Der Gute Nachrichten Thread

  • Ich "surfe" ja bisher auf einem 16Mbit/s Anschluss. Was defacto 10-11Mbit/s im Download und 2 im Upload beteutet hat. Bisher gab es hier leider nichts anderes und ich hatte mich schon irgendwie damit abgefunden, dass das wohl noch sehr lange so bleiben wird. Mein Glaube an den zeitnahen Netzausbau ging in den letzten Jahren immer mehr gegen null. Vor allem, weil das hier ja eine sehr ländliche Region ist. Jedes Mal, wenn ich mal überprüfen wollte, wie es aussieht, bekam ich immer die Meldung: "Bei Ihnen steht leider nur ein Geschwindigkeit bis 16Mbit/s zur Verfügung. Melden Sie sich an, wir informieren Sie, sobald ein anderer Tarif möglich ist." ;( Habe ich natürlich gemacht. Information kam trotzdem nie. Habe dann auch ohnehin ersteinmal nur mit kleinen Verbesserungen gerechnet. Vielleicht ein 50 Mbit/s Anschluss für den Anfang. Mit LTE vom Smartphone surfe ich inzwischen schneller als über den Festnetzanschluss. Immerhin mit ca. 100 Mbit/s, was auch weißt entfernt ist von den "bis zu 300 Mbit/s". Aber leider gibt es in meinem Mobil-Tarif eine Datenbegrenzung. Zum surfen komfortabel. Zum Downloaden reicht es aber bei weitem nicht. Ergo bin ich davon ausgegangen da tut sich insgesamt nichts. Habe mich daran gewöhnt, Spiele über Nacht runterzuladen. Nun habe ich nach über einem Jahr mal spaßeshalber wieder reingeschaut. Und :w00t: bin fast vom Stuhl gefallen.

    "Bis zu 250 MBit/s im Download und bis zu 40 MBit/s im Upload sind bei Ihrer Adresse verfügbar. Das sind unsere verfügbaren Tarife für Sie." :jumping::jumping2:

    Ich dachte eigentlich ich hätte die Lokalzeitung genau studiert, aber das ist mir leider völlig entgangen. Selbst wenn ich dann nur bei 175-200 Mbit/s lande, wäre das locker 17mal schneller als jetzt. Kann ich mir gar nicht vorstellen. Gehst du einmal aufs Klo, ist das Spiel runtergeladen. Oder so ähnlich. - Nun rückt auch ein 4k-TV in realistische Vorstellungsbereiche. Herrlich.


    Einen Wermuttropfen gibt es allerdings. Ich habe leider die fristgerechte Vertragsverlängerung verpasst. Also heißt es nun noch bis Januar warten. Egal. Vorfreude ist die schönste Freude. :love:


    Es geht voran mit dem Netzausbau in der deutschen Provinz. :thumbup:

  • Bei meinen Eltern war das sehr lange ähnlich.

    Großgeworden bin ich mit "DSL 750". (Multiplayer ging sogar, aber jeder größere Patch hieß Stunden oder sogar tagelanges warten. Bei Steam gekaufte Spiele wurden über Wochen im Hintergrund geladen, wenn der PC eh lief).


    Ein anderer Anbieter, mit Telefonica Leitungen, bot dann an bis zu 16.000 freizuschalten, ohne irgendwas zu versprechen.

    Meine Eltern waren skeptisch, glaubten das erstens nicht so wirklich und befürchteten zweitens, besseres Internet würde die Bildschirmzeit für mich und meinen jüngeren Bruder erhöhten.

    Ich habe dann als acht- oder neuntklässler den Vertrag ausgedruckt, ausgefüllt und meinen Vater solange genervt, bis er unterschrieben hat.

    Mit unseren alten Router ging nicht viel, aber ich hatte recherchiert und einen alten Speedport mit AVM-Hardware organisiert. Dessen Modem galt erstens als gut geeignet für schlechte Leitungen und zweitens konnte man den "fritzen", also mit einer gemodeten AVM Firmware betreiben, und dort die Leitung durch riskantere Einstellungen tunen.

    So kamen am Ende ca. 2-2,5Mbit/s rum.


    Endgültig für verrückt erklärt haben meine Eltern mich dann, als ich das Telefonkabel in ihrem Schlafzimmer aus der TAE-Dose gerissen und mittels Lüsterklemme direkt an den Router geklemmt habe. Das brachte bis zu 4,5Mbit/s. Ein direkter Anschluss an der ersten Telefondose im Flur hätte das ganze auf über 6Mbit/s steigern können, aber eine dauerhafte Installation dort war mangels Steckdose nicht möglich, und im Gegensatz zu mir hielten meine Eltern entsprechende Umbaumaßnahmen für übertrieben.


    Kurz vor Ende meiner Schulzeit kam dann ein lokaler Anbieter auf die Idee, Glasfaserkabel durch die Kanalisation zu verlegen und für ein paar Wochen kam ich tatsächlich in den Genuß einer 50.000er Leitung.

    Seit dem ich studiere gibt es 1Gbit synchron hoch und runter über das Hochschulnetz. Was einfach schon sehr, sehr luxuriös ist.

  • Hm .... eigentlich solltest Du jederzeit in einen höherwertigeren Vertrag wechseln können, da diese für gewöhnlich auch mehr kosten. Vielleicht solltest Du mal versuchen mit dem Netzanbieter in Kontakt zu treten, möglicherweise kannst du ja dann doch direkt in den höheren Tarif aufsteigen. :grübel:

    Ja höher ging bei mir auch relativ schnell, als ich von 50 auf 100 Mbit/s gewechselt bin.

  • Hm .... eigentlich solltest Du jederzeit in einen höherwertigeren Vertrag wechseln können, da diese für gewöhnlich auch mehr kosten. Vielleicht solltest Du mal versuchen mit dem Netzanbieter in Kontakt zu treten, möglicherweise kannst du ja dann doch direkt in den höheren Tarif aufsteigen. :grübel:

    Ja höher ging bei mir auch relativ schnell, als ich von 50 auf 100 Mbit/s gewechselt bin.

    Ok. Danke für den Hinweis. Fragen kostet nichts. Ich möchte allerdings um jeden Preis eine Verlängerung des Vertrags vermeiden, da ich den Anbieter wechseln will und schon mit dem Wechsel beauftragt habe. Der Termin steht schon.

    Klar, wenn ich noch nen Angebot kriege, bis dahin ohne Vertagsverlängerung beim alten Anbieter in den höheren Tarif zu wechseln, würde ich das machen. Aber nur unter dieser Bedingung. Ich habe die Befürchtung, dass die versuchen über die Schiene wieder ne Verlängerung durchzudrücken.

  • Ja, das habe ich mir schon gedacht. Dann warte ich lieber noch ein paar Monate. So dramatisch ist das jetzt auch nicht. Wenn man von größeren Down- und Uploads mal absieht, klappt ja alles auch jetzt. Wahrscheinlich schieße ich mit dem neuen Tarif ohnehin mit Kanonen auf Spatzen. Aber so viel teurer ist er jetzt auch nicht und die Daten, die man so täglich nutzt werden ja ohnehin nicht weniger.

  • Vermisste Katze findet nach zwölf Jahren den Weg zurück nach Hause


    Hauskatze Lilly aus Wegberg hatte sich 2009 so sehr vor den Nachbarskindern erschrocken, dass sie weg lief und seitdem spurlos verschwunden war. Auch diverse Suchaktionen ihrer Familie blieben damals erfolglos. Nach zwölf Jahren ist Lilly wieder zurück zu ihren Besitzern gekommen. Eine Frau hatte sie halb erfroren im Schnee gefunden und an eine Hilfsorganisation übergeben. Auf deren Facebook Seite erkannten ihre Besitzer sie dann wieder und konnten sie schließlich dort abholen:


    Katze Lilly findet nach zwölf Jahren zurück nach Hause - Rheinland - Nachrichten - WDR

  • Ich "surfe" ja bisher auf einem 16Mbit/s Anschluss. Was defacto 10-11Mbit/s im Download und 2 im Upload beteutet hat.

    Autsch


    Es geht voran mit dem Netzausbau in der deutschen Provinz.

    Naja, Vectoring ist eigentlich kein gutes Beispiel. Letztendlich wird an dem Anschluss selbst so gut wie nichts gemacht, meist nur Technik an den Verteilerkästen geändert im besten Fall die Glasfaser etwas näher an den KD gebracht und neue Kästen gesetzt, aber häufig genug auch das nicht. Sprich es wird einfach mehr durch die Kupferkabel gepresst. Da hier, anders als z.B. bei Glasfaser aktive Komponenten benötigt werden die Strom verbrauchen, ist auch der Betrieb teurer. Schlägt sich dann auch in den Kosten des Tarifs nieder. Von daher nur eine Übergangstechnologie.


    Aber hey, ich glaube bei 16 Mbit/s vorher interessiert das erstmal auch niemanden :D

    Ok. Danke für den Hinweis. Fragen kostet nichts. Ich möchte allerdings um jeden Preis eine Verlängerung des Vertrags vermeiden, da ich den Anbieter wechseln will und schon mit dem Wechsel beauftragt habe. Der Termin steht schon.

    Klar, wenn ich noch nen Angebot kriege, bis dahin ohne Vertagsverlängerung beim alten Anbieter in den höheren Tarif zu wechseln, würde ich das machen. Aber nur unter dieser Bedingung. Ich habe die Befürchtung, dass die versuchen über die Schiene wieder ne Verlängerung durchzudrücken.

    Upgrade ohne Vertragsverlängerung wird kein Provider machen. Warum auch wenn Du wechseln möchtest?


    Solltest aber etwas acht geben, nur weil an der Anschrift angeblich 250 Mbit/s verfügbar sind, heißt dass nicht, dass es wirklich so ist. Gerade bei Mehrfamilienhäusern kann es passieren, dass z.B. ein Port wirklich 250 Mbit/s gibt, wenn der belegt ist bekommt der Rest aber weiterhin nur 16 Mbit/s. Oder es müssten um den Anschluss zur Verfügung zu stellen Komponenten getauscht werden. Das macht die Telekom dann nur wenn der Vertrag direkt dort läuft und nicht wenn der Anschluss für einen Drittanbieter gebucht wird. Beides schon im Umfeld erlebt. Von daher schadet vorsichtiges nachfragen sicher auch nicht.

  • Naja, Vectoring ist eigentlich kein gutes Beispiel. Letztendlich wird an dem Anschluss selbst so gut wie nichts gemacht, meist nur Technik an den Verteilerkästen geändert im besten Fall die Glasfaser etwas näher an den KD gebracht und neue Kästen gesetzt, aber häufig genug auch das nicht. Sprich es wird einfach mehr durch die Kupferkabel gepresst. Da hier, anders als z.B. bei Glasfaser aktive Komponenten benötigt werden die Strom verbrauchen, ist auch der Betrieb teurer. Schlägt sich dann auch in den Kosten des Tarifs nieder. Von daher nur eine Übergangstechnologie.

    Phu, keine Ahnung. Aber ich glaube es wurden tatsächlich Glasfaserkabel verlegt und neue Kästen gesetzt. Jedenfalls war ne Zeit lang ein Teil der Straße aufgebuddelt.

    Solltest aber etwas acht geben, nur weil an der Anschrift angeblich 250 Mbit/s verfügbar sind, heißt dass nicht, dass es wirklich so ist. Gerade bei Mehrfamilienhäusern kann es passieren, dass z.B. ein Port wirklich 250 Mbit/s gibt, wenn der belegt ist bekommt der Rest aber weiterhin nur 16 Mbit/s.

    Ja, kann schon sein, dass ich bei 200 oder 175. Dafür gibts dann auch ne fall back Option. In jedem Fall dürfte es deutlich besser werden.

    Oder es müssten um den Anschluss zur Verfügung zu stellen Komponenten getauscht werden. Das macht die Telekom dann nur wenn der Vertrag direkt dort läuft und nicht wenn der Anschluss für einen Drittanbieter gebucht wird. Beides schon im Umfeld erlebt. Von daher schadet vorsichtiges nachfragen sicher auch nicht.

    Naja, ich denke die anderen Parteien im Haus werden vermutlich keinen schnellen Anschluss haben wollen. Würde mich sehr wundern. Aber genau deswegen bin ich u.a. auch zur Telekom gewechselt, auch wenn der Tarif etwas teurer sein wird als bei Drittanbietern.

  • Was kann an einem Tag wie heute gut sein?

    Diese Frage kann man sich mit Fug und Recht stellen. Ich finde aber dennoch, dass es einige Dinge gibt, welche diesen Tag zu einem „guten Tag“ machen.


    1. Ich ganz persönlich konnte mich heute seit Jahren endlich wieder mit „meiner“ Partei, der SPD, versöhnen. In den vergangenen Jahren, insbesondere seit der linke Flügel das Ruder übernahm, hätte ich schier verzweifeln können an der sicherheitspolitischen Blindheit von Rot-Grün. Die ohnehin schon vorhandene Unterfinanzierung der Bundeswehr wurde durch weitere Kürzungen verstärkt. Die Bundeswehrbeauftragte aus rein parteipolitischen Gründen benannt. Sicherheitspolitik wurde im Programm nur noch als Friedenspolitik verstanden. Bewaffnete Drohnen reflexhaft abgelehnt. Hinweise auf das bereits zugesagte 2% des BIP Ziel zynisch mit der Frage beantwortet, ob man davon etwa einen Flugzeugträger kaufen solle. Der verfassungsmäßige Auftrag der Landesverteidigung aus Kostengründen uminterpretiert zum Auftrag einer „Einsatzarmee“ als Weltpolizist. Ich bin an dieser, wie ich es empfand Naivität, schier verzweifelt und dachte immer wieder über Austritt nach. Doch wohin? In die CDU? Waren es nicht ausgerechnet CDU-Regierungen, welche die Wehrpflicht abschafften und ebenfalls immer weiter den Etat kürzten? Und wenn Geld da war, dann wurde es in Kasernen-Umbenennungen und Fernseher/Kühlschränke auf jeder Stube finanziert, anstatt in die Kampfstärke der Armee. Ach ja, die ständig wiederholte Forderung die USA möchten doch endlich ihre Atomwaffen aus Rammstein abziehen nicht zu vergessen. Man brauche die nicht mehr.

    Und dann die unsägliche Politik gegenüber Putin. Geschäfte machen. Nordstream 1/2 wider besseres Wissen. Immer wieder der naive Glaube an Wandel durch Annäherung durch Platzeck, Schwesig, Mützenich, Schröder und viele andere. Der ständige Verweis auf Willy Brandts Neue Ostpolitik aber auch das ständige Ignorieren, dass Brandt und Schmidt gleichzeitig sehr viel Wert auf eine starke Bundeswehr als „Verhandlungsargument“ gelegt hatten. An all dem bin ich schier an der SPD verzweifelt.


    Und all das, hat der sozialdemokratische Kanzler Olaf Scholz heute beendet. Zugegebenermaßen ordentlich angetrieben von Lindner und der FDP, was ich diesen hoch anrechne.

    100 Mrd. € zusätzlich allein in diesem Jahr für die Bundeswehr. Das ist doppelt so viel, wie der (offizielle) russische Militärhaushalt in diesem Jahr. Und MEHR als 2% des BIP nun Jahr um Jahr für die Bundeswehr. Kauf bewaffneter Drohnen aus Israel. Modernisierung atomwaffenfähiger Jagdbomber auf das F-35 Modell. Langfristige Planungen deutsch-französischer Rüstungsprojekte in Sachen Jagdflugzeugen, Kampfhubschraubern und Panzern. Und inzwischen wird sogar die Wehrpflicht diskutiert.


    Die SPD hat gerade einen gewaltigen Schritt auf „mich“ zugemacht. Ich bin mehr als zufrieden damit, und freue mich, dass es ein SPD-Kanzler ist, der das auf den Weg bringt. Und auch die Grünen sind mit im Boot. Zukünftig muss man sich also nicht mehr zwischen Klimaschutz und Sicherheit entscheiden. Im Gegenteil. Die erneuerbaren Energien dienen der strategischen Unabhängigkeit Deutschlands. Großartig. Das war gut heute.


    2. Millionen Menschen demonstrieren heute weltweit für die Ukraine. Fast die ganze Welt leuchtet vereint in Blau und Gelb. Auch das war gut heute.


    3. Selbst Schweden liefert nun über 5000 Panzerabwehrwaffen und zusätzliches Material in die Ukraine. Auch Deutschland liefert, endlich, 1000 Panzerabwehrwaffen. Auch das war gut heute.


    4. Selbst in Russland mehren sich die Friedensdemos. Auch das war gut heute.


    5. Die Ukraine kämpft wie David gegen Goliath und hält nun schon den vierten Tag in Folge durch. Jeder Tag ist ein weiterer Sieg und eine weitere Demütigung Putins. Es zeigt, dass freie Völker und Zivilgesellschaften sich nicht leicht einfach so unterwerfen lassen. Selbst wenn die Freiheit erst einige Jahre gekostet werden durfte. In China und Taiwan wird man die Entwicklung sehr genau beobachten und hoffentlich die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Auch das war gut heute.


    6. Trotz Brexit, trotz Finanzkrise, trotz Covid-19, trotz der Flüchtlingskrise, trotz Afghanistan und trotz Trump, der Westen, die wörtlich FREIE WELT, steht gerade zusammen WIE EIN MANN. Kein Blatt passt mehr zwischen die EU, GB, die USA, Japan, Australien und Kanada. Auch das war gut heute.


    7. Entgegen allen bisherigen Fragen und allem bisherigen Kleinmut in Flüchtlingsfragen haben diesmal alle Staaten Europas ihre Grenzen und Herzen geöffnet. Selbst Dänemark und Osteuropa öffnen ihre Grenzen und nehmen in großer Hilfsbereitschaft Flüchtlinge aus der Ukraine auf. Auch Ungarn. Auch Polen. Man hat sich sogar an Verteilungsschlüssel aus Zeiten der Jugoslawienkriege erinnert. Auf einmal geht es. Auf einmal funktioniert die EU. Auch das war gut heute.


    Wir haben vielleicht nicht in der Hand, was Putin und seine Bande machen. Aber wir haben in der Hand, wie wir damit umgehen. Und daraus kann Großes entstehen. Nie waren in den vergangenen Jahren die NATO und die EU lebendiger als heute. Auch das ist gut heute.

  • 7. Entgegen allen bisherigen Fragen und allem bisherigen Kleinmut in Flüchtlingsfragen haben diesmal alle Staaten Europas ihre Grenzen und Herzen geöffnet. Selbst Dänemark und Osteuropa öffnen ihre Grenzen und nehmen in großer Hilfsbereitschaft Flüchtlinge aus der Ukraine auf. Auch Ungarn. Auch Polen. Man hat sich sogar an Verteilungsschlüssel aus Zeiten der Jugoslawienkriege erinnert. Auf einmal geht es. Auf einmal funktioniert die EU. Auch das war gut heute.

    Also, ich stimmte den guten Punkten soweit zu.

    Bei den Flüchtlingen bin ich allerdings realistisch, und die EU wohl auch.

    Schaue ich mir die Bilder der aktuell Flüchtenden an, dann sehe ich Frauen, Kinder, alte Menschen.

    Sehe ich Bilder von Flüchtlingen aus den Wellen der letzten Jahre, dann sehe ich fast nur junge Männer mit Smartphones und Aggressionsproblemen. Denke da liegt wohl der Unterschied.

    Ausserdem flüchten hier insgesamt weniger Menschen, und die wollen auch nicht alle gezielt nach Deutschland, sondern erst mal nur weg vom Krieg; und auch wenn ich das nirgendwo gelesen habe bislang, mein Gefühl sagt mir - die meisten Leute wollen nach dem Krieg wieder zurück in ihre Heimat. Wir sehen hier mal deutlich den Unterschied zwischen "Flüchtlingen" und "echten Flüchtlingen". Das Europa hier bei letzteren zusammen steht gefällt mir ebenfalls sehr gut.

  • Wobei ich Syrern und Afghanen schon als echte Flüchtlinge betrachte. Gerade Syrer sind ja auch Opfer Putins. Auch in Bezug auf manche afrikanische Länder trifft der Flüchtlingsstatus zu. Gibt genügend Kriege da. Und Diktaturen sind es fast alle. Siehe Ägypten. Ich denke, die Tatsache, dass es Europäer sind, spielt da aktuell auch eine große Rolle. Verwandte gemeinsame Kultur usw. Generell müsste man da grds. nochmal neu drüber nachdenken. Dass Frauen & Kinder natürlich bereitwilliger genommen werden, als junge Männer, ist auch klar. Soviel zur Gleichberechtigung…

  • In den vergangenen Jahren, insbesondere seit der linke Flügel das Ruder übernahm, hätte ich schier verzweifeln können an der sicherheitspolitischen Blindheit von Rot-Grün.

    Bitte erläutere mal kurz, wie die Grünen "in den vergangenen Jahren" das "Ruder übernommen haben", sicherheitpolitisch.

    Auch wenn ich einigen Deiner Punkte oben zustimme, rot-grün als Reflex zu schreiben, einfach nur weil man es vom anderen Lager aus so macht, ist ein wenig dünne. ;)

    Schau doch noch mal nach, wer seit 2005 regiert und v.a. den Verteidigungsminister gestellt hat.


    Ich muß sagen, ich bin positiv überrascht über die Solidarität weltweit, dem Zusammenarbeiten innerhalb der EU und NATO ( auch wenn jeder seine eigenen Interessen hat, egal Hautpsache man zieht an einem Strang ), aber auch in Staaten wie Japan, Singapur; wie die Börsen in vielen Ländern Rußland und dessen Zentralbank den Handel blockieren. Der Rubel rauscht in den Keller und in Kürze wird der Krieg und seine Folgen auch in Rußland ankommen.

  • Bitte erläutere mal kurz, wie die Grünen "in den vergangenen Jahren" das "Ruder übernommen haben", sicherheitpolitisch.

    Das bezog sich auf den linken Flügel der SPD. Die Grünen haben sich allerdings schon seit Jahren für Abrüstung und eine Verkleinerung des Militärhaushaltes eingesetzt, weswegen sie für mich nicht in Frage kamen. Grüne verstanden Sicherheitspolitik immer überwiegend als „Friedenspolitik“ oder „Entwickungshilfe“ bzw. sich als Teil der Friedensbewegung. In der SPD war langer Zeit der Seeheimer Kreis tonangebend, welcher der Bundeswehr positiv gegenüberstand. Dann kamen Esken und Kühnert und haben das Steuer schwer nach links Richtung „Antimilitarismus“ geschwenkt. Und Scholz hat genau das gestern wohl endgültig einkassiert. Er dürfte den Seeheimern ohnehin auch schon immer näher gestanden haben.

  • Ich hab das schon so verstanden; anmerken wollte ich eigentlich nur den Ductus "rot-grün", für alles, was nicht konservativ oder bürgerlich ist. Fast schon als feststehender Begriff, als wären beide Parteien eine politische Richtung; was schlichtweg komplett falsch ist, das weißt Du auch.

    Daß die Grünen als Umwelt- und Friedenspartei gegen Aufrüstung, einen ausufernden Wehretat und für die Diplomatie als Mittel der Wahl im 21. Jhrd. ist jetzt auch nicht sonderlich überraschend.

  • Naja, rot-grün hat in diesem Themenbezug auch gepasst. Man könnte auch rot-rot-grün sagen. Gefühlt hatte man es mit reflexhaftem blindem Antimilitarismus zu tun.


    Aber wie gesagt, wenn der Kurs von gestern beibehalten und umgesetzt wird, bin ich zufrieden und habe nichts mehr zu mäkeln. Wird die Union sich arg anstrengen müssen, bei welchen Themen sie jetzt noch punkten will. Immerhin haben die Regierungen Merkel hier sechzehn Jahre gepennt.

  • Immerhin haben die Regierungen Merkel hier sechzehn Jahre gepennt.

    Das finde ich ganz schwierig.


    Das Risiko "Putin" haben sehr viele völlig falsch eingeschätzt. Nicht nur die Regierung. Unter dieser Annahme ist es eigentlich nachvollziehbar, dass das Thema "Verteidigung" nicht im Fokus mehr oder weniger aller Parteien stand.


    Spätestens 2014 mit Einverleibung der Krim hätte man aufwachen müssen.

    Auch dann noch den Weg der Diplomatie offen zu halten war richtig, dennoch hätte man zweigleisig fahren sollen und mehr in die Verteidigung investieren sollen.


    Aber hätte, hätte Fahrradkette...


    Der Westen war vielleicht zu abgelenkt vom Brexit und der Flüchtlingswelle aus Syrien.

  • Man hat wirtschaftlichen Interessen einfach über die Maßen viel Bedeutung zugewiesen; es darf einfach nicht sein, daß man wenige Monate nach Annexion der Krim Verträge über eine Pipeline abschließt, mit der Begründung, sie wäre "privatwirtschaftlich". Nordstream 2 hatte schon immer eine enorme geopolitsche Bedeutung und die Abhängigkeit von Rohstoffen aus Diktaturen sowieso.

    Ich hoffe jetzt auch inständig, daß wir aus der Erfahrung, die wir momentan mit Rußland erleben, Lehren für unseren Umgang mit China ziehen. Denn auch dort wird jeder erwirtschaftete Euro in den Ausbau des Militärs und Überwachungsstaates gesteckt. Nicht daß in 20 Jahren wieder niemand damit "rechnen konnte".

  • Ich hoffe jetzt auch inständig, daß wir aus der Erfahrung, die wir momentan mit Rußland erleben, Lehren für unseren Umgang mit China ziehen. Denn auch dort wird jeder erwirtschaftete Euro in den Ausbau des Militärs und Überwachungsstaates gesteckt. Nicht daß in 20 Jahren wieder niemand damit "rechnen konnte

    Meine Rede.

    Befürchte nur, dass Russland und andere Themen stärker sind im Fokus als China.

    Aber eigentlich müsste schon heute die Transformation der (deutschen/europäischen) Wirtschaft beginnen, um die Abhängigkeit von Staaten wie China, Katar usw. zu verringern.

    Also zum Beispiel nicht heute überlegen, wie ich noch mehr Autos nach China verkaufen kann, sondern wo und wie ich alternative Geschäftsmodelle entwickeln kann.


    Nicht einfach, sollte aber gemacht werden, sonst ist das China in 20 Jahren das Russland von heute mal Faktor X.


    Im kleinen kann übrigens jeder seinen Beitrag dazu leisten und Produkte Made in China so gut es geht meiden.

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