Es war schon später Nachmittag, als Herzog Dietrich von Chatenois endlich Mainz erreichte. Mit seinen 50 Jahren war er schon ein alter Mann und mittlerweile verfluchte er sich dafür geritten zu sein, statt bequemer in einer Kutsche zu Reisen. Doch er wollte dem neuen König und den Fürsten zeigen, dass er noch immer stark war. So ritt er also in scharfem Trab an der Spitze von zwei Lanzen seiner treuesten Ritter in Mainz ein. Sie boten einen prächtigen Anblick. Die Ritter waren ganz in die Farben des Hauses Lothringen, Gelb und Rot gekleidet. Auf den Schilden und Wappenröcken prangten jeweils ihre persöhnlichen Wappen, die zweigeteilot waren. Die linke Hälfte zeigte ihr Hauswappen, die rechte jenes des Herzogtums.
Im Hof der Pfalz angekommen stieg Dietrich von seinem Pferd, nicht ohne ein erleichtertes stöhnen, schlug sich den Umhang über die Schulter und schritt die Stufen zur Großen Halle hinauf in der die Großen des Reiches tagten. Nachdem er von einem Bediensteten angekündigt worden war betrat er die Halle und erbat sofort das Wort.
"Mein König, geehrte Fürsten und Abgesandten. Ich entschuldige mich für mein spätes Eintreffen, doch bin ich ein alter Mann und der Weg ist beschwerlich." Er grinste schelmisch "Nun den, ich wurde bereists Gestern Abend durch einen Boten den ich vorausgesandt hatte von den Vorgängen hier Informiert und möchte zugleich zu dem Vertragsentwurf Stellung nehmen welchen der ehrenhafte Konrad von Franken vorgebracht hat.
Auch wenn ich immernoch der Meinung bin Österreich sollte als reguläres Herzogtum im Reich weiterbestehen wie es dass vor nun schon einigen Jahren tat, was auch bedeuten würde dass der momentane "König von Österreich" - In dieses Wort legte er seine ganze Verachtung - wieder den Titel eines Herzogs annehmen müsste, bin ich doch bereit diesem Vertrag zuzustimmen, sofern die Vorschläge welche der Herzog Bayerns und der König einbrachten aufgenommen werden. Die Heeresgröße Österreichs mag erhöht werden, eine Bedrohung für das Reich stellt es onehin nicht dar, die Zeiten haben sich geändert."
Mit diesen knappen Worten hatte er alles gesagt was er sagen wollte und so nahm er neben dem Herzog Niederlothringens platz.