Der Pazifik Krieg

  • Da ich mich schon seit geraumer Zeit für den Pazifik Krieg interessiere, dachte ich, ich eröffne Mal ein Thema dazu. Ich habe mir diverse Lektüre besorgt und verzichte hierbei ehrlich gesagt auf wikipedia. Die Seite wird zwar immer besser, aber ich wollte mir die Mühe machen, mich selbst in das Thema mittels Lektüre einzulesen und so eben eine Zusammenfassung zu bringen. Das ganze ist als Überblick gedacht und ich würde mich über Kritik sehr freuen. Das ganze werde ich in verschiedene Abschnitte gliedern und diese nach und nach abarbeiten.



    Ausgangssituation und Vorkriegszeit


    In der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg befand sich ein Großteil der ostasiatischen Länder noch unter der Kolonialherrschaft der europäischen Mächte. Vor allem Großbritannien, Frankreich und Holland waren stark vertreten. Deutschland hatte die meisten seiner Kolonien im asiatischen Raum nach dem ersten Weltkrieg an den späteren Verbündeten Japan abtreten müssen. Die Europäer hielten normalerweise Abstand von der asiatischen Bevölkerung, die sie als kuriose und unterentwickelte Kultur herunterspielten. Auch wenn die Holländer diese Meinung weniger stark vertraten als die Franzosen und Briten, so hatten die Kolonialmächte doch eine ähnliche Struktur in den asiatischen Verwaltungsgebieten. Mittlerweile hatte sich in Japan Unzufriedenheit eingestellt. Das Land war reich an Fläche, die es nach dem Ersten Weltkrieg gewonnen hatte, jedoch hatte die Bevölkerung das Vertrauen in den Kaiser verloren, da sich der vorherige Kaiser Yoshihito als psychisch krank und unfähig erwiesen hatte, das Land zu führen. Als sein Sohn Hirohito 1926 den Thron bestieg, hatte sich das Vertrauen der Menschen vom Kaiser auf das Parlament verschoben. Zudem wurden in ganz Japan nationalistische Stimmen lauter.
    Als 1929 die Weltwirtschaftskrise Japan erreichte, konnte es sich von diesem Schlag in die Ökonomie nicht mehr erholen. So vertraten mittlerweile viele die Meinung, dass eine Ausweitung des japanischen Herrschaftsgebiets die einzige Lösung sei, einen Zusammenbruch des Staates abzuwenden und die Autarkie zu erhalten. Nach mehreren Putschversuchen und Verfolgungen setzte sich in den 30er Jahren schließlich eine ultranationale Gruppierung aus Militärs durch und erlangte so die Kontrolle über weite Teile der Regierung. Dies hatte eine massive Verfolgung politischer Gegner sowie eine Zensur der Massenmedien zur Folge. Zudem setzte sich Japan ein neues Ziel: Die Vertreibung der Europäer aus dem Pazifikraum und die Etablierung einer asiatischen Kultur unter japanischer Kontrolle. Als Hauptziel wurde die Republik China festgelegt und so rüstete Japan sich für den Marsch auf Peking.


    Bereits zuvor gab es Konflikte wie den ersten chinesisch-japanischen Krieg in den 90er Jahren des vorherigen Jahrhunderts und Spannungen ausgelöst durch den Mukden-Zwischenfall 1931. Der Mukden-Zwischenfall war ein Versuch der Japaner, die Mandschurei zu besetzen. Da diese sich jedoch unter Verwaltung des chinesischen Staates befand, gestalte sich ein direkter Angriff für das rohstoffarme Japan als schwierig. Da sich aber japanische Truppen in der chinesischen Provinz Guandong befanden, um die von Japan errichtete Südmandschurische Eisenbahnlinie zu schützen, ergaben sich für die japanischen Truppen immer wieder Gelegenheiten, Konflikte zu provozieren. Schließlich brachten japanische Offiziere am 18. September 1931 im Geheimen Sprengstoff an der Südmandschurischen Eisenbahn an und brachten diese zur Explosion. Daraus resultierte ein Feuergefecht zwischen japanischen und chinesischen Truppen.
    Obwohl keine Befehle aus Tokio kamen, griffen die japanischen Truppen die chinesische Garnison in Mukden an und machten die Chinesen für den Anschlag auf die Eisenbahn verantwortlich. Daraus resultierte die Besetzung der Mandschurei durch japanische Truppen. Die Mandschurei wurde schließlich aufgelöst und durch den japanischen Satellitenstaat Mandschukou ersetzt. Die Truppen, die offiziell ohne Befehle gehandelt hatten, wurden aufgrund der Ermordung und Unterdrückung von Kritikern des Zwischenfalls nicht zur Rechenschaft gezogen und mussten keine weiteren Konsequenzen fürchten. So wuchs das Misstrauen der chinesischen Regierung den Japanern gegenüber immer weiter. Als im Völkerbund immer mehr Staaten, allen voran die USA, das Vorgehen Japans kritisierten und Mandschukou nicht als Staat anerkannten, trat Japan 1932 aus dem Völkerbund aus und bereitete sich darauf vor China komplett unter seine Kontrolle zu bringen.


    Der Pazifikkrieg: 1937 bis 1941


    1937 begann Japan die Invasion Chinas nach dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke. Es ist unbekannt, was der Auslöser des Vorfalls war, jedoch verwickelten sich japanische und chinesische Truppen in ein Feuergefecht und Japan sah darin eine Provokation durch China. Rasch wurde die Kaiserlich Japanische Armee mobilisiert und marschierte auf Shanghai. Die japanische Regierung rechnete mit einem schnellen Sieg, jedoch dauerte die Schlacht um Shanghai wesentlich länger als erwartet. Ungefähr 200.000 japanische Soldaten wurden mit einer unbekannten Anzahl chinesischer Truppen in Häuserkämpfe verwickelt. Die Verluste werden sehr hoch geschätzt. Man vermutet, dass etwa ein Drittel der chinesischen Verteidiger ihr Leben verloren haben oder in Gefangenschaft gerieten. Erst als die Japaner die Armee Chinas einzukesseln drohten, siegte die Kaiserlich Japanische Armee Mitte November 1937. Zuvor wurde der chinesischen Regierung am 5. November 1937 das Angebot unterbreitet, den Konflikt beizulegen und die Kriegshandlungen einzustellen, sofern sich die chinesische Regierung bereit erklärte drei Bedingungen zuzustimmen. Die erste legte fest, dass die chinesische Regierung jegliche antijapanischen Aktivitäten zu unterdrücken hatte. Die zweite Bedingung forderte eine Anerkennung des Staates Mandschukou sowie eine freundliche Beziehung zwischen den drei Staaten China, Japan und Mandschukou. Die dritte Bedingung stellte eine Forderung Japans an China, dem Kampf gegen den Kommunismus beizutreten. Diese drei Bedingungen stellen stellten die Prinzipien des japanischen Systems dar und wurden 1934 vom japanischen Außenminister Hirota KÅki formuliert. Die chinesische Regierung war zunächst nicht gewillt diesen Bedingungen zuzustimmen oder die Verhandlungen erst zu eröffnen. Diese Einstellung änderte sich am 2. Dezember 1937, jedoch war Shanghai zu dem Zeitpunkt gefallen und Japan war nicht länger bereit, die Kampfhandlungen einzustellen, ohne neue Bedingungen ausgebarbeitet zu haben. Zusätzlich zu den vorherigen Bedingungen sollte China noch weiteren Bedingungen zustimmen. So sollten Nordchina und die Innere Mongolei komplett demilitarisiert werden, Entschädigungen für die Verluste gezahlt und neue politische Strukturen aufgebaut werden, die die Beziehungen zwischen China, Japan und Mandschukou regeln sollten.


    Diesen neuen Bedingungen stimmte die chinesische Regierung wiederum nicht zu und so setzten sich die Kampfhandlungen fort. Am 8. Dezember 1937 erreichten japanische Truppen Nanjing, die Hauptstadt der chinesischen Regierung. Zunächst wurde die Stadt umstellt, dann flogen mehrere Flugzeuge über die Stadt hinweg und warfen Flugblätter ab, die die verteidigenden Truppen zur Kapitulation aufforderten. Als keine Reaktion erfolgte, wurde der Befehl zur Bombardierung Nankings erteilt. Bomber flogen Tag und Nacht Einsätze über die Stadt und dezimierten die Zahl der Verteidiger und der Zivilbevölkerung. Am 12. Dezember 1937 erteilte der Kommandant der chinesischen Garnison den Befehl zum Rückzug aus der Siedlung. Die Truppen waren jedoch in heller Panik und auch die Zivilbevölkerung Nanjings versuchte rasch aus der Stadt zu fliehen. So ergab sich eine chaotische Fluchtbewegung zum Jangtsekiang, einem Fluss nahe der Stadt. Soldaten warfen ihre Waffen und Uniformen weg, um einer Gefangennahme zu entgehen und eigneten sich Zivilkleidung der Bevölkerung an, oft auch gewaltsam.


    Das Chaos gipfelte darin, dass chinesische Truppen in der allgemeinen Verwirrung auf die eigenen Truppen und Zivilsten schossen und viele töteten. Am Jangtsekiang angekommen, wurde ein neues Problem deutlich: Es gab nicht genug Transportmöglichkeiten, um überzusetzen. Von Verzweiflung und Angst getrieben versuchten etliche Menschen durch den kalten Strom zu schwimmen. Die meisten ertranken bei dem Versuch den Fluss allein zu überqueren. Am Tag darauf, dem 13. Dezember 1937 besetzten japanische Truppen Nanjing und hatten damit einen Großteil des chinesischen Gebietes eingenommen. In den nächsten drei Wochen kam es zu den sogenannten Massakern von Nanking. Diese umfassen brutale Exekutionen, schwere Folter und sogar einen Wettstreit zweier japanischer Offiziere, möglichst schnell viele chinesische Zivilisten mit dem Offiziersschwert zu töten. In den japanischen Lokalnachrichten wurde täglich über den Wettstreit berichtet, es wurden Wetten darauf abgeschlossen, welcher der Offiziere an einem Tag die meisten Zivilisten getötet hat.
    Der ganze Vorfall wurde von den Japanern wie ein gewöhnliches Sportereignis behandelt. Insgesamt forderten die Massaker von Nanking das Leben von 300.000 unschuldigen Zivilisten. Dies war eine effektive, aber grausame Maßnahme der Japaner, um Widerstand zu unterdrücken. Ein chinesischer Augenzeuge berichtete später, er habe gesehen, wie Menschen langsam geröstet oder lebendig gehäutet wurden. So hielt Japan die chinesische Hauptstadt unter Kontrolle. Die Regierung Chinas war jedoch intakt und aus Nanjing entkommen. Chiang Kai-shek, das chinesische Staatsoberhaupt, verlagerte den Regierungssitz in das weit entfernte Chongqing. Danach verlegte sich die unterentwickelte chinesische Industrie und versuchte ein Heer aufzubauen, dass dem der Japaner ebenbürtig war. Um sich die benötigte Zeit zu verschaffen, nutzten die Chinesen die gewaltige Fläche des Landes und brachten damit allmählich den japanischen Vormarsch zum Stoppen. Schließlich wandte man die Taktik des „magnetischen Krieges“ an. Hierbei sollten japanische Truppen an Orte gelockt werden, an denen sie leichter zu bekämpfen waren und man begann Guerillataktiken gegen die japanische Armee zu verwenden. Im Januar 1938 gab die japanische Regierung bekannt, die chinesische Regierung auszulöschen. Dazu sollte eine Offensive in Richtung Wuhan gestartet werden. Um dies zu ermöglichen, sollte Xuzhou erobert werden, ein logistischer Knotenpunkt. Dafür musste zunächst die Garnisonsstadt Tai'erzhuang erobert werden. Die Japaner gerieten jedoch in eine Falle und wurden geschlagen. Chinesische Berichte beziffern Japans Verluste der Schlacht auf 30.000 Mann. Bei einem zweiten Versuch gelang es den Japanern schließlich Tai'erzhuang einzunehmen und danach Xuzhou unter ihre Kontrolle zu bringen, jedoch war der Mythos des unbesiegbaren Japan gebrochen.


    Schließlich gelang es den Japanern aber im Oktober 1939 unter schweren Verlusten Wuhan einzunehmen. Der Vormarsch wurde zwar gestoppt, da die chinesische Regierung veranlasst hatte, die Staudämme des Gelben Flusses zu brechen, jedoch verursachte dies hauptsächlich Verluste in der Zivilbevölkerung und Infrastruktur Chinas. Insgesamt kamen bei den Überflutungen 890.000 Menschen ums Leben, 12 Millionen wurden obdachlos, 4.000 Dörfer und 12 Städte wurden zerstört. Trotz solcher Widrigkeiten gelang es den Japanern im März 1940, eine, wenn auch unbeliebte, neue Regierung in China einzusetzen, obwohl es nie gelang, das gesamte Land einzunehmen. Inzwischen hatte sich unter Mao Zedong eine kommunistische Gruppierung als dritte Fraktion in China aufgeschwungen. 1940 wurde die japanische Expansion endgültig gestoppt, da die Guerillaangriffe dem Heer und der Logistik schwer zusetzten. 1941 jedoch brach der gemeinsame Widerstand der chinesischen Regierungstruppen und der kommunistischen Truppen unter Mao Zedong, da es immer wieder zu Scharmützeln zwischen den beiden Parteien kam. Dennoch gelang es den Japanern nicht, die Chinesen vom Nachschub der Alliierten abzuschneiden. Vor allem die USA, die ihre Neutralität wahren wollten und nicht direkt Eingreifen konnten, schickten China weiterhin Güter für den Krieg. Trotzdem gelang es Japan einen Großteil Südwestasiens zu erobern. Auch verhängten sie nach den Massakern von Nanking ein Öl- und Stahlembargo über Japan. Dies ist ein weiterer Grund, warum Japans Offensive in China zum Erliegen kam. Dadurch wurde Japans nächstes Angriffsziel offensichtlich und die Kaiserlich Japanische Marine bereitete die „Kido Butai“ vor, die Kampfgruppe, die Pearl Harbor angreifen sollte.


    -Ma fi shajara hazzaha l hawa-


    Es gibt keinen Baum der noch nicht von einer Brise geschüttelt wurde-

    2 Mal editiert, zuletzt von Antiochus IV ()

  • Danke für die zwei Rückmeldungen. Ich schreibe mir den Text erst in Word und kopiere ihn dann hier rein. Habe jetzt verstanden wie das funktioniert ohne diese doofe Formatierung.


    @ Salah: Dazu kann ich mich gerne schlau machen und dann evtl. ein eigenes Thema dazu verfassen. Das ganze dient eher nur dem Überblick über den Pazifik Krieg.


    Und nun kommen wir zu Teil 2 meines Überblicks. Nach Stundenlangem Schreiben hoffe ich es gefällt euch. Ich würde mir wünschen, falls dies möglich wäre, dass dieser zweite Beitrag direkt unter dem ersten zu finden ist, da ich nicht weiss ob ich so viel Text in einen Post hineinbringe.


    Teil 2


    Der Pazifikkrieg: 1941 bis 1945


    Japan, welches immer mehr unter dem Öl- und Stahlembargo der USA litt, hatte sich auf eine neue Politik geeinigt. Obwohl Kaiser Hirohito dagegen war, einigte sich das japanische Kabinett auf einen Krieg gegen die USA. Die USA hatten unterdessen zwar das Vorgehen der Japaner scharf kritisiert, jedoch nicht direkt eingegriffen. Obwohl man China mit Vorräten und Material unterstützte, dachten die meisten US-Truppen noch nicht an einen Krieg. Es gab zwar vereinzelte Stimmen, die zur Vorsicht aufriefen und vor den Japanern warnten, jedoch wurden diese ignoriert oder als paranoid abgetan. Dies änderte sich am Morgen des 7. Dezember 1941, als japanische Jäger, Bomber und Sturzkampfbomber über den Stützpunkt der US-Marine auf Hawaii flogen und dort massive Zerstörung anrichteten. Der Angriff der Japaner auf Pearl Harbor erfolgte völlig unerwartet und traf die USA hart. Der Schock war jedoch schlimmer als die tatsächlichen Verluste. Der Angriff hatte gezeigt, dass Japan gewillt und in der Lage war, die USA unvorbereitet zu treffen. Eigentlich sah der Angriff auf Pearl Harbor vor, die Pazifikflotte der USA aus dem Spiel zu nehmen, jedoch hatte der Befehlshaber der Kaiserlich Japanischen Marine falsche Informationen und so trafen die Verluste die USA zwar immer noch schwer, machten sie jedoch nicht handlungsunfähig. Keiner der amerikanischen Flugzeugträger lag während des Angriffs im Hafen und so entgingen sie den Angriffen. Insgesamt beliefen sich die Personenverluste auf 2403 Mann. Davon gehörten 2008 Mann zu Schiffsbesatzungen und Piloten der Marine. 109 weitere gehörten der Marineinfanterie an. Das Heer hatte Verluste in Höhe von 218 Mann zu verzeichnen, unter der Zivilbevölkerung gab es 68 Tote. Das Primärziel der Japaner lag in der Zerstörung von Treibstofftanks, der Start- und Landebahnen der Flugzeuge und der Munitionslager was jedoch fehlschlug. Dennoch hat die Marine beinahe hundert Flugzeuge verloren, weitere hundert wurden beschädigt. Das Heer hatte ebenfalls etwa hundert Flugzeuge eingebüßt. Das Sekundärziel lag in der Zerstörung der Flotte des Feindes. Es gelang den japanischen Bombern und Torpedobombern zwei Schlachtschiffe, ein Zielschiff und zwei Zerstörer komplett zu vernichten. Drei weitere Schlachtschiffe und ein Minenleger liefen im Hafen auf Grund, konnten jedoch wieder repariert und seetüchtig gemacht werden. Zuletzt wurden noch drei weitere Schlachtschiffe, drei Kreuzer, ein Zerstörer, ein Flugboot-Mutterschiff und ein Werkstattschiff beschädigt aber wieder repariert. Die japanischen Verluste beliefen sich lediglich auf 29 Flugzeuge, fünf Kleinst-U-Boote und ein größeres U-Boot; die Personenverluste lagen bei 64 Mann sowie eine unbekannte Anzahl von Besatzungsmitgliedern des größeren U-Boots.


    Nach dem Angriff auf Pearl Harbor erklärten die USA, Großbritannien, die Niederlande, Kanada, Australien, Neuseeland und mehrere Staaten Lateinamerikas Japan den Krieg und begannen gemeinsam gegen die Kaiserlich Japanische Marine zu operieren. Nach dem Angriff besaßen die Japanischen Streitkräfte die Luft- und Seehoheit im Pazifik und konnten die Taktik der Überraschungsangriffe fortführen. Wenige Stunden nach Kriegsbeginn attackierten japanische Bomber die US-Stützpunkte auf Guam und Wake-Island und konnten so eine Invasion von Wake ermöglichen, welche sich am 23. Dezember 1941 vollzog. Noch vor dem Angriff auf Pearl Harbor begannen die Japaner die geplante Offensive nach Südostasien. Am 7. Dezember startete die Invasion der malaiischen Halbinsel und Thailands, die innerhalb kürzester Zeit und ohne starke Gegenwehr gelang. Die Royal Navy der Briten hatten jedoch bereits einen Kampfverband aus einem Schlachtschiff, einem Schlachtkreuzer und vier Zerstören zur Unterstützung entsendet. Aufgrund von Fehleinschätzungen des britischen Befehlshabers sah er keine Bedrohung durch japanische Flugzeuge, was sich jedoch als falsch herausstellte. Am 10. Dezember flogen japanische Bomber und Torpedobomber einen Angriff gegen den Kampfverband und versenkten sowohl das Schlachtschiff als auch den Schlachtkreuzer. Damit waren den britischen Streitkräften im Pazifik die Hände gebunden, da ihre Ressourcen in Afrika und Europa gegen die deutsche Wehrmacht benötigt wurden. Am 25. Dezember 1941 fiel die britische Kolonie Hongkong den Japanern in die Hände. Einen Tag zuvor gelang es den Truppen Japans drei weitere Inseln zu übernehmen und die Invasion der Philippinen zu starten. Da japanische Bomber am ersten Tag die meisten Luftstreitkräfte der Alliierten zerstören konnten, liefen die Landungen des Invasionsheers ungehindert ab. Am 22. Dezember befahl General Mac Arthur, der Befehlshaber der alliierten Truppen auf den Philippinen den Rückzug. In rascher Folge griffen die Japaner Borneo am 16. Dezember und Mindanao am 19. Dezember an, zwei Inseln die die Japaner schnell übernahmen. Am 24. Dezember gruppierten sich mehrere japanische Divisionen um erneut zu versuchen China komplett unter Kontrolle der Japaner zu bringen, ein Angriff der am 15. Januar 1942 zurückgeschlagen wurde. Am 23. Januar 1942 schafften sich die Japaner in Rabaul eine Ausgangsbasis für weitere Operationen im Ostpazifik. Trotz der gemeinsamen Koordinierung gelang es den kombinierten Streitkräften der Amerikaner, Engländer, Holländer und Australier nicht den japanischen Vormarsch zu stoppen. Allein Im Januar fielen Thailand, Tarakan und Britisch-Malaysia den Japanern in die Hände. Die Belagerung Singapurs stellte für die Alliierten eine herbe Niederlage dar, als sich die verteidigende, 80.000 Mann starke Armee den japanischen Aggressoren ergeben musste und in Gefangenschaft geriet. Als nächstes wandten sich die Japaner Sumatra zu, welches sich unter niederländischer Verwaltung befand. Die Treibstoffreserven Japans gingen allmählich zur Neige und so waren die Ölvorkommen Sumatras eine geeignete Möglichkeit die Vorräte aufzustocken. Am 19. Februar 1942 starteten von einem japanischen Flugzeugträgerverband 190 Flugzeuge und griffen den Hafen Darwins in Nordaustralien an. Es gelang mehrere Schiffe, darunter einen Zerstörer, zu zerstören, zu wie schwere Schäden an weiteren Schiffen und den Hafenanlagen anzurichten.


    Die Alliierten versuchten am 25. Februar eine Invasion der Javainsel zu verhindern. Die darauffolgende Schlacht rieb die kombinierte Flotte aus Amerikanern, Briten, Holländern und Australiern auf und machte die Machtlosigkeit gegen die Japaner deutlich. Am 1. März 1942 landeten japanische Soldaten auf Java, am 8. März kapitulierten die Verteidiger. Am 23. Februar beschoss ein japanisches U-Boot ohne Befehl der Regierung eine Ölraffinerie in Kalifornien. Der Angriff verursachte keine schweren Schäden, hatte jedoch eine verstärkte Bewachung der US-Westküste zur Folge. Am 12. März landeten japanische Truppen auf dem anvisierten Ziel Sumatra und nahmen die Ölfelder in Besitz. Am 30. März 1942 starte die japanische Marine die Operation C, mit dem Ziel die Reste der britischen Flotte und alliierten Schiffseinheiten, die noch im indischen Ozean operierten, zu eliminieren. Im Rahmen der Operation versenkten japanische Flugzeuge einen leichte Flugzeugträger, zwei Zerstörer, eine Korvette, einen Hilfskreuzer und zwei Tanker zu versenken. Am 9. April fiel die Halbinsel Bataan an die Japaner, nach der Gefangennahme starben rund 16.000 Alliierte bei einem Gewaltmarsch. Mit den fortschreitenden japanischen Truppen und stetigen Niederlagen konfrontiert schlugen hochrangige Militärs den Einsatz modifizierter Bomber vor. Diese Sollten Die japanischen Hauptinseln und in Tokyo, Yokohama und weiteren Orten strategischen Ziele bombardieren um eine Wende herbeizuführen. Am 2. April 1942 startete ein Kampfverband um einen Flugzeugträger mit Kurs auf Japan. Am 18. April starteten 25 Bomber mit Kurs auf die japanische Insel Honshu. Der Angriff, der als „Doolittle Raid“ bekannt wurde, richtete zwar keine schweren Schäden an, brachte den USA jedoch einen Propagandasieg. In den darauffolgenden Wochen gelang es den Japanern weiterhin Boden gutzumachen. So fiel Lasio am 30. April und versperrte so den Weg der Alliierten nach China. Am 3. Mai nahmen japanische die Hauptstadt der Salomonen in Besitz. Am 6. Mai fiel die letzte Bastion der Alliierten auf den Philippinen, 11.500 Soldaten wurden gefangen genommen. Am 7. Mai kam es zur Schlacht im Korallenmeer, die zwei Tage lang andauerte. Den US-Streitkräften gelang es die Japaner zurückzuschlagen und die Einnahme von Port Moresby zu verhindern. Beide Seiten verloren einen Flugzeugträger und mehrere Geleitschiffe.


    Durch die Entschlüsselung japanischer Funksprüche gelang es der amerikanischen Aufklärung das nächste Angriffsziel Japans, den US-Stützpunkt auf Midway, festzustellen. Die Kido Butai, die Kampfgruppe die auch den Angriff auf Pearl Harbor führte, lief am 27. Mai aus und nahm Kurs auf das Midway-Atoll. Am 28. Mai nahmen zwei amerikanische Flugzeugträger, fünf schwere Kreuzer und mehrere Zerstörer ebenfalls Kurs auf Midway. Am 3. Juni griff die japanische Flotte Dutch Harbor an, um von Midway abzulenken. Die Finte wurde jedoch durschaut und blieb wirkungslos. Einen Tag später, am 4. Juni, startete die Schlacht um Midway mit einem japanischen Luftangriff. Den vier japanischen Flugzeugträgern standen zwar lediglich drei der USA gegenüber, durch die Entschlüsselung der Funkcodes Japans einen taktischen Vorteil. Am 4., 6. Und 7. Juni fanden separate Schlachten statt, die mit der Vernichtung aller eingesetzten japanischen Flugzeugträger endete. Die Japaner hatten 3.500 Tote zu beklagen die USA 300. Danach begann sich das Blatt zu wenden und die Alliierten konnten die Japaner immer weiter zurückschlagen. Am 7. August begann die Operation Watchtower, welche auch als Schlacht um Guadalcanal bekannt wurde. Die Schlacht sah die Rückeroberung der Salomonen vor, und markierte, trotz schwerer Verluste auf beiden Seiten, einen weiteren Wendepunkt zugunsten der Amerikaner. Die Schlacht dauerte bis ins Jahr 1943 und bestand aus harten Feuergefechten und Grabenkriegen an Land, sowie Seeschlachten unter Einsatz von Flugzeugen, um Versorgungslinien abzuschneiden und Küstenbombardements zu ermöglichen.
    Anfang 1943 Gelang es dem US-amerikanischen Aufklärungsdiensten vermehrt japanische Funkcodes zu entschlüsseln, was zu verstärkten U-Boot-Angriffen auf japanische Konvois und Kriegsschiffe führte. Als die USA ihre Invasionsoperation im Februar 1943 auf Guadalcanal verstärkten zogen sich die japanischen Kräfte zurück. Dies eröffnete eine Versorgungsroute zwischen Amerika und Australien. Mitte April 1943 entschlüsselten amerikanische Aufklärer einen Funkspruch, welcher die Ankunft des japanischen Admirals Yamamoto in Bougainville ankündigte. Die USA entsandten daraufhin ein Jägergeschwader und versuchten das Transportflugzeug abzufangen. In dem darauf entbranntem Gefecht verloren die USA ein Flugzeug, schossen jedoch drei Geleitflugzeuge Japans, sowie zwei Passagiermaschinen ab. In einer dieser Maschinen befand sich Admiral Yamamoto. Damit hatte Japan den Führer der Kaiserlich Japanischen Marine, welcher viele der Siege Japans erst möglich gemacht hatte, verloren. Um langwierige Belagerungen einzelner Inselfestungen zu vermeiden, entwickelten die USA die Strategie des „Island Hopping“. Dabei sollten nicht alle Inseln einzeln erobert werden, sondern nur einzelne Schlüsselpunkte erobert werden, um die restlichen Inseln so vom Nachschub abzuschneiden. Die Strategie war ein voller Erfolg und verbuchte rasch Erfolge. Japans Logistik im Südwest- und Zentralpazifik war größtenteils zerstört.


    Im Mai 1944 gelang es den alliierten Truppen Neuguinea von den Japanern zu befreien. Darauf folgte die Offensive gegen die Marianen-Inseln. Diese eigneten sich als Ausgangspunkt für Flugeinsätze gegen die japanischen Hauptinseln. Die Bauweise der japanischen Städte, in welcher die Häuser dicht beieinander standen, machte es den US-Bombern möglich fatal Schäden anzurichten. Am 10.Oktober starteten die USA Angriffe auf die Sakishima-Inseln im chinesischen mehr und auf Okinawa. Im Oktober 1944 entbrannte die Schlacht um die Philippinen. Die Japaner nutzten in diesem Kampf zum ersten Mal die „Oka-Bomber“ oder auch „göttlicher Wind“ genannten Kamikaze-Flugzeuge. Trotz dieser neuen Strategie verloren die Japaner aufgrund falscher Informationen in der Schlacht vier Flugzeugträger, 46 Geleitschiffe und 48 Versorgungsschiffe. Dies war die letzte große Schlacht dieser Größenordnung und markierte die immer deutlicher werdende Unterlegenheit der Japaner gegenüber der US-amerikanischen Kriegsmaschinerie. Diese Erkenntnis veranlasste die USA die Kriegsanstrengungen weiter zu erhöhen und so wurde im Frühjahr 1945 die Inseln Iwo Jima und Okinawa. In der Schlacht um Okinawa wurde der größte Kamikazeangriff des Krieges geflogen. Insgesamt opferten sich 2.500 japanische Piloten, ohne den Vormarsch der Alliierten stoppen zu können. Da die Japaner mittlerweile sowohl die Lufthoheit verloren hatten, als auch maritim durch den Verlust des Schlachtschiffes Yamato, des bisher größten Schiffes dieser Klasse, und des Kido Butai nicht mehr in der Lage war den USA etwas entgegenzuwerfen konzentrierten es sich darauf die Verteidigung zu stärken. Unterdessen bereiteten die USA ungestört die Invasion der japanischen Hauptinseln vor und forderten am 26. Juli 1945 die bedingungslose Kapitulation. Die japanische Regierung wies diese zurück und provozierte damit die Vollendung des amerikanischen „Manhattan Project“.
    Das Manhattan-Project, welches seit 1941 durch die USA verfolgt wurde, sah die Erfindung und den Einsatz von Atombomben für die USA vor. Als mögliche Ziele für Atombombenabwürfe standen vier Städte zur Auswahl. Man entschied sich als Primärziel für Hiroshima, da dort ein großer Teil der japanischen Kriegsindustrie vertreten war und sich ebenfalls mehrere Divisionen der japanischen Armee dort befanden. Nagasaki wählte man als Ersatz für Kyoto, da man nicht das kulturelle Zentrum Japans vernichten wollte. Am 6. August um 02:45 Uhr startete der Bomber „Enola Gay“ mit der zweiten Atombombe. Die erste war bei Test in der Wüste von New Mexico gezündet worden. Um 08:15 und 17 Sekunden wurde die Bombe in 10000 Metern Höhe ausgeklinkt. Um 08:16 und 2 Sekunden explodierte die Bombe in 600 Metern Höhe über Hiroshima. Die Druckwelle hatte etwa 46 Sekunden 80% der Innenstadt zerstört und die Hitzentwicklung war so enorm, dass mehrere Kilometer entfernt Bäume in Flammen aufgingen. Von den 76.000 Häusern Hiroshimas wurden 70.000 zerstört oder beschädigt. 70.000 bis 80.000 Menschen starben sofort, mehrere Tausend in der Folgezeit. Die japanische Regierung bekam nur teilweise Meldungen entfernter Stützpunkte, welche die Explosion eines Munitionslagers vermuteten. In der Regierung war man sich nicht einig über den weiteren Verlauf, schließlich beschloss man sich einer Kapitulation zuzustimmen unter Einhaltung von vier Bedingungen, welche das Kaisertum erhalten sollten, eine Besatzung ablehnten, die Abrüstung Japans freiwillige, also ohne Kontrolle der USA, ablaufen sollte und Kriegsverbrecher vor den eigenen Gerichten zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Die USA lehnten diese Bedingungen ab und warfen eine weitere Atombombe über Nagasaki, mit ähnlichen Folgen, ab. Aus Furcht die USA würden als nächstes eine Atombombe auf Tokyo abwerfen stimmte der Kaiser schließlich der bedingungslosen Kapitulation zu. Am 2. September unterzeichneten der neue japanische Außenminister Shigemitsu Mamoru und General Douglas MacArthur die Kapitulationsurkunde. Damit waren der zweite Weltkrieg und der Krieg im Pazifik beendet.


    Folgen des Pazifikkrieges


    Das Ende des Pazifikkriegs markierte ein Ende der offenen globalen Konflikte, zog jedoch eine Zeit des Misstrauens nach sich. So lässt sich praktisch das Ende des Pazifikkrieges, der Abwurf der Atombombe, direkt als Auslöser für den Kalten Krieg betiteln. Dies hatte ein Wettrüsten im Bereich der nuklearen Kriegsführung zur Folge, welches erst 1990 mit dem Fall der Sowjetunion ein Ende fand. Es war ein Schock für die weltweite Bevölkerung, dass eine Demokratie bereit war, Waffen zu verwenden die einen Demozid zur Folge hatten. Es kam weltweit zu mehreren Bewegungen, die sich gegen den Einsatz und die Produktion von Atomwaffen aussprachen. Eine weitere Folge des Pazifikkrieges war eine Umstrukturierung des Pazifikraumes. So wurden von den Japanern zurückeroberte Gebiete unabhängig von den Invasoren und Kolonialmächten und wurden zu souveränen Staaten. Militärisch gesehen hatte der Pazifikkrieg ebenfalls einige Folgen, abgesehen von dem Fokus auf Atomwaffen. So wurden Flotten umstrukturiert, Schlachtschiffe abgewrackt und verschrottet. Die Überlegenheit der Flugzeuge hatte deutlich gemacht, dass diese Schiffe nicht mehr effektiv waren um in Kämpfen eingesetzt zu werden. Daher verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Produktion und Verbesserung von Flugzeugträgern, welche in späteren Konflikten, wie dem Koreakrieg und dem Vietnamkrieg, eine bedeutende Rolle einnahmen. Die Verluste des Pazifikkrieges belaufen sich auf insgesamt 4.000.000 Soldaten und 10.000.000 Zivilsten. Die Japaner verloren insgesamt 1.200.000 Soldaten und 500.000 Zivilisten. Die Alliierten verloren etwa 280.000 Soldaten, davon 130.000 Angehörige der USA. Die restlichen Verluste liegen bei China, welches insgesamt die zweitmeisten Toten im Zweiten Weltkrieg zu beklagen hatte.


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