Europe Or Die

  • Ja und, überrascht Dich das jetzt?
    Und natürlich taucht ein in Deutschland abgelehnter Asylbewerber in Portugal unter, ist nur menschlich. Würde ich auch tun, wenn ich mit meiner Flucht und der Hoffnung auf ein besseres Leben hier einen Ablehnungsbescheid bekommen hätte.
    Untertauchen und illegal beschäftigt, versuchen hin und wieder Geld in die Heimat zu schicken; das machen in den USA auch Millionen. Wo die Grenzen zwischen Arm und Reich dermaßen eng beieinanderliegen, ist das die logische Konsequenz.

    Ne, er ist nur in Deutschland abgelehnt worden. In Italien hätte er ein legales Asylverfahren bekommen. Das bleibt ihm nun verschlossen, weil er in der EU untergetaucht ist. Wird er jetzt geschnappt geht es direkt zurück nach Afrika.


    P.S. Doku auf ARTE ist sehenswert: „Türsteher Europas“!

  • Diese ganze gefühlte Unsicherheit ist sowieso Schwachsinn. Während ein Flüchtling eine Frau vergewaltigt, werden am selben Tag tausende Kinder missbraucht und Frauen am Arbeitsplatz sexuell belästigt. Juckt keine Sau.

  • Das ist eine andere Diskussion, die erhöhte Kriminalitätsrate unter nicht-deutschen jungen Männern und deren Wahrnehmunh in der Bevölkerung sollten wir nicht in diesem Thread diskutieren.


    Ob ein Flüchtling kriminell ist oder nicht, sagt nämlich erstmal noch nicht viel darüber aus, ob er berechtigterweise in Europa ist oder nicht. Ein Flüchtling kann sich auch völlig anständig verhalten und trotzdem keinen Anspruch auf Asyl haben.

  • Ich empfinde das Konzept von "Berechtigterweise" als merkürdig.



    Wieso sollte ich eigentlich mehr Recht haben in Deutschland zu wohnen als Miriam aus Syrien?



    Nur weil ich hier geboren wurde?



    Warum sollte ich dir John mehr Recht zusprechen als Miram aus Syrien?
    Weil du hier geboren wurdest?


    Dieses ganze Leitkulturbla ist ja auch nur eine Verschleierung dieses Sachverhaltes.


    Irgendwie überzeugt mich das nicht so Recht.


    Das Kapital ist grenzenlos.
    Die Kommunikation ist grenzenlos.
    Unsere Verschmutzung ist grenzenlos.
    Der Warenverkehr ist grenzenlos
    Die kulturelle Prägung ist zu großen Teilen grenzenlos.
    Die Ausbeutung ist grenzenlos
    Die Dummheit ist grenzenlos


    Im grunde ist alles Grenzenlos.
    Nur die Menschen selbst. Die sollen doch bitte in ihren Grenzen bleiben die irgendwie und irgendwann mal gezogen wurden.
    Weil......Angst und Angst um die Besitzstandswahrung.



    Persönlich würde ich dann auch mit Miriam aus Syrien in wohl der überwältigenden Großteil der MiriamFälle lieber eine Gemeinschaft bilden und Solidarität üben als mit einem Bernd Höcke oder einem Horst Seehofer.

  • Keine Ahnung wie die Partei "ihre" Vertriebenen behandelt hat. Hier im Norden wurden die Polacken aus Preussen und Pommern eher argwöhnisch beäugt und gemobt, ohne das Wort schon zu kennen.
    Der Norddeutsche an sich femdelte eben schon immer ein wenig.

  • Du hast mehr Recht in Deutschland zu wohnen, weil deine Eltern in Deutschland gewohnt haben und ihren Teil dazu beigetragen haben das Land zu dem zu machen was es ist und deren Eltern und deren Eltern usw.


    Rein theoretisch macht es auch gar keinen Sinn, dass überhaupt etwas vererbt wird, aber so funktioniert die Menschheit nunmal.

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."

  • Dann würde ich empfehlen Twiggels, du lädst mal ein paar Obdachlose in deine Wohnung ein. Dann kannst du dein theoretisches Konzept von „Allen gehört alles“ ja schon einmal im Kleinen in der Praxis erproben. Das entspräche im Kleinen etwa dem, was du im Großen forderst. Beseitige die Grenzen. Fang mit Wohnungs- und Haustür an.

  • Allen gehört alles?


    Dir gehört also Deutschland?


    Das Nationalstaatskonzept ist etwas anderes als Privatsphäre und Privatbesitz (den ich heute freilich schon teile).


    Man hat vielleicht einen Anteil an Deutschland. Oder man ist vielleicht gar Deutschland, oder besser gesagt,einfach Teil der Gemeinschaft.
    Man kann sich dieses Anteils bzw. in der Gemeinschaft bewähren indem man sich für die Gemeinschaft einsetzt und seinen Teil beiträgt.


    Es sollte jeder Mensch das Recht haben, sich seinen kleinen Anteil an Deutschland zu verdienen, wenn er etwas beitragen will.
    Es sollte jeder MEnsch die Chance haben Teil der Gemeinschaft zu werden, wenn er es denn will und keine triftigen Gründe dagegen sprechen.





    Du hast mehr Recht in Deutschland zu wohnen, weil deine Eltern in Deutschland gewohnt haben und ihren Teil dazu beigetragen haben das Land zu dem zu machen was es ist und deren Eltern und deren Eltern usw.

    Haben dann Menschen deren Eltern...etc. große Scheiße gebaut haben, dann kein Recht mehr hier zu leben?

  • Haben dann Menschen deren Eltern...etc. große Scheiße gebaut haben, dann kein Recht mehr hier zu leben?

    Merke dass ich nicht von etwas gutem oder schlechtem gesprochen habe. Die kollektive Scheiße beeinflusst das Land genauso wie kollektives Richtiges. Man erbt nunmal beides.


    Das System bricht leider ein bisschen zusammen wenn der Vorgängergeneration es egal ist was mit dem Land passiert.

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."

  • Twiggels erklärt mal eben den Nationalstaat für obsolet. Herrlich, diese Grünen Denkfabriken...


    Dann versuch mal der Bevölkerung zu erklären, dass Deutschland nur ein theoretisches Konstrukt ist und doch bitteschön jeder der Bock hat hier zu leben, hier hinkommen soll. Dagegen dürfte der Veggieday noch geradezu populistisch sein. :mampf:

  • Du hast mehr Recht in Deutschland zu wohnen, weil deine Eltern in Deutschland gewohnt haben und ihren Teil dazu beigetragen haben das Land zu dem zu machen was es ist und deren Eltern und deren Eltern usw.


    Was ist dann mit den Nachfahren von türkischen Gastarbeitern, die in der dritten Generation hier leben und oft nicht mal ein Wahlrecht haben? Die Gastarbeiter haben teilweise mehr für Deutschland getan als so mancher Deutscher.


    -


    Dann versuch mal der Bevölkerung zu erklären, dass Deutschland nur ein theoretisches Konstrukt ist und doch bitteschön jeder der Bock hat hier zu leben, hier hinkommen soll.


    Wenn der Wohlstand einigermaßen angeglichen ist, gibt es auch keinen nennenswerten Migrationsbewegungen. Gutes Beispiels sind Deutschland und Frankreich. Es gibt ein paar Grenzgänger aber keine Massenbewegungen (überwiegend Deutsche die in Frankreich wohnen um Steuern zu sparen und Franzosen die deutsche Bordelle besuchen).


    Das Ziel könnte also sein den Wohlstand auf der Welt anzugleichen.

  • Gut, können wir dann langsam die Märchenstunde beenden und wieder realistische Optionen ins Auge fassen. Ziele haben kann man ja viele.


    Und da wundert ihr euch noch, dass die AfD, Erdogan, Orban usw. solche Erfolge einfahren.


    Hier: handfeste Politik, da: könnte, müsste, sollte. Ehrlich, wenn Linke Politik nochmal mehrheitsfähig werden soll, dann verabschiedet sie sich besser schnell von solchen Utopien, bzw. macht sich klar, dass wünschenswerte Langzeitziele noch keine kurzfristigen Lösungen sind.

  • Selbst als Linker fehlen mir klare Konzepte für die Realität. Moralischer Idealismus mag so im Kleinen in der Studentengruppe funktionieren, aber John weist für mich klar auf die reellen Probleme hin. Selbst eine vollständige Abschottung wird und ist nicht möglich. Das wird die CSU und die AfD ebenso verstehen müssen, wie so mancher Idealist, dass Ressourcen lokal begrenzt sind sowie deren Verteilung ein Regelwerk erfordert. Das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.


    Kommen jetzt also die Obdachlosen zu Twiggels? :P

  • . Ehrlich, wenn Linke Politik nochmal mehrheitsfähig werden soll, dann verabschiedet sie sich besser schnell von solchen Utopien, bzw. macht sich klar, dass wünschenswerte Langzeitziele noch keine kurzfristigen Lösungen sind.

    Interessant. Über Jahrzehnte hatten wir hier in Deutschland und auch in weiten Teilen Europas linke Politik, die funktioniert hat und deren Politiker gewählt wurden, Brandt, Mitterand, Callaghan. Waren wohl alles Phantasten damals.
    Aber wenn linke Politik wieder ein wenig rechter wird, klappt es, oder?
    Linke Politik hat sich nicht geändert, zumindest in der Theorie nicht. Geändert haben sich die Menschen, die heutzutage immer weniger linke Politik fordern, weil es ihnen einfach zu gut geht.

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