Volksvermischungen

  • Ich habe nichts konkretes über dieses Thema gefunden , und deswegen eröffne ich ein neues.
    Volksvermischung gehört zu allen Zeitaltern , das ist denke ich jedem klar. Mich interessiert dieses Thema sehr.
    Unzwar stelle ich mir da einige Fragen


    Darf ich mich eigentlich heute noch Kurde nennen ?
    Ich habe keinen Beweis dafür , dass ich Kurde bin. Komme nur aus der Gegend.
    Aber zu der damaligen Zeit wurden die Völker doch richtig vermischt wegen den ganzen kriegen.
    Als Beispiel könnte ich den Raum um die Türkei nehmen. Wer war da nicht schon am erobern , und sogar hunderte Jahre am halten ?


    Es gab halt Eroberungen , und dannach das niederlassen an einem neuen Ort. Völkerwanderungen. Frauen wurden sehr wahrscheinlich vom Eroberer vergewaltigt , falls diese ein Kind gebar , dann muss das ja schon eine vermischung sein. Und heute geschieht es ja einfach mit einem Asylantrag.


    Wurde damals bei eroberungen das andere Volk verdrängt , oder lebten diese einfach unter einer niedrigeren Schicht ?
    Im Raum Türkei waren ja die Völker wie Kurden/Perser ect . Dann die Griechen mit Alexander. Es kamen Kelten dorthin. Die Römer waren dort.
    Die Araber kamen dann auch. Dann die Tartaren(Mongolen) .


    Kann man überhaupt noch durch die Gene bestimmen , wer was ist ?


    Bei Google finde ich bis jetzt nur Artikel über "Deutschland stirbt" . Das ist aber nicht meine Absicht. Möchte eher mehr über dieses Thema erfahren.
    Gab es in Deutschland volskvermischungen , außer in der Neuzeit ? Oder war es hier überwiegend germanisch



    Und was haltet ihr von Volksvermischungen ?
    Es gibt ja sicher Vor und Nachteile.
    Nachteile könnten zu beginn die verschiedenen Kulturen oder Religionen sein. Jedoch muss es dieses Nachteil nicht geben , in der neuzeit sind die Traditionen nicht mehr so intensiv bei vielen Menschen. Das ist denke ich Individuell bei jedem anders.
    Aber damals muss es doch ein großes Hinderniss gewesen sein , wenn 2 verschiedene Kulturen zusammen kamen. Damals war die Tradition sehr stark ausgeprägt. Die Sprache war damals doch ein riesen Hinderniss.

  • Deutschland war schon aufgrund seiner Lage immer ein Einwanderungs- und Transitland. Es liegt ja im Herzen Europas und eine Menge Völker liegen quasi kreisförmig drumherum. Ich bin schon sehr müde und kann nur in Kürze antworten. Ich denke auf die Frage "Darf ich mich heute Kurde nennen?" kann man ein klares "Ja" geben, wenn du das möchtest. Es hängt natürlich davon ab, welches System du als Bewertungsmaßstab heranziehst. Wie du selbst bereits gemerkt hast, bietet eine rein biologische Ansicht bezüglich der Vererbung, unter Rassisten auch als "Blutlinie" bezeichnet so ihre Schwierigkeiten, aufgrund historischer Verwerfungen.


    Ich denke Konzepte wie das der nationalen oder kulturellen Identität beruhen vor allem letztlich auf einer freien Willensentscheidung des Geistes und nicht primär auf der Vererbungslehre. Das heißt also, wenn du ein Kurde sein möchtest und das für dich als richtig und wahr erkennst, dann kannst du das für dich doch auch so festlegen und dich daran orientieren. Genauso wie du dich auch darauf festlegen könntest ein Deutscher (ersetzbar durch beliebige Nationalität) zu sein oder ein kurdischer Deutscher oder ein deutscher Kurde. Geht alles. Es liegt letztlich allein an dir und in deiner freien Entscheidung. Ich selbst zum Beispiel fühle mich aufgrund meiner Kindheit, meiner Sprache usw. als "deutsch". Deswegen betrachte ich mich auch als Deutscher und verhalte mich entsprechend. Bleibt natürlich noch der rechtliche Status, der bisweilen vom selbstgewählten Status abweichen kann. Aber auch dort gibt es häufig Möglichkeiten, so dass man langfristig auch die Nationalität offiziell erlangen kann, die man haben möchte. Ist natürlich Arbeit. Bei den Kurden ist es offiziell natürlich ein Problem, weil sie als Nationalität, nicht aber als Nation allgemein anerkannt sind. Aber das muss ja keinen Einfluss darauf haben, wofür du selbst dich hälst, bzw. als was du dich fühlst oder was du sein möchtest.


    So sehe ich das jedenfalls.

  • Das ist schonmal eine interesannte Ansicht


    Ja ich fühle mich schon als Kurde , weil meine Eltern eben glauben , dass wir Kurden sind. Jedoch legten meine Eltern , leider , keinen Wert drauf. Deswegen kann ich kein Kurdisch. Was wohl dazu führt , dass ich mich etwas , auch wenn es nur ein stück ist , als deutschen sehe. Dazu kommt etwas türkisch , weil das auf der Weltkarte meine Heimat ist und ich auch diese Sprache sprechen kann , und die Kultur auch teilweise lebe .


    Bezüglich der Blutlinie möchte ich wissen , wie man damals überhaupt darüber sprechen konnte. War ihnen nicht bewusst , dass man es biologisch einfach nicht mehr zu 100% wissen konnte ? Auch in der Türkei sind viele sehr nationalsozialistich . Sie reden vom wahren Türken und haben eine abneigung zu nicht Türken. Dabei sehen sie sogar alle vom Hauttyp verschieden aus. Von reiner Blutlinie können heute vielleicht noch die Indianer im Regenwald sprechen. Diese sind sehr wahrscheinlich nicht in Verbindung mit anderen Völkern gekommen. Höchstens mit anderen Stämmen.
    Oder vor 1500 Jahren hätten es die Araber machen können , weil ihr Land für andere Völker einfach total uninteresannt war. Da war nichts zu holen , außer Sand. Aber heute ist dieses Gebiet durch den Islam ( Interesannt wegen den heiligen stätten ) auch total vermischt.


    Ich glaub Kulturell gesehen , habe ich wohl eine Mischung aus verschiedenen Kulturen . Ich nehme von den jeweiligen Kulturen die ich kenne , das , was mir gefällt.

  • Kann man. Man hat z.B. festgestellt, dass die Bevölkerung Englands zu 50% aus Deutschen und 50% Kelten besteht. Schottland hat auch einen hohen Anteil an Deutschen während in Wales und Irland die Kelten dominieren.

    Zitat

    Ich denke Konzepte wie das der nationalen oder kulturellen Identität beruhen vor allem letztlich auf einer freien Willensentscheidung des Geistes und nicht primär auf der Vererbungslehre. Das heißt also, wenn du ein Kurde sein möchtest und das für dich als richtig und wahr erkennst, dann kannst du das für dich doch auch so festlegen und dich daran orientieren.


    Dem stimme ich besonders gerne zu. Ich habe absolut kein Problem wenn jemand hier hin kommt weil er ein Deutscher sein will. Ähnlich wie ...ich glaub Timodeus war es...die japanische Kultur sein Ding ist. Problem ist, dass es meistens aufgrund wirtschaftlicher Umstände geschieht.


    So einer z.B.

  • Bezüglich der Blutlinie möchte ich wissen , wie man damals überhaupt darüber sprechen konnte. War ihnen nicht bewusst , dass man es biologisch einfach nicht mehr zu 100% wissen konnte ? Auch in der Türkei sind viele sehr nationalsozialistich . Sie reden vom wahren Türken und haben eine abneigung zu nicht Türken.

    Du weißt ja aus meinem Atheismus-Thread, dass ich durchaus ein Anhänger der Evolutionsbiologie bin. Trotzdem übertrage ich das nicht auf unser soziales Zusammenleben. Die Blutlinie würde ich da ganz außen vor lassen. Die Behauptung der Existenz einer angeblichen "Blutlinie" ist wissenschaftlich längst mehrfach widerlegt. Es gibt bspw. hunderte von Hautfarben und die genetischen Abweichungen sind derart gering, dass sich daraus absolut keine Rassenmerkmale und schon gar keine Nationalitäten ableiten ließen. Geht einfach nicht. Das war auch schon zur Zeit der Nationalsozialisten erkennbar. Sie haben sich einfach, gegen wissenschaftliche Erkenntnisse, ein eigenes Weltbild gebastelt, weil ihnen eine solche vermeintliche biologische Begründung zweckdienlich für ihre Politik erschien. Das ändert aber nichts daran, dass es damals Unsinn war und auch heute Unsinn ist. Streichen wir also die Blutlinie mal ganz aus unserem Nationalitätenkonzept.


    Ich glaub Kulturell gesehen , habe ich wohl eine Mischung aus verschiedenen Kulturen . Ich nehme von den jeweiligen Kulturen die ich kenne , das , was mir gefällt.

    Das ist doch eine gesunde Einstellung. Würde ich wohl genauso machen.


    Ich würde mir erstens überlegen, welcher existierende Staat meinen persönlichen Bedürfnissen am nächsten kommt und mir die Möglichkeit bietet dort heimisch zu werden. Du wirst dich vermutlich zwischen Deutschland und der Türkei entscheiden wollen/müssen, da es einen kurdischen Staat ja bisher nicht gibt. Diesem Staat würde ich dann auch meine volle Loyalität bezeugen, schließlich ist es ja der Staat, der auch meinen Bedürfnissen am nächsten kommt. Diese Loyalität ist auch wichtig, um möglichst gut dort leben zu können. Also Staaten verlangen ja immer auch etwas von einem. Die Anerkennung von Gesetzen oder das Sprechen der Amtssprache usw.. Dazu gehört aber auch das Teilnehmen an der Gesellschaft, das sich nützlich Einbringen, das Pflegen von sozialen Kontakten usw.. Das nützt einem ja aber auch immer selbst.


    Zweitens würde ich mich dann privat um die weitere Förderung meiner persönlichen nationalen Identität kümmern. Also um die nationale Identität, die ich sein möchte, oder die Mischung kultureller Identität eben, die ich für mich am besten erachte. Und die würde ich dann für mich leben und sie pflegen und hegen, bspw. durch das Erlernen einer zweiten oder dritten Sprache (Kurdisch?), das Studieren der Geschichte, das Ausleben kultureller Traditionen (Feste, Speisen, Lieder, Literatur) usw., sowie natürlich durch den Kontakt zu anderen Angehörigen dieser Nationalitäten oder Kulturen.

  • Richtig.
    Reinrassigkeit ist, wie du richtig erkannt hast, eine Illusion.
    Du bist ein Mischling. Wir sind alle Mischlinge.
    Rassenlehre ist daher vor allen eins: Dumm und ignorant. VOr allen wenn dadurch eine Überlegenheit hergeleitet wird.
    Aber die dummen sterben nie aus.
    Alle Nichtafrikaner gehen sowieso auf genau eine Frau zurück die Afrika vor ca. 40 000 Jahren verließ.
    Mitochondriale Eva ? Wikipedia (Vorsicht John. Es gibt also eine Blutlinie)
    Ein paar 10 000 Jahre vorher treffen sich dann auch Afrikaner und der Rest der Welt in einer Urmutter.


    Als Kurde ist man ja theoretisch Indoeuropäer und recht nah, in der Theorie, mit Iranern und auch Germanen verwandt.
    Aber gerade was John für Deutschland gesagt hat, gilt noch im mindestens so starken Umfang für Kleinasien (Türkei).


    Die Kurden, als wehrhaftes "Bergvolk" waren von der Durchmischung wohl nicht so stark betroffen wie z.b. die Bewohner an der Küste.
    Nichtsdestotrotz.
    Welchen Effekt man über die Generationen niemals Vernachlässigen sollte ist der der Heirat und der Umzug der BRaut ins nächste Dorf.
    Alleine über diesen Mechanismus findet eine ungeheure Durchmischung statt. Ganz ohne Vergewaltigung.


    Es gibt Methoden einen DNA Strang der über die Mutter bzw. den Vater unverändert immer weitergegeben wird zurückzuverfolgen. (mitochondriale DNA , siehe Link oben / Y Chromosom)
    Dieser Strang wurde dann Regionen seines ersten Auftretens zugeordnet.
    Wenn ich mich recht entsinne war das Ergebnis für Deutschland in etwa, dass es hier mehr Nachfahren der Menschen aus dem nahen Osten und Slawischen als aus germanischen Siedlungsräumen gibt.
    Diese UNtersuchung kann man übrigens auch bei sich selbst machen lassen um herauszufinden wo seine mütterlichen/väterlichen Vorfahren vor langer Zeit wohl gelebt haben. KOstet halt was.
    Was fast auf jeden Fall wohl dabei rauskommen wird ist die Feststellung einer Vermischung.
    Hierbei sei bemerkt, dass natürlich nicht alle Gene in diese UNtersuchung mit einfließen. Andere Gensequenzen, die sich nicht so eindeutig vererben, können dann natürlich auch noch von ganz woanders kommen.


    Viel entscheidender als die Abstammung ist daher die angenommene Kultur wie John schon richtig bemerkt hat.

  • Gut, ich verstand "Blutlinie" hier im Sinne einer vermeintlich "nationalen Blutlinie" für jede Nationalität oder Nation. Und die gibt es nun mal nicht. Dass wir uns hingegen alle auf den Urmenschen zurückführen lassen, oder auf mehrere Exemplare davon, nun, ich wäre der Letzte, der das bestreiten würde.


    [spoil]Übrigens finde ich es extrem unglücklich, dass man für diese Ursprünglichen Individuen ausgerechnet die Namen Adam und Eva gewählt hat. Das verführt wieder zu völlig falschen Schlussfolgerungen. :Motz: [/spoil]

  • Mitochondrien sind sogenannnte Zellorganelle, d.h. sie liegen innerhalb der Zelle und sind einmal selbst noch mit einer Membran umgeben, wie die Zelle selbst. Quasi eine Zelle IN der Zelle. Deswegen kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß es sich evolutionär um eigene Lebewesen gehandelt hat ( Cyanobakterien ), die mittels ihrer Millionen jahrelanger Symbiose dann von ihrem Partner assimiliert und Bestandteil eines völlig neues Organismus wurden.
    Das kann man bei allen höheren Lebewesen finden ( Tiere, Pflanzen und Pilze ). Da es sich um vormalige selbständige Lebewesen handelt, haben die Mitochondrien natürlich ihre eigene "Genetik". Endosymbiontentheorie, wen´s interessiert....
    Bei der Befruchtung treffen sich wie wir alle wissen ein männliches Spermium und eine weibliche Eizelle. Während das Spermium jedoch nur DNA enthält und von einer Proteinhülle umgeben ist, ist es keine Zelle im biologischen Sinne, da es zu 99% "leer" ist. Es dient einzig und alleine dem DNA-Transport. Eine weibliche Eizelle jedoch ist, wie der Name schon sagt, eine vollständige, intakte und funktionelle Zelle, mit allen Bestandteilen, und hier eben auch den Mitochondrien. Logisch, schließlich soll sich später ein neues Lebewesen aus ihr entwickeln, da macht es schon Sinn, wenn alles vorhanden ist.
    Deswegen wird deren DNA IMMER über die Mutter weitergegeben und nicht über den Vater. Genau so wie das Geschlecht vom Vater, das hat aber andere Gründe.
    Anhand der konstanten Genbestandteile ( siehe Twiggels verlinkten Wiki-Eintrag ), dem Wissen über konstante und variable Regionen und der statistischen Mutationsrate kann man recht einfach den Verwandschaftsgrad zurückrechnen und so Eva finden.

  • Das mit den Mitochondrialen wirkt sehr kompliziert , wenn ich deinen Link lese.
    Aber hier wurde es ja nochmal einfacher erklärt. Im Grunde genommen kann ich also herausfinden , woher ich stamme .


    Das hat zwar gar keinen nutzen , aber es ist schon irgendwie interesannt. Wenn es nicht zu Teuer ist , dann ist es aufjedenfall eine Überlegung Wert.
    Gibt es dafür irgendwelche Informationsseiten ?
    Das ist jetzt privat , nur wems interessiert:
    [spoil] Könnte ich also zum Beispiel herausfinden , wo meine Vorfahren vor 150 Jahren lebten ? Wenns geht , Vaterseits. Denn Mutterseits ist es einfacher zu wissen , woher sie stammt. Aber Vaterseits leider nicht. Irgendwann kam UrOpa ins Dorf von UrOma. Heiratete sie. Und er starb ohne viel Wissen über seine Herkunft zugeben. Leider weiß heute keiner mehr , woher er kam. Seine Familie war unbekannt. Das merkwürdige ist nun , dass mein Vater hellhäutig ist und blaue Augen hat. Das hat auch noch einer seiner Schwestern . Die anderen Geschwister sind jedoch auch dunkel und braune Augen. Ich bin aber dunkler und habe braune Augen (Genauso so wie der Rest. Das hat sich also kaum durchgesetzt ). In der gesammten Familie mit Onkel,Tanten und deren Kinder gibt es vielleicht insgesammt 3 Leute mit blauen Augen. Mich würde so sehr interessieren , woher mein Vater stammt. Er passt einfach nicht in die Türkei. [/spoil]



    Habe jetzt auch über die Kurdische Sprache gegoogelt , und gesehen , dass sie von der indo-germanischen Sprache stammt.
    Warum sehen wir aber so unterschiedlich aus ? Deutsche sind sehr hell , haben helle Haare und die typische Kurden Nase haben sie auch nicht.
    Eine Ähnlichkeit zu den Persern(Iranern) erkennt man aber schon viel mehr.
    Oder hat sich die Haut irgendwann an die Umgebung angepasst ? Das würde eine Unterscheidung ja begründen. Wir Menschen sind ja irgendwo eine Familie , es muss ja irgendwann mal dazu gekommen sein , dass sich die Körper verändert haben. Ein Schwarzafrikaner hat zum Beispiel gewisse Vorteile in Afrika , die ein Norweger keineswegs hätte. Der Norweger würde sogar total sonnenbrand kriegen.
    Ich weiß jetzt nur noch nicht , welche Vorteile eine helle Haut im Norden hat , aber ein Freund hat mir früher mal was erklärt gehabt.



    John
    Ich glaube Deutschland würde mir nicht passen. Das Land hat sehr viele Vorteile , aber ich pass hier nicht rein. Das verstehe ich auch , und es ist wichtig , dass ich das auch einsehe. Türkei würde schon eher passen. Aber wenn ich bald Arabisch lerne , werde ich viele Möglichkeiten haben. Nur sind die meisten Arabischen Länder sehr unsicher , und in Deutschland hat man sich so schön an die Sicherheit gewohnt. In einigen Jahren wenn ich Arabisch gut beherrsche , sieht die Situation der Welt vielleicht schon ganz anders aus. Aber wenn ich sehe wie stark einige Gruppen schon gegen Muslime mit Bart auftreten , dann will ich hier lieber schneller Weg. Ist für beide Parteien das beste.


    Wenn ich jetzt zusammenfasse , was ich heut Nacht gelernt habe:
    Eine reine Rasse gibt es gar nicht.
    Es gab ernsthaft einen Menschen der das Wort "Mitochondrien" erfunden hat.
    Man kann durch Gene zurückverfolgen , woher der Mensch stammt. Wenn man es bei jedem Menschen machen würde , würde man nur sehen , dass jeder den selben Ursprung hat.



    Mogges
    Den Teil mit Mutter und Vater habe ich noch nicht so richtig verstanden.
    Heißt es , man übernimmt nichts vom Vater ?

  • Mogges
    Den Teil mit Mutter und Vater habe ich noch nicht so richtig verstanden.
    Heißt es , man übernimmt nichts vom Vater ?

    Doch, sicherlich. Das Geschlecht bestimmt IMMER der Vater, Frauen können das gar nicht.
    Die Geschlechtschromosomen X und Y verteilen sich folgendermaßen, es wird bei der Befruchtung ja nur eines weitergegeben:
    Mann: X UND Y
    Frau: X und X
    D.h. steuert ein Mann ein X bei der Befruchtung bei wird´s ein Mädchen, steuert er ein Y bei, wird´s ein Junge.


    Körperzellen haben die Genausstattung immer doppelt, Eizellen oder Spermien nur einfach. Ist auch logisch, weil wenn sich die beiden treffen -> 1+1=2
    Das Beispiel mit den Mitochondrien diente nur dazu, daß man sie für die Abstammungslehre verwenden kann.
    Mitochondrien DNA macht gerade mal einen Bruchteil der Erbinformationen aus, der überwiegende Teil wird ( sehr grob vereinfacht ) 50:50 von Mutter und Vater stammend gemischt.
    Stell dir einen Würfelbecher vor mit 100 bunten Kugeln: 20 rote, 35 blaue, 25 gelbe und 20 grüne.
    Dann einen zweiten Becher mit 10 roten, 50 blauen, 15 gelben und 25 grünen.
    Schütte alle 200 Kugel in einen größeren Becher und schüttel den kräftig durch. Jetzt holst du blind 100 Kugeln raus und guckst dir die Farben an.


    Es gibt natürlich Eigenschaften, die dominant vererbt warden, also Mechanismen die dafür sorgen, daß Gene immer vom Vater oder der Mutter kommend sich durchsetzen, z.B. die Haarfarbe oder ein Herzfehler. Der genetische Defekt der mittelalerlichen Königsdynastien ist so ein Beispiel. Die Bluterkrankheit hat sich in den Herrscherhäusern über ganz Europa verteilt, weil man ja meinte, man müssen nur unter sich heiraten und Kinder zeugen.
    Wenn man jetzt wieder den Würfelbecher nimmt, kann man sich das so vorstellen, als wenn du aktiv eine bestimmte blaue Kugel aus Becher 1 nimmst und in den "Sammelbecher" legst, ihn also aus der zufälligen Verteilung herausnimmst.


    Zu deinem Spoiler: sicher kann man Ahnenforschung betreiben. Zuerst natürlich indem man noch alle lebenden Verwandten befragt, Oma und Opa, je älter desto besser.
    Desweitern Kirchenarchive oder staatliche Meldestellen. Hochzeiten und Geburten werden eigentlich immer dokumentiert. Ist ne mühselige Arbeit und erfordert Geduld und Fummelkram; kann aber auch Spaß machen.
    Zu der Augenfarbe: das wird ein Gen sein, welches rezessiv vererbt wird, also das Gegenteil von dominant. Das heißt, daß es sich statistisch gesehen nur im Verhältnis 1:3 vererbt.


    Beispiel, Kombination des Gens "Augenfarbe":
    A ist dominant, ein "starkes" Gen
    a ist rezessiv, ein "schwaches" Gen


    Befruchtung und Neuordnung der Gene, Vater und Mutter steuern "ihr" Augenfarbegen bei:


    AA -> doppelt "stark", braune Augen
    Aa -> "stark" dominiert über "schwach". braune Augen
    aa -> doppelt "schwach", blaue Augen

  • Danke für die vereinfachte Erklärung.


    Wieder nur wem es interessiert: Bin hier auf Mogges Antwort eingegangen
    [spoil]Die Ahnenforschung wird leider nicht so einfach. Wir waren im Dorf von meiner Oma , woher auch meine Uroma stammt.
    Dort gab es gar keine Informationen über meinen Uropa , außer seinen Namen. Mein Opa starb als mein Vater 7 war. Auch seine älteren Geschwister haben keine ahung . Sie weisen alle daraufhin , dass der Uropa von irgendwo anders her kam , und man deswegen niemanden kennt .
    Hat sich wohl keiner die Mühe gemacht , und ihren Vater gefragt , solange er noch lebte. Seine Frau , also meine Oma lebte viel länger , aber sie starb wenige Jahre nach meiner Geburt. Auch da hat sich keiner die Mühe gemacht , sie zu fragen. Scheint wohl niemand neugierig zusein , außer ich.
    Staatliche Meldestellen gab es damals nicht wirklich. Der Nachname ist ja leider verfälscht. Es kann sein dass mein Uropa schon von seiner richtigen Verwandschaft getrennt war , und diese einen anderen Nachnamen bekommen haben. [ Kurden durften ihre kurdischen Namen nicht behalten , weil es ja angeblich keine Kurden gibt. So war die Meinung einiger Laizisten nach Atatürk . Leider hatten sie das sagen ]
    Es ist nichtmal bekannt , wie der wahre Nachname ist. Nichtmal darum hat man sich bemüht. Ich sollte schon wütend sein auf meine Onkel und Tanten. Das ist doch total interesannt. Von daher kann ich mir die Mühe sparen. Damit ich es noch schwerer habe , die Geschwister und Nachfahren meines Opas zufinden , hat mein Opa irgendwann beschlossen , umzuziehen. Das obwohl er Führer eines Dorfes war. Nur wegen einem Aberglauben , angeblich. Die Führerschaft übergab er seinen Bruder und zog eine Stadt weiter. Nun kennen wir kaum die Familien der Geschwister meines Opas. Wenn ich also durch Gene herausfinden könnte , aus welchem Gebiet er kommt , dann würde ich mir das aufjedenfall überlegen. [/spoil]



    Ist die Teschnologie eigentlich auch so weit , dass man in Zukunft die Gene beeinflussen könnte ? Also als Beispiel , man möchte einen Sohn.
    Dann muss der Mann ja nur ein Geschlehtschromoson Y beisteuern. Oder man hat eine Auswahl an Augenfabren . Haha. klingt eigentlich total bescheuert , und ist wahrscheinlich , falls möglich , von meiner Religion her verboten.

  • Zitat

    Das merkwürdige ist nun , dass mein Vater hellhäutig ist und blaue Augen hat.


    Es ist selten, aber nicht außergewöhnlich.
    http://ns226534.ovh.net/~eric/…loads/2014/02/iraq-40.jpg


    Zitat

    Habe jetzt auch über die Kurdische Sprache gegoogelt , und gesehen , dass sie von der indo-germanischen Sprache stammt.


    Ein nettes Beispiel worüber ich gestolpert bin ist "Berg". Wird sowohl in der Türkei als auch in Italien oder hier verwendet.
    Ja, es gibt gemeinsame Wurzeln.


    Zitat

    Ich weiß jetzt nur noch nicht , welche Vorteile eine helle Haut im Norden hat , aber ein Freund hat mir früher mal was erklärt gehabt.


    Was die Haut angeht kann ich nichts zu sagen, aber zumindest das Klima spricht ein Wörtchen mit.
    Während sich Afrikaner besonders durch ihre Größe vortun haben die Inuit einen kleineren, breiteren Körperbau. Durch die größere Fläche können Afrikaner besser ihren Wärmehaushalt regulieren. (wie die unterschiedlichen Ohren bei afrikanischen und indischen Elefanten). Auf der anderen Seite verlieren die Inuit durch die reduzierte Fläche weniger Wärme. Was da oben von Vorteil ist.
    (edit: Was ich damit sagen will ist: Ja, das Land formt die Menschen)

    Zitat

    Ich glaube Deutschland würde mir nicht passen. Das Land hat sehr viele Vorteile , aber ich pass hier nicht rein. Das verstehe ich auch , und es ist wichtig , dass ich das auch einsehe.


    Ich würde es lieber sehen wenn sich die islamische Gesellschaft selbst einige harte Fragen stellt. Das Problem wird einfach nur verschoben. Was ist gesund daran jemanden zu töten wenn er den Glauben verliert oder einen anderen hat? Was ist ein erzwungener Glaube vor einem Gott wirklich Wert? Ihr braucht die Reformation.


    Ich würde die Behauptung das hier alles Perfekt ist weit von mir weisen. Mein Gemecker über Merkel geht bei mir zuhause allen anderen auf den Geist. Die Bedrohung der Sicherheit halte ich aber für das größere Problem. Die Freiheit die wir hier haben wurde blutig verdient und ist es Wert verteidigt zu werden. Und bist du dir auch sicher das du die richtige Vorstellung über dem mittleren Osten hast? Ich hab vorhin bei "Witziges..." ein Video reingestellt, wo einigen dort die Augen geöffnet wurden....manchen zu spät.


    Bezüglich der Erblehre wird wohl eine qualifiziertere Antwort kommen.
    Ist schon da.

  • Ich würde die Behauptung das hier alles Perfekt ist weit von mir weisen. Mein Gemecker über Merkel geht bei mir zuhause allen anderen auf den Geist. Die Bedrohung der Sicherheit halte ich aber für das größere Problem. Die Freiheit die wir hier haben wurde blutig verdient und ist es Wert verteidigt zu werden. Und bist du dir auch sicher das du die richtige Vorstellung über dem mittleren Osten hast? Ich hab vorhin bei "Witziges..." ein Video reingestellt, wo einigen dort die Augen geöffnet wurden....manchen zu spät.

    Das Video bezieht sich auf die IS . Da werde ich sicher nicht hinwollen. Habe sicher auch hier im Forum mal meine Meinung zu IS kundgetan . Ich bin kein befürworter von ihnen. Am liebsten würde ich nach Saudi Arabien , aber da ist es schwerer reinzukommen (bzw drinnen zuleben) , als mit einem Boot von Nordafrika hierher zusegeln. Saudi Arabien ist auch sehr sicher und ich würde da hinein passen in die Gesellschaft. Ansonsten sind es halt Länder wie Marokko und Türkei. Wo ich in einigen Ecken reinpasse. Diese Länder sind auch sicher. Wahrscheinlich auch Mauretannien , aber glaube kaum das ich dieses Land schaffen könnte. Dort wird man in den meisten Gebieten ins Mittelalter zurück katapultiert. Ein sehr hartes Leben. Ohne jeglichen Luxus , wonnach wir doch schon süchtig sind.


    Egal wo ich in Zukunft hingehe , als vorteilhaft wird sich mein deutscher Pass herausstellen. Den habe ich seit meiner Geburt. Kann ja fast überall hin. Kenne Freunde die richtigen stress haben , wenn sie mal wohin wollen. Verstehe nicht warum das so problematisch wird. Der deutsche Pass sagt ja nichts über den Menschen aus. Aber ich glaube das liegt an den Verträgen , die Deutschland mit all den Ländern hat.

  • Ist die Teschnologie eigentlich auch so weit , dass man in Zukunft die Gene beeinflussen könnte ? Also als Beispiel , man möchte einen Sohn.
    Dann muss der Mann ja nur ein Geschlehtschromoson Y beisteuern. Oder man hat eine Auswahl an Augenfabren . Haha. klingt eigentlich total bescheuert , und ist wahrscheinlich , falls möglich , von meiner Religion her verboten.

    Ist überhaupt kein Problem mehr heutzutage, doch aufgrund ethischer Aspekte nicht erlaubt. Pränataldiagnotik nur in Ausnahmefällen erlaubt.
    Was allerdings hinzukommt ist die Tatsache, daß nicht gilt: EIN Gen -> EINE Eigenschaft. es ist deutlich komplizierter, da in den meisten Fällen sich mehrere Gene gegenseitig kontrollieren und beinflussen. Es ist eine recht komplexe Steuermechanik, die da ineinandergreift; positive oder negative Rückkopplungen.
    Z.B. 8 Gene "in Reihe geschaltet" führen zu einer Augenfarbe. 1 beeinflußt 2, 2 dann 3 und so weiter. 7 kann jedoch eine negative Rückkopplung auf 3 bewirken, dies dann wiederum auf 4 etc.
    Entschlüsselt sind eigentlich alle Gene, nur das Zusammenspiel eben nicht.
    Wenn man das mit einem Buch vergleicht: man weiß, daß in dem Buch 2,4 Mio mal der Buchstabe "E" vorkommt und 645.323 mal ein "K" usw. Deswegen kann man aber noch lange nicht darauf schließen, in welchen Kombinationen die zueinander stehen, damit das Ganze überhaupt einen Sinn ergibt.

  • IS ist natürlich ganz ausserhalb der Skala, aber man bedient sich der Übertreibung um fundamentale Unterschiede "sichtbar" zu machen. Der Alleinanspruch und die Kompromisslosigkeit ist eines der größten Probleme des Islam.
    Aber sag mir bitte:

    Zitat

    Was ist ein erzwungener Glaube vor einem Gott wirklich Wert?

  • Mogges
    Danke wieder für die sehr vereinfachte Erklärung. Hier im Forum lernt man echt viel.


    IS ist natürlich ganz ausserhalb der Skala, aber man bedient sich der Übertreibung um fundamentale Unterschiede "sichtbar" zu machen. Der Alleinanspruch und die Kompromisslosigkeit ist eines der größten Probleme des Islam.
    Aber sag mir bitte:

    Was du als größtes Problem siehst , sehe ich als das richtige an. Natürlich gibt es einen Alleinanspruch für die einzig richtige Religion.
    Aus meiner Sicht: Total logisch .
    Es gibt keinen erzwungenen Glauben. Jemand der zum Islam gezwungen wird , aber dennoch nicht glaubt , der kommt in die Hölle. Also die Antwort:
    Sie ist vor Gott nichts Wert.
    Falls du jetzt auf Apostasie eingehen möchtest. Nein ich möchte nicht drauf eingehen , spreche das am besten mit einem Imam in deiner Nähe aus.
    Dieses Thema ist viel zu komplex , ich habe darüber kaum Wissen , weil es mich nicht betrifft. Falls du Englisch kannst , und auch möchtest , dann könnte ich dir eine Seite raussuchen , wo man Gelehrte nach Rechtsurteilen fragen kann. Auch solch eine Frage kannst du stellen , und sie geben dir die Antwort sogar mit Beweisen.

  • Deutschland war schon aufgrund seiner Lage immer ein Einwanderungs- und Transitland. Es liegt ja im Herzen Europas und eine Menge Völker liegen quasi kreisförmig drumherum.

    Mein "Germanischer" Freund streitet verhemmt ab , dass Germanen sich gemischt haben. Ich glaube er fürchtet sich davor.
    Jetzt sagt er , dass der Ursprung der Germanen , also Skandinavien unberührt blieb. Er versucht mit aller Kraft , eine reine Rasse zu erhalten.
    ( Er ist nicht Nazionalistisch , keine Ahnung warum er Probleme damit hat )


    Was könnt ihr dazu sagen ?

  • Soweit Ich weiß sind in Finnland eher mit den Ungarn verwandt, die meines Wissens nach keine Slawen sind ;)


    Zur anderen Sache: Skandinavien ist relativ unberührt, Deutschland eher nicht. Wobei wir in der Spätantike und dem Frühmittelalter eher das Gebiet waren, aus dem Ausgewandert wurde.


    Gruß

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