• ?Alternative für Deutschland?: Die neue Anti-Euro-Partei - Europas Schuldenkrise - FAZ


    Da kommt wohl etwas Neues auf Deutschland zu, wenn man dem Artikel glauben darf. Eine Partei, die fest zu Europa steht, die Euro-Rettungspolitk mit Milliarden aus Rettungsschirmen, Verletzungen der Maastricht-Kriterien / Bail-Out Klauseln und die Alternativlosogkeit kritisiert. Könnte mir gut vorstellen, daß sich eine ganze Menge an Bürgern diesere "Protestpartei" jetzt nicht gleich anschließen und beitreten, aber diese zumindest wählen wird im September. Die Zustimm- und Abnickpolitik der "etablierten" ( hach ich liebe dieses Wort ) Parteien ist einem Großteil der Bürger ein Dorn im Auge und diese sehen sich wohl mit dieser Partei bestätigt. Es war meines Erachtens auch nur eine Frage der Zeit bis sich eine solche Partei gründet. Jetzt darf diese nicht den Fehler machen und sich als Betätigungsfeld auch auf rechten Themen tummeln, von wegen die faulen Südländer wären schuld an dem Debakel etc. Auch wenn ich den Grundgedanken nachvollziehen kann, ist das jetzt keine Alternative zu meinem bisherigen Wahlverhalten, aber ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß eine Menge an Menschen aus Frust über die jetzige Politik und v.a. der Regierung dieser Bewegung ihre Stimme geben könnten.
    Nachdem sich die Piraten ja selber in´s Aus geschossen haben, mischen die vielleicht ein wenig mit und zeigen mal eine andere Sichtweise auf.
    Man darf gespannt sein. :mampf:

  • Ich glaube nicht, dass diese Partei eine realistische Chance hat. Schon alleine der Name Hans Olaf Henkel sagt fast alles. Da ist ein Professorenverein von ein paar Männern und Dauertalkshow-Gästen, die sich wichtig machen wollen. Von denen hat kein Einziger die Ausdauer letztlich ein politisches Amt zu übernehmen. Zumal die Themenwahl vollkommen einseitig ist. Außerdem ist ein reiner Männerverein. Wo sind denn die Frauen? Ohne Frauen kann man so etwas ohnehin vergessen. Und das Euro-Thema ist wichtig, aber sicherlich nicht das einzige Thema. Da wäre noch Bildung, Soziales, Altersversorgung, Außenpolitik usw. usf.


    Zumal das Euro-Thema mit Sicherheit nicht genügend mobilisiert.

  • Da wär ich mir gar nicht mal so sicher. Eine ganze Menge Menschen haben die Schnauze voll ob der Milliarden, die wir in den ESM pumpen, jede Maßnahme nur abgenickt wird und hierzulande Renten stagnieren, Hartz IV Sätze eingefroren werden, Energiekosten steigen etc. Das hängt jetzt nicht unmittelbar zusammen, doch das tun Ausländer und unsere Mädels und Arbeitsplätze auch nicht.
    Und welche Typen dahinter stecken, wird den Menschen erst einmal egal sein; es geht darum, daß das endlich mal jemand konkret anspricht und zum Problem macht. Daß wir in Deutschland ein recht großes Potential zu Protestparteien haben, konnten wir an den Piraten bewundern, kann also gut sein, daß die ein paar Prozentchen einfahren werden.

  • Zitat

    Schon alleine der Name Hans Olaf Henkel sagt fast alles.

    Das hat die Partei auch für mich gleich vom Start weg diskreditiert.


    Zitat

    Außerdem ist ein reiner Männerverein. Wo sind denn die Frauen? Ohne Frauen kann man so etwas ohnehin vergessen.

    Klappt doch auch bei der CDU gut (natürlich etwas überspitzt). Unter den ersten kanpp 70 Zeichnern gab es 8 Frauen. Das ist nicht überragend aber auch nicht schlecht. Bedenkt man mal aus welchem Bereich die Zeichner kommen (der "harten" VWL) ist das eine sehr gute, ausgewogene Quote. Ich finde das Geschrei nach gleichen Prozenten im Geschlecht bei den Parteien eh ziemlich lästig. Keine Partei erreicht das und wenn man "junge" Parteien betrachtet muss man auch schauen wo sie herkommen. Das gleiche wie bei den Piraten. Wo sollten den die ganzen IT-Frauen herkommen? Hier sind es eben VWLer. In dem Fachgebiet liegt die Quote um 1:5 und die meisten Frauen wandern dann zum SOEP oder anderen Einrichtungen ab. Glaube mir eins (aus Erfahrungen aus der Piratenpartei): Wenn der Erfolg kommen sollte, kommen auch ganz schnell Frauen die sich für für hohe Positionen "opfern" (ja ich bin da ein gebranntes Kind).


    Zitat

    Und welche Typen dahinter stecken, wird den Menschen erst einmal egal
    sein; es geht darum, daß das endlich mal jemand konkret anspricht und
    zum Problem macht.

    Das glaube ich nicht Mogges, die LINKE spricht die Probleme mit ESM und Co. auch schon sehr lange an und gebracht hat es ihnen NICHTS.
    Für mich sind folgende Faktoren relevant:
    Schafft es die Partei nicht wie eine "Partei von Oben" zu wirken, ein paar hundert VWLer sind in der Massenwahrnehmung genauso angesehen wie ein Haufen Banker.
    Schafft sie es eine Basis anzuwerben.
    Schafft sie es noch andere Themen in den Medien langfristig zu besetzen.
    Schafft sie es den "Shitstorm" der ersten Konsolidierungsphase so aus den Medien raus zu halten das die Partei einigermaßen geschlossen erscheint (das in Parteien nunmal gestritten wird haben die deutschen Medien nach 60 Jahren Demokratie wohl immer noch nicht begriffen - hat man ja gut an den Piraten gesehen).


    Das müsste die Partei in einem rasenden Tempo tun, eine Wahl vorzubereiten (und die ganzen Fristen ein zu halten) ist kein Sonntagsjob.


    Grüße


    TauPandur

  • Das glaube ich nicht Mogges, die LINKE spricht die Probleme mit ESM und Co. auch schon sehr lange an und gebracht hat es ihnen NICHTS.

    Die Linke nehmen zu wenig Menschen für voll, die haben auch ganz andere Kernthemen. Außerdem war der Grundtenor bei deren Vorbehalte gegen den ESM oder andere Finanzierungsmaßnahmen immer nur im Zusammenhang mit Banken, weniger mit maroden Staaten. Und soweit ich mich erinnen kann, wollte die Linke den ESM sogar noch größer machen und durch eine extrem lockere Geldpolitik die Wirtschaft ankurbeln. Aus dem Euro raus wollen sie auch nicht. Ich denke schon, daß diese Partei vielen Menschen in Deutschland aus der Seele spricht, Henkel hin oder her. Den kennen die meisten EU-Basher sowieso nicht.

  • Ich hab mir jetzt mal die HP von dennen angeschaut.

    Quelle: - Partnerpartei - wa2013.de


    Auch wenn ich einige ihrer Ziele für sinnvoll halte - es ist keine Partei, es ist eine Lobbyorganisation.
    Mit dem Satz "normale Bürger", wie sie es schreiben wäre ich vorsichtig. Zumindest wenn man das an akademischen Graden misst.


    Die Kernthesen lesen sich natürlich knallig. Beim Nachdenken darüber wird mir allerdings schlecht.
    Ich hätte diese gern mal im Detail nachgelesen - bloss sind die von dennen angegebenen Quellen alle offline (404).
    Da hat die Linke realistischere Forderungen gestellt.


    Grüße


    TauPandur

  • Scheinbar ziehen die doch mehr und mehr Sympathisanten an.

    Zitat

    Dabei sagt eine Umfrage, dass 26 Prozent der Deutschen sich vorstellen könnten, eine euroskeptische Partei zu wählen.

    http://www.spiegel.de/politik/…deutschland-a-889447.html


    Mit der Kappung und Abgabe der zyprischen Spareinlagen <100.000 €, was eigentlich überall in Europa gesichert sein sollte, hat man da jetzt ein ganz heißen Eisen angefasst. Und ich denke auch, daß sich nach der Nummer von gestern / heute mehr und mehr Deutsche Gedanken um die Sinnhaftigkeit des Euro machen. Das ganze nimmt ja a) kein Ende und b) immer abstrusere und c) immer alternativlosere Züge an. Ich bin mir recht sicher, daß mehr und mehr Deutschen mittlerweile die Hutschnur platzt und der Haß auf die ESM-Riege, Banker und maroder Staaten immer mehr zunimmt.
    Insofern würde ich den Verein auf keinen Fall unterschätzen und als reaktionäres Novum älterer Herren abstempeln. Wenn man in den Foren der großen Zeitungen querliest, eine gewisse Fanmasse scheint sich da schon zu entwickeln. Und bis September ist noch viel Zeit.

  • Wer eine Partei aufgrund eines Programmpunktes wählt und auch der Meinung ist, ein gemeinsames Europa habe keine Zukunft, der sollte ohnehin nict wählen dürfen :pfeif:


    Die größte Gefahr an dieser unheimlich weisen Entscheidung gestern ist doch die, daß es in Italien, Spanien oder auch Portugal zu einem Run auf die Banken kommen könnte, wenn auch dort die Kleinsparer befürchten, daß man ihnen ihr Angespartes wegnimmt. Ist auch ehrlich gesagt eine Riesensauerei, auch wenn man jetzt nach den Börsencrashs in Tokio und Frankfurt versucht, ein wenig zu relativieren und man "nur noch" von 3% redet.
    Auf Deutsch gesagt ist das Wählerverarsche und Betrug, Vertragsbruch.
    Rein sachlich spielt das der AfD in die Hände.

  • Es geht um´s Prinzip. Zum einen wurde es den Menschen versprochen und zum anderen weiß keine Sau, wie der Rest der angeknacksten Staaten reagieren wird. Es reicht doch schon die Unsicherheit und ein paar Spinner wie Grillo oder die spanische Antwort auf ihn, und in anderen Ländern holen sich die Menschen ihr Erspartes von den Konten und legen´s unter´s Kopfkissen.
    Seit mehr als 3 Jahren sind die Leitzinsen am Boden; man zahlt 12% für nen Dispo, bekommt aber sagenhafte 0,5 % auf Guthaben......


    Also, wenn Schäuble kommen würde und 6% von meiner Kohle will, nur weil die Deutsche Bank und die Commerzbank zocken, er selber nicht mit Geld umgehen kann, Bahnhöfe und Flughäfen 3 x soviel kosten wie geplant, würde ich dem auch was husten.


    Last but not least erschüttert das auch das Vertrauen in die Politik, die versprochen ( und damit Wahlen gewonnen hatte irgendwo in Euroland ), Privatvermögen unter 100.000 € sei staatlich unantastbar.
    Und um mal die Kurve zur AfD zu bekommen. Das ist genau das, was die jetzt brauchen, um den Frust der Menschen noch mehr anzustacheln. Ich bin ja auch kein Freund von dem Verein, wollte nur noch mal mein Statement untermauern, daß man sich im September wohl anschnallen sollte, was deren Wahlergebnis betrifft. Schon lange wird nach einer Alternative rechts der Union gerufen. Und da Angie immer linker wird, nur um der Opposition die Themen zu klauen, haben die recht gute Chancen, v.a. bei Frustwählern.


    Meine Meinung. Wir sprechen uns im September wieder. :mampf:

  • Wer sagt denn, dass die rechts von der Union stehen. Nur weil sie den Euro nicht wollen. Letztlich haben sie aber keine taugliche Atlernative. Denn raus aus dem Euro wäre wohl das wirkliche Desaster. Zurück ins letzte Jahrtausend. Ne, lass mal.


    Bezüglich Stimmenanteile ist inzwischen ja so gut wie alles möglich. Da gebe ich dir recht.

  • Dann hätten wir eine Neuauflage der großen Koalition. Mit den neuen, bösen Buben wird die Union nicht wollen ( und nicht dürfen ), mit der FDP reicht´s nicht und für rot / grün dann auch nicht. Alles gesetzt den Fall, daß die AfD mit 5% + X in den Bundestag einzieht. Wobei ich das zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht glaube, aber wenn nicht jetzt, wann dann? Ich denke, die werden noch ordentlich auf die polemische Kacke hauen und den Bürger bei seinem Frust packen. In 4 Jahren kann das mit dem Euro schon wieder ganz anders aussehen. Die werden ihre momentane Chance wohl nutzen, vermute ich mal.

  • Et kütt wie et kütt.


    Ehrlich gesagt interessiert mich eigentlich momentan nur, dass wir eine Regierung bekommen, die uns aus den heraufziehenden internationalen Konflikten (Israel-Iran, Syrien, Afghanistan, Pakistan, Mali, Nordkorea, China-Nachbarn usw.) möglichst heraushält und ausreichend für die nationalen Belange (Bildung, Wirtschaftswachstum, Finanzsicherheit, Raketenabwehr, Terrorverhinderung) vorsorgt.


    Ich habe nämlich so meine Zweifel, dass dieses Jahrhundert wesentlich friedlicher verläuft, als das letzte Jahrhundert. Die Frage ist für mich weniger ob es irgendwann irgendwo knallt, sondern wo und wann und zwischen wem. Und damit meine ich keine begrenzten Konflikte wie im Irak oder Vietnam. Ich denke früher oder später werden wir auch wieder in einen großen Konflikten mit vielen Parteien hineinrutschen. Ob wir wollen oder nicht. Syrien geht ja auch schon in diese Richtung. Russland, China und Iran unterstützen Assad und der Westen und die Araber unterstützen die Rebellen. Fast schon ein Stellvertreterkrieg dort.

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