Geschichtsunterricht an deutschen Schulen und Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft

  • An was für Dinge denkt ihr denn, wenn ihr schreibt: "Der Lehrer war ahnungslos." Also, woran macht ihr das konkret fest?


    Wenn meine Geschichtslehrerin meint, die Entente Cordiale/Triple Entente habe auch im 2. Weltkrieg gegen Deutschland gekämpft, wenn sie geographisch versucht eine Bündnisstruktur an die Tafel zu bringen und Spanien dabei auf die Position Korsikas als direkten Nachbarn Italiens packt, wenn sie die Meinung vertritt das Deutsche Reich hab die Alleinschuld an beiden Weltkriegen und ihre einzige Begründung besteht darin, wir hätten zuerst geschossen, wenn sie sich während einer Dokumentation in der 10. Klasse vor dem Fernseher stellt, als man die halbtoten nackten KZ Häftlinge sieht und dabei grinst wie ein kleines Schulmädchen, wenn sie einen Schüler als "missinformiert" betitelt wenn dieser doch glatt gegen ihres Wissens behauptet Napoelon wurde zweimal verband, nämlich beim ersten mal auf Elba und die Anfänge der 100 Tage Bonapartes nicht kennt und erst akzeptiert, wenn man ihr ein Geschichtsbuch mit eben jenen Fakten unter die Nase hält, dann sage ich, diese Lehrerin hat keine Ahnung von ihrem Gebiet und ich frage mich, wie diese Dame zu ihrem Job gekommen ist.


    Und nein, das ist kein regionaler Einzefall.

  • Wenn meine Geschichtslehrerin meint, die Entente Cordiale/Triple Entente habe auch im 2. Weltkrieg gegen Deutschland gekämpft, wenn sie geographisch versucht eine Bündnisstruktur an die Tafel zu bringen und Spanien dabei auf die Position Korsikas als direkten Nachbarn Italiens packt, wenn sie die Meinung vertritt das Deutsche Reich hab die Alleinschuld an beiden Weltkriegen und ihre einzige Begründung besteht darin, wir hätten zuerst geschossen, wenn sie sich während einer Dokumentation in der 10. Klasse vor dem Fernseher stellt, als man die halbtoten nackten KZ Häftlinge sieht und dabei grinst wie ein kleines Schulmädchen, wenn sie einen Schüler als "missinformiert" betitelt wenn dieser doch glatt gegen ihres Wissens behauptet Napoelon wurde zweimal verband, nämlich beim ersten mal auf Elba und die Anfänge der 100 Tage Bonapartes nicht kennt und erst akzeptiert, wenn man ihr ein Geschichtsbuch mit eben jenen Fakten unter die Nase hält, dann sage ich, diese Lehrerin hat keine Ahnung von ihrem Gebiet und ich frage mich, wie diese Dame zu ihrem Job gekommen ist.


    Ok, ich gebe zu, das ist schon wirklich krass. Scheint aber wirklich häufiger vorzukommen.


    Ich habe auch im Praktikum einen Geschichtslehrer erlebt, der den Stellungskrieg und den Angriff auf Belgien im ersten Weltkriegs im Westen mit dem Bau der Maginotlinie an der deutsch-französischen Grenze erklärte... War mir dann aber als Praktikant zu peinlich ihn darauf hinzuweisen. Richtig war ja, dass es seit 1870/71 durchaus einen Festungsgürtel (Verdun usw.) an der deutsch-französischen Grenze gab. Aber eben nicht die Maginotlinie, die erst eine Reaktion auf den 1.WK war.

  • Wenn der Schüler mal Spezial-Wissen hat und anbringt, dann ist das auch nicht schlimm. Dann sollte der Lehrer darauf eingehen und sich interessiert zeigen. Mal kurz den laufenden/geplanten Unterricht unterbrechen ist auch nicht schlimm. Er sollte auf keinen Fall Wissen des Schülers abwimmeln oder einfach nur so hinnehmen.

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  • Liebe Freunde,
    ich habe bei meinen drei Kinder es selbst erlebt, wie dumm und oberflächlich sog. Geschichtslehrer sind. Wenn man mal fragt, was bzw. wann die zeit des 1. frühen Deutschen Kaiserreiches dran kommt, sind die beleidigt. Oder ein "Lehrer" springt gleich vom 1. WK auf 1990. Es war zum Haare raufen. Einen gab es , der hat auch mal die Zeit von 400 bis 800 abgedeckt, aber nur weil er ein Fan von den Goten, Merowinger und Karolinger war. Auf der anderen Seite, bei der dichten Geschichte sind 2 Stunden in der Woche zu wenig.

  • Ihr könnt von den Lehrern nicht erwarten, dass sie in allen Bereichen der Geschichte über Spezialwissen verfügen. Im Studium gibt es gewisse Schwerpunkte aber als Lehrer müssen sie Euch dann die ganze Bandbreite beibringen. Natürlich dann ab Mittel/Oberstufe speziell in Deutschland eine Extraportion Drittes Reich.


    Dass die Lehrer nicht alles wissen ist übrigens eher ein Vorteil für die Schüler, also ich habe in allen Referaten und mündlichen Prüfungen wo ich mir das Thema irgendwie aussuchen konnte immer das genommen wovon der Lehrer keine Ahnung hatte. Und zwar in allen Fächern. Das ist quasi der Auto-Win-Button für eine gute Note.


    Generell muss ich aber sagen, hatte ich in Geschichte eher Glück mit meinen Lehrern. Zum einen haben sie auch mal über Dinge abseits des Lehrplan geredet. Oder auch warum gewisse Dinge absichtlich nicht im Geschichtsbuch stehen. Und wenn ich einen Fehler aufgedeckt habe, konnten sie damit umgehen. Irgend sowas arrogantes hätte ich da auch nicht ertragen :D

  • Liebe Freunde,
    ich habe bei meinen drei Kinder es selbst erlebt, wie dumm und oberflächlich sog. Geschichtslehrer sind. Wenn man mal fragt, was bzw. wann die zeit des 1. frühen Deutschen Kaiserreiches dran kommt, sind die beleidigt. Oder ein "Lehrer" springt gleich vom 1. WK auf 1990. Es war zum Haare raufen.

    Vielen Dank für dieses außerordentlich differenzierte Statement. Schön, dass du selber erkennst, dass 2 Stunden in der Woche sehr wenig sind. Inzwischen darf man sich diese zwei (ok, fünf) Stunden dann in "Gesellschaftslehre" mit Sexualkunde, Erdkunde, Politik- und Sozialwissenschaften teilen. Die unterrichtet man quasi nebenbei. Aber du hast Recht, ein bisschen Merowinger muss dann schon sein. - Warum hat Hamburg keinen Hafen?

  • So dann will ich hier auch mal was zu sagen, ist ja n richtiger Selbstläufer das Thema :D


    Zuerstmal muss ich sagen dass ich jetzt mit nem Jahr Abstand vond er Schule doch einiges anders sehe, schon allen weil Frontalunterricht mit 800 Leuten im Hörsaal einfach Maßstäbe verändert :cool:


    Ich hatte das Glück ständig sehr extreme Lehrer zu haben, so der durchschnittstyp der seinen bisschen Langweiligen Vortrag hält war bei mir echt in der Minderzahl.


    Um dem Ganzen bisschen Strucktur zu geben, erstmal die schlechten Beispiele:


    1.) Schüler wie kleine Kinder behandeln: Selbst 6.klässler hassen dich dafür und für voll nimmt dich erst Recht keiner, wir hatten da nen Geschichtslehrer, 6.Klasse, sein letztes Jahr und der hat mit uns den Urzeitsong gesungen und sowas, alle ham gedacht der is bekloppt oder so, ist auch direkt nach seinem Abschied ins Altersheim gekommen...
    Englisch in der 8.en wieder, diesmal in Englsich, unsere Lehrerin kam schon rein als hätt se den Kindergarten nicht gefunden, rosa Spängchen in den Haaren und so, spätestens nachdem sie uns ne ganze Stunde lang erklärt hat was "Dicy Dice Tasks" sind und dass wir unsere Strafarbeiten Würfeln dürfen, da war die ganz untendurch, noch dazu hat die mit uns nur WIederholung gemacht, ich glaub die hat unsere fehlende Mitarbeit mit dummheit begründet oder so :confused:
    Dazu kam dann noch ne Referendarin die das ganze auf die Spitze getrieben hat: Gruppenarbeit und Lieder singen, noch dazu hat die einen die ganze Zeit angegrinst als hätte se Blähungen :D
    Aber ihre Lehrprobe hat se geschafft, unsere Referendare ham wir da immer gut unterstützt, ist kein einziger durchgefallen, egal wie schlecht er war :rolleyes:


    2.) Keine Ahnung haben:

    Zitat


    Zitat von »John«


    An was für Dinge denkt ihr denn, wenn ihr schreibt: "Der Lehrer war ahnungslos." Also, woran macht ihr das konkret fest?

    Da hab ich zum Glück nur zwei Beispiele, eins leider in Geschichte, da hatte ich von der 8.en bis 11.en nen Lehrer der eigentlich Kunstgeschichte Studiert hatte und leider keine Ahnung von garnichts hatte was vor 1700 geschah, der wusste nichtmal dasses nen 100Jährigen Krieg gab für den war das die Zeit in der halt die Pest alle Getötet hat und der Rest in Armut vor sich hin gesiecht hat...
    Und mit G8 wird der sowieso schon ärmliche Lehrplan jetzt noch weiter zusammengeschnibbelt, damit die Kinners auch noch bissle Wirtschaft haben können :pinch:


    Das andere war ne Religionslehrerin die immer nur von ihren Blättern abgelesen hat, nur um dem ganzen noch einen draufzusetzen als einer gefragt hat "aber den lieben Gott, den giebts scho ned, oddr?" "Ja natürlich Erhardt,äähm wo war ich doch gleich?" :thumbsup:


    3.) Schüler Ignorieren:


    Das hat mir so ziemlich die besten/lustigsten Schulzeiterinnerungen ermöglicht die ich je hatte, wir hatten mal ne Bk Lehrerin, die einfach garnichts konnte, die hat dich behandelt als wärst vond er Sonderschule, konnte selber nichts, hatte kein Durchsetzungsvermögen, war schwerhörig, sah schlecht hatte nichtmal n Gymiabschluss und n Kumpel der bei der Firma ihres Bruders n Praktikum gemacht hat meinte selbst ihr Bruder findet die hat n Rad ab...
    Das Chaos könnt ihr euch Vorstellen, man konnte alles machen was man wollte und hatte ne 95% Chance dass die Lehrerin austickt und irgendwas witziges macht, zb auf den Tischen tanzt und schreit "Ma-tze geh! Ma-tze geh!"
    Das waren noch Zeiten :rolleyes:


    Das sind so die drei Typen Lehrer die für mcih ncihts an ner Schule zu Suchen haben...


    Jetzt aber zu den guten von denen ich so einige hatte. ICh muss dazu sagen dass meine Schulzeit sehr eintspannt war und so dinge wie Hausaufgaben nicht zu machen, abschreiben oder Späße im Unterricht Kavalliersdelikte waren für die man höchstens mal böse angeschaut wurde, solange die Noten nicht im Keller waren.


    Entsprechend entspannt waren dafür aber auch meine Lehrer drauf, weshalb ich bis auf die Ausnahmen oben immer gut mit denen zurechtgekommen bin.
    Das beste Modell um damit kleine Genies zu züchten ist es aber nicht, von 140 Abiturienten (Doppeljahrgang) hat niemand ein 1.0 Abi geschafft und die G9er die eher die irgendwie immer die alten Hasen als Lehrer bekommen haben sind vom Schnitt her auch nochmal schlechter, allerdings habens nur 3 Leute nicht durchs Abi geschafft :pfeif:


    Der Warscheinlich beste Lehrer meiner Schulzeit war mein Mathelehrer in der 10/11 und Physik LK in 12/13 der nur so vor begeisterung von seinem Fach gesprüht hat, der hat alle Geräte in Physik selber gebaut, der Uni nen Illegalen Radiosender aufs Dach gestellt und so weiter und so fort, was ich sagen will ist, dass man Leute die in dem was sie tun wirklich gut sind und auch spaß daran haben grundsätzlich ernst nimmt und Respekt entgegenbringt. Wenn er dann auch noch die paar interessierten einbindet ohne den Rest außen vor zu lassen passen plötzlich alle auf, noch dazu gabs immer wieder so geniale Momente wie " Hier durchstöööößt das Magnetfeld den Leiterrahmen! Oh, das war jetzt aber sehr zweideutig :D "


    Bei dem hatte man immer so das Gefühl man steckt da zusammen drin, der Mann hat mein Abi um ne ganze note Gepusht würde ich sagen, in der 11en hatten wir in Mathe nen schnitt von 1,8 und im Physik LK lag der Schnitt bei sagenhaften 13,2 Punkten :thumbup:


    Achja und n ziemlicher Säufer war er auch noch, wir hatten da ne ganze Clique von Lehrern (Mathe, Physik, Astronomie und Bio) die alle gern mal einen zu viel getrunken ham, hat sie allerdings für uns nur sympathische gemacht :sauf:


    Ich hatte das Glück die fast alle in der Oberstufe zu haben, unteranderem unseren damaligen Konrektor den ich in Astronomie hatte, der hat sich zu Mittag gern mal n Hefe gegönnt und sich auf jedem Schulfest abgeschossen und mit meinen Mitschülerinnen getanzt, einfach zum Brüllen der alte Partylöwe :king:
    Ich bin ihm mal am Tag vor ner Klausur in der Disco übern weg gelaufen, dachte zuerst er scheißt mich jetzt zusammen oder so, aber am Ende hat er da dem halben Astronomierkurs einen Ausgegeben :thumbup:


    Jedes Jahr gehen alle Physik Lks und Gks auf Exkursion ins Deutsche Museum, nicht weil des so toll wär sondern weil des Hofbräuhaus nur 20min weit weg is un die Busfahrt ja die Schüler zahlen, versteht sich von selbst dass die Busse noch mit Fachfremden Lehrern und Schülern zum Teil sogar von anderen Schulen aufgefüllt wurden, nur die G8er die zum Teil ned 16 warn hattens schwer die wurden immer von den besoffenen Lehrern gemobbt warum se nix Trinken :D


    Die Kursfeste vom Chemie Lk (weiß jetzt nicht ob ihr auch sowas wie Kursfeste hattet, bei uns ists Tradition dass jeder LK mal beim Lehrer daheim en Fest abhält und der Lehrer den Alk zahlt :rolleyes: ) waren auch schwer berüchigt (ja ich hatte Chemie und Physik als Lk ;) )


    Mit Wirtschaft und Gemeinschaftskunde gings dann auf den Wasen (Stuttgarter Wiesen) und in Mathe zu Weihnachten nne Feuerzangenbole :love:


    Interessanterweise
    hat man die Lehrer trotzdem im Unterricht ernst genommen und als
    Authoritätspersonen behandelt, Freunde warn sie nur davor und danach,
    nur waren die Lehrer auch nacher noch Enttäuscht von eim wenn man die
    Klausur verhauen hat. Lustigerweise hats denen auch niemand übel
    genommen, wenn die Klausur mal bissle schwerer war oder härter
    korrigiert wurde. Ma bekommt glaub ich auch nie so viel Feedback wie wenn man mit der Klasse im Bierzelt hockt ;)


    Ich weiß ja nicht was du Unterrichten willst John, aber falls es was in Richtung Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde oder so wird, dann geh mal im Sommer am Ende des Schuljahrs mit denen ne Doppelstunde ins Cafe oder in Biergarten (Je nach Alter natürlich) und mach da ne Diskussionsrunde, ich kann mich an kaum was so gut erinnern wie an die Kant-Diskussion in Ethik, die sich über drei Wochen in nem Café entwickelt hat, da hat dann wirklich jeder mit diskutiert und der ein oder andere sogar versucht Kant zu lesen, war echt die Sinnvollsten drei Doppelstunden die ich in der 10en hatte :thumbup:
    Unsere Deutschlehrerin hat das auch mal gemacht und damit erreicht, dass 3/4 des Kurses Kohlhaas gelesen haben. Zu ihr muss ich auch noch ein wörtchen sagen, sie hat es perfekt verstanden nicht den Eindruck zu machen weniger Ahnugn als die Schüler zu haben, was bei ein zwei von uns echt nciht leicht war, sie hat einfach klar gemacht dass sie hier die Ahnung hat und es trotzdem nicht zu Herzen genommen wenn mal jemand was besser wusste^^


    Ehrlichgesagt vermiss ich die Schule irgendwie, ich hatte echt ne schöne Schulzeit und richtig Glück mit den Lehrern, da ist die Uni kein vergleich :pinch:
    Ich könnt hier noch Seiten füllen mit Erinnerungen :love:


    Aber noch was zum Thema Gruppenarbeit und Referendare:


    Bei uns ham auch immer die Referendare und Jungen Lehrer verucht uns mit Gruppenarbeit, Mindmaps und Standbildern zu quälen.
    Unser Konrektor hat da mal nen tollen Kommentar abgegeben als ein Referendar bei ihm gefragt hat warum er nie Gruppenarbeit mache: " Wissen sie, Schüler verstehen das wort Team schon ganz anders, bei denen heißt das "Toll ein anderer machts!""
    Trifft es auch ganz gut, wenn das Thema jetzt nich grade jeden interessiert arbeitet nur der eine dens halt interessiert. Anders sieht das allerdings aus, wenns um Versuche oder Projekte geht, wo man am Ende nichte einfach nen Scheiß hinkritzeln kann sondern wirklich zusammenarbeiten muss damit am ende nicht alle dumm dastehen und nix vorzuweisen haben!
    Oder man lobt einfach nen Preis für die beste Gruppe aus, Schüler sind unglaublich bestechlich, man kann sich 2h konzentrierte Mathe Gruppenarbeit für nur eine Packung Gummibärchen kaufen, hat bei uns sogar in der Oberstufe noch funktioniert, allerdings dann mit nem Kasten Bier :pfeif:


    Gruppenarbeit ist also schon Sinnvoll wenn mans richtig anstellt und klappt mit ner einigermaßen sozialen Klasse in der Lehrprobe auch immer Perfekt, ich hatte das mit drei jungen Lehrerinnen in der Oberstufe, 2x Deutsch und 1x Englisch, die ham sich alle Gewundert warum das in der Lehrprobe so viel besser funktioniert hat wie sonst :D


    Mindmaps fand ich schon immer Sinnlos, ist für mich bloß Zeit die man den Schülern giebt um nach der Begrüßung das Gespräch wieder aufzunehmen, nimmt doch sowieso niemand ernst und abschreiben tuts eh keiner...


    Standbilder waren für mcih aber das schlimmste, ich hab keine Ahnung was das bringen soll und warum man es nicht einfach weglässt. Die ganzen Jungen Lehrer ham das bei uns Forciert und sich dann gewundert dass plötzlich niemand volljähriges mehr in ihrem Unterricht saß, Selbstentschuldigung sei dank :sleeping:


    Ich hab da die Erfahrung gemacht dass nur Strenge allein niemandem Übel genommen wird, es sei denn man kann ihn eh nicht leiden. Unbeliebt macht man sich nur wenn man sich über die Klasse aufregt, wer nen Störer ganz ruhig aus dem Klassenzimmer schmeißt erntet ehre verständnis als Hass ;)


    Edit: Ach du ... ist das n Monster Post geworden :D

  • An was für Dinge denkt ihr denn, wenn ihr schreibt: "Der Lehrer war ahnungslos." Also, woran macht ihr das konkret fest?


    Ich hatte in Deutsch einen Referendar, dem ich in Sachen Interpretation eines Textes um Längen überlegen war. Der stotterte nur seine Vorgaben ab und ging dann gar nicht auf meine alternativen Interpretationsvorschläge ein, weil er die offensichtlich gar nicht verstand. Das ist für mich ahnungslos, wenn ich merke, dass ich in einem Fach mehr drauf habe als der Lehrer. Ein Lehrer wirkt auch ahnungslos, wenn er lediglich die Erklärungen zu Sachverhalten gemäß dem Buch vorträgt und sich nicht anschickt, es selbst mit eigenen Worten zu erklären.




    Wenn meine Geschichtslehrerin meint, die Entente Cordiale/Triple Entente habe auch im 2. Weltkrieg gegen Deutschland gekämpft, wenn sie geographisch versucht eine Bündnisstruktur an die Tafel zu bringen und Spanien dabei auf die Position Korsikas als direkten Nachbarn Italiens packt, wenn sie die Meinung vertritt das Deutsche Reich hab die Alleinschuld an beiden Weltkriegen und ihre einzige Begründung besteht darin, wir hätten zuerst geschossen, wenn sie sich während einer Dokumentation in der 10. Klasse vor dem Fernseher stellt, als man die halbtoten nackten KZ Häftlinge sieht und dabei grinst wie ein kleines Schulmädchen, wenn sie einen Schüler als "missinformiert" betitelt wenn dieser doch glatt gegen ihres Wissens behauptet Napoelon wurde zweimal verband, nämlich beim ersten mal auf Elba und die Anfänge der 100 Tage Bonapartes nicht kennt und erst akzeptiert, wenn man ihr ein Geschichtsbuch mit eben jenen Fakten unter die Nase hält, dann sage ich, diese Lehrerin hat keine Ahnung von ihrem Gebiet und ich frage mich, wie diese Dame zu ihrem Job gekommen ist.


    Und nein, das ist kein regionaler Einzefall.


    Weist keiner die Lehrkraft auf diese Fehler hin bei Euch? Gerade bei Themen wie der Alleinschuld des Deutschen Reiches haben uns unsere Lehrer immer diskutieren lassen und auch von ihrer abweichende Meinungen zugelassen und sogar begrüßt.


    Zu Timeudeus bzw. John: Die beliebtesten Lehrer sind übrigens auch nach meiner Erfahrung nicht die, die alles erlauben - sondern die, die nicht alles ernst nehmen. Wenn ich weiß, dass mein Lehrer auf der Kursfahrt nicht gleich austickt, wenn wir mal ein Bierchen trinken, ja wenn der sich noch dazu setzt und einen mittrinkt, aber bei dem wir auch wissen, wo dann die Grenze ist, dann ist das ein guter Lehrer. Wenn ein Lehrer aus einer dummen Bemerkung einen Witz machen kann, dann ist es ein guter Lehrer.
    Deshalb bin ich auch immer lieber mit männlichen Lehrern auf Kursfahrt gefahren - Frauen sind viel strenger und schon bei kleinsten Verstößen am Austicken, während Männer Jugendliche auch mal Jugendliche sein lassen. Einzige richtige Ausnahme war meine Politik-Lehrerin in der 9. und 10. Klasse, die war echt der Hammer, als wir über Ego-Shooter diskutierten und sie wie selbstverständlich sagt, dass sie regelmäßig Ego-Shooter spielt :D .


    Allerdings kommt es auch auf die Klassenstufe an. Ich merke im Nachhinein erst, was für große Unterschiede bestehen. Mein Jahrgang (Abi 2012) hatte immer sehr viel mit dem 2011er-Jahrgang und der jetzigen 11. Klasse (also Abi 2014) zu tun. Wir genossen/genießen allesamt immer ein hohes Vertrauen bei den Lehrern, in der OS waren das gefühlt schon fast freundschaftliche Beziehungen. Der jetzige 12. Jahrgang hingegen (also Abi dieses Jahr) ist bei den Lehrern "unbeliebt" - einige beschwerten sich hinter vorgehaltener Hand auf unsere Nachfrage, dass dieser Jahrgang weitaus leistungsschwächer sei als unserer und man mit denen einfach nicht auf einen grünen Zweig komme. Während bei uns in Deutsch z. B. immer wieder Diskussionen um Interpretationen entbrannten, macht der jetzige Jahrgang so gut wie gar nichts (wohl außer ein paar dummen Witzen in Geschichte) in dieser Richtung. Es kommt also auch immer auf den "Charakter" eines Jahrgangs an.

  • Weist keiner die Lehrkraft auf diese Fehler hin bei Euch?


    Viele Lehrer haben die Eigenschaft Kritik oder andere Meinungen zu ignorieren. Was im Lehrplan drinne stand, war Gesetz. Irgendwann hat man es halt aufgegeben der Dame ihren Job zu erklären. Sie wurde ja eh schon eigentich fast von der gesamten Klasse gemobbt und mein Respekt war halt auch irgendwann weg und ich habe mich nicht mehr mit ihr abgegeben, bzw wurde halt patzig zu ihr, wenn sie mal wieder Blödsinn geschwafelt hat. ich gaube wir hatten sie irgendwann auch mal zu heulen gebracht, allerdings hatte ich mir in der Stunde von ihr "freigenommen".
    Zum Glück hatten wir die Trulla nur 3 Jahren und ab der Oberstufe immerhin jemanden, der Diskussionen und Argumente zuließ, was aber ab der 11. auch von den Schülern erwartet wird.

  • Mir ist immr aufgefallen das der Geschichts-Unterricht fast alle gelangweilt hat außer mir, ich fand das immer sehr interessant und spannend. Auch wenn ich mich heute nicht sehr gut in der Thematik auskenne. Insgesamt sehe ich schon Defizite in der Allgemein-Bildung wenn es um Geschichte geht und das Thema zweiter Weltkrieg war immer sehr präsent schon überpräsent bei mir im Unterricht an den unterschiedlichen Schulen auf denen ich war.

  • Vielleicht wäre es der richtige Ansatz, den Schülern schon früh beizubringen, warum Geschichte eines der wichtigsten Fächer ist, welches wir haben. Nämlich um die Handlungen und vor allem die Fehler der Vergangenheit zu erkennen und natürlich auch herausarbeiten was man dagegen machen konnte, was nicht getan wurde, und welche ( teilweise dramatischen ) Folgen unser Handeln oder unser nicht-Handeln für die Gesellschaft und die Menschen hatte. Das könnte möglicherweise einige Schüler überzeugen, sich etwas mehr mit der Geschichte auseinander zu setzen, die es sonst als langweiliges Zahlenlernen abstempeln.


    Aber um das auch überzeugend lehren zu können, bräuchte man mehr als höchstens zwei Stunden pro Woche. Wenn ich da an meinen Stundenplan denke..: Ich bin im gesellschaftswissenschaftlichen Profil und habe drei Stunden Physik, drei Stunden Bio - aber nur zwei Stunden Geschichte. Das kann es irgendwie auch nicht sein. Und um die Wichtigkeit des Faches hervorzuheben, bräuchte man auf jeden Fall auch eine andere Stundengewichtung.

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • @ Diego


    Damit wäre aber die Ausrichtung für den Arbeitsmarkt nicht gegeben.
    Ihr sollt doch als Vorstufe des Arbeitnehmers ausgebildet werden...immerhin stöhnen doch die Arbeitgeber, dass viele Schulabsolventen nicht die benötigen Kenntnisse mitbringen und wer braucht schon Geschichte am Arbeitsmarkt?
    Bitte keine Kulturjobs jetzt aufzählen. ;)


    Arbeitstechnisch gesehen, ist Geschichte für die Katz.

  • Arbeitstechnisch gesehen, sind Bio und Physik da aber nicht viel nützlicher. Außerdem stöhnen die Arbeitgeber doch vor allem auch deswegen, weil die Schulabsolventen weder richtig rechnen, noch schreiben können und über ein schlechtes Allgemeinwissen verfügen. Und da ist Geschichte, so finde ich, schon wesentlich sinnvoller, als zu lernen, wie sich Elektronen im magnetischen Feld bewegen..

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • Wahrlich nicht.
    Bio und Physik nehmen in der Arbeitswelt eine weit wichtigere Stellung ein als Geschichte.
    Schon mit einem durchaus guten Realschulabschluß stehen einem Wege in irgendwelche Labore offen.
    Selbst die einfachsten Formeln aus der Physik finden bei handwerklichen Lehrberufen Anwendung.


    Tut mir leid, aber fast kein Arbeitgeber wird sich eine Bewerbung mit einem Zeugnis, wo nur Dreien drauf sind und in Geschichte eine Eins, nur länger anschauen.


    Deswegen sollte schon klar sein, warum solche Fächer in der Schule immer weiter verdrängt werden.

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