• Es ist eigentlich ganz einfach zu erklären. Der typische AFD-Wähler entstammt einer Generation der es schlicht und einfach zu gut geht.
    Ganz ehrlich, jeder von uns hier kennt die Bedeutung von Hunger und Armut (ich rede hier von existenzbedrohender Armut, z.B. kein Essen kaufen zu können) gar nicht. Wir haben keine Nachkriegszeit erlebt, wir kennen keinen Schwarzmarkt, wir kennen keinen Kohlenklau, wir kennen nicht die Situation nicht auf eine höhere Schule zu gehen, weil sich die eigenen Eltern die Busfahrkarte nicht leisten können (war bei meiner Mutter so).


    Wir leben in einem Schlaraffenland, weil bei uns niemand hungern muss. Der Staat und viele NGOs sorgen sich in vielen Bereichen, natürlich nicht in allen Bereichen, für das Wohl vieler Menschen.
    Ich denke, dass insbesondere die junge Generation so etwas für selbstverständlich ansieht. Die AFD nutzt diesen Umstand aus. Angst, Hass und Vorurteile.
    Erinnert mich alles sehr stark an den Aufstieg der NSDAP in der Weimarer Republik.

  • Es gibt wohl ein Verfallsdatum für Scham und Schrecken. Für die Generation der 25-30jährigen und jünger ist die NS-Zeit nur irgendein Teil der langweiligen Geschichte. Für die älteren ihrer gelebte oder durch Eltern und Großeltern indirekt, aber doch teils stark beeinflussende Historie.


    Mit Verlaub, aber diese Aussage ist Mumpitz.


    Es ist eigentlich ganz einfach zu erklären. Der typische AFD-Wähler entstammt einer Generation der es schlicht und einfach zu gut geht.
    Ganz ehrlich, jeder von uns hier kennt die Bedeutung von Hunger und Armut (ich rede hier von existenzbedrohender Armut, z.B. kein Essen kaufen zu können) gar nicht. Wir haben keine Nachkriegszeit erlebt, wir kennen keinen Schwarzmarkt, wir kennen keinen Kohlenklau, wir kennen nicht die Situation nicht auf eine höhere Schule zu gehen, weil sich die eigenen Eltern die Busfahrkarte nicht leisten können (war bei meiner Mutter so).

    Und diese auch.



    Wir sprechen hier von Fremdenhass als Markenkern. Weil es mir gut geht, und nicht mein Großvater sondern mein Urgraßvater der letzte meiner Famile war der das dritte Reich hautnah miterlebt hat, hasse ich Menschen aus dem Ausland, und allgemein solche mit dunkler Hautfarbe?


    Für diese Argumentation fehlt mir doch ein wenig die Nachvollziehbarkeit.



    My 2 cents:


    1. Das die waren schon immer da Argument
    Die NPD, DVU, Republikaner haben gezeigt, dass es schon immer ein Wählerpotential für braune Meinungen gab, die es auch in verschiedene Räte und Parlamente geschafft haben. Es hat bisher nur nie für die ganz große Bühne gereicht, z.T. auch aus Organisatorischen Gründen.


    2. Das Medien Argument
    Die Auflagenstärkste Zeitung Deutschlands, bzw. afaik meistgeklickte Newsseite, führt seit jeher eine massiv Kampagne für den Hass auf Fremde. Da bleibt in der Gesellschaft auch immer mal wieder was hängen.


    3. Das Sozio Ökonomische Argument
    Der mit der Agenda 2010 ausgeweitet Niedriglohnsektor hat zu einer zunahme von Enttäuschten/Abgehängten geführt, die in den Fremden eine Bedrohung u.o Sündenböcke sehen (siehe auch Argument 2).

    "There is no need to die on the road. You can always do homeoffice."
    - Proverb in Bangladesh

    2 Mal editiert, zuletzt von Bonny ()

  • Die Stärkung der Rechten ist vor allem auch eine Folge der unkontrollierten Einwanderung. Egal in welchem Land, unkontrollierte Einwanderung ist in der Regel immer mehrheitlich unerwünscht. Würde die Einwanderung stärker begrenzt, die Grenzen stärker gesichert und konsequenter abgeschoben, dann hätten die Rechten auch ihr Hauptthema verloren. Dazu noch mehr Polizei auf die Straßen und die Bundeswehr mehr auf Verteidigung ausrichten, und die Rechten wären kein Thema mehr. Glaube ich jedenfalls.

  • Gerade die 50+ Wähler finde ich erstaunlich. Die müssten die Auswirkungen solcher Parteien noch "wissen".


    Ich sehe da schon eine Abhängigkeit/Leichtsinningkeit zwischen dem eigenen Abstand zur Kriegszeit und der Anfälligkeit für solche Bauernfänger. Fremdenfeindlichkeit oder Befremdung den Anderen gegenüber gab es immer. Aber man war nach dem Krieg, meiner Einschätzung nach, vorsichtiger gegenüber dem Nachbarn und auch gegenüber sich selbst diese Gedanken zu äußern oder sich zu eigen zu machen.


    @Lord Wolhynia ich kann keine große Ähnlichkeit zwischen der Weimarer Republik und heute ausmachen. Damals gab es echte Not, einen als zu Unrecht empfundenen verlorenen Krieg und zum Teil bürgerkriegsähnliche Zustände. Davon trifft nichts auf die heutige Zeit zu.


    Wegen der Agenda bekomme "Ich" weniger Ersatzleistungen, als mir zustünden nach jahrzehnten harter Arbeit und die Ausländer schappen mir vielleicht den 70"-Fernseher bei Aldi vor der Nase weg, den ich als Viertgerät im Schlafzimmer aufstellen wollte. Auch wird es immer schwieriger Schweinefleisch in der Kantine zu bekommen. Alles weiche bis lächerliche Gründe die AfD zu wählen.


    Es ist schon erstaunlich wie gerade in Ländern denen es so gut geht wie nie in der Historie die Rechten Zugwinne feiern. Ok vor 10, 20 Jahren war es noch etwas besser, aber schon vor 30 nicht mehr.


    Ich denke die Verunsicherung, die Unzufriedenheit, das sich Ungerechtbehandeltfühlen und die immer schneller werdende Veränderung spült die Wähler ins Extrem.


    Edit: sicher auch die Überfremdung, John. Diese lässt sich aber nicht wirklich für Polen, Ungarn und den ganzen ehemaligen Ostblock anwenden, der doch überwiegend homogen geblieben ist.

  • Die Stärkung der Rechten ist vor allem auch eine Folge der unkontrollierten Einwanderung. Egal in welchem Land, unkontrollierte Einwanderung ist in der Regel immer mehrheitlich unerwünscht.

    Das ist doch nur eine Strohmann für Fremdenangst/hass.


    Wir hatten nie eine unkontrollierte Einwanderung. Was wir hatten und haben ist eine unorganisierte/unterbesetzte Verwaltung, die mit den Anforderungen von dreieinhalb Kriegen, sowie den Folgen des Klimawandels in zu naher Nachbarschaft überfordert ist!

  • Wir sprechen hier von Fremdenhass als Markenkern. Weil es mir gut geht, und nicht mein Großvater sondern mein Urgraßvater der letzte meiner Famile war der
    das dritte Reich hautnah miterlebt hat, hasse ich Menschen aus dem Ausland, und allgemein solche mit dunkler Hautfarbe?


    Für diese Argumentation fehlt mir doch ein wenig die Nachvollziehbarkeit.

    Ich habe nie von Menschen mit dunkler Hautfarbe gesprochen, auch nicht von alten Menschen. Ich spreche von jungen Menschen, denen ich aufgrund des hohen Wohlstandes in unserer Gesellschaft ein empathisches Empfinden gegenüber Ausländern und Flüchtlingen abspreche. Beziehe mich hier auf Erfahrungen, die ich in meinem beruflichen Umfeld sammeln konnte.

  • Ich habe nie von Menschen mit dunkler Hautfarbe gesprochen, auch nicht von alten Menschen.

    Ich meine damit die AFD. Das ist deren Kern Marken Botschaft.
    Wenn ich die AFD Wähle, dann ist das entweder auch meine Meinung, oder ich toleriere diese Meinung.



    Ich spreche von jungen Menschen, denen ich aufgrund des hohen Wohlstandes in unserer Gesellschaft ein empathisches Empfinden gegenüber Ausländern und Flüchtlingen abspreche.

    Und da widerspreche ich dir. Ich glaube nicht das Wohlstand eine so große Rolle bei der Entwicklung von Empathi spielt.
    Dann dürfte ich keine empathischen Menschen kennen.


    Das korreliert imho eher mit der Bereitschaft den Meldungen der Bild und ähnlichem aufmerksamkeit und glauben zu schenken.

  • Das ist doch nur eine Strohmann für Fremdenangst/hass.
    Wir hatten nie eine unkontrollierte Einwanderung. Was wir hatten und haben ist eine unorganisierte/unterbesetzte Verwaltung, die mit den Anforderungen von dreieinhalb Kriegen, sowie den Folgen des Klimawandels in zu naher Nachbarschaft überfordert ist!

    Du beschreibst das selbe Problem, nennst und deutest es nur anders. Ich war im letzten Sommer auf dem Schwul-Lesbischen Straßenfest in Berlin. Wir setzten uns abends vor eine Kneipe. Auch gegenüber war eine Schwulenbar. Um die Bar auf der anderen Straßenseite standen überall junge bis sehr junge Männer herum. Augenscheinlich Rumänen, Afghanen, Bulgaren oder Syrer. Jedenfalls keine Deutschen. Die Deutschen die man dort sah, waren dicke alte Männer, die kurz in ihren Limosinen vorfuhren, etwas mit den Jungs dort besprachen, um dann mit einem von ihnen oder alleine wieder wegzufahren.


    In kürzester Zeit hat sich in Berlin eine Stricherszene aus Süsosteuropäern und Flüchtlingen gebildet, so dass man (laut Zeitung) inzwischen schon für 5€ (!) im Tiergarten einen Blowjob angeboten bekommt. Was einhergeht mit einer sich gravierend ausweitenden Drogenszene im Stricher- und Flüchtlingsmilieu.


    Von der Bundespolitik habe ich zu diesen Entwicklungen bisher kaum etwas gehört. Und natürlich wirken sich solche Zustände auch in Wahlen aus.


    P.S. Und natürlich hatten wir 2015 eine unkontrollierte Einwanderung. Wir wissen heute noch nicht, wer damals alles ins Land kam.

  • Stichwort unkontrollierte Einwanderung: https://diepresse.com/home/aus…?from=suche.intern.portal
    Kurzfassung: Ein Israelischer Journalist hat sich in Istanbul einen Pass fälschen lassen (und für das Foto noch nicht einmal eines von sich selbst verwendet), ist nach Deutschland, und hat von einem Beamten gleich Tipps bekommen wie man als radikaler Islamist die Behörden aus-tricksen kann um möglichst leicht an Asyl und Sozialleistungen zu kommen, und hat sich dann in diversen islamistischen Kreisen herumgetrieben die die Einwanderung klar als Unterwanderung bzw. Invasion sahen.


    Sicher, diese Islamisten sind in der Minderheit, allerdings erschreckend dass in den Thesen der Rechten doch ein wahrer Kern steckt.
    Solche Einstellungen in Kombination mit der hohen Kriminalität in der Öffentlichkeit (und davon berichtet nicht nur die Bild, auch in linksliberalen Zeitungen) führen in Teilen der Bevölkerung zu einer gehörigen Portion Misstrauen.
    Dieses Misstrauen wird man nicht los, indem man jeden der sich kritisch äußert jegliche Empathie abspricht, ihn als "vom Wohlstand verwahrlost" darstellt oder gar die Nazi-Keule auspackt, die Partei die das bei den letzten österreichischen Wahlen versucht hat, ist an der 4% Hürde gescheitert.

  • IWST:


    Da man den Originalartikel auf Welt.de nur mit Abo lesen kann: Ich finde nirgends eine Zeitangabe, wann er das gemacht hat: 2015 als es wirklich sehr unkontrolliert war oder 2017 als es angeblich schon wieder besser war?


    Afd, Rechte und Nazis:


    Ich würde sagen die waren nie weg. Rechts sein war lange eben verpönt. Wenn ein paar Nazis in Ostdeutschland ein von der Gemeinde geschlossenes Jugendzentrum wiedereröffnet haben oder Dorffeste organisiert haben, hat das im Westen nur mäßige Empörung ausgelöst.


    Nun da Rechts sein wieder mehr salonfähig ist und die plötzlich anfangen jeden Montag laut rumzugrölen oder sogar Flüchtilingsheime abzufackeln, ist die Öffentlichkeit (vor allem im Westen) wieder empört.


    John:


    Hör bitte auf ständig den Abstieg der SPD bei der AfD einzuordnen. Leute die früher SPD gewählt haben wählen oft auch gar nicht mehr (Weil sie tot sind oder keine Lust mehr haben) oder alternativ Grüne oder Linke.

  • John:


    Hör bitte auf ständig den Abstieg der SPD bei der AfD einzuordnen. Leute die früher SPD gewählt haben wählen oft auch gar nicht mehr (Weil sie tot sind oder keine Lust mehr haben) oder alternativ Grüne oder Linke.

    Was soll das denn jetzt? Willst du mir "den Mund verbieten"? Wenn du das anders siehst, in Ordnung. Aber mir zu schreiben ich soll doch (sinngemäß) "bitte die Klappe halten" geht ein bisschen zu weit.

  • Du kannst natürlich andere Meinungen haben und diese kundtun ;)


    Ich hab das nur so geschrieben da du auch schon im SPD-Thread in mehreren Beiträgen den Abstieg der SPD thematisch bei den Rechten verordnest. Und das ist meiner Meinung nach eben falsch.

  • Irgendwie bin gerade ganz zufrieden damit, dass die AfD im Bundestag sitzt. :)


    Viele Politiker zeigen sich von Ihrer besten Seite.
    Ich wusste gar nicht welch tolle Reden im Bundestag gehalten werden. Man lernt nun auch mal Politker abseits von Mutti kennen :thumbup:


    Edit
    Und noch ein hervorrgender Konter auf den Antrag der AfD "Deutsch als Landesprache"
    Nicht mein Platt, aber gut zu verstehen und muss auch mal gesagt werden!

  • Wundert euch das sonderlich, dass die Umfrage gelöscht wird? - Das ist Twitter, da ist das Löschen von Umfragen gang und gäbe wenn das Ergebnis nicht passt, ungefähr so wie das Ausrutschen mit Mauszeigern und Tasten.


    Das Ergebnis ist letztlich nicht weiter verwundernswert. Man muss nur genug Leute mobilisieren, dann kann man jede Umfrage sprengen. Wurde schon in alle möglichen politische Richtungen gemacht.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

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