Rechtsextremismus in Deutschland heute

  • Ich finde es ein Stück weit erschreckend, wie mit dem Thema umgegangen wird. Dabei geht es mir primär nicht mal um den Lucke. Kann auch jemand von den Grünen oder den Linken sein.
    Jemand sagt was und diese Aussage wird aus dem Kontext genommen, verkürzt und ggf. noch Wörter mit ähnlicher Bedeutung ausgetauscht.
    Schon hört es sich ganz anders an, als ursprünglich gemeint.
    Im schlimmsten Fall stürzen sich die sozialen Medien darauf und am Ende berichten die klassischen Medien auch noch darüber.
    Dann hat man seinen Skandal und die arme Sau muss sich rechtfertigen und "darf" im schlimmsten Fall zurück treten.


    Wer eine bestimmte Linie verlässt, läuft Gefahr in diesen Sumpf zu geraten, unabhängig seiner politischen Ansichten und Parteizugehörigkeit.
    Beispiel der Veggie-Day. Ist ja nicht mal die Idee aller Grünen gewesen, sondern, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, von maximal einer sehr kleinen Minderheit.
    Zur Erinnerung: Es ging um den Fleischverzicht an EINEM Tag. Kann man gut oder schlecht finden, aber die öffentliche Empörung war riesig und hat die ganze Partei getroffen.

  • Ich finde es ein Stück weit erschreckend, wie mit dem Thema umgegangen wird. Dabei geht es mir primär nicht mal um den Lucke. Kann auch jemand von den Grünen oder den Linken sein.
    Jemand sagt was und diese Aussage wird aus dem Kontext genommen, verkürzt und ggf. noch Wörter mit ähnlicher Bedeutung ausgetauscht.

    Oh je, Du findest es also "erschreckend"?
    Erschreckend ist etwas ganz anderes.
    Lucke ist seit der Gründung der Partei ein kontroverses Thema, schon immer gewesen. Das fing an mit der Frage, ob man überhaupt eine Partei rechts der Union bräuchte bis hin zur Abwahl von der Parteispitze.
    In diesen 4 Jahren oder so hat der Typ ne ganze Menge gebrabbelt und saß beinahe wöchentlich in den Talkshows und konnte die Mär vom zu alimentierenden Süden durch den Norden und der Rettung Deutschlands durch ihn verbreiten.
    Sicherlich hat er nicht das rechte Level eines Höckes oder Kalbitz, doch er hat die Mimimi-Taktik des Provozierens, Lamentierens und Falsch-Verstanden-Werdens durch die Opferrolle quasi erfunden.
    Und wenn ich hier so den einen oder anderen Posts meiner Diskutanten lese, hat das auch bei Euch super funktioniert.


    Hier noch mal ein Link und dann klink ich mir hier aus.


    https://uebermedien.de/42503/v…on-bernd-lucke-als-opfer/

  • @Mogges


    Ist dir eigentlich bewusst, dass sich inzwischen sogar u.a. selbst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, wie auch die Hamburger Wissenschaftssenatorin Fegebank von „Bündnis 90 / Die Grünen Hamburg“ in der Frage der Hamburger Vorlesungen öffentlich ausdrücklich hinter Lucke gestellt haben und die gegen Lucke vorgehenden Studierenden für ihr Verhalten, das du hier nun mehrfach zu rechtfertigen versucht hast, ausdrücklich kritisiert haben? Dass sie das Vorgehen der Studierenden als undemokratisch und intolerant bezeichnet haben? Das hätten Beide wohl kaum gemacht, wäre Lucke ein bekannter Rechtsextremer. Oder ist der Bundespräsident jetzt auch politisch zu unerfahren, um so etwas erkennen zu können?


    P.S. Danke für den Link. Selbst die linke TAZ (!) kritisiere die Hamburger Studenten deutlich für ihr Verhalten gegenüber Lucke.


    https://taz.de/Bernd-Lucke-an-der-Uni-Hamburg/!5631576/

  • Hätte ich gedacht ja. Es sollte dich eigentlich nachdenklich stimmen, denn es zeigt, dass deine Position bezüglich des Niederbrüllens Luckes weder von den demokratischen Parteien, noch vom Bundespräsidenten ja selbst von der links-grünen TAZ nicht mitgetragen wird. Ich hatte dich bisher nicht für derart links eingeordnet, dass du dich selbst außerhalb dieses Spektrums verorten würdest. Das meinte ich mit: „Du hast dich da argumentatorisch verrannt.“ Könnte es vielleicht auch an den Quellen liegen, die du da heranziehst und offenbar konsumierst? Vielleicht sind die ja auch nicht ganz so seriös, bzw. eher linksextrem angehaucht?

  • Eine wirklich interessante Diskussion hier kommt ab einen bestimmten Punkt nicht mehr weiter, wenn die Gegenseite trotz zig Belegen nicht akzeptieren möchte, dass Lucke kein Rechter ist und Konservativ, Rechts, Nationalismus usw. doch immer am Ende in einen Topf wirft.


    Was heute aus der AfD geworden ist, bestreitet hier in der Diskussion doch auch niemand. Lucke als Schuldigen zu brandmarken, nur weil er die Partei mal mitbegründet hat, ist falsch.


    Wie John schon schrieb. Die Union ist mehr in die Mitte gerückt. Bei den konservativen Themen ist eine Lücke entstanden die Lucke füllen wollte. Das ist legitim.


    Edit:


    Hätte ich gedacht ja. Es sollte dich eigentlich nachdenklich stimmen, denn es zeigt, dass deine Position bezüglich des Niederbrüllens Luckes weder von den demokratischen Parteien, noch vom Bundespräsidenten ja selbst von der links-grünen TAZ nicht mitgetragen wird. Ich hatte dich bisher nicht für derart links eingeordnet, dass du dich selbst außerhalb dieses Spektrums verorten würdest. Das meinte ich mit: „Du hast dich da argumentatorisch verrannt.“ Könnte es vielleicht auch an den Quellen liegen, die du da heranziehst und offenbar konsumierst? Vielleicht sind die ja auch nicht ganz so seriös, bzw. eher linksextrem angehaucht?

    Den Gedanken habe ich auch.
    @Mogges
    Meine das jetzt nicht persönlich, sondern nur sachlich.
    Du scheinst politisch hier in einer Blase zu sein und möchtest Gegenargumente nicht wahrnehmen bzw. übergehst diese.
    Jemanden auf Grund einer nicht extremen Meinung nieder zu buhen und körperlich anzugehen ist nicht zu akzeptieren. Mir fehlt besonders beim letzteren eine klare Distanzierung.

  • Was heute aus der AfD geworden ist, bestreitet hier in der Diskussion doch auch niemand. Lucke als Schuldigen zu brandmarken, nur weil er die Partei mal mitbegründet hat, ist falsch.

    Also ich würde ihn schon als mitschuldigen für die AfD von heute bezeichnen. Allerdings nicht weil er so krass rechtsradikal ist, ich hab auch die ein oder andere Talkshow mit ihm gesehen damals. Die Positionen waren zwar nicht meine, aber er war eigentlich immer recht sachlich am argumentieren und weder von Ausdruck noch von der Position her ein Vergleich mit den AfD-Leute die man heute zu Gesicht bekommt. Heute distanziert er sich ja auch recht deutlich von der Partei und sagt selbst, dass sie vom Verfassungsschutz beobachtet werden sollte.


    Mitschuldig in dem Sinne ist er aber, weil er und die anderen Gründungsmietglieder wissen mussten, dass so eine Partei auch den rechten Rand anzieht. Und man hatte zu Beginn quasi das Credo im Sinne einer liberalen Partei niemanden auszuschließen und jeden sagen zu lassen was er möchte. Was für Politik-Versager aus anderen Parteien und rechte Spinner die sonst niemand reden lassen wollte sicher gleichermaßen anziehend war. Man hätte diese Gefahr von Anfang an einplanen und dagegen vorgehen müssen. Jetzt ist diese Partei einfach nur noch eine Jauchegrube, von der man hoffen kann, dass sie sich selbst zerlegt.

  • Ich habe die Anfänge der AfD gar nicht so genau verfolgt, so dass ich mir darüber auch kein Urteil bilden kann. Dementsprechend bewerte ich die Partei lediglich aus der aktuellen Sicht und da empfinde ich sie als höchst gespalten. Ein Sammelbecken für extrem Liberale, Konservatie und auch Neo Nazis. So lange da keine klaren Grenzen gezogen werden, ist die Partei für mich unwählbar, weil einfach zu gefährlich.


    Trotzdem ist die Realität nun mal, dass Menschen sie wählen, weil sie einzelne Punkte richtigerweise vertritt, die von den etablierten Parteien seit Jahren völlig falsch behandelt werden. Wenn wir uns also über Schuld unterhalten, müsste da neben Lucke genau so die CDU aufgeführt werden, von welcher auch prozentual die meisten abgewanderten Wähler an die AfD verloren gegangen sind.

  • Ich hatte dich bisher nicht für derart links eingeordnet, dass du dich selbst außerhalb dieses Spektrums verorten würdest. Das meinte ich mit: „Du hast dich da argumentatorisch verrannt.“ Könnte es vielleicht auch an den Quellen liegen, die du da heranziehst und offenbar konsumierst? Vielleicht sind die ja auch nicht ganz so seriös, bzw. eher linksextrem angehaucht?

    Würdest DU mal aus Deiner erzkonservativen schwarz / weißen Beamtenblase rauskommen, würdest Du ganz schnell merken, daß linksextreme völlig anders schreiben und v.a. ticken.
    Meine Güte, was für ein Schwachsinn! :blöd: Unterhalt Dich mal mit nem Linken.
    Du kennst mich seit 8 Jahren und bist immer noch nicht in der Lage, etwas anderes zu sehen als eine Zustimmung zu Deinen Ansichten oder eine völlig konträre Meinung anderer, dann ist die aber auch gleich extrem.
    Klick Dich durch´s Internet, dann wirst Du durchaus kontroverse Artikel über Lucke finden, bei linksradikalen Zeitungen wie der ZEIT, der FAZ oder auch dem Spiegel.
    Mir ist das zu affig! Macht mal ohne mich weiter und relativiert munter vor Euch hin.

  • Ich finde es bei solchen Diskussionen immer wieder faszinierend wie zwei Personen einfach komplett aneinander vorbeireden können. Wenn ich mir hier die letzten Seiten anschaue bekomm ich das Gefühl das keiner das vom anderen liest.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • Zusammengefasst:


    - Leute die rechtsextreme Strukturen in Sachsen aufbauen/aufgebaut haben: Westdeutsche

    - Leute die von Berufs wegen rechtsextreme Strukturen in Sachsen bekämpfen sollten und dabei komplett versagen: Westdeutsche


    Zusammengefasst:

    - Leute die das Land überhaupt erst soweit runtergewirtschaftet haben? Ostdeutsche Kommunisten.

    - Leute die über Jahrzehnte den Rechtsextremismus als "nicht existent im realexistierenden Sozialismus" beschrieben? Ostdeutsche Kommunisten.

    Paradies der Arbeiter und Bauern...

  • Böhmermann deckt auf:



    Zusammengefasst:


    - Leute die rechtsextreme Strukturen in Sachsen aufbauen/aufgebaut haben: Westdeutsche

    - Leute die von Berufs wegen rechtsextreme Strukturen in Sachsen bekämpfen sollten und dabei komplett versagen: Westdeutsche

  • Schlussfolgerung:


    Das Nazitum in Deutschland ist ein Westdeutsches Problem und hat nichts mit den Ostdeutschen zu tun. :grübel:


    Na was für ein Glück. Nicht, dass ich das als Ostdeutscher nicht schon immer vermutet habe, es ist aber auf jeden Fall schön zu sehen, dass es so ist. ^^:kaffee:


    Also Imperator Bob : Raus aus Erfurt mit dir! :baeh:


    Und auch John : Hau ab! :Motz:

  • John's Beitrag nachverschoben. Wegen Verfassungszeitpunkt ist er vor Fairais Beitrag.


    Steam-Profil


    "When the world rots, we set it afire. For the sake of the next world. It's the one thing we do right, unlike those fools on the outside." - Corvian Settler (Dark Souls 3)

    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • Die Aussage von Fairas, der ja nur zusammengefasst hat, was im Video zu sehen ist, steht im Widerspruch zur gängigen Meinung, dass im Osten viele Rechte (Ossis) wohnen und der Rechtsextremismus im Osten besonders verbreitet ist. Legt man nun die Annahme zugrunde, dass der gemeine Nazi im Osten eigentlich "Wessi" ist, wie zum Beispiel Björn "The Bernd" Höcke, ist eine solche platte Behauptung nicht nur unhaltbar, sondern faktisch falsch. Von daher ist die Aussage des Videos von besonderer Relevanz, schließlich hält sie dem gemeinen "Wessi", der die Behauptung, "Ossis seien Nazis" nachdrücklicher vertritt als der Ostdeutsche es wohl tut, einen Spiegel vor die Nase.

  • Zusammengefasst:


    - Leute die rechtsextreme Strukturen in Sachsen aufbauen/aufgebaut haben: Westdeutsche

    - Leute die von Berufs wegen rechtsextreme Strukturen in Sachsen bekämpfen sollten und dabei komplett versagen: Westdeutsche

    Und was ist jetzt das besondere Neue, das der unlustige Lauch daran aufgedeckt haben will?

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Ihr Hintergrund ist doch vollkommen egal und wichtig ist doch nur, dass man sie bekämpft.


    Stimmt grundsätzlich, nur das genau das nicht gemacht wird: Sie (effektiv) bekämpfen.


    Und was ist jetzt das besondere Neue, das der unlustige Lauch daran aufgedeckt haben will?


    Es ist dein Recht Böhmermann als einen unlustigen Lauch zu sehen, ich finde vieles von dem was er macht hingegen lustig und gut. Generell gilt bei politischem Kabarett: Eigentlich traurig dass es kein anderer macht.


    Will mich hier jetzt nicht auf Böhmermann festnageln, da ich politische Kabarett in großer Bandbreite konsumiere. Einen Konsens (auf die Inhalte bezogen) gibt es aber: WTF warum kommt das nicht mal im Heute Journal.


    Ich nehme mal Stuttgart 21 als Beispiel. Ich hätte dafür gestimmt (konnte ich nicht, hab damals in Frankreich gewohnt). In den Medien wurde das damals so dargestellt als ob ein paar Öko-Spinner gegen einen Bahnhof protestieren würde (was so eigentlich gar keinen Sinn macht, da in der Theorie: Bahn = gut für die Umwelt).

    Aus solchen Sendungen (in dem Fall vor allem Extra 3 und Die Anstalt) habe ich dann später erst erfahren was für ein riesen Bullshit S21 ist und würde aus heutiger Sicht dagegen stimmen.

    Die Fakten waren auch davor schon alle da, nur ich hätte selber recherchieren müssen (vielleicht gab es auch mal den einen Artikel in Spiegel oder TAZ, aber den großen Aufschrei in den Medien gab es jedenfalls nicht). Und seien wir mal ehrlich, alles selber recherchieren ist nicht wirklich die Aufgabe eines Bürgers, das würde die Medien komplett obsolet machen.


    Okay, das war jetzt nur ein Exkurs warum ich politisches Kabarett grundsätzlich gut finde.


    -


    Zum eigentlichen Thema:


    Ja, für mich war diese Perspektive neu. Hat ein bisschen was von Problemverlagerung. Im Westen hat man als Nazi einen schweren Stand, also geht man in den Osten, weil man da ungestört schalten und walten kann.


    Zusammengefasst:

    - Leute die das Land überhaupt erst soweit runtergewirtschaftet haben? Ostdeutsche Kommunisten.

    - Leute die über Jahrzehnte den Rechtsextremismus als "nicht existent im realexistierenden Sozialismus" beschrieben? Ostdeutsche Kommunisten.

    Paradies der Arbeiter und Bauern...


    Ja stimmt auch alles.


    Die DDR hat das Land heruntergewirtschaftet. Die Wirtschaft endgültig zerstört hat aber wieder der Westen nach der Wende. Ist ja mit ein Grund warum die da drüben alle so sauer sind und einen Hang dazu haben eher am politischen Rand verordnet zu sein.


    Und dass die DDR den Rechtsextremismus verschwiegen hat (genauso wie die BRD übrigens) ist ein Problem aus der Vergangenheit stimmt, aber dass die da auch in den 90ern (also nach der Wende), noch machen konnten was sie wollten war falsch und ab diesem Zeitpunkt auch kein rein ostdeutschen Problem mehr. Da hätte es viel eher einen Aufschrei geben müssen.


    Und was haben wir heute? CDU stimmt mit der AfD für die Kürzung von Mitteln im Kampf gegen Rechts.


    Das ist Wahnsinn! :wall:


    Ich hoffe du machst im September nicht dein Kreuz bei diesen Faschos John... ;(

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!