Die Entstehung des Mittelalters

  • Mich interessiert seit Tagen das Thema , der Entstehung vom Mittelalter.


    Ich weiß teilweise , wie das Mittelalter aufgebaut war. Es gab bestimmte Systeme von Königen und Lehnsherren , und Burgen und so weiter.


    Jetzt bei Rome Total war sieht man ja die germanischen Völker. Bei Total war: Atilla werden die ja sicher noch keine Burgen besitzen.
    Wie kamen diese "Barbaren" dazu , sich soweit zu entwickeln ? Rom wurde verdrängt , und plötzlich haben diese Leute Rüstungen und Schwerter.
    Armbrüste. Burgen ? Wie kamen Barbaren dazu , von Holzhütten , Burgen zubauen ? Was geschah mit den ganzen Konflikten beim Weströmischen zerfall ?


    Wie haben sich aus den ganzen Clans ganze Königreiche gebildet ?
    Haben sie einfach nach dem Zerfall Roms sich gedacht , jetzt tun wir uns zusammen ?
    Oder dauerte es noch seine Zeit zwischen Zerfall Roms und Entstehung vom Mittelalter ? Falls ja , was war das für eine Zeit in Europa

  • Die Entstehung des Mittelalters zog sich nach dem Verfall Westroms noch bis zur Zeit Karls des Großen hin, ist also ein langer Prozess.
    Du musst dir Vorstellen, das zuerst mal die Stämme sehr lange gegeneinander Kriege geführt haben, aus denen dann die Franken als "Overlord" hervorgegangen sind. die Stammeskultur samt Ihrem Herrschaftssystem gab es zwar noch, aber die Fürsten hatten einem Frankenkönig, zu der Zeit noch aus dem Geschlecht der Merowinger, die Treue geschworen. Diese Bündnisse hat man auch oft mit Hochzeiten gefestigt.
    im 8 Jahrhundert hatten dann die Merowinger sehr Viel Machtfülle an Ihre Hausmeier (Seneschall, Verwalter) verloren die im Laufe des späten 8. und frühen 9. Jahrhunderts die Macht übernommen haben, womit die Macht dann eben von den Merowingern auf die Karolinger überging.
    Die Karolinger fingen dann ende des 9. Jahrhunderts mit Reformen an, die die Stammesgesetze den Reichsgesetzen unterordneten, und ersetzten auch mittelfristig viele der Stammesfürsten mit Ihren eigenen Gefolgsleuten, wodurch das europäische Lehenswesen, als Mischung aus dem römischen Klientelwesen und dem germanischen Gefolgschaftswesen, Gestalt annahm.


    Zur Sache mit "Holzhütten zu Burgen":
    Die Germanischen Stämme waren zum Zusammenbruch bei weitem keine Barbaren mehr die von Bäumen geschissen haben ;)
    In vielen Handwerklichen Belangen lernten die Römer von ihren nördlichen Nachbarn, es gab ein Komplexes Rechtswesen und Bündnis-Systeme.
    Die Burgen entwickelten sich ebenfalls nach römischer Idee, wobei die Idee, natürliche Festungen mit Mauern etc. zu verstärken überall vorhanden war.
    Zuerst waren Burgen nicht mehr als Palisadenringe auf Hügeln, die oft mit Gräben geschützt waren, und in der Mitte stand ein Turm. Später kamen dann mehr Möglichkeiten mit Stein zu Bauen und die beeindruckenden Festungen die wir uns unter "Burg" Vorstellen entstanden.


    Zu Rüstungen:
    Zu Beginn des Mittelalters, also (nach meinem Gedankengang) um 800n.Chr. weil dann erst die meisten Sachen die das Mittelalter ausmachen vorhanden waren, waren die Rüstungen oft noch recht einfach. Es gab Schuppenpanzer und Kettenhemden für die mit Geld und Lederrüstungen oder nur Kleidung für die ohne Geld.
    Mit der Professionalisierung des Kriegswesens und den Änderungen in der Waffentechnik wurden die Rüstungen bis ins 14. u. 15 Jhd immer schwerer, wobei die Rüstunge, in denen man sich nicht mehr bewegen konnte eine Legende sind ;)



    Mehr kann Ich nun gerade nicht schreiben, weil Ich gleich weg muss. Quellen etc. kann Ich später raussuchen, wobei das erstmal alles ausm Kopf runtergeschrieben ist.


    Gruß

  • Puh da kann man ganze Bücher drüber schreiben-
    Ich machs mal ganz kurz-


    Schwerter und Rüstungen hatten die Germanen schon immer.
    Auch qualitativ hochwertig.
    Ihnen fehlte alleine die Massenproduktionsfähigkeiten der Römer.



    Armbrüste kannten bereits die Römer und Griechen.
    Sie wurde übernommen und weiterentwickelt.
    Eine Parallelentwicklung fand wohl auch in China und in den "barbarischen" Gebieten Nordbritaniens statt.



    Viel, wie das Christentum, wurde von den Römern übernommen. Man kam ja allenorts in Kontakt mit der römischen Lebensweise und Errungenschaften.
    Die Institutionen des Christentums waren dann in der Folge auch der Hüter antiker Errungenschaften, auf die in den Folgejahrhunderten aufgebaut wurde. Stichpunkt: Klöster/Scholastik


    Die ersten Burgen bestanden aus Holzpalisaden und Holzhaus auf einem Hügel.


    Die Entwicklung zur Steinburg, zur Feste und dann zur Zitadelle und Sternenfestung ist ein jahrhundertelanger Prozess.


    Wie bilden sich Königreiche? Durch Zusammenschluss und Eroberung.
    Oft um sich besser gegen äußere Feinde zu verteidigen.
    Z.b. waren die Einfälle der Ungarn auf deutschsprachigen Gebiete einer der Hauptgründe für den Zusammenschluss der verschiedenen germanischen Stämme und einem Erstarken der Königsmacht. DAs fand 500 Jahre nach dem Fall Westroms statt.


    Das frühe Mittelalter beginnt nach der Antike.
    Der Fall Westroms ist ein Indikator dafür.


    Das was du wohl als Mittelalter (Ritter/Kreuzzüge/Brugen) verstehst ist das Hochmittelalter bzw. gar Spätmittelalter.
    Das Hochmittelater begann ca. 600 Jahre später.
    Man sieht. Ein Haufen Zeit für eine Entwicklung.


    Die Begegnung mit der islamischen Welt auch über die Kreuzzüge führte zudem auch zu einem Wissenstransfer und zu einem Erstarken der Königsmacht und der abendländischen Identität über den äußeren Feind.
    Europa öffnete sich in dieser Zeit neuen Ideen, währen der ISlam sich verschloss und religiös immer fundamentalistischer und dogamtischer wurde. Wissenschaft und Bildung der Religion immer weiter unterordnete bis diese daran zugrundegingen.


    Was passierte in der Zeit des frühen Mittelalters.
    Vor allen auch eins. Viel CHaos und Krieg. Ein verschwinden der Schriftlichkeit und der urbanen Zentren.
    Es wird auch oft als "dunkles Zeitalter" bezeichnet.
    Dunkel weil auch einfach die Quellenlage zu dieser Zeit sehr überschaubar ist für den europäischen Raum.


    Das was dann die Renaissance einleitete ist die endgültige Zurückbesinnen auf antike Traditionen. Ein geistiger Aufbruch. Unter anderen auch ausgelöst durch viele Flüchtlinge aus Ostrom (Konstantinopel) die viel Wissen mitbrachten.
    Religiöse Dogmen traten in den Hintergrund.
    So begann das goldene Zeitalter Europas, was die Dominanz Europas auf der Welt in nahezu allen Belangen für die nächsten Jahrhunderte einleitete und zementierte, während die islamische Welt, durch ein Erstarken der religiösen Dogmen unter einem autokratischen Zentralismus zugrundeging an ihrer Unfähigkeit sich fortzuentwickeln.

  • Danke an alle 3 Antworten.
    Das Video ist sehr lustig , ich hätte nie gedacht , das Ritter sich so mobil bewegen konnten. Ich dachte sogar , die unbeweglichkeit war ein Grund für die Niederlage gegen Saladin. Aber vielleicht lag es auch an der Hitze , wenn man in solchen Rüstungen steckt.


    Vorallem den Punkt "Frühes Mittelalter" habe ich wohl gesucht. Schade das ich diese Zeit kaum kenne. In der Schule kam damals nach den Römern direkt das Mittelalter , was die meisten kennen . Mit Kreuzzügen ect.
    Auch das Spiel Empire Earth hatte als Frühes Mittelalter noch die Römer im Vordergrund , aber auf Spiele sollte man dann nicht vertrauen.



    Zu Twiggels letzten Punkt behalte ich aber meine eigene Ansicht.


    Also kann ich das Mittelalter in Zwei Abschnitte unterteilen:
    Frühes Mittelalter und spätes Mittelalter


    Hätte nicht gedacht , dass ganze 600 Jahre dazwischen liegen. Da passiert natürlich eine Menge.

  • Die muslimischen Truppen waren oft ebenso schwer gepanzert wie ein Kreuzfahrer.
    DAs was du in dem Video siehst sind gotische Plattenpanzer des Spätmittelalter/der Renaissance-
    Sowas gabs erst 300 Jahre nach Saladin



    Das Mittelalter hat 3 Phasen:
    Frühmittelalter
    etwa. 470 bis etwa 1100
    Hochmittelalter
    etwa 1050 bis etwa 1250
    Spätmittelalter
    bis etwa 1492

  • Danke .
    Dann stellen sich mir noch viele weitere Fragen , aber wenn es soweit ist , stelle ich sie in einem neuen Thread.
    Meine Fragen sind somit beantwortet für die Entstehung des Mittelalters . Falls jemand aber noch tiefründigere Informationen hat , oder ausführlicher berichten möchte , dann schaue ich gerne noch hier rein. Sehr interesannt , vorallem weil ich diese Zeit kaum kenne

  • Zu allererst sollte man vielleicht Mal vom Begriff Mittelalter wegkommen, denn dieser ist wirklich aus dem "Mittelalter". Nach heutigem Forschungsstand ist das ein Begriff, der sehr negativ ausgelegt wurde und nach jetzigem Standard war das sogenannte "Mittelalter" alles andere als negativ zu bewerten.


    -Ma fi shajara hazzaha l hawa-


    Es gibt keinen Baum der noch nicht von einer Brise geschüttelt wurde-

  • ^Hm. Also für mich ist der Begriff nicht negativ belegt.


    Auch als Kind nicht.
    Gab nix tolleres als Ritter und Ritterturniere für mich.
    War natürlich in gewisser Weise auch romantisch verklärt.
    Es gibt also durchaus auch Elemente des Mittelalters die übertrieben positiv im kollektiven Gedächtnis verankert sind. -->Ritterlich Höfische Kultur
    Mit Ritterlichkeit wird normalerweise nichts negatives verbunden.
    Das damit der Auftrag verbunden ist, möglich viele Nichtchristen zu töten/zu bekämpfen, ist den meisten nicht klar.


    Aufklräung und eine differenziertere Darstellung ist denke ich hier ansonsten ein besserer Ansatz als eine Neuschöpfung.



    Ansonsten bin ich auch gespannt auf deinen Vorschlag.

  • Ich verstehe den Grund auch nicht, "Mittelalter" als Begriff zu entfernen. Es ist eine Bezeichnung einer Epoche und das Wort an sich und seine Wortteile spiegeln nichts in ihrer grundsätzlichen Bedeutung auf die Zeitspanne - nur umgedreht (nach Ansichtssache positiv oder negativ). Der einzige für mich nachvollziehbare Grund, den Begriff zu entfernen, wäre eine neue Einteilung der Geschichte.

    Steam-Profil


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    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • Das damit der Auftrag verbunden ist, möglich viele Nichtchristen zu töten/zu bekämpfen, ist den meisten nicht klar.


    Ritter waren erstmal nur der Kriegeradel, das was du meinst sind Kreuzritter die nur einen Bruchteil des Rittertums, selbst zu Ihrer Zeit, ausgemacht haben ;)
    Andere Christen bekämpfen war großteils eher in Mode.


    Bei der Verklärung, in beide Richtungen kann Ich dir zustimmen. Alles wird in den seichteren Informationsmedien etwas romantisiert, oder dämonisiert. Kommt einfach bei Zuschauern / Lesern besser an.
    Ich bin übrigens ein großer Fan des Mittelalters, so negativ kann der Begriff also nicht sein ;)


    Gruß

  • Der Begriff hat einen einzigen Nachteil. Er suggeriert, dass es "der mittlere Zeitabschnitt" ist. Irgendwann wird man eine neue Bezeichnung finden müssen, weil man irgendwann in der Post-Neuzeit auch die Neuzeit nicht mehr als Neuzeit bezeichnen wird können, ohne Stirnrunzeln hervorzurufen. :D


    Aber ich denke, das ist nicht das, um was es Antiochus hier geht.

  • Ich habe mich hier auf das Ideal des Ritters, welches innerhalb der Ritterlich Höfischen Kultur des Hoch und Spätmittelalters entstanden ist, bezogen in denen der Heidenkampf ein wichtiger Bestandteil war.


    Das sie sich gegenseitig ständig auf die Rübe hauten kommt natürlich hinzu.

  • Habe heute Nacht viel Zeit gehabt und Wikipedia überflogen.
    Zu diesem Thema waren es:
    Spätantike ? Wikipedia
    Frühmittelalter ? Wikipedia


    Der erste Link ist die Spätantike und der zweite das frühe Mittelalter.


    In der Spätantike verbreitete sich das Christentum sehr stark. Westrom ging unter und Ostrom wurde stabilisiert. Viele Völerwanderungen.
    Im frühen Mittelalter war Ostrom eine Macht. Versuchte die verlorenen Gebite Westroms zurückzuerobern . Im ganzen erfolglos.
    Das islamische Kalifat breitete sich aus. Währenddessen in Europa haben die Karolinger die Macht übernommen. Zumindest in Frankreich.


    Was mich jetzt sehr überrascht hat , sind die Feldzüge der Umayyaden. Mir war klar das sich das Kalifat sehr ausgebreitet hat , und auch das man ein Teil Spaniens erobert hat. Aber das man bis nach Süd Frankreich vorgedrungen ist , und dort sogar gekämpft hat , wenn auch erfolglos , dass überrascht mich sehr.
    Da treffen Araber auf Kelten und oder Germanen zu dieser Zeit schon.


    Hier die Abbildung:
    Frühmittelalter ? Wikipedia


    Vorher noch wurden die Perser besiegt und die Oströmer zurückgedrängt. In Frankreich war man um die Jahre 730-740 .
    Kurz darauf wurden die Ummayaden von den Abassiden gestürzt , was zu Abspaltungen führte. Aber nach Wikipedia auch eine kulturelle blütezeit hervorbrachte. Und 50 Jahre dannach kam der Karl.


    Auf Wikipedia sind natürlich noch viel mehr Informationen. In der Schule wurde Karl der große , oder das Oströmische Reich nie durchgenommen.
    Wie am Anfang erwähnt sprangen wir von Rom zum Mittelalter. Jetzt bin ich sozusagen am nachholen

  • In Tours wurde nicht Wohl oder Wehe des christlichen Abendlandes entschieden. Die Züge der spanischen Berber über die Pyrenäen zielten nicht auf Eroberung ab, sondern auf Plündern, Sklaven machen etc. Womit Tours zwar die Stärke und Häufigkeit dieser Raubzüge stark verringerte, aber nicht wie in früherer Zeit bei einer Niederlage in der Islamisierung Westeuropas geendet hätte. Karl der Große selbst hatte zwei Spanienfeldzüge, wo er beim zweiten mit Erfolg Barcelona und Umgebung seinem Herrschaftsbereich hinzufügen konnte.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

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