[AAR] Warhammer - Die Chroniken der Vampire


  • Personenregister


    Vampire aus der Linie der von Carstein

    • Valrek von Carstein, Hauptfigur und Erzähler des AAR
    • Lipa von Carstein, Fürstin von Sylvania [2;21]
    • Manfred von Carstein, Fürst von Sylvania [2;3;13;14;15;16;24]
    • Aren von Carstein, offizieller "Erbe" des Fürsten [2;5;7;12]
    • Warick von Carstein, Vollstrecker Manfreds und Anführer der Wolfsvampire [3;4;14;17;21;22]
    • Victor von Carstein, Baron von Nachthafen und Nagashi [8;18]
    • Istvan von Carstein, verrückter Graf von Tempelhof, der größten Stadt Sylvanias [23]
    • Regan von Carstein, Graf von Leichenberg und kurzzeitig auch von Stirland [4;23]


    Verbündete der von Carstein

    • Shaitaan Harkon alias Walach, Anführer der Blutdrachen und Fürst der Blutfeste [praktisch in fast allen Kapiteln]
    • Lumpin Schinkenfaust, Bürgermeister von Eicheschatten und Haushalbling Valreks [21;22;23;24]
    • Krell, untoter Chaoschampion und ehemaliger Genereal Nagashs [18;19;20;21]


    Imperium & Andere

    • Christine von Rauken, ehemalige Novizin der zerschlagenen Schwesternschaft Sigmars [4]
    • Ranuccio Ferrante, Angehöriger des Ordens der Blutroten Ritter [12;13;14;24]
    • Slaanesh, ja genau, ich persönlich ihr kleinen, miesen...ach sei ruhig [10;18;23]
    • Marius Leitdorf, wahnsinniger Kurfürst von Averland [21;22]
    • Theoderic Gausser, Imperator und Kurfürst von Nordland [21]


    Gespielt wird Call of Warhammer bzw. es heißt ja jetzt Rage of dark Gods oder so ähnlich, mit Sylvania, SS/SS
    Eigentlich hatte ich vor meinen Kislev AAR nach langer Zeit mal wieder voranzubringen. Ich saß bereits am 10. Kapitel als mir etwas Anderes wieder in den Sinn kam. Eine Idee mit der ich schon seit Jahren spiele, nämlich eine Neuauflage meines aller ersten AAR´s (Tod, Blut, Macht - Die Chroniken der Sylvania) zu Zeiten der TWZ. Allerdings besaß ich damals nur stark begrenztes Wissen über Warhammer, dazu kam die extreme Instabilität der mod was sich ja dank Gigantus gebessert hat. Naja wie auch immer.





    1. Wie stehle ich ein Fürstentum



    "Und sie werden sich aus ihren Gräbern erheben,
    um gegen die Welt der Sterblichen zu marschieren.
    Jeder Sterbliche, der fällt, wird ihre Ränge anschwellen lassen,
    bis nur noch ein Reich ewiger Finsternis existiert.
    Erst dann wird die Welt in der ewigwährenden Ordnung ruhen,
    die der Frieden des Untodes bringt."

    Auszug aus dem Grimoire Necronium, Kapitel XII, Das Buch des Wsoran


    „Du denkst du weißt wer die Carstein waren?
    Du denkst du kennst die Geschichte von Manfred dem Vampirfürsten der dazu auserkoren war alle Reiche der Welt zu vereinen ?
    Von der Blutlinie Vashaneshs oder den Vampirkriegen? Von dem Leben und Wirken der Unsterblichen?
    Wie könntest du das jemals auch nur ansatzweise begreifen?
    Alles was du weißt stammt aus der Feder eines Narren, eines sterblichen Narren noch dazu. Die Chroniken der Sylvania, geschrieben von einem armseligen Menschen!
    Was weiß ein so niederes Wesen schon über die großen Schlachten oder unsere dunkelsten Geheimnisse?
    Eher könnte man von einem Schaf erwarten das es ein Buch über die Geschichte der Vampire schreibt.
    Ich diente einst in meinen jungen untoten Jahren unter Manfred von Carstein in den Heeren der Nacht
    Ich ritt an der Seite des Prinzen von Sylvania der angeblich einst die Sonne vom Himmel reißen sollte um die Welt in ewige Dunkelheit zu hüllen.
    Ich kämpfte gemeinsam mit den mächtigen Blutrittern gegen die Grüne Flut an.
    Ich duellierte mich mit dem Roten Herzog und ritt mit den Drachen selbst in die Schlacht.
    Ich kommandierte Heere von Untoten die ganze Länder bedeckten und führte sie in den Sturm des Chaos hinein.
    Ich stand vor den Mauern Kislevs und sah zu wie sie in sich zusammenfielen.
    Ich sah Götter fallen und Neue, noch mächtigere, aufsteigen.
    Die Armeen der Menschen, die Ritter des Westens und die Bestien aus den Wäldern fielen unter meiner Klinge.
    Mein Name war früher Elec Carolingian, ein Adliger aus den Stirlanden. Bis ich den Blutkuss empfing.
    Seitdem bin ich Valrek von Carstein aus der Linie des Vashanesh, Vampir und Feldherr in den Diensten des Reichs der Nacht.
    Ich werde euch die Geschichte der Unsterblichen erzählen.
    Die wahre Geschichte.“
    Die wahren Chroniken der Vampire, Vorwort



    Heute im Jahre 2523 des Imperialen Kalenders ist Sylvania ein stolzes, dunkles Fürstentum das völlige Unabhängigkeit gegenüber den Reichen der Sterblichen genießt. Doch das war nicht immer so, einst war auch Sylvania nur eine Provinz des Imperiums und seine Adligen jämmerliche Sterbliche die für den Imperator zur Schlachtbank marschierten wie die Lämmer. Mehr als 700 Jahre ist es her seit die Aristokratie der Nacht gegründet wurde, seitdem hat keine Seele die auf dem Boden Sylvanias starb mehr Ruhe gefunden.
    Die Geschichte der Von Carsteins begann in einem Schlafzimmer der Burg Drakenhof, mit einem sterbenden Fürsten und dem Anfang eines Reichs.



    Imperiale Provinz Sylvania, 1797 IK


    Nur schwach verstand er die Stimmen der Streitenden, den Sinn der Worte verstand er schon seit langem nicht mehr. Sie waren nur ein unangenehmes Rauschen im Hintergrund. Zu lange plagte sich Otto von Drak mit dieser Krankheit herum und schon seit einiger Zeit glaubte er nicht mehr an seine Genesung. Von seinem Bett aus konnte er nur zwei verschwommene Silhouetten erkennen, die Lautstärke des Rauschens legte nahe das sie sich stritten. Mit einem angestrengten Seufzer schloss der Fürst von Sylvania die Augen um im Schlaf die Ruhe zu finden die er suchte. Aus dem einst so brutalen und stolzen Herrscher war ein Häufchen Elend geworden das nur noch auf sein Ende wartete während die Schakale um sein Sterbebett schlichen.
    Die beiden Streitenden waren niemand anderes als seine letzten lebenden Verwandten, sein jüngerer, verschlagener Bruder Leopold und seine Tochter Isabella.
    „Du kannst nicht seinen Platz einnehmen Isabella.“ fuhr ihr Onkel sie an „Dein Vater hat geschworen dich niemals mit einem Adligen aus Sylvania zu verheiraten solange er lebt. Du wirst bei seinem Tod unverheiratet sein und nach dem Gesetz geht die Herrschaft dann an mich.“
    „Vater hasst dich, er verabscheut dich, genauso wie der Rest des Landes.“ antwortete sie. Isabella, eine Frau die eine kalte Schönheit ausstrahlte die selbst einen Barbaren aus dem Norden frösteln ließ. Berechnend, eitel, grausam, leidenschaftlich all das sind Eigenschaften der Von Drak und sie bildete da keine Ausnahme.
    „Das mag sein aber ist das wirklich wichtig? Der Pöbel und die anderen Adligen hassten auch Otto, genauso wie dich.“ er grinste sie lüstern an „Es wäre vermutlich sehr unschicklich von mir dich zu heiraten aber wenn du so versessen darauf bist hin und wieder neben mir auf dem Thron zu sitzen, nun ich könnte noch eine Geliebte gebrauchen.“
    Sie funkelte ihn finster an bevor sie aus dem Zimmer stürmte. Leopold beugte sich mit Schadenfreude im Gesicht über den Sterbenden und flüsterte ihm ins Ohr „Leopold von Drak, Fürst über Sylvania. Klingt nicht schlecht alter Mann.“ bevor er den Sterbenden allein ließ mit sich und seinen Qualen.
    Stunden später erwachte Otto mitten in der Nacht aus seinem unruhigen Schlaf. Die Kerzen waren bereits fast alle vollständig runter gebrannt, die Dunkelheit drängte sich um die letzten schwachen Flammen und würden sie bald verschlingen. Eine leise Stimme fand den Weg in die Ohren des Fürsten, er war zu schwach um seinen Kopf auch nur ein Stück zu bewegen und so wusste er nicht ob wirklich jemand bei ihm im Zimmer war oder er nur einen weiteren Fiebertraum vor sich hatte.
    „Alter Mann. Sterbender Mann. Einst ein Fürst. Einst ein Krieger. Ein Leben voller Blut, Schlachten und Kriege. Ein Leben voll mit Luxus und ein Fest dir zu Ehren folgte dem nächsten. Für einen Sterblichen wohl ein angenehmes Leben aber letztendlich doch zeitlich sehr stark begrenzt. Ich sah deine Taten bei Wahldorf und auch bei Silberberg. Ich sah wie du dich selbst Sigmar nanntest, wie du im Wahn spuckend und geifernd vor dich hin schriest. Ich sah wie du den Befehl gabst sämtliche Einwohner der beiden Dörfer zu töten und ihre Köpfe auf Pfähle zu setzen. Ein beeindruckendes Bild auch wenn es deinen Soldaten an einem feinen Sinn für Kunst mangelte. Hast du die Worte der Krähen vernommen die um dein Sterbebett kreisen? Die nur darauf warten ihre Schnäbel in dein noch immer warmes Fleisch zu stoßen? Nein? Sie streiten sich wie zwei dahergelaufene Raubritter an deinem Totenbett um das Erbe, wo wir doch beide wissen das keiner von ihnen sich lange halten wird. Die Zeit der Von Draks ist vorbei, welch ein angemessenes Schicksal für eine so ruhmlose Dynastie.“
    Otto sammelte seine verbliebene Kraft um der Stimme aus der Dunkelheit leise und kraftlos zu antworten „Eher werde ich meine Tochter an die Dämonen des Chaos, die Könige der Skaven, die Untoten des Ostens oder die Orks des Südens verheiraten als Leopold auf meinem Thron zu dulden.“
    „Wie du meinst Sterblicher, jetzt schlafe ein letztes mal bevor dein Weg ins Reich der Toten beginnt, einen Weg den ich nie zu gehen gedenke.“



    Nur kurz währte dieser Schlaf denn es war noch immer dieselbe Nacht als eine Hand seine Schulter berührte und ihn weckte. Als Otto seine Augen öffnete blickte er in das vertraute Gesicht des Sigmarpriesters Victor Guttmann. Weiter entfernt stand seine Tochter Isabella und unterhielt sich mit einem großen, blassen Mann dem das lange schwarze Haar offen herabfiel. Eine beinahe stofflich gewordene Bedrohung ging von ihm aus, weswegen Otto um so weniger verstand warum Isabella freiwillig auch nur ein Wort mit ihm sprach. Selbst ein Blinder konnte das Monster erkennen das sich hinter dieser Fassade aus dunkler Eleganz verbarg. Der Mann schien Ottos Blick zu spüren, mit einer leichten Verbeugung grüßte er den sterbenden Fürsten.
    „Nun er ist wach, für wie lange kann ich nicht sagen, vor allem da es mir ehrlich gesagt vollkommen egal ist.“ sagte Victor
    „Dann solltest du besser anfangen Priester und weniger Unsinn reden.“ zischte Isabella ihm aufgebracht zu.
    Victor begann seufzend zu reden „Schön meinetwegen, dieser junge Mann ist angeblich von edlem Blut, zumindest hat man mir verboten das anzuzweifeln, und entstammt keiner Familie Sylvanias...wie man deutlich sieht. Damit entspricht er den übrigens sehr einfallslosen Bedingungen um eure Tochter zu heiraten. Man hat mir allerdings nicht erlaubt euch zu fragen ob ihr mit der Wahl einverstanden seid von daher...“
    „Bis du anfängst ist er tot Guttmann.“
    „Wollen wirs hoffen. Jedenfalls worauf ich hinaus wollte, werdet ihr Isabella von Drak diesen Mann den ihr erst seit einigen Stunden kennt und über den ich kein Wort mehr verlieren darf obwohl er selbst einem Ork unheimlich wäre...“ Victor runzelte kurz verwirrt die Stirn „Übrigens wie hieß er noch gleich?“
    Mit ruhiger Stimme antwortete der Fremde „Mein Name ist Vlad, Vlad von Carstein ein Adelsgeschlecht weit aus dem Osten.“
    Ein Schauder überfiel den reglos daliegenden Fürsten als er die Stimme des körperlosen Schattens erkannte der an seinem Bett gewacht hatte. Er kämpfte verzweifelt gegen die Lähmung an die seinen Körper befiel, gegen den Tod der jetzt mit grausamer Endgültigkeit durch seinen Körper kroch.
    „Richtig, wollt ihr Vlad von Carstein zu eurem Ehemann nehmen.“
    „Ja ich will.“
    „Wie fantastisch, jedenfalls wollt ihr Vlad von Carstein Isabella von Drak zu eurem Eheweib nehmen.“
    „Ja ich will“
    „Bedauerlich, ich denke ja immernoch das ihr nur ein dahergelaufener Narr seid aber schön, dann erkläre ich euch hiermit im Angesicht Sigmars zu Mann und Frau, auch wenn ich sicher bin das er grad vor lauter Ekel nicht hersieht.“
    Das letzte was der Fürst von Sylvania sah war wie der Vampir seine Tochter küsste, danach versank er endgültig in der Dunkelheit.



    „Diese Hure!“ schrie Leopold in seinem Turmzimmer umher, gerade hatte man ihm von der hastigen Hochzeit seiner Nichte berichtet aber so einfach würde er nicht klein beigeben. Einen ausländischen Witzbold von nirgendwo her würde man niemals als Fürsten akzeptieren. Während er wutentbrannt Pläne schmiedete wie er die Beiden am besten noch diese Nacht zur Hölle schicken konnte öffnete sich die Tür. Ohne viele Worte zu verlieren ging Vlad auf den überraschten Leopold zu „Was soll d...“ begann er bevor seine Stimme sich zu einem schmerzvollen Schrei wandelte. Mit bloßer Hand hatte der Vampir ihm das Herz heraus gerissen. Beiläufig stieß Vlad den letzten männlichen Von Drak aus dem offenen Fenster.
    Das noch immer schlagende Herz in der Hand machte er sich auf zu seiner neuen Frau mit der er gemeinsam aus der verschlafenen, hinterwäldlerischen Provinz Sylvania das Reich der Nacht schmieden sollte. Victor Guttmann verschwand im übrigen noch in der selben Nacht, vermutlich diente er als Mitternachtstrunk für die frisch Vermählten.
    [spoil]

    [/spoil]
    Heute ist der große Vlad von Carstein selber nur noch Geschichte. Mit List und Heimtücke besiegte der Großtheogonist Wilhelm III den mächtigen Fürsten und tötete ihn endgültig. Von den vielen Von Carsteins ging letztendlich einer als Sieger aus dem folgenden Erbstreit hervor, Manfred von Carstein.
    Ich selbst erhielt den Blutkuss durch Fritz von Carstein. Nach dessen Tod übernahm ich seinen Platz unter den Adligen Sylvanias. Ein wie ich heute weiß kein sehr eindrucksvolles Erbe, war er doch einer der geringsten unter den Edlen der Aristokratie der Nacht. Doch wichtig ist nicht was man erhält, sondern nur was man darauf erschafft und dort beginnt meine eigene Geschichte. Im Jahr 2523 sollte ich die Möglichkeit erhalten mich aus der Gewöhnlichkeit und Farblosigkeit des niederen Adels hervorzuheben.
    Es sind inzwischen 400 Jahre seit dem Winterkrieg vergangen in dem Manfred getötet wurde. Doch vor eine Weile gelang es einigen ausdauernden Totenbeschwörern in den Mooren seinen Leichnam zu bergen. In seiner alten Pracht sitzt er wieder auf dem Obsidianthron in Drakenhof während er Scharen von Untoten und Sterblichen Dienern um sich versammelt. Er wird Rache am Imperium nehmen, für die Niederlage im Winterkrieg und für die Runenklinge die ihn bei Hel Fenn durchbohrte.



    „Als der imperiale General Hans Schliffen unserem Fürsten Vlad den Kopf abschlug wollte ich zuerst meinen Augen nicht trauen. Ein einfacher Mensch der den Begründer unserer Blutlinie tötete! Noch am selben Tag ernannte sich ein anderer Vampir zum Fürsten Sylvanias. Er regierte genau diesen einen Tag, denn in der Nacht stand Vlad einfach aus seinem Grab auf und erschlug ihn.
    Am Morgen saß er gemütlich im Feldlager bei einem Kelch Blut und amüsierte sich über unsere erschrockenen Gesichter.“

    Peter von Carstein über die Schlacht von Essenfurt



    Ich sah es von meinem Ross aus als mitten im Getümmel der Schlacht fünf Lanzen Vlad durchbohrten. Holz, das seinen Körper wie den eines jeden Vampirs eigentlich hätte restlos zerstören müssen doch er saß weiter in seinem Sattel und lachte, bis die Runenklinge des Kurfürsten sein Herz durchbohrte.
    Drei Tage später übernahm der inzwischen wieder froh und muntere Vlad persönlich die Kreuzigung der gefangenen Feinde.

    Hans von Carstein über die Schlacht von Bluthof



    In dem einen Moment stritt Vlad noch mit mir wie wir die Brücke und die Stadt dahinter am besten nehmen sollten, im nächsten traf ne Kanonenkugel seinen Kopf und schoß ihn weg.
    Kurz danach führte Vlad persönlich den Sturm auf die Stellungen der Imperialen und nahm die stark befestigte Stadt innerhalb einer Stunde ein.
    Als ich durch die Tore ritt erblickte ich ihn über den blutleeren Leichen der Kanoniere.
    Seitdem hat nie wieder jemand versucht auf ihn zu schießen.

    Konrad von Carstein über die Schlacht von Bögenhafen


    [spoil]

    [/spoil]


  • 2. Die Aristokratie der Nacht


    "Mit meiner Kraft zerstöre ich,
    Mit meinem Schwert töte ich,
    Mit meiner Macht herrsche ich,
    Mit meinem Blut korrumpiere ich."

    Erster Vers des Schwurs der Bruderschaft des Blutes.


    Mortheim, vor dem Jahre 2000 IC das Herzstück der Ostmark. Die Hauptstadt eines blühenden Fürstentums. Es wird berichtet das die Stadt einst ein Heiliger Ort war, Kranke sollten hier geheilt werden und das Vergnügen ewig andauern. Geschichten ranken sich um die wilden, endlosen Feste auf den Straßen, die Menschen sollen so sehr geblendet und trunken gewesen sein das selbst Dämonen unter ihnen tanzen konnten ohne aufzufallen. Dekadenz, Dekadenz und Wahnsinn, so würde ich die Ostmark zu dieser Zeit beschreiben. Der Kurfürst der Mark hielt es an seinem Hof nicht viel anders als die einfachen Menschen. Doch wer sich solch ketzerischem Wahn hingibt der muss auch mit Konsequenzen rechen. Im Jahr 2000 zog der Komet des Sigmar über das Firmament und tauchte das Imperium in ein strahlendes Licht. Er flog über die Köpfe der Unschuldigen und Rechtschaffenen hinweg, verschonte auf seinem Weg sogar die Untoten in Sylvania. Sein Ziel war vorherbestimmt, gelenkt von Sigmar selbst um das kranke Fleisch der Menschheit auszubrennen. Der Komet schlug inmitten Mortheims ein, das Haus der Kurfürsten wurde vollständig vernichtet. Wo der Hammerschlag herniederfuhr, erstreckt sich jetzt ein Krater. Der Stein selbst war unter dem Feuer Sigmars geschmolzen. Als die Wolke aus Schutt und Asche sich vom Krater hob, konnte der Wagemutige die Gesichter der Toten sehen, die wie in Bernstein gefangene Insekten aus ihrer gläsernen Gruft hervorstarrten, aufgereiht wie in jener Nacht der Wollust und wilden Feiern. Wer von den Einwohnern überlebte mutierte kurz darauf, von schrecklichen Qualen geplagt verbargen sie sich in den Gewölben der Stadt wo sie auf hervorbrechende Skaven trafen. Mit diesem Tag hörte die Ostmark auf zu existieren. Es sollte lange, sehr lange dauern bis der Imperator die Zeit fand Truppen zu schicken um zumindest den Norden des Fürstentums zu retten. Doch Mortheim war verloren, überfüllt mit Warpsteinen die der Komet und die Mächte des Chaos brachten. Um die Reste der Stadt herum bildeten sich im Laufe der Jahre viele kleinere Lager, die meisten bewohnt von Banditen und Warpsteinsammlern. Auch wenn innerhalb der fast zerfallenen Mauern schreckliche Dinge lauern, nur der Preis den selbst ein faustgroßer Warpstein erzielte war für viele Verzweifelte Grund genug, sich in ihr Inneres zu wagen. Doch Orks, Dämonen, Ausgeburten des Chaos, Skaven, Gesetzlose, Hexenjäger und Tiermenschen sind nicht alles was sich dort herumtreibt. Mit dem Kometen kam noch etwas anderes, etwas älteres. Der von Tzeentch Verfluchte, der erste aller Dämonenprinzen haust in diesem Krater, mit sich selbst gefangen im einsamen Ringen gegen den Wahnsinn.


    Viel Zeit war vergangen seit Manfred von Carstein im Winterkrieg starb, nur um später mächtiger den je zurück zu kehren. Seitdem verbrachte er seine Zeit damit die Kunst der Totenbeschwörung zu vervollkommnen. Es war im Frühling des Jahres 2523 als Manfred sich endlich von seinen Studien über Nekromantie und den verstaubten, uralten Büchern losriss. 400 Jahre nach seiner Niederlage im Winterkrieg rief er die Toten wieder aus ihren Gräbern. Der Fürst versammelte die Adligen Sylvanias in Drakenhof. Die gesamte Aristokratie der Nacht, alle aus der Linie der Von Carsteins sollten versammelt sein um dem aus seinem Schlaf erwachten Todesengel zu lauschen.



    Valrek von Carstein


    Unruhig schob er sich durch die Ränge des versammelten Vampiradels, zum ersten mal in Valreks Leben rief Manfred zum Krieg aus. Vor etwa einem halben Jahrhundert verwandelte ein Untoter aus dem niederen Adel ihn mit dem Blutkuss. Bereits kurz darauf starb sein neuer „Vater“ in einem Scharmützel mit Zwergen aus dem Osten. Seit diesem Tag war Valrek ein Baron des Reichs der Nacht und herrschte über ein kleines Stück Land an der nördlichen Grenze. Damit zählte er zu den wohl geringsten unter den Von Carsteins, ebenso wie viele andere. Nur den Grafen zollte man Respekt und natürlich dem Fürsten selbst. In seiner untoten Jugend hatte er viel Zeit in Schloss Drakenhof verbracht. Doch das ewige warten auf eine Bewegung Manfreds ermüdete ihn rasch, selbst den endlosen Festen gelang es irgendwann nicht mehr seine Langeweile zu vertreiben. Seit zwei Jahrzehnten mied er die größeren Städte und Burgen Sylvanias. Als Baron im Norden hatte er mehr als genug damit zu tun Baron zu bleiben. Entweder überrannten die Orks mal wieder die Zwergenfestungen und standen vor seiner Tür oder aber den Zwergen fiel nichts besseres ein als mit der Axt in der Hand aus den Bergen zu stürmen. Manchmal fragte er sich ob der Aufwand das ganze wirklich Wert war. Ein paar Dörfer, einige Friedhöfe und einige Hundert Sterbliche. Damit schlug er die Zeit tot, denn Zeit ist etwas wovon ein Unsterblicher für Varleks Geschmack manchmal schon zu viel hat. Die Menschen im nördlichen Sylvania schmeckten nicht einmal besonders gut. Ein bitterer und herber Geschmack, nicht zu vergleichen mit dem süßlichen Blut anderer Sterblicher. Er hegte schon seit langem die Vermutung das sich im Norden etwas zu viel Zwergenblut eingeschlichen hatte, nur so ließ sich der scheußliche Geschmack erklären. Während er sich in den hinteren Reihen aufstellte und versuchte noch immer einen guten Blick auf den Obsidianthron zu haben kam ein junger Mann in einem festlichen Gewand, mit einer leicht bläulichen Haut und langen Fledermausohren auf ihn zu „Valrek! Sogar dich hat Manfreds Ruf zurück an den Hof gebracht.“
    „Aren, was machst du hier hinten bei dem ganzen Gesocks? Du solltest neben dem Thron stehen.“
    Der ein Jahrzehnt jüngere Vampir winkte ab „Das Manfred mich persönlich verwandelte und offiziell zu seinem Erben ernannte zählt nicht besonders viel. Sollte er sterben werden die Stärksten der Von Carsteins erben, genau wie nach dem Tod Vlads.“
    Valrek musste lächeln, untertreiben konnte Aren schon immer gut. Er empfing den Blutkuss von einem der mächtigsten Vampirfürsten der Welt, das erhob ihn mindestens in den Rang eines Grafen. Früher hatten sie gemeinsam Schloss und Umgebung unsicher gemacht, bevor Valrek das Hofleben leid war.
    „Weißt du was wir angreifen werden? Was unser Ziel sein wird?“ fragte er Aren neugierig
    „Oh ja, da Manfred mich in all seine Pläne einweiht, er plaudert den ganzen Tag davon, ich muss ihn praktisch zwingen still zu sein.“ missgelaunt fuhr er fort „Woher um alles in der Welt soll ich das wissen? Er hat die letzten Jahre mit der Nase entweder in Büchern oder in Friedhofserde gesteckt. Ich müsste mich als uralter Priesterkönig verkleiden und ein Buch über die Totenbeschwörung schreiben damit er mich beachtet. Sag mir lieber wie es so ist über sein eigenes kleines Reich zu herrschen, wie hieß die Gegend noch gleich, Wartenhof?“
    „Messinghof und es ist nicht so aufregend wie erhofft.“
    „Stimmt Messinghof, gibt es dort etwas interessantes?“
    „Orks, Zwerge, noch mehr Orks, noch mehr Zwerge, Berge und Tiermenschen.“
    „Klingt einladend.“
    Bevor sie weitersprechen konnten bemerkten sie das Manfred still und leise auf seinem Thron Platz genommen hatte, dramatische Auftritte lagen ihm nicht besonders.
    „Er sieht...anders aus.“ sagte Valrek unsicher. Manfred war früher hochgewachsen mit bleicher Haut und hüftlangem, glänzenden schwarzen Haar. Seine Gesichtszüge und seine ganze Erscheinung waren so edel gewesen das sie selbst Vlad in den Schatten stellten und dem war es immerhin gelungen die schöne Fürstentochter Isabella innerhalb weniger Stunden in seinen Bann zu ziehen. Jetzt waren seine Haare kürzer, schneeweiß hingen sie kraftlos herab während sich kahle Stellen zeigten. Das einst ebenmäßige Gesicht wies tiefe Furchen und Falten auf.
    „Ich habe ja gesagt das er sich etwas zu viel mit der Kunst der Nekromantie befasst hat.“
    „Wer ist sie.“ fragte Valrek als ihm eine junge blonde Frau nahe des Throns auffiel.
    „Lipa, seit einiger Zeit Manfreds Geliebte. Ist ein wenig besessen von unserem Fürsten. Vor ein paar Jahren sollte sie für irgendein Ritual geopfert werden, eine Gruppe Helden hat sie dann schließlich gerettet und in ein Dorf gebracht. Von da aus ist sie sofort zu Manfred zurück gelaufen, träumt wohl davon eines Tages den Blutkuss zu empfangen.“



    Damit war ihr Gespräch beendet denn der Fürst von Sylvania hatte sich erhoben und begann zu den Versammelten Vampiren zu sprechen.
    „Mortheim. Die verfluchte Stadt, die vom Chaos verseuchte Stadt. Hexenjäger, Glücksritter, Narren, Skaven, Orks und Besessene irren durch die Straßen. Sie alle sind auf der Suche nach Warpsteinen, pure schwarze Magie in ihrer reinsten Form. Mit ihrer Hilfe ist es ein leichtes die untoten Heere Sylvanias zu verdreifachen und den Krieg gegen das Imperium wieder aufzunehmen.“
    Langsam schritt er durch die Reihen der Aristokratie der Nacht.
    „Graf Istvan von Tempelhof und seine Garde aus Verfluchten, Graf Regan von Leichenberg und seine Fluchritter, Teral aus dem Ghulwald, Herak aus dem Grimmoor, Baron Elec von Vierstein, Baron Warick von Helfurt, Baron Gertan aus dem Düstermoor und Baron Valrek von Messinghof, werden mit mir gen Mortheim ziehen.“



    "Wir sind die Herren der Nacht und ihr Menschen seid unser Vieh.
    Während wir aufrecht gehen, seid ihr auf euren Knien."
    Manfred von Carstein

    [spoil]

    [/spoil]

    Angewidert blickte Valrek auf die schmutzigen, schiefen Hütten in denen die Warpsteinsammler lebten. Seit 500 Jahren errichteten sie rund um Mortheim Lager und Dörfer denen sie so einfallsreiche Namen wie Drecksloch gaben. Während die Truppen aus dem Reich der Nacht auf den Ebenen nahe der eingefallenen Stadtmauer aufmarschierten scherten die Fluchritter des Grafen von Leichenberg aus um diese Lager dem Erdboden gleich zu machen. In ihrem früher Leben waren sie die Anführer imperialer Ritterorden, die besten Ritter des Westens oder sogar Paladine. Es ist selbst für mächtige Nekromanten schwer ihre Körper aus dem Schlaf des Todes zu reißen, doch wenn es gelang entstand ein Fluchritter. Jede Waffe die sie halten wird von Magie erfüllt, schon der kleinste Kratzer genügt um auch die mächtigsten Krieger der Sterblichen niederzuringen. Der Boden erbebte unter den Hufen ihrer untoten, in schwarze Panzer gehüllten Nachtmahre. Jeder Totenbeschwörer träumte von einer Leibgarde aus diesen Rittern des Todes.
    Valrek selbst hatte sich nie besonders intensiv mit der Nekromantie befasst. Die anderen Adligen waren mit Hundertschaften aus Skeletten oder menschlichen Milizen erschienen. Sein Kontingent beschränkte sich auf 60 Mann. Allesamt niedere Vampire ohne Titel die er um sich geschart hatte, damit befehligte er die einzige größere Ansammlung der Blutsauger.



    Er sah von weitem wie die ersten Häuser in Flammen aufgingen und die Einwohner sich in alle Himmelsrichtungen zerstreuten. Aber diese Lager waren nicht ihr Problem.
    Nein, ihr Problem waren die fast 3000 Menschen, Chaosanhänger, Tiermenschen und Orks die sich in den Ruinen der Stadt sammelten und sich aus irgendeinem Grund nicht gegenseitig in Stücke rissen. Eine dunkle Macht hatte Mortheim bereits 500 Jahre vor Ankunft der Vampire erobert, gekommen mit dem Kometen hauste sie noch immer inmitten einst blühenden Stadt und lenkte den Willen der niederen Kreaturen.


    [spoil]

    [/spoil]
    Schloss Drakenhof


    Aren rutschte unruhig auf dem Obsidianthron umher, er war noch unbequemer als er aussah. Manfred war jetzt seit einer Woche weg und bis Eben hatte das regieren eine nette Abwechslung geboten. Aber mit dem was vor ihm stand war Aren alles andere als glücklich. Sein Gast war gehüllt in eine blutrote Rüstung auf der ein goldener Drache prangte.
    „Ah...ein Blutdrache, ich denke nicht das ich Zeit für so jemanden habe.“
    Der andere Vampir lächelte nur spöttisch „Gut, ich bin nicht hier um mit so einem niederen Wesen wie dir zu reden. Ich suchte Manfred Von Carstein, den ältesten aus der Blutlinie des Vashanesh.“
    Aren war für einen Moment zu überrascht um zu antworten. Als direkter Abkömmling eines Vampirfürsten stand er über so gut wie jedem.
    „Warum sollte ich einem namenlosen Blutdrachen sagen wo Manfred ist?“
    „Namenlos?“ wiederholte er lachend „Ich bin Shaitaan Harkon aus der Linie Abhorashs, sein direkter Nachfahre, Anführer der Blutritter und Fürst der Blutfeste aber jemand so geringes wie du kann mich einfach Walach nennen.“


    [spoil][align=center]

    [/spoil]


    [align=center]
    "Wir sind die Schwerter der Nacht. Wir sind die Krieger der Finsternis. Fürchtet uns, denn wir sind euer Tod."

    Unbekannter Blutdrache





    [align=center][spoil][/spoil]

  • 3. Der Schattenfürst


    Lauscht meinem Lied, meine Flöte singt.
    Hört meinen Ruf, Sterbliche und denkt nicht
    an das was in den Schatten lauert.
    Kommt Menschen, kommt Kreaturen der Dunkelheit.
    Hört nicht die Schreie derer, die vor euch gingen,
    seht nicht den Abgrund, an dessen Rand
    euch eure tanzenden Schritte führen.
    Tanzt zum Klang meiner Flöte, selbst wenn euch die Füße bluten.
    Lächelt mit mir, selbst wenn es nur das Lächeln des Totenschädels ist.
    Lacht mit mir, auch wenn eure Kehle vor Galle würgt.
    Denn ihr seid meine Marionetten, und ich führe euch zum frohen Tanz.
    Zum frohen Totentanz.

    Be'Lakor, erster Dämonenprinz des Chaos




    Valrek wälzte sich unruhig auf seinem Lager umher und versuchte den Krach von draußen zu ignorieren. Der dicke Stoff des Zelts schütze ihn, wie alle anderen Vampire des Heeres, vor den Strahlen der Sonne. Das Licht würde ihn nicht auf der Stelle zu Asche verbrennen aber es war trotzdem besser es zu meiden. Zu viel Zeit im Tageslicht zu verbringen würde ihm nicht nur schwere Verbrennungen zufügen sondern auch schwächen und nach einer Weile sogar töten. Die fast 3000 Warpsteinsammler der verschiedenen Völker hatten sich in den Ruinen Mortheims verschanzt. Als das untote Heer den Stadtrand erreichte war es bereits früh am Morgen. Manfred hatte ihnen nur kurze Anweisungen erteilt bevor er in seinem Zelt verschwand. Am Abend nach Sonnenuntergang sollte der Sturm auf die Stadt beginnen. Graf Istvan würde das Zentrum ihrer Truppen geradewegs durch das Südtor in die Stadt führen. Valrek sollte sich mit den Menschen, seiner Vampirgarde und Baron Waricks Truppe einen Weg durch die Mauerreste und das Ruinenfeld dahinter suchen. Vermutlich warteten schon ganze Horden von Bogenschützen dort um sie wie die Hasen abzuschießen. Aber das war ihm im Moment egal, sollten die Milizen der Sterblichen doch alle draufgehen, als Untote würden sie vielleicht endlich lernen das man tagsüber still zu sein hat. Der Lärm den die Menschen von sich gaben wurde immer lauter, scheppern, schreien, den ganzen Tag ging das so. Normalerweise empfand er es als weniger schlimm aber heute schienen diese niederen Kreaturen ganz besonders aufgeregt zu sein. Es war schrecklich das sein Zelt direkt neben denen der Sterblichen stand.
    Valrek stand entnervt auf, es musste bereits am späten Nachmittag sein. Während er sich ankleidete und sein Schwert umgürtete beschloss er die Zeit bis zum Angriff mit Warick zu reden, dessen Zelt befand sich weiter im Zentrum des Lagers. Das kurze Stück im Sonnenlicht würde er schon überleben, wenn er dafür diese Sterblichen los wurde. Als er das Zelt verließ überraschte ihn der Anblick der sich ihm bot. Er hatte ein paar Duelle auf Leben und Untod erwartet, vielleicht eine handfeste Schlägerei unter diesen Bauern. Stattdessen baute sich vor ihm ein wirklich eindrucksvoller aber vor allem scheiß wütender Ork in schwarzer Rüstung auf der mit seinem Schwert ausholte.




    Im letzten Moment torkelte der, durch das Sonnenlicht anfangs geschwächte Vampir zur Seite und entging nur knapp der Klinge. Ein Mensch warf sich mit erhobenem Schwert gegen den Ork, seine Klinge glitt wirkungslos von dem dicken Eisen ab. Während der Vampir versuchte sich an das Tageslicht zu gewöhnen riss der Ork den Sterblichen ohne große Anstrengung in Stücke. Weitere menschliche Krieger waren in Kämpfe mit diesem und ein paar dutzend anderen Orks verwickelt. Valrek wusste Mut und Opferbereitschaft der Menschen zu schätze, wirklich, würde aber nicht so weit gehen ihnen gegen diese Ungetüme zu helfen. Als Manfreds Garde mit ihren gepanzerten Streitrössern auf das kleine Schlachtfeld am Rand des Lagers zuhielt entfernte er sich lieber etwas von den Kämpfenden. Der Vampirfürst und seine Männer ritten ohne einen Unterschied zu machen einfach alles nieder, dabei wäre es eigentlich nicht besonders schwer die riesigen Orks von den Menschen zu unterscheiden. Mit Manfred war auch endlich eine magische Wolke der Finsternis erschienen die das Lager in Kälte und Dunkelheit tauchte. Aus Richtung Mortheims erklang lautes Gebrüll als die Warpsteinsammler ihre Stellungen in den Ruinen verließen um tagsüber die Untoten hinwegzufegen.



    [spoil][/spoil]



    Es gelang den Bogenschützen Heraks, geschützt durch ihre wenigen Reiter tatsächlich den Vormarsch des Feindes für kurze Zeit zu stoppen, Zeit genug für Manfred sein Heer zu sammeln. Jetzt standen den Warpsteinsammlern die untoten Schlachtreihen gegenüber. Nur an der rechten Flanke gab es bloß eine kleine Truppe die nicht mehr zu den Lebenden zählte. Valreks Vampirgarde und Waricks kleinere Gruppe aus etwa zwei dutzend Vampiren. Den Rest der Flanke bildeten Milizen aus Sylvania und Waricks menschliche Diener aus der Baronie Helfurt. Sie würden vermutlich nicht besonders viel nützen aber immerhin konnte man sie nach der Schlacht wieder erwecken und zu brauchbaren Untoten machen. Valrek machte sich keine großen Sorgen darüber das er von Sterblichen umgeben war, Warick stammte von Hermann Posner ab und seine Männer waren die Reste von Posners alter Elitetruppe. Sie alle konnten sich in Wölfe verwandeln und galten als die brutalsten Vampire Sylvanias. Schon seit 700 Jahren waren sie die Vollstrecker des Fürsten, keine Beute ist ihnen je entkommen. Das immer wieder durch die magischen Wolken brechende Sonnenlicht dagegen verunsicherte ihn. Manfred hockte schon seit einer ganzen Weile nur mit geschlossenen Augen auf seinem Pferd, scheinbar gab es in der Stadt eine Macht die versuchte den Zauber zu brechen. Die Bogenschützen eröffneten das Feuer auf die näher rückenden Menschen.


    [spoil][/spoil]


    Die Skelette im Zentrum und auf der anderen Seite der Schlachtreihen sahen sich einer Masse aus Tiermenschen und Orks gegenüber.


    [spoil][/spoil]


    Er hörte das Krachen als die hölzernen Schilde und Knochen der Skelette unter dem Aufprall der gewaltigen Äxte splitterten.


    [spoil][/spoil]


    An ihrer Flanke stürmten in Felle und teils schwere Rüstungen gekleidete Chaosbarbaren und Gesindel aus dem Imperium auf sie zu. Ohne sich groß um die eigenen sterblichen Soldaten zu kümmern stürmten die Vampire Valreks vor und brachen in die Reihen der Barbaren.


    [spoil][/spoil]


    Für Menschen mochten sie ja wilde Krieger sein aber keiner von ihnen besaß Kraft und Schnelligkeit eines Von Carsteins. Valrek lenkte einen Axthieb ab bevor er dem Barbaren sein Schwert in die Brust rammte. Seine Männer bewegten sich durch die Feinde wie eine heiße Klinge durch Butter. Ein paar Menschen stellten für niemanden ein Problem da. Erst als sie sich dem harten Kern der gegnerischen Truppen näherten wurde es schwieriger. Diese vom Chaos besessenen Krieger waren gut gepanzert und blieben immer eng zusammen was es den Vampiren schwer machte ihre Schnelligkeit zu nutzen. Valrek sah sich einem ganz besonders hässlichen Barbaren gegenüber, er musste dem Wahnsinn des Chaos schon sehr lange ausgesetzt sein. Das verrieten allein schon die schweren, scharfen Klauen in denen seine Hände endeten. Damit hätte er selbst einen Drachen neidisch gemacht. Bevor Valrek allerdings herausfinden konnte wie stark die Macht des Chaos seinen Gegenüber wirklich gemacht hatte sprang Warick den Mensch an und riss ihn mühelos in Stücke. Er sah teilweise noch immer menschlich aus, zumindest ging er noch auf zwei Beinen und die Menge an Fell hielt sich in Grenzen. Sein Gesicht dagegen hatte eindeutig mehr von einem Wolf an sich, besonders die lange, mit scharfen Zähnen übersäte Schnauze von der das Blut der getöteten Feinde floss. Ein langer, schmerzhafter Schrei lenkte Valreks Aufmerksamkeit von Warick ab. Eine schwere Axt steckte einem seiner Männer in der Brust. Der Vampir begann Feuer zu fangen und zu verbrennen bis schon nach kurzer Zeit nur noch ein Häufchen Asche übrig war. Die Klinge der Axt blitzte silbern auf, dem Sterblichen der sie schwang wurde von einem anderen Vampir der Kopf abgetrennt. Allerdings tauchten inzwischen immer mehr dieser Waffen in den Händen ihrer Gegner auf. Auch wenn die Äxte und Schwerter aus Silber nicht besonders zahlreich waren stiegen die Verluste der Vampire von null auf ein halbes dutzend an bevor man den letzten Widerstand brach. Von den Feinden an dieser Flanke war nichts mehr übrig.


    [spoil][/spoil]
    Die Tiermenschen im Zentrum mussten letztendlich Manfreds Garde und den Verfluchten Graf Istvans weichen. An der linken Flanke tobte die Schlacht jedoch weiter, die kleineren Orks waren zum Großteil gefallen, die Schwarzorks allerdings prügelten sich froh und munter durch die Reihen der Skelette.
    [spoil][/spoil]
    Valrek spielte kurz mit dem Gedanken ihnen zu helfen, verwarf ihn aber recht schnell wieder. Er sollte lieber genau hier bleiben und die eigene Flanke sichern, Graf Regan würde schon klarkommen. Die toten Barbaren könnten ja vielleicht wieder aufstehen, so seltsam wäre das in dieser Gegend sicher nicht. Er sah zu wie die Fluchritter in den hinteren Reihen der Feinde aufräumten. Kleinere Tiermenschen schlichen dort in Hundertschaften durch die Gegend, zu feige für die ersten Schlachtreihen blieben sie lieber in der Nähe der eigenen Bogenschützen.
    [spoil][/spoil]


    Die Fluchritter überrannten sie ohne große Probleme, genau wie die Schützen. Mit Hilfe der restlichen Truppen konnten auch die Schwarzorks niedergerungen werden. Neben jedem dieser Kolosse lagen ein bis zwei dutzend zerschmetterte Skelette, sie hatten furchtbar gewütet.
    [spoil]
    [/spoil]
    Die Vampire und Adligen sammelten sich in der Nähe Manfreds der gerade mit einer ausschweifenden Handbewegung über das Schlachtfeld fuhr und nur ein einziges Wort murmelte. Langsam erhoben sich an die Tausend Gefallenen und reihten sich trotz teils schrecklicher Verletzungen schweigend ein. Valrek und die meisten anderen waren beeindruckt und vor allem erschrocken, natürlich hatten auch schon andere Vampire so viele Tote auf einmal zum Leben erweckt. Aber niemals einfach nur so nebenbei und ohne das geringste Anzeichen von Anstrengung zu zeigen. Valrek wusste das er nicht mal einen Bruchteil der Toten erweckt hätte und selbst dann wäre er vermutlich für ein paar Wochen in tiefen Schlaf gefallen.
    „Komm, es gibt zu tun.“ sagte Warick der neben ihm auftauchte, noch immer rot von Blut „Wir sollen gemeinsam mit Baron Gertan den Weg zum Krater auskundschaften und uns die Stadt ansehen bevor der Fürst mit den Truppen nachrückt.“
    „Wozu? Wir haben gewonnen.“
    „Du weißt genauso gut wie ich das Orks nicht Seite an Seite mit Menschen kämpfen, du hast selbst gesehen wie etwas Manfreds Zauber gestört hat. Also beweg dich.“
    [spoil]
    [/spoil]




    Valrek spürte noch immer die durchbohrenden Blicke der steinernen Gargoylen. Der Großteil des Torhauses und der Mauer waren eingefallen, nur diese hässlichen Dinger standen noch unbeschadet da und glotzten vor sich hin. Die rund 80 Vampire ritten über einen großen, verlassenen Platz. Im Westen davon floss der Fluss Stir der die Stadt teilte. Nur eine einzelne Insel erhob sich inmitten des breiten Flusses und Valrek merkte wie Warick unruhig in ihre Richtung blickte.
    „Was hast du?“
    „Das ist der Felsen des Sigmars, dort steht noch immer das Kloster...“
    „Die Schwesternschaft des Sigmar? Sie sind noch immer hier?“
    „Ich kann sie riechen, ja.“
    Valrek musste kurz lächeln, wenn Warick das Blut von Priesterinnen roch konnte er sich nur noch schwer beherrschen.
    „Ihre Anwesenheit wird Manfred nicht gefallen, kümmre dich am besten darum.“
    Das ließ sich Warick nicht zweimal sagen, mit einem langgezogenen Heulen stürmten er und seine Männer Richtung Westen davon. Der Rest von ihnen zog weiter zum Zentrum Mortheims, wo der Krater lag. Die Grube nannte man dieses Gebiet inzwischen. Dort wo einst der Komet in die Stadt einschlug und den Großteil der Einwohner auslöschte oder in den Wahnsinn trieb. Am Rand des gewaltigen Kraters hielten sie an. Die Ränder waren glatt und wirkten als wären sie aus Glas, die Mitte der Grube war in völlige Dunkelheit getaucht. Bevor sie einen Weg nach unten suchen konnten schob sich ein, im wahrsten Sinne des Wortes, Riesenproblem auf sie zu. Von den Mächten des Chaos besessene und verunstaltete Riesen kamen hinter den Ruinen hervor um ihnen den Weg zu versperren.
    „Das sind Zombies.“ sagte Gertan verwundert. Valrek fragte erst gar nicht woran der gut 500 Jahre ältere Vampir das erkannte, für ihn sahen sie einfach nur hässlich aus, wie alle Riesen. Gertan sprach ein paar kurze Sätze, Valrek verstand nicht viel davon, alles was er mitbekam war das es sich wohl um einen Zauber aus dem Grimoire Necronium handelte. Bevor er sich fragen konnte wie ein einfacher Vampirbaron wohl an eine Ausgabe dieses Buches gelangt war fielen die untoten Riesen einfach in sich zusammen. Das Fleisch verfaulte und verschwand bis nur noch die gewaltigen Knochen da lagen. Ohne die Überreste weiter zu beachten machten sie sich daran in den Krater hinabzusteigen. Da begann die Finsternis auf dem Grund der Grube sich zu bewegen, sie breitete sich aus und stieg höher den Kraterrand hinauf. Ein Pfeil aus purer schwarzer Magie flog auf Gertan zu und durchbohrte das untote Herz des überraschten Vampirs der schon nach wenigen Augenblicken nur noch ein Häufchen Asche war. Wie gelähmt standen sie da während die Dunkelheit sich über den Rand des Kraters schob, inzwischen meinte Valrek zwei gelbe, leuchtende Augen auszumachen.
    „Wisst ihr eigentlich wie viel Zeit es kostet einen Riesen zum Leben zu erwecken?“ fragte eine leise Stimme aus der Finsternis. Plötzlich kam es direkt vor Valreks Leuten zum Stillstand.
    „Be'Lakor.“ sagte der mitten unter den Vampiren aufgetauchte Manfred langsam „Erster unter den Prinzen des Chaos, der sich selbst zum Gott ernannt hat. Verschwinde, ich brauch dich nicht unbedingt in meiner neuen Stadt.“
    „Ein Vampirfürst der so große Reden schwingt? Bist du doch in meinen Augen nichts weiter als ein Kind kleiner Untoter, ich sah Jahrtausende vorbeiziehen, du nur Jahrhunderte. Wofür hältst du dich?“
    „Für jemanden der noch eine feste Gestalt besitzt Verfluchter.“ sprach Manfred herablassend weiter „Kleinen Lichtern kannst du vielleicht noch Angst machen mit deiner Rolle als großer Schattenfürst aber wir beide wissen das du keinerlei wirkliche Macht mehr hast seit Tzeentch deinen Körper stahl. Deine Diener liegen tot vor den Mauern Mortheims, deine Wachen sind nur noch Knochen. Wovor sollte ich mich fürchten?“
    Der Schattenfürst baute sich bedrohlich vor ihm auf während Manfred ihn ignorierte und weiter auf den Krater zu hielt. Be'Lakor verschwand, löste sich in Luft auf und gab den Blick auf die Grube frei. Ein kurzes abfälliges Lächeln huschte über Manfreds Gesicht „Erbärmlich, Tzeentch hätte ihn schon vor langer Zeit vernichten sollen.“
    Valrek, der sich inzwischen wieder bewegen konnte blickte über den Kraterrand hinweg zur Mitte der Grube. Dort lagen sie einfach so herum, Hunderte, eher Tausende Warpsteine deren grünes Licht den Krater jetzt hell erleuchtete. Die Diener des Schattenfürsten hatten 500 Jahre gebraucht um sie zusammenzutragen mit ihrer Kraft würde die Macht der Vampire ins unermessliche steigen, alle Toten des Imperiums würden sich erheben um für Manfred und Sylvania zu kämpfen.


    Als wir die ausgetretene Straße in die Stadt der Verdammten hinabgingen,
    kamen wir an denen vorbei, die in einer langen Prozession neben dem Weg von den Kreuzen hingen,
    an die man sie genagelt hatte, wir schritten die Allee der zerschmetterten Leichname entlang,
    deren Augen uns aber selbst im Tode folgten und deren Köpfe sich uns zudrehten als sie uns in dünnen, toten Worten zuflüsterten
    Kehrt um... Kehrt um... Kehrt um....

    Unbekannter Chronist aus der Ostmark



  • 4. Das Grimoire Necronium



    „Dämonen, Untote aller Arten, Succubus und schwarze Magie, gegen das alles schützen einfache Sprüche, Silberkugeln und Gebete den Gläubigen bei seiner Aufgabe die Welt vom Bösen zu reinigen. Doch was unternimmt man gegen einen Dolch oder besser einen Hammer aus den eigenen Reihen? Seit Jahrhunderten schon ziehen diese Ketzerinnen durch unser Imperium, stehlen unsere Reliquien und verdrehen Volk mit Zauberkunststücken den Kopf. Sie heilen die Armen um sie in die Knechtschaft der Teufelei zu zwingen, sie ziehen Waisen auf um sie vom Pfad Sigmars abzubringen und ihre ketzerischen Lehren bereits früh in die Köpfe der Menschen zu pflanzen.
    Die Schwesternschaft des Sigmar ist ein eiterndes Geschwür innerhalb unserer Reihen, sie verbünden sich wann immer sie können mit dem noch so niedersten Abschaum. Der beste Beweis ihrer Schuld ist die Stadt Mortheim. Dort wo ihr großes Kloster steht und von wo aus sie noch heute namenlose Schrecken und Dämonen anbeten. Die Stadt wurde durch den Kometen des Sigmar ausgelöscht, nur die Priesterinnen konnten sich dank ihrer dunklen und abartigen Magie vor Zerstörung und Wahnsinn retten. Seitdem streifen sie durch die Straßen Mortheims und raffen Warpsteine zusammen wo immer sie sie finden. Welch dunkles Ritual planen diese Verräter an der Kirche?
    Sie leben freiwillig in einer Stadt die vom Chaos bis auf die Wurzeln durchdrungen ist. Sie leben zusammen mit Skaven, Orks, Dämonen und Untoten anstatt wie jeder normale Gläubige zu fliehen. Ich will nicht wissen was sie mit diesen Ungeheuern treiben, was sie in dieser Ruine hält. Doch eines weiß ich, sie sind meine Feinde und die eines jeden der die Welt für Sigmar zu reinigen gedenkt. Ihre wichtigste Waffe ist angeblich geweihtes Wasser, was ich für einen Aberglauben halte. Niemals könnten derart verdorbene Wesen derartiges einsetzen. Ich sah sie mit Kriegshämmern um sich schlagen als wollten sie Sigmar selbst verspotten. Einige tragen fast vier Meter lange Stahlpeitschen, eine alberne Waffe. Es ist wirklich ein Wunder das sie noch nicht vollständig ausgerottet wurden. Ich empfehle bei der Jagd auf Priesterinnen eine Kugel, eine einfache Kugel zwischen die Augen oder in ihr Herz wirkt vielleicht etwas einfallslos, ist aber wie ich herausfand ausgesprochen effektiv.“
    Hexenhammer der Leitfaden für Hexenjäger, von Johann van Hal






    Alles hatte so gut angefangen und jetzt musste Warick sich feige durch die Gänge des Klosters schleichen anstatt in Strömen von Blut zu baden. In ihrer Wolfsgestalt waren sie das kurze Stück zur Klosterinsel geschwommen und hatten den Felsen des Sigmar erklommen. Im Gegensatz zum Rest Mortheims wirkte das Kloster fast vollkommen unversehrt. Niemand hatte den Eingang bewacht, scheinbar trauten sich die Warpsteinsammler und Bestien in der Stadt nicht mehr auf die Insel. Bereits nach kurzem umherirren war Waricks Meute auf ein dutzend Novizinnen gestoßen. Die jungen Ordensschwestern hatten ihre Waffen von sich geworfen und Hals über Kopf die Flucht ergriffen, vergebens. Es brachte eine Menge Spaß sie durch das Kloster zu jagen, das Hochgefühl des Blutrausches hatte seine Männer allerdings leichtsinnig und übermütig werden lassen. Im großen Gebetsraum trafen sie dann auf ungefähr zwei dutzend Sigmarschwestern, angeführt von ihrer Matriarchin. Die Untoten hatten sich auf sie gestürzt, nur um nach einer Weile ihr heil in der Flucht zu suchen. Weihwasser verbrannte ihr Fleisch während die Matriarchin ein mächtiges Gebet sprach das sie vermutlich alle in Asche verwandelt hätte, wären sie nicht geflohen. Sogar Kriegshämmer aus Silber wurden von den Priesterinnen geschwungen, es war dumm gewesen sie zu unterschätzen. Seit 500 Jahren überlebten sie in einer Stadt die von Skaven, Besessenen und Untoten überfüllt war. Seine Männer waren entweder geflohen oder irrten wie Warick im Kloster umher. Er würde nicht gehen bevor die letzte Schwester tot war. Als Vollstrecker Manfreds war es für ihn ein leichtes sich in den Schatten zu verbergen, er würde warten bis sie sich zerstreuten und dann einzeln zu ihrem geliebten Sigmar schicken. Es versprach eine interessantere Jagd zu werden als erwartet.
    Er wollte gerade um eine Ecke biegen als er Menschen roch, noch im selben Moment veränderte sich sein Gesicht, Fell überzog die Haut während die Wolfsschnauze und Klauen wuchsen. Als die zwei Priesterinnen mit geschulterten Kriegshämmern um die Ecke gingen stürzte er sich auf sie und zerfetzte der Ersten, bevor sie sich wehren konnte, die Kehle. Die Zweite schlug nach ihm, er sprang zurück und blieb außerhalb ihrer Reichweite während er die unruhige Schwester knurrend anstarrte. Sie war ganz offensichtlich keine besonders erfahrene Kriegerin, Warick konnte ihre Angst riechen und in ihren Augen blitzte Nervosität auf. Nach einer Weile stürmte sie nach vorne und versuchte seinen Schädel zu zertrümmern. Der Vampir wich ohne große Probleme aus bevor er ihr seine Zähne in den Hals rammte.
    Nachdem sein Blutdurst fürs erste gestillt war machte er sich auf den Weg zur zentralen Gebetshalle. Riskant da es dort vor wenigen Stunden noch von Kriegerinnen nur so wimmelte. Warick musste wissen ob sie sich noch alle noch auf einem Haufen hockten, das Risiko das er einging war ihm im Moment egal. Der Blutgeruch in seiner Nase vertrieb jegliche Angst davor entdeckt zu werden und trieb ihn voran. Als er durch eine Seitentür die Halle betrat versteckte er sich im Schatten hinter einer Säule. Die Mitte war eher langweilig, dort standen nur hölzerne Bänke aber vor dem Altar hatten sich scheinbar alle Priesterinnen versammelt. Ihnen gegenüber standen zehn Männer mit langen, braunen Mänteln und übergroßen, albernen Hüten. Bis an die Zähne bewaffnet mit Pistolen, Kurzschwertern, Dolchen und merkwürdigen Phiolen die vermutlich Weihwasser oder Gifte enthielten. Warick versuchte sich hinter seiner Säule noch ein wenig kleiner zu machen als er sie erkannte, Hexenjäger. Die Jagd war gerade etwas zu gefährlich für seinen Geschmack geworden.




    „Was führt euch in die heiligen Hallen des Sigmars?“ fragte die älteste Priesterin, vermutlich die Matriarchin des Klosters.
    „Heilige Hallen sind es sicher nicht und wir sind hier auf den ausdrücklichen Wunsch des Großtheogonisten.“ antwortete einer der Männer
    „Hast du ihn endlich erfolgreich gegen uns aufgewiegelt Johann?“ die Priesterin legte eine Hand auf ihren Hammer.
    „Wir beide wissen das so etwas gar nicht nötig ist.“ erwiderte er grinsend „Laut Volkmar von Hindenstern, Großtheogonist der Sigmarkirche wird dieses Kloster aufgelöst. Die einfachen Novizinnen dürfen wieder nach Hause gehen, sofern sie den Weg dorthin überleben. Der Rest dieser ketzerischen Brut jedoch...“ er brach ab, zog seine Pistole und schoss der Matriarchin in den Kopf.
    Daraufhin war die Hölle los, Kugeln flogen durch die Gegend und streckten Priesterinnen nieder. Die langen Stahlpeitschen der Schwesternschaft zuckten vor und rissen einen Hexenjäger praktisch in Stücke, danach sprachen die Hämmer und Schwerter. Nach einer Weile gewannen die Hexenjäger die Oberhand, Weihwasser und Gebete boten keinen großen Schutz gegen menschliche Feinde. Warick beschloss das es an der Zeit war ebenfalls mitzuspielen. Von hinten schlich er sich an einen kämpfenden Jäger heran und riss ihm mit seinen Klauen fast den Kopf ab. Er wütete unter den überraschten Kämpfenden bis sie alle tot am Boden lagen, nur Johann van Hal floh schwer verwundet bereits nach dem Auftauchen des Vampirs. Warick weidete sich noch einen Augenblick an dem Anblick der toten Sigmarverehrer bevor er sich auf den Rückweg zu Manfred und der Armee machte. Die Jagd war etwas zu kurz gewesen aber wenigstens blutig genug um ihn zufrieden zu stellen.
    Ohnmächtig von einem Streifschuss am Kopf erwachte eine der jungen Novizinnen wenige Stunden später unter den Leichen ihrer Ordensschwestern. Sie sollte die einzige Überlebende der Schwesternschaft von Mortheim sein.



    Im Feldlager Manfreds, IK 2523


    Ein Lichtstrahl fiel auf sein Gesicht, das furchtbare brennen riss ihn aus seinem Schlaf. Valrek schlug schlug die Augen auf und erhob sich während sein ungebetener Gast den Eingang wieder schloss und seine Kapuze abnahm.
    „Was für eine … Ehre so früh am Nachmittag.“ sagte Valrek leicht gereizt
    Sein Gegenüber war Regan von Leichenberg, einer der beiden Grafen die die Armee begleiteten.
    „Der Fürst hat Befehle für dich.“ sprach er herablassend „Du wirst eine Siedlung von Kultisten und Tiermenschen beseitigen. Vorher sollst du nach Düstermoor reiten um Untote zu sammeln, seit Baron Gertans Ableben sind sie vermutlich wieder tot.“
    „Was geht mich Düstermoor an? Ich nehme meine Männer und Waricks mit, das reicht vollkommen.“ er musste lächeln als er daran dachte wie Warick blutüberströmt aus dem Kloster zurückgekehrt war.
    „Gertan hat keinen Nachfolger hinterlassen, Glückwunsch Baron von Düstermoor und Messinghof, zwei Provinzen am hintersten Ende der Welt und Warick hat bereits einen anderen Auftrag erhalten. Wenn du keine dummen Fragen mehr hast mach dich auf den Weg.“ bevor er hinausging drehte sich der Graf noch einmal um „Manfred will das ich dir 60 meiner Fluchritter anvertraue, verlierst du sie, töte ich dich.“
    Es war nicht die erste Todesdrohung die Valrek hörte und sicher auch nicht die beeindruckendste aber er hatte den Grafen auf dem Schlachtfeld gesehen.




    Regan hatte in Strömen aus Blut gebadet und an seiner Flanke nur einen Leichenteppich zurück gelassen. Man musste mächtig sein um selbst die größten Ritter aus ihren Gräbern zu locken und in Fluchritter zu verwandeln. In der kommenden Schlacht würde er die untoten Ritter am besten in den hinteren Reihen lassen. Allerdings fiel ihm noch etwas anderes ein was das Düstermoor um einiges interessanter machte, Gertan hatte vor seinem Tod einen sehr mächtigen Zauber benutzt. Die wenigen bekannten Sprüche aus dem Grimoire Necronium waren streng gehütete Geheimnisse unter den Adligen Sylvanias, vielleicht besaß Gertan sogar eine Ausgabe dieses seltenen Buches.



    Trautes Heim, Glück allein



    Nach dem Sieg über den Schattenfürsten und der Eroberung Mortheims erreichte ich mit meinen Vampiren und einigen Fluchrittern das Düstermoor, in dem die kleine Stadt Düstermoor lag, Namen waren nie unbedingt eine Stärke der Sterblichen Sylvanias. Der Anblick war wirklich erschreckend, überall lagen Leichen verteilt, in der ganzen Provinz. Doch das schlimmste daran war...sie bewegten sich nicht! Die Untoten hatten den Tod ihres Barons dazu genutzt wieder in ihren ewigen Schlaf zu fallen. Zu Hunderten lagen sie auf den Straßen, die Menschen Düstermoors beachteten sie gar nicht. Man wartete hier in Sylvania lieber darauf das die Toten sich wieder erhoben als umständlich Gräber auszuheben. Die Leichen würden sich nach kurzer Zeit vermutlich eh wieder einen Weg zur Oberfläche suchen, warum also Zeit verschwenden? Meine damaligen Künste in der Totenbeschwörung reichten nicht aus um auch nur einen Bruchteil von Gertans alter Armee wiederzuerwecken. Sofort nach meiner Ankunft begann ich die kleine Burg der Baronie zu durchsuchen und tatsächlich fand ich es noch in derselben Nacht, das Grimoire Necronium. Eines der ältesten Bücher über die schwarze Magie, geschrieben von Wsoran. Er war der Begründer einer Blutlinie die als wahre Meister in der Kunst der Nekromantie galten, die Necrarchen. Den ganzen Tag über las ich in den dunklen Kammern der Burg dieses Buch, am Abend gelang es mir mit einem einzigen Spruch mehr als 500 Untote zu erwecken. Meine neuen Krieger schwärmten aus und töten ein Drittel derer die in Düstermoor lebten. Nach ihrem Tot reihten sie sich in die Reihen meiner Armee ein und verdoppelt ihre Zahl. Nur eine Hundertschaft Sterblicher begleitete mich bei der Vernichtung der Kultisten und das auch nur weil mir bei der Zauberformel ein kleiner Fehler unterlief. Nur ein winziger Fehler in der Betonung einzelner Worte hatte die Untoten ihren letzten Funken Verstand geraubt. Womöglich lag es auch einfach daran das mein Opfer nicht ganz den Forderungen entsprach...aber versucht selbst in einem Land voller Schwarzmagier noch eine Jungfrau zu finden. Meine neuen Krieger waren nicht mehr in der Lage mit solch komplizierten Dingen wie Pfeil und Bogen umzugehen. Daher musste ich leider menschliche Bogenschützen mitnehmen und den Skeletten Speere in die Hand drücken, stumpf zustechen war ihnen gerade noch möglich.



    Kiel, nördlich von Mortheim IK 2523


    [spoil]


    [/spoil]
    Der Wind trug den Geruch des niedergebrannten Feuers zu der wartenden Armee Sylvanias.


    [spoil]


    [/spoil]
    Vermutlich hatten die Chaosanhänger die ganze Nacht davor gehockt, getrunken und ihre merkwürdigen Rituale aufgeführt. Obwohl sie beide Feinde des Imperiums waren verstanden sich Chaos und Vampire noch nie besonders gut, letztendlich waren auch sie nur Sterbliche. Diese Ansammlung von hoffnungslos dämlichen Narren lag genau zwischen Sylvania und der derzeitigen Ostmark. Früher war auch Kiel Teil der Ostmark gewesen aber seit dem Untergang Mortheims vor 500 Jahren hauste hier nur noch Gesindel. Die Menschen wussten das sich Untote in der Gegend herumtrieben, rechneten aber sicherlich nicht mit einem Angriff bei Tag. Mit einem Spruch den er vor kurzem gelernt hatte gelang es Valrek eine Wolke zu beschwören die sich vor die Sonne schob, ähnlich der von Manfred. Während die rund 1300 Untoten auf die von einer wackligen Palisade geschützten Siedlung zuhielten zeigte sich das die Chaosanhänger scheinbar nicht ganz so dämlich waren wie gedacht. Das Holztor öffnete sich und die Sterblichen stürmten hinaus. Etwa Hundert berittene Krieger hielten direkt auf die Schlachtreihen der Skelette zu. Das sie zielsicher die Skelettspeerträger fanden wirkte dagegen weniger beeindruckend.


    [spoil]


    [/spoil]
    Die restlichen Menschen kamen nur langsam näher, beinahe schläfrig und auch die Reiter konnten sich nur schwankend im Sattel halten. Scheinbar war die Feier letzte Nacht noch nicht ganz überwunden. Nur die Tiermenschen in den hinteren Reihen machten Valrek Sorgen, auf seinen Befehl hin setzten sich die Fluchritter in Bewegung. In der Zwischenzeit waren die Sterblich heran und schlugen wild mit ihren Äxten um sich. Die Hiebe wirkten teilweise sicherlich beeindruckend, trafen aber nur selten ein Ziel. Unter den Vampiren gab es bisher keine Verluste und das obwohl sie dem Ansturm der Feinde direkt ausgesetzt waren. Gegen normale Sterbliche zu kämpfen war für sie einfach genug, gegen halb wahnsinnige Betrunkene dagegen wurde der Kampf zu einem reinen Massaker.


    [spoil]



    [/spoil]


    Ein einfacher Sieg den die Fluchritter endgültig sicherten als sie die Tiermenschen im Rücken des Feindes einfach überrannten.


    [spoil]



    [/spoil]
    Mit diesem Sieg stand der Weg in den Norden der Ostmark offen für die Heere Manfreds. Drei Fürstentümer konnten sie jetzt von Sylvania aus erreichen, Stirland, die Ostmark und Talabecland um den Untod bis tief ins Herz des Imperiums tragen.


    [spoil]


    [/spoil]



    „Und es wird der Tag kommen an dem die Sonne, der brennende Gigant selbst vom Himmel gerissen wird. Von diesem Tag an wird die Ewigkeit der Nacht die ganze Welt überziehen. Alle Toten werden sich erheben und in den Heeren der Vampirfürsten marschieren um die Sterblichen in die Knie zu zwingen. Die Menschen und stolzen Paladine werden die neuen Herrscher anbeten, ihnen bis über den Tod hinaus folgen. Die Jäger der Dunkelheit werden ihre Menschenherden vor sich her treiben und die Macht der Lebenden bis in alle Ewigkeit vergehen.“
    Auszug aus dem Grimoire Necronium






    [spoil][/spoil]

  • 5. Die Blutfeste




    „Wir sind die Blutdrachen, die mächtigsten Krieger der Welt, die einzig wahren Ritter. Auch wenn wir den närrischen Idealen der sterblichen Ritterorden nicht folgen können wir sie doch alle mit Leichtigkeit besiegen. Die Von Carsteins aus der Linie des Vashanesh stürmen in ihrem Wahn mit Horden aus untoten und menschlichen Dienern gegen die Grenzen des Imperiums und scheitern trotz ihrer Masse immer wieder kläglich. Die Schwestern der Lahmia verwirren die Geister der Sterblichen, locken sie in ihren Bann um sie für ihre dunklen Zwecke zu benutzen und danach zu vernichten. Sie unterwandern Fürstentümer, Königreiche, ganze Imperien und dennoch werden ihre Taten immer wieder aufgedeckt, diese vampirischen Hexen verbrannt und all ihre Ränke verhallen im Nichts. Die Necrarchen sind Meister der Magie, wahre Künstler in der Nekromantie. Ihre dunklen Zauber lassen ganze Heere der Sterblichen verenden nur damit sie sich kurz darauf wieder erheben um nach dem Willen der Necrarchen zu marschieren. Doch trotz all dieser Macht verkriechen sie sich in einsamen Wäldern und entlegenen Bergen, nur manchmal überfallen sie kleine Städte um neue Opfer für ihre schwarzen Rituale zu beschaffen.
    Sie alle sind machtvolle Vampire, unberechenbare Jäger der Nacht und große Fürsten. Doch wir sind die Blutdrachen aus der Linie des Abhorash, der einzige unter den Vampiren dem es gelang dem Blutdurst zu entfliehen. Im Zweikampf erschlug er einen der gefürchteten roten Drachen um sein Blut zu trinken. Unser einziges Ziel ist die vollkommene Perfektion im Kampf zu erreichen. Nur dann können wir ihm nacheifern und uns ebenfalls von dem Fluch des Blutdurstes befreien. Bis zu diesem Tag halten wir uns an seine Lehren fest. Disziplin, Disziplin formte unseren Geist, unseren Körper und unsere Ritterheere. Wir saugen Raubritter, Banditen, Mörder und andere Halunken aus, wir vermeiden unschuldige Opfer. Und dennoch stehen jedes Jahrhundert sämtliche Ritterorden und Fürsten des Imperiums vor meiner Feste um mich auf einen Pfahl zu setzen und anzuzünden, bisher erfolglos. Ich verwandelte die imperialen Ritter des Ordo Dragonis in meine Brüder, schenkte ihnen die Unsterblichkeit und Kraft eines Vampirs. Seitdem versuchen wir uns in ihrer einstigen Feste zu halten. Einmal gelang es den Sterblichen bereits uns zu verjagen, doch wir kehrten einfach wieder zurück um die Ruinen aufzubauen. Die Blutfeste wird vielleicht erneut fallen, doch nur für ein oder zwei Jahrzehnte. Wir sind Unsterblich, keinem Mensch wird es je gelingen uns von unserem Pfad zur Vollkommenheit abzubringen.“

    Walach, Fürst der Blutfeste, Erster Schüler des Abhorash, Anführer der Blutritter



    Vollkommen nutzlos, so und nicht anders ließen sich seine ersten Versuche ein Heer aus Untoten aufzustellen beschreiben. In den letzten Tagen hatte er sich allerdings deutlich verbessert, nach der Schlacht um Kiel gab es schließlich genug Leichen. Seine neuen Skelette waren genau das was sie sein sollten, hirnlose Kampfwerkzeuge. Er schüttelte entnervt den Kopf als er die Untoten aus dem Düstermoor beobachtete. Valrek hatte sie nicht umsonst in die erste Schlachtreihe gestellt.




    Nicht lange nach der Eroberung dieser kleinen Kultistensiedlung erhielten sie Nachrichten von einem Orkangriff auf die Ostmark. Während der Großteil der Grünen Horde weiterzog besetzten rund 1000 Grünhäute Nachtdorf im Süden des Fürstentums. Einige Adlige des Imperiums hatten versucht eine Verteidigung aufzubauen, waren aber kläglich gescheitert und fielen unter dem Ansturm der Orks. Für Valrek war es ein Glücksfall, er konnte die Grenzen Sylvanias erweitern und sich zusätzlich die Anerkennung des Fürsten sichern. Vor der kleinen Siedlung ergoss sich die grüne Flut und stürmte grunzend auf sie zu.


    [spoil][/spoil]


    Er hatte 2000 Untote hinter sich, doppelt so viele Männer wie die Orks, allerdings bezweifelte Valrek das seine Skelette eine große Chance gegen die gewaltigen Schwarzorks hatten.


    [spoil]


    [/spoil]
    Das Risiko war es allerdings wert, die Ostmark galt neben Stirland schon immer als der größte Feind der Vampire. Das war die Chance einen Teil ihres Landes zu erobern ohne zu nahe an ihre gefürchteten silbernen Klingen zu kommen. Es hieß ein entfernter Verwandter des Kurfürsten leitete die Verteidigung Nachtdorfs, wie alle Adligen trug er ein Schwert aus Silber, gehärtet mit Magie und belegt mit tödlichen Zaubern. Einige machten den Träger stärker andere ließen das Herz der Feinde zu Eis gefrieren oder sie in Flammen aufgehen. Orks konnten mit solchen Waffen wenig anfangen, ein aufstrebender adliger Vampir dagegen geriert früher oder später mit anderen Adligen aneinander die seinen Aufstieg stoppen wollten. Die Aristokratie der Nacht war ein verkommener und hinterhältiger Haufen, ein solches Schwert würde ihm zumindest einen gewissen Schutz bieten. Die Grünhäute überrannten die ersten Reihen einfach und vernichteten die Skelette aus dem Düstermoor fast ohne eigene Verluste. Die kleineren Orks stürmten auf die Flanken seiner Armee zu.
    [spoil]

    [/spoil]


    Während die Schwarzorks direkt auf das Zentrum und Valreks Vampire zuhielten.


    [spoil][/spoil]


    Diese Fleischberge waren gehüllt in schwarzes Eisen und schlugen sich mit übergroßen Äxten durch die Skelette. Diesmal blieb ihm gar keine andere Wahl als die Fluchritter ins Kampfgetümmel zu schicken, als einzige Untote waren sie in der Lage es mit einem Schwarzork aufzunehmen. Valrek lenkte mit seinem Schwert einen Axthieb ab der mit so viel Wucht geführt wurde das ein Sterblicher ihn vermutlich niemals abwehren könnte. Er hatte schon Vampire gesehen die ausgewachsene Bären mit bloßen Händen in Stücke rissen, ein Ork war auch nicht viel größer. Seine Vampire bewegten sich mühelos durch die Reihen der Feinde, Orks benutzen keine Waffen aus Silber weshalb sie keine große Angst vor Treffern hatten. Selbst ein gespaltener Kopf wäre vermutlich nicht ihr Ende, nur sehr unangenehm. Letztendlich setzten sich Masse und Unsterblichkeit durch gegen die rohe Gewalt der Orks. Die Fluchritter mussten allerdings einen Großteil der Gegner abwehren, nur drei der mächtigen Krieger „lebten“ noch, den Rest hatten die Orks zerschmettert.


    [spoil][/spoil]


    In der kleinen Stadt selber fand sich unter den Leichen der menschlichen Verteidiger die gesuchte Klinge, wie vermutet hatten die Orks damit nicht viel anfangen können.


    [spoil][/spoil]


    Einige der weniger übel zugerichteten Leichen erhoben sich auf seinen Befehl hin wieder, nur von den toten Orks ließ er die Finger, sie waren einfach keine guten Diener. Siegreich in zwei Schlachten und als Eroberer der südlichen Ostmark war es Zeit mit seinen restlichen Truppen nach Drakenhof zurückzukehren.


    [spoil][/spoil]



    Schloss Drakenhof


    Valrek ließ außer den Fluchrittern und seiner Vampirgarde alle Truppen in einem kleinen Lager nördlich von Drakenhof zurück. Als er den Thronsaal betrat hatte er eigentlich vorgehabt Manfred von seinen Erfolgen zu berichten, stattdessen fand er sich mitten in einer Menge aus dutzenden anderen Adligen wieder. Mühsam drängte er sich durch die Reihen der Vampire bis zu Aren durch.
    „Was soll dieser Aufstand?“
    „Ah du wieder da.“ Aren nickte in die Richtung des Obsidianthrons „Der Fürst der Blutfeste ist mit 200 Blutdrachen und seiner Garde aus Fluchrittern hier.“
    Während der Vampir in roter Rüstung anfing zu den Adligen zu sprechen versuchte Manfred auf seinem Thron möglichst unbeteiligt auszusehen, es war allgemein bekannt das er die Blutdrachen nicht ausstehen konnte.




    „3 Jahre“ begann Walach, Anführer der Blutdrachen „3 Jahre dauerte die Belagerung der Blutfeste durch imperiale Truppen aus allen Fürstentümern und mehreren Ritterorden. Wir ritten durch ihr Heer, mähten sie nieder bis die Sonne aufging. Tagsüber ließen wir ihre Toten auferstehen und warfen sie in den Kampf gegen ihre einstigen Freunde.





    3 Jahre ging es so weiter während die Kanonen aus Nuln ununterbrochen unsere Wälle beschossen und die Magier einen Schutzzauber nach dem anderen entfernten. Die Schlacht tobte auf den Ebenen vor der Blutfeste, doch dann gelang es ihnen unsere Mauern einzureißen. Auf ihren gepanzerten Schlachtrössern zogen die Ritter des Imperiums gegen uns, angeführt von Imperator Franz persönlich der auf seinem Greifen über dem Schlachtfeld kreiste.“


    [spoil][/spoil]



    [spoil][/spoil]


    3 Jahre hatten die Mauern dem ununterbrochenen Beschuss standgehalten, doch jetzt war es vorbei. Kanonenkugeln und Magie rissen Löcher und Breschen in die Wälle der Blutfeste während sich die imperialen Truppen sammelten.
    [spoil]

    [/spoil]


    2000 Skelette konnten die Blutdrachen aufbieten, alleine die erste Angriffswelle der Menschen war bereits genauso groß und bestand aus den besten Rittern, Kriegspriestern und Soldaten des Imperiums.

    [spoil][/spoil]

    Durch die zwei größten Breschen in der Mauer griffen die schwer gerüsteten Ritter an.

    [spoil][/spoil]

    Nur durch das von Magiern aufgebrochene Tor preschten bloß leichtere Reiter die von den Skelettspeerträgern ohne Probleme besiegt wurden.

    [spoil][/spoil]

    Sofort rückten dichte Pulks aus Hellebardieren und Schwertkämpfern nach. Die Skelette am Tor wurden von der bloßen Masse der Feinde zurückgedrängt.

    [spoil][/spoil]

    An der Bresche links des Tores hatten die Ritter in kurzer Zeit mehrere hundert Skelettkrieger überrannt, ohne nennenswerte Verluste. Walach wusste das seine Untoten nicht fliehen oder sich ergeben würden, als die Ritter der strahlenden Sonne und die Reichsgarde sich ihren Weg durch seine Krieger bahnten beschloss er das es Zeit war sich zurückzuziehen.

    [spoil][/spoil]

    Die Gelegenheit dazu bekam er allerdings nicht. Ehe er weit kam landete der Greif des Imperators vor ihm und riss die Vampire in seiner Nähe in Stücke. Als Franz von dem Greif stieg und sein Schwert zog wusste Walach das er eine einmalige Gelegenheit erhalten hatte.
    [spoil]


    [/spoil]Nur wenige waren tatsächlich dumm genug mit einem Blutdrachen die Klinge zu kreuzen, selbst die mächtige, von Zwergen geschmiedete, Runenklinge des Imperators stellte keine große Gefahr dar. Eine Weile waren sie in einen Schlagabtausch verwickelt während in ihrem Rücken die Skelette niedergemacht wurden. Walachs Gegner mochte für einen Menschen vielleicht ein ungewöhnlich guter Kämpfer sein aber ihm fehlten die Erfahrung der Jahrhunderte und die Stärke der Unsterblichen. Walachs Schwert durchbohrte den Bauch seines menschlichen Gegners, bevor der Vampir das Leben des Imperators beenden konnte griff der bis eben noch ruhige Greif ein. Er stieß Walach zurück und trug Franz mit seinen Klauen durch die Luft in Sicherheit. Der Imperator sollte diese Wunde nur knapp überleben, doch dieser kleine Sieg brachte den Blutdrachen im Moment nicht das geringste. Die restlichen Skelette blockierten die Straße zu einem kleinen, mittels Magie verstecktem, Seitentor durch das die Blutdrachen flohen.

    [spoil][/spoil]

    Um den Angriff mit geballter Kraft voranzutragen hatten die Menschen den Belagerungsring um die Feste lockern müssen, ohne große Anstrengung brachen die Vampire mit ihren untoten Rittern durch und entkamen Richtung Osten.


    Die zurückbleibenden, einfachen Skelette hielten die Imperialen noch sehr lange auf. Es gelang ihnen dutzende Ritter und fast die gesamte erste Angriffswelle zu erschlagen.

    [spoil][/spoil]

    Am Ende lagen 1700 Elitesoldaten und Ritter des Imperiums tot zwischen den erschlagenen Untoten.

    [spoil][/spoil]

    Die Blutfeste war gefallen, die Vampire aus dem Westen des Imperiums vertrieben, vorerst.

    [spoil][/spoil]



    „Unsere Festung fiel nicht zum erstenmal an die Menschen, sie wurde schon einmal von ihren Armeen und Ritterorden geschliffen. Doch die Blutdrachen existieren noch immer, in ein oder zwei Jahrzehnten haben die kleinen Gehirne der Sterblichen uns vergessen und wir können die Blutfeste wieder aufbauen.“ Walach wandte sich an Manfred „Bis dahin werden wir unsere Fähigkeiten im Kampf weiter verbessern und wo ginge das besser als in deinem Heer während du über das Imperium herfällst?“
    „Ich weiß das du dich für einen Fürsten hältst Walach, nur weil du ein paar Männer um dich geschart hast. Aber wir beide wissen das du keiner bist, Abhorash ist noch immer am Leben. Folge mir und du wirst meinen Befehlen folgen müssen.“
    „Das mag stimmen und doch bin ich Fürst aller Blutdrachen östlich von Bretonia. Als Fürst werde ich selbst entscheiden ob ich Befehle befolge oder nicht.“ sagte Walach leicht lächelnd, er wusste das selbst jemand der so stur und grausam war wie Manfred keine Armee aus Blutdrachen ablehnen würde.
    „Leider hat vor kurzem einer meiner Adligen das Imperium auf uns aufmerksam gemacht“ fuhr Manfred fort während sein Blick auf Valrek hängen blieb„Er hat den Süden der Ostmark besetzt wodurch die Menschen gewarnt sind, sie wissen das Sylvania sich erheben wird. Du und deine Blutdrachen werdet die Zwergenfestung südlich meines Landes ausräuchern, ich kann sie nicht in meinem Rücken gebrauchen. Baron Valrek wird dich begleiten.“
    Nachdem Walach sich ohne weitere Worte entfernte überlegte Valrek ernsthaft einfach zu verschwinden. Zwerge waren gut darin Untote zu vernichten, verdammt gut. Wer in ihre Berge zog kam nicht wieder, sie würden ihn einfach in Stücke schneiden. Scheinbar war sein Eifer in der Eroberung neuer Gebiete nicht so gut angekommen wie erhofft. Bevor er auch nur ein Wort zu Aren sagen konnte tauchte Regan vor ihm auf und erinnerte Valrek an ein anderes unangenehmes Thema.
    „Wo sind meine Ritter?“ fauchte der Graf von Leichenberg ihn an
    „Ich habe sie mitgebracht, sie warten vor dem Schloss auf ihren Meister.“ antwortete Valrek während der Graf davon stürmte.
    „Wie viele sind denn noch am Leben?“ fragte Aren interessiert
    „3 glaube ich.“
    „Er wird dich umbringen.“
    „Es sind nur Untote, soll er neue beschwören.“
    „Hast du eine Ahnung wie lange es dauert einen Fluchritter zu erschaffen? Alleine an die Leichen von Paladinen und Rittern zu kommen ist schwer genug. Man muss sie von Schlachtfeldern stehlen oder in die schwer bewachten Gräber der Ritterorden eindringen. Danach ist es unglaublich anstrengend den Willen der Ritter zu brechen und sie zu gehorsamen Dienern zu machen. Er wird Jahre brauchen um diesen Verlust zu ersetzen.“
    „Er wird es schon verkraften, hat genug Zeit. Schließlich ist er unsterblich.“
    Ein wütender Schrei drang durch die Fenster zu ihnen hinauf, scheinbar war Regan das Fehlen der fast 60 Ritter aufgefallen.
    „Er wird dich in der Luft zerreißen.“ schloss Aren aus dem Brüllen
    „Dann wird es vielleicht Zeit zu gehen.“ sagte Valrek während er sich auf den Weg machte um einen anderen Ausgang zu suchen. Wenn er die Wahl zwischen einem wahnsinnigen Vampirgrafen und Zwergen hatte waren ihm die kleinen Teufel um einiges lieber.




  • 6. Zhufbar und der König der Zwerge




    „Karaz Ankor, das Ewige Reich der Zwerge, geschaffen aus Stein und dem Blut der Jahrtausende. Lange bevor die Menschen begannen sich mit Holzknüppeln durch die Wälder zu jagen herrschten die Hochkönige von Karaz Ankor bereits über die Berge. Ein gewaltiges Reich das auf dem Höhepunkt der Macht selbst das Imperium des Sigmar in den Schatten stellte. Hunderte Städte, Festungen und Königreiche wurden von den Hochkönigen der Zwerge regiert und geschützt. Doch diese Zeiten sind lange vergangen, begraben unter Geröll und den Leichen eines ganzen Volkes. Der Untergang begann mit dem Ansturm Tausender Dämonen die ein Zwergenreich nach dem anderen in die Knie zwangen. König um König, Festung um Festung verlor Karaz Ankor bis die Flut der Dämonen verebbte. Es blieben nur wenige Jahre Zeit sich zu erholen, zu wenig Zeit. Orks und weitere Dämonen stürmten von Osten und Norden her gegen die angeblich uneinnehmbaren Wehrstädte an. Eine nach der anderen fielen sie im Laufe der Jahrhunderte, die Macht des Hochkönigs brach, das mächtige Reich zerfiel. Einst bewohnten 350.000 Zwerge die Hauptstadt des Reiches, Karaz-A-Karak, selbst die kleinsten Wehrstädte boten 100.000 Platz. Heute leben in Karaz-A-Karak nur knapp mehr als 100.000 des Bergvolkes. Keine andere Siedlung in Karaz Ankor hat noch mehr als 50.000 Einwohner, das Volk der Zwerge wird letztendlich im Sturm des Chaos untergehen oder von der Grünen Flut überrollt.
    Ein ewiger Krieg tobt im Osten der aus der Verteidigung heraus nicht gewonnen werden kann und doch bleibt ihnen keine andere Wahl. Karak Kadrin, das Reich der Slayer. Barak Varr, das Reich der Händler. Zhufbar, das Reich der Maschinisten. Karak-A-Karak, das Zentrum des Reiches. Viel mehr ist nicht übrig geblieben vom großen Karaz Ankor. Die Zahl der verlorenen Königreiche und Wehrstädte steigt stetig. Das Zwergenreich hat den größten Teil seiner Macht einbüßen müssen und an unzähligen Stellen liegt das Reich in Trümmern. Doch trotz des erbitterten Verteidigungskrieges, den die Zwerge seit Anbeginn der Zeit tagtäglich führen, gewinnen sie ganz langsam wieder an Boden. Unter der Führung des derzeitigen Hochkönigs Thorgrim Grollbart keimt wieder Hoffnung auf, Hoffnung auf ein fortbestehen der Zwergenrasse. Das beinahe tot geglaubte Volk wächst aber niemand glaubt wirklich dass es einst wieder zu alter Stärke finden wird. Doch so lange der letzte Zwerg atmet wird er für Karaz Ankor und den Hochkönig die Axt erheben.“




    "Ein Vampir wird vor dem heiligen Zeichen des Sigmar zurückweichen. Auch reflektiert sich sein Antlitz nicht in Spiegeln oder im Wasser. Er meidet die Hitze des Feuers und versteckt sich vor der Sonne. Er wird nur selten seinen Mund öffnen, um vor Fremden zu sprechen oder zu speisen. An diesen Zeichen sollst du einen Vampir erkennen."
    Aus dem Hexenhammer



    Gasthof zum Waldstein, südliches Imperium IK 2524


    Warick schob gelangweilt seinen Teller hin und her während er wartete. Das Essen hier war nicht nach seinem Geschmack, zu unblutig. Es war recht einfach für ihn sich unter den Menschen zu bewegen, wer sich in einen Wolf verwandeln konnte, dem gelang es auch die offensichtlichsten Zeichen des Vampirismus zumindest für kurze Zeit zu verbergen. Warick war gerne Manfreds Vollstrecker aber manchmal machte der Fürst es ihm unnötig schwer. Im Westen Sylvanias, inmitten der Berge lag das Schloss Sternieste. Dort lebt Peter von Carstein der von Vlad einst zum Erben ernannt wurde. Nach Vlads Tod hat das natürlich niemanden mehr groß interessiert, vor allem da Peter sich aus dem Erbfolgestreit raus hielt. Stattdessen saß er in seinem Schloss und feierte, eigentlich stellte er keine große Bedrohung dar. Warick musste auch nicht unbedingt wissen warum der Vampir sterben sollte, das Problem an dem Auftrag war eher das Warick es nicht selbst erledigen durfte. Die Aristokratie der Nacht ist leicht zu beunruhigen, ein Fürst der sich durch ihre Reihen metzelt würde sie nur aufschrecken.
    Was eignete sich besser um einen Vampir zu töten als ein Hexenjäger? Seit Mortheim hatte Warick eh noch den Geruch eines ganz besonderen Jägers in der Nase, Johann Van Hal. Dieser Wahnsinnige war ihm damals leider entkommen. Warick beobachtete wie Johann eintrat und sich wortlos an seinen Tisch setzte. Es war einfach gewesen ihn zu finden, als Hexenjäger musste er für Auftraggeber erreichbar sein. Er sah noch immer genauso aus wie in Mortheim, abgesehen von der langen Narbe, damals hatte ihm die Stahlpeitsche einer Priesterin die Haut im Gesicht aufgerissen.
    „Machen wirs kurz, ich habe genug Arbeit.“ begann der Hexenjäger kurz angebunden.
    Warick setzte sein falschestes Lächeln auf „Ich bin im Auftrag eines Adligen hier, dessen Name nicht weiter wichtig ist.“
    „Aus welchem Fürstentum?“
    „Der Ostmark.“
    „Großartig, die Hälfte der Adligen dort sind Vampire oder heimliche Totenbeschwörer und der Rest betet zu den Chaosgöttern.“
    „Ein leider weit verbreitetes Vorurteil, mein Herr ist ein treuer Anhänger Sigmars und des Imperators.“ Auch wenn Manfred den Imperator am liebsten in Stücke reißen würde schoss es Warick durch den Kopf.
    Johann Van Hal schnaubte abfällig „Natürlich, egal. Wenn ich jeden verkommenen, ketzerischen Adligen töten müsste hätte ich keine Zeit mehr für meine restliche Arbeit. Also, was soll ich für deinen braven Glaubensbruder jagen?“
    „Ein Vampir, aus der Linie der Von Carstein.“
    „Mehr nicht, nur ein Vampir? Mit diesen lächerlichen Wesen wird auch ein betrunkener Dorfpriester fertig.“
    Ob sein Blut genauso widerlich ist wie er? Warick lächelte weiter während er in Gedanken schon beim Tod des Jägers war. „Der Untote hat einen Verwandten meines Fürsten erschlagen, sein Name ist Peter von Carstein. Er lebt in...“
    „Schloss Sternieste“ unterbrach Van Hal ihn „Hockt seit gut zwei Jahrhunderten dort und säuft ganze Dörfer leer. Ein Mistkerl aber angeblich einer von der gefährlichen Sorte. Es heißt er gehört zu den besten Kämpfern Sylvanias, eine wahre Bestie.“
    Bei dem ständig von Blut völlig besoffenen und Orgien feiernden Peter dachte Warick nicht unbedingt an eine Kampfmaschine. „Es heißt er verlor vor kurzem im Duell gegen einen Blutdrachen, er wird wohl schlafen um sich von den Verletzungen zu erholen.“
    „Er hat eine Begegnung mit nem Blutdrachen überlebt? Jedenfalls macht das den Auftrag lächerlich einfach.“ schloss Van Hal „6000 Silberstücke und alles was ich im Schloss noch so finde.“
    „6000? Dafür kriege ich eine kleine Armee.“
    „Die Zeiten sind hart, das Chaos und die Untoten werden immer aktiver. Ich kann mich vor Aufträgen gar nicht mehr retten, von daher war es an der Zeit die Preise zu erhöhen.“
    „Schön, 6000.“
    „Gut“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stand der Hexenjäger auf und verließ das Gasthaus.
    Waricks Zähne wuchsen kurz, während er daran dachte sie bald in den Hals dieses Narren zu schlagen.




    Zwergenreich Karaz Ankor, Nördlich der Wehrstadt Zhufbar IK 2524


    [spoil][/spoil]


    Endlich begannen sie den Abstieg, Valrek konnte keine Berge mehr sehen. Der Weg durch den Pass und das Gebirge reichte ihm vollkommen auch wenn die Kälte ihn als Untoten nicht störte. Seine menschlichen Soldaten dagegen sahen aus als würden sie jeden Moment umkippen. Was ihm recht egal war, wenn sie starben ließ er sie halt wieder auferstehen. Walach und seine Ritter waren hinter ihnen zurückgeblieben, sein Pferd hatte Probleme mit dem Weg. Valrek verstand sowieso nicht warum der Blutdrache auf einem lebendigen Pferd ritt. Die Fluchritter und Blutdrachen unter Walachs Kommando zogen ganz normale Nachtmahre vor, also Untote Pferde. Mit ihnen gab es keinerlei Probleme, abgesehen davon das sie ab und zu mal einen Stallburschen fraßen. Irgendwie war Valrek auch froh die Blutdrachen nicht dauernd in seiner Nähe zu haben. Bei ihrem kurzen Aufenthalt auf Schloss Sternieste hätte Walach den Schlossherren Peter von Carstein fast umgebracht. Es gab wohl einen kleinen Streit um das … Abendessen. Der Blutdrache würde ohne zu zögern einem anderen Vampir den Kopf abschlagen aber zog es vor unschuldige Sterbliche am Leben zu lassen. Seit diesem Abend achtete Valrek darauf was er in Walachs Anwesenheit trank.
    Vor ihnen erstreckte sich der Düstersee, ein gewaltiges Gewässer. Es war beinahe so groß wie das ursprüngliche Sylvania. Der See war gesäumt von dutzenden Festungen und Städten der Zwerge, entweder noch bewohnt oder bereits vor ewigen Zeiten aufgegeben und verlassen. Von hier aus war der breite Spalt kaum zu erkennen doch Valrek wusste das er da war. Eine tiefe Schlucht in der die Zwerge eine ihrer mächtigen Wehrstädte errichtet hatten.




    Zhufbar, die Stadt der Maschinisten bot Platz für 100.000 Zwergen, zum Glück für ihn lebten dort schon seit langem nicht mehr so viele von dem kleinen Bergvolk. Während er noch die Aussicht betrachtete erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Vor ihnen schob sich eine Kolonne, in strahlende Panzer gehüllter Zwerge vorwärts. Der Großteil von Valreks Armee befand sich noch hinter einer kleinen Erhebung so das die Zwerge nur ihn und einige Skelette sahen. Unter lautem Geschrei flogen ihnen die ersten Bolzen entgegen. Erst hatte der Vampir vor den Beschuss zu ignorieren aber als ein Skelett neben ihm nach einem Treffer in Flammen aufging überlegte er sich anders. Ein kurzer Blick auf einen der Bolzen ließ ihn noch schneller in Deckung gehen, sie waren mit Runen übersät.


    [spoil][/spoil]


    Seine Untoten und Soldaten nahmen hinter den Felsen und der Erhebung Aufstellung, er hatte nur 800 von diesem unnützen Pack dabei.


    [spoil][/spoil]


    Bevor er weitere Befehle geben konnte begann der Boden zu beben. Über 200 Fluchritter und Blutdrachen ritten in ihren schweren Rüstungen an seiner Schar vorbei. Valrek wollte Walach noch vor den magischen Bolzen warnen aber der andere Vampir ignorierte ihn und trieb seine Männer vorwärts.


    [spoil][/spoil]


    Walach zog seine Waffe die Valrek noch immer zurückschrecken ließ. Es war eine der 9 Runenklingen, geschmiedet vor langer Zeit von den Zwergen. Sie schenkten jedem Fürsten des Imperiums und natürlich dem Imperator selber eines dieser Schwerter. Angeblich hatte Walach seine Klinge Karl Franz persönlich abgenommen als er ihn im Zweikampf auf der Blutfeste verwundete. Der Beschuss durch die Zwergenarmbrüste riss Lücken in die Reihen der Ritter, immer mehr wurden getroffen und verbrannten, von ihnen blieb nicht mehr übrig als eine leere von Asche bedeckte Rüstung.


    [spoil][/spoil]


    Dann waren die Untoten heran, eine Wand aus Knochen, totem Fleisch und Stahl wirbelte selbst die schwer gerüsteten Zwerge davon wie Puppen. Die Lanzen durchbohrten Panzer und zersplitterten, verfluchte Schwerter hieben sich durch die Reihen der kleinen Krieger.


    [spoil][/spoil]


    Trotz ihrer angeborenen Wildheit und Robustheit waren sie dem nicht gewachsen. Kleinste Treffer der Fluchwaffen setzten bereits große Mengen schwarzer Magie frei die sich einen Weg ins Herz des Opfers fraß und es zum Stillstand brachte. Als Valrek mit seinen Truppen ankam standen nur noch wenige Dutzend Zwerge, eingekreist von Walachs Rittern und fielen einer nach dem anderen.


    [spoil]



    [/spoil]



    Wehrstadt Zhufbar, Zentrum der Maschinisten IK 2524


    Es war erstaunlich leicht gewesen in die Stadt zu gelangen. Valrek hatte einfach mithilfe des Grimoire Necronium Nachts die Toten aus ihren Särgen auferstehen lassen. Zwerge zu kontrollieren erwies sich als schwierig, was bei ihrer Sturheit nicht wirklich überraschend war. Es gelang den untoten Zwergen die Tore zu öffnen bevor Valrek die Kontrolle verlor und sie zu Staub zerfielen. Wie sich herausstellte war der Großteil der Zwergenkrieger Zhufbars nicht anwesend. Walach glaubte das sie gemeinsam mit dem Fürsten des Stirland einige Goblinfestungen ausräucherten, in letzter Zeit war es im Osten und Norden ruhig geworden. Weder Chaos noch Orks unternahmen in den letzten Jahren großartige Angriffe, das verschaffte den Zwergen Zeit einige ihrer alten Burgen zurückzuerobern. Während seine Skelette die Bewohner der Stadt ausradierten ging er durch die bereits zwergenfreien Gänge und überlegte wie er sich am besten zur Wehr setzte wenn die Zwergenkrieger zurückkamen. Er rechnete mit 2500-3000, mit etwas Pech auch dem ein anderen Regiment aus dem Imperium. Zhufbar konnte er nicht halten, die Zwerge kannten jeden noch so kleinen Winkel und Geheimgang der Stadt. In der Nähe floss der Aver, nur eine Brücke führte zur Wehrstadt, mit Verstärkung aus Drakenhof konnte er sie halten. Schritte aus einem Nebengang rissen ihn aus seinen Gedanken, anstatt des erwarteten Zwergs der seine Axt schwingend auf ihn zu stürmt trat Walach hervor. In der einen Hand die blutige Runenklinge und in der anderen den Kopf eines weißhaarigen Zwerges.
    „Wer ist das?“ fragte Valrek, der König von Zhufbar sollte bei seinen Kriegern sein
    Walach warf ihm den Zwergenkopf vor die Füße „Thorgrim Grollbart, Hochkönig von Karaz Ankor und Herrscher der Zwerge.“
    „Bist du Wahnsinnig? Jetzt wird jeder verdammte Zwerg der Welt nach Sylvania marschieren!“
    Ein Lächeln umspielte die Lippen des Blutdrachen „Ich weiß.“ antwortete er während der Kampf- und Blutrausch sich in seinen Augen widerspiegelte.



    [spoil][/spoil]



    Schloss Sternieste IK 2524




    Vorsichtig schob Johann Van Hal die Steinplatte des Sargs zur Seite. In tiefen Schlaf versunken zuckte der Vampir nichteinmal als das Licht der Fackel auf ihn fiel. Ohne lange zu zögern rammte er dem Blutsauger einen Holzpflock ins Herz. Normalerweise würde das bei einem Vampir von so hohem Rang und Abstammung nicht ausreichen, Van Hal besaß allerdings den Pflock des Sigmar. Geschaffen wurde er aus einem Baum den Sigmar vor ewigen Zeiten selbst pflanzte, eine Heilige Macht durchfloss ihn die jedem Untoten den endgültigen Tod brachte.
    Bevor der Hexenjäger verschwinden konnte spürte er wie warme Luft gegen seinen Nacken schlug. Langsam schob sich eine große, mit langen Zähnen gespickte Wolfsschnauze neben sein Gesicht.
    Sie war das letzte was der große Jäger in seinem Leben sehen sollte.


    [spoil][/spoil]




  • 7. Der Amboss des Untergangs


    "Wir kämpfen um unser Volk zu beschützen, wir kämpfen zur Verteidigung unserer Klans, doch vor allem anderen kämpfen wir für unsere Ehre. Vergesst niemals die Pein die wir erlitten haben, für jedes Unrecht das unsere Feinde unseren Ahnen antaten, werden wir sie mit Blut bezahlen lassen. Wir Zwerge mögen zwar einen tiefen Zug aus dem bitteren Krug des Unglücks genommen haben aber wir leben noch immer. Eine Zwergenarmee ist wie ein gut gearbeitetes Kettenhemd. Jeder Krieger ist ein eisenhartes Kettenglied, mit den anderen verbunden durch Pflicht, Ehre und Loyalität. Und wie ein Kettenhemd soll kein Schlag sie durchdringen, sofern die Kettenglieder stark bleiben. Solange noch ein einziger Zwerg atmet, werden wir das auf uns einstürmende Böse bekämpfen und niemals aufgeben. Denn wir sind die Söhne Grungnis, alleine sind wir Felsen, gemeinsam sind wir ein unerschütterlicher Berg.“
    Nisin Eisenkiefer, König von Zhufbar




    Westlich der Zwergenfeste Zhufbar, IK 2524


    [spoil][/spoil]

    Valrek war anfangs erleichtert gewesen als Aren mit fast 2000 Mann Verstärkung in Zhufbar ankam, leider sah Aren die ganze Angelegenheit mit dem Zwergenkönig nicht ganz so gelassen und Manfred vermutlich auch nicht.
    „Er hat den Hochkönig der Zwerge getötet?! Jahrhunderte lang Schwerter und Äxte an den Kopf zu kriegen hat ihn wahnsinnig gemacht.“ Diese Hasstirade gegen Walach ging schon eine ganze Weile so, seit Aren bei seiner Ankunft den Kopf des Hochkönigs auf einem Speer fand.
    „Wir haben sie eh angegriffen, die Zwerge haben auch so Grund genug sich zu rächen.“ versuchte Valrek zum wiederholten male erfolglos den Erben Manfreds zu beruhigen.
    „Nein, wir haben eine ihrer Städte erobert. Daran sind die Zwerge gewöhnt, sie verlieren alle paar Jahre ein oder zwei, es ist praktisch Tradition das ihre Festungen erobert werden.“
    „Was ist auf den Wagen?“ versuchte Valrek abzulenken während einige Skelette sie unbeholfen abladen.
    „Katapulte.“ erklärte Aren ungeduldig
    „Katapulte? Etwas altmodisch.“ Vor allem wenn man an die gewaltigen Kanonen des Imperiums dachte.
    „Manfred hat die Pläne aus Khemri. Jetzt zurück dazu das wir dank dir und diesem Narren Walach die unendliche Rache der Zwerge am Hals haben. Was hat er sich dabei gedacht?“
    „Ich glaube ihm war langweilig, nach einigen Jahrhunderten Abgeschiedenheit in einer Bergfeste kommt ihm ein kleiner Krieg genau richtig. Am besten du fragst ihn selbst aber denk daran das er eine Runenklinge besitzt.“
    Aren warf ihm einen giftigen Blick zu bevor er auf seinen Nachtmahr stieg.
    „Ich reite zurück nach Drakenhof, ihr könnt euch ruhig für eure Dummheit abschlachten lassen.“
    Mit diesen Worten verschwand er gemeinsam mit seiner Leibwache Richtung Norden. Während Reihe um Reihe der gepanzerten Krieger aus dem Zwergenreich sich auf der anderen Seite des Flusses versammelten beobachtete Valrek wie die Skelette versuchten die Katapulte zusammenzusetzen. Erst jetzt merkte er das die Teile nicht aus Holz sondern gewaltigen Knochen waren, vermutlich Drachen, Riesen oder Trolle.
    „Was verwendet ihr als Munition?“
    Die Untoten hielten kurz inne und starrten ihn aus leeren Augenhöhlen heraus an.
    „Achja, man kann nicht reden ohne Lungen und so was, egal weitermachen.“
    Der Wind trug Teile der Anfeuerungsrede des zwergischen Anführers zu ihm herüber, das war eines der wenigen Dinge die er aus seiner Zeit in der imperialen Armee vermisste. Als Lebender machte der Krieg zwar um einiges weniger Spaß da man viel zu leicht sterben konnte aber die Reden der imperialen Generäle und Sigmarpriester hatten etwas.
    Bevor er näher darüber nachdachte drehte Valrek sich zu seiner wartenden Streitmacht um.
    „Männer, uns gegenüber steht ein mächtiger und uralter Feind, gewappnet mit den besten Rüstungen der bekannten Welt, den gewaltigsten Runenwaffen die jeden von uns zu Asche zerfallen lassen können. Sie kommen um Rache zu nehmen, für ihre Hochkönig und stellvertretend für alle gefallenen Zwergenstädte. Ich sehe den Ingrimm der Zwerge entfesselt vor mir und doch verspüre ich keine Angst, was teilweise daran liegt das ich tot bin, aber auch an euch. Mit solch einer Streitmacht ist eine Niederlage nicht möglich, für Manfred, für das Reich der Nacht!“
    Die Reaktionen fielen nicht ganz so aus wie von Valrek erwartet. Seine Vampire starrten ihn als wäre er verrückt geworden, die Skelette hatten ihn gar nicht beachtet sondern starrten weiter geradeaus und die menschlichen Soldaten sahen so aus als müssten sie die Rede noch ein paarmal hören um sie zu verstehen, man musste schon sehr dumm sein um Seite an Seite mit Untoten zu marschieren. Valrek wandte sich wieder dem Fluss zu „Vor Untoten eine Rede zu halten, wie bescheuert bin ich eigentlich?“ murmelte er vor sich hin.
    In der Zwischenzeit hatten die Zwerge sich bereit zum Sturm auf die Brücke gemacht. Rund 500 Skelette hatten sich direkt an der Brücke versammelt um den ersten Angriff abzuwehren, dahinter standen einige Hundert Skelettbogenschützen bereit. Auch die Katapulte aus Khemri waren endlich aufgebaut.

    [spoil][/spoil]

    Valrek sah zu wie das erste Geschoss auf die Reihen der Zwerge zuflog. Erst als ein kopfloses Skelett, wild um sich schlagend, an ihm vorbei taumelte erkannte er was sie als Munition benutzen. Der Schädel flog über den Fluss und gab dabei schreckliche Schreie von sich die jedem Lebenden einen Schauer über den Rücken jagten.

    [spoil][/spoil]

    Kurz vor dem Aufprall ging der Kopf in Flammen auf um dann inmitten der Zwergenarmee zu explodieren. Feuer hüllte sie ein während weitere Geschosse über den Fluss jagten.

    [spoil][/spoil]

    Jetzt eröffneten auch die Zwergenkatapulte das Feuer auf die Untoten. Die schweren Steine zertrümmerten Knochen und rissen die Skelette in Stücke.

    [spoil][/spoil]

    Lauter Gesang übertönte die Explosionen und das Krachen der Geschosse. Die Brücke erbebte unter den Füßen von über 2000, in Stahl gehüllten Zwergen. Die vordersten hatten lange, weiße Bärte die fast bis zum Boden reichten, die gewaltigen Äxte in ihren Händen waren von oben bis unten mit Runen bedeckt die nach jeder Zeile ihres Liedes hell aufleuchteten.


    "Hängt dein Bart herab?
    Baumelt müde er und schlapp?
    Kannst du ihn zum Knoten winden?
    Kannst du ihn gegabelt binden?
    Kannst du ihn werfen auf den Rücken,
    Wie ist der Feinde Entzücken?
    Hängt dein Bart herab?"


    Langbärte, die ältesten und erfahrensten Krieger des Zwergenvolks führten den Angriff an um die Untoten einfach zu überrennen. Ihnen folgte eine große Zahl Slayer, mächtige Krieger mit einem Körper aus Stahl und einem Hirn aus Butter. Verrückte Schlächter die ihr ganzes Leben dem Kampf verschrieben hatten, das höchste Ziel eines Slayers war der Tod in der Schlacht.


    Pfeile und Geschosse rissen Lücken in die Reihen der ungepanzerten Slayer und selbst die strahlenden Rüstungen der Langbärte schützten nicht gegen das magische Feuer aus Khemri. Trotz des wütenden Infernos das auf der Brücke tobte marschierten die Zwerge weiter und krachten mit unbändiger Wut in die Skelette. Schon nach wenigen Sekunden war Valrek klar das er alles was er hatte in die Schlacht werfen musste, den Truppen an der Brücke drohte schon nach kurzer Zeit die völlige Vernichtung.
    [spoil]



    [/spoil]Ein Durchbruch zum Beispiel zu den Katapulten würde diese Schlacht schneller beenden als ihm lieb war. Mit ihren Runenäxten die selbst Dämonen in Angst versetzten wühlten die Slayer sich durch Valreks Armee. Tief im untoten Heer kamen sie zum Stillstand, abgeschnitten vom Rest der Zwerge hatten sie sich inmitten der Übermacht fest gekämpft.

    [spoil][/spoil]

    Kurz bevor sie von den Skeletten überwältigt wurden brach eine neue Gruppe Zwerge durch die Reihen der Untoten. Angeführt von ihrem König Nisin Eisenkiefer schlugen sie sich mühelos bis an den Rand von Valreks Armee. Er könnte sehen wie die, auch Eisenbrecher genannten, Zwerge sein Heer in einen Haufen Asche verwandelten. Speere, Pfeile und Schwerter prallten an ihren Rüstungen wirkungslos ab, bald wäre der Durchbruch geschafft. Hinter ihnen schlossen sich die Reihen der Skelette wieder und hielten die Zwergenkrieger auf.


    [spoil][/spoil]

    Als die Eisenbrecher immer näher kamen schickte Valrek alles was ihm noch an Reserven geblieben war in die Schlacht, Walachs Blutdrachen und die Skelettbogenschützen. Valrek selbst verabscheute den Kampf gegen Zwerge, ihre Runen waren der Tod für jeden Untoten. Walach trennte ohne große Anstrengung den Kopf des Königs von Zhufbar von den Schultern, seine Männer hielten den Ansturm der Eisenbrecher auf und vernichteten sie. Der Tod des Königs spornte die restlichen Zwerge noch einmal zur Rache an.

    [spoil][/spoil]

    Doch letztendlich konnten auch sie der Macht des Untodes nichts entgegensetzen. Müde und abgekämpft flohen die letzten paar Hundert Zwerge vor den Untoten die noch immer kein Anzeichen von Erschöpfung zeigten.
    [spoil]



    [/spoil]



    [spoil]



    [/spoil]Nacht hatte sich über das Schlachtfeld gelegt während Valrek und die anderen Vampire nach Leichen suchten die man noch wiederverwenden konnte. Mit den Zwergen ließ sich leider recht wenig anfangen aber die Milizen aus Sylvania würden sich sicherlich freuen auch im Tod noch den von Carsteins zu dienen. Die Kunst der Nekromantie hatte ihre Verluste niedrig gehalten. Als sie sich auf den Rückweg zur eroberten Zwergenfeste machen wollten erklang aus den von Bäumen gesäumten Hügeln vor ihnen die melodischen Schläge eines Hammer.
    „Ich kenne dieses Geräusch.“ Mit einem Blick auf die marschierenden Reihen der Skelette neben ihm sprach er weiter „Wir sollten uns vom Fußvolk entfernen.“ Während er sein Pferd und die Blutdrachen von der Armee wegführte.
    Valrek folgte ihm unsicher, wenn der Blutdrache eines wusste dann wann es gefährlich wurde „Wollen sie und wieder mit Steinen bewerfen?“ fragte er belustigt.
    „Schön wärs, ich hörte schon einmal dieses Hämmern, weit im Süden. Wir überfielen eine kleine Streitmacht der Zwerge und dann...“ Walach blickte zu den Hügeln „Ah es fängt an.“
    Mehr als Tausend Zwerge hatten sich dort aufgestellt und sie erwartet.

    [spoil][/spoil]

    Hinter ihnen ragte ein gewaltiger Amboss hervor, ein Zwerg schlug mit einem Hammer auf ihn ein und Funken flogen. Der Zwerg hielt inne, über dem Amboss erschien eine glühende Rune aus Feuer.
    „Die Rune von Zorn und Zerstörung.“ murmelte Walach vor sich hin.
    Als die Rune verschwand brach ein Feuerstrahl aus dem Amboss und schoss in hohem Bogen auf die Untoten zu.

    [spoil][/spoil]

    Er traf eine Gruppe Skelettbogenschützen, die Flammen breiteten sich aus, wurden zu dutzenden kleinen Strahlen. Sie fraßen sich durch die Knochen der Untoten bis über 100 von ihnen einfach in sich zusammenfielen.

    [spoil][/spoil]

    „Wir müssen angreifen.“ sagte Walach
    „Bist du Wahnsinnig? Gegen eine solche Feuerkraft soll ich einfach anrennen?“ fragte Valrek fassungslos.
    „Der Runenamboss muss sich erst wieder aufladen, also greif endlich an.“ Mit diesen Worten sammelte er 100 Blutdrachen um sich und ritt an der linken Flanke den Hügel hinauf. Valrek hatte keine große Wahl als darauf zu vertrauen das der andere Vampir die Wahrheit sagte, seine Truppen stürmten durch den Bolzenhagel auf die Zwerge zu.

    [spoil][/spoil]

    Die Blutdrachen krachten in die dichten Reihen der Zwerge, die Lanzen, verfluchten Schwerter und gepanzerten Nachtmahre überrollten sie einfach ohne größeren Widerstand.

    [spoil][/spoil]

    Valrek hielt gemeinsam mit seinen Vampiren und dem Rest der Blutdrachen zu Fuß auf den Runenamboss zu. Die besten Truppen der Zwerge bewachten ihn während das Hämmern wieder einsetzte und selbst den Lärm der Schlacht übertönte.

    [spoil][/spoil]

    Walachs Männer trieben die Krieger der Zwerge vor sich her, die Skelette schlossen den Kreis um die Verteidiger des Amboss enger. Die Schläge des Runenmeisters wurden hektischer, sie wurden jetzt mit mehr Kraft und weniger Präzision geführt. Ein Treffer auf die im Moment zusammengedrängten Untoten würde verheerenden Schaden anrichten, dafür nahm der Zwerg sogar das zerbrechen des Amboss in Kauf. Valrek bewegte sich beinahe tänzelnd durch die Reihen der Zwerge und ignorierte die Hiebe nach ihm. Kurz bevor er den Amboss erreichte fraß sich eine Axt in seinen Unterschenkel, die Runen brannten sich in das Fleisch. Er rammte dem Zwerg sein Schwert in die Kehle und sprang zu dem Runenmeister hoch.


    Der alte Zwerg war zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt um die Klinge zu bemerken die auf seinen Hals zuraste. Mit einem letzten kraftvollen Schlag zerbrach der Amboss und seine Magie verging, gemeinsam mit dem Leben des Zwergenmagiers.

    [spoil][/spoil]

    ...


    Sie waren die Nacht über weiter marschiert um den Tag unter der Erde in Zhufbar zu verbringen. Jetzt da die Nacht einbrach planten Valrek und Walach nach Süden zu ziehen, wenn noch mehr Zwergenarmeen unterwegs waren mussten sie abgefangen werden. Bevor sie aufbrechen konnten kam ihnen eine kleine Gruppe Reiter entgegen, Aren und seine Männer.
    „Dein Timing ist perfekt, die Schlacht ist vorbei.“ begrüßte Valrek ihn missgelaunt.
    „Ich habe keine Zeit für deine schlechte Laune, ihr müsst mitkommen.“
    „Was denn, versperrt dir eine Gruppe Oger den Weg nach Sylvania? Man muss ihnen etwas Gold hinwerfen, dann gehen sie schon weg.“
    „Nein, keiner Oger. Der Imperator hat dem Fürsten Stirlands geschickt um Sylvania dem Imperium einzuverleiben. Die Truppen Stirlands haben bereits den Aver überschritten um Sylvania endgültig vom Vampirismus zu säubern.“

    [spoil][/spoil]



  • Vermutlich hätte ich damit anfangen sollen. Die Welt in der ich Spiele, zusammengefasst.



    7.5 Die Welt von Warhammer




    Die Ähnlichkeit sieht man denke ich recht deutlich^ ^
    In Afrika leben einige an die Araber angelehnte Völker, ansonsten hauptsächlich Untote, Nekromanten usw.
    Auf der Insel Ulthuan leben die Elfen (Dazu ist glaube ich auch eine mod in Arbeit).
    In Nord- und Südamerika (Naggaroth und Lustria) gibt es Dunkelelfen, Echsenmenschen und paar Nordmänner
    In Asien, tja da lebt vieles aber nicht unbedingt viele Asiaten. Abgesehen von einigen Nomaden und kleinen Reichen hausen dort hauptsächlich Orks und Nekromanten. Die recht leeren Gebiete im Norden und Süden sind die Chaoswüsten in denen die Chaosgötter und ihre Dämonen herrschen.
    Das alles ist aber recht uninteressant, die mod konzentriert sich auf "Europa".




    Im Südwesten sieht man das Waldelfenreich Athel Loren und Bretonnia was eine Art Mischung aus Frankreich und England ist. Dort gibt es viele viele Ritter die den ganzen Tag nach dem Heiligen Gral suchen oder erhbare Nekromanten und Vampire jagen. Da beide (noch) nicht Teil der mod sind kann das auch egal sein, allerdings trifft man später auf eine Armee aus Bretonnia. Nördlich des Imperiums liegt Kislev, eine Art Polen. Noch weiter nördlich ist Norsca, also Skandinavien, mit Nordmännern, Zwergen und Trollen. Und nördlich davon beginnt die Chaoswüste deren Rand auch Teil der mod ist.
    Im Osten sind die Reste der Zwergenreiche und mit Reste meine ich die 2% die noch nicht zerstört wurden. Dahinter leben dann die Orks.


    Aber das nur am Rande, alles dreht sich hier um das Imperium auch wenn es seit der Gründung um einige Gebiete geschrumpft ist. 10 Fürstentümer und Kurfürsten, die sich zum Großteil nicht wirklich ausstehen können, vereint unter einem Imperator.
    Das Reich ist (wer hätte das gedacht?^ ^) eine Kopie des HRR, wesshalb die Bewohner auch zum Großteil deutsche Namen haben. Die Imperiale Armee ist recht vielseitig, Bidhandkämpfer, schwere Ritter, Kanonen, Musketenschützen, Söldnerhaufen, Magier, Kriegspriester uvm.
    Mit 24 Millionen Einwohnern ist es das größte menschliche Reich. Der am weitesten verbreitete Glaube ist der an Sigmar, welcher 2523 Jahre vor Beginn der mod das Imperium gründete. Eigentlich nur ein Mensch aber er wird als Gott verehrt, die Kirche des Sigmar ist recht einflussreich da sie die Hexenjäger, viele Ritterorden und Kriegspriester kontrolliert. Geführt wird sie vom Großtheogonist der gleichzeitig auch ein Kurfürst ist, allerdings ohne ein eigenes Fürstentum.


    Ein typischer Sigmarpriester



    Mein Reich, also Sylvania findet sich ganz im Osten des Imperiums wieder, auf der Karte gehört es zu Stirland. Im Norden begrenzt durch den Fluss Stir und im Süden durch den Aver, etwa 100-120 Meilen breit, also nicht besonders groß. Seit 700 Jahren praktisch unabhängig und noch immer wird es vom Imperator als Teil seines Reichs gesehen. Offiziell gibt es Slvania nicht, es ist Teil des Fürstentum Stirland.
    Aber wen interessiert schon was der Imperator denkt, ist er doch bald nichts anderes als eine Leiche die für das Reich der Nacht marschiert.


  • Schöner Überblick :thumbup:
    Wie kannst du aber nur die armen Skaven vergessen? Da planen sie seit Jahrhunderte den Untergang der Menschen im Untergrund und basteln weiter an ihrer Warpsteintechnologie und du ignorierst sie ^^
    Ich hoffe ja, dass die Modder, mal Bretonien vernünftig integrieren, da sie ja die hochmittelalterliche Fraktion schlechthin sind. Eine Invasion der Gruftkönige aus dem paharoinischen Ägypten wäre auch mal nett zu sehen.
    Die Echsenmenschen wird man leider aber wohl nie zu Gesicht kriegen, dabei haben Atzteken-Dinosaurier einen enormen Coolnessfaktor :D
    Wann kommt der nächste Teil? :mampf:

  • Die Skaven habe ich wie einige andere Dinge auch ganz einfach vergessen weil sie in der mod nicht auftauchen^^ Eigentlich wollte ich eine kurze Einführung als Einleitung bringen aber das habe ich dann irgendwie vergessen.
    Bretonien wird denke ich ziemlich sicher irgendwann kommen, einige Einheiten von denen geistern ja schon seit Jahren in der Mod rum. Gibt allerdings eine Submod die die Gruftkönige integriert. Habe sie aber leider erst nach Beginn des AAR entdeckt...
    Das nächste Kapitel kommt entweder heute oder morgen, kommt drauf an wie sehr die Magier des Imperiums mich nerven. Spielt man selber Imperium kann man maximal 1 Einheit davon besitzen, hier kommt jede Armee des Reichs damit an und ich habe meine Magier leider noch nicht.

  • 8. Feuer! Feuer! einfach viel zu viel Feuer!




    „Zu lange schon glaubt ihr euch im hintersten und abgelegensten Teil des Reiches verstecken zu können, in meinem Reich. Vor langer Zeit waren auch die Menschen Sylvanias treue Anhänger Sigmars, doch jetzt sind sie vollkommen verdorben, Abartigkeiten die nicht geduldet werden können. Ihre Ahnen müssen vor Verzweiflung verrückt werden wenn sie sehen wie die Kirchen Sigmars niedergerissen und seine Priester gemeuchelt werden. Untote marschieren offen durch die Straßen der Städte, doch anstatt sie zurück in ihre Gräber zu bringen um sie ruhen zu lassen werden sie toleriert! Es schießen Ketzerkulte auf dem Boden deren Anhänger es sich zum obersten Ziel gesetzt haben Untote zu sein. Die Menschen Sylvanias sind nicht länger Menschen, sie sind Marionetten der Vampire. Dumme, kleine Kinder die glauben sich vom Reich lossagen zu können. Als einer meiner Kurfürsten dich um Winterkrieg erschlug hoffte ich auf Rettung für Sylvania, doch stattdessen haben sie dich nach deiner Wiedergeburt wieder als Fürsten aufgenommen. Dich gefeiert und verehrt für deine Macht über die Toten. Sie sind unrettbar verloren, dich und deine Brut zu vernichten wird nicht ausreichen. Die Gedanken der Menschen sind vergiftet, ihre Herzen bereits vom Untod zerfressen. Es gibt nur eines was ihren Seelen noch helfen kann, Feuer. Ich werde ganz Sylvania entvölkern, ich werde es in einen Haufen Asche verwandeln, in den größten Scheiterhaufen der Welt, zu Ehren Sigmars und des Imperiums der Menschen.
    Sylvania ist noch immer ein Teil von Stirland, der Kurfürst Alberich wird dich hinrichten. Dein Körper wird verbrannt und die Asche in den tiefsten Verließen Altdorfs verschlossen, nie wieder wirst du auferstehen, Manfred selbsternannter Fürst meines Sylvanias. Du und deine Brut verseuchen den Osten des Imperiums schon zu lange.“

    Karl Franz, Kurfürst von Reichsland, Prinz von Altdorf und Imperator




    Schwartzhafen, imperiale Provinz Sylvania IK 2524


    Mit einem Grinsen im Gesicht senkte Helmut van Hal die Fackel und ließ den Scheiterhaufen in Flammen aufgehen. Seine Männer zündeten überall in der Stadt weitere Häuser an, die Befehle des Imperators kamen ihm und seinen Hexenjägern sehr entgegen. Stirland war nicht unbedingt sein bevorzugtes Fürstentum, die Leute erwiesen sich als ausgesprochen dumm und hinterwäldlerisch. Der normale Stirländer hasste praktisch alles, die Halblinge die ihr Land gestohlen hatten, die Untoten die noch mehr von ihrem Land stahlen, Talabecland das imperiale Fürstentum direkt im Norden mit dem Stirland in den letzten 2000 Jahren fast ununterbrochen im Krieg lag. Vermutlich standen an der Grenze zu Talabecland mehr Truppen als hier in Sylvania. Nur zwei andere Gruppen von Kriegern hielt er für würdig genug den die Untoten für Sigmar zu zerschmettern. Die Kriegspriester des Sigmar und die Ritter des Goldenen Löwen. Das waren noch richtige Ritter. Streng gläubige Sigmariten, im Gegensatz zum Orden der Goldenen Sonne verehrten sie keine alten, toten Götter. Gegründet während der Kreuzzüge im fernen Arabia dienten sie einzig und allein Sigmar, so wie es sein sollte.
    „Wir haben ihre Armee gefunden. Sie lagern in den Gespensterhügeln.“ sagte Dieter Roth neben ihm und sah wie langsam die ganze Stadt Feuer fing. So wollten die Hexenjäger auch noch die letzten Einwohner aus ihren Löchern scheuchen um sie umzubringen. Sie nahmen die Worte des Imperators ernst, Sylvania würde nur noch ein Haufen Asche sein. „Übertreibt ihr es nicht? Wie unterscheidet ihr die Schuldigen von den Unschuldigen?“ Helmut beobachtete wie die Flammen höher schossen und vereinzelt Leute aus Häusern rannten, mitten in die Pistolen seiner Hexenjäger.
    „Die Frage ist nicht, wie ich die unschuldigen Bürger Sylvanias von den verdorbenen unterscheiden kann. Die Frage ist nur, wie viele ich verbrennen kann.“






    Gespensterhügel, Fürstentum Sylvania IK 2524


    [spoil]


    [/spoil]


    „Was ist mit dem Grafen von Nachthafen? Er sollte verhindern das Sterbliche den Aver überschreiten“ fragte Valrek während 2000 Stirländer unter ihnen aufmarschierten.
    [spoil]


    [/spoil]„Seine Truppen wurden von der Feuerkraft der Magier in Stücke gerissen soweit ich weiß.“ antwortete Aren
    „Magier, man sollte sie alle verbrennen. Außer Feuermagier, die muss man ertränken.“ sagte Walach mit einem angewiderten Blick auf die Männer in den roten Umhängen.
    [spoil]


    [/spoil]
    „Hexenjäger, vielleicht 100. Wir sollten versuchen ihren silbernen Kugeln und Schwertern aus dem Weg zu gehen.“ überlegte Valrek
    [spoil]


    [/spoil]„Wir haben andere Probleme, das ist die Purpurgarde, dahinter reiten die Ritter des Goldenen Löwen und ein Haufen Kriegspriester des Sigmar. Sie haben jeden Verrückten Stirlands zusammen getrommelt. Egal wo in der Schlachtreihe Vampire kämpfen, überall lauern Vampirhasser und ich finde es unwichtig ob Runenhämmer, silberne Kugeln, Silberschwerter oder die silbernen Hellebarden der Purpurgarde auf mich zufliegen.“ antwortete Walach
    [spoil]



    [/spoil]
    Er hörte lautes Knallen, eine Kugel bohrte sich in seine Schulter auch einige andere Vampire bekamen Treffer ab, die sie ignorierten.
    „Blei, diese Pistoliere sind lächerlich. Mehr hat Stirland nicht zu bieten?“ lachte Walach während Kugeln und Pfeile um ihre Köpfe zischten. Er legte den Kopf in den Nacken und verstummte auf der Stelle. Walach riss an den Zügeln und trieb sein Pferd weg von den anderen, auch die restlichen Vampire sahen die drohende Gefahr. Der Himmel war bedeckt von Feuerbällen die auf sie zurasten. Die Magier des Imperiums ignorierten die Skelette, mit aller Macht jagten sie die von Carsteins und Blutdrachen rückwärts, weg von ihrer Armee.
    [spoil]



    [/spoil]
    Zwischen Valrek und seinen Untoten erhob sich ein Flammenmeer. Die Feuermagier nahmen sie weiter unter Beschuss und verhinderten das die Blutdrachen sich der Elite Stirlands im Nahkampf stellten. Sigmarpriester, Hexenjäger, Ritter und Hellebardiere schlugen sich durch die Masse der Untoten.
    [spoil]



    [/spoil]
    Zu Hunderten fielen sie dem Zorn des Reichs zum Opfer. In der Zwischenzeit jagten die Feuermagier die hilflosen Vampire, keinem von ihnen gelang der Weg durch das entfesselte Inferno. Die Blutdrachen versuchten mit roher Gewalt durch den Hagel aus Feuerbällen zu brechen, unter hohen Verlusten mussten sie ihren Ansturm abbrechen.
    [spoil]



    [/spoil]
    Nach einer Weile endete der Beschuss, die Flamen begannen zu schrumpfen und gaben endlich wieder den Blick auf das Schlachtfeld frei. Eine schwarze Masse bewegte sich schnell auf die hinteren Reihen der imperialen Armee zu. Feuerbälle trafen die 200 Fluchritter, doch sie ritten einfach weiter.



    Im Gegensatz zu Valreks Armee besaßen sie scheinbar jemanden der in der Kunst der schwarzen Magie stark genug war um das Feuer für kurze Zeit abzulenken. Die Fluchritter überrannten die Bidhandkämpfer und Bogenschützen in den hinteren Reihen.
    [spoil]


    [/spoil]„Das ist Victor, der Graf von Nachthafen!“ rief Aren. Die Ablenkung durch die Fluchritter gab ihnen endlich die Möglichkeit selber an der Schlacht teilzunehmen. Viele Skelette waren bereits gefallen als Valreks Vampirgarde und die Blutdrachen sich auf die Stirländer stürzten. Walach hielt direkt auf die Feuermagier zu um sie in den Nahkampf zu verwickeln. Die Rüstungen der Blutdrachen waren gefärbt mit dem Blut von Rittern, Magiern und Drachen. Auf kurze Distanz würde die Macht dieses Blutes für eine Weile jegliche Magie in der Nähe neutralisieren und die Magier für kurze Zeit am zaubern hindern.
    [spoil]


    [/spoil]Valrek hatte mit seinen Gegnern weniger Glück. Anstatt alter Männer mit Holzstäben sah er sich Priestern und Hexenjägern gegenüber. Eine Silberkugel zischte an seinem Gesicht vorbei während er sich unter einem rot glühenden Hammer duckte und dem Priester sein Schwert in den Bauch rammte. Einige Hexenjäger mit silbernen Schwertern stellten sich ihm in den Weg, nur um von Fluchrittern und einem Vampir in schwerer Rüstung und Federmausflügeln am Helm überrannt zu werden. Von Carsteins sah man selten in solchen Rüstungen, die meisten Vampire zogen die Schnelligkeit dem unzuverlässigen Schutz durch etwas Metall vor.



    Nach dem Verlust der Magier, Hexenjäger, Ritter und Kriegspriester floh der Rest der Stirländer, ihre Armee verstreute sich in alle Richtungen. Sie warfen ihre Standarten weg auf denen noch immer groß geschrieben stand "Sieg oder Tod!". Die Fluchritter hefteten sich an ihre Fersen, kein Sterblicher sollte diese Hügel lebendig verlassen. Mehr als die Hälfte der Blutdrachen lagen tot und verbrannt am Boden, man würde ihre Leichen mitnehmen. Bei einigen bestand vielleicht noch Hoffnung auf Wiederbelebung oder eine spontane Regeneration. Manfred hatte mal mehrere Jahrzehnte als ein Häufchen Knochen und Schlamm verbracht. Die Macht des Vampirismus war immer für Überraschungen gut, einige der mächtigen Ritter würden bald schon wieder in den Reihen ihrer Brüder marschieren. Über 1200 Skelette waren endgültig gestorben, ein kleiner Verlust. Auf dem Schlachtfeld gab es dank den Stirländern mehr als genug frische Leichen. Der Hexenjäger Helmut van Hal war dem Gemetzel entkommen, doch Dieter Roth gehörte zu jenen Unglücklichen die sich auf Befehl der Vampire als Untote in die Heere Sylvanias einreihten. Auch seinem Verwandten dem Kurfürst würde es eines Tages so ergehen wenn es nach Manfred ging.
    [spoil]



    Achja Nekromantie, dadurch werden aus genauso hohen Verlusten wie der Gegner mal eben 600^ ^
    [/spoil]Während der Schlacht in den Gespensterhügeln hatte eine weitere Armee Stirlands mit der Belagerung von Schloss Drakenhof begonnen um den Fürsten der von Carsteins zu vernichten. Valrek musste darauf vertrauen das Manfred sich selbst helfen konnte, im Norden fielen zeitgleich zur Invasion Stirlands weitere Feinde ein. Tiermenschen und Nachtgoblinarmeen überrannten die ungeschützten Teile Sylvanias. Diese Bedrohung musste ausgelöscht werden um danach endlich gegen Stirland in die Offensive zu gehen. Das Fürstentum würde schon bald nicht mehr existieren und von dort aus war es nur noch ein kurzer Weg bis nach Altdorf, wo der Imperator hockte und seine Heere gen Sylvania warf.
    [spoil]


    [/spoil]



    "Es ist gleich wie viele Ihr senden mögt, um mich aufzuhalten, närrischer Mensch, eine ebensolche Zahl an Leichen und mehr noch werde ich zurückschicken. Ich warne Euch nun, denn Euch könnte ihr Anblick sehr missfallen und doch werden sie Euch höchst vertraut vorkommen.Aber kommt selbst wenn Ihr den Mut dazu besitzt, Ihr könnt Zeuge meiner Meisterschaft über Fleisch. und Knochen sein, ob sie bewegt oder tot sind. Ich habe die Absicht ein Festmahl abzuhalten, Sterblicher und nicht einmal die Götter oder euer geliebter Sigmar werden mich daran hindern. Ihr, Karl, werdet eines Tages als verwesende Leiche in meiner Armee marschieren um für das Reich der Nacht zu kämpfen.
    Ich bin Manfred von Carstein, Erbe des Vashanesh und dazu auserkoren die Welt zu beherrschen."

    Manfreds Antwort auf die Drohungen des Imperators



  • 9. Goblins sind ganz einfach bescheuert



    „Kaum eine Kreatur wird im Norden des Imperiums derart gefürchtet wie der Tiermensch. In Grauer Vorzeit noch vor dem Aufstieg des Imperiums wurden tausende Menschen von der unheilvollen Macht des Chaos verdorben. Es entstanden widernatürliche Bestien deren einziger Lebensinhalt die Ausrottung der menschlichen Rasse und die Verehrung der Chaosgötter ist. Wegen ihrer unvorstellbaren Treue gegenüber dem Chaos nennt man sie auch die „Lieblingskinder des Chaos“. Es gibt nichts was sie mehr hassen als Menschen, mit Krieg und Zerstörung brechen sie immer wieder über diese herein. Doch dank ihrer mangelnden Disziplin gelang es ihnen nie ihre Vernichtungspläne zu verwirklichen. Nur selten gelingt es einem von den Göttern gesegnetem Häuptling eine Streitmacht zu vereinen die groß genug ist um selbst das mächtige Imperium zu bedrohen. Die Uneinigkeit ist ihre größte Schwäche, denn angeblich sollen sie uns Menschen zahlenmäßig weit überlege sein. Es existieren dutzende Arten dieser Geschöpfe, doch im Imperium, besonders m Schatten- und Drakenwald, sind vor allem drei besonders zahlreich. Klein und nicht besonders kräftig stellen die Ungors mit ihren Speeren meist die erste Reihe in der Schlacht und erhalten die undankbare Aufgabe den Gegner zu ermüden. Doch sollte man sie nicht unterschätzen, schon so mancher Narr beging diesen Fehler und die hinterlistigen Kreaturen sorgten dafür das er es bitter bereute. Etwas größer und um ein vielfaches gefährlicher sind die Gors. Ausgerüstet mit Beilen, Krummsäbeln und Streitkolben können sie selbst schwer bewaffneten Rittern gefährlich werden. Die Gors sind kräftiger als die meisten Menschen und schwingen gleich 2 Waffen mit unübertroffener Wildheit. Doch selbst sie sind nur Schwächlinge verglichen mit den riesigen Bestigors. Als einzige Tiermenschen verfügen sie über so etwas wie Disziplin und Intelligenz. Sie schützen sich durch die Rüstungen der ermordeten Feinde und mähen mit ihren riesigen Äxten die Gegner reihenweise nieder. Das alles sind nur Schoßtiere verglichen mit den gewaltigen Minotauren. Groß und brutal wie Oger jagt alleine der Anblick der Kolosse jedem Sterblichen Angst ein. Sind wahre Kampfmaschinen, Bestien die an Wildheit alles übertreffen. Sollte es jemals einem von ihnen gelingen die Stämme zu vereinen und eine geschlossene Armee aus Tiermenschen in die Schlacht zu führen wäre der Untergang der Menschheit besiegelt.“
    Über Tiermenschen


    Nach meinem Sieg über die erste Armee Stirlands zogen sich die restlichen Sterblichen aus Sylvania zurück. Sie hatten bereits den endgültigen Sieg gefeiert und mit der Belagerung von Schloss Drakenhof begonnen. Als am Horizont nicht die erwartete Verstärkung sondern das Fledermausbanner auftauche rannten sie gen Süden. Ihre „Sieg oder Tod“ Standarten ließen sie wie immer zurück, ich verstehe bis heute nicht warum die Imperialen diesen Spruch so sehr lieben und gleichzeitig jedesmal ignorieren. Doch es gab nicht nur Siege in dieser Zeit, im ehemaligen Süden der Ostmark erlitt das Reich der Nacht herbe Rückschläge. Die Städte Kiel und Nachtdorf galten seit 500 Jahren als unabhängig von der Ostmark, daher war es ein leichtes gewesen diese Rebellen zu überwältigen...doch sie waren nicht sicher. Nachtgoblins gruben Tunnel bis nach Nachtdorf, brachen aus dem Boden und ermordeten den gerade erst ernannten Baron. Tiermenschen rotteten sich in den Wäldern nahe Kiel zusammen um die Ostmark anzugreifen, eigentlich kein Problem für Sylvania. Sollten sie sich doch mit den Imperialen prügeln. Leider erkannten die Tiermenschen nicht den Unterschied zwischen Städten des Reichs und denen Sylvanias. Um eine solche Verwechslung bei den Lesern meiner Chroniken zu verhindern hier ein einfaches Beispiel.



    Imperiale Stadt



    Sylvania


    Man kann den Unterschied erkennen, nehme ich an. Jedenfalls wenn man klüger als ein Goblin oder Tier ist.
    Valrek



    Südliche Ostmark, Nachtdorf IK 2524




    [spoil]


    [/spoil]
    Mit Nachtgoblins hätte er niemals gerechnet, ihre Festungen und Höhlen lagen weit entfernt. Noch hinter den letzten Zwergenstädten. Wozu gab es diese bärtigen, kleinen Mistkerle überhaupt wenn sie nichteinmal 4000 Goblins bemerkten die sich durch ihre Tunnel schlichen? Valrek machte sich wegen dieser Schlacht nicht wirklich Sorgen, niemals würde er gegen etwas so niederes wie einen Goblin verlieren. Seine Katapulte würden die Palisaden Nachtdorfs einreißen damit er diesen kleinen Störenfrieden den Hals umdrehen konnte. So lautete zumindest der Plan, vielleicht hätte er ihn den Goblins mitteilen müssen? Die dachten nämlich im Moment gar nicht daran nach den Regeln zu spielen. Die Hälfte von ihnen lief einfach aus dem Südtor heraus und stellte sich dreist vor den Untoten auf.


    [spoil]


    [/spoil]
    Die restliche Hälfte der Goblins war klüger und blieb in der trügerischen Sicherheit der Stadt. Geschrei ging durch die Reihen der Nachtgoblins, solange bis fast 2000 von ihnen plötzlich zur Seite ausschwenkten. Was Valrek zuerst für einen plumpen Flankierungsversuch hielt war...er wusste ehrlich gesagt nicht was es war. Die Goblins liefen um die Palisade herum, drehten eine halbe Runde um die Stadt und verschwanden durch das Nordtor.
    „Ähm...“ Valrek blinzelte überrascht „Was zum...was solls, Angriff!“ Seine Truppen fegten die restlichen Goblins am Südtor davon.


    ...


    Gakka sah sich immer wieder unruhig um während er die anderen Goblins auf die Untoten zu marschierten. Sie beunruhigten ihn nicht unbedingt, er hatte viele Leichen gesehen, die meisten kämpften nicht besonders gut, was daran lag das sie tot waren. Die Toten vor ihm machten zwar einen recht lebendigen Eindruck aber das bildete er sich sicherlich nur ein. Etwas anderes machte ihm dagegen sehr zu schaffen und zwar der Goblin neben ihm.
    „Bis du sicher dat kaine Elfen in da Nähe sin?“
    „Ja“ antwortete Gakka langsam
    „Ich kann se riechen, glaich kommn se, die Elfen mit ihrn großn Schwertern.“
    „Dat bildest du dir ain.“
    „Nein! Ich riech se doch.“
    „Ich seh kaine Elfen nich.“
    „Sie könn hinter uns sain, miese große Bastarde. Sin immer da wo man nich denken tut das sain tun könn.“
    Die Anderen, angesteckt von der Panik des Goblins begannen sich umzudrehen, in der Erwartung das gleich Pfeile ihren Rücken durchbohrten.
    „Da isn Stadtding im Weg is.“
    Wenn auch nur der kleinste Verdacht auf die Anwesenheit eines Hochelfen bestand gerieten Goblins für gewöhnlich völlig außer Kontrolle. Es glich einem Wunder das sie nicht gleich schreiend in die Berge verschwanden. Stattdessen entschlossen sie auf der anderen Seite nach Elfen zu suchen. Nur die „Mutigsten“ unter ihnen wagten den Weg um die Stadt herum und selbst sie erschöpfte die Suche so sehr das sie lieber gleich in der Stadt verschwanden.
    (Irgendwie muss man die Dummheit der KI ja erklären...)



    Die Fluchritter verfolgten die Nachtgoblins und erschlugen in dem dichten Gedränge hunderte der kleinen Viecher.


    [spoil]


    [/spoil]
    Doch noch hatten sie die kleine Goblinhorde noch nicht mal angekratzt. Zu Tausenden liefen sie aufgescheucht durch die Stadt und teilten sich in größere Gruppen auf. Gerade als Valrek der Infanterie befehlen wollte vorzurücken schoss vom Osten Nachtdorfs blaugrünes Feuer auf sie zu. Die merkwürdigen Flammen hüllten eine Einheit der Verfluchten ein. Nachdem das Feuer verschwand brachen diese Elitekrieger einfach in sich zusammen und blieben leblos liegen. Auch andere traf dieses Schicksal, nur dreimal schossen die Schamanen der Goblins und doch töteten sie über 500 Untote.


    [spoil]





    [/spoil]
    Danach waren endlich die Blutdrachen heran.


    [spoil]


    [/spoil]
    Walachs Männer hatten ein untrügliches Gespür für Magier, neben Paladinen ihr liebstes Blut. Valreks Spürnase für das süße Blut von Jungfrauen nütze ihm in der Schlacht eher wenig. Ohne ihre Schamanen waren sie nur noch aufgedrehte Kinder die zufällig ein paar rostige Dolche gefunden hatten. Keine große Herausforderung für die Vampire und restlichen Untoten Valreks. Nachtdorf war wieder ein Teil Sylvanias, sollte Aren sich mit der Garnison Mortheims um die angeblichen Tiermenschen nahe Kiel kümmern. Valrek würde nicht seine Zeit damit verschwenden merkwürdigen Gerüchten nachzugehen. Vermutlich hatte irgendein Bauer bloß ein paar Ziegen an ein Rudel Wölfe verloren, die Sterblichen waren einfach nur lächerlich. Sein Ziel war ganz klar, jetzt da er den Norden wieder gesichert hatte musste Manfred ihm einfach erlauben den ersten Angriff auf Stirland zu führen. In Gedanken jagte er bereits Halblinge durch brennende Straßen und ließ den Kurfürsten als Marionette in seiner Armee marschieren.


    [spoil]


    [/spoil]


    Südliche Ostmark, Kiel IK 2524


    [spoil]


    [/spoil]
    Tote Soldaten wissen nicht was Müdigkeit ist, sie kennen Begriffe wie Angst nicht. Sie stehen treu zu ihrem Meister um selbst sein Grab noch zu schützen. Sie brauchen keinen Schlaf, Tag oder nacht ist ihnen gleich. Sie sind die besten Kundschafter aller Zeiten, auch wenn es recht schwer werden kann ihrem praktisch nicht vorhandenem Hirn Informationen zu entlocken.
    Sie waren zu dritt. Drei Skelette, gehüllt in rostige Rüstungen die sie schon zu Lebzeiten nicht schützen konnten, standen unbeweglich wie Statuen auf einem Hügel am Waldrand. Das Dickicht ragte wie eine schwarze Wand bedrohlich vor den drei Figuren auf während seltsame Geräusche heraus drangen. Leidenschaftslos betrachteten die Toten das Unterholz, wer keine Gefühle hatte dem waren Emotionen fremd, für diese Geschöpfe gab es nur ein einziges Ziel, zu dienen. Die Zweige knackten, aus der Finsternis trat ein einsamer Minotaur hervor. Er sog mit seiner übergroßen Nase geräuschvoll die Luft ein und schüttelte in seinem Unmut angewidert den hässlichen Kopf. Der unangenehme Geruch des Todes führte den Blick des Monsters zu den drei Gestalten auf dem Hügel. Schatten sprangen in seinem Rücken umher, bewegten sich lautlos durch den Wald und das Unterholz. Der Minotaur schnüffelte unsicher weiter und die Gedanken „rasten“ in seinem schweren Schädel. Er hasste die Toten, sie ignorierten Pfeile oder Wurfspeere. Anders als Sterbliche wichen sie nicht angstvoll zurück wenn er auf sie zu stürmte. Seine Kraft ließ sie unbeeindruckt, sein Gebrüll ertrugen die Toten reglos. Sie fürchteten nichts, doch am wichtigsten, sie waren immer verdammt viele. Hinter ihnen lauerten normalerweise ihre Herren, die die mit kaltem Feuer brennen. Sie trinken Blut und galten selbst bei den Tiermenschen als gefährliche Feinde. Doch der Götter Wille, düster und versteckt, trieb den Minotauren weiter vorwärts, nach Kiel. Dieser Haufen Steine musste zerstört werden damit die Götter ihr Opfer erhielten. Das Chaos selbst musste zu diesem Ort getragen werden und von dort aus in die ganze Welt. Der Minotaur blickte zurück zu der Wand aus Dunkelheit und Holz in der er sich so sicher gefühlt hatte. Er sah wieder zu den Toten und da machte es in seinem langsamen Hirn klick. Es gab nur diese drei. Er heulte gespenstisch auf, hob seine gewaltige Keule und führte den Sturm der Tiermenschen zum Angriff.





  • 10. Der Tiemenschensturm


    „Der Imperator, einst treuer Freund der Menschheit hat euch alle aufgegeben, er hat euch verraten. Er spricht von Unterdrückung, von einer Schreckensherrschaft des Bösen in den Landen Sylvanias. Von einer unheilbaren Seuche die in euch allen heranwächst. Er fürchtet die Saat des Untodes und die Herren der Nacht. Vor kurzem fielen mehrere Tausend Soldaten Stirlands in unserem schönen Fürstentum ein. Sie eroberten Schwartzhafen und brannten es nieder. 15.000 Menschen aus eurem eigenen Volk wurden verbrannt oder erschossen bevor es den mutigen Kriegern der Nacht gelang das Wüten der Imperialen zu stoppen. 15.000, an einem einzigen Tag grausam abgeschlachtet und wofür? Dafür das sie sich weigern in die Kirche zu gehen! Bis vor kurzem hatte jeder Einwohner Sylvanias noch die Wahl, entweder für den Imperator oder Manfred kämpfen. Der Imperator jedoch ist endgültig dem Wahnsinn verfallen, wer weiß was die Chaosgötter ihm des Nachts zuflüstern. Er will sämtliches Leben und Unleben in diesem Land auslöschen, es vollständig niederbrennen. Die Aristokratie der Nacht fordert jeden auf sich den Heeren der Nacht anzuschließen um eure Heimat zu schützen.
    Wer zwei Leichen mitbringt wird auf der Stelle zum Offizier befördert.
    Der Tod gilt nicht als Ausrede.“






    Achja, ist es nicht wunderbar das Mootland? Tausende Halblinge wuseln umher und kraulen sich die Füße. Die Städte haben noch bodenständige Namen wie Birnbaum oder Grünhügel. Kühle und friedliche Wälder, winzige Flüsse voller Halblingkinder. Stirländer die neidisch auf dieses Stück ihres ehemaligen Landes blicken und alle Halblinge verfluchen. Ein Volk dessen Krieger seit jeher nur einen einzigen Zweck auf dem Schlachtfeld erfüllten, hinten stehen und kochen. Diese Idylle, diese weiten Ebenen, überzogen mit den goldenen Ähren des Mootländer Getreides. Blühende Landschaften inmitten der Ruine Namens Stirland. Ja so sah es dort damals aus im Land der Halblinge. Zum Glück war ich nicht alleine dort, sondern mit meiner Armee. Feuer und Schwerter können eine solch schöne Landschaft ziemlich verändern. Jeder Einwohner Sylvanias wurde eingezogen, jede Leiche ausgegraben und jede noch so finstere Kreatur geweckt um zum Gegenangriff anzusetzen und gleichzeitig die Grenzen zu verteidigen. Ja ich kann mit berechtigtem Stolz sagen das ich, Valrek von Carstein, damals die größte Armee der alten Welt kommandierte.
    *hust* Lügner *hust*
    Was?!
    In der Welt von Warhammer galt es als recht normal das Sterbliche während des Schreibens eines Buches wahnsinnig wurde. Am Ende betete man entweder das Chaos oder einen Baumstamm an. Als Unsterblicher dagegen war es vollkommen unnormal Stimmen zu hören.
    Du erzählst das ganze nicht richtig sondern nur aus deiner wirklich sehr eingeschränkten Perspektive.
    Ich hoffe für dich das du kein Baumstamm bist, ansonsten werde ich dich anzünden.
    Merkwürdig, die meisten Leute denken eigentlich zuerst an Chaosgötter wenn sie Stimmen hören. Bist du nicht neugierig welcher von ihnen ich bin?
    Solange du nicht dieser wahnsinnige Slaanesh bist ist mir das ziemlich egal und jetzt geh weg.
    Was hast du gegen Slaanesh? Er ist doch einfach wundervoll, der junge Lord des Chaos, der dunkle Prinz. Herrscher der Lust, Meister der Verführung und König der Versuchung. Obendrein sehe ich auch noch unglaublich gut aus.

    ...
    VERSCHWINDE!
    Ich bin eigentlich auch nur hier damit du meine Beteiligung an der ganzen Geschichte nicht unter den Tisch kehrst. Ich wollte noch eine Weile still sein aber diese ganze Angeberei tz tz tz.




    Platz 23 von 25 Fraktionen. Das würde ich nicht als das größte Heer der Welt betrachten.

    Wo um alles in der Welt kommt das Bild her?
    Oh ich verbringe meine Zeit damit solche Statistiken aufzustellen, der Krieg in der Chaoswüste ödet mich langsam an. Ich verzaubere einen Stamm Barbaren mit meinem fantastischen Aussehen, wickle ihre Gedanken ein und bringe ihnen bei nach meiner Art der unendlichen Liebe zu leben und dann puff! Kommen Khornes Schläger oder Tzeentchs Magier und bringen sie alle um. Es ist manchmal wirklich deprimierend. Dabei sehen meine Krieger und vor allem Kriegerinnen immer so schön aus. Du solltest mal meine Dämonetten sehen, sterben leider immer sehr schnell da sie keine Rüstung tragen aber bei Khornes winzigem Hirn, sie sehen hinreißend aus! Ihre Meisterschaft mit der Peitsche ist unübertroffen, zumindest in allen Bereichen außerhalb des Schlachtfeldes.
    Aha, jedenfalls marschierte ich mit der Erlaubnis Manfreds gegen das Mootland mitten im Herzen Stirlands. Die Halblinge hatten dem Kurfürsten erlaubt dort eine Streitmacht zu versammeln, vermutlich fühlten sie sich so sicherer. Als...
    Du hast den Tiermenschensturm bei Kiel vergessen.
    Da waren keine Tiermenschen.
    Das behauptest du nur weil es dir unangenehm ist das du unrecht hattest. Es gab Gerüchte über einen massiven Angriff der Tiermenschen, du hast sie ignoriert und der ganze Norden Sylvanias fiel ihnen in die Hände.
    Nein, daran würde ich mich erinnern und jetzt raus aus meiner Geschichte verdammt nochmal!
    Doch da waren Tiermenschen, schließlich habe ich sie dort hingeschickt. Diese hässlichen Biester verehren mich aus irgendeinem Grund. Vermutlich sehen sie in mir die unerreichbare Vollkommenheit, das strahlende Licht der Schönheit die ihnen verwehrt bleibt.
    Selbst wenn deine Tiermenschen angriffen ist es unwichtig. Du bist der Schwächste aller Chaosgötter, also verzieh dich!
    Jaja immer auf die Kleinen. Ich bin vielleicht nicht der Mächtigste aber dafür bei weitem der Schönste. Sieh dir doch nur mal diese Gesichtsruine Nurgle an! Ein Haufen giftiger Abfall der die ganze Zeit Seuchen verbreitet und seine Anhänger verfaulen lässt bis sie schlimmer aussehen als ein Zombie. Ich verstehe bis heute nicht was die Leute an ihm finde. Er läuft im Norden umher, saut alles ein und ruft ununterbrochen „Nurgle liebt seine Kinder, Nurgle liebt seine Kinder.“ Was soll das überhaupt bedeuten? Wer will denn von so etwas ekelhaftem geliebt werden solange es mich gibt! Ich bin prächtig, wunderschön und so intelligent das es fast schon wehtut. Niemand sieht so vollkommen aus wie ich, meinen Anhängern verleihe ich Schönheit, Anmut und die Macht den Willen der Menschen zu brechen. Leider macht sie das ein wenig verrückt und sie bringen sich bei immer merkwürdigeren Orgien ausversehen um aber sie sehen dabei wenigstens gut aus. Wenn ein Nurgleanhänger stirbt muss man vor dem Begräbnis erstmal die matschigen Reste aufwischen.
    Schon gut! Ich berichte über den Sturm der Tiermenschen aber sei still.
    Gut, Vampire sind scheinbar wirklich nicht so dämlich wie alle immer sagen.





    Südliche Ostmark/Nördliches Sylvania, Kiel IK 2524


    [spoil]


    [/spoil]
    Nachdem eine Meute aus 3000 Tiermenschen über den Norden Sylvanias hereingebrochen war und Kiel erobert hatte sandte man eine Nachricht zu Valrek, mit dem Befehl sich um die Bestien zu kümmern. Allerdings ignorierte er die Ereignisse im Norden und marschierte tiefer in Stirland ein. Aren von Carstein, Manfreds offizieller Erbe (der wertloseste Titel in der Aristokratie der Nacht) wurde mit allen verbliebenen Truppen ausgesandt um die Tiermenschen aufzuhalten bevor sie auch den Rest des Landes verwüsten konnten. Einige hundert zurückgebliebene Sterbliche, dazu eine ganze Menge einfacher Skelette. Sämtliche Fluchritter ritten mit Valrek gen Westen um die Offensive gegen das Imperium voranzutreiben und den Krieg auf feindlichen Boden zu tragen. Seine einzige brauchbare Einheit war Manfreds persönliche Garde, sie bestand aus den Geistern schwarzer Magier und Nekromanten.




    Die Reste ihrer bösartigen Kräfte manifestierte sich in Form von Sensen die sie unermüdlich schwingen. Die verfluchten Klingen durchdrangen härtesten Stahl, Zwergenpanzer und die dicke Haut der Minotauren. Vor den Toren der Stadt standen sich die beiden Armeen gegenüber, die Bestien aus den Wäldern laut brüllend und kreischend, die Sterblichen versuchten sich beim Anblick der Minotauren nicht in die Hosen zu machen und die Skelette ignorierten den Feind eh bis er direkt vor ihnen stand. Vom Rücken seines Pferdes aus beobachtete Aren unberührt wie die Minotauren damit begannen sich durch die Reihen seiner sterblichen Krieger zu prügeln.


    [spoil]


    [/spoil]
    Die gewaltigen Wesen überrannten seine Milizen aus den Dörfern Sylvanias einfach ohne große Mühe. Sie schlugen Breschen in die mit ihren riesigen Äxten die Bestigors stießen. Aren war das ganze noch immer egal, tote Menschen ließen sich leicht wiederbeleben, bei Skeletten war das immer recht schwierig. Jemanden zum zweiten mal aus dem Schlaf des Todes zu reißen erwies sich als sehr anstrengend. Nach einer Weile erreichte die Masse der Tiermenschen die Reihen der Skelette, viel zu schnell stießen sie vor.


    [spoil]


    [/spoil]
    Bevor Aren sich lange darüber wundern konnte sah er wie die restlichen Sterblichen sich vom Schlachtfeld stehlen wollten. Er musste seinen Leibwächtern nichts sagen, ohne auf den Befehl zu warten trieben sie ihre Nachtmahre in Richtung der Flüchtenden. Gnadenlos machten sie die Feiglinge nieder, vielleicht gaben sie im Untod bessere Soldaten ab. Ein gewaltiges Brüllen lenkte ihn ab und wie sich herausstellte gerade noch rechtzeitig. Hunderte Bestigors und ein dutzend Minotauren hatten seine Flanke umgangen und stürmten auf ihn zu.


    [spoil]


    [/spoil]
    Mit einem kalten Lächeln und einer einfachen Handbewegung entfesselte er Manfreds Geschenk. Aus dem Boden wuchsen Skelette die einige Zentimeter über dem Boden schwebten. Sie schwangen ihre Sensen während sie auf die Minotauren und Bestigors zu stürmten. Mit ihren magischen Waffen schlugen sie sich ohne große Mühe einen Weg durch die Reihen der Tiermenschen. Während ihre schwarzen Umhänge im Wind flatterten und die blutbefleckten Sensen durch die Luft wirbelten wirkten sie wie die Schnitter des Todes persönlich.


    [spoil]



    [/spoil]
    Selbst die Minotauren streckten sie einfach nieder als wären es einfache Menschen. Letztendlich siegten die Skelette über die Tiermenschen, die Bestien kämpften sich müde. Während sie sich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten konnten wirkten die Skelette nicht anders als zu Beginn der Schlacht. Selbst ihre Raserei konnte der Macht des Untodes nichts entgegensetzen.


    [spoil]



    [/spoil]





    Valrek betrachtete die goldenen und grünen Ebenen vor sich, noch vor Tagesanbruch würden sie von Leichen übersätes Niemandsland sein. Die besten Krieger der vergangenen Jahrtausende ritten oder marschierten an seiner Seite. Die Verfluchten waren Krieger aus längst vergangenen Zeiten, Barbarenkönige und Helden. Gemeinsam mit den Fluchrittern würde sie nichts aufhalten können, außer vielleicht das, im Licht der untergehenden Sonne glänzende Heer, Stirlands. Der Kurfürst persönlich führte die Truppen bei Eicheschatten an. Vom Mootland aus konnten die Heere der Untoten bis nach Wurtbad, der Hauptstadt Stirlands. Das dünn besiedelte Fürstentum hatte den Herren der Nacht nichts entgegenzusetzen.


    [spoil]


    [/spoil]




  • 11. Das Land der Halblinge




    „Das Volk der Halblinge, ein geheimnisvolles, stolzes und traditionsreiches Volk das eine wichtige Rolle in der Welt einnimmt...so würde es vermutlich ein Chronist aus Altdorf ausdrücken der sich beim Imperator einschleimen möchte oder ein verzogener Adliger aus dem Norden. Ich dagegen sage das sie kleine, nutzlose Bastarde sind die man aus dem Imperium rauswerfen sollte. Die Menschen des Nordens finden Halblinge süß, interessant und halten sie für meisterhafte Köche, wir im Süden dagegen beschreiben das kleine Volk nur mit zwei Worten: verschlagen und verfressen. Oft wird uns vorgeworfen wir wären unfair zu den kleinen Biestern und würden sie nur als Halbmenschen sehen, was natürlich falsch ist. In unseren Augen sind sie nicht mal halbe Menschen! Diese Fressmaschinen sind Verwandte der Oger, wie könnten sie da auch nur einen Tropfen menschlichen Blutes in sich haben? Im Imperium der Menschen haben sie nichts verloren, sollen sie in die Königreiche der Oger ziehen. Deren Lieblingsessen ist zwar Halblingsfleisch aber das ist nicht unser Problem. Kein Wunder das nur ein Imperator der allgemein als verrückt angesehen wurde ihnen ein eigenes Fürstentum schenkte. Nicht nur das dafür weite Teile Stirlands geopfert wurden, den Halblingen wurde auch ein Sitz im Rat der Kurfürsten gewährt! Damit können sie bei der Wahl eines Imperators unter den Kurfürsten mit abstimmen!




    Diese Wesen sollen entscheiden dürfen wer das mächtigste Reich der Welt beherrscht, das ist lächerlich. Nicht umsonst führte der große Marius Leitdorf, Fürst unseres südlichen Nachbarn Averland, einen Vernichtungskrieg gegen die Halblinge. Während die Fürsten des Nordens Marius als vollkommen wahnsinnig hinstellten sammelte sich das größte Halblingsheer aller Zeiten.



    Zu Tausenden zogen sie in den Kampf gegen Averlands mutige Recken, aus offensichtlichen Gründen gewannen die Kleinen keine einzige Schlacht. Leider wurde Marius von den Kriegern eines Ogerstammes gestoppt. Oger fressen gerne und Halblinge können kochen, noch dazu stand ihre Lieblingsspeise kurz vor der Vernichtung. Doch diesmal haben wir Menschen einen wasserdichten Plan. Das Reich der Vampire marschiert im Stirland ein, anstatt den verhassten Feind auf unserem eigenen land zu stellen sammeln sich unsere Truppen im Mootland. Der Krieg wird das Reich der kleinen Bastarde in Flammen aufgehen lassen. Verlieren wir wird Mootland von den untoten Horden verwüstet, siegen wir stehen die Truppen Stirlands bereits am richtigen Ort um unser Land zurückzuerobern...“



    Achja ich liebe die Worte dieses Stirländer Gelehrten, das einfache Volk würde sich deutlich kürzer fassen, vermutlich mit den Worten „Sterbt Unmenschen!“ oder „Verreckt doch alle und gebt das Mootland zurück!“ Aber egal, meine Armee überquerte die Grenze des Mootlands und abgesehen von einem kleinen Zwischenfall versuchten die Halblinge nicht groß zu kämpfen, sondern versteckten sich wie üblich hinter den imperialen Soldaten Stirlands, die Halblinge leider hassen.



    An der Grenze zum Mootland, IK 2524


    [spoil]


    [/spoil]
    Über 2500 Soldaten der imperialen Armee sollten sich hier in der Gegend unter dem Befehl des Kurfürsten persönlich sammeln um den Vormarsch der Untoten zu stoppen. Doch bevor sie auf die menschlichen Truppen stießen stellte sich ihnen noch ein anderer Feind in den Weg. Zu Hunderten wuselten die Halblinge vor Valreks Armee hin und her. Gemeinsam mit Walach und 2000 Untoten stand er dem merkwürdigen Haufen gegenüber und wusste nicht recht was er davon halten sollte. Pfeilwolken gingen auf sie nieder, nur um wirkungslos von Knochen abzuprallen. Einer bohrte sich in das tote Fleisch von Walachs Schulter der nur, weiterhin gelangweilt, zu den Halblingen rüber sah.
    „Warum werde eigentlich immer ich von irgendwelchen Geschossen getroffen?“ Feuerbälle, Pistolenkugeln, Bolzen und jetzt auch noch lästige Pfeile. Als die Halblinge merkten das der Beschuss keinerlei Wirkung erzielte brachten sie eine Art...Schleuder nach vorne, genau konnten die Vampire das primitive Ding nicht erkennen. Aus den Reihen des kleinen Volkes erschallte der zweit berühmteste Schlachtruf der Halblinge „Zum Sieg! Zum Sieg! Für Mootland!“ Ein Kessel flog über die untote Armee und eine merkwürdige Flüssigkeit verteilte sich über die ausdruckslos drein blickenden Skelette und Vampire.




    „Ist das...Suppe?“ fragte Valrek verwirrt
    „Das ist nur die Geheimwaffe der Halblinge, das Suppenkatapult.“ antwortete Walach, der die kleine Armee vor ihnen noch immer ignorierte.
    „Das ist nicht dein Ernst, oder?“
    „Doch, während einer Schlacht gegen Grünhäute breiteten sich die Kämpfe auf die Feldküche aus, wo der Halblingkoch einem Goblin den Schädel spaltete, das ganze Blut landete in der Suppe. Vor lauter Wut warf der Halbling den Kessel auf die feindliche Armee und den Kopf des Orkhäuptlings. Die Suppe fraß sich durch die Haut der Feinde, die ganze Armee floh Hals über Kopf.“
    Die Halblinge erwarteten scheinbar irgendeine Reaktion der Untoten, am besten natürlich die panische Flucht der ganzen Armee. Nun ja die Skelette rochen jetzt zwar leckerer aber wirklich schaden konnte die Suppe ihren Knochen nicht. Walach hatte das ganze satt, diese lächerlichen Wesen versperrten ihm den Weg zur nächsten Schlacht. Der Blutdrache ritt näher an die Halblinge heran und zeigte seine spitzen Zähne, ein kurzes Fauchen reichte bereits um die Einwohner des Mootlands zu verjagen. Dabei riefen sie den berühmtesten aller Halblingsschlachtrufe „Zurück! Zurück! Nach Mootland!“ Die panischen Halblinge trafen auf die Reihen der anrückenden Stirländer und machten sich aus dem Staub.


    [spoil]


    [/spoil]
    500 Fluchritter begleiteten Valreks Streitmacht, alle die Sylvania aufbieten konnte, die untoten Krieger stürmten den Imperialen entgegen und brachen tief in ihre Reihen ein.


    [spoil]


    [/spoil]
    Kriegspriester des Sigmar führten die Infanterie des Reichs an, ihre gewaltigen Hämmer leuchteten und glühten als sie sich durch die Skelette prügelten.




    Kurz darauf marschierten an der linken Flanke weitere 1500 Mann auf, um sich auf die bereits weit verteilten Truppen Sylvanias zu stürzen.


    [spoil]


    [/spoil]
    Die Fluchritter hielten ihren Vormarsch mit spielender Leichtigkeit auf und verschafften Valrek Zeit Krieger aus der Schlacht zu lösen um der Verstärkung Stirlands etwas entgegenzusetzen.


    [spoil]


    [/spoil]
    Walach und seine Blutdrachen beteiligten sich bisher nur wenig an der Schlacht, er suchte nach hochwertigerer Beute als normalen Soldaten. Die Sigmarpriester wären seine Aufmerksamkeit vielleicht sogar wert gewesen aber er hatte ein deutlich interessanteres Ziel. Umgeben von einigen dutzend Rittern des Raben sah er die Rüstung und den goldenen Lorbeerkranz des Kurfürsten. Die Aussicht darauf mit Alberich, dem Fürsten Stirlands die Klingen zu kreuzen trieb ihn immer schneller in die Richtung der Ritter.




    Sie stürmten aufeinander zu und mit nur einem einzigen Streich durchdrang Walachs Runenklinge den Panzer des Kurfürsten, der tot von seinem Pferd fiel. Als die Stirländer sahen wir ihr Fürst fiel erinnerten sie sich wieder daran das sie gerade ihr Leben zur Verteidigung von Halblingdörfern ließen. Sie rannten davon und wie immer ließen sie die berühmten Standarten des Imperiums zurück, Sieg oder Tod. Warum schreibt man diesen Spruch überall hin wenn man sowieso davon rennt?


    [spoil]


    [/spoil]
    Valrek und Walach stiegen von ihren Pferden, durchsuchten den Leichnam des Fürsten und ließen sich dann erstmal einen verwundeten Stirländer bringen.
    „Das ist nicht euer Fürst.“ sagte Valrek zu ihm ohne dessen klaffenden Wunden zu beachten
    „Das ist Kurfürst Heinrich.“ antwortete der Mensch schwach „Bitte, verbindet die Wunden.“
    „Was ist mit Alberich passiert?“
    „Erschlagen, von Tiermenschen und jetzt, bitte, meine Wunden.“
    „Wozu? Nach dem Tod wirst du gemeinsam mit deinem Fürsten sicherlich einen guten Soldaten in meinem Heer abgeben.“


    [spoil]


    [/spoil]






    Das Mootland war an das Reich der Nacht gefallen, der Kurfürst tot und ein Großteil der Armee Stirlands vernichtet. Dazu kam noch die Tiermenscheninvasion im Westen Stirlands, der der alte Fürst zum opfer gefallen war. Eigentlich die perfekte Gelegenheit um dem wankenden Fürstentum den Todesstoß zu versetzen, das dachte ich zumindest. Doch zur selben Zeit marschierten 5000 Mann aus der Ostmark in Sylvania ein, mit dem Ziel Mortheim zu besetzen. 5000 ist keine große Zahl doch die Qualität ihrer Truppen übertraf alles was Sylvania zur Verteidigung aufbieten konnte. Ein dutzend Feuermagier, jeweils 200 Hexenjäger und Sigmarpriester, 500 schwarze Ritter vom Orden des Totengottes Morr, 200 Mann vom Orden der blutroten Ritter, zwei dutzend Oger, fast 1000 Mann der berüchtigten Totenköpfe, 500 Pikeniere aus Nuln und viele andere Söldner oder Eliteregimenter der Ostmark. Die besten Soldaten des ganzen Fürstentums hatte man versammelt um den Vampirismus aus dem ehemaligen Süden der Mark zu tilgen. Nur die Blutdrachen und Fluchritter könnten diesen Angriff vielleicht abwenden, doch die marschierten unter meiner Führung tiefer nach Stirland hinein. Das hinderte Aren nicht daran eine eilig aufgestellte Armee gegen die Streitkräfte der ostmark zu führen, dieser armselige Narr.


    [spoil][/spoil]


    Den Halblingen krümmte ich im übrigen kein Haar. Ihre Resistenz gegen jegliche Art der Magie machte sie unbrauchbar für meine Armee, mal ganz abgesehen davon das kein Vampir gerne mit Halblingzombies gesehen wird, das sähe lächerlich aus. Allerdings versprachen sie bis zu meiner Rückkehr Blut in ihre besten Rezepte einzubauen, viel Blut.



  • 12. Invasion der Ostmark




    Im Imperium gibt es viele verschiedene Ritterorden, einige fanatische Anhänger Sigmars gegründet während der Kreuzzüge in das ferne Arabien, andere dagegen folgen alten, fast vergessenen Göttern. So wie die in der Ostmark und Stirland entstandenen Ritter des Morr. Morr gilt als einer der ältesten Götter und wurde bereits lange vor der Ankunft Sigmars verehrt. Er ist der Wächter der Seelen, jeder Sterbliche wird eines Tages vor seinen Toren stehen. Die Templer des Morr sind in schwarze Rüstungen gehüllt, ihre Gesichter werden verdeckt von Masken in Form von Totenschädeln, gekrönt mit dem Lorbeerkranz des Imperators. Nur selten reden sie, ihr Leben gilt ganz allein dem Kampf gegen den Untod. Wenige wagen es Nekromanten, Vampire und Schwarzmagier in ihren dunklen Wäldern, Burgen und Sümpfen zu jagen. Sie gehören zu den wenigen Orden die auf Lanzen oder einfache Schwerter verzichten, meistens führen sie silberne Sensen um die Seelen der Untoten zu ihrem Gott zu schicken. Noch nie sah man einen Ritter des Morr ängstlich, selbst im Angesicht gewaltiger Heerscharen halten sie in stummer Entschlossenheit auf den Feind zu. Doch so sehr sie auch die Totenbeschwörer verabscheuen ist das nichts gegen ihren Hass auf Khaine. Der blutbefleckte Gott ist der jüngere Bruder Morrs und wie er ein Gott des Todese. Das vollkommene Gegenteil zu diesen stahlharten Kriegern bilden die Blutroten Ritter, einer der jüngeren Orden des Imperiums. Vor 200 Jahren von einem Adligen aus dem Süden namens Frederici Tolscano gegründet, der mit seinem Geld nichts anderes anzufangen wusste, gelten diese Ritter dennoch als fantastische Kämpfer deren Geschicklichkeit seinesgleichen sucht. In ihren auffälligen, roten Rüstungen bewegen sie sich mit zwei Schwertern beinahe wie Tänzer durch die feindlichen Reihen. Gleichzeitig gelten sie aber auch als Inbegriff der Arroganz, ihr Orden rekrutiert nur unter den reichsten und mächtigsten Adligen des Imperiums. Das Schild betrachten sie als nutzlosen Gegenstand, es war einzig und alleine dem Pöbel gewährt sich feige dahinter zu verkriechen. Die genialsten Schwertmeister der Welt, ganze Heerscharen fallen unter ihren Klingen und selbst die größte Armee muss ihrem Ansturm weichen. Da der Orden nur aus Adligen besteht besitzt er einen, für Ritterorden, unüblich starken Einfluss auf die Politik des Imperiums. Selbst der Imperator darf ihnen keine Befehle erteilen, sie alleine entscheiden an welchen Schlachten sie sich beteiligen. Sie sind die Gecken des Krieges, die Pfauen der Schlacht und die roten Teufel des Krieges. Solange ein General ihre langen und prahlerischen Reden von ihrer überragenden Tapferkeit nach der Schlacht ertragen kann, werden die blutroten Ritter ihn sicher zum Sieg führen...leider haben die meisten Generäle nicht allzu viel Geduld mit eitlen, verzogenen Adligen.




    Morr...wie ich ihn doch hasse. Kein Gott, egal ob er von Menschen, Elfen, Dämonen oder Tiermenschen verehrt wird macht uns ehrbaren Vampiren so viel Ärger. Es gibt nur wenige Dinge die wir fürchten, doch die Templer des Totengottes sind ein Feind vor dem selbst mächtige Blutsauger und Totenbeschwörer fliehen. Ihre silbernen Sensen und Schwerter sind daran nur teilweise Schuld. Es ist die Macht Morrs die uns verjagt, gleich einer magischen Aura schwächt alleine die Anwesenheit der schwarzen Ritter die Macht des Untodes. Zombies und Skelette bewegen sich langsamer, schwarze Magie wird vom Tod selbst abgefangen während er mit aller Kraft nach unseren Seelen greift. Ich bin froh das ich nur selten einem Templer des uralten Gottes gegenüberstand. Um sie vernünftig zu bekämpfen muss man selber stärker sein als der Tod, höchstens die Vampirfürsten können dies von sich behaupten.



    Norden Sylvanias, IK 2524 Sommer


    [spoil]


    [/spoil]
    Verächtlich betrachtete Aren wie das kleine Heer aus der Ostmark sich zur Schlacht aufstellte, nicht einmal 2000 Mann stellten sich dem Erben Manfreds in den Weg. Fast 3000 Untote und eilig zusammengezogene Milizen aus dem Reich der Nacht würden diesen bunt zusammengewürfelten Haufen aus der Ostmark leicht zerschlagen. Mit Verstärkung aus Mortheim könnte er dann die zweite Armee problemlos vernichten. Er trieb seinen Nachtmahr vorwärts, durch die Reihen der Skelette um die Feinden vorm Ansturm mit Manfreds Lieblingsspruch Angst einzujagen, sollten sie ruhig denken das der Fürst persönlich ihr Henker war.
    „Sterbliche Narren! Legt eure Waffen nieder! Dient mir im Leben oder seid meine Sklaven im Tod!“



    Konrad wusste nicht genau was er von dieser lächerlichen Drohung halten sollte die der Vampir ihnen entgegenschleuderte. Seine Hand legte sich auf den Griff der Sense die schon unzählige Seelen zurück zum Gott des Todes gesandt hatte.




    „Der kleine Vampir will sich wirklich mit mir anlegen?“ fragte Ranuccio spöttisch. Der Blutrote Ritter vergaß gerne das die Armee aus mehr als seinen 60 Mann bestand.


    [spoil]


    [/spoil]
    Konrad war auf ihrem Marsch schon einige Male kurz davor gewesen seine Ausbildung zu vergessen und den Adligen einen Arm abzuhacken. Die Templer des Morr zeigten niemals Gefühle, es hieß sie blieben selbst im Angesicht des Todes vollkommen ausdruckslos. Alleine diese lächerlichen Namen die die Ritter sich selbst geben, merkwürdig klingender Schwachsinn aus den kleinen Königreichen im Süden.
    „Nachdem ich ihn und seine merkwürdigen Gestalten vernichtet habe müssen wir in Drakenhof ein Fest feiern, es soll ja früher mal recht ansehnlich gewesen sein.“
    „...“
    „Ich habe immer gehört Vampire sollen sehr stilbewusst leben, schließlich ist Manfred ein Fürst. Immerhin erwartet mich am Ende dieses Feldzuges ein Schloss. Der letzte führte mich in irgendein stinkendes Orkdorf irgendwo am Rand der Welt.“
    „...“
    „Der Orden sollte mich nicht immer an diese abgelegenen Orte schicken, wen interessiert dieses Sylvania schon? Es ist eine Ansammlung von Monstern und gewöhnlichem Pöbel, sollen sich doch diese nutzlosen Söldner aus dem verkommenen Süden darum kümmern. Ich musste einmal mit Abschaum aus Tilea in die Schlacht ziehen, Frederici hätte sich bei ihrem Anblick im Grab umgedreht.“
    „War Frederici nicht selbst aus Tilea?“
    „Wir kommst du auf so etwas? Wegen seinem Namen? Nicht alle Einwohner des Imperiums müssen sich solche gewöhnlichen Namen zulegen wie Franz, Karl oder Konrad.“
    „...“
    In der Zwischenzeit rückten die Untoten näher und die Magier begannen, geschützt durch Pikeniere aus dem entfernten Nuln, die ersten Sprüche zu wirken.


    [spoil]


    [/spoil]
    Durchsichtige Kugeln flogen den Truppen Sylvanias entgegen, über den Köpfen der Skelette explodierten sie und dutzende Feuerbälle hüllten die toten Krieger ein.


    [spoil]



    [/spoil]
    Im Zentrum trafen mehrere Hundert Mann des Totenkopfregiments auf die Hellebardiere und Schwertkämpfer aus dem Reich der Nacht.


    [spoil]


    [/spoil]
    „Wir greifen an.“ sagte Konrad während seine 200 Ritter ihre Waffen zogen.
    „Nicht nötig, ich erledige das schon alleine.“ die 60 roten Gestalten hielten auf die rechte Flanke zu. Konrad ignorierte die Worte des Adligen und führte seine Männer ebenfalls zum Angriff. Die schwarzen Templer krachten in die Reihen der Untoten und überrannten sie ohne großartig langsamer zu werden. Jeder der unter ihren Sensen und Schwertern endgültig starb zerfiel zu Asche während seine Seele den Weg zurück zu den Pforten Morrs fand.


    [spoil][/spoil]


    Selbst die mächtigen Verfluchten konnten den Ansturm nicht stoppen, die Klingen der untoten Krieger glitten von den schwarzen Rüstungen ab und hinterließen nur Kratzer. Die Magie ihrer verfluchten Waffen versiegte, neutralisiert von der Macht Morrs.



    Feuerbälle gingen in den Reihen seiner Armee nieder, die silbernen Sensen der schwarzen Templer verwandelten nach und nach all seine Truppen in einen Haufen Asche. An der rechten Flanke brauchen die Blutroten Ritter durch seine Reihen, beinahe tanzend bewegten sie sich mit ihren zwei Schwertern durch die Skelette.


    [spoil]


    [/spoil]
    Seine untoten Kriegern wirkten unbeholfen verglichen mit diesen Meistern des Schwertkampfes. Zu Hunderten fielen Arens Sterbliche Soldaten unter den Hellebarden der Totenköpfe aus der Ostmark und den Piken aus Nuln. Schon jetzt stand seine Armee kurz davor eingekreist zu werden, man würde sie vollkommen aufreiben.


    [spoil]

    [/spoil]


    Aren spürte mehr als das er es sah wie die Templer des Morr sich zu ihm durchschlugen. Die Macht des Totengottes riss an seiner Seele, versuchte sie in sein Reich zu zerren, in den endgültigen Tod. Zum erstenmal in seinem untoten Leben befiel ihn Panik, so offen mit dem Ende der Unsterblichkeit konfrontiert zu werden jagte selbst die Vampire aus seiner Leibwache in die Flucht.
    [spoil]


    [/spoil]


    Sein Nachtmahr trug ihn vom Schlachtfeld, immer weiter Richtung Süden während das Heer der Ostmark tiefer ins Reich der Nacht vorstieß.


    [spoil]

    [/spoil]




    Für Sigmar und den Ruhm der Ostmark!


  • 13. Der Fürst des Todes


    „Wen wundert es das ausgerechnet Stirland dutzende Orden und Söldnergruppen hervorbringt deren einziger Zweck es ist Untote zu vernichten? Schon seit den Anfängen des Imperiums rennen diese schändlichen Kreaturen gegen uns an, von Nagash, dem König der Toten bis zu den Vampirfürsten Sylvanias. Kein anderes Fürstentum hat wohl so oft mit diesen Abartigkeiten zu tun wie Stirland, Sylvania galt schon immer als unruhiger Nachbar, selbst als es noch Teil des Reichs war. Einige der größten Nekromanten stammten aus diesem verfluchten Land, seit die Vampirfürsten dort herrschen wurde es nur noch schlimmer. Der Untod ist alltäglich geworden, Skelette patrouillieren durch die Straßen, Familienmitglieder und Freunde erheben sich aus ihren Gräbern um wieder auf Erden zu wandeln. Immer wieder dringen Zombies, Ghule, Vampire oder noch schlimmere Wesen in das dünn besiedelte Stirland ein, den imperialen Truppen des Südens alleine gelingt es schon lange nicht mehr der Bedrohung Herr zu werden. Zumindest behauptet der Kurfürst dies recht gerne, gleichzeitig jedoch gelingt es Stirland jederzeit Tausende von Soldaten an der Grenze zum Fürstentum Talabecland zu stationieren. Diese mehr als 2000 Jahre alte Fehde ist nur eines der wenigen Probleme des Reichs, nur den stärksten Imperatoren gelingt es die Fürsten unter Kontrolle zu halten. Viele Scharmützel und sogar Kriege fanden in der Vergangenheit zwischen den Einwohnern des Imperiums statt, zu viele. Jeder hasst den eigenen Nachbarn und verdammt sich somit zu völliger Unfähigkeit. Die Macht der Menschheit hätte die von Carsteins und ihre verdorbenen Diener bereits vor Jahrhunderten vernichten können. Stattdessen begnügt man sich mit der Verteidigung des Reichs, die Soldaten sitzen in ihren Grenzfestungen während der Kampf gegen das Böse einzig und allein in der Hand kleiner Gruppen liegt. Die Templer des Morr, die Ritter der heiligen Sense oder die Regimenter der Hexenjäger. Die berühmtesten unter ihnen sind wohl die Söldner Helmut van Hals und natürlich Helhuntens Erlöser. Joseph von Helhuntens Haufen besteht ausschließlich aus Einwohnern Stirlands, jeder Krieger dieses Regiments verlor seine Familie an die Untoten. Auch wenn das Imperium von Hass und Streit zerfressen ist wird es nicht vor ein paar jämmerlichen Untoten kapitulieren. In den Vampirkriegen siegten wir, im Winterkrieg schlugen wir sie. Nie unterlag die Menschheit den Vampirfürsten, Sigmar selbst wacht über uns und wird die Verderbtheit zurückschlagen.“
    Heinrich, Kurfürst von Stirland vor der Schlacht im Mootland




    Vorderbergen, nördliches Stirland, IK 2524, Sommer


    [spoil]


    [/spoil]
    Seit fast einem Jahr war Ludwig bereits ein Mitglied der Erlöser und bisher erwies es sich als überraschend einfaches Leben. Nur selten kamen in diesem Jahr kleinere Gruppen von Untoten über die Grenze und konnten zum Großteil von den normalen Garnisonen zurückgeschlagen werden. Seit dem großen Winterkrieg verhielten sich die Vampire größtenteils ruhig, doch ausgerechnet jetzt wo er sich langsam daran gewöhnt hatte im Norden des Fürstentums seine Ruhe zu haben mussten die Blutsauger sich regen. Vor kurzem kamen in langen Kolonnen abgekämpfte Soldaten aus dem Osten Stirlands, wenn man ihrem wirren Gerede glauben konnte war der Kurfürst tot, die Elite aufgerieben und selbst die strahlenden Ritter verfaulten auf irgendeinem Schlachtfeld. Joseph war sofort mit einigen Männern und allen noch kampffähigen Kriegern nach Westen aufgebrochen um aus den Resten Stirlands doch noch ansatzweise so etwas wie eine Armee zu formen. Von Helmuts Hexenjägern oder der Purpurgarde hörte man nichts, vermutlich fanden sie ihr Ende im gefallenen Osten. 1000 Mann verblieben in Vorderbergen, nicht annähernd genug um einem Angriff standzuhalten doch die Offensive der Ostmark würde vermutlich alle Kräfte Sylvanias binden. In Gedanken befand Ludwig sich schon weit weg von seinem Wachposten am südlichen Tor der kleinen Stadt, die Ablösung musste eh bald kommen. Ein lautes, durchdringendes Kreischen sorgte dafür das er schlagartig wach wurde, noch bevor er irgendwie reagieren konnte raste ein Schädel auf das hölzerne Tor zu, explodierte und steckte es in Brand.


    [spoil]


    [/spoil]
    Die Erlöser und die Garnison sammelten sich an dem herunter brennenden Resten des Tors. Es kam Ludwig vor als würden sie stundenlang warten während das Feuer kleiner wurde. Er sah wie viele der Männer mit angsterfüllten Blicken in die Dunkelheit der Nacht hinaus starrten, es war nichts zu sehen und das Feuer erlosch endgültig. Ihre Fackeln reichten nicht um auch nur wenige Meter weit zu sehen, doch die sich nähernden Geräusche verrieten das ihr Licht etwas anlockte. Schlurfend bewegten sich die Schatten zu Hunderten auf die Bresche zu, Nervosität erfasste die Reihen der einfachen Grenzsoldaten. Ein Blitz zerriss die Nacht und gab kurz den Blick auf die entstellten und verfaulten Körper hunderter Zombies frei die auf sie zuhielten. Ein paar Männer ließen ihre Waffen fallen als der wandelnde Tod in Scharen näher kam.




    „Fürchtet ihr euch etwa vor diesen armseligen Gestalten?!“ der Sigmarpriester der Einheit war mit geschultertem Kriegshammer zwischen ihre Reihen getreten. Jeder Trupp Erlöser hatte einen der mächtigen Krieger dabei und in Momenten wie diesen verstand Ludwig auch warum.
    „Für den Imperator! Für Sigmar!“
    Mit seinem strahlenden Hammer trat der Priester den Untoten entgegen und schlug sich ohne große Probleme durch die Reihen der langsamen Zombies. Die Formation der Erlöser war sich dein Feinden entgegen, die frischen Untoten bewegten sich unbeholfen und zerfielen bereits unter leichten Schläge doch ihre Zahl alleine machte sie gefährlich.


    [spoil][/spoil]


    Eingeengt zwischen seinen Kameraden hackte er sich durch immer neue Zombies, einer grässlicher verunstaltet als der letzte. Als endlich auch der letzte Untote fiel standen sie inmitten der Leichen von beinahe tausend Toten, die vielleicht noch am Tag zuvor einfache Bürger der umliegenden Dörfer waren.


    [spoil]


    [/spoil]
    „Wir haben sie abgewehrt.“ flüsterte Ludwig vor sich hin um dann in die Siegesschreie der anderen einzufallen „Für Sigmar! Für...“
    Gepanzerte Füße ließen den Boden erbeben und erstickten das Glücksgefühl im Keim. Durch die Bresche marschierten die Verfluchten, große Krieger aus vergangenen Zeiten, Helden der Menschheit die jetzt gezwungen waren den Vampiren zu dienen. Ohne sich groß um die Erlöser zu kümmern überrannten sie deren Formation.


    [spoil]


    [/spoil]
    Der Schaft von Ludwigs Hellebarde brach als einer dieser Krieger sein Schwert mit unheiliger Macht gegen ihn schwang. Er spürte einen leichten Schmerz an der Wange, Blut lief über sein Gesicht während der Untote einfach an ihm vorbeiging. Die schwarze Magie der verfluchten Klinge drang in seinen Körper ein, wanderte innerhalb weniger Sekunden zum Herzen und ließ es für immer stillstehen. Im Fallen sah der Sterbende das Banner des Fürstentums inmitten der Leichen seiner Kameraden und dem toten Priester im Schlamm liegen, war dies das Ende Stirlands?



    [spoil]



    [/spoil]



    Mortheim, ehemaliger Süden der Ostmark, IK 2524, Sommer


    [spoil]


    [/spoil]
    Der General Godwin, aus der Ostmark, trieb seine Truppen immer weiter vor ran und ignorierte scheinbar die Einwände Konrads. Der Ritter wollte bis zum nächsten Morgen warten um den Marsch, durch das Tal auf die Stadt zu beginnen, scheinbar teilten nicht alle seine Meinung. Entgegen jeder Vernunft hatte er ebenfalls einige seiner Männer mitgeschickt um die Infanterie dieses Narren zu schützen. Er selbst würde sich keinen Meter von hier wegbewegen, sogar dieser Narr von den blutroten Rittern teilte seine Überzeugung. Selbst die Oger bewiesen genug Verstand.
    „Was tun Oger wenn sie Meinungsverschiedenheiten haben?“ fragte Konrad den Anführer der kleinen Söldnertruppe
    „Wenn wir'n Problem Ham, geh'n wir inne Grube und hau'n uns auf's Maul, wie richtige Oger, bis einer umfällt. Der Stärkere hat recht, is' doch klar.“
    „Klingt nicht schlecht.“
    „Mhm, wer ist das?“ fragte Ranuccio
    "Hoffentlich nicht Manfred selbst, er soll Schloss Drakenhof seit Beginn des Krieges nicht mehr verlassen haben."
    Von ihrem Hügel aus sahen sie wie auf die 1400 Mann der unfreiwilligen Vorhut ein Mann zuritt. Über ihm zogen sich dunkle Wolkenberge zusammen und verfinsterten den Himmel, vereinzelt flogen Kugeln und Pfeile auf ihn zu die ihr Ziel niemals erreichten sondern vorher an Kraft verloren und zu Boden fielen. Vom Himmel flogen ganze Schwärme von Fledermäusen herab und stürzten sich auf die Menschen, Unordnung brach aus und selbst die Reihen der Pikeniere aus Nuln gerieten durcheinander.




    Um den einsamen Reiter brach der Boden auf, zu Hunderten erhoben sich Skelette und stürmten auf die Imperialen zu. Wie aus dem Nichts erschienen mehr als 300, in schwarze Rüstungen gehüllte Untote auf Skelettpferde und verwickelten die wenigen Ritter im Tal in Kämpfe.




    „Fluchritter!“ donnerte Ranuccio und befand sich schon auf halbem Weg zu seinem Pferd bevor einer der Oger ihm den Weg versperrte „Geh aus dem Weg du hässliches Vieh, ich habe Männer dort unten.“
    „Dünnling is dumm, selbst roter Teufel wird sterb´n unten.“
    „Er hat recht, die Nacht selbst legt sich über dieses Tal, obwohl es eigentlich noch Stunden bis zum Sonnenuntergang dauern sollte“ sagte Konrad „Das ist kein Ort mehr für die Lebenden. Wir kämpfen morgen.“
    Die Magier im Tal warfen Feuerbälle in die Reihen der Skelette und auf den Reiter, der sie einfach beiseite wischte. In weitem Bogen flogen sie zurück in die Reihen der Imperialen und krachten in die Pikeniere.


    [spoil]


    [/spoil]
    Unter ihren Füßen brachen knöcherne Hände aus dem Boden und überall entlang der Schlachtreihe erhoben sich Untote inmitten der imperialen Formation. Selbst diese tapferen Elitekrieger aus Nuln erfasste das blanke Entsetzen, das ganze Heer befand sich in Auflösung. Die Ritter wurden von der Übermacht überrannt, die Magier von Skelettkriegern in Stücke gerissen.


    [spoil]


    [/spoil]


    Er hatte eigentlich darauf gehofft die gesamte Streitmacht der Ostmark in einen Hinterhalt zu locken, doch der Großteil von ihnen war klüger als erwartet. Von seinem Pferd aus blickte Manfred zu den Hügeln weiter im Norden, über 2000 Mann standen dort und rührten sich nicht von der Stelle, eine kluge Entscheidung. Diese Nacht gehörte einzig und allein ihm, seit dem Winterkrieg führte er zum erstenmal wieder selbst eine Armee gegen das Imperium. Zum erstenmal seit über 100 Jahren nahm er die Reihen der Sterblichen mit seiner Magie und unendlichen Kraft auseinander, riss sie in Stücke und wehrte selbst die mächtigsten Zauber ab. Dieser Blutrausch würde nicht ewig anhalten, dieses Hochgefühl endlich wieder den Tod zu verbreiten. Diese Nacht gehörte einzig und allein ihm, niemand würde es gelingen ihn aufzuhalten.


    [spoil]


    [/spoil]


    „Marschiert Valrek noch immer im Stirland ein?“ fragte Manfred
    „Ja, mit 2000 Mann, ist vermutlich irgendwo in der Nähe von Vorderbergen.“ antwortete Warick der sich im Zelt seines Fürsten befand und neue Befehle erwartete. Die Armee der Ostmark stand jetzt bald vor Mortheim. Die Mauern waren stark, die Feinde besaßen keine Kanonen und er hatte locker 1000 Mann mehr, doch trotz allem spürte Warrick die aufkeimende Unsicherheit Manfreds, auch bei Hel Fenn war er weit überlegen gewesen. Doch letztendlich durchbrach der damalige Kurfürst Stirlands Manfreds Reihen und tötete den Fürsten der Vampire. Warick wollte sich gar nicht vorstellen wie es sein musste jahrzehntelang als Haufen Knochen und Schlamm im Sumpf zu liegen.
    „Letzte Nacht vernichteten 1400 Imperiale fast 1800 meiner Untoten und das obwohl ich 4000 Krieger mehr hatte. Bring Valrek und seine Männer her, Stirland muss warten.“



Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!