Hi,
ich habe festgestellt, das bei mir das TW Fieber wirklich weg ist- waehrend ich die fruehen TWs wie Shogun, Rome, Medieval I & II alle in exesivem Ausmass gespielt habe, fehlt mir diese Lust des erneuten Spielens bei den neueren TWs, v.a. bei Shogun2 & Ablegern sowie bei Rome2.
Um herauszufinden, ob es einfach an mir liegt (bin ja auch aelter geworden) hab ich einfach mal auf einem alten Win XP Rechner Shogun und Rome instaliert- und zack, da war es wieder, dieses ich spiele erst die Takeda Kampange auf legendaer, und dann die Uesugi...
Es liegt also wohl nicht an mir.
Woran kann das liegen?
Mir sind einige Dinge aufgefallen:
1. Fehlen einer Aufbauphase
Sowohl in Shogun2 als auch in Rome2 gibt es keine Reiche, die gross genug sind um mit reiner Entwicklung und Aufbau zu bestehen. Meist hat man nur ein paar Regionen, hoechstens eine Provinz. Man muss von Beginn an relativ agressiv spielen und schnellstmoeglich ein Reich aufbauen. In aelteren TWs gab es schon bestehende Reiche, mit die man erst weiter entwickeln konnte, z.b. die Uesugi in Shogun, Karthago in Rome.
Jetzt muss man sehr schnell einen FS rekrutieren, etwas Diplomatie betreiben und sofort Krieg fuehren.
Diese Aufbauphase ist eigentlich komplett verschwunden, die wirklich entscheidenden Gefechte finden meist sehr frueh im Spiel statt.
2. Beliebikeit des Spiels/Fraktionen
Im Grunde spielen sich seit Empire nahezu alle Fraktionen relativ aehnlich. In Empire war es aufgrund der Einheiten, in Shogun 2 und Rome2 liegt es vlt. an dem unter 1. geschildertem. Es kann auch sein, das die Fraktionen, die sich anders spielen in Rome 2 erst per DLC verfuegbar sind (hab ich nicht). Aber waehrend ich bei Rome, Shogun, Medieval I & II richtig Lust auf verschiedene Fraktionen hatte, spuerte ich bei Shogun2 nicht die geringste Lust andere Seiten auszuprobieren. In Rome2 habe ich jetzt Aegypten, Selekuiden, Baktiren, Rom und Karthago ausprobiert und obwohl die letzten zwei wirklich nur angespielt waren, verspuere ich nicht den Reiz es nochmal zu probieren.
Jetzt befinde ich mich meist mit mit vielen Fraktionen im Krieg, kaempfe andauernd relativ aehnliche Schlachten und die Kampangen verlaufen relativ gleich.
3. Mikromanagement
TW war fuer mich immer die perfekte Mischung aus Strategie und Taktik. Das ein wenig Rollenspiel bei der Entwicklung eines Generals dabei war, war ein Bonus, ein liebevolles Detail, das gut zu einem Strategiespiel passte.
Nun kommt es mir so vor, als ersticke ich im Mikromanagement, muss die Innenpolitik im Auge behalten, jeden Agenten einzeln steuern, obwohl sich die kaum Unterscheiden, muss jeden Charakter einzeln Faehigkeiten zuweisen, etc.
Aber diese Aufgaben passen kaum in den Fokus eines Strategiespiels. Hat sich Caesar wirklich damit beschaeftigt, einen Spion auszubilden?
Auch habe ich seit Shogun 2, inklusive FOTS, nur eine einzige Kampane
wirklich zuende gespielt. Alle anderen hab ich nach Siegen bei der
Reichsteilung bzw. im BUergerkrieg abgebrochen, oft weil es einfach nur das selbe (Punkt 2.) war oder weil es extrm aufwendig war weiter zu spielen.
Viele der Dinge tragen fuer mich nichts zum urspruenglichen Spiel, einer Simulation von Strategie und Taktik, bei.
Ich koennte warscheinlich noch viele weitere Punkte aufzaehlen, aber im Grunde merke ich, das die TW Reihe mich als Spieler ueber die Zeit irgendwie verloren hat. Wo ist das Spielgefuehl hin?
Geht es da nur mir so?
Warum fesselt mich das Spiel nicht mehr so, das ich es erst Vanilla durchspiele und dann mit Mods zocke?
Und, falls es euch genauso geht: Was macht ihr? Was anderes Spielen? Oder es bleiben lassen, weil es kein besseres Strategiespiel gibt?