Neues aus der Anstalt

  • Chapeau an die aktuelle Folge Der Anstalt :hallo:

    Inhaltlich und bildlich wohl mit eine der besten in letzter Zeit.

    Die Sendung war vollgepackt mit Themen. Während es durch die kompletten Dreiviertelstunde einen Rundumschlag gegen den aktuelle Diskurs und der öffentliche Wahrnehmung gab, wurden Themen wie die Steuer- und Klimapolitik der Wahlprogramme knackig auf den Punkt gebracht. Nebenbei war es auch schön zu sehen, wie Wagenknechts falsche Opfernarrative auseinandergenommen wurde.

    Großes Lob auch an den Charakter "Die Wirklichkeit" mit seinem Benzinkanister, ich liebe ja solche ans Theater angelehnte metaphysischen Darstellungen :happy clapping:


    Ansich hätte jedes Thema eine eigene Sendung verdient, weshalb wohl auch die eine oder andere Bemerkung/Pointe an die weniger tief im Thema sitzenden Zuschauer*innen vorbeigegangen sein dürfte.


    Die Anstalt vom 23. Juli 2021 - ZDFmediathek

  • Danke für die Info, hab irgendwie gedacht die kommt erst diese Woche. Gleich mal Nachsitzen!


    Bester Satz bisher:


    "Die Linken fordern das, wofür die Grünen gewählt werden."



    Auch gut:


    "Mehr neue Millionäre in Deutschland als Corona-Tote."


    ------------


    EDIT


    Schaue gerade die aktuelle Folge zum Ukraine-Krieg:


    Der erste Klopper ist raus:


    Bei einem Treffen mit Vertretern der deutschen Wirtschaft 1993, äußerte Putin bereits den Wunsch in Russland eine Diktatur einzuführen.


    Soll also bitte heute keiner sagen man hätte nicht ahnen können was passiert wenn man mit ihm Geschäfte macht lol


    "Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben"
    Bodo Wartke

    8 Mal editiert, zuletzt von Fairas ()

  • Dies müssen wir beobachten... nicht das die Mods der Sendung schon sehr bald an einer Vergiftung sterben werden.

    _____________________________
    Solange du dich bemühst, andere zu beeindrucken, bist Du von dir selbst nicht überzeugt. Solange Du danach strebst, besser als andere zu sein, zweifelst Du an deinem eigenen Wert. Solange Du versuchst, dich größer zu machen, indem du andere kleiner machst, hegst Du Zweifel an deiner eigenen Größe. Wer in sich ruht, braucht niemandem etwas beweisen. Wer um seinen Wert weiß, braucht keine Bestätigung. Wer seine Größe kennt, lässt anderen die ihre.
    -Verfasser unbekannt

  • Mal wieder eine Top Sendung mit viel Selbstkritik:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Aktuelle Folge, Thema Inklusion:


    Die Anstalt vom 20. Dezember 2022 - ZDFmediathek


    Geht hier vor allem um Förderschulen und Behindertenwerkstätten in Deutschland.


    Zusammengefasst:


    - verstößt alles irgendwie gegen UN und Menschenrechte und so

    - schafft einen Niedriglohnsektor in dem Behinderte für 1,35 Euro ganz normale Arbeit leisten

    - Unternehmen können mit der Ausbeutung von Behinderten noch Steuern sparen :thumbup:

    - ist ein Milliardengeschäft für die Betreiber solcher Einrichtungen

    - irgendwas mit FDP findet das ganz toll

  • Es mag Einzelfälle geben in denen das anders ist. Aber in aller Regel sind Behindertenwerkstätten Betreuungseinrichtungen, das ist ein ewiger Kindergeburtstag und hat nichts mit produktiver Arbeit zu tun. Schon unter den aktuellen Bedingungen ist es schwierig, diese irgendwie am laufen zu halten.

    Das große Firmen da fertigen lassen ist wahr, die machen das aber nur, weil der Staat sie dazu zwingt.

    Wenn da doch so tolle produktive Arbeit geleistet wird, warum werden die dortigen Fachkräfte dann nicht in den 1. Arbeitsmarkt integriert?

  • Aber in aller Regel sind Behindertenwerkstätten Betreuungseinrichtungen, das ist ein ewiger Kindergeburtstag und hat nichts mit produktiver Arbeit zu tun.



    Ich kenne ja selbst die 1,50 Jobs der Langzeitarbeitslosen, da gibt es solche wo man nichts relevantes macht, aber auch solche wo der Job eigentlich auf den ersten Arbeitsmarkt gehört.


    So ein niedriger Lohn unterstellt ja (jetzt bei den Behinderten) 10fach weniger produktiv zu sein als jemand der Mindestlohn bezieht. Und das bezweifle ich mal ganz erheblich.


    Das große Firmen da fertigen lassen ist wahr, die machen das aber nur, weil der Staat sie dazu zwingt.


    Er zwingt sie nicht direkt, sie müssen dann nur keine Strafe zahlen für das Nicht-Einstellen von Behinderten.


    Somit profieren die Unternehmen dreifach: Müssen sich nicht mit Inklusion beschäftige, keine Strafe dafür zahlen und können auch noch superbillig produzieren lassen.


    Wenn da doch so tolle produktive Arbeit geleistet wird, warum werden die dortigen Fachkräfte dann nicht in den 1. Arbeitsmarkt integriert?


    Weil es keinen Sinn macht jemand 12 Euro zu zahlen, wenn er die Arbeit auch für 1,35 Euro macht?


    Die Integration in den ersten Arbeitsmarkt ist sogar vorgesehen, schaffen aber von 300.000 nur 80 pro Jahr. Damit ist die Erfolgsquote (0,03%) noch deutlich geringer als bei den Langzeitarbeitslosen (0,5%).

  • So ein niedriger Lohn unterstellt ja (jetzt bei den Behinderten) 10fach weniger produktiv zu sein als jemand der Mindestlohn bezieht. Und das bezweifle ich mal ganz erheblich.

    Wie gesagt, das sind Betreuungseinrichtungen. Und bei einer Produktivität von 1/10 eines gewöhnlichen Angestellten wäre eigentlich ein negativer Lohn angemessen, da der Betrieb mit solchen Mitarbeitern de facto Geld verliert.

    Er zwingt sie nicht direkt, sie müssen dann nur keine Strafe zahlen für das Nicht-Einstellen von Behinderten.

    Genau das meinte ich. Die Unternehmen machen das, um der Strafzahlung zu entgehen. Ergo unfreiwillig.

  • Eine Betreuungseinrichtung ist eine Kita, ein Hort oder ein Seniorenheim. Eine Werkstatt hat den Charakter eines Arbeitsplatzes und ist ja scheinbar auch darauf ausgerichtet.


    Und wie gesagt bezweifle ich eine Produktivität die so niedrig ist, dass sie einen solchen Lohn rechtfertigt.


    Eigentlich sollten Menschen mit Behinderung in den Alltag integriert werden, hier findet das komplette Gegenteil statt.

  • Der Sinn der Werkstatt besteht darin, den Leuten eine Beschäftigung zu geben. Damit die was zu tun haben und mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Es geht nicht um produktive Arbeit. Das ist bestenfalls ein Nebeneffekt. Im Fokus steht das Schaffen eines Alltags abseits des Wohnheims/der elterlichen Wohnung.


    Ich habe Leute in der Familie, die in der Betreuung von Behinderten arbeiten, und ich hatte im Rahmen des Studiums mit Leuten die in solchen Werkstätten arbeiten zu tuen. Von daher glaube ich zu wissen, wovon ich spreche. Aber gut.

  • Er zwingt sie nicht direkt, sie müssen dann nur keine Strafe zahlen für das Nicht-Einstellen von Behinderten.


    Somit profieren die Unternehmen dreifach: Müssen sich nicht mit Inklusion beschäftige, keine Strafe dafür zahlen und können auch noch superbillig produzieren lassen.

    Das ist so typische Politikersprache um von den eigenen Problemen abzulenken und diese auf die Firmen abzuwälzen. Wieso sollte in den privaten Betrieben die Inklusion umgesetzt werden, wenn der Staat dies selbst in seinen Einrichtungen nicht macht? Zahlt der Staat deswegen auch Strafen an die Betriebe, seine Mitarbeiter oder Eltern behinderter Kinder? Nö, natürlich nicht.


    Einfach nur frech und dreist.

  • Das ist so typische Politikersprache um von den eigenen Problemen abzulenken und diese auf die Firmen abzuwälzen.


    Nur das hier keine Probleme, sondern Vorteile auf die Firmen "abgewälzt" werden.


    wenn der Staat dies selbst in seinen Einrichtungen nicht macht?


    Darum ging es in der Sendung nicht, weiß da jemand wie die Inklusion läuft wenn der Staat selber Arbeitgeber ist?


    Bei den Schulen ist die Sache einfacher, da hat man Angst vor den Eltern als Wähler, die wollen halt dass ihr Justus Leonhard möglichst sorgenfrei durchs Gymnasium kommt, mit Menschen aus der Unterschicht will man da nix zu tun haben.

  • Darum ging es in der Sendung nicht, weiß da jemand wie die Inklusion läuft wenn der Staat selber Arbeitgeber ist?


    Bei den Schulen ist die Sache einfacher, da hat man Angst vor den Eltern als Wähler, die wollen halt dass ihr Justus Leonhard möglichst sorgenfrei durchs Gymnasium kommt, mit Menschen aus der Unterschicht will man da nix zu tun haben.

    In den öffentlichen Schulen findet momentan keine Inklusion statt, es sei denn, unter Inklusion versteht man, dass ein zusätzlicher Stuhl in die Klasse gestellt wird. Mit Teilhabe an der Gesellschaft hat das nichts zu tun. Völlig egal, ob das jetzt ein Gymnasium oder eine Hauptschule ist. Es gibt weder Personal noch Räumlichkeiten. Man könnte Lehrer und Kinder genau so gut im Urwald aussetzen und sie in 10 Jahren wieder abholen, um dann zu sehen, was daraus geworden ist. Manche hätten wahrscheinlich mehr gelernt als in 10 Jahren Regelschule.

  • Aktuelle Sendung zum Thema-Nahostkonflikt:


    Die Anstalt vom 12. Dezember 2023 - ZDFmediathek


    Ich fand die Sendung gut und ausgewogen, aber manch einer wird davon vermutlich übelst Schnappatmung bekommen.


    Mal ein paar Triggerpoints:


    - Deutschland kommt in seiner Vergangenheit sehr schlecht weg. Genannt werden die Kanzlerschaften von Adenauer, Brandt und Schmidt. Waren jeweils extremst israelfeindlich unterwegs, mal aus überzeugtem Antisemitismus, mal wegen kleinem Pimmel gegenüber den arabischen Staaten.


    - Israel ist, wenn man der Definition des Internationalen Strafgerichtshofs folgt, ein Apartheidstaat

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