Der Templerorden in Österreich

  • Vorwort


    Ich habe keine Ahnung, ob dieser Thread nicht vielleicht in der Rubrik Geschichte/Mittelalter besser aufgehoben wäre, da es sich aber auch um eines meiner Hobbys handelt und ich hier mein Wissen/meine Erfahrungen mit anderen teilen möchte, habe ich einfach mal hier als User-Blog erstellt. Wie wahrscheinlich die meisten unter euch wissen, ist dies mein erster Blog hier und hoffe, dass einige von euch auch ihre eigenen Erfahrungen, Meinungen oder Korrekturen hier posten.
    Zunächst möchte ich noch ein paar Fragen gleich vorweg beantworten um mich später der eigentlichen Thematik widmen zu können.


    Warum gerade Österreich?


    Aus zwei ganz einfachen Gründen: Ich bin Österreicher und musste mit Enttäuschung feststellen, dass die Templer, zumindest anscheinend, in Österreich nicht aktiv waren - ja, richtig: anscheinend. Ein - zumindest damals - fast weltumspannendes Netz - soll ausgerechnet in Österreich, dem Mittelpunkt Europas und einem der wichtigsten Länder der damaligen Zeit nicht aktiv gewesen sein (sämtliche andere Ritterorden aber schon)?
    Bereits nach kurzen Recherchen entdeckt man die ersten Hinweise auf Templer in Österreich und dringt in eine spannende Epoche ein.


    Weiters stammen etliche Mitglieder hier aus Österreich. Selbst für Leute aus Deutschland könnte dieser Thread interessant sein, da manche Orte nah an der Grenze liegen.


    Woher stammt das hier wiedergegebene Wissen?


    Ich zähle, wie schon eingangs erwähnt, Tempelritter, beziehungsweise Nachforschungen über eben diese, sowie Freimaurer & Co. zu meinen Hobbys. Aufgrund der vielen Parallelen und der Verwendung der Steinmetzzeichen eine praktische Kombination. In Zeiten von Dan Brown und ähnlichen Autoren sowie Pseudointeressierten stößt man allerdings recht schnell auf pseudowissenschaftliche Texte und Bücher, welche sich mit obskuren Verschwörungstheorien und unseriösen Nachforschungen auseinandersetzen. Dies sind Dinge, mit denen man sich zwar zumindest befassen muss, ich aber verabscheue. Mein Wissen habe ich mir durch Bücher, Gespräche mit diversen "Insidern", Recherchen und Besuchen vor Ort angeeignet.


    Vorwarnung


    Die Thematik an sich ist ziemlich komplex und ich bin sicher, dass man über jeden einzelnen dieser Orte zig Bücher verfassen könnte. Ich möchte mich allerdings nur auf wesentliche Dinge konzentrieren und werde wohl nicht jedes Steinmetzzeichen oder was auch immer erwähnen. Ziel ist es, euch Orte zu zeigen, an denen durchaus noch Dinge entdeckt werden können, vielleicht für manch einen spannende Geschichte zu erzählen und Leute zu animieren sich einmal die Dinge anzusehen, die man eigentlich vor der eigenen Haustüre hat ohne sie zu bemerken. Wahre Schätze für Historiker, Mittelalter-Fans, Interessierte oder sonstige Freaks. :D (Natürlich nur im positiven Sinne! ;) )


    Einführung


    Zunächst ein paar einleitende Worte zum Templerorden, der vor allem im letzten Jahrhundert leider in das Reich der Sagen, Mythen und Legenden verbannt wurde und leider nicht mehr vielen bekannt ist. Es folgt - zumindest noch - keine detaillierte Geschichte über die Templer, die müsst ihr an anderer Stelle suchen (meines Wissens gibt es hier bereits Threads darüber), ich möchte lediglich kurz darstellen, worum es sich eigentlich handelt.


    Der Orden wurde gegen 1118 - Angaben zufolge von neun Adeligen - gegründet. Manche Quellen sagen, dass der Orden ab diesem Moment für neun Jahre untätig blieb. Fakt ist: Die Templer waren der erste Orden, der die Ideale des kämpfenden Mönchs ("Kriegermönchs") verkörperte. Es ist nicht viel über die damalige Zeit bekannt, da die Templer später sehr konsequent von der katholischen Kirche verfolgt wurden, es gilt aber als wahrscheinlich, dass der Zisterzienserabt Bernhard de Clairvaux ein Vordenker des Ordens war und die Ordensregeln verfasste sowie die Anerkennung durch den Papst erwirkte.


    Die Neun machten es sich zur Aufgabe den Pilgerweg nach Jerusalem zu sichern und den salomonischen Tempel wiederzuerrichten. Hierfür überließ ihnen Balduin I., der erste König von Jerusalem, den Tempelberg - und kamen so auch zu ihrem Namen.
    Allerdings taten sie - für eine Zeit lang - nichts, das dem Schutz der Pilger dienen konnte. Die angeblichen neun Jahre der Ruhe. Um sie ranken sich diverse Legenden: Sie sollen die Bundeslade gefunden und nach Europa gebracht haben, sie sollen Grabungen durchgeführt haben, etc. Die Wahrheit wird wohl nie ans Tageslicht gelangen.


    Der Templerorden fand in den folgenden Jahren, vor allem durch den Adel, immer mehr Zuwachs und verbreitete sich in ganz Europa, wo Ordensburgen und vor allem auch Komtureien errichtet wurden, welche jeweils ca. einen Tagesmarsch voneinander entfernt auf den Pilgerwegen lagen (nach Jerusalem, Jakobsweg,...). Eine Komturei bestand meistens aus religiösen Bauten wie einer Kirche, sowie Bauernhöfen und/oder Herbergen für Pilger. Die Komtureien waren meist befestigt und noch heute zeugen viele Wehrkirchen in Europa (erkennbar z.B. an einer Schutzmauer - oftmals romanisch) von der Präsenz der Templer.


    Als Zeichen trugen die Tempelritter das rote Tatzenkreuz auf weißem Umhang, meist an der linken Schulter oder Brust.


    Der Orden gilt als Erfinder der Bankomatkarte, da er über eine Art von Banken verfügte. Auch eine Art die Pilger zu schützen: Wer kein Geld hat, wird nicht ausgeraubt. Es war ihnen als Christen zwar nicht gestattet Zinsen zu verlangen, ihre "Bearbeitungsgebühren" waren allerdings oft "unchristlich". ;)


    Zu Glanzzeiten verfügt der Orden über rund 15.000 bis 25.000 Soldaten und gilt als der reichste und mächtigste Ritterorden der Welt.


    Am Freitag, dem 13. Oktober 1307 ließ König Phillip IV. von Frankreich alle Templer in seinem Land verhaften und erhielt - aufgrund diverser Erpressungen - die Unterstützung von Papst Clemens V. Dies führte dazu, dass die Templer europaweit, mit Ausnahme von Exkommunizierten Ländern wie Schottland oder Portugal verfolgt wurden. Exkommunizierte Staaten lassen sich nun mal nicht damit bedrohen, exkommuniziert zu werden. Aus Österreich hingegen kam die Meldung, dass "es in diesem Land keine Templer gäbe" - der Ursprung des Irrglaubens, dass Österreich frei von Templern gewesen ist.


    Ihnen wurde unter anderem die Ketzterei vorgeworfen, das Bespucken von Kreuzen, das Urinieren auf Kreuze, sowie - last but not least - die Anbetung des Baphomet. Wer nun die Google-Bilder-Suche anwirft und Baphomet eingibt, stößt auf Teufelsgestalten, was "Baphomet" tatsächlich ist, wird wohl nie geklärt werden. Man vermutet dahinter heute aber einen janusartigen, dreigesichtigen Männerkopf mit Bart als "sprechendes Haupt". Legenden ranken sich von "Gottes Antlitz" bis hin zum Stein der Weisheit.


    Sowohl Papst als auch König überlebten das Ende der Templer nicht lange, da sie bereits nach kurzer Zeit, legenden zufolge aufgrund des Fluches von Jaques de Molay (dem letzten Großmeister der Tempelritter), starben.


    Fakt ist: Ein Großteil der Urkunden/Verträgen der Templer verschwand und in Österreich findet sich - fast - nichts mehr. Lediglich ein paar Hinweise zu den Templern in Österreich sind noch übrig. Ein umso größeres Glück, dass sie ihre Besitztümer mit ihren Symbolen geschmückt und Spuren verbreitet haben...


    Zugegeben, die Geschichte der Templer, lässt sich ausführlicher und interessanter aufbereiten, es gibt genug Bücher und ich schätze, dass sie den meisten von euch zumindest ansatzweise bekannt ist. Außerdem soll das Hauptthema hier ja ein anderes sein.


    Der Templerorden in Österreich


    Kleinzwettl - oder Indiana Jones in Niederösterreich


    Kleinzwettl liegt nahe der Grenze zu Tschechien und besitzt eine weitgehend unbekannte, auf einem Hügel liegende Wehrkirche außerhalb des Ortes. Es handelt sich um die romanische Wehrkirche St. Jakob aus dem 12. Jahrhundert, die mitsamt der umliegenden Anlage sehr gut erhalten ist.


    Die Kirche besitzt ein, für Templer sehr typisches, Tunnelsystem, doch dazu später.


    Spuren der Templer:





    • am Eingangstor ist ein Stein mit eingeritztem Tatzenkreuz
    • in der Kirche befinde sich eine achteckige Säule (8-eckige Säulen, Türme, etc. sind typisch für Templer)
    • ein achteckiger Turm (könnte allerdings jünger sein - potenziell durch Nachfolger errichtet)
    • der Türsturz zeigt ein Tatzenkreuz als Positivrelief
    • an der Fassade finden sich weitere Tatzenkreuze



    Bilder:
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    Der Altarraum dürfte älter sein, als das Kirchenschiff: der Altarraum liegt höher und als Trennung wurde ein Triumphbogen aufgestellt, der die Inschrift "MCDVI" (1406).


    Beim Altar findet sich eine, für Interessierte, besondere Sensation: Eine der Steinplatten lässt sich von kräftigen Personen abheben - es ist ein Metallring eingelassen - und gibt einen Eingang ins Tunnelsystem (in diesem Fall ein Erdstall) frei, der durchaus betretbar ist (es handelt sich um einen längeren Tunnel, der mit einer guten Taschenlampe ohne weiteres zu erkunden ist).


    Ort: Kleinzwettl, Waidhofen/Thaya


    Die Kirche ist normalerweise abgeschlossen, der Schlüssel kann im Haus Nr. 44 abgeholt werden (direkt unterhalb der Kirche).



    Der Baphomet von Kronberg


    Die Komturei von Kronberg im Weinviertel an einer Kreuzfahrerroute, die vom Hauptsitz der Region in Scheikwitz bis nach Wien und weiter Donau abwärts nach Jerusalem führte. Laut einer Sage wurde die Stadt von den "roten Pfaffen" (Anm.: rote Priester) gegründet. Templer wurden in Niederösterreich aufgrund roter Kapuzen auch als Rotkäppchen oder eben rote Pfaffen bezeichnet. Sie errichteten ihre Burg auf dem Kreuzenberg.
    In einer Schrift des Vereins für Landeskunde Niederösterreich aus dem Jahr 1903 wird berichtet: "Es gab in Kronberg außer der Residenz auch ein Spital, am Fuße des Berges eine Priesterwohnung und weiters noch einen Meierhof mit einer Schäferei. In dieser konnten die Schafhirten, die in Diensten der Templer standen, auch wohnen."
    Die Grundmauern der Anlage sind heute noch größtenteils sichtbar.


    Bei der besagten Burg handelt es sich um die Burg der Kranichberger. Sie wurde im Jahr 1240 von Hermann von Kranichberg, dem Gründer der Stadt, errichtet. Hermann von Kranichberg war vermutlich ein Verwandter von Hugo von Kranichberg-Petronell-Liechtenstein, der in späteren Abschnitten noch erwähnt wird.


    Auch unter diesem Berg findet sich in ca. 20 Metern Tiefe ein großes Tunnelsystem, welches auch durch die Ortschaft führt und heute noch zwölf Häuser verbindet. Die meisten jener Zugänge wurden allerdings zugemauert. Im Jahr 1809 fiel die Burg Napoleon zum Opfer und wurde schließlich 1821 abgerissen. Die von der Bevölkerung abtransportieren Steine wurden für Bauarbeiten verwendet. Im Inneren der Burg und in den Tunneln wurden etliche Gegenstände gefunden, die auf einen Templerbesitz schließen lassen. So zum Beispiel Schwerter, Speere, Keramikscherben (nicht zwangsläufig von Templern), einige rund 12 cm große Pyramidenkreuze aus vergoldetem Silber und ein Steinrelief mit drei Gesichtern - ein Baphomet?


    Die interessantesten Funde sind der "Baphomet", der auf eine außergewöhnliche Art gefertigt wurde - das dritte (mittlere) Gesicht entsteht durch die zwei anderen Gesichter in der Profilansicht - sowie ein besonderes Kreuz. Es wird folgendes berichtet:


    "Als die Kronberger im Jahre 1821 aus den damals noch stehenden Grundmauern des Schlosses Stein brachen, fanden sie neben mehreren verschiedenen Gerätschaften Silbermünzen und einen massiven 1/4 Pfund schweren Silbersporen eines Ritters, der eine sehr starke Goldauflage aufwies. Außerdem wurden Pferdezaumzeuge, drei kleine Kreuze sowie ein zwölf Zentimeter großes, vergoldetes Silberkreuz mit feinen Verzierungen gefunden."


    Im Mittelpunkt der Balken erhob sich eine Pyramide und unten hing eine Sonnenscheibe und ein kleiner Fischschwanz. Hermann von Kranichberg soll das Kreuz als Tempelherr beim Kreuzzug nach Jerusalem bei sich getragen haben.


    Am 6. März 1295 wurden Besitztümer um Kranichsberg an die Abtei Heiligenkreuz verkauft - der man ebenfalls eine Verbindung zu den Templern nachsagt - genaueres jedoch später.


    Das Kreuz wurde in einem Museum in Baden ausgestellt, verschwand aber im Jahr 1944. Anhand von Fotos konnten genaue Kopien erstellt werden.


    Im Tunnelsystem unter dem Berg wurden auch gemauerte Gewölbe und ein Steinaltar gefunden. Vermutlich handelte es sich um einen Andachtsraum der Templer.


    Bilder:
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    Ort: Kronberg, Wolkersdorf


    Im Museum Himmelkeller (im Gewölbe/Tunnelsystem) werden sämtliche Fundstücke aufbewahrt, ein Besuch ist sehr empfehlenswert.



    Petronell - Der älteste Hinweis auf Templer in Österreich?


    In Petronell befindet sich ein Karner, der zum - zumindest im österreichischen Raum - seltenen Typ der Rund- bzw. Polygonalkirchen gezählt wird. Es existiert ein Gemälde des Malers Clemens Beutler aus dem Jahr 1655, auf dem er mit den Worten "Die S. Johannes Kirchen, erbaut von den Herren Templern" beschrieben wird. Das Bild, welches den Karner und die umliegende Ortschaft Petronell zeigt befindet sich heute im Besitz der Familie der Abensperg-Traun.


    Hinweise auf die ehemalige Präsenz der Templer sind unter anderem einige in Stein geritzte Tatzenkreuze an der Fassade und dem Türsturz. Etliche Steinmetzzeichen im Inneren gleichen denen im Karner von Hainburg sowie Altenburg.


    Viele Karner in Österreich, so auch jener bekannte aus Mödling, werden heute den Templern zugeschrieben - an anderer Stelle mehr davon.


    Der Karner ist dem Heiligen Johannes geweiht, der neben dem Heiligen Georg als wichtigster Schutzpatron der Templer gilt.


    Es ist mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" anzunehmen, dass es sich hierbei um eine ehemalige Niederlassung des Templerordens handelt.


    Im Archiv des Schlosses Petronell, dem ältesten Renaissanceschloss Österreichs, befindet sich eine Schenkungsurkunde von König Konrad III. aus dem Geschlecht der Staufer an einen "Hugo", von dem man annimmt, dass es sich um Hugo von Liechtenstein handelt. Er wurde bereits ein Stück weiter oben im Zusammenhang mit dem Kronberg erwähnt. Die Schenkungsurkunde erwähnt als Zeugen einen gewissen "Rapoto miles dei", was so viel wie Rapoto, Soldat Gottes bedeutet. miles dei war die gängige Bezeichnung für Kreuzritter. Es wird vermutet, dass es sich bei "Rapoto miles dei" um einen hochrangigen Templer handelt, der damit betraut war, den Orden in der Region von Petronell-Hainburg zu vertreten hatte. In der Burg Liechtenstein findet sich ein Hinweis, dass zwischen 1135 und 1140 ein Gefolgsmann der Herren von Schwarzenberg-Nöstach namens Hugo von Petronell die Burg errichten ließ. Weiters geht hervor, dass Hugo von Liechtenstein bzw. Kranichberg ab 1142 auch Herr von Petronell war, dessen Frau eine Verwandte von "Rapoto miles dei" war.


    Der Ort liegt übrigens direkt am Jakobsweg...


    Bilder:


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    Ort: Petronell


    Die Besichtigung kann mit einem Besuch der Römerstadt Carnuntum verbunden werden.




    Hainburg und die drei Raben


    Hainburg ist in jeglicher Hinsicht einen Besuch wert: Es handelt sich um eine schöne kleine Stadt mit einer der ältesten und am besten erhaltenen Stadtbefestigungen in ganz Europa. Die Lage ist auch in diesem Fall neben dem Pilgerweg ins Heilige Land. Sämtliche Urkunden und Aufzeichnungen der Stadt wurden leider während des Türkensturms 1683 vernichtet, daher finden sich auch keine offiziellen Hinweise auf die Templer - in Legenden und der Literatur sind sie allerdings sehr verbreitet.


    Friedrich Wilhelm Weiskern schrieb im Jahr 1786: "Vor Zeiten hatten die Tempelherren eine Residenz allhier, wovon noch eine alte verfallene Kirche übrig ist. Anfangs war eine weltliche Propstey dabey, welche Kaiser Heinrich III. mit reichen Einkünften begabt hat."


    Laut Überlieferungen hatte die Burg Krak des Chevaliers, die berühmte Kreuzfahrerburg in Syrien zum Vorbild, dies legt eine Benutzung durch Templer nahe. Auch manche Baudetails weisen auf ihre Präsenz hin.


    Ein Beispiel wäre die kleine Kapelle im Ort, die aufgrund ihrer Zahlensymbolik und identischen Maßen mit der Wiener Virgillkapelle beeindruckt.


    In der Ungarstraße 6-8 befindet sich der "Gasthof zu den 3 Raben", dessen gotische Fassade vor wenigen Jahren zum Vorschein kam. Bereits im Jahr 1308 versammelte sich hier der St. Georgs-Orden - man bedenke:der St. Georgs-Orden wurde plötzlich gegründet nachdem die Templer 1307 von der Kirche und dem französischen König angeklagt wurden.


    Nachdem der St. Georgs-Orden 1935 aufgelöst wurde und sich im Jahr 2008 wieder neu formierte, wurde der Sitz des Ordens am 17. Oktober 2009 wieder nach Hainburg, in den "Gasthof zu den 3 Raben" verlegt. Der Großmeister des Ordens ist niemand geringerer als Karl Habsburg-Lothringen.


    Der St. Georgs-Orden beschreibt sich so: "Der Europäische Sanct Georgs-Orden bezweckt die Verehrung des Heiligen Georg als Schutzpatron des Rittertums, die Pflege der Ritterlichkeit und einer ritterlichen Lebensauffassung. Der Orden ist europäisch, karitativ und bemüht, Elend zu lindern bzw. zu bekämpfen."


    In seinem Kreuz trägt der Orden die vier Buchstaben H, C, W und S, welche für Ordensgründer und wichtige Mitglieder stehen: Kaiser Heinrich VII, Kaiser Karl IV, Wenzel I, Kaiser Sigismund.


    Ort: Hainburg


    "Gasthof zu den drei Raben": Ungargasse 6-8 - gut geeignet um sich nachher mit einem guten Essen für Anstrengungen zu belohnen! ;)





    Weitere Orte folgen noch, vor allem im Wiener Raum. Ich hoffe, ich konnte euer Interesse etwas wecken und würde mich über Kommentare freuen. ;)


    lG
    Tempelritter :hallo:

  • Freut mich, dass es euch gefällt. Bilder folgen natürlich noch. Ich möchte sowieso noch ein paar Details hinzufügen, es sollte also laufend wachsen. So eine "Wall of Text" ist selbst für mich, als geübten Tastaturschreiber, nicht so leicht. :D


    Als nächstes habe ich mir, wie schon gesagt, ein paar Details zur Geschichte (diese Baphomet-Sache), weitere Infos zu Kleinzwettl sowie Orte in und bei Wien vorgenommen.


    Vor allem die Geschichte macht mir ein paar Probleme, da sie ja enorm komplex ist.


    Ich sag' mal: Ihr dürft gespannt sein, was noch kommt... :P


    lG
    Tempelritter

    People should not be afraid of their governments. Governments should be afraid of their people.

  • ausgerechnet in Österreich, dem Mittelpunkt Europas

    Tut mir leid, aber irgendwie löst das bei mir das aus: :rofl:


    Ansonsten ein interessantes Thema, sofern es wirklich möglichst wissenschaftlich behandelt wird, so einen Schwachsinn wie Dan Brown kann ich nämlich auch nicht ab.
    Warum die Templer im Heiligen Römischen Reich (Warum denn nur auf Österreich beziehen ?) kaum vertreten waren würde ich vor allem mit der späteren Konkurrenz des deutschen Ordens beziehen, welcher vom Reich ja durchaus gefördert wurde und auch in Österreich stark vertreten war, während die Templer vor allem in Frankreich ihre starken Stützpunkte hatten. An sich finde ich eine gewisse Aufteilung also nicht verwunderlich.
    Wenn du deshalb in Deutschland oder Österreich irgendwo auf Tatzenkreuze triffst könnte das durchaus auch auf den Deutschen Orden hinweisen, der die Templer in vielen Belangen 1:1 kopiert hat.

  • Wenn du deshalb in Deutschland oder Österreich irgendwo auf Tatzenkreuze triffst könnte das durchaus auch auf den Deutschen Orden hinweisen, der die Templer in vielen Belangen 1:1 kopiert hat.

    Aber es ist wahrscheinlicher dass die Templer in Österreich waren als die Deutschordensritter. Der DO war ja hauptsächlich in Litauen (wie heißt die Gegend nochmal?) Und der DO hatte nicht so viele Besitzungen wie die Templer. ;notice:

  • Während vom Templerorden nicht so viel überlieft wurde, sind die Aufzeichnungen des Deutschen Ordens doch recht gut erhalten. Viele Legenden, Sagen, Ortschroniken und teilweise erhaltene Urkunden bzw. Schenkungsveträge berichten allerdings von den Templern und machen eine ehemalige Präsenz der Templer sehr wahrscheinlich. Lediglich solche Orte, die mit Sagengut, Orts- und Kirchenchroniken oder Urkunden/Verträgen auf Templer hinweißen, möchte ich hier auflisten.


    Der Deutsche Orden hatte eine andere Symbolik und nicht den ausgeprägten orientalischen Einfluss der Templer. (Ja, es gibt tatsächlich im Waldviertel Gebäude im orientalischen Stil, doch dazu noch später).


    Der Aufbau der Komtureien, unterirdische Gänge sowie recht eindeutig den Templern zuschreibbare Bauten bzw. Symbole sprechen für sich.


    In Österreich waren die beiden anderen, Johanniterorden und Deutscher Orden, anfangs nicht so stark verbreitet, und auch bei den Schenkungen nach der Auflösung des Templerordens wurde der plötzlich neugegründete Georgsorden mehr bedacht. Auch zu diesem Orden kommen wir später noch.


    Dass Österreich in der damligen Zeit, ein Mittelpunkt Europas war, durch den viele Pilgerwege führten kannst du eigentlich nicht abstreiten. Wien war damals wie heute eine Stadt, die als Bindeglied zwischen dem Westen und dem Osten gesehen werden kann, da sie von Kulturen beider Seiten beeinflusst wurde und wird.


    TW_User: Richtig, der Deutsche Orden verfügte, ebenso wie die Johanniter, über ein Hoheitsgebiet, welches den Templern wohl das Leben gerettet hätte.


    Übrigens war der Templerorden aufgrund diverser verwandtschaftlicher Beziehungen auch in England sehr verbreitet, Frankreich hatte einen gewissen "Gründer-Bonus".

    People should not be afraid of their governments. Governments should be afraid of their people.

  • Zitat

    Aber es ist wahrscheinlicher dass die Templer in Österreich waren als die Deutschordensritter.

    Es schließt sich ja nicht direkt aus, ich sage ja nur das man darauf acht geben sollte das man da nichts durcheinander bringt. Zumindest heute ist der DO stärker in Österreich vertreten als die Templer :D

    Zitat

    Während vom Templerorden nicht so viel überlieft wurde, sind die Aufzeichnungen des Deutschen Ordens doch recht gut erhalten. Viele Legenden, Sagen, Ortschroniken und teilweise erhaltene Urkunden bzw. Schenkungsveträge berichten allerdings von Templern.

    Ja genau darauf will ich eben hinaus, dass man sich vor allem auf Aufzeichnungen verlässt und nicht einfach auf Vermutungen :)

    Zitat

    Dass Österreich in der damligen Zeit, ein Mittelpunkt Europas war, durch den viele Pilgerwege führten kannst du eigentlich nicht abstreiten.

    Das der österreichische Reichsteil wichtig war, zumal es von da aus nicht weit zu den Italienischen Reichsteilen war, ist mir durchaus klar, aber wenn ein Österreicher von Österreich als Mittelpunkt Europas spricht kann ich irgendwie nicht anders, dass ist noch nicht mal böse gemeint, vielleicht hab ich einfach zu viel Zeit mit irren wie drache und Lion verbracht :D

  • Welch Wunder, dass der Deutsche Orden in Österreich heute stärker ausgeprägt ist, als der Templerorden - wo doch der Templerorden (offiziell) aufgelöst wurde und der Deutsche Orden seine Zentrale in Wien hat.


    Doch du nimmst mir schon wieder Dinge vorweg, die ich später noch detailliert erwähnen will, da ich sie für wichtig halte. Was der Georgsorden damit zu tun hat und welche Ironie der Deutsche Orden in Wien darstellt, folgt bald. :D

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  • Naja, der Templerorden war ja im eigentlich auch sehr in ganz Europa vertreten.
    Er besaß ja nicht wie der Deutsche Orden oder die Johanitter Komturen in fast ganz Europa, England, Schottland, Deutschland, Spanien usw.
    In den meisten Ländern wurden sie ja nichteinmal gejagt, sondern sogar noch von den Königen verschwiegen und darauf gedrängt in andere Orden zu wechseln damit sie nichtmehr als Templer auffindbar sind.

  • Naja, der Templerorden war ja im eigentlich auch sehr in ganz Europa vertreten.
    Er besaß ja nicht wie der Deutsche Orden oder die Johanitter Komturen in fast ganz Europa, England, Schottland, Deutschland, Spanien usw.


    Klingt für mich widersprüchlich... :blink:


    Sie wurden eigentlich in allen Ländern außer Portugal und Schottland (da diese bereits exkommuniziert waren) verfolgt. Vielleicht gab es neben Österreich auch andere Länder, die einfach meinten "Wir haben keine Templer". Allerdings gibt es auch aus Österreich Berichte über die Verfolgung und Hinrichtung von Templern. In wie fern das also konsequent durchgeführt wurde, seit dahingestellt.


    Es war ihnen wohl nicht mehr möglich sich erkennen zu lassen. In Frankreich wurden die Verfolgungen sehr brutal durchgeführt und wie man heute sehen kann erfolgreich. Zumindest offiziell ist der Orden aufgelöst. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass neugegründete Orden das Erbe der Templer weitergetragen haben. ;)

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  • Über Neugründungen und deren Seriosität werde ich später noch schreiben, da es (leider?) etliche mehr oder weniger ernst zunehmende Organisationen gibt, die den Templerorden als ihren Ursprung sehen.


    Bin gerade etwas beschäftigt - die Ferien neigen sich dem Ende, man kommt vom Urlaub heim - werde aber versuchen heute noch weiterzuschreiben. ;)

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  • Ich finde deine Idee hervorragend solche Berichte zu gestalten, da mich diese Themenrichtung (Ritterorden, Templer, Freimaurer etc.) auch sehr fasziniert. Bin gespannt auf folgende Berichte. ;)

  • Zitat

    Eine Komturei bestand meistens aus religiösen Bauten wie einer Kirche, sowie Bauernhöfen und/oder Herbergen für Pilger. Die Komtureien waren meist befestigt und noch heute zeugen viele Wehrkirchen in Europa (erkennbar z.B. an einer Schutzmauer - oftmals romanisch) von der Präsenz der Templer.


    Wenn ich das so lese kommt mir der Gedanke, dass unsere Kirche in Hainfeld (Gölsental, Bezirk Lilienfeld) so eine Wehrkirche gewesen sein könnte, ja sogar eine der Templer! Rund um der Kirche verläuft nämlich auch heute noch ein großer Wall und man kann noch ein paar der alten Schießscharten erkennen. Auch befindet sich unter der Kirche eine alte Krypta und solche achteckigen Säulen besitzt sie glaub ich auch. Morgen werde ich ihr mal einen Besuch abstatten, das inbteressiert mich jetzt nämlich, Danke!


    EDIT: Gerade auf unserer Seite im Netz gefunden!


    Zitat

    Die Pfarrkirche St. Andreas, ein „Juwel der Gotik“, liegt weithin sichtbar am Fuße des Kirchenberges, an derselben Stelle, wo sich früher eine romanische Wehrkirche erhob, wie Bodenaufschüttungen und darunter liegende Mauerreste vermuten lassen.

  • Freut mich, dass es euch gefällt, ich bin überlege schon, welche Orte als nächstes an der Reihe sind. :D


    @Hexenkönig: Wie es der Zufall will, habe ich aufgrund familiärer Beziehungen eine Verbindung zu Hainfeld und bin ein paar mal im Jahr dort. Cooles Städtchen! :thumbup:


    Die Beschreibung von dir und die Bilder, die man im Internet findet, sehen tatsächlich "verdächtig" aus. Hainfeld liegt ja an sich ziemlich günstig, an der Kreuzung diverser Straßen durch (Nieder-)Österreich und war ja, meines Wissens, im zweiten Weltkrieg und während dem Einmarsch Napoleon's strategisch wichtig. Fest steht, ich werde mir die Kirche das nächste mal, wenn ich meine Verwandten besuche mal genauer ansehen. ;)


    By the way: VIele Templerkirchen/-besitztümer wurden auf germanischen Grabstätten/Anlagen errichtet bzw. weißen unterirdische Gänge auf. Interessant ist auch, darauf werde ich im eigentliche Beitrag noch zu sprechen kommen, dass die Templer ihre Bauten sehr oft auf Energiepunkten platziert haben - ob man daran glaubt oder nicht sei dahingestellt. Sie befinden sich oft auf den Kreuzungen von Wasseradern oder Punkten mit besonderer energetischer Strahlung, die noch dazu spürbar sein soll.


    Solltest du, Hexenkönig, mal dazukommen, könntest du auch mal den zuständigen Priester fragen, ob er nicht genaueres weiß und uns deine Erkenntnisse mitteilen. :)


    lG
    Tempelritter

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