Chinas Frühling? Eine rote Sonne geht auf?

  • Die Politik „Ein Land, zwei Systeme“ hat offenbar (erwartbar) ihr Ende gefunden. Der Chinesische Volkskongress beschließt in Umgehung des Hongkonger Parlaments ein neues Sicherheitsgesetz für Hongkong, was die demokratischen Rechte der Bevölkerung und die Autonomie Hongkongs faktisch obsolet erscheinen lässt.


    Könnte eine chinesische Reaktion auf die US-Glückwünsche zur Wiederwahl der taiwanesischen Präsidentin sein. Damit scheidet die bisher propagierte friedliche Variante „Ein Land, zwei Systeme“ faktisch auch für Taiwan aus.


    Neues Konfliktpotenzial für die chinesisch-amerikanischen Beziehungen. Hongkongs Börse ging auf Talfahrt. Proteste sind zur Zeit aufgrund von Corona verboten.


    https://www.welt.de/politik/au…gs-wie-wir-es-kennen.html

  • Es gab ein Gefecht zwischen China und Indien im Himalaya bei dem 20 indische und nach unbestätigten Angaben über 40 chinesische Soldaten ums Leben gekommen sind.


    http://www.tagesschau.de/ausla…na-grenzkonflikt-101.html


    In der Region schwelt seit Jahren ein Konflikt über den Grenzverlauf. Es geht dabei um die Kontrolle über die Quellgebiete von verschiedenen Flüssen. (Q: Spielball Erde von Claus Kleber)

  • Wow, "Gefecht" ist aber schon ein verhältnismäßig milder Ausdruck, für derartig hohe Opferzahlen.


    Indien und China haben um diese Region ja auch schon einmal Krieg geführt. Sowas braucht die Welt nun gerade wirklich nicht. Worum geht's da? Konflikt um die "Neue Seidenstraße" und Chinas Verbündeten Pakistan?

  • Das Bundesaußenministerium warnt vor negativen Äußerungen, Likes usw. in sozialen Medien oder der Öffentlichkeit im Zusammenhang mit der Politik der chinesischen Regierung insbesondere mit Bezug auf die aktuelle Hongkong-Politik oder Kritik an China allgemein. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass China auch länger zurückliegende und im Ausland geäußerte Aussagen zur Ahndung und Verfolgung verschiedener neuer Tatbestände zukünftig heranzöge, für die es Strafandrohungen bis zu lebenslanger Haft auch für Ausländer gäbe. Das Außenministerium rät in seinen Sicherheits- und Reisehinweisen wohl offiziell zur Selbstzensur für all jene, die vorhätten China zu bereisen. Es könne sonst, so der Artikel, nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass auch deutsche Bürger von Maßnahmen im Zuge der neuen Gesetze betroffen würden.


    Quelle: https://m.faz.net/aktuell/wirt…elbstzensur-16846810.html

  • Gefilmt/fotografiert wird man vom chinesischen Geheimdienst ja schon in Deutschland (auf Pro-Hongkong-Demos z.B). Ist nur eine Frage der Zeit bis man hier auch entführt/ermordet wird, Putin hat ja vorgemacht, dass das problemlos möglich ist.

  • Warnung vor kritischen Äußerungen? Wie unterwürfig kann man bitte sein.
    Das sollte so lauten:


    Reisewarnung: Von Reisen in die Volksrepublik China ist dringend abzuraten, das dortige Regime schreckt nicht davor zurück auch ausländische Staatsbürger zu verhaften wenn diese eine demokratische Gesinnung aufweisen.

  • Im Fall von Hongkong macht der Premierminister Boris Johnson tatsächlich mal was vernünftiges: Er bietet allen Bewohnern Hongkongs die den Status eines "British National Overseas" haben Zuflucht in Großbritannien an. Das wäre bis zu drei der sieben Millionen Einwohner Hongkongs.


    https://www.tagesschau.de/ausl…-grossbritannien-101.html


    Das werden wohl nicht alle annehmen, aber sobald es in die Tausende geht geht, wird es ziemlich bitter für Peking. Vermutlich werden gerade die gut gebildeten ganz vorne mit dabei sein schätze ich.


    Finde die Aktion auf jeden Fall richtig gut und bin weiterhin enttäuscht welchen Drückeberger Deutschland abgibt.

  • aber sobald es in die Tausende geht geht, wird es ziemlich bitter für Peking.

    Klar, weil wenn es China an einer Sache mangelt, dann sind es Menschen. Und ja, sie haben auch genug gut ausgebildete.

    Finde die Aktion auf jeden Fall richtig gut und bin weiterhin enttäuscht welchen Drückeberger Deutschland abgibt.

    Als Russland es gemacht hat, fand es der Westen Scheiße und "destabilsierend".
    Jaja, Apfel und Birnen Vergleich. Konnte ich mir nicht verkneifen ^^


    Britannien hat auch eine historische Verantwortung gegenüber Hongkong, vorallem da die Volksrepublik die geschlossenen Vereinbarungen mit dem Gesetz mehr als nur gestreckt hat.
    Mit der Aktion tut London aber auch nur das absolute Minimum, um nicht sein Gesicht zu verlieren und gleichzeitig Peking zu verärgern.
    Deutschland hat Tsingtau schon lange abgeben müssen und hat lediglich wirtschaftliche Interessen im Land.
    Ich weiß, ist nicht direkt dein Geld, da lässt es sich immer leicht sagen, dass man nicht daran hängen soll. Aber in der aktuellen Situation ist Pragmatismus durchaus angebracht.

  • Als Russland es gemacht hat, fand es der Westen Scheiße und "destabilsierend".


    Weiß grad wirklich nicht welche Situation genau du meinst :unsure:


    Klar, weil wenn es China an einer Sache mangelt, dann sind es Menschen. Und ja, sie haben auch genug gut ausgebildete.


    Wenn es nur ein paar sind okay, wenn man aber am Ende statt einer reichen eine arme Stadt bekommt, wäre das schon eine Art Niederlage für China.


    Natürlich kann auch China wiederum reagieren und rechtzeitig ein Ausreiseverbot verhängen.

  • Weiß grad wirklich nicht welche Situation genau du meinst

    Spätestens seit dem Georgienkonflikt 2009 bietet Russland in allen "unruhigen" Zonen der früheren Sowjetrepubliken allen ehemaligen Sowjetbürgern den russischen Pass an.
    Das hatte man in Abchasien und Süd-Ossetien gemacht, um anschließend mit Truppen einzumarschieren, da man ja "lediglich" russische Bürger schützen wollte.
    Wenn ich mich nicht ganz täusche wurde das auch in der Republik Moldau und dem angrenzenden Zwergstaat Transnistrien gemacht
    Auch im Donbass wurden dann wieder Pässe wie Kostproben im Supermarkt verteilt. Ist halt praktisch, wenn man immer einen Casus Belli Light gegen seine Nachbarstaaten hat, der vor internationalen Gesetzen Stand hält.

  • Ist halt praktisch, wenn man immer einen Casus Belli Light gegen seine Nachbarstaaten hat, der vor internationalen Gesetzen Stand hält.


    Bin jetzt kein Experte in internationalem Recht aber ich darf doch nicht einfach irgendwo einmarschieren um meine Bürger im Ausland zu schützen?


    Ansonsten ist der Fall trotzdem nicht direkt vergleichbar, da die Hongkonger natürlich auch nach GB auswandern würden. Das will Russland in deinem Beispiel nicht.

  • Bin jetzt kein Experte in internationalem Recht aber ich darf doch nicht einfach irgendwo einmarschieren um meine Bürger im Ausland zu schützen?

    Im gewissen Grad schon.
    Gibt es in einer Region eine Diaspora und wird diese vom Staat, in dem sich die Diaspora befindet, bekämpft, dann hat hier das Mutterland der Diaspora ein Mitsprache Recht, auch wenn es sich nicht auf dessen Staatsgebiet befindet.
    Als 08/09 der Konflikt zwischen den Rebellen und Georgien an Schärfe zunahm und auch de facto russische Zivilisten starben, sah sich Moskau im Recht zu handeln und hat die Zonen der Diaspora, und auch etwas darüber hinaus, militärisch gesichert.
    Im Normalfall folgt dann eine UN Blauhelm Mission, wo ein internationales Truppenkontigent sich um die Sicherheit der betroffenen Region kümmert.


    Einige Konflikte auf dem Balkan und dem Nahen Osten sind nach dem gleichen Schema abgelaufen. Ist also kein Einzelfall.

    Ansonsten ist der Fall trotzdem nicht direkt vergleichbar, da die Hongkonger natürlich auch nach GB auswandern würden. Das will Russland in deinem Beispiel nicht.

    Daher schrieb auch "Äpfel und Birnen Vergleich".
    Die Methode ist die Gleiche, nur das Ziel wohl ein Anderes.
    Wenn aber fast die Hälfte der Einwohner Hong Kongs plötzlich Untertanen der britischen krone sind und China fängt an, militärisch die Insel zu sichern, dann könnten die Briten durchaus Truppen zum Schutz ihrer Bürger entsenden und bis auf Peking und seine Verbündeten, würde niemand dagegen vor der UN protestieren.

  • Allerdings wären die Briten schön bescheuert, Truppen Richtung Hongkong zu schicken. Die würden dort vermutlich gar nicht ankommen. Untergang im Südchinesischen Meer. China ist nicht Argentinien.


    Aber die Amis haben ja auch gerade zwei Flugzeugträger-Gruppen zu den Paracelsus-Inseln geschickt.


    Und sollten wirklich 3 Millionen Hongkonger nach GB ausreisen würde es ohnehin sehr lustig. Da macht man den ganzen Brexit-Scheiß um ein paar tausend polnische Fremdarbeiter loszuwerden und holt sich dann 3 Millionen Chinesen ins Land? Eher unwahrscheinlich bzw. irgendwie nicht ganz logisch.

  • Allerdings wären die Briten schön bescheuert, Truppen Richtung Hongkong zu schicken. Die würden dort vermutlich gar nicht ankommen. Untergang im Südchinesischen Meer. China ist nicht Argentinien.

    Ich stimme dir da zu.
    Eine britische Trägergruppe wäre wahrscheinlich schneller wieder auf dem Heimweg, als das Thatcher "Exocet" sagen könnte.
    War auch mehr als Planspiel von mir gemeint das ein Einsatz des britischen Militärs im Einklang mit dem Völkerrecht wäre, sollte es dazu kommen.

    Da macht man den ganzen Brexit-Scheiß um ein paar tausend polnische Fremdarbeiter loszuwerden und holt sich dann 3 Millionen Chinesen ins Land? Eher unwahrscheinlich bzw. irgendwie nicht ganz logisch.

    Wegen den ganzen Brexit-Scheiß können sie vielleicht auch die Fachkräfte und etwas Geldadel gebrauchen und es lässt sich auch besser an die eigene Bevölkerung verkaufen, als unausgebildete Asylsuchende, welche die Sozialkassen belasten, überspitzt ausgedrückt.

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