Das finde ich ganz schwierig.
Das Risiko "Putin" haben sehr viele völlig falsch eingeschätzt. Nicht nur die Regierung. Unter dieser Annahme ist es eigentlich nachvollziehbar, dass das Thema "Verteidigung" nicht im Fokus mehr oder weniger aller Parteien stand.
Ich finde das eigentlich nicht schwierig. Denn das „Märchen“ von einer „Zeitenwende“ stimmt so nicht. Es gab keine Zeitenwende, was die äußeren Umstände angeht. Was sich geändert hat ist lediglich unsere, die deutsche, Wahrnehmung. Im Gegenteil, seit den frühen 2000er Jahren haben die internationalen Gefährdungen immer weiter zugenommen. Die Rüstungsetats von Russland oder China sind nicht über Nacht so angeschwollen, sondern kontinuierlich, seit Jahrzehnten, Jahr um Jahr. Jeder wusste das oder hätte es wissen können. Die USA, GB, Japan oder Frankreich haben darauf auch reagiert. Deutschland träumte hingegen den Traum der Glückseligkeit und redete sich die Welt schön mit Erzählungen von einer vermeintlichen „Friedensdividende“ usw.. Dabei war und ist es immer schon schlichtweg naiv, als eine führende Wirtschaftsmacht die Sicherheit seiner Grenzen zu vernachlässigen. Damit macht man sich erpressbar und beraubt sich des nötigen Druckmittels in Verhandlungen. Es ist auch nicht so, dass das nicht immer wieder von Militärexperten usw. bemängelt wurde. Insbesondere die USA haben geradezu, und mit Recht, darum gebettelt, Deutschland möge dich bitte seiner gewachsenen Bedeutung gerecht werden und endlich ein seiner Größe und Wirtschaftsmacht entsprechend angemessenes Militär aufbauen und unterhalten. Auch um die Kosten der Bündisverteidigung fairer zu verteilen. In Deutschland fand man solche Hinweise schlichtweg lästig und übertrieben und hat sie leichthin abgetan. Das werfe ich den Regierungen unter Merkel durchaus vor.
Ich finde übrigens auch, dass „Die LINKE“ gerade abermals unter Beweis stellt, dass sie schlichtweg nicht regierungsfähig ist.