Non scholae, sed vitae discimus - das Bildungssystem

  • Aber wie mein Vater sagt: die ersten beiden Jahre kostet der Azubi nur, im dritten kann man dann Geld verdienen. Und beim Gehalt muss man noch bedenken, man ist zwichenzeitlich in der Schule, also arbeitet man quasi nur Teilzeit.

    Und genau das ist der Grund warum mann unter anderem Nachwuchsprobleme im Handwerk hat. Es sind AUSZUBILDENDE keine vollwertigen Arbeitskräfte geschweige denn Gesellen mit denen mann Geld verdienen kann, die müssen das entsprechende Handwerk tatsächlich erst lernen. Aber für die Betriebe waren/sind sie eben schon immer nur ein Kostenfaktor gewesen weswegen viele kaum oder gar nicht mehr selbst ausgebildet haben, und jetzt ist mann auf einmal erstaunt das die nicht einfach so vom Himmel fallen und plärt Land auf Land ab "Fachkräftemangel". :alt:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Mittlwerweile prügeln die sich quasi um Azubis... Auch wenn immer noch genug Bewerbungen im Müll landen, weil sie SO schlecht geschrieben sind.

    Man muss schon sagen, dass die Qualität der Auszubildenen abgenommen hat. Viele können z.B. nicht mehr schreiben und damit meine ich nicht5-6 Rechtschreibfehler auf einer Seite, sondern in jedem Satz. Hauptschüler sind heute häufig Förderschüler.


    Das ist sehr schade, denn jeder mit einem gültigen Schulabschluss sollte eigentlich in der Lage sein, einen Beruf zu erlernen.

  • Ich tu mir bei deinem Beitrag extrem schwer.
    In meinen Augen sollte eine Ausbildung immer den Fokus auf den Beruf und auf das Lernen haben. Nicht auf stumpfe Tätigkeiten.


    Aber dann sagst du, dass es halt nur Auszubildende sind, die eigentlich kein Geld bringen. Und beschwerst dich gleichzeitig, dass niemand Auszubildende will.
    Was hältst du denn von einer Putzfrau, die dich 400€ im Monat kostet und eigentlich noch nicht weiß wie man putzt? Würdest du die einstellen? Insbesondere mit der Aussicht, dass sie nach ihrer Ausbildung wo anders putzt.

  • Aber dann sagst du, dass es halt nur Auszubildende sind, die eigentlich kein Geld bringen. Und beschwerst dich gleichzeitig, dass niemand Auszubildende will.

    Ich beschwere mich nicht darüber das niemand Auszubildende will. Ich beschwere mich über die Kurzsichtigkeit vieler Unternehmen die einerseits nicht Ausbilden und andererseit jammern das sie keine Fachkräfte bekommen.

    Was hältst du denn von einer Putzfrau, die dich 400€ im Monat kostet und eigentlich noch nicht weiß wie man putzt? Würdest du die einstellen? Insbesondere mit der Aussicht, dass sie nach ihrer Ausbildung wo anders putzt.

    Klar wenn ich Inhaber einer Reinigungsfirma bin und die entsprechenden Arbeitskräfte benötige muss ich die halt ausbilden. Wie soll das denn auch anders gehen, wenn jeder nur fertig ausgebildete Arbeitskräfte einstellen aber nicht selbt Ausbilden will ? Wie gesagt die fallen nicht vom Himmel.


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  • Ich bin mal vorbildlich und wechsele in den richten Thread, sonst wird das noch zu viel Off Topic:


    oh ja, reduziere abstraktes Textvertändnis (wird ja nicht gebraucht, um solche Verträge zu verstehen) und grundliegendes Rechnen bzw. Mathematik (braucht ja kein mensch um die ganze Sache mal selber nachzurechnen). Das wird sicherlich bei ALLEM weiterhelfen!!!!!


    Es geht um die Praxistauglichkeit. In der Schule lernt man recht wenig über Mietverträge, Steuern, Versicherungen etc. eben der ganze Papierkram mit dem man sich als Erwachsener rumschlagen muss. Entweder hat man Eltern die einem das zeigen, bringt es sich selber bei oder bleibt dumm. Schule bereitet die Schüler nicht aufs "richtige" Leben vor, es erzieht sie zu Fachidioten.


    Um nochmal die Parabelschablone aufzugreifen, die musste sich jeder anfangs der 10. Klasse kaufen, haben wir vielleicht 2mal oder so benutzt. Komplett unnötig. Ohne es jetzt genau zu wissen, würde ich darauf tippen, dass die Lehrpläne noch aus den 60ern oder so stammen und nur hier und da mal verändert wurden aber nie komplett überarbeitet und auf die Höhe der Zeit gebracht wurden.

  • Schule vermittelt dir die Softskills die es dir ermöglichen dich da schnell einzuarbeiten und kritisch auseinanderzusetzen.
    Damit erzieht sie die Schüler eben NICHT zu Fachidioten.


    Das setzt freilich Willen und Bereitschaft voraus.


    Wie das ganz konkret so läuft. Seien wir doch mal ehrlich. Das vergisste eh schnell wieder, wenne das in ner Stunde hattest und wäre im Zweifel Fachidiotie.

  • Schule vermittelt dir die Softskills die es dir ermöglichen dich da schnell einzuarbeiten und kritisch auseinanderzusetzen.


    Dem gegenüber stehen dann die viele Menschen die sich von ihren Banken und Versicherungen allen möglichen Unsinn aufschwatzen lassen. Mit einer der Gründe für die Finanzkrise.

  • 1. Die Lehrpläne werden (leider) alle paar Jahre komplett über den Haufen geworfen und neu entwickelt. Kurbelt das Schulbuchgeschäft an und gibt all den Pädagogen an der Uni ein Gefühl, etwas erreicht zu haben. Was gestern als Stand der Wissenschaft galt, ist heute überholt und wird morgen unter anderem Namen wieder ausgegraben.


    2. Schule vermittelt im Idealfall vor allem eine Arbeitshaltung, Arbeitstechniken, Tugenden wie Pünktlichkeit, Ehrlichkeit usw.. Sie hilft dabei soziales Miteinander zu trainieren und die eigenen Neigungen und Interessen herauszufinden, aus einem möglichst breit gefächerten Angebot. Außerdem vermittelt sie kulturelles und geschichtliches Grundwissen, damit man nicht später wie ein Volldepp dasteht.


    3. Was Schule als Inhalte anbietet und was die Menschen bereit sind anzunehmen und für sich umzusetzen ist zweierlei. Das hängt immer sehr vom Individuum ab.

  • Dem gegenüber stehen dann die viele Menschen die sich von ihren Banken und Versicherungen allen möglichen Unsinn aufschwatzen lassen. Mit einer der Gründe für die Finanzkrise.

    Da hilft aber kein Kurs in der Schule gegen.


    Das ist verständnistechnisch auf UNIniveau, bzw. schlichte Dummheit oder Gier.


    Was dagegen hilft sind Softskills die man in der Schule lernt, wie kritisches Denken.

  • Ich wäre dafür einfach ein Fach einzuführen wie „Politische und Gesellschaftliche Bildung“, wo man einfach auf 2 Jahren aufgeteilt einmal die politische Bildung durch bearbeitet und im anderen Jahr eben so Standard Sachen wie Mietverträge etc durchgeht.


    Das ist ja per se eigentlich nicht viel aber man muss es halt auch einmal gemacht haben.

  • Ich wäre dafür einfach ein Fach einzuführen wie „Politische und Gesellschaftliche Bildung“, wo man einfach auf 2 Jahren aufgeteilt einmal die politische Bildung durch bearbeitet und im anderen Jahr eben so Standard Sachen wie Mietverträge etc durchgeht.


    Das ist ja per se eigentlich nicht viel aber man muss es halt auch einmal gemacht haben.

    Wann wart ihr das letzte Mal an einer Schule? Solch ein Fach gibt es seit Jahrzehnten. Und genau sowas lernt man da auch.

  • Gab erst vor ne Weile einen Tweet einer Abiturientin wo genau das kritisiert wurde, gab riesige Zustimmung und ging Steil durch die Medien (so vor ca. 2-3 Jahren). Also soooo gut scheint das noch nicht zu funktionieren...

  • Wann wart ihr das letzte Mal an einer Schule? Solch ein Fach gibt es seit Jahrzehnten. Und genau sowas lernt man da auch.

    Und wer bestimmt den Lehrplan in diesem Fach? Gibts da kritische Ansichten? Oder wird da linientreu nach (oberflächlicher) öffentlicher Meinung und regierungsnah Wissen vermittelt? ;)

  • Gab erst vor ne Weile einen Tweet einer Abiturientin wo genau das kritisiert wurde, gab riesige Zustimmung und ging Steil durch die Medien (so vor ca. 2-3 Jahren). Also soooo gut scheint das noch nicht zu funktionieren...

    Ach ja „Tweets einer Abiturientin“... naja. Klar, wenn es darum geht Schule zu kritisieren gibts immer viel Zustimmung. Da meint ja auch jeder sich auszukennen. Schließlich war er ja selbst irgendwann mal Schüler...


    @Flavius Jolius
    Lehrpläne werden in der Regel von Bildungskommissionen und Beratungsgremien und nach politischen Vorgaben durch die Landesregierung (Bildungsminister) erstellt. Deswegen wechseln die auch so oft. Rot/Grün will andere Lehrpläne als Schwarz/Gelb. Lehrer sollen dann „mitwirken“. Oft sind Lehrpläne vor allem eins: Viel Papierkram für die Akten. Wobei ich nicht abstreitet will, dass durchaus auch viel Vernünftige Anregungen und Vorgaben dort drinstehen. Man muss Lehrpläne logischerweise immer wieder anpassen. Das Menschheitswissen erweitert sich ja auch permanent.


    Politische Bildung / Gesellschaftswisschenschaften bemüht sich immer sehr neutral und objektiv zu berichten und die Themen aus möglichst vielen Blickwinkeln zu betrachten. Genau das soll ja u.a. auch geübt werden. Dinge kritisch zu hinterfragen.

  • Du wirst kaum jemanden finden, der der Meinung ist, dass beim deutschen Schulsystem alles super ist. Unterschiedlich ist wohl nur der Grad wie schlimm man es sieht, abhängig auch über welches Bundesland (oder auch nur Stadtviertel) man spricht und was man (oder Bekannte) persönlich erlebt hat.

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