Israels Zukunft

Netanjahu verweigert ein Treffen mit Gabriel weil dieser Organisationen trifft welche Israels Regierung und Militär kritisieren.

Scheinen ein bisschen durchgeknallt diese Hardliner aus Tel Aviv...

Naja, die Organisationen mit denen er sich trifft sind in Israel alles andere als beliebt, und sind durchaus indirekt für den Tot von Menschen verantwortlich (ein Aktivist von B'Tselem hat sich 2015/16 Jahr als jemand ausgegeben der palästinensisches Land kaufen will, und dann die Liste mit den Namen der Palästinenser die bereit waren es im zu verkaufen, den palästinensischen Sicherheitskräften übergeben, war zur brutalen Ermordung der fraglichen Palästinenser führte).

Einerseits problematisch dass er wegen Gabriels Treffen mit denen einen diplomatischen Eklat auslöst, aber es gibt nichts war Netanjahu dazu zwingt sich mit Gabriel zu treffen.

Danach gab es übrigens einen Vermittlungsversuch des österreichischen Kanzlers, stattdessen ein Telefonat einzufädeln, damit der Eklat nicht ganz so groß ist, da hat Gabriel sich dann geweigert mit Natanjahu zu reden.

Zitat von IWST

Naja, die Organisationen mit denen er sich trifft sind in Israel alles andere als beliebt, und sind durchaus indirekt für den Tot von Menschen verantwortlich (ein Aktivist von B'Tselem hat sich 2015/16 Jahr als jemand ausgegeben der palästinensisches Land kaufen will, und dann die Liste mit den Namen der Palästinenser die bereit waren es im zu verkaufen, den palästinensischen Behörden übergeben, war zur Ermordung der fraglichen Palästinenser führte).

Das klingt jetzt aber wirklich nach einem bedauerlichen Einzelfall wo ein fanatischer Aktivist übertrieben hat.

Letztlich werden Regierung und Militär nicht ganz zu Unrecht kritisiert immerhin sind unter deren Verantwortung um ein vielfaches mehr unschuldige Palästinenser gestorben.

Also der ehemalige israelische Botschafte in Deutschland hat gerade selbst die israelische Regierung kritisiert. Hier ginge es eigentlich um israelische Innenpolitik, weil Netanjahu damit bei den Rechten punktet.

Stehe da voll hinter Gabriel. Die israelische Regierung benimmt sich schon seit geraumer Zeit international wie ein Elefant im Porzellanladen. Und die Siedlungspolitik ist in der Tat einfach nur unsäglich.

Zitat von Fairas

Das klingt jetzt aber wirklich nach einem bedauerlichen Einzelfall wo ein fanatischer Aktivist übertrieben hat.

Wenn die entsprechenden Organisationen die Aktion verurteilt hätten könnte ich dir zustimmen, stattdessen haben sie sich aber darauf fokussiert dass die Aktion durch rechte Spitzel in der Organisation ans Licht kam.

Ich kenne mich mit den NGOs in Israel jetzt nicht genug aus um da gegen halten zu können.

Macht das was in Israel von staatlicher Seite teilweise passiert aber auch nicht besser...

Bin jetzt auch kein NGO-Experte, was ich aber weiß ist, dass die NGOs mit denen Gabriel sich trifft bei 95% der israelischen Bevölkerung recht unbeliebt sind (viele erkennen zwar durchaus an, dass sie einige wichtige Funktionen erfüllen und wichtige Dinge ans Tageslicht fördern, den meisten gehen sie aber in ihrer Kritik und anderem Handeln deutlich zu weit), und Netanjahu daher der Meinung ist mit dem diplomatischen Eklat innenpolitisch punkten zu können.

Moment Stef. Sind das nicht genau die organisationen die du an anderer stelle hervorgehoben hast als Beispiel für eine funktionierende Zivilgesellschaft. Nun sind sie bei95 Prozent auf einmal Verräter, was dann heisst dass es eigentlich fast nur noch nationalistische Hardliner gibt die verrätern am Judentum sehr negativ gegenüberstehen.

Ich habe ja durchaus ergänzt: die meisten sehen durchaus eine Daseinsberechtigung in Organisationen die Missstände aufdecken, und viele gestehen Organisationen wie Breaking the Silence durchaus zu, dass sie diese Funktion erfüllen, nur sind sie der Meinung dass sie übertreiben und eben auch viele Dinge tun die nicht gut sind.

Ist z.B. auch meine Meinung zu Wikileaks, das Helikopter-video und einige andere Dinge zu veröffentlichen war durchaus gut, der Titel den man ihm gegeben hat ("colatarl murder") war hingegen Propaganda, und andere Wikileaks-Aktionen wie das enttarnen amerikanischer Informanten in Afghanistan war Beihilfe zum Mord, die Unterstürzung für Donald Trump sowie das in-Schutz-nehmen von Diktatoren und korrupte Oligarchen kann ich ebenfalls nur verurteilen.

Ein Teil, in Netanjahus Partei wohl ein recht großer, sieht dann natürlich in solchen kritischen Organisation tatsächlich pauschal "Nestbeschmutzer".

Das ist aber kein israelisches Spezifikum, gibt genug Amerikaner die Snowden und Manning gerne am Galgen sehen würden, und in Deutschland und Österreich soll es angeblich Menschen geben die gerne "die Vergangenheit ruhen lassen" würden, die meisten Franzosen reagieren auch etwas happig wenn man ihnen erzählt das "Vichy" die legitime französische Regierung war, 1941/42 mit Unterstürzung des Volkes, der französische Geheimdienst hat auch mal ein Attentat auf Greenpeace verübt.
Nur so als ein paar Beispiele, und Israel ist ein Land im Kriegszustand.

Als Kontrast zur Diskussion über die Antisemitismusdoku

Eine Doku die bei Arte ohne Probleme, Faktencheck und Diskussionsrunden ausgestrahlt wird, obwohl hier eine mindestens ebenso einseitige Hamas/Palästinenserposition eingenommen wird, wie in der Antisemitismusdoku eine Israel/Judenposition.

http://www.arte.tv/de/videos/0…-A/gaza-ist-das-ein-leben

Man könnte sie auch als leise Hetze bezeichnen.

edit:

http://www.spiegel.de/politik/…greift-ein-a-1161030.html

Ach, wenn nur wirklich Konflikte zwischen Staaten so gelöst werden würden,
Manchmal denke ich. Archaische Konzepte sind gar nicht so schlecht.

Ich zitiere einfach mal die Überschrift: Israels Regierung will Todesstrafe für "Terroristen" einführen
Klar, Israel steht seit seiner Gründung unter Druck, aber die langfristige Entwicklung der Demokratie ist besorgniserregend.

De facto gibt es die Todesstrafe für Terroristen schon, kommt eher selten vor, dass Israel mal einen Terroristen lebend erwischt. Meisten werden die erschossen oder mit Bomben beworfen, gerne auch präventiv (den Teil nach dem Komma sehe ich sehr kritisch).

Israel wird von rechten Hardlinern regiert die von noch rechteren Hardlinern vor sich her getrieben werden.

Gab doch erst den Fall (schon was her, ein Jahr oder so), als einem bereits überwältigten Angreifer (verwundet und am Boden liegend) einfach in den Kopf geschossen wurde. Wenn das keine Todesstrafe sein soll... (Der Soldat wurde immerhin zu 18 Monate Haft verurteilt, was bei Mord quasi einem Freispruch gleichkommt).

Zitat von Imperator Bob

Ich zitiere einfach mal die Überschrift: Israels Regierung will Todesstrafe für "Terroristen" einführen
Klar, Israel steht seit seiner Gründung unter Druck, aber die langfristige Entwicklung der Demokratie ist besorgniserregend.

Das versucht die Regierung Netanjahu nicht zum ersten Mal, aber bisher hat der Knesset alle Vorschläge die in diese Richtung gingen immer abgelehnt. Und danach gibt es immer noch die Gerichte.

Zitat von Fairas

De facto gibt es die Todesstrafe für Terroristen schon, kommt eher selten vor, dass Israel mal einen Terroristen lebend erwischt. Meisten werden die erschossen oder mit Bomben beworfen, gerne auch präventiv (den Teil nach dem Komma sehe ich sehr kritisch).

In Israel sitzen um die 4,5k palästinensische Häftlinge in Gefängnissen, die wegen terroristischen Aktivitäten in Haft sitzen. Und das Terroristen, insbesondere in einer Bedrohungslage wie in Israel, oft erschossen werden sollte nicht verwundern.

Zitat von Fairas

Gab doch erst den Fall (schon was her, ein Jahr oder so), als einem bereits überwältigten Angreifer (verwundet und am Boden liegend) einfach in den Kopf geschossen wurde. Wenn das keine Todesstrafe sein soll... (Der Soldat wurde immerhin zu 18 Monate Haft verurteilt, was bei Mord quasi einem Freispruch gleichkommt).

Das war in der Tat ein interessanter Fall. Einerseits weil hier das israelische Militär und Verteidigungsministerium für eine Verurteilung war und die Begnadigungsvorschläge aus der Regierung Netanjahu kamen. Andererseits ist es so interessant, weil Soldaten nur sehr selten für tödliche Handlungen verurteilt werden. Im internationalen Vergleich sticht hier Israel vorbildlich heraus. Allein die Haftstrafe hätte höher ausfallen sollen.

Zitat von Fairas

Gab doch erst den Fall (schon was her, ein Jahr oder so), als einem bereits überwältigten Angreifer (verwundet und am Boden liegend) einfach in den Kopf geschossen wurde. Wenn das keine Todesstrafe sein soll... (Der Soldat wurde immerhin zu 18 Monate Haft verurteilt, was bei Mord quasi einem Freispruch gleichkommt).

Bad Kleinen 1993. Klingt nach dem gleichen Fall in Grün.

Gibt es eigentlich überall. Sobald ein Staat die Möglichkeit sieht Oppositionelle loszuwerden, werden da alle Mittel in Bewegung gesetzt. Für Radikalere und Terroristen halt auch die radikalsten Medthoden. Siehe Türkei: Wer nicht Erdogans Partei gewählt hat oder darin Mitglied ist, steht unter Genralverdacht "Terrorist" oder zumindest "Putschist" zu sein. Ja wenn man dann natürlich noch Journalist oder politisch aktiv ist...aua.

Zitat von Mder1.

In Israel sitzen um die 4,5k palästinensische Häftlinge in Gefängnissen, die wegen terroristischen Aktivitäten in Haft sitzen.

Und die haben alle bereits einen Angriff auf Israel ausgeführt oder wurden während der konkreten Planung festgenommen (wofür es natürlich Beweise gibt)? Und sobald die Todesstrafe eingeführt wurde, werden die dann alle hingerichtet?

Zitat von Fairas

Und die haben alle bereits einen Angriff auf Israel ausgeführt oder wurden während der konkreten Planung festgenommen (wofür es natürlich Beweise gibt)? Und sobald die Todesstrafe eingeführt wurde, werden die dann alle hingerichtet?

Ja. (Ja). Nein. Sonst noch Fragen?

Glaubst du das?

Vor allem den Teil mit den Beweisen.

Kommt es mir nur so vor, oder erhebt sich das hässliche Haupt des Antisemitismusses in Deutschland immer stärker,

Und zwar aus vielen Lagern.
Sowohl aus linken, rechtsnationalen und verstärkt auch aus islamistischen Kreisen.
Und sogar die "Mitte" mit der unseligen Debatte um die Antisemitismusdoku sieht da nicht gut aus.

Zeit endlich mal die Probleme zu lösen.
Mit Bibi Tempelberg der alten Hexe und Trörö Trump, sehe ich da aber wenig Hoffnung.

Ein kleiner Lichtblick war das "Bündnis" von Saudi Arabien mit Israel.Allerdings: Immer noch? Iran hat ja schon angeboten als Finanzier der Hamas...etc. einzuspringen.... und Saudi Arabien will seine Stellvertreter sicher nicht an den Iran verlieren.

Naja... der übliche Nahostscheiß halt, den man leider auch immer stärker in Deutschland und Europa mitbekommt....
Können wir uns nciht einfach alle Vertragen egal welche Religion wir haben? Was ist daran so schwer? Warum kann man den Menschen nciht als Menschen sehen, sondern sieht die Gruppe und eventuelle Verbrechen von MItgliedern der Gruppe?
Weil man Angst hat? Weil man dumm ist? Weil man den Anderen ausschließen will? Weil man das Fremde nicht erträgt? Weil man über den AUsschluss Macht ausüben will?

Zitat von Twiggels

Kommt es mir nur so vor, oder erhebt sich das hässliche Haupt des Antisemitismusses in Deutschland immer stärker,

Hab bei mir selber auch schon nachgedacht. Wenn Kritik an Israel Antisemitismus ist, bin ich ein Antisemit. Doch was bin ich dann wenn ich die USA, die EU oder Deutschland kritisiere? Ein Antichrist?

Fairas. Du bist vor allen ein alter Grantler

Und nein. Kritik an Israel ist nicht gleich Antisemitismus.
Unreflektierte singulär auf Israel ausgerichtete Kritik überschreitet die GRenze allerdings schnell.
Das sehr verbreitete Messen mit zweierlie Maß zwischen den Parteien überschreitet diese Grenze oder berührt sie mindestens auch.
Übrigens in beide Richtungen. Antiislamismus... ist ja durchaus auch eine Hydra der immer mehr Köpfe wachsen.

Bei jedem Terroranschlag, bei jeder Homosexuellen/Ehebrecherhinrichtung/Vollverschleierten muss im Übrigen acuh ich diesen HydraKopf bei mir immer wieder reindrücken.
Den Antisemitischen immer wenn ich Orthodoxe und ihre Handlungen sehe/von ihnen höre...
Tja....
Wer ohne Schuld ist und so....