Non scholae, sed vitae discimus - das Bildungssystem

Jo. Bezog sich halt auf Johns zitierten Beitrag in dem er von dieser redete.

Kenne ich aber auch noch so; man konnte während der Prüfung eine ganze Menge Fragen stellen, und das hat jetzt nicht nur Begriffserläuterungen betroffen.

Zitat von John

Dafür haben die ja nen Duden auf dem Tisch.

Das Wort steht nicht im Duden, hatte ich erwähnt

Zitat von John

Normalerweise dürftest du als Schüler gar nicht erfahren, welcher Lehrer Seiteneinsteiger ist und welcher ein Studium
hat. Jedenfalls sollte das den Schülern nicht mitgeteilt werden. Ansonsten würde sich die Schule sehr unkollegial verhalten.

Schüler unterhalten sich ja mit den Lehrern und dann wird es wohl doch recht schnell klar was für einen Karriereweg der oder diejenige hinter sich hat.

Früher gab es ja kaum Seiteneinsteiger und deshalb vermute ich, dass damals auch strengere Auswahlkriterien vorlagen. Heute sind in ländlichen Schulen teilweise fast nur noch Seiteneinsteiger unter den Neueinstellungen und da wird erst einmal alles genommen was geht. Das Ergebnis ist, dass viele unter der Belastung zusammen brechen.

Na ja, jetzt mach mal halblang und stell den Beruf des Lehrers nicht so hin, als würde man dort 22 h am Tag wie auf dem Bau knüppeln oder ne 4 Tagesschicht als Chirurg in der Notaufnahme abreissen, und nen Durchschnitts-Burnout hat man dann mit Mitte 30.
Unsere beiden Lehrer hier hatten heute früh ne Menge Zeit, dutzende an Posts zu verfassen....

Ja ich weiß, war ne Ausnahme.

Zitat von Mogges

Na ja, jetzt mach mal halblang und stell den Beruf des Lehrers nicht so hin, als würde man dort 22 h am Tag wie auf dem Bau knüppeln oder ne 4 Tagesschicht als Chirurg in der Notaufnahme abreissen, und nen Durchschnitts-Burnout hat man dann mit Mitte 30.
Unsere beiden Lehrer hier hatten heute früh ne Menge Zeit, dutzende an Posts zu verfassen....

Ja ich weiß, war ne Ausnahme.

Es gab vor einiger Zeit mal eine Untersuchung zum Thema Lärm am Arbeitsplatz und da kam heraus, dass die Lärmbelästigung im Klassenzimmer teilweise höher ist als auf der Baustelle.

Lehrer haben auch deutlich höhere Ausfallzeiten als andere Berufe.

Ihr habt beide recht. Die zeitliche Belastung ist gemessen an anderen Berufen und je nach Fach und Schulform nicht so hoch wie in anderen Berufsfeldern.

Die Belastung im Unterricht ist aber eben doch genau das: belastend.

Der Geräuschpegel ist teilweise sehr hoch. Die wirkliche Anstrengung entsteht aber durch den psychologischen Druck. Du musst jeden Tag dutzende von größeren und kleineren Machtkämpfen führen und gewinnen!! Du musst täglich ca. 150 Personen „bespaßen“ und zu etwas anleiten, was sie sehr oft eigentlich zunächst mal gar nicht wollen. Du musst die Launen dieser 150 Jugendlichen in den Griff kriegen und zwar so zeitnah, dass man noch arbeiten kann. Du hast Eltern die deine Autorität teilweise angreifen und infrage stellen, anstatt dich zu unterstützen. Du musst Erstberater in allen Lebenslagen sein, bei Liebeskummer, häuslicher Gewalt, Suizidgefährdung usw.. Du bist definitiv erstmal der Prellbock, wenn die Noten nicht wie gewünscht ausfallen.

Wenn du dir da nicht einen professionellen Umgang angewöhnst, und womöglich alles persönlich nimmst und dich leicht verunsichern und einschüchtern lässt, dann bist du definitiv im Stress. Und genau diese Belastung unterschätzen viele, weil sie sich schlicht nicht vorstellen können, was für einen Druck Gruppen pubertierender Jugendlicher aufbauen können, wenn sie wollen.

Wenn der Job so locker ist, wie Mogges meint, warum haben wir denn dann den Lehrermangel? Laut Mogges lebe ich als Beamter ja quasi im Paradies. Woher dann also der Lehrermangel, wenn das alles angeblich ja so easy peasy ist? Wird ja wirklich gut bezahlt der Job.

Wie, ihr durftet Fragen stellen im Abitur? Wir durften nicht mal unbeaufsichtigt auf die Toiletten gehen
Also uns wurde immer eingetrichtert, dass wir keinen Ton sagen dürfen und wenn wir Wörter nicht kennen gibts einen Duden oder man hat Pech gehabt.
Ja ne is klar... Fragen erläutern...bei 200 Schülern in ner Turnhalle...da können wir ja gleich n Sitzkreis bilden und abstimmen wer die Abituraufgaben schön findet...

Zitat von John

Ihr habt beide recht. Die zeitliche Belastung ist gemessen an anderen Berufen und je nach Fach und Schulform nicht so hoch wie in anderen Berufsfeldern. [...] Woher dann also der Lehrermangel, wenn das alles angeblich ja so easy peasy ist?

Nach dem, was ich gehört habe, soll der Stress für Lehrer nicht unbedingt bei den Schülern seinen Ursprung haben, sondern mehr von karrieregeilen Vorgesetzen, den Gängeleien durch die Ministerien und partiell auch von den Eltern herrühren. Sind jetzt aber bayerische Verhältnisse, so gehört von Refendariat aufwärts.

Bald muss ja höchstgerichtlich angeordnet überall gestempelt werden.
Bin gespannt ob das dann auch für Lehrer gilt.

Wenn, dann werden wir vom Verdienst meiner Frau die Geldprobleme des UNHCR lösen.

Das habe ich mich auch schon gefragt. Muss ich dann jede Freistunde stempeln? Und wenn ich Zuhause arbeite? Wie läuft das dann? Oder darf ich dann nur noch in der Schule arbeiten? Fragen über Fragen.

Zitat von Twiggels

Bald muss ja höchstgerichtlich angeordnet überall gestempelt werden.
Bin gespannt ob das dann auch für Lehrer gilt.

Denke ich ehr nicht da es ja bei verbeamteten Lehrern sowieso keine bezahlten Überstunden oder ähnliches gibt. Sprich alles was du als Lehrer arbeitest, egal wie viele Zusatzaufgaben du hast das gilt alles mit deinem Gehalt als abgegolten.

Es gibt in sehr vielen Jobs kein Geld für unbezahlte Überstunden. (die dann irgendwie als mit dem Gehalt abgeglichen gelten)
GErade um diesen Misstand abzustellen wurde dieses Gesetz erlassen.

Und es gibt nicht nur verbeamtete Lehrer.
Und selbst wenn. Warum sollte für BEamte etwas anderes gelten?

Zitat von Twiggels

Es gibt in sehr vielen Jobs kein Geld für unbezahlte Überstunden. (die dann irgendwie als mit dem Gehalt abgeglichen gelten)
GErade um diesen Misstand abzustellen wurde dieses Gesetz erlassen.

Mich würde mal interessieren ob es das in allen Gehaltsstufen gibt? Also wenn jemandem der läppische 1800 Euro verdient, damit zu unbezahlter Mehrarbeit gezwungen wird, wäre das in meinen Augen komplette Ausbeutung. Wenn aber jemand der 5000 Euro oder mehr verdient mal zwei Überstunden machen muss, hält sich mein Mitleid irgendwie in Grenzen.

Weil dieses ganze "Arbeit frei einteilen" und "Projekte", das gibts doch nicht im Niedriglohnsektor. Oder doch?

Zitat von Twiggels

Es gibt in sehr vielen Jobs kein Geld für unbezahlte Überstunden. (die dann irgendwie als mit dem Gehalt abgeglichen gelten)
GErade um diesen Misstand abzustellen wurde dieses Gesetz erlassen.

Und es gibt nicht nur verbeamtete Lehrer.
Und selbst wenn. Warum sollte für BEamte etwas anderes gelten?

Möglicherweise weil Beamten im gegensatz zu Angestellten einen Sonderstatus als Staatsdiener haben ?
Aber verstehe mich nicht falsch ich finde das Urteil ebenfalls gut und würde mich auch über das zusätzliche Geld freuen. Wenn ich alleine bedenke wieviel meine Frau im letzten halben Jahr zusätzlich arbeiten durfte weil permanent das halbe Kollegium wegen Krankheit ausgefallen war.

Naja das mit den eigenverantwortlichn Projekten haste eher im Hochlohnsegment.
Bei Jobs in der WIrtschaft mit Studienabschluss sind nach meiner Erfahrung mindestens ca. 20 Überstunden pro MOnat als inklusiv zu betrachten.
JE nach Branche deutlich mehr oder auch mal selten weniger.

Im Niedriglohnsegment wirste anderweitig verarscht mit unbezahlten Überstunden.
Ja dann muss halt noch gefegt werden am Ende. Oder die Kasse machen.
ODer du wirst für eine sehr weite Anfahrt zu einem Außentermin nicht bezahlt...etc.

Wäre es dann nicht sinnvoll einen Grenzwert einzubauen? Das Durchschnittsgehalt für Vollzeitarbeit liegt bei ca. 3.800 Euro. Irgendwo da würde ich ansetzen. Bei Angestellten die weniger verdienen muss die Arbeitszeit erfasst werden.

Wenn du nur Niedriglöhner vor unbezahlter (Selbst-)Ausbeutung schützen willst, würde das Sinn machen.

Zitat von Twiggels

Naja das mit den eigenverantwortlichn Projekten haste eher im Hochlohnsegment.
Bei Jobs in der WIrtschaft mit Studienabschluss sind nach meiner Erfahrung mindestens ca. 20 Überstunden pro MOnat als inklusiv zu betrachten.
JE nach Branche deutlich mehr oder auch mal selten weniger.

Im Niedriglohnsegment wirste anderweitig verarscht mit unbezahlten Überstunden.
Ja dann muss halt noch gefegt werden am Ende. Oder die Kasse machen.
ODer du wirst für eine sehr weite Anfahrt zu einem Außentermin nicht bezahlt...etc.

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Bei manchen meiner Bundesbrüder bei mir in der Verbindung kommen da auch mal gerne 20 Überstunden in einer Woche zustande wenn die irgendwelche größeren Projekte haben und das auch mehrere Monate am Stück.

Dementsprechend verdienen die aber auch ordentlich Geld.