Politik in Frankreich

  • Hoffentlich nie. Es wäre furchtbar, wenn gewaltsame Marodeure die Politik bestimmen und nicht freie und geheime Wahlen.


    Macron begründet seine Reformen mit Erkenntnissen aus den Bürgerdialogen und nicht als Zugeständnis an die Gelbwesten-Randallierer.

    Mit der Pauschalisierung wäre ich vorsichtig,die meisten waren sicherlich friedlich,das sowas Krawalltouristen anzieht ist ja nix neues,siehe G7 Hamburg.

    Barbarism is the natural state of mankind. Civilization is unnatural. It is a whim of circumstance. And barbarism must always ultimately triumph.


    Robert E. Howard

  • @John


    Ich habe die Gelbwesten jetzt nicht eingehend studiert aber sind das alles Randalierer? Falls nicht, sind wir bei dem Punkt wo nicht alle Muslime Terroristen sind.


    Und warum genau gab es diese Bürgerdialoge? Jetzt sag mir bitte nicht auf Grund der anhaltenden Proteste :unsure:


    -


    Das Argument mit den Wahlen muss man sich mal genauer anschauen: Warum Macron gewählt wurde. Ich vermute viele wollten einfach nur Le Pen verhindern, die haben also nicht primär wegen seinen Reformen für ihn gestimmt.


    Gibt es da irgendwelche Umfragen zu?

  • @John


    Ich habe die Gelbwesten jetzt nicht eingehend studiert aber sind das alles Randalierer? Falls nicht, sind wir bei dem Punkt wo nicht alle Muslime Terroristen sind.

    Es sind Franzosen in Frankreich. Da brennt schon die Luft wenn die Bauern gegen Subventionsabbau oder Tierschutzauflagen protestieren.


    Es ist ein bisschen so wie G20. Ja, es gab friedlichen Protest, aber es gab auch grossen Gruppen die marodierend durch die Stadt gezogen sind und alles zerstört haben was ihnen in die quere kommt.


    Insgesamt jammern wir aber auf hohem first world problems niveau. In Bangladesh hauen die sich bei Protesten regelmässig mit Stangen und Knüppeln gegenseitig tot.

  • Laut ersten Ergebnissen liegt Le Pen in den pazifischen Überseegebieten teils deutlich vorne. Bei der letzten Wahl hatte Macron hier noch vorne gelegen.


    Die Wahlbeteiligung soll insgesamt niedriger ausgefallen sein, als noch 2017.


    Ich habe bisher den Gedanken an einen Wahlsieg Le Pens erfolgreich verdrängt. Aber langsam werde ich unruhig. Die Konsequenzen in der aktuellen Situation wären womöglich katastrophal für die Europäische Union und die NATO. Um spätesten 20 Uhr wird es hoffentlich ein Prognose geben.

  • Es wählen auch viele die radikalen Linken; und Macrons Schuld ist das glaube ich nicht.

    Und den Trend zum rechten Absolutismus kann man ja leider mittlerweile überall finden. Leicht verständliche hohle Phrasen, bunte Bildchen auf´s Handy geschickt, ein nettes Feindbild, das für Deine Probleme verantwortlich ist, und ruckzuck biste dabei.

  • Wobei nicht nur Macron Verantwortung trägt. Sozialisten und Konservative finden in der französischen Politik überhaupt nicht mehr statt. Im Wahlkampf wurde zudem unnötige Fehler begangen. Letztlich trübt sich in der Ersten Welt allgemein die Stimmung für die große Mehrheit. Das spielt leider den Extremen in die Hände.


    Ich bin ja einfach nur froh, dass es Macron noch einmal geschafft hat. Ein anderer Wahlausgang wäre fatal für Europa und die Welt geworden.

  • Es wählen auch viele die radikalen Linken; und Macrons Schuld ist das glaube ich nicht.

    Sorry, aber wenn ich auf die materielle Situation der Mehrheit einfach scheiße und es Kanditat*innen gibt, die dort Verbesserungen versprechen, ist das Ergebnis nicht überraschend.

    Das ist das Ergebnis einer neo-liberalen Politik des Mitte-Rechts Lagers, welches absolut unfähig und unwillig ist irgendetwas gegen Rechtspopulismus zu unternehmen und es ist extrem beängstigend.


    Heute haben nicht 42% eine Faschistin gewählt, sondern das Gros von denen ein klares Zeichen gegen Macrons Politik gesetzt.

    Ist ja super, das wir als Nachbarn noch einmal mit einen blauen Augen davon gekommen sind, nicht beeinträchtigt werden und so weiter machen können wie bisher, aber die französische Bevölkerung hat nur das weniger schlechte Übel gewählt.


    Edit:

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  • Sorry, aber wenn ich auf die materielle Situation der Mehrheit einfach scheiße und es Kanditat*innen gibt, die dort Verbesserungen versprechen, ist das Ergebnis nicht überraschend.

    Das ist das Ergebnis einer neo-liberalen Politik des Mitte-Rechts Lagers, welches absolut unfähig und unwillig ist irgendetwas gegen Rechtspopulismus zu unternehmen

    Da machen wir es uns aber gerade etwas einfach. Würde dieser Analyse die Mehrheit der Franzosen zustimmen, hätten wir jetzt eine Linke Präsidentin oder einen linken Präsidenten. Fakt ist, dass sowohl in Frankreich, als auch in Deutschland, als auch in Großbritannien die politische Linke im Grunde fertig hat. Nahezu überall wird mehr oder weniger eine bürgerliche, ökologische, liberale und internationale Mitte gewählt. Das kann ja kaum daran liegen, dass deren Modell so unattraktiv ist. Vielmehr hat es eher den Eindruck, als habe sich die politische Linke vom Mainstream bzw. der Bevölkerung thematisch verabschiedet.


    Und die Frage, warum sich die armen Bevölkerungsschichten eher den Rechtsradikalen als der Linken zuwenden beantwortet das auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von John () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von John mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Mélanchon hatte 21,95% und Le Pen 23,41%, Macron wiederum 27,6% im ersten Wahldurchgang. Das ist jetzt nicht so eine dolle Mehrheit fürs Mitte-Rechts Lager und bitte nicht vergessen, das bei uns die SPD mit einen eher linksgerichteten Wahlprogramm den Bundeskanzler stellen durfte als Wahlsiegerin.


    Mit Macron kriegt die Bevölkerung noch einmal 5 Jahre Sparpolitik ins Auge gedrückt, wenn er seinen Kurs nicht radikal ändert und aufhört Demonstrationen niederzuknüppeln. Was meinst du wie die nächste Wahl aussehen wird? Le Pen hatte ja angekündigt nicht noch einmal antreten zu wollen, aber da findet sich notfalls schon ein Klappspaten und mit Versprechungen daherkommt.


    Und das ist keine Analyse und lediglich Beobachtungen von meiner Seite aus. Für eine Analyse würde ich mehr schreiben.

  • Wir haben hier nach Oben und Unten +/- 2-3% zwischen Mélanchon und Macron für deine willkürliche 25% Grenze, aber rede es dir nur weiter klein, das hier gerade die linke Wählerschaft die Kohlen aus dem Feuer holten für die neo-liberale Demokratie und den Sieg einer Rechtspopulistin verhinderte.

    Und ja, man mag´s kaum glauben, ähnlich wie Labour in der UK war die SPD mal eine linke Partei. Die Erhöhung des Mindestlohn und die versprochene Reform von Hartz IV sind kernpolitische linke Inhalte, welche es mit einer CDU/CSU nie gegeben hätte. Scholz ist nicht die SPD und die SPD ist nicht Scholz.

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