zu bekämpfen, selbst wenn diese irrational sind ;)
    Wenn Menschen rational wären, wäre die Welt ein großes Stück langweiliger (sicherer, friedlicher und gesünder^^)


    Gruß

  • Wenn Menschen rational wären, wäre die Welt ein großes Stück langweiliger (sicherer, friedlicher und gesünder)

    Man kann sich doch darum bemühen. Ich denke ein rationaler Umgang ist allemal besser, als dieses emotionalisierte Panik verbreiten, was leider in den Medien der Quote halber immer wieder stattfindet.


    Habe gestern noch zufällig den Film "Nightcrawler" gesehen. Der beschreibt dieses Problem der Medien ziemlich gut.


    So viel Zynismus John?

    Nein, aber vielleicht klärst du mich auf, was du als zynisch wahrnimmst?

  • Man kann sich doch darum bemühen. Ich denke ein rationaler Umgang ist allemal besser, als dieses emotionalisierte Panik verbreiten, was leider in den Medien der Quote halber immer wieder stattfindet.

    Leichter gesagt als getan; man kann z.B. sehr rational an Spinnen rangehen, aber nahezu jede vierte Frau hat Angst vor ihnen, warum?
    Jeder weiß, daß sie einem natürlich nichts tun, ist aber trotzdem so.


    Und zur emotionalisierten Panik der Medien: auch da kommt es sehr genau darauf an, welche man konsumiert. Es gibt durchaus Blätter oder Webseiten, die gehen recht nüchtern an die Sache ran, während die üblichen Verdächtigen natürlich Kampfparolen herausschreien. Ist bei einem Flugzeugunglück nicht viel anders wie bei einem WM-Spiel.

  • Und zur emotionalisierten Panik der Medien: auch da kommt es sehr genau darauf an, welche man konsumiert. Es gibt durchaus Blätter oder Webseiten, die gehen recht nüchtern an die Sache ran, während die üblichen Verdächtigen natürlich Kampfparolen herausschreien. Ist bei einem Flugzeugunglück nicht viel anders wie bei einem WM-Spiel.


    Mein Reden. Deswegen versuche ich z.B. meinen Nachrichtenkonsum auf Tageszeitung und Tagesschau zu beschränken. Außerdem übe ich mich für die Zukunft noch an der Regel: Sondersendungen, Live-Übertragungen, Breaking News und Talk-Shows werden grundsätzlich nicht angesehen.

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