Fleischskandale und Lebensmittelkonsum in der heutigen Gesellschaft

  • Der Aufwand und das benötigte Wissen und auch die ANforderungen ans Wollen sind halt definitv höher.


    Außerdem stimmts natürlich nicht in allen Bereichen. Eine BioKuh braucht auf jeden Fall mehr Fläche.


    Lassen wir die Fleischproduktion mal aussen vor, das ist imho ein Thema für sich, sprechen wir nur über den Anbau von Pflanzen.


    Auch wenn der Aufwand und der Know How Bedarf hoch ist. Wenn es besser ist als die normale industrielle Landwirtschaft (= gleicher Ertrag bei verzicht auf Pestizide, Fungizide, Biozide usw. + umstrukturierung der Anbauflächen) dann mache ich das als Landwirt.


    Das ist in der Masse bisher nicht passiert. Die Zahl von 10% im Bio Boomland Deutschland spricht da imho für sich


    Bio ist pi mal Daumen besser für die Umwelt (je nach Standard auch immer etwas anders, z.B. sind auch Schwermetalle als Pflanzenschutzmittel erlaubt, die im Gegnsatz zu Glyphosat z.T. unbestritten Krebs auslösen) ABER die Aussage Biolandwirtschaft ist grundsätzlich besser als konventionelle Landwirtschaft ist schlicht falsch.

  • Chemische Dünger haben die Ernährung der Weltbevölkerung erst ermöglicht.

    Und beim Menschen Krebswachstum, und bei der Erde ein Wachstum der menschlichen Bevölkerung, was letztlich auch irgendwie ein bösartiges Geschwür ist. Sorry für den misanthropischen Anfall.


    Wären wir hier nicht im bösen Kapitalismus (ja schon wieder die Keule) und die konventionellen Landwirte und Handelsketten wollten nicht mit Dreck noch Geld machen, wäre Bio gar nicht notwendig.

    Viele Landwirte können relativ wenig dafür, weil denen auch durch den Absatzmarkt und die Agrarpolitik recht enge Grenzen gesetzt werden.
    Ich kenne Landwirte, die z.B. Bio-Fleisch erzeugt haben, dann aber davon abgekommen sind, weil die Vorgaben aus Brüssel so streng waren, dass die das nicht im plausiblen, finanziellen Rahmen betreiben konnten. Andere mussten z.B. eine Spezialisierung, etwa Schweinemast vornehmen, weil es zum damaligen Zeitpunkt einfach die wirtschaftlichste Entscheidung war. Andere stehen vor der Wahl ob sie mit Pflug die Felder bearbeiten und somit eine gesteigerte Bodenerosion in Kauf nehmen oder pfluglose Landwirtschaft praktizieren und dann vermehrt auf Herbizide u. ä. zurückgreifen müssen. Bei einem anderen Hof gestattet Flächenausstattung und Absatzmarkt eventuell eine biologische Produktion, bei der dann die Düngung und Bodenlockerung über Fruchtfolgen mit entsprechende Pflanzen wie Leguminosen oder Klee für den Stickstoffeintrag erfolgen kann, andere können das eben nicht umsetzen. Es gibt ja keine geschlossene Gruppe von Bauern. Es gibt da Landwirte im Nebenerwerb, solche die mit ihren Betrieben rumkrebsen und gerade noch über die Runden kommen, die Großbauern, die in Genossenschaften organisiert sind und ihre Interessen besser durchsetzen können und dann natürlich noch die Großproduktion mit landwirtschaftlichen Fabriken in einigen Regionen, die andere komplett in den Schatten stellen.


    In Niedersachsen befinden sich die Nitratwerte auf einem bedenklichen Höchststand und steigen weiterhin.

    Das ist aber auch das Problem der dortigen Massentierhaltungsbetriebe, die ihren Dreck sogar schon exportieren müssen.


    Im Grunde kompletter Unsinn. Alleine in Europa werden doppelt so viele Lebensmittel weggeworfen als alle hungernden Menschen auf der Welt benötigen würden.

    Das ist eigentlich gar kein Unsinn. Die Frage, ob die steigende Weltbevölkerung durch die landwirtschaftliche Produktion überhaupt ernährt werden kann, war sehr oft ein neuralgischer Punkt, der Fragen und Zweifel aufgeworfen hat (u.a. Malthus) und im Endeffekt nur durch Fortschritte und Agrarreformen gelöst werden konnte, sei es durch wissenschaftliche Erkenntnisse, sei es durch Druck auf die Erzeuger und Vermarkter landwirtschaftlicher Produkte.


    Und trotz aller Fortschritte: Erträge lassen sich nicht beliebig steigern. Irgendwann erreichen die ihre natürliche Grenze, und dann hilft auch kein Dünger und keine Gentechnik (will man ja nicht), weil einfach Klima und Wetter die natürlichen Grenzen festlegen.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Und du meinst eine bestehendes Verteilungsproblem entschärft sich, wenn es weniger zu verteilen gibt?


    Nein aber immer mehr Überproduktion vermutlich auch nicht. Ich habe auch grundsätzlich nichts gegen Gentechnik wenn es sinnvoll ist, beispielsweise um die Erträge in kargen Regionen zu steigern.


    Aber einfach nur mehr zu produzieren das man am Ende wegschmeißen kann ist keine Lösung.


    Eine bessere Ernährung hat zwar zu einer wachsenden Weltbevölkerung geführt aber die Frage ist ob das so überhaupt sinnvoll ist. Irgendwann ist der letzte Baum zugunsten der Landwirtschaft abgeholzt und dann? Versorgen wir doch erstmal die acht Milliarden die schon da sind anständig und planen nicht schon für 20 Milliarden.

  • Naja wir haben eine subventionierte Überproduktion die wir dann zu Billigpreise in Afrika verschleudern.

    Und da haben wir dann das nächste Problem: Damit wird der örtliche Handel und die Produktion vor Ort kaputt gemacht bzw. kann erst gar nicht entstehen. Aber das liegt ja auch gar nicht im Interesse der westlichen Politik. Wo kämen wir auch hin wenn Afrika nicht mehr abhängig wäre?


    Habs irgendwo schonmal verlinkt, dennoch:


    Trailer:


    Ganzer Film:

  • Das Gepansche mit der Wurst war schon vor 40 Jahren so. Damals gab es bereits diverse Sprichworte und Witze darüber, was dort so alles hinein kommt. Deswegen kaufe und esse ich keine Supermarktwurst.


    Generell sollte man Lebensmittel im Supermarkt in reinform kaufen. Um so weniger verarbeitet wurde, um so weniger wurde meistens gepanscht.


    Das heisst, wenn ich Fisch kaufe, dann den kompletten Fisch mit allem drum und dran und eben kein Iglo Schlemmerfilet, paniert mit Käse und Kräuterfüllung, denn da wird alles versucht, um mit billigen Kram mehr Gewicht auf die Waage zu bringen. Faustregel: Die kürzeste Zutatenliste ist die beste Zutatenliste.


    Ähnlich ist es bei Fleisch. Alles, was mit Käse gefüllt ist, Schnitzel oder Chicken Nuggets z.B., ist die reinste Abzocke.

  • Bei meinem Schlachter gibt's bei Enten und Gänsen auch nur das ganze Tier zu kaufen. Brust und Keulen bietet er einzeln gar nicht. Er kann es aus ethischen Gründen nicht verantworten, dass nur ein Teil des Tieres verkauft wird, quasi die „Filetstücke“ vom Geflügel, und der Rest in die Tonne wandert.
    Außerdem macht es auch mehr Spaß ne Gans am Stück zu Weihnachten zuzubereiten als so ein paar Brüstchen oder Keulen. :)

  • Ähnlich ist es bei Fleisch. Alles, was mit Käse gefüllt ist, Schnitzel oder Chicken Nuggets z.B., ist die reinste Abzocke.


    Soweit klar. Aber es wurden hier auch die ganz "normalen" Fleischstücke mit Wasser aufgespritzt. Also kann dir das auch passieren wenn du einfach ein Stück rohes Fleisch kaufst. Nix mit offensichtlich bearbeitet.


    und der Rest in die Tonne wandert.


    Da musst du dir keine Sorgen machen, da landet nix in der Tonne, es landet wie aufgezeigt entweder in der Wurst oder halt in Afrika ;)

  • Und deine letzte Behauptung ist auch ein Musterbeispiel dafür, um das eigene Wissen zu beruhigen, damit weiterhin günstig Lebensmittel kauft.

    Ich bin Student und ich könnte mir kein Bio Fleisch leisten, das kostet im Supermarkt mindestens das Doppelte. Da greif ich lieber zum "normalen" Fleisch, und nein, 6 Tage lang was vegetarisches Essen mag ich nicht, Fleisch schmeckt mir halt. Das Geld brauch ich da eher für Kleidung etc..


    Klar, wenn ich dann mal fertig bin mit dem Studium und dann auch entsprechend verdiene, greife ich, zum (vermeintlich) besseren Fleisch. Aber ich kann verstehen, dass viele Familien zum billigeren Fleisch greifen, einfach damit sie mehr zum Essen haben. Die können es sich zwingend nicht leisten (oder wissen es einfach nicht).
    Fairerweise sei aber erwähnt, dass wir in Österreich höhere Steuern auf Lebensmitteln haben als ihr.

  • Legal bleiben (+Gesetzeslücken schließen) und Afrika nicht mit von der EU-subventionierten Gütern überschwemmen.


    Ich fände das Wegschmeißen jetzt nicht unbedingt verkehrt, von Pflanzen isst man auch nicht alle Teile...

  • Ob gepanscht oder nicht gepanscht, krank ist bisher noch niemand feststellbar davon geworden und die Kalorienzahl wird wohl auch stimmen. Ist tatsächlich wohl eher eine Kopfsache. Wenn man einerseits bereit ist, Insekten zu essen, dann sollte man vielleicht nicht ganz so kritisch gegenüber Fleischresteverwertung sein. Die Mortadella oder Fleischwurst schmeckt deswegen morgen nicht anders als heute. Und auch die Waren bei Aldi und Lidl sind genießbar und schmackhaft. Also Bio ist kein Muss. Jedenfalls nicht aus gesundheitlichen Gründen.
    Habe als Student auch meistens das einfache Fleisch gekauft und mache es zum Teil heute noch so.

  • Ob gepanscht oder nicht gepanscht, krank ist bisher noch niemand feststellbar davon geworden und die Kalorienzahl wird wohl auch stimmen. Ist tatsächlich wohl eher eine Kopfsache. Wenn man einerseits bereit ist, Insekten zu essen, dann sollte man vielleicht nicht ganz so kritisch gegenüber Fleischresteverwertung sein. Die Mortadella oder Fleischwurst schmeckt deswegen morgen nicht anders als heute. Und auch die Waren bei Aldi und Lidl sind genießbar und schmackhaft. Also Bio ist kein Muss. Jedenfalls nicht aus gesundheitlichen Gründen.
    Habe als Student auch meistens das einfache Fleisch gekauft und mache es zum Teil heute noch so.


    https://www.bund.net/massentierhaltung/antibiotika/


    Das Fleisch macht dich nicht krank, aber im Falle einer bakteriellen Infektion mit multiresistenten Keimen, ist das Risiko für dich höher, lebensgefährlich zu erkranken.
    Ist für mich ein Argument.

  • nicht nur für dich. Für alle steigt das Risiko, da durch die extensive Anribiotikahaltung diese ihre Wirksamkeit verlieren.


    Aber das du Fleischabfall bekommst. Egal.


    Die Klimaschädlichkeit. Egal.


    Die Verschmutzung unserer heimischen Umwelt. Egal.


    Das Leiden der Tiere . Egal.


    Dass es krank macht.
    Egal.


    Schließlich ist man darauf geprägt ganz viel Fleisch zu essen. Das ist Kultur. Das ist Werbebotschaft. Nach mir die Sinnflut und für mich und meine lieben ein früher tot, denn ich bin darauf trainiert, dass Fleisch lecker ist!


    Ach und das alles natürlich mögichst günstig, damit die ganz Effekte maximiert sind. Dann kann ich mir auch einreden dass die billige Supermarktwurst gut schmeckt.




    P.s. Aldi un dm haben echt leckere vegane Bio Brotaufstriche in chilli, mango...etc. Um Welten besser als die Mortadella und pro Brot eher günstiger.

  • Wen willst du eigentlich mit solchen Drama-Texten überzeugen? Den Hartz IV Empfänger? Die Studenten, die schon mehrfach in diesem Thread geschrieben haben, dass sie sich das teure Bio-Fleisch nicht leisten können? Glaubst du ernsthaft, nur weil Bio draufsteht, wäre auch überall eitel Sonnenschein, was das angeht? Bio gleich glückliche Hühner? Am besten noch freilaufend unter blauem Himmel? Rechne doch mal nach, wie viele Millionen Bio-Eier tagtäglich in deutschen Supermärkten angeliefert werden... dann kannst du dir selbst eine Antwort darauf geben.

  • ach das sind nur die Argumente. Dass die nicht interessieren wenn es um die Sucht nach billigen Fleisch geht, habe ich nur noch einmal resignierend und kopschüttelnd zusammengefasst.



    Zu wurstalternativen . Siehe meinen edit oben.

    totalwar-forum.de/Core/gallery/index.php?album/


    Für den kleinen Geldbeutel, bzw. denjenigen der bei essen sparen will ist nicht Bio die Alternative. Für den ist vegetarisch oder flexitarisch die Alternative. Günstiger, oft leckerer, sowieso gesünder.....etc.


    Man muss sich halt nur mal in diese Welt wagen und nicht dickköpfig in alten Pfaden verharren.



    Aber klar, wenn man dann das einzige wirkliche pro Argument für Fleisch vorbringt: “aber lecker“, kann man das zwar emotional verstehen, die Ratio mag es aber nicht zu überzeugen, da die Argumente dagegen einfach überwältigend sind.

  • ach das sind nur die Argumente. Dass die nicht interessieren wenn es um die Sucht nach billigen Fleisch geht, habe ich nur noch einmal resignierend und kopschüttelnd zusammengefasst.

    Für mich stellt es den richtigen Ansatz dar. Wie ich bereits schrieb, muss man sich Bio-zeritfizierte Lebensmittel leisten können. Als ehemalige Studenten kennen wir diese Situation nur zu gut. Die Lösung war einfach und doch effektiv: man hat den Fleischkonsum einfach deutlich reduziert. Es kann mir doch keiner erzählen, dass ein Tag nur gut war, wenn es ein Schnitzelbrötchen für 1,50 Euro gab. Unser Drang nach Fleisch hat erst diese ekelhafte Entwicklung nach billig-produzierten Massen-Fleischerzeugnissen in Gang gesetzt. Das ist zum Kotzen und da kann sich auch niemand herausreden.

  • Für mich stellt es den richtigen Ansatz dar. Wie ich bereits schrieb, muss man sich Bio-zeritfizierte Lebensmittel leisten können. Als ehemalige Studenten kennen wir diese Situation nur zu gut. Die Lösung war einfach und doch effektiv: man hat den Fleischkonsum einfach deutlich reduziert. Es kann mir doch keiner erzählen, dass ein Tag nur gut war, wenn es ein Schnitzelbrötchen für 1,50 Euro gab. Unser Drang nach Fleisch hat erst diese ekelhafte Entwicklung nach billig-produzierten Massen-Fleischerzeugnissen in Gang gesetzt. Das ist zum Kotzen und da kann sich auch niemand herausreden.

    Keiner braucht jeden Tag Schnitzelbrötchen essen - ich selber habe mich da schon als Zwischenmahlzeit auf natürliches Joghurt mit Haferflocken umgestellt. Ich esse aber trotzdem gerne Schinken als Frühstück (3x in der Woche) und wir essen 4-5 Mal Fleisch in der Woche - einfach weil es einfach zu kochen ist, lecker ist, man es auf mehrere Tage aufteilen kann etc.. Klar, Nudeln/Reis mit Gemüse gibts auch bei uns, aber besser schmeckts mir halt mit Fleisch.


    Wo kann man bei euch in Deutschland eine Schnitzelsemmel für 1,50€ kaufen? Die kosten bei uns alle knapp 3€, auch im Supermarkt....^^

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