Non scholae, sed vitae discimus - das Bildungssystem

  • Ich wette wenn nur zwei eine schlechte Note bekommen hätten, wäre das so weiter gegangen. Die beiden sind ja vernachlässigbar. Aber wenn die Klasse schlecht abschneidet stimmt seine Quote eventuell nicht mehr... dann muss man natürlich nochmal nachsetzen.

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    Solange du dich bemühst, andere zu beeindrucken, bist Du von dir selbst nicht überzeugt. Solange Du danach strebst, besser als andere zu sein, zweifelst Du an deinem eigenen Wert. Solange Du versuchst, dich größer zu machen, indem du andere kleiner machst, hegst Du Zweifel an deiner eigenen Größe. Wer in sich ruht, braucht niemandem etwas beweisen. Wer um seinen Wert weiß, braucht keine Bestätigung. Wer seine Größe kennt, lässt anderen die ihre.
    -Verfasser unbekannt

  • Aus reiner Ignoranz, Schüler "dumm" zu lassen aber schon eigentlich.

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    Solange du dich bemühst, andere zu beeindrucken, bist Du von dir selbst nicht überzeugt. Solange Du danach strebst, besser als andere zu sein, zweifelst Du an deinem eigenen Wert. Solange Du versuchst, dich größer zu machen, indem du andere kleiner machst, hegst Du Zweifel an deiner eigenen Größe. Wer in sich ruht, braucht niemandem etwas beweisen. Wer um seinen Wert weiß, braucht keine Bestätigung. Wer seine Größe kennt, lässt anderen die ihre.
    -Verfasser unbekannt

  • Bei uns wurde jetzt etwas innerhalb von 3 Tagen eingeführt, worauf wir schon seit 3 Jahren warten. Jeder Lehrer hat nun eine eigene Dienst-Email-Adresse des Landes bekommen, unter der er nun auch mit Eltern und Schülern dienstlich kommunizieren darf. Mit Google usw. war das ja aus Datenschutzgründen untersagt. Kommt Bewegung in die Sache. Man staunt, was plötzlich alles möglich ist und in welchem Tempo.


    Das ist jetzt aber mal krass spät. Da war meine Berufsschule in einer Ostwestfälischen Kleinstadt Anno 2005 schon wesentlich weiter.


    (Eigene Server, Mehrere Vollausgestattete Computerräume, Viele weitere Teilausgestattete Klassenzimmer und sowieso jeder Lehrerplatz, dazu Moodle und natürlich Emailadressen für die Lehrer ...)

  • Tja, nicht so hier in Brandenburg. Die Gebäude sind top saniert, aber die Digitalisierung ließ lange auf sich warten. Ich arbeite(te) auch noch überwiegend mit Tafel, Kreide und Tageslichtprojektor. Nur einzelne Fachräume sind mit PCs und Beamer ausgestattet. Das änderte sich im letzten Jahr erst schrittweise mit einigen Klassenräumen.


    Immerhin, jetzt ist es ja soweit mit den Dienstmails. Bei uns gibt es für sowas übrigens keine Schullösungen, sondern landesweite Lösungen. Also nicht die Schule stellt Server, Emails usw. sondern das Land.

  • Tja, in Hamburg gibt's auch Internet. :D Hier auf dem dünnbesiedelten Brandenburger Lande sieht das etwas anders aus. Hier kannst du teilweise bis zum Horizont schauen, ohne ein Haus zu sehen. Heißt "viele Kabel" für wenig Leute. Wird meistens über Sendemasten geregelt. Aber die haben eben eine Beschränkung. Viel mehr als ne 16.000 Leitung kriegst du hier auch in der Kleinstadt noch nicht. Ergo sind die Schulen und Unternehmen auch nicht so digitalisiert. Denn wenn sich 48 Schüler gleichzeitig einloggen, dann "stottert" der Schulzugang schon gerne mal.


    Immerhin, Streaming Zuhause klappt problemlos.


    Wir haben jetzt Aufgaben per PDF-Datei zum Download bereitgestellt. Das mögliche Minimum. Viele ältere Kollegen tun sich auch noch sehr schwer mit dem Computerkram.


    Sieht bei Schülern aber nicht besser aus. Eher schlimmer. Oft haben die keinen eigenen Familien-PC, sondern lediglich ihr Smartphone und die Konsole.

  • Wir nutzen auch Iserv, nur die Schüler nutzen es nicht. :)
    Haben auch jede Menge Activeboards (Computertafeln), aber die zicken nur rum. Andauernd irgendwelche Hardwarekonflikte. Des Weiteren werden dann aber geniale Apps und Lehrmaterialien nicht angeschafft, weil unser IT-Obmann die Server "nicht mit Datenmüll zukleistern" möchte. :blöd:


    Deswegen nutze ich zu 80% leider noch Kreide und die gute alte Tafel. Unsere Fachräume sind im übrigen Katastrophe. Wandkarten noch aus dem 70ern und nie erneuert worden. Jetzt verarbeitet unser Kunstbereich die alten Wandkarten zu Einkaufstaschen und der Erlös fließt in die Anschaffung neuer Scheinwerfer und Boxen in Forum für Konzerte und die Theater-AG :thumbup:

  • Mein Kleiner macht jetzt Physik, in einer Lerngruppe.


    Er ist im neusten Gymnasium von Hamburg. Dieses Jahr finden das erste Mal Abiturprüfungen statt.
    Die Lehrer sind alle jung, max 45, modern und hochmotiviert.


    Für die Mittel- und Oberstufe wurde ein komplett neues modernes Gebäude, welches modernsten Anforderungen entspricht, errichtet. Es ist licht und hat ausreichend und schnelle Datenverbindungen. Der Unterricht findet eh viel mit dem elektronischen Medien statt. Präsentationen werden an die "e-Tafel" geworfen und der Lehrer kann da drin Sachen einzeichnen.


    Ein Großteil der Kids kommt aus wohlhabenden Haushalten, so dass die allermeisten homearbeitsfähige Rechner zu Hause haben. Auch sind sie sehr gewillt zu lernen.

    Wir haben jetzt Aufgaben per PDF-Datei zum Download bereitgestellt

    Das gibt es natürlich auch!
    Und wenn es bearbeitbare PDFs sind und die Einträge verloren gehen, frustet das natürlich. Aber es wird sich einspielen. Die Kids sind im regen Austausch mit der Lehrerschaft und geben Rückmeldungen was gut und was schlecht läuft.



    Tja, in Hamburg gibt's auch Internet. Hier auf dem dünnbesiedelten Brandenburger Lande sieht das etwas anders aus.

    Das stimmt natürlich. Auch hier hat die Regierung es verschlafen jeden ins zukunftsfähige Netz zu bekommen. Ich habe viele Verwandte und Freunde auf dem Platten Land in Schleswig-Holstein. Dann kann man teils froh sein, wenn man Handyempfang hat.
    Die großen und auch kleinere Internetanbieter haben Highspeedtrassen durchs Land geschlagen und eigentlich jedes größere Dorf auf der Hauptstraße versorgt. Wenn Du aber Querverbindungen willst muss /te man teilweise tief in die Tasche greifen, um ans schnelle Internet zu kommen, wenn sich nicht ausreichend viele Anwohner dafür entschieden hatten.


    Freunde von mir wohnen mitten im Wald in einem 100 Einwohnerkaff. Die haben sich, ua. auf Druck der Kids, schnelles Internet besorgt. Handyempfang gibt es da aber immer noch kaum und ich denke auch viele Leute mit alten 16k- und weniger Leitungen.
    Sie ist Direktorin an der dortigen Grundschule im 300 Einwohnerdorf. Ich muss sie mal fragen wie die das machen. Zumal dort viel Prekariat am Start ist und finaziell nicht gut dasteht.


    Farvel - Like

  • Aus reinem Interesse:


    Wie läuft das mit Unterricht für zu Hause ab? Werden "nur" Arbeitsblätter bzw. Aufgaben in den Schulbüchern hochgeladen in der Hoffnung, dass sie bearbeitet werden? Werden die da auch irgendwie kontrolliert oder besprochen? Oder werden auch hin und wieder andere Angebote gemacht, auf die ich jetzt nicht komme, wie Videokonferenzen oder normale Telefonate und Mailverkehr?


    Wie sieht es mit den Erfahrungen auf beiden Seiten bisher aus(haben hier ja Lehrer und Eltern :))?

  • Moin Nappi!


    Momentan ist es so, dass diverse Schulen in Niedersachsen ihr eigenes Süppchen kochen, bzw. den Erlass unterschiedlich interpretieren bzw. auch gänzlich ignorieren.


    Der Erlass zur Schulschließung in Niedersachsen besagt eindeutig, dass Aufgaben gestellt werden müssen, sie aber nur wiederholenden Charakter haben dürfen. Aufgaben können kontrolliert werden (auf Nachfrage der Schüler oder Eltern), dürfen aber NICHT bewertet werden, weil die Schüler zuhause unterschiedliche Lernvoraussetzungen haben (engagierte Eltern, schneller Internet, Drucke etc.). Online-Unterricht via Skype, Discord, Youtube oder anderen Plattformen ist schlichtweg VERBOTEN (daran halten sich aber einige Schulen, u.a. die Grundschule meiner Tochter), weil die technischen Voraussetzungen einfach zu unterschiedlich sind. Nicht alle Haushalte haben Highspeedinternet oder die technischen Geräte für Hometeaching via Internet.


    Wie gesagt, in der Realität sieht es so aus, dass die Kolleginnen und Kollegen von mir oder auch an anderen Schulen unterschiedliche Aufgaben stellen. Einige schicken Arbeitsblätter als PDF, verweisen auf ältere Aufgaben in den Schulbüchern oder lassen so wie ich, die Schülerinnen und Schüler methodische Aufgaben bearbeiten (Klimadiagramme zeichen und auswerten, bzw. mit anderen Klimadiagrammen aus unterschiedlichen Klima- und Vegetationszonen vergleichen). Einige schicken auch Online-Links von Schulbuchverlagen, da es zu vielen Schulbüchern auch auf den Homepages der Schulbuchverlage Materialien gibt, die online bearbeitet werden können, bzw. auch Schaubilder, Filme, Animationen (z.B. Entstehung der Jahreszeiten) zum Anschauen gibt.


    Was für Niedersachsen gilt ist momentan: Online-Unterricht via Chat usw. (siehe oben) ist verboten. Da hat es auch schon Dienstanweisungen von unserer Schulleitung an entsprechende Kollegen gegeben, Aufgaben sind FREIWILLIG, sie dürfen NICHT bewertet werden und sie müssen wiederholenden Charakter haben.


    Unsere Schule verfolgt den Erlass genau, dass Gymnasium bei mir um die Ecke bombt die Schüler mit Aufgaben förmlich zu (Nachbarsjunge von gegenüber von mir geht in die 11. Klasse, seine Schwester in die 8.Klasse) und die Grundschule meiner Tochter will zügig auf Online-Unterricht umsteigen.


    Kurz um, es ist noch viel Chaos! :)


    Ich hoffe, ich konnte dir einigermaßen helfen. ;)


    P.S Von meinen 250 Schülern, die auch aktuell unterricht, hat sich bis EINE Schülerin (!!!) bei mir gemeldet und wirklich konstruktive Nachfragen zu ihren Aufgaben gestellt. Ich glaube, dass 70% aller Schüler einfach vorgezogene Osterferien hier in Niedersachsen abfeiern.

  • P.S Von meinen 250 Schülern, die auch aktuell unterricht, hat sich bis EINE Schülerin (!!!) bei mir gemeldet und wirklich konstruktive Nachfragen zu ihren Aufgaben gestellt. Ich glaube, dass 70% aller Schüler einfach vorgezogene Osterferien hier in Niedersachsen abfeiern.


    Man könnte also daraus schließen, dass die Lehrer aktuell relativ viel Zeit haben, um zum Beispiel in der aktuellen Lage als "Angestellte des Staates" andere Dinge zu erledigen, die im Moment wichtiger sind?

  • Oder werden auch hin und wieder andere Angebote gemacht, auf die ich jetzt nicht komme, wie Videokonferenzen oder normale Telefonate und Mailverkehr?

    Also bei unserer Stadtschule wird auch der Elternsprechtag über Telephonate und Mailverkehr abgehalten und die fallen umfangreicher aus als die ursprünglich geplanten Gespräche in der Schule, wo pro Schüler lediglich 5 Minuten Gesprächsdauer eingeplant waren.

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