Mit 80 Wodka um die Welt

  • Unser Aufenthalt in Tel Aviv war recht kurz und schon nach einer Nacht machten wir uns auf den Weg zur nächsten Etappe, in den Irak.
    Manu hatte sich zwischenzeitlich zum Bordphoto- und kartographen gemausert und hielt unseren Trip immer akribisch fest. Wow, wir hatten ja schon eine ganze Strecke zurückgelegt, fiel mir auf, als ich mir die Karte ansah.




    Die Flughafenpolizei wünschte uns noch viel Spaß und Glück mit unseren Alkoholvorräten auf dem weiteren Flug in den Irak und den Iran, nicht ohne ein dämliches Grinsen. Olli zuckte schon der rechte Mittelfinger....er ließ es dann aber doch bleiben.
    Heute übernahm mal wieder Wolfi das Steuer; ich hatte keinen Bock und Like war mit einem 800-seitigen Wälzer beschäftigt, den er sich auf einem Basar gekauft hatte: "Die Warägergarde im Heiligen Land-war Jesus ein Wikinger?" von Erich von Däniken.



    Noch ein letzter Blick über den Flughafen und ab ging´s über Jerusalem und das Tote Meer in die jordanisch-irakische Wüste.







    Es war ein recht ereignisloser Flug und jeder hing seinen Gedanken nach. Bisher hatten wir wirklich noch keine Lösung für unseren Vorrat an Wodka, Ouzo, Hefeweizen und diesem israelischen Schnaps, dessen Namen ich mir nicht merken konnte. Alles vorher zu saufen, dafür war die Zeit zu kurz. Na ja, ich riß erst einmal die Seite mit dem israelischen Stempel aus dem Paß und klebte die arabischen wieder rein, wird schon passen.
    Wir hatten guten Rückenwind und bretterten mit 190 kn dahin als wir nach 3 h schon Baghdad erreichten und erst einmal eine Stadtrunde flogen.
    Die Amerikaner hatten Saddams Palast wohl abgerissen, zumindest konnten wir ihn nirgends entdecken.



    Obwohl Wolfi nur 4 Bier getrunken hatte, war die Landung nicht ganz so zielgenau. Na ja, vielleicht war´s ja doch der Seitenwind wie er behauptet hatte.....


  • Wie viele von den 80 Wodka sind eigentlich noch übrig? Nicht das ihr zuwenig dabeihabt und in Russland noch Nachschub besorgen müsst oder das es zuviele sind und man euch noch bei der Rückkehr helfen muss? :D

    Wenn ich richtig gerechnet habe, sind noch 68 Pullen Wodka und 75 Ouzo übrig ( Wolfi ist ja eher der Biertrinker ).
    Dieses israelische Schnapszeug, das Likedeeler organisiert hat, haben wir noch gar nicht angerührt.
    Wir strecken uns das jetzt bis Tokio und füllen die Lager mit Sake wieder auf. :P

  • Wenn ich richtig gerechnet habe, sind noch 68 Pullen Wodka und 75 Ouzo übrig ( Wolfi ist ja eher der Biertrinker ).
    Dieses israelische Schnapszeug, das Likedeeler organisiert hat, haben wir noch gar nicht angerührt.
    Wir strecken uns das jetzt bis Tokio und füllen die Lager mit Sake wieder auf. :P[/quote]


    Sehr guter Plan. Ihr werdet dann wohl nicht auf dem trockenen sitzen bleiben.

  • Nach einer längeren Verweildauer in der irakischen Hauptstadt ging´s dann doch endlich weiter. Wolfi und ich hatten uns noch mit einigen Kilogramm Shishatabak eingedeckt während Olli vergeblich versuchte, seinen Vorrat an Zigarettentabak aufzufüllen. Seine Hoffnung bestand im reichhaltigen Sortiment einer iranischen Supermarktkette, die er heute Abend zu besuchen gedachte.
    "Hey, wenn ich ab heute nur noch 4 Zigaretten pro Tag rauche und die dann um 0,15 mm dünner drehe als bisher, dann reicht mir das locker bis Phuket...."


    Like schwang sich hinter´s Steuer ( mittlerweile riss sich kaum noch jemand um den Pilotenjob und er machte es ja gerne ) und wir konnten endlich loslegen.




    Uns erwarteten gerade mal 3 h Flug und wir hatten das Problem mit dem überschüssigen Alkohol leider immer noch nicht gelöst. Bis Lion auf die grandiose Idee kam, im Iran wären Strafen wegen Alkoholvergehens ja umso milder je weniger Schnaps wir dabei hätten. Also mußte jeder von uns nur ca. 10 Flaschen bis zur Landung vernichten. Glücklich über die doch gütliche Lösung verteilte Wolfi schon mal die erste Runde.



    Die langweilige Wüste hatten wir dann doch recht schnell hinter uns gelassen, Like mußte ein wenig an Höhe gewinnen, um zu vermeiden, daß unser Trip an einem Berg endete. Während wir fröhlich aus dem Fenster guckten und die eine oder andere leere Flasche dann doch zwecks Beweismittelvernichtung aus der Heckluke flog, zogen sich die Stunden dann doch länger hin als wir dachten. Was uns ganz gut reinlief aufgrund unseres Vorhabens.




    Mittlerweile hatte jeder außer Like schon 3 Flaschen vernichtet, als es im Magen dann doch etwas rumorte. Doch dank eines gut abgestimmten Timings war es uns möglich abwechselnd die linken und rechten Fensterluken zu benutzen und weiter ging´s.



    Wolfi kam dann doch leider etwas spät auf die grandiose Idee, die leeren Schwimmerkästen unter dem Rumpf als Versteck zu benutzen, schließlich waren immer noch knapp 60 Flaschen Wodka und knapp 70 Ouzo übrig. Mit einem gewissen Fatalismus stimmten wir alle zu und verräumten alles ( auch die restlichen 5 Kisten Franziskaner Weizen ) in die Stauräume. Über die Luke verteilten wir noch unsere 3 Wochen alten und nicht gewaschenen Socken und waren recht zuversichtlich.


    Bei der Landung war es dann doch etwas nebliger. Worauf das denn jetzt zurückzuführen war....selbst Like meinte jedoch, es wäre strahlender Sonnenschein gewesen an diesem Tag.



    Tja, da waren wir nun und warteten auf die Miliz. Als diese das Flugzeug betrat, konnte ich noch aus den Augenwinkel erkennen, wie Lion ein paar hundert Schilling Scheine in der Hand des Polizisten verschwinden ließ, worauf dieser uns doch einen schönen Tag und einen angenehmen Aufenthalt in Teheran wünschte.


  • Irgendwie hatte es das Wetter geschafft, innerhalb von 2 h ( länger wollten wir uns hier ohnehin nicht aufhalten ) von glühend heiß und 40°C auf Deutschland-im-November umzuschalten und wir beschlossen sofort, die Tour fortzusetzen.
    Da Like ein paar Pullen in Rückstand war, setzte sich Wolfi wieder an´s Ruder und wir brachen nach Afghanistan auf.



    Eine lange Etappe lag vor uns, doch da Afghanistan ja wieder in den westlichen Standard zurückgekehrt war, konnten wir unser Versteck wieder öffnen und die Alkoholika kaltstellen. Auch wenn wir alle noch ein wenig Kopfschmerzen hatten, ein Ouzo ging immer. :prost:




    Knapp 1.300 km lagen vor uns, für Bob Zeit genug um mal wieder am Forum zu schrauben und für Lion, um seine restlichen Schillinge zu wiegen.



    Boah, was ein öder Trip. Gegenwind und das Baby schaffte gerade mal 160 Knoten. Mußte an Meck-Pomm denken und machte mir ein Bier auf.



    Aber hey, das Spannendste lag noch vor uns. Das mysteriöse Mazar-i-Sharif, das man eigentlich nur aus den Nachrichten kannte; irgendein Kaff in der afghanischen Wüste, in dem die Bundeswehr Heldendienste verrichte. Wir waren deswegen mehr als überrascht, als wir eine Runde über den Ort flogen. Schien größer zu sein als erwartet.



    Gegen 16:00 Nachmittag setzte Wolfi schon zur Landung an und bald verstreuten wir uns in alle Winde.



    Wolfi, Olli und ich machten uns auf zum KayTe-Gedächtnis-Camp, nicht ohne eine Schweigeminute vor dem Flieger einzulegen, was bei den beiden Ausländern nur Kopfschütteln verursachte.
    Lion nahm sich einen Spaten und ging zum Ösi-Camp um den beiden stationierten Soldaten beim Brunnenbauen zu helfen. "Österreich wird am Hindukusch verteidigt!"
    Like meinte irgendetwas von der Waräger-Garde Afghanistan in der Zeitung gelesen zu haben und war dann auch schnell weg, während Bob und Manu auf ein Bier beim SEK Badener Seals verschwanden.
    Da standen wir nun mit unserer Kerze. Olli brach dann die andächtige Stille, unterhielt sich kurz mit einem Ufz und kam freudestrahlend mit 200 gr Tabak zurück.
    "Hey, ist das nicht cool? Hab den Tabak bekommen, wenn ich die 500,- € in Thailand abliefere. Hat irgendwas geschwafelt von nem Katalog und nem Mädel.....".

  • Wolfi und Bob brauchten geschlagene 4 Stunden, um die doch eher dilettantisch montierten und versteckten Bomben am Höhenruder zu entfernen. Like meinte noch, man müsse dies als symbolischen Akt sehen, wenn die Taliban eine Multikulti-Truppe aus Bayern, Dänen, Tirolern, Badenern und einem Ostdeutschen direkt vor dem KayTe-Gedächnis-Camp in die Luft sprengten. So nahmen wir das doch eher gelassen als mißlungenen Versuch der plumpen Völkerverständigung hin und machten uns gegen Mittag auf den Weg nach Indien.



    Die bisher längste Etappe unserer Reise sollte uns knapp 1.500 km über den Hindukusch bis nach Zentralindien führen. Etwas gewöhnungsbedürftig waren dann auch die Temparaturunterschiede zwischen dem afghanischen Tiefland und seinen 35° C und den 6.000 m hohen Gebirgszügen an der Grenze zu Pakistan.



    Langsam machten sich die Strapazen auch für unser Baby bemerkbar. Nach knapp 20.000 km war es mal Zeit für eine Inspektion, diese wollten wir dann nach Ankunft bei unserer nächsten Etappe in Angriff nehmen. Die Heizung ging gar nicht mehr, der Kühlschrank nur noch sporadisch und eher zufällig. Über Stunden die Wodkaflaschen zum Kühlen aus dem Fenster zu halten, war dann doch sehr ermüdend. Die Motorenleistung fiel auch mehr und mehr ab, stellenweise erreichten wir nur noch mit Mühen 140 Knoten.




    Manu hatte es mittlerweile aufgegeben, sich ein Wörterbuch Badisch und der jeweiligen Landessprache zu organisieren und beschlossen, die Einheimischen sollen sich doch bitte seiner Muttersprache anpassen, wenn sie etwas von ihm wollten. Bob begrüßte das und gegen 12:10 Uhr kreiste dann schon wieder die erste Flasche Ouzo.


    Am frühen Nachmittag überflogen wir den Grenzfluß nach Indien.



    Mit den letzten Millilitern Sprit und einem stotternden Motor, ohne Licht und einem platten Reifen links flog Wolfi noch eine Stadtrunde über Agra, wo uns das Taj Mahal dann doch etwas kleiner vorkam als auf den Bildern, die man so für gewöhnlich beim Inder um die Ecke in deutschen Städten sehen kann, und happy, daß uns unser Flugutensil doch noch heil runtergebracht hatte, war auch diese Etappe vorbei.




    Da Like unbedingt einen Abstecher in den Himalaya machen wollten, beschlossen wir, unser Baby einer kompletten Inspektion auf Herz und Nieren zu unterziehen. Lion war sofort voller Tatendrang, schnappte sich die HILTI und die große Flex und war auch schon verschwunden, um sich am Fahrwerk zu schaffen zu machen.

  • Hej,


    bin zurück aus dem Himalaja. Durch Zu­hil­fe­nah­me bewustseinserweiternder...äääh...Kräuter - Mediation, ist es mir gelungen, auf einem Nebengipfel des Nanga Parbats, den Landfall der Arche Noah auszumachen.
    Bei genauerer Betrachtung erwies sich diese als größere Version eines klassischen Langskib. Womit bewiesen sein sollte, dass Noah ein Wikinger sein müsste. Wer, wenn nicht ein Nordmann, könnte auch je ein Schiff bauen, welches seetüchtig genug ist, um die Sintflut zu überstehen. Nach längerem Suchen habe ich auch noch eine Steintafel in seehr alten Runen gefunden, die belegt, dass NOAH eigentlich Nils Ovesen von Avernakø, nahe bei Hovedsø ist. Womit zweifelsfrei bewiesen ist, dass Noah ein Däne ist :)


    Dass hingegen auch Jesus einer sei, lies sich durch die Studien des Herrn von Däniken nicht zweifelsfrei belegen. Wobei mir durch oben genannte Initialen, die Geschichte des sehr ungeschickten Tischlers, der immer stark in der Kälte zitterte und sich häufiger einen Nagel aus Versehen in die Hand trieb einfiel und hoffte im Süden sein Glück zumachen. Sein Name war, glaube ich Ingvar Norvigsen von Rømø aus Juvre..da müsste man noch drauf nachdenken und -forschen :grübel:


    Ich hoffe Ihr habt noch Alc übriggelassen. :sauf:


    Farvel -Like

  • Haste ein Beweisphoto mitgebracht? :P
    Die Etappe nach Kathmandu hab ich schon fertig, der Bericht kommt in den nächsten Tagen.


    Irgendwelche Wünsche, wo es danach hingehen soll? Gleich nach Osten weiter Richtung China oder erst mal zum Beachen nach Phuket? Wäre eher für Letzteres, zumal Olli ja noch einen Job in Thailand zu erledigen hat.


    Zitat

    Ich hoffe Ihr habt noch Alc übriggelassen.

    Von dieser israelischen Plörre haben wir noch genug übrig ( wie hieß die noch mal? ), Der Rest sollte noch bis Japan reichen, dann wird auf Sake umgestiegen und in Vladivostok natürlich die Wodkareserven aufgefüllt. :sauf:

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