Rechtsextremismus in Deutschland heute

  • Mit den Cimbren hab ich keine Erfahrungen, da die in der Burschenschaftlichen Gemeinschaft sind dürften die durchaus rechts sein. Im Allgemeinen kann ich zu weißen Burschenschaften nicht mehr sagen als man online findet, da es sowas in den Städten in denen ich unterwegs bin nicht gibt.


    Ich selber hab lediglich mit roten Erfahrung, da unsere Freundschaftsbünde dazugehören.
    Im Allgemeinen kann man aber sagen, dass die weißen eher konservativ bis rechts sind, da aber auch innerhalb einzelner Bünde ein sehr breites politische Spektrum vorhanden sein kann ist das immer schwer einschätzbar. (Ich kenne einen schwulen DB-Burschenschafter eines ansonsten erzkonservativen Bundes, in meinem eigenen Bund sind die Leute eher links aber wir haben von Grünen bis zu AFD alles vertreten)

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • Den Satz verstehe ich nicht.

    Die Mehrheit unserer Aktivitas ist politisch eher im Spektrum Grüne/SPD zu verordnen (wobei die eher andere Kleinparteien wählen), es gibt aber auch Ausreißer nach rechts mit einem AFD Anhänger und einem CDUler.


    Weiß und Rot hat historische Ursprünge:


    Es gab in der burschenschaftlichen Bewegung zwei große Strömungen, Arminen und Germanen (benannt nach zwei Vertretern der Strömungen). Die Arminen legten eher den Fokus auf die Erziehung ihrer Mitglieder und waren liberaler, die Germanen waren politisch aktiver und strebten deutlich aggressiver den Nationalstaatsgedanken nach und waren da auch durchaus revolutionär veranlagt. Zudem waren sie deutlich mehr fechtfokussiert.


    Aus eher germanistischen Burschenschaften gründete sich dann in der Deutschen Burschenschaft 1919 der sog. "Weiße Kreis", ein Zusammenschluss konservativer und pflichtschlagender Burschenschaften.


    Als Gegengewicht dazu gründete sich dann ein Kartell sog. roter Burschenschaften, welche eher arministisch geprägt sind. Diese setzten sich für weniger straffe Strukturen innerhalb der Verbindung ein, sowie für eine eher säkulare Ausrichtung sowie gegen Rassismus und Antisemitismus.



    Die weißen Burschenschaften findet man häufig in der Burschenschaftlichen Gemeinschaft, einem Zusammenschluß rechter Bünde in der DB, die roten sind mittlerweile alle aus der Deutschen Burschenschaft raus, teilweise findet man die in der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft.


    Ich müsste durchaus erwähnen, dass nur weil eine Burschenschaft früher eher links oder rechts war das heute nicht mehr der Fall sein muss, mein Bund hat in den 60ern und 70ern einen ziemlichen linksrutsch erlebt. Andere Bünde sind wiederum in die andere Richtung gedriftet.


    Es gibt aber durchaus gute Gründe, dass die Mehrheit der Burschenschaften nicht mehr in der Deutschen Burschenschaft ist.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


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    -Werner Gruber

    Einmal editiert, zuletzt von Black Templar95 () aus folgendem Grund: Rechtschreibkorrektur

  • Extrem fragwürdig, dass sowas durchgestochen und noch während des laufenden Prozesses veröffentlich wird. Ich vermisse hier journalistische Verantwortung.


    Würde mich nicht wundern, wenn der kürzlich entlassene Anwalt dahintersteckt.


    So etwas sollte nicht veröffentlicht werden, es gleicht einer öffentlichen Vorverurteilung. Ganz egal, worum es geht.

  • Kann man so sehen, in dem Fall bin ich aber für maximale Transparenz, da mal wieder der Staat verwickelt ist.


    Die Tatwaffe war nur im Umlauf, weil der Verfassungsschutz einem Gericht falsche Angaben gemacht hat. Ich berichtete:




    -----



    Edit:



    Noch ein "Einzelfall":


    Der Chef der Berliner Polizeigewerkschaft hatte in seiner Vergangenheit Verbindungen zu rechten Netzwerken. Darunter auch indirekte Kontakte zu NPD, NSU und alles was man so kennt.


    https://taz.de/DPolG-Chef-mit-…r-Vergangenheit/!5695858/

    "Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben"
    Bodo Wartke

    Einmal editiert, zuletzt von Fairas ()

  • Noch ein Einzelfall aus Berlin. Wobei es nicht um eine Person, sondern einen ganzen Zug der Hundertschaft geht.
    Gibt da ein nettes Aufnahmeritual mit rechten Parolen und ein bisschen Sexismus. Zur Belohnung gibt es dann nach bestandener Prüfung eine Urkunde in Frakturschrift.


    Edit:
    Und nochmal Berlin: Staatsanwalt erklärt mutmaßlichen rechten Brandstifter er sei AfD nahe.


    Zwei Staatsanwälte wurden wegen des Verdachts der Befangenheit von den Ermittlungen zu einer Anschlagsserie gegen Linke-Objekte (die seit Jahren erfolglos verlaufen) abgezogen.

  • Da im AFD Theard die Prosiebendoku schonmal angeschnitten wurde: Ich habe sie mir gerade angeschaut und finde sie gut. Es kommen wenig dramatisch, fast schon langweilig, verschiedene Rechtsextreme und Rechte zu Wort und werden gefragt, was sie denken. Besonders erschreckend waren Aussagen von einem 17 Jährigen auf die einfache Frage, was er von Jüdischen leben hält und mit "Kein Kommentar" antwortet. Das Gleiche bei Fragen in Richtung des 2. WKs. Ebenso Aussagen von 2 Leuten, die einen "Fanshop" betreiben und darauf angesprochen werden und mit Aussagen kommen. Sage ich nichts zu, das wäre strafbar.


    Und die Aussage vom Leiter des Verfassungschutzes von Thüringen:" Die Demokratie ist in Gefahr von Rechts. Vor 6-7 Jahren hätte ich das nicht gesagt."


    Ich kann empfehlen, die Reportage zu gucken. Man lernt eigentlich nichts neues, wenn man informiert ist, ist aber trotzdem überrascht.

  • Ich habe die Doku (noch) nicht geschaut, konnte aber gestern Abend den entsprechenden Ausschnitt vom Kollegen Lüth (jetzt ehemaliger Pressesprecher der AFD) sehen.


    Ich glaube, dass Hr. Lüth hier "nur" seine persönlichen Ansichten zum Besten gegeben hat. Sinngemäß "Flüchtlinge kann man später ja erschießen oder vergasen".
    Das muss auf jeden Fall strafrechtlich verfolgt werden.

  • Sehe ich ähnlich.Noch haben wir keine amerikanischen Verhältnisse, wenn man aber weiterhin jeden AFD-Wähler und Teilnehmer von PEGIDA als Vollidioten bezeichnet und damit das Thema für erledigt betrachtet, der muss sich nicht wundern wenn die Spaltung in der Gesellschaft größer wird. Am Ende steht dann Schwarz/Weiß.
    Die Teilnahme/Wahl dieser muss nicht immer rechtsextrem oder sonst was motiviert sein. Die wird es auch geben, aber nicht ausschließlich.

    Was sind denn deiner Ansicht nach Gründe die AfD zu wählen, die nicht rechtsextrem sind?

  • Was sind denn deiner Ansicht nach Gründe die AfD zu wählen, die nicht rechtsextrem sind?

    Ich habe aus dem anderen Thread noch 2 Zitate mitgenommen, die man gut hier behandeln kann.

    Wer AfD wählt, wählt rechts.

    Rechts ist ja erstmal nicht schlimm. Rechts der politischen Mitte ist für mich konservativ. Rechtsextrem zu wählen ist natürlich nicht gut.

    Die deutsche Politik ist voll mit unterschiedlichen demokratischen Parteien, Gesellschaftsgruppen oder Lebensgewohnheiten und Ansichten; da braucht es wahrlich kein PEGIDA und die AFD um zu zeigen, daß man nicht schwarz / weiß denkt.

    Richtig. Wenn ich wähle, möchte ich mit meiner Stimme aber etwas bewirken. Stimmen für MLPD, Tierschutz, Die Lilanen usw. verschwinden ja mehr oder weniger im Nirwana.
    Die AFD war seit den Piraten die erste Partei, die abseits der alteingesessenen Parteien große Stimmanteile hatte.


    Wie die AFD heute ist, da brauchen wir nicht drüber reden. Vor knapp 10 Jahren war sie aber eine Alternative zu den etablierten Parteien, die z.B. im Rahmen der Eurokrise alle die gleiche Politik verfolgt haben (z.B. Griechenland).
    Anders gefragt: Welche Partei ist den heute wirklich konservativ? Ohne dass ich irgendeinen Punkt bewerten möchte: Welche etablierte Partei verfolgt eine Richtung zu Themen wie "Ausgestaltung der EU", "gleichgeschlechtliche Partnerschaft", "traditionelle Familie", "Migrationspolitik" usw.?
    Vielleicht gibt es einfach einen "Markt" für diese konservative Themen, bei denen sich viele bei der AfD am besten aufgestellt fühlen? Weil CDU und selbst die CSU vielen zu "links" ist?
    Das ist EIN Erfolg der AfD. Hinzu kommen die frustrierten, die Ahnungslosen, die extremen Rechten usw.
    Die AFD ist vieles, aber nicht ausschließlich ein Sammelbecken für Nazis.

  • Ja, da würde ich dir teilweise zustimmen. Zur Zeit gibt es keine wirklich ausschließlich konservative Partei in Deutschland. Leider grenzt sich die AfD aber auch nicht ausreichend ab von offensichtlichen Nazis wie Höcke oder der Glatze aus Brandenburg. Dass die Nazis sind, sagt sogar der Verfassungsschutz. Insofern kann die AfD für wirkliche Konservative keine Alternative sein, mit der man sich gemein machen kann. Tut man es trotzdem, muss man auch damit leben, als rechtsextrem wahrgenommen zu werden. Gauland bspw. ist definitiv ein Rechtsextremer, genauso wie auch die von Storch.

  • Die AFD ist vieles, aber nicht ausschließlich ein Sammelbecken für Nazis.

    Das Problem ist doch, dass sie ein Sammelbecken für Nazis ist. Auch wenn sie nicht ausschließlich ein Sammelbecken für Nazis ist.


    Die Rechtsextremen scheinen einfach das bessere Netzwerk zu haben, ich denke gerade am Anfang waren sie deutlich in der Minderheit, da hat die AfD von liberal bis konservativ viele abgesprochen die sich unterrepräsentiert gefühlt haben. Nur inzwischen sind die Rechtsextremen die Tonangeber, man bekommt höchstens noch ein Problem in der Partei wenn man die Vergasung von Ausländern fordert oder mit beinharten Nazis um die Häuser zieht und sich dabei auch noch erwischen lässt.


    Von daher ist es auch etwas anderes ob man die AfD vor 10 Jahren gewählt hat oder ob man sie heute wählt.


    Ich würde, wenn mir die SPD nicht links genug ist, ja auch nicht die Linke wählen, wenn ich weiß, dass ein guter Teil der Leute dort sich den Stalinismus wünschen und diese Leute auch immer mehr an Einfluss gewinnen.
    Von daher verstehe ich einfach nicht warum man, stand heute, die AfD wählen sollte, wenn man sich nicht die gute alte Zeit mit Adi zurückwünscht.


    Höchstens man ist halt doof und hat keine Ahnung von Politik und weil der Höcke so schöne treue blaue Augen hat wählt man dann halt den. Solche Wähler, die ihr Kreuz ohne Sinn und verstand machen, gibts sicher für alle Parteien. Sind aber hoffentlich nicht die Mehrheit.

  • Zur Zeit gibt es keine wirklich ausschließlich konservative Partei in Deutschland.

    Genau, zumindest keine, die mehrheitsfähig ist, also genügend Stimmen jenseits der 5% bekommt.
    Mein Eindruck aus vielen Gesprächen ist schon, dass viele Leute konservative Werte in Teilen schätzen.
    Problem ist mMn der Einheitsbrei in der deutschen Parteienlandschaft. Ob Union, SPD, FDP oder Grüne, man muss schon ins Detail gehen um noch Unterschiede erkennen zu können (überspitzt gesagt).


    Wer konservative Themen anspricht, hat leider schnell den braunen Stempel auf der Stirn.



    ich denke gerade am Anfang waren sie deutlich in der Minderheit, da hat die AfD von liberal bis konservativ viele abgesprochen die sich unterrepräsentiert gefühlt haben. Nur inzwischen sind die Rechtsextremen die Tonangeber, man bekommt höchstens noch ein Problem in der Partei wenn man die Vergasung von Ausländern fordert oder mit beinharten Nazis um die Häuser zieht und sich dabei auch noch erwischen lässt.

    Sehe ich genauso. Nach kurzem Zwischenhoch sind die Stimmanteile ja schon gesunken, leider nicht tief genug.
    Mit einer guten Konservativen Partei Deutschland (KPD :D ) wäre das Problem Afd oder Pegida deutlich kleiner.

  • Wer konservative Themen anspricht, hat leider schnell den braunen Stempel auf der Stirn.

    Nein, hat er nicht.
    Wer xenophobe Themen vertritt, hat ihn. Das ist dann aber nicht konservativ, sondern braun.


    Als ob es keine konservativen Politiker in demokratischen Parteien mehr gäbe.
    Wählt doch Friedrich Merz und freut euch; einer der letzten, der allerletzten.


    Danach wird´s nur noch rot-grün homo. :P

  • Wer xenophobe Themen vertritt, hat ihn. Das ist dann aber nicht konservativ, sondern braun.

    Wer entscheidet denn, was braun ist und was konservativ?
    Mein Eindruck ist, dass bei vielen dies alles in einen Topf geworfen wird.

    Als ob es keine konservativen Politiker in demokratischen Parteien mehr gäbe.

    Möglich, dass es diese gibt, aber bestimmen diese die Parteipolitik oder sitzen diese eher in der 2. Reihe?


    Wählt doch Friedrich Merz und freut euch; einer der letzten, der allerletzten.

    Möglich, dass Merz ein Konservativer ist, als Mensch aber einfach nur unsympathisch und abgehoben/arrogant. Für mich nicht wählbar.

  • Wer entscheidet denn, was braun ist und was konservativ?
    Mein Eindruck ist, dass bei vielen dies alles in einen Topf geworfen wird.

    Nein, unter Politologen, Soziologen und Psychologen ist schon lange definiert, was fremdenfeindlich ist und was konservativ.



    Möglich, dass Merz ein Konservativer ist, als Mensch aber einfach nur unsympathisch und abgehoben/arrogant. Für mich nicht wählbar.

    Vielleicht, weil er zu konservativ ist? Oder einfach nur in den 50´ern hängengeblieben....


    Welcher vermeindliche Konservative ist denn sympathisch oder nicht arrogant?
    Ich hätte damit Schwierigkeiten, einen zu nennen, gebe ich zu.


    Wäre ich bei der Union und müßte mich für einen Vorsitzenden entscheiden, würde ich Röttgen nehmen. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob der Typ extrem konservativ ist, vermute nicht. Er ist zumindest der Kompetenteste von den Kandidaten.

  • Ich würde, wenn mir die SPD nicht links genug ist, ja auch nicht die Linke wählen, wenn ich weiß, dass ein guter Teil der Leute dort sich den Stalinismus wünschen und diese Leute auch immer mehr an Einfluss gewinnen.
    Von daher verstehe ich einfach nicht warum man, stand heute, die AfD wählen sollte, wenn man sich nicht die gute alte Zeit mit Adi zurückwünscht.

    Du implizierst deine Denkweise auf die Anderen und das ist in dem Fall der Fehler. Bei der AfD ist es tatsächlich so, dass die Mehrheit der konservativen Wählerschaft die Partei einfach trotzdem wählt. Es ist für sie das kleinste Übel, auch wenn Teile der Partei rechtsexstrem sind. Insgesamt ist die Schnittmenge trotzdem größer als bei den anderen Parteien und deshalb werden sie gewählt.


    Beispiel:
    Obwohl eine gesetzliche Frauenquote gegen das GG verstößt, sind alle Parteien mit Ausnahme der AfD für eine solche Quote (zumindest mit Abstrichen). Selbst Friedrich Merz hat sich letztens bei Lanz dafür geäußert. Wenn irgendein Wähler das verhindert möchte, wählt er die AfD, egal was die sonst noch so machen.


    Das ist genau das gleiche Schema wie in den USA. Wer für ein Abtreibungsverbot ist, wählte Trump. Die Partei, die irgendeinen Punkt vertritt, der für einen Menschen der wichtigste politische Faktor ist, wird gewählt. Ganz einfach.


    Arbeitet jemand in einem Atomkraftwerk, dann wählt er nun mal keine Partei, die ihn arbeitslos machen wird. Die Beispielkette lässt sich wahrscheinlich beliebig weit fortsetzen.

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