Germanwingsabsturz über den französischen Alpen

  • Sehe das ähnlich wie Mogges, man kann immer die Schuld bei der Gesellschaft suchen, IS? Ein Symptom der Gesellschaft, Hitler dann wohl auch. Es gibt einfach kranke Individuen die nicht in eine solche Position gehören. Depressionen können gerne dazu führen, dass sich der Mann umlegt, dann aber bitte ohne die 149 die nichts damit zu tun hatten.

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."

  • Hab heute morgen in einer österreichischen Zeitung etwas sehr Eigenartiges gelesen: man zieht Parallelen zwischen dem Germanwings-Absturz und denen anderer Flugzeuge der letzten Jahre. Noch nie war die Lage nach dermaßen kurzer Zeit ( nicht einmal zwei Tage ) so klar wie in diesem Fall. Alles beruht auf der Auswertung des Voicerecorders:


    -der Copilot hat während des Sinkfluges noch geatmet, das hätte man "gehört". Doch dermaßen flache Atemgeräusche kann man nur in einem speziellen Tonstudio mittels Hochfrequenzanalyse detektieren, und das bestimmt nicht nach a) 1 1/2 Tagen nach dem Absturz, dazu wäre viel zu wenig Zeit gewesen und b) unter den Umständen, daß der Kapitän mit der bordeigenen Axt auf die Tür hämmert und schreit "Mach die verdammte Tür auf" und 149 Passagiere vor Panik auch noch.


    - man "hört", der Copilot hätte den Sinkflug eingeleitet, Das KANN man nicht hören! Das ist ein verdammter Drehschalter am Armaturenbrett, den man nach links dreht, und in diesem Fall wohl bis zur Minimalflughöhe von 96 ft. In einem Cockpit befinden sich hunderte von Drehschaltern....


    Ich möchte jetzt keine Verschwörungstheorien verbreiten, doch etwas merkwürdig ist das schon. Die Lösung wurde viel zu schnell und zu ausführlich präsentiert. Normalerweise dauern solche Untersuchungen Wochen oder gar Monate, selbst wenn jemand plappert, wie in diesem Fall ein Mitabeiter des französischen Militärs.

  • Soll das heißen, man hätte ihn therapieren und dann wieder Passagierjets fliegen lassen?


    Wenn ich die Wahl habe, dann ist mir ein Pilot im Cockpit, der sich rechtzeitig! therapieren lässt deutlich lieber, wie ein anderer, der aus Angst alles zu verlieren, solange schauspielert, bis er es nicht mehr aushält. Heute gibt es auf dieser Welt niemanden, der behaupten kann, dass bei anderen Alternativen diese Situation überhaupt so eingetreten wäre. Das überhaupt die Entscheidung zu einem Suizid oder erweitertem Suizid oder auch Amoklauf gefallen wäre.


    Und selbstverständlich ist auch Hitler eine Folge der Gesellschaft. Hätten ihm alle im Bürgerbräukeller den Vogel gezeigt, wärs wohl nicht soweit gekommen. Aber wo wir das Thema schon haben...


    Wo fängt man an, wo hört man auf. Darf nur der mit manischer Depression nicht mehr fliegen, der mit schwerer depressiver Episode, mittlere, leichte,...? Darf so jemand noch Bus fahren, darf er noch Auto fahren? Darf so jemand noch als Koch arbeiten oder bei der Polizei? Darf er Schüler und Studenten unterrichten?


    Oder ist es nicht sogar besser, man startet das alte "Euthanasieprogramm" des 3. Reichs wieder??? :klopp:


    Nein lieber Mogges, so einfach ist es nicht.


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Ich sage nicht, dass psychische Erkrankungen durch die Gesellschaft erzeugt werden. Der Grund dafür liegt in der Person selbst. Ich behaupte jedoch, dass die Symptome durch den gesellschaftlichen Zwang verstärkt werden, es zu wenig Therapiemöglichkeiten und diese, ebenfalls durch gesellschaftlich bedingte Umstände, zu spät oder im schlimmsten Fall überhaupt nicht aufgesucht werden. Die Menschen, die sich tatsächlich um Hilfe bemühen, haben oft einen langen Leidensweg hinter sich und den Moment, an dem man ihnen noch leicht hätte helfen können, schon hinter sich gelassen.

    Zunächst einmal ist ein psychisches Leiden eine körperliche Erkrankung, denn letztlich muss sich ja ein Prozess im Gehirn verändert haben. Man weiß noch nicht exakt, wie das abläuft, dennoch kann man es als eine körperliche Erkrankung sehen. Kann die Gesellschaft etwas für Krebs? Vielleicht indirekt. Letztlich ist es aber auch ein Lebensrisiko, was sich nun einmal bei dem ein oder anderen verwirklicht. Derart wird man nur schwer hundertprozentig verhindern können. Gesellschaftliche Fehlentwicklungen kann ich da jedenfalls noch nicht draus ableiten.


    Es gibt einen Menschen, der im Glauben ist, das Leben meint es nicht gut mit ihm. Er hat eine klare Präposition dafür. Er ist tief im Inneren ein unglücklicher Mensch. Das Einzige, was ihm Freude bereitet ist z.B. das Fliegen. Nun weiß er jedoch, dass, wen sein Arbeitgeber davon erfährt, er nie wieder fliegen wird.


    Es gibt keinen Beweis, dass es so abgelaufen ist. Es gibt auch keinen das nicht.

    Doch, es gibt bereits Erkenntnisse, dass es so, wie von dir beschrieben, nicht war. Der Co-Pilot hat in seiner Ausbildung die Lufthansa darüber informiert, dass er eine psychiatrische Behandlung einer schweren depressiven Phase mit suizidalen Gedanken hinter sich hat. Dieser Email-Verkehr wurde schriftlich festgehalten und liegt vor. Man kann der Lufthansa also wohl kaum mangelnde Sensibilität gegenüber depressiven Arbeitnehmern vorwerfen, denn sie hat den Piloten ja eingestellt und sich auf das medizinische Gutachten verlassen, dass er die Erkrankung überwunden habe. Demnach kann man dem Arbeitgeber in dieser Hinsicht wirklich keinen Vorwurf machen.


    Aber mittlerweile wird offen darüber diskutiert, ob psychisch Erkrankten ein Berufsverbot für manche Tätigkeiten auferlegt werden sollte.

    Ich denke es hängt alles vom Einzelfall ab. Letztlich muss man aber ganz klar sagen, dass gewisse Erkrankungen nun einmal auch eine berufliche Auswirkung haben können. Mit starkem Übergewicht wird man bspw. häufig kein Beamter. Ein Blinder würde kein Taxifahrer werden und ein Schwerhöriger kein Fluglotse und ein an Parkinson erkrankter kein Chirurg. Dass die Psyche für Piloten, welche die Verantwortung für hunderte Menschenleben täglich tragen, eine Rolle spielen sollte bei der Bewertung ihrer Flugfähigkeit, finde ich jedenfalls durchaus angemessen und nicht übertrieben ungerecht.


    Ich möchte jetzt keine Verschwörungstheorien verbreiten, doch etwas merkwürdig ist das schon.

    Dann tu es doch bitte auch nicht. Der Stimmenrekorder ist nun einmal bisher das Einzige, was man finden konnte. Und das, was der Staatsanwalt geschildert hat, klingt nun einmal bisher nach der plausibelsten, weil einfachsten Erklärung. Zudem sich ja die Hinweise durchaus verstärken, dass der Copilot massive Probleme hatte. (Krankschreibungen zur Flugfähigkeit mehrfach zerrissen und dem Arbeitgeber verschwiegen, Depressive Vorerkrankung mit suizidalen Gedanken + die Tonaufnahme der Abläufe im Cockpit selbst). All das legt doch wirklich nahe, dass es die wahrscheinlichste Erklärung ist. Es wäre schon ein merkwürdiger Zufall, wenn es sich um ein technisches Problem gehandelt hätte und all diese zusätzlichen Hinweise träten noch "zufällig" hinzu.

  • Dann tu es doch bitte auch nicht. Der Stimmenrekorder ist nun einmal bisher das Einzige, was man finden konnte.

    Na ja, wir sind hier in einem Diskussionsforum. Laß uns diskutieren und nicht nur offizielle Meinungen konsumieren.
    Ich finde es ein wenig eigenartig, mehr hab ich nicht geschrieben. Weil es eben nicht die standardisierte Vorgehensweise bei solchen Katastrophen ist.


    Wie weit sind die Untersuchungen beim abgeschossenen Jet in der Ukraine? Hört man da überhaupt etwas?


    Wer schon mal in einem Flugzeug gesessen hat, weiß wie laut es da ist, selbst bei modernen Maschinen. Wie will man da allen Ernstes nach 1 1/2 Tagen das Atmen des Copiloten aus dem Hämmern der Axt und den Panikschreien der Passagiere gefiltert haben?
    Die eigentliche Blackbox fehlt nach einer Woche noch immer, die hat einen Peilsender, der 2 Wochen funkt.


    Zitat

    Wo fängt man an, wo hört man auf. Darf nur der mit manischer Depression
    nicht mehr fliegen, der mit schwerer depressiver Episode, mittlere,
    leichte,...? Darf so jemand noch Bus fahren, darf er noch Auto fahren?
    Darf so jemand noch als Koch arbeiten oder bei der Polizei? Darf er
    Schüler und Studenten unterrichten?

    Ich kann´s Dir nicht sagen.
    Nur so viel: jemand, der einen Job hat, der über Leben und Tod hunderter anderen Menschen entscheidet, sollte fit sein dafür. Wie man das gewährleistet......keinen Schimmer.
    In diese Fall hat´s wohl nicht funktioniert.

  • Gesellschaftliche Fehlentwicklungen kann ich da jedenfalls noch nicht draus ableiten.


    Also wenn sich eine Depressive Episode einstellt, weil man z.B. jahrelang gemobbt wurde, dann kann die Gesellschaft also nichts dazu? Wenn jemand an einem posttraumatischen Belastungssyndrom leidet, ist das vergleichbar mit Krebs? Wenn eine Frau, die vergewaltigt wurde, eine Zwangsstörung entwickelt, dann ist das vergleichbar mit einer Infektionskrankheit? Sicher nicht!
    Letztendlich ist ein psychisches Leiden eine Angst- und Stressreaktion, weil die Instinkte und Verhaltensweisen, die den erfolgreich Mensch durch die Jahrtausende gebracht haben, heute nicht mehr funktionieren, aber noch immer am Wirken sind.


    Demnach kann man dem Arbeitgeber in dieser Hinsicht wirklich keinen Vorwurf machen.


    Macht hier auch niemand.


    Dass die Psyche für Piloten, welche die Verantwortung für hunderte Menschenleben täglich tragen, eine Rolle spielen sollte bei der Bewertung ihrer Flugfähigkeit, finde ich jedenfalls durchaus angemessen und nicht übertrieben ungerecht.


    Eine Rolle spielen, durchaus. Per Definition ein K.O.-Kriterium sein, nein. Man könnte z.B. die regelmäßige Teilnahme an Therapiesitzungen zur Vorbedingungen machen oder was auch immer. Alles ist besser, als den Betroffenen zulange in dieser Situation zu belassen. Ohne Hilfe, ohne entsprechende Rückmeldung. Die Angst vor Verlust der Existenz lässt nun mal viele bis an einen Punkt gehen, an dem es erst richtig beschissen wird. Es gilt die Kurzschlusshandlung zu vermeiden! Und das gelingt mit einer Behandlung mit Sicherheit besser, als mit laufenden Schauspieler-Zeitbomben, bei denen es im Vorfeld kaum zu erkennen ist.


    Und das ein Pilot, mit einer Depression wegen mir, in einer Gefahrensituation zwingend schlechter reagiert, wie jemand, der sich gesund wähnt. Das halte ich für ein Gerücht. Letztendlich zeigt sich erst in der Gefahrensituation, wie ein Mensch reagiert.


    Mogges
    Verstehe mich nicht falsch, wir wollen beide das Gleiche. Der Weg ist nur anders. Lass es mich nochmal anders ausdrücken:


    Warum gibt es keine homosexuellen Bundesligaprofis? Weil sie Angst haben, sich zu outen oder weil es wirklich keine gibt? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, das Letzteres der Fall ist? Gleich null. Weil alle Angst haben, ihre Existenz zu verlieren. Ob diese Angst begründet oder unbegründet ist, spielt dabei keine Rolle. Wenn es jetzt absolut keine Konsequenzen für ihre Existenz hätte, dann wäre doch die Lebensqualität der Betroffenen deutlich höher. Jeder könnte so sein, wie er möchte und würde immer noch genauso gut Fußball spielen.


    Wenn es nun eine größere Gesellschaftliche Akzeptanz psychischer Leiden gäbe, dann würden es sich die Betroffenen viel leichter eingestehen, dass sie ein Problem haben. Sie würden sich viel früher Hilfe suchen. Ihnen könnte besser geholfen werden. Und wenn jemand in der Tat so schwer erkrankt ist, dass er z.B. nicht flugtauglich wäre, man lässt im aber die Tür jederzeit offen, dann wäre das Hemmnis nicht so groß.


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  • Wer schon mal in einem Flugzeug gesessen hat, weiß wie laut es da ist, selbst bei modernen Maschinen. Wie will man da allen Ernstes nach 1 1/2 Tagen das Atmen des Copiloten aus dem Hämmern der Axt und den Panikschreien der Passagiere gefiltert haben?


    Gegenfrage: Warum sollte der Staatsanwalt lügen oder etwas erfinden?


    Ne, tut mir leid. Diese Fragen sind schwerer Spekulatius und beinhalten letztlich den Vorwurf, dass irgendeine ominöse Macht verhindern wolle, dass wir die Wahrheit rauskriegen. Beim Ukraine-Absturz ist genau das ja auch der Fall. Weil eben eine politische Verurteilung einer der beiden Kriegsparteien damit einhergeht.


    Aber es ist ja nun auch nicht so, dass man sich alleine auf die Tonaufnahmen im Cockpit stützt. Man hat inzwischen ja auch genügend Hinweise in der Vorgeschichte und vor allem bei den Durchsuchungen der Wohnung (zerrissene Krankschreibungen für exakt den Tag des Fluges) gefunden. Was willst du denn noch?


    Sollen etwa die französische, die nordrhein-westfälische und die rheinland-pfälzische Staatsanwaltschaft alle unter einer Decke stecken, um hier irgendeine künstliche Geschichte zu erfinden? Wie wahrscheinlich ist das? Daran wären dann Dutzende Personen Mitwisser und daran beteiligt.


    Wohingegen es für den Selbstmord nur eine Person brauchte.


    Also ich ziehe die einfache Erklärung vor. Und mich gruselt es ein wenig, wie schnell inzwischen alles und jedes komplett in Frage gestellt wird, um die wildesten Theorien zu befeuern.


    Nebenbei bemerkt: Selbst wenn man den Flugrekorder noch findet. Auch dieser wird keinen letztlich Beweis liefern können, so er denn vollständig unversehrt geblieben ist. Er kann lediglich aufgezeichnet haben, ob die Maschine vorher eine technische Fehlfunktion gemeldet hat oder nicht. Letzteres wäre ein weiteres Indiz für eine Tat des Copiloten.


    @ Kelti:
    Der besagte Pilot hat sich doch über Jahre wegen seiner Erkrankung in Behandlung befunden. Das steht doch schon alles fest. Er hat doch auch seinen Job bekommen. Welche Tür soll man ihm denn noch offen lassen? Nehmen wir mal an, es hätte Vermutungen von einer aktuellen, wieder aufgeflammten Selbstmordabsichten gegeben. Soll man den dann wissentlich trotzdem hunderte Menschen fliegen lassen? Das kann doch wohl kaum die Lösung sein.
    Ich sehe hier nicht, dass dem Piloten nicht ausreichend geholfen worden wäre. Er hatte ja zig medizinische Behandlungen und Möglichkeiten. Die Frage ist eher, warum das alles nichts gebracht hat. Bspw. gibt es ja auch eine medikamentöse Behandlung von Depressionen. Medikamente gegen Depressionen befanden sich in seinem Haushalt. Aber weiß man, ob er sie auch noch genommen hat?


    Letztlich hätte er diesen Flug gar nicht antreten dürfen. Er war krank geschrieben und galt als flugunfähig. Das hat er ignoriert. Schon hier liegt für mich eine Eigenverantwortlichkeit vor.


    P.S. Habe gerade von einem Gerücht gelesen, dass man ein Handy-Video sichern konnte, dass in den letzten Sekunden des Absturzes im hinteren Teil der Maschine gedreht worden sein soll. Angeblich hätten die Passagiere geschrieen und es habe metallische Schläge gegeben. Zum Schluss sei die Kabine zu einer Seite weggekippt und das Video endete. Wurde aber noch nicht bestätigt.

  • Nehmen wir mal an, es hätte Vermutungen von einer aktuellen, wieder aufgeflammten Selbstmordabsichten gegeben. Soll man den dann wissentlich trotzdem hunderte Menschen fliegen lassen? Das kann doch wohl kaum die Lösung sein.


    Niemand behauptet hier, dass man einen Piloten mit bekannter Suizidalität ins Cockpit setzt. Alle meine Beiträge beziehen sich auf psychisch Erkrankte. Selbstverständlich muss man den Einzelfall differenzieren.


    Ich sehe hier nicht, dass dem Piloten nicht ausreichend geholfen worden wäre. Er hatte ja zig medizinische Behandlungen und Möglichkeiten. Die Frage ist eher, warum das alles nichts gebracht hat. Bspw. gibt es ja auch eine medikamentöse Behandlung von Depressionen. Medikamente gegen Depressionen befanden sich in seinem Haushalt. Aber weiß man, ob er sie auch noch genommen hat?


    Medikamente behandeln keine Depressionen. Sie behandeln die Symptome. Eine Depression kann nur der Patient behandeln, ein Therapeut ihn dabei unterstützen und Anreize geben. Die Medikamente unterstützen ebenfalls soweit, dass der Betroffene in eine Lage versetzt wird, sich damit auch auseinander zu setzen, bzw. ihm ein angenehmeres Leben zu ermöglichen. Langfristig muss es das Ziel sein, seinen Zustand ohne Psychopharmaka stabil zu halten und mittels Lösungsstrategien der Sache Herr zu werden. Selbstverständlich darf man aber seine Medikamente nicht selbstständig absetzen, dann wirds richtig übel.


    Letztlich hätte er diesen Flug gar nicht antreten dürfen. Er war krank geschrieben und galt als flugunfähig. Das hat er ignoriert. Schon hier liegt für mich eine Eigenverantwortlichkeit vor.


    Dem widerspreche ich auch nicht. Aber solche Dinge wird man leider nie zu 100% verhindern können. Und da spielt der Grund, warum man nicht flugfähig ist, keine Rolle.


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Also ich ziehe die einfache Erklärung vor. Und mich gruselt es ein wenig, wie schnell inzwischen alles und jedes komplett in Frage gestellt wird, um die wildesten Theorien zu befeuern.

    Ich stelle doch gar nichts in Frage, ich habe oben eine renomierte Zeitung erwähnt, die sich genau wie ich Gedanken darüber macht. Investigativer Journalismus lebt vom Fragen stellen.
    Es wäre schön, wenn in Zukunft sämtliche Flugzeugabstürze dermaßen schnell aufgeklärt würden und die Sachlage dermaßen eindeutig wäre.

  • Es wäre schön, wenn in Zukunft sämtliche Flugzeugabstürze dermaßen schnell aufgeklärt würden und die Sachlage dermaßen eindeutig wäre.


    Es behauptet doch niemand, dass der Absturz aufgeklärt ist. Man sagt lediglich, dass bisher alle gefundenen Indizien auf einen bestimmten Hergang hinweisen, dass also die Wahrscheinlichkeit, dass es so war, bisher die höchste ist.


    Ich denke, dass man den Absturz wahrscheinlich nie viel eindeutiger wird aufklären können. In diesem Fall war es halt einfach "Glück", dass der Stimmenrekorder gesichert werden konnte und derartige Informationen preisgab. Stell dir mal vor, man hätte den Flightrekorder gefunden, aber der Stimmenrekorder wäre weggewesen. Wenn der Flightrekorder kein Versagen aufgezeichnet hätte, dann würden wir heute noch rätseln, was dort oben wohl stattgefunden haben mag.


    Ich denke es hat immer sehr viel damit zu tun, welche Aufzeichnungsgeräte gesichtert werden können. Aus meiner Sicht bietet ein Stimmenrekorder meistens die aufschlussreichsten Hinweise über einen Geschehensablauf.

  • So, der zweite Flugschreiber wurde ja heute gefunden; erhoffe mir aber auch nichts banhnbrechend Neues von der Auswertung. Er wird wohl bestätigen, daß das Flugzeug um 10:31 in den Sinkflug überging, mehr war ja nicht.


    Etwas eigenartig finde ich ja die Meldung, der Copilot hätte sich bei Google über Suizid im Allgemeinen und den Öffnungs- und Schließmechanismus bei Cockpittüren informiert.....
    Ähem, der Kerl war Pilot und benötigt Google, um nachzulesen wie die Türen funktionieren? :blink:


  • Etwas eigenartig finde ich ja die Meldung, der Copilot hätte sich bei Google über Suizid im Allgemeinen und den Öffnungs- und Schließmechanismus bei Cockpittüren informiert.....
    Ähem, der Kerl war Pilot und benötigt Google, um nachzulesen wie die Türen funktionieren? :blink:


    Halte ich auch für sehr zweifelhaft.
    DIe Piloten machen regelmäßig wiederauffrischungs Tests, abgesehen davon, dass mir ein Bekannter, der Pilot bei der Lufthansa ist, sagte, dass er sich nicht vorstellen könnte, irgendeiner würde vergessen, wie man diesen Schalter betätigt.
    Schwerwiegende Krankheiten ausgeschlossen, wobei ja selbst die eigentlich getestet werden...

    Member of GothicTotalWar
    Auch bekannt als: der schwarze Prinz


    Offizieller Sieger des Shogun 2 Turniers 2011 vom Totalwar-Forum

  • Er hat nicht geschaut , wie die Tür funktioniert:
    Suizid mit Germanwings Flug 4U9525 - Liveticker: Copilot Andreas L. hat vor Aufprall "mehrfach interveniert" - N24.de


    Zitat

    Der Nutzer des Tablets habe sich "zum Einen mit medizinischen
    Behandlungsmethoden befasst, zum Anderen über Arten und
    Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung informiert", sagte ein
    Sprecher der Staatsanwaltschaft. "An mindestens einem Tag hat sich der
    Betreffende darüber hinaus über mehrere Minuten mit Suchbegriffen über
    Cockpittüren und deren Sicherheits-Vorkehrungen auseinandergesetzt."

    Also Sicherheitsvorkehrungen ect und nicht wie man einen Schalter umlegt.



    [ Beim Link muss herunter gesrollt werden , weil diese Seite immer weiter mit weiteren Informationen aktualisiert wird /
    Die Quelle vom Zitat ist im Link vorhanden ]

  • Informationen über den Sicherheitsmechanismus gegen einen Terroranschlag findet man über Google im Netz und lernt man nicht bei Wiederauffrischungstrainings der Fluglinie bzw. sind nicht Basiswissen von Piloten?
    Mmh, scheint wohl so zu sein......


    Ich finde es irgendwie eigenartig, wie solche Informationen der Behörden über die Medien lanciert werden, mehr eigentlich nicht. Bin jetzt kein Skeptiker, was den Tathergang angeht, für mich plausibel und nachvollziehbar, dennoch stört mich der offizielle Umgang der Verantwortlichen mit den Hintergrundinformationen.


    Wie krank muß dieser Typ eigentlich gewesen sein? Geht am Gate an 150 Passagieren vorbei zu seiner Maschine, sieht vielleicht noch die Schulklasse aus Haltern, denkt sich in seinem wirren Kopf: "mit ein wenig Glück ( wenn der Captain auf´s Klo geht ), klappt´s vielleicht heute....", setzt sich auf seinen Copilotensitz, geht die Checkliste vor dem Start durch, immer in der "Hoffnung" der Captain geht nach Erreichen der Reiseflughöhe auf´s Klo, und erinnert sich dann an seinen Recherchen über den Sicherheitsmechanismus von Cockpittüren.....absolut krank.

  • Also auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache aber ich finde es erstaunlich das jemand der Depressionen hat(te) überhaupt diesen Job machen darf bzw. für die Ausbildung zugelassen wurde. Er galt zwar als "geheilt" aber bei solchen "schweren" psychischen Erkrankungen halte ich das immer für eine etwas gewagte Aussage. Mann weiß nun mal das bei Menschen mit Depressionen eine deutlich höheres Suizidrisiko besteht, die haben in so einem Job meiner Meinung nach nichts verloren.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Wie man von Emma gelernt hat, haben Männer auch eine höhere Suizidrate als Frauen.
    Homosexuelle eine höhere als Heterosexuelle.
    Weiße eine höhere als schwarze.
    Russen eine höhere als Skandinavier eine höhere als Deutsche eine höhere als Südseebewohner.


    Also bitte nur indigene heterosexuelle Frauen die ursprünglich aus Bora Bora kommen fliegen lassen.


    Zwischen Depressionen und Massenmord ist nen Riesenschritt und dieser Fall ist wohl ziemlich einmalig, wenn ich mich nicht irre.



    Sorry aber das ist doch alles Bullshit. Wegen eines Einzelfalls verfällt man nun in Aktionismus und greift zu Schnellschüssen.
    Wenn dieser Einzelfall überhaupt so stattgefunden hat.
    Same pointless procedure as every time, Miss Forum.

  • Wie man von Emma gelernt hat, haben Männer auch eine höhere Suizidrate als Frauen.

    Das ist nicht nur laut Emma so, sondern wissenschaftlich belegt.


    Von welchen Schnellschüssen redest Du denn?
    Daß man die Sicherheitsregeln der Cockpittüren noch mal überdenkt und evtl. adaptiert? Finde ich richtig, denn seit Einführung 2001 ist nicht ein Fall belegt, wo sie etwas gebracht hätten.


    Daß darüber nachgedacht wird, wieder Ausweise bei Innerschengen-Flügen einzuführen? Hätte in diesem Fall auch keinen Unterschied gemacht.


    Oder daß man die Zweipersonen-Regel im Cockpit einführt? Wieso nicht? Dadurch hätte diese Unglück evtl. vermieden werden können.


    Fatal wäre es meiner Meinung nach, wenn man nicht debattieren und alles so belassen würde wie gehabt.

  • Ehrlich gesagt ich verfolge die Berichterstattung nicht wirklich.
    Nach dem was ich beim querlesen von Überschriften und ein paar Forenposts mitbekommen habe, steht aber mal wieder eine Stigmatisierung von Menschen an die nicht funktionieren wie es erwünscht ist.



    Dazu kommen dann irgendwelche Sicherheitsvorschriften die dann, wie in diesem Falle. offensichtlich einen gegensätzlichen Effekt hätten. Rein aus Aktionismus.


    Weiß auch nicht was die 2Personenregel bringen soll. Wenn ich 150 Menschen umbringen will, hält mich wirklcih derjenige davon ab der neben mir sitzt?

  • Na ja, wenn Du die Berichterstattung nicht verfolgst, wie kannst Du dann von Schnellschüssen reden?


    Wieso Stigmatisierung?
    Ähem, ja irgendwo ist es GEWÜNSCHT, daß ein Pilot keine bipolaren Störungen hat und die ihm anvertrauten Passagieren wieder heil auf die Erde bringt und nicht mit in den Tod reißt. Soll ich da jetzt Verständnis für haben?
    Der Kerl war komplett irre nach dem derzeitigen Wissensstand.
    Breivik war auch irre, jeder Amokläufer an Schulen war irre.

    Zitat

    Weiß auch nicht was die 2Personenregel bringen soll. Wenn ich 150
    Menschen umbringen will, hält mich wirklcih derjenige davon ab der neben
    mir sitzt?

    Scheinbar schon, denn sonst hätte er nicht gewartet, bis der Kapitän das Cockpit verläßt, oder?

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