Die Entstehung des Mittelalters

  • Sry, wenn es jetzt so lange gedauert hat zu antworten. Man sollte zuerst versuchen sich klar zu werden, dass das Mittelalter lediglich die Geschichte des Abendlandes umfasst. Zur Begriffsklärung versuche ich es nun etwas allgemeiner zu fassen:
    Der älteste bekannte Beleg stammt von Petrarca, der von den „tenebrae“ zwischen der „nova et antiqua aetas“ sprach (1341/59): „Zwischen der (verherrlichten) Antike und der nun anbrechenden Moderne lag gewissermaßen ein „dunkles“ Zeitalter“. Er verwendete auch als erster den Epochenbegriff „medium tempus“, der im 15. und 16. in allen Teilen Europas gebräuchlicher wurde, wobei es sich bei der Verbreitung keineswegs um einen geradlinigen Prozess handelte.


    Die Einteilung in die drei Zeitalter Antike, Mittelalter und Neuzeit wurde erst im 17. Jahrhundert populär. Hornius wies erste Schritte in diese Richtung. Er verfasste 1666 in Leiden eine Weltgeschichte („Arca Noae“), die in drei Te ile geteilt war („historia vetus“, „historia nova“, „historia aevum“), allerdings noch auf vier Weltreiche verwies.Endgültig verbreitet wurde diese Vorstellung jedoch erst durch Cellarius, der in Halle seine Universalgeschichte „Historia tripartita“in drei Epochen gliederte: „Historia antiqua“ (1685), „Historia medii aevi“ (1688) und „Historia nova“ (1696).


    Es gibt natürlich auch diverse Alternative Namensvorschläge, den Artikel dazu suche ich heraus und editier den Post dann nochmal.


    -Ma fi shajara hazzaha l hawa-


    Es gibt keinen Baum der noch nicht von einer Brise geschüttelt wurde-

  • Ich hab gerade mal ein wenig auf Wikipedia gesucht und die islamische Geschichtsschreibung gefunden.
    Interessant ist, das man sich eigentlich nur auf die Sachen zwischen Vorislamischer Zeit und dem 9. Jahrhundert beschränkt.
    Haben wir jemanden der dazu mehr sagen kann, oder ist es wirklich so, das man seit dem zu sehr damit beschäftigt ist sich zu kloppen (untereinander und mit Andersgläubigen) um noch derartiges zu praktizieren?
    Ich weiß ja das zur Zeit des Hochmittelalters bis hinein in die frühe Neuzeit der Osten (Ostrom, Osmanen) bzw. islamische Staaten die Nase vorn hatten was Kultur und Wissenschaft betrifft. Warum fehlt dann eine Geschichtsschreibung bzw. eine Kontinuität bei dieser, die sich bis heute zieht?
    Oder habe Ich diese nur nicht gefunden?
    Gruß

  • Vielleicht muss man auch zwischen der Islamischen Bezeichnung und der Bezeichnung muslimischer Historiker unterscheiden.
    Die Gelehrten des Islams werden sicher eine andere Bezeichnung benutzen. Weil sie auf ganz andere Punkte eingehen würden.


    Denke hier kann uns ein Arabischsprechender weiterhelfen. Man kann ja auch auf Arabisch googeln

  • Zum Thema muslimische Epochen, bzw. islamische Geschichtsschreibung, gibt es für uns einen Anhaltspunkt in der arabischen Geschichte. Die einzige Einteilung, in welcher versucht wird nicht auf den Islam einzugehen ist die Geschichte der Mauren in Spanien. In den weiteren arabischen "Epochen" wird man nicht umhin kommen den Islam als prägendes gegenstück zum Christentum zu betrachten und zu behandeln.


    -Ma fi shajara hazzaha l hawa-


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  • @ Antiochius:
    Im europäischen Kulturkreis gibts inzwischen eine Geschichtsschreibung die den Einfluss des Christentums rein wissenschaftlich behandelt. Gibt es derartiges auch im nahen Osten bzw. im Kulturkreis des Islam?
    Natürlich verlässt sich unsere Geschichtsschreibung auf Chroniken die in Klöstern geschrieben wurden, die werden aber, wie alle Schriftquellen, kritisch betrachtet.
    Wenn es sowas im östlichen Kulturkreis nicht gibt hat sich das natürlich erübrigt, wobei unsere Geschichtsschreibung und Lehre hier auch, zumindest aus europäischer Sicht, den nahen Osten beleuchtet und behandelt.


    Gruß

  • Das mag manch einem hier nicht gefallen, aber auch der Islam stützt sich auf europäische Geschichtsschreibung. Zum Beispiel in den Kreuzzügen oder später dem Einfall der Türken ins Byzantinische Reich. Auch die osmanische Epoche (Belagerung Wiens) gibt in vielen Quellen christliche Autoren an. Aber um auf deine Frage zurück zu kommen Azaghal:


    Eine rein wissenschaftliche Geschichtsschreibung der Ausbreitung der arabischen Kultur gibt es nicht. Es gibt diverse Autoren, welche versuchen die Geschichte des Volks der Araber zu datieren. Dort werden die Araber als "Sklaven" der Mameluken, Türken, etc. gesehen. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Kurden. In der modernen Forschung/Geschichtsschreibung sind die Kurden so relevant wie ein Sack Reis in China. Soll nicht bedeuten, dass die Kurden als historisches Untersuchungsobjekt nicht interessant wären, aber da sie keine eindeutige Herkunft haben, ist es schwer einen historischen Verlauf zu rekonstruieren. Das ist dann das sogenannte Mischvolk, dass 1:1 mit der türkischen Geschichte einhergeht und erst gegen Ende des osmanischen Reichs, bzw. nachdem ersten Weltkrieg an Bedeutung gewinnt, weil die parallel verlaufenden Geschichtsstränge sich derart unterscheiden, bzw. durch derartige Ereignisse, wie der Völkermord der "Türken" an den Armeniern eingeschnitten werden.


    Auch in meinem "Volk" ist dies zu beobachten. Die ägyptische und arabische Geschichte Ägyptens, sind zweierlei Dinge, welche man betrachten muss: Das heutige Ägypten hat genauso viel gemeinsam mit dem antiken oder altertümlichen Ägypten, wie das heutige Griechenland mit dem Griechenland zur Zeit Alexanders des Großen. Nämlich nichts.


    Ich werde heute Abend genauer darauf eingehen, da ich jetzt erst einmal zur Arbeit muss.


    -Ma fi shajara hazzaha l hawa-


    Es gibt keinen Baum der noch nicht von einer Brise geschüttelt wurde-

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