Ich kopiere mein AAR nun aus der Strategiezone auch hierher. Gespielt wird zunächst die Britannia-Kampagne mit England, anschließend wird auf Stainless Steel 6.4 gewechselt, wo die Kampagne dann auf der Europakarte weitergeht. Schwierigkeitsgrad ist SS/M und es wird mit 0,5 Jahren pro Runde gespielt.
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Bisherige Erscheinungen:
[spoil=Teil I: Henry III] Akt I: Rebellion in Wales
Akt II: Gnadengesuch abgelehnt
Akt III: Verrat
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[spoil=Teil II: Lord Protector]Akt I: Erste Amtshandlungen
Akt II: Die Bündniskriege[/spoil]
[spoil=Teil III: Edward I]Akt I: Hammer of the Scots[/spoil]
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Teil I: Henry III
Akt I: Rebellion in Wales
Henry sah sich in einer schwierigen Position. Sowohl die Iren als auch die Waliser schienen ernsthafte Gegner zu sein und die Finanzen der Krone erlaubten keine langwierigen Kriegsjahre mit kostspieligen Feldzügen. Dennoch ließ der König das Heer aufmarschieren. Die Dukes und Earls nahmen ihren Dienst als Lehnsmänner wahr und schickten ihre Truppen. Gleichzeitig wurde Henrys Tochter Beatrice Plantagenet in den Norden entsandt, um mit den Schotten einen neuen Vertrag zur gegenseitigen Waffenruhe auszuhandeln. Schließlich war das letzte, das England nun gebrauchen konnte ein Krieg von drei Seiten.
Noch während das königliche Heer sich in Bewegung setzte, um zur walisischen Grenze zu gelangen, tauchten walisische Marodeure an der Grenze zu Chester auf. Der Earl of Chester, Alan la Zouche, der kurz vorher seine eigenen Truppen zur Grenzüberquerung gesammelt hatte, zog den Walisern mit einer kleinen Vorhut entgegen und rieb sie unter geringen Verlusten auf. Es stellte sich heraus, dass die Waliser Ryhl-Castle schutzlos zurückgelassen hatten. Alan of Chester zog rasch aus, um die äußerst günstig positionierte Burg zu besetzen. Somit war ein walisischer Vorstoß über die Nordküste ausgeschlossen.
Während an der walisischen Grenze die ersten Vorbereitungen zu einem Feldzug getroffen wurden, spitze sich die Lage in Irland stetig zu. Der Pöbel von Dublin warf Maurice Fitzgerald, Steward of Ireland, aus der Stadt und jagte ihn mitsamt seinen Soldaten fort. Fitzgerald vereinte seine Streitkräfte bei der treu zu ihm stehenden Feste Trim und zog seine Truppen zusammen, um jeglichen weiteren Erfolg der irischen Unabhängigkeitsbewegung sofort zu unterbinden. In Eilmärschen zog er dem neuen König der Iren, der von Stadt zu Stadt zog und immer mehr Anhänger gewann, entgegen.
Es sah praktischerweise nach Ruhe aus dem Norden aus, da sich Norweger und Schotten fortan bekämpften und England einen neuen Nichtangriffspakt mit Schottland erreicht hatte.
Nun erreichte König Henry mitsamt seinen Söhnen Edmund und Edward und dem Lord Marshal die walisische Grenze mit seinem Heer. Zuvor hatte ein Späher eine walisische Armee nahe Cardiff gesichtet und der Earl of Gloucester, dem eine große Streitmacht zur Verfügung gestellt worden war, stellte die Waliser.
Es wurde weniger eine Schlacht als ein Massaker. Die schwere englische Kavallerie schaltete frühzeitig die wenigen Bogenschützen der Waliser aus, sodass die walisischen Fußtruppen rasch im Pfeilhagel der englischen Langbögen untergingen. Der schnelle Tod ihrers Heerführers war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, sodass die Waliser in einer Massenpanik davonliefen. Kaum einer entkam den englischen Reitern auf der Flucht.
In Irland fand zeitgleich die Schlacht zwischen dem Steward und dem selbsternannten King of Ireland statt. Trotz klarer Unterlegenheit stellte sich König Brian den Engländern und scheiterte erwartungsgemäß kläglich.
Der König selbst geriet in Gefangenschaft, schaffte es jedoch sich mitsamt seiner Mitgefangenen für beinahe 15000 Pfund loszukaufen, was dem gesamten irischen Staatsschatz entsprach.
Fitzgerald dachte jedoch nicht einmal daran den König am Leben zu lassen und setzte den freigekauften Soldaten mit Eilmärschen nach. Keine zwei Wochen später wurde das klägliche Heer des Königs eingeholt und aufgerieben. König Brian fand nun doch seinen gewaltsamen Tod.
Fitzgerald plante nun den größten irischen Militärstützpunkt, Lifford, zu erobern. Dazu schickte er nach den Besatzungstruppen des aufmüpfigen Derry, das sich kurz darauf der englischen Herrschaft entzog. Glücklicherweise schlossen sich die nun freien irischen Regionen nicht dem Thronfolger Brians an, sondern bildeten eine eigene Koalition gegen die Engländer.
Inzwischen hatte der Earl of Gloucester mit seinen Truppen diverse walisische Befestigungen überrannt und drang nach Pembroke vor, wo er in einer einseitigen Feldschlacht mühelos zwei voneinander abgeschnittene walische Heere vernichtete.
Pembroke fiel ihm somit ohne größere Verluste in die Hände, was König Henry an der Grenze zu einem Vorstoß bewegte. Montgomery wurde von seinem Heer eingekesselt.
Im Feldlager hatte der König wenig Muße sich um seine Tochter und deren Vermählung zu kümmern, daher gab er halbherzig seinen Segen zu ihrer Verbindung mit dem Franzosen Simon de Monteford und wandte sich rasch wieder seinem Feldzug zu. Ein Fehler, wie sich später zeigen sollte.
Mittlerweile waren drei Jahre ins Land gegangen, während derer einige lustlose Scharmützel geschalgen wurden. Die Belagerung Montgomerys zog sich hin. Ab und an zogen die englischen Truppen ab, um sich an kleineren Zielen zu versuchen und irgendwie gelang es den Walisern relativ unbeeindruckt die Kriegszeiten zu überstehen. 1261 jedoch regte sich der Widerstand der Waliser in diesem erlahmten Krieg gegen England.
Angestachelt von der Niederlage bei Pembroke zogen marodierende walische Soldaten durch die Lande und schürrten den Hass auf England. Der Earl of Gloucester sah sich gezwungen zu handeln, wollte er nicht seine soeben beruhigtes Neuland durch einen Kleinkrieg gefährden. So zog sein Heer erneut aus. Die Marodeure wurden wie tollwütiges Wild verfolgt und nach Gaufron-Castle getrieben, wo ein walischer General die versprengten Truppen ordnete und gegen die Engländer in die Schlacht führte.
Die ungeübten Truppen hatten jedoch keine Chance gegen Übermacht der schweren englischen Reiter und geübter Langbogenschützen und wurden niedergemetzelt.
Sir Lewes of Gloucester hatte sich mittlerweile zu einem wahren Waliserschreck entwickelt.
Einzelne Soldaten entkamen dem Massaker bei Gaufron-Castle und taten sich mit weiteren Widerstandskämpfern bei Montgomery zusammen. Sie wurden umgehend mit der englischen Armee unter König Henry konfrontiert, der eigens seinen Truppen von Montgomery abzog. König Llywelin von Wales sah sich gezwungen seinen Leuten zur Hilfe zu kommen. In diesem Krieg hatten die Waliser schon zu viele bittere Niederlagen erlitten. Die Moral sank und es bedurfte dringend eines großen Sieges.
Die Schlacht wurde zu einem Debakel für Wales, da die Vorhut der Engländer, angeführt von Henrys jüngstem Sohn Edmund, die noch marschierenden Waliser überraschte und deren Katapulte ausschaltete. Im Feuer der englischen Geschütze mussten die Waliser zum Großangriff übergehen, den sie gegen die besser ausgerüsteten Infanteristen der Engländer klar verloren. König Llywelin selbst fiel Edmunds Reitern zum Opfer, woraufhin aus der Schalcht eine wilde und erbarmungslose Jagd wurde. Auf dieser verunglückte Edmund und fiel vom Pferd, sodass er sich das Genick brach. Der Tod des jungen Prinzen blieb der einzige Wehrmutstropfen für die Engländer.
So kam es, dass das schutzlose Montgomery aus Wut und Trauer des Königs geplündert wurde und noch Monate nach der Schlacht die englischen Besatzer Grausamkeiten mit den bedauernswerten Bewohnern trieben.
Der verbliebene walisische Widerstand sammelte sich bei Caervanon, wo König Henry schließlich mit Hilfe von Alan of Chester Llywelins Sohn Dafidd stellte und tötete. 43 über 1000 Gefangene wurden nach der Schlacht hingerichtet und die walisische Rebellion war beendet.
Die Bevölkerung Caervanons verschloss die Tore vor den Engländern, sodass diese erneut zu einer langen Belagerung gezwungen wurden. Doch 1262 gelang die Eroberung der Festung und die grausamen Plünderungen machten die walisische Bevölkerung gefügig.
Wahrend der Krieg in Wales also ein vergleichweise schnelles Ende nach vier Kriegsjahren genommen hatte, waren die Fortschritte in Irland nur minimal. Ein weiterer Feldzug würde nötig sein, um auch wieder auf der grünen Insel die englische Herrschaft herzustellen.
Doch zuvor musste die Staatskasse geschont und einige aufmüpfige Bauern und Landadelige in England gemaßregel werden, die aufgrund der hohen Kriegssteuer den Aufstand probten.