Chinas Frühling? Eine rote Sonne geht auf?

  • Umsonst ist China aber auch nicht in letzter Zeit auf Kuschelkurs mit Europa und den USA unterwegs. Ihre wirtschaftliche Lage ist jetzt doch nicht so gut, besonders der ohnehin massiv aufgeblähte Bausektor schwächelt und bildet immer wieder gewaltige Blasen, die der chinesische Staat dann auffangen muss. Die einzige Lösung, die Peking hat, ist noch mehr Geld in den Sektor zu pumpen.

  • Umsonst ist China aber auch nicht in letzter Zeit auf Kuschelkurs mit Europa und den USA unterwegs. Ihre wirtschaftliche Lage ist jetzt doch nicht so gut, besonders der ohnehin massiv aufgeblähte Bausektor schwächelt und bildet immer wieder gewaltige Blasen, die der chinesische Staat dann auffangen muss. Die einzige Lösung, die Peking hat, ist noch mehr Geld in den Sektor zu pumpen.

    Möglicherweise. Ich befürchte aber, dass Xi dieses Problem gar nicht als so wesentlich betrachtet. Er hat mehrfach gesagt, was er anstrebt. Die Wiedervereinigung mit Taiwan. So oder so. Und das impliziert, dass die Wirtschaft für ihn allenfalls Mittel zum Zweck, aber eben kein Selbstzweck ist. Xi hat dieses Ziel nicht aufgegeben. Und defacto erkenne ich auch deutliche Schritte dies vorzubereiten.

  • Xi hat öffentlich zig mal gesagt, dass er das „Taiwan-Problem“ nicht seinem Nachfolger überlassen werde. Das sagt alles. Man sollte ihm glauben. Xi ist jetzt 71 Jahre alt. Ich glaube nicht, dass er warten will, bis er 81 ist. Ich rechne damit innerhalb der nächsten 4 Jahre.


    Um 12:00 spricht der chinesische Außenminister in München. Live. Phönix. - Ok, wohl kurz nach 12:00 Uhr.

    Inhalt:

    Zu China: Ist eine Friedensmacht.

    Zu USA: Große Länder müssen zusammenarbeiten.

    Zur Welt: Prinzip Nichteinmischung.

    Zu Palästina: Pro Palästinenser-Staat

    Zur Ukraine: Neutral - Friedensverhandlungen nötig.

    Zu Russland: Partner

    Zu Taiwan: Innere Angelegenheit Chinas, in die sich um des Friedens Willen niemand einmischen darf. (Und da ist er, der unüberwindbare Knackpunkt.)


    Im Interview:

    Zu Xinjiang: „Alles Falschinformationen, wir schützen die Menschenrechte. Die uigurische Bevölkerung ist um 2 Millionen gewachsen. Die Minderheitenrechte sind gewahrt. Zwangsarbeit gibt es nicht. Die Menschen haben ein Recht auf einen Arbeitsplatz. Die chinesische Regierung hat für je 530 Uiguren eine Moschee eingerichtet. Es herrscht Religionsfreiheit. Bitte kommen sie alle nach Xinjiang und überzeugen sich selbst als Besucher mit eigenen Augen. Die Lügen über Xinjiang sollen nur die Entwicklung Chinas aufhalten.“ (Ich glaube ihm KEIN Wort.)


    Zu Taiwan: Eine Unabhängigkeit Taiwans ist nicht vereinbar mit einem Frieden in der Taiwanstraße. China strebt eine friedliche Wiedervereinigung an.


    Zu Südchinesischem Meer: Die Inseln im Südchinesischen Meer gehörten schon immer zu China. China ist interessiert an einer positiven und friedlichen Entwicklung dort.


    Gaza: Es muss einen sofortigen Waffenstillstand geben und einen unabhängigen Palästinenserstaat. Die Palästinenser wurden über viele Generationen vertrieben. Eine Zwei-Staaten-Lösung ist der einzig denkbare Weg.


    Fazit für mich:

    Die Volksrepublik hat fundamental andere Ziele und Vorstellungen als „der Westen“. Das geht nur solange noch halbwegs gut, solange China (noch) keine Gewalt gegen Taiwan oder andere ausübt.


    Und schlimmer noch: Die Volksrepublik ist unehrlich bspw. in Bezug auf Xinjiang. Das heißt, wir können ihnen nicht mehr trauen. Ihr Wort zählt nichts, weil man sich nicht darauf verlassen kann.

  • Xinjiang bereitet den deutschen Autobauern jetzt Probleme.

    Neuwagen von Audi und Porsche stecken in US-Häfen fest | tagesschau.de

    So stecken wohl tausende Fahrzeuge von VW, Audi und Porsche in den US-Häfen fest und dürfen nicht in die USA eingeführt werden, weil die USA ein Einfuhrverbot für durch Zwangsarbeit hergestellte Bauteile gibt und da einige Komponenten für die Autos aus Xinjiang kommen, fallen diese nach US-Leseart auch darunter.


    Vor ein paar Tagen gab es auch einen Bericht, wonach beim Bau einer Teststrecke in Xinjiang wohl ebenfalls Zwangsarbeiter eingesetzt wurden.

    Neue Vorwürfe gegen VW: Zwangsarbeiter bei Teststreckenbau in China? | tagesschau.de


    Böse Zungen würden behaupten, VW hat einfach Erfahrung mit Zwangsarbeiter. Was in den 40ern funktionierte, kann heute doch nicht schlecht sein.

  • Ich finde es richtig, was die USA da machen. Hoffentlich sind sie bei ihrer eigenen Industrie dann aber genauso kritisch.

    Da hängen Milliardenwerte aus allen möglichen Branchen fest. Das meiste aus Malaysia, dem Land mit dem höchsten Anteil an forced Labour im für den Export produzierenden Sektor. Das Gesetz heisst zwar Uigure aber es geht um forced labour allgemein. Wenn deine Ware da vom Zoll festgesetzt wird, musst für alle Bauteile/Materialien deines Produktes bis zum Rohstoff nachweisen, dass kein Forced Labour stattfand.

    Das deutsche und das EU Liekerkettengesetz sind ein klax dagegen!

  • Bei Disneys Neuverfilmung von Mulan, wo es im Abspann sogar eine explizite Erwähnung gab, wie dankbar man der Region Xinjiang sei, gab es zumindest nicht. Wobei man schauen müsste, wie genau da die Kriterien sind und ob Filme darunterfallen. Hat aber natürlich dennoch für Ärger und Boykott-Aufrufe gesorgt und auch deshalb wurde der Film ein Flop.

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