Demokratie

  • Ich persönlich finde die parlamentarische Demokratie am besten. Also nicht der Präsident oder Kanzler sondern das Parlament hat die Macht und Entscheidungsbefugnis. Allerdings möchte ich dann ein absolutes Mehrheitswahlrecht und kein Verhältniswahlrecht wie jetzt. Zwei bis drei große Parteien finde ich stabiler als 5 - 6 kleine Parteien.

  • Ich habe eigentlich immer das schweizer System favorisiert. Wie man jedoch beim Volksentscheid zu dem "Minarettverbobt" gesehen hat ist Rousseaus volonté générale alles andere alls allwissend und unfehlbar. Es gibt mehr als genug Leute, die sich nicht an der politischen Partizipation beteiligen sollten, da sie nicht die Zeit und Muße, sowie die Objektivitä haben, über gewisse Sachen mitzuentscheiden.


    Das amerikanische Sytemm finde ich ebenfalls von der Theorie her recht gut. Ein starkes Staatsoberhaupt, dass auch mal Entscheidungen durchdrücken kann, wenn im Parlament keine Einigung erzielt wird. Problem nur, wenn man dann einen fundamentalistischen, von Gottesvisionen geplagten Ex-Alkoholiker, dessen Universitätsabschluss von seinem reichen Papi gekauft wurde. Nicht zu vergessen das Verschwinden von Wahlzetteln in einer ganzen Region und das ganze Friedhöfe Republikaner wählen.


    Parlamentarische Demokratien halte ich ehrlich gesagt für Schwachsinn. Das Volk wählt auf Jahre Vertreter und kann danach nicht mehr in den politischen prozess Einfluss nehmen. Wichtige Reformen und Gesetze können von Parteien geblockt werden und auf Monate hinausgezögert, nur um seinen politischen gegner zu schaden. In den meisten Staaten mit diesem System wechseln sich zwei große Volksparteien in aller Regelmäßigkeit ab. Sie unterscheiden sich nur in den Details und sind sich sonst sehr ähnlich. Durch den häufigen Wechsel der beiden Volksparteien werden die Erfolge der anderen Partei oft zu Nichte gemacht, bzw. man drückt dem einfach seinen eigenen Stempel auf.


    Zum Mehrheitswahlrecht:
    Halte ich noch schlechter, als das jetzige System. Ein großer Teil der politischen Meinung des Volkes wird damit einfach unterdrückt und ignoriert. Viele Wahlstimmen sind dann wirklich verschenkt und das bisschen mehr Stabilität ist es mir nicht wert.


    Mein persönliches Fazit:
    Es gibt sehr schöne und viele Theorien, die aber leider in der Praxis nicht funktionieren, da der Faktor Mensch nicht einbezogen wird, der all diese Überlegungen zu Nichte machen kann. Dies wird sich meines Erachtens auch nicht ändern. Letztendlich ist es den meisten menschen sowieso egal unter welcher Staatsform sie leben, solange sie einigermaßen ihr normales Leben führen können.

  • Es gibt relativ viele Formen von Demopkratie, diekte und repräsentative, Mehrheitswahlrecht und Verhältniswahlrecht, parlamentarische und präsidiale...


    Ich favorisiere eher eine großteils repräsentative Demokratie mit der Möglichkeit von Volksbegehren und Volksabstimmungen. Ob das Verhältniswahlrecht oder das Majoritätswahlrecht besser wäre, weiß ich nicht, einerseits ist das Verhältniswahlrehct natürlich gerechter und demokratischer, andererseits blockieren sich die Parteien nicht andauernd gegenseitig.
    Allerdings kann auch bei einem Verhältniswahlrecht eine apsolute Mehrheit, oder eine gute und produktive Zusammenarbeti entstehen, es kommt auf die Personen an.

  • Auch wenn das Schweizer System auch Entscheidungen hervorbringt mit denen ich nicht einverstanden bin, ich denke trotzdem das es eine der besten Formen der Demokratie ist. Eventuell sollte es noch ähnlich wie in der antiken Griechischen Demokratie die Möglichkeit geben Politiker direkt abzusetzen, so das sie nicht bis zum Ende ihrer Amtszeit an ihrem Posten kleben bleiben, selbst wenn sie nichts zustande bekommen.


    Das System der USA ist für mich eher eins der schlechtesten, das für mich vor allem viele Nachteile in sich vereint.
    -Der Präsident hat zu viel Macht
    -Durch Verfahrenstricks kann eine Minderheit im Parlament die Mehrheit blockieren
    -Kleinere Parteien, die an sich die Meinung viele Bürger wiederspiegeln haben gegen die großen keine Chance
    -Die großen Parteien sind zwar leichter Mehrheitsfähig, durch das breite Spektrum das sie Repräsentieren müssen besteht aber ständig die Gefahr von heftigen Flügelkämpfen innerhalb der Parteien
    -Es wird ständig gewählt, die Mehrheiten schwanken mit unter stark und man befindet sich im Dauerwahlkampf, dass kann die Vorteile der Mehrheitswahl zunichte machen und zu Stillstand führen.


    Da bin ich über unser jetziges System eigentlich ganz froh, auch wenn die Berechnung der Sitzeverteilung im Bundestag einer Wissenschaft gleicht.

  • edit Twiggels: Passt hier etwas besser

    Demokratie ist eben die Diktatur der Mehrheit(en).


    "der Mehrheit der Wenigen die überhaupt noch zur Wahl gehen" sprechen.


    Tatsächlich ist die deutsche Regierungsform eine Wahloligarchie.


    Man nimmt gerne das Wort "Demokratie", weil es toll klingt, doch erstens hat hier das Volk nicht die Macht (Plebiszite auf Bundesebene wurden ja verboten), zweitens ist das hier eine Zwecksentfremdung des Wortes von seiner ursprünglichen Bedeutung.
    Demokratie bedeutet, dass das Volk an den Entscheidungen teilhaben kann.
    Die Schweiz ist also eine Demokratie, Deutschland kann nur die Entscheidungsträger wählen.


    Da die nicht die besten sind, ist es keine Aristokratie, sondern eine Oligarchie mit sehr stark ausgeprägten plutokratischen Elementen.


    So viel mal dazu.



    Ich bezweifle, dass die Wahl in BW einen Einfluss auf die Atompolitik des Bundes nun entscheidend beeinflussen wird.

  • Deutschland ist eine Parlamentarische Demokratie,


    Es gibt nicht nur eine Form der Demokratie.



    Im übrigen. Du nimmst das Wort Oligarchie weil es böse klingt.


    Oligarchie als entartete Form der Aristokratie (Aristoteles)


    Auf deine Argumentation werde ich hier nicht weiter eingehen, da das eh keinen Sinn hat, und hier sicher nicht hingehört.

  • Polybios:
    Demokratie
    Demos = Volk
    Kratos = Macht


    Macht des Volkes
    -> Volk ist Entscheidungsträger


    Oligarchie
    Oligos = wenig
    Archos = Herrschaft
    Herrschaft von Wenigen
    -> limitierte Anzahl von Entscheidungsträgern.


    Sicher hat man die Definition heutzutage geändert, aber das ist nicht die originale Version.
    Aber der Einfluss der Menschen auf die Entscheidungsfällung ist auch in der BRD recht gering, viele Leute merken das, machen ihre Wahlzettel absichtlich ungültig oder gehen erst gar nicht zur Wahl.

  • Aber der Einfluss der Menschen auf die Entscheidungsfällung ist auch in der BRD recht gering, viele Leute merken das, machen ihre Wahlzettel absichtlich ungültig oder gehen erst gar nicht zur Wahl.


    Dann zeig mir bitte mal Länder wo der Einfluss (Kontrolle der Regierung durch die Bevölkerung) wesentlich größer ist, von der Schweiz mal abgesehen. Ich sehe da nicht soviele.

  • In Deutschland gibt es das allgemeine und gleiche Wahlrecht.
    Daher hat das Volk schlussendlich die entscheidungsgewalt, weil es diejenigen wählt die das machen wollen was sie wollen und sie auch wieder abwählen kann, wenn nicht das gemacht wird was sie wollen.
    Muss ich wirklich noch mehr sagen?
    Und auch Volksbegeheren sind auf vielfältige Weise möglich und hatten schon oft erfolgt.
    Hamburg, Bayern...etc.
    Auf kommunaler Ebene sowieso fast überall.




    Im übrigen unterschlägst du den Reichtumsaspekt bei Oligarchie Keks.


    Auch gibt es in der Oligarchie keine Möglichkeit die Entscheidungsträger seitens des Volkes zu entmachten... ohne Revolution oder GEwalteinsatz.

  • Oft genug sieht man aber auch, dass das Volk besser nicht entscheiden sollte, was im Land passiert.
    Der Volonte Generale ist nämlich nicht, wie Rousseau es gerne behauptet, unfehlbar. Das sieht man zum Beispiel sehr gut am Minarettverbot in der Schweiz und der letzten Bundestagswahl.
    Das liegt vorallem daran, dass der normale Bürger garnicht die Zeit hat, sich mit allen politischen Themen dermaßen intensiv auseinanderzusetzen, dass er mit besten Wissen und Gewissen über Veränderungen entscheiden kann. Die Folgen sind dann übereilte Entscheidungen, oder Desinteresse an einer Wahl, die es kleinen Interessengruppen erlaubt, ihre Ansichten einer Mehrheit aufzuzwingen.

  • Die Demokratie ist sicherlich nicht perfekt, aber sie ist wohl die am wenigsten schlechte Staatsform die wir haben. Es geht im Wesentlichen bei der Demokratie ohnehin nicht darum, die Entscheidungen zu beeinflussen, sondern schlechte Regierungen friedlich aus dem Amt jagen zu können. Darum gehts. Und das klappt bisher doch einwandfrei. Finde ich jedenfalls.

  • Twilight: Ich verstehe ja, was du meinst aber mir fällt auch keine Alternative ein die besser wäre.


    Hier in Hessen haben wir beispielsweise dieses Wochenende Kommunalwahlen. Man hat über 90 Stimmen und dazu kommt noch ein Volksentscheid. :wacko:
    Ich glaube kaum, dass sich viele Leute da groß Gedanken zu machen.

    Gondor! Gondor, between the Mountains and the Sea!
    West Wind blew there; the light upon the Silver Tree
    Fell like bright rain in gardens of the Kings of old.
    O proud walls! White towers! O wingéd crown and throne of gold!
    O Gondor, Gondor! Shall Men behold the Silver Tree,
    Or West Wind blow again between the Mountains and the Sea?

  • Sicherlich hast du recht, aber früher hat man sich nicht mit dem System arrangiert, sondern etwas unternommen. Sonst hätten wir nämlich Heute keien Demokratie.
    Das Problem ist nur, die meisten Menschen finden sich mit dem Erreichten ab. Uns geht es allen einigermaßen gut, das System lässt uns meistens in Frieden und wir nehmen alles faul hin. DieGesellschaft steht im politischen Bereich quasi still und niemand wagt etwas zu verändern. Aber es gibt immer Verbesserungsmöglichkeiten, auch an unserer parlamentarischen Demokratie. Das verstößt dann aber gegen die Verfassung und man ist ein Verbrecher.


    Es geht im Wesentlichen bei der Demokratie ohnehin nicht darum, die Entscheidungen zu beeinflussen, sondern schlechte Regierungen friedlich aus dem Amt jagen zu können.


    Naja, wenn es nicht zur Entscheidung dient, dürfen wir nicht ebhaupten, wir leben in eienr Demokratie, sondenr in eienr entarteten Form, wie es Aristoteles so schön ausdrückte.
    Zudem können wir die Regierungen nur alle paar Jahre abwählen, währenddessen können sie munter treibenw as sie wollen, solange sie die Mehrheit in den Parlamenten hat.

  • Dann zeig mir bitte mal Länder wo der Einfluss (Kontrolle der Regierung durch die Bevölkerung) wesentlich größer ist, von der Schweiz mal abgesehen. Ich sehe da nicht soviele.


    Warum muss ich da außer der Schweiz noch Beispiele finden?
    Das ändert nichts an der Definition, das mal als erstes, zweitens gibt es recht viele Länder, wo es auch auf landesweiter Ebene Direktwahlelemente gibt.

    In Deutschland gibt es das allgemeine und gleiche Wahlrecht.
    Daher hat das Volk schlussendlich die entscheidungsgewalt, weil es diejenigen wählt die das machen wollen was sie wollen und sie auch wieder abwählen kann, wenn nicht das gemacht wird was sie wollen.


    Ach echt?
    Mir ist jetzt in den Handlungen kein größerer Unterschied zwischen Schwarz-Gelb, Schwarz-Rot und Rot-Grün aufgefallen.
    Mögen sie sich im Wahlkampf und in der Opposition noch so gegensätzlich stellen, egal wer an der Regierung ist macht dann das selbe.
    Die einzige Partei die sich deutlich von den 4 erstgenannten unterscheidet ist die Linke, aber die ist auch keine wirkliche Alternative.


    Erstens sehe ich die Definition von Demokratie nicht in der indirekten Entscheidungsgewalt, sondern in der direkten, zweitens sehe ich in der BRD kaum Auswahlmöglichkeiten.
    Ist aber zugegebenermaßen in den USA noch heftiger.
    Dort von Demokratie zu sprechen, ist meiner Meinung nach Euphemismus.

    Und auch Volksbegeheren sind auf vielfältige Weise möglich und hatten schon oft erfolgt.


    Nicht auf Bundesweiter Ebene, und auch sonst wurden sie sehr erschwert.
    Auch bei Stuttgart21 kams zu keinem Volksbegehren.

  • Bezüglich der Aritokratie-Oligarchie-Demokratie Definition sollte man vieleicht anmerken, das zwar auf den ersten Blick wenige die Entscheidung treffen, aber diese üben ihre Amtsgewalt nur aus, weil sie vom Volk, das die Macht hat, dazu bestimmt wurden. Es ist unmöglich, dass sich alle mit allem beschäftigen.
    Übrigens gibt es laut der antiken Form neben Monarchie und Tyrannis sowie Aritokratie und Oligarchie auch für Demokratie einen negativen begriff, Ochlokratie.
    Und wo dein Problem liegt, dass der vollkommen machtlose Bundespräsident bei euch von den gewählten Volksvertretern gewählt wird, sehe ich auch nicht ganz.
    Und was in der Schweiz mitunter pasiert(Minaretverbot, Ausschaffung...) sehe ich nicht unbedingt als erstrebenswert.


    Die parlamentarische Demokratie ist momentan das beste System, das bedeutet zwar nicht, das sie perfekt ist, ihre Evolution schreitet eher gemächlich voran, aber sie ist imerhinn so gut, das diese Trägheit in der Entwicklung keine katastrophalen Folgen hat.


    Ich kenne die Parteienlandschaft in Deutschland nicht so gut, aber das sich z.B. Grüne und CDU nicht unterscheiden, das kann ich nicht glauben,l unterschiedliche Regierungen handeln doch relativ unterschiedlich, ähnlich handeln sie nur bei den Grundprinzipien der verfassung oder wenn es nur eine realistische Möglichkeit gibt.


    Und @keks: Wieso bist du dir so sicher, dass die USA keine Demokratie wäre? Bei Russland bestehtst du ja darauf, dass man nicht sagen kann, es wäre eine Diktatur.

  • Übrigens gibt es laut der antiken Form neben Monarchie und Tyrannis sowie Aritokratie und Oligarchie auch für Demokratie einen negativen begriff, Ochlokratie.


    :blink:
    Da musst du aber nochmal die Schulbank drücken. Demokratie ist die entartete Form der der Politie. Ochlokratie ist nur ein weiterer Begriff für die Entartung namens Demokratie.


    Die parlamentarische Demokratie ist momentan das beste System, das bedeutet zwar nicht, das sie perfekt ist, ihre Evolution schreitet eher gemächlich voran, aber sie ist imerhinn so gut, das diese Trägheit in der Entwicklung keine katastrophalen Folgen hat.


    Ich sehe keine Fortschritte. Eher nimt die Bürokratie noch mehr Überhand und schränkt die Handlungsfähigkeit weiter ein.


    Und @keks: Wieso bist du dir so sicher, dass die USA keine Demokratie wäre?


    Naja ein Zweiparteiensystem, ja es gibt mehr, aber die können sich den Wahlkampf nicht leisten, dass sich nur in Abtreibungsgesetzen, gleichgeschlechtlichen Ehen und Gesundheitsreformen unterscheidet, würde ich eher als suboptimal bezeichnen. Vorallem da Demokraten und Republikaner imer die Gesetze der anderen Partei rückgängig macht, wenn sie an der macht sind.

  • Twilight: Ich verstehe ja, was du meinst aber mir fällt auch keine Alternative ein die besser wäre.


    Hier in Hessen haben wir beispielsweise dieses Wochenende Kommunalwahlen. Man hat über 90 Stimmen und dazu kommt noch ein Volksentscheid. :wacko:
    Ich glaube kaum, dass sich viele Leute da groß Gedanken zu machen.


    Das wird bei mir diesen Sonntag ganz schnell gehen. Kann man über den Wahlzettel ein dickes fettes Kreuz machen oder muss ich neunzig mal Shit kreuzen um das Ding ungültig zu machen? :thefinger:


    So bekommen die braunen Kacker auch keinen Stimmenanteil, wenn ich nicht wählen gehe.

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