Rechtsextremismus in Deutschland heute

Zitat von John

ab 0:49

Mega, John

Finde es beeindruckend wie du dich hier noch immer zur Wehr setzt. Bitte weiter so. Ich stimme dir nicht in allen deinen Aussagen zu, aber insbesondere deine Herzensrede für Demokratie fand ich sehr erfrischend. Hier im Forum, wie auch draußen im Biergarten, wird fast durchgehend über "die da oben" geschimpft. Was grundsätzlich in Ordnung ist, siehe die Beiträge von Mogges und den Einwand Kritik üben zu dürfen.
Aber ich glaube wenn man jeden Tag über die Politiker und die Banker und was weiß ich wen schimpft, dann nimmt man das irgendwann auf und kann gar nicht mehr anders. Reflexartig wird dann HartIV ausgepackt und Politiker (wer halt gerade passt) angeprangert. Ich hab das Gefühl wir verlieren damit immer mehr an Empathie und Lebensfreude. Klar, "grantln" kann auch Spass machen. Ich grantl gern mal. Aber durch deine Posts (und auch durch andere wie z.B. Twiggels) wird mir immer wieder bewusst, dass das Leben nicht nur aus grantln bestehen sollte. Danke dafür

Eröffnungspost.

Post Datum stimmt nicht mit dem Anschlags-Datum überein. Bitte beachten.

Zitat von Flavius Jolius

Die Beiträge hierhin verschoben.

Der erste Beitrag macht einfach nur sprachlos... Die Kommentare bezüglich dem Mord an Lübcke.

https://www.youtube.com/watch?v=GafNxSYAraA

Liegt das an dem tollen Ossislang oder sind die alle betrunken? Die klingen genauso wie einer der zu tief ins Glas geschaut hat und am rumlallen ist. Was mich bei dieser Klientel jetzt nicht wundern würde.

Da würde ich dir dann schon mal empfehlen vielleicht mal Urlaub in Ostdeutschland zu machen um die Mitmenschen deines Landes und den individuellen Sprachen Gebrauch kennen zu lernen. Is ganz nett sowas fördert Verständnis und beugt Missverständnisen vor.

Muss da Loon schon mal zustimmen. Wo sind die ganzen Ärzte, Anwälte und sonstigen Leute aus dem Bildungsbürgertum die bei Pegida angeblich mitmarschieren?

Also betrunken klangen die nicht alle, auch wenn sie dämlich sind.

Zitat von Loon

Liegt das an dem tollen Ossislang oder sind die alle betrunken? Die klingen genauso wie einer der zu tief ins Glas geschaut hat und am rumlallen ist. Was mich bei dieser Klientel jetzt nicht wundern würde.

Zitat von Fairas

Muss da Loon schon mal zustimmen. Wo sind die ganzen Ärzte, Anwälte und sonstigen Leute aus dem Bildungsbürgertum die bei Pegida angeblich mitmarschieren?

[sarcasm] Ossis. Was für Untermenschen. [/sarcasm]

Nein sie sind nicht besoffen. Der Dresdner Dialekt des Säsischen klingt so. Den sprechen meiner Erfahrung nach auch Anwälte und Ärzte, aber eher untereinander (wenn sie aus der selben Ecke kommen) oder mit Klienten.
Übrigens auch ich, dann und wann. Aber nicht in Gesellschaft von anderen Deutschen, hängt dem Dialekt doch der Ruf an von tumben Dumbeuteln gesprochen zu werden - was ironisch ist bei den Pisaergebnissen. Da sollten sich eher ganz andere Dialekte schämen.

Übrigens sind die "Interviews" nicht bei Pegida entstanden, sondern in der Fußgängerzone im Bereich des Kulturpalasts in der Schlossstraße und (wenn ich es richtig gesehen hab) der Willsdrufer Straße. Da hat man das gemacht was man immer macht, man hält das Mikro so lange Personen die wie Deppen aussehen unter die Nase bis man 3-5 Minuten Beklopptes zusammen hat und schneidet die 2 Stunden "Normalos" raus. Das schneidet man dann noch mit diesem wiederlichen Bachmann zusammen und fertig hat man den Sachsenhass.

Und ihr, allesamt Weltbürger, die über die Abneigung mancher Sachsen auf Flüchtlinge die Nase rümpft könnt euch wunderbar in euren Vorurteilen gegenüber allen Sachsen suhlen. Herzlichen Glückwunsch zur Weltgewandtheit.

Besucht doch mal (wieder) Dresden, eine der schönsten Städte im Ländle und mit der Rüstkammer hat das Grüne Gewölbe eine der (wenn nicht die) beste Waffensammlungen des Mittel- und Spätmittelalters ganz Europas, inklusive der türkischen Kammer - einer Sammlung von Ausrüstung und Waffen des osmanischen Reiches.

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Beste Grüße

TauPandur

Bin noch nicht durch aber eine sehr interessante Info gab es schon mal (ab Minute 30):

Nach einer internen Studie der SED gab es in der DDR 600 rechtsradikale Vorfälle pro Monat.

Auch wenn es viele nicht hören wollen, sieht stark danach aus als waren die Nazis im Osten nie weg.

Edit:

Habs komplett angeschaut, ist schon harter Stoff. Am Anfang redet sie über ihre Zeit als Journalisten in der DDR, kann man überspringen wenn man will. Aber alles zum Rechtsextremismus und zum NSU-Prozess kann ich nur empfehlen!

Du glaubst ernsthaft ner SED Studie? Da merkt man das du nie in der DDR gelebt hast, ich empfehle mal alte "Die Aktuelle Kamera" oder "Der Schwarze Kanal " anzuschauen,da lief Propaganda wie in den dunklen 12 Jahren deutscher Geschichte.
Da wurden selbst Rock oder Metalkonzerte von der Stasi aufgelöst weil das als klassenfeindlich galt.

Zitat von Brocas Helm

Du glaubst ernsthaft ner SED Studie? Da merkt man das du nie in der DDR gelebt hast, ich empfehle mal alte "Die Aktuelle Kamera" oder "Der Schwarze Kanal " anzuschauen,da lief Propaganda wie in den dunklen 12 Jahren deutscher Geschichte.
Da wurden selbst Rock oder Metalkonzerte von der Stasi aufgelöst weil das als klassenfeindlich galt.

Wo kann man sich diese alten Sendungen anschauen?

Das ist keine Propaganda, sondern ein Bericht der unter Verschluss gehalten wurde. Also das genaue Gegenteil von Propaganda.

Ich kann es jetzt nicht nachlesen, aber auf mich macht Frau Annette Ramelsberger hier einen recht seriösen Eindruck.

Schau am besten das Video, sie berichtet noch andere Sachen, wie etwa 1998 (nach der DDR aber halt im Osten) Schüler mit Hakenkreuz-Aufnäher in die Schule gehen und es keinen stört.

Abschlussfahrt Weimar. Damals noch DDR. Wir wollten eigentlich eher nach Spanien, Italien etc. doch der Pauker gab Befehl und wir gehorchten.
Dort wohnten wir in einer Schule, da dort gerade Ferien waren und schliefen in Klassenräumen auf Gartenliegen. So weit so gut. Für diese Abschlussfahrt hasse ich heute noch meinen damaligen Lehrer. Allerdings nicht wegen der Unterbringung. Morgens gingen 2 Schüler zum Bäcker um für alle Brötchen zu kaufen. Wir waren 22 Leute in der Klasse, der Lehrer teilte mit 2 Brötchen pro Nase, also 44 Brötchen. Dem Bäcker passte das irgendwie nicht. Nachdem ich die 44 Brötchen von ihm haben wollte, fragte er mich ob ich ihn verarschen wolle. Okay ich hätte auch erstmal in das gähnend leere Regal hinter ihm schauen können. Hätte mich vielleicht gewarnt. So aber erhielt mein Schulkollege und ich einen Rauswurf aus dem Laden mit den Worten "Drecksmohr" (Mein Schulkollege war aus Indien.). Unser Lehrer hatte dies allerdings ziemlich bewußt getan und ist uns hinterher, hat sich dann zu erkennen gegeben und wollte dem Bäcker erklären wer wir waren und das wir sowas wie keine Brötchen mehr da eigentlich nicht kennen. Was den Bäcker allerdings am meisten gefuchst hatte war diese Dreistigkeit mit der ich in den Laden kam und 44 Brötchen haben wollte. So viele hätte er nie auf Lager und schon gar nicht ohne Vorbestellung. Später durften wir wegen unserem indischen Kollegen und einem weiteren türkischen Kollegen nicht in den öffentlichen Bus einsteigen. Der Busfahrer verweigerte uns die Mitfahrt. Der Höhepunkt war allerdings die Massenschlägerei gegen Rechte, die meinten erst mit etwa 40 Mann einem Marokkaner von uns hinterher gehen zu müssen und dann lautstark auf dem Schulhof stehend uns mit "sch... Kan..." beschimpfen zu müssen. Hätten wir uns alles gefallen lassen, wäre da nicht eine Mitschülerin von uns von denen etwas grob angegangen worden, als diese wieder in die Schule zurück kommen wollte. Dann stürmten 16 Jungs runter und rammten knapp 40 Rechte in Grund und Boden. Die waren sich ihrer Sache recht sicher mit uns da sie eben mehr waren und waren vollkommen perplex als die paar Kerle rauskamen und wild um sich schlugen. Irgendwann rannte dann die ganze Horde quer durch Weimar. Riesen Trubel.

Zitat von Loon

Wo kann man sich diese alten Sendungen anschauen?

Ich denke auf YouTube sollte man noch fündig werden an vereinzelten Sendungen.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Aktuelle_Kamera

Eine an sich ganz aufschlussreiche Doku über sogenannte "Völkische Siedler" in Deutschland:

https://www.zdf.de/dokumentati…ten-auf-dem-land-100.html

Ich würde sie eher als Nazi-Sekten bezeichnen. Was mir bei der Doku allerdings fehlt sind Zahlen, sind es nur ein paar Hundert, ein paar Tausend oder mehr?

Edit: Hab mal ein bisschen gegoogelt, hier ein Artikel der von rund 1.000 völkischen Siedlern spricht, also nicht ganz so viele:

https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=379541

Im ersten Halbjahr 2019 gab es über 600 als "Politisch motivierte Kriminalität rechts" zugeordnete Angriffe auf Flüchtlinge. Davon alleine 160 in Brandenburg (Stichwort Ostproblem). Dazu 60 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und 42 Attacken auf Hilfsorganisationen oder ehrenamtliche Helfer.

https://www.spiegel.de/politik…bjahr-2019-a-1285321.html

Greift ein Flüchtling einen Deutschen an, gibt es den Shitstorm des Jahrtausends, greifen Deutsche Flüchtlinge an, bleibt es eine kleine Randnotiz. Ich schäme mich!

Das ist so gewollt. Wenn ich nach Erfurt zu Bekannten von mir fahre, werde ich ständig merkwürdig angeschaut, die Männer packen ihre Frauen enger an sich heran und die Kinder machen einen Bogen um mich. Mein Äußeres lässt eben vermuten, dass ich einer von diesen bösen, alles was nicht bei 3 auf den Bäumen ist; vögelnde, Kinder verzehrender Ausländer bin!
Meine Bekannten riefen mich nach meinem Besuch einmal an und teilten mir mit, dass ihre Nachbarn tatsächlich gefragt haben ob sie eventuell einen Flüchtling bei sich aufgenommen hätten. Unsere Medien sind es die diesen Menschen solch ein Bild liefern. Ich weiß nicht ob ich das lustig oder traurig finden soll. Oder vielleicht sogar gefährlich.

Zitat von Loon

Das ist so gewollt. Wenn ich nach Erfurt zu Bekannten von mir fahre, werde ich ständig merkwürdig angeschaut, die Männer packen ihre Frauen enger an sich heran und die Kinder machen einen Bogen um mich. Mein Äußeres lässt eben vermuten, dass ich einer von diesen bösen, alles was nicht bei 3 auf den Bäumen ist; vögelnde, Kinder verzehrender Ausländer bin!

Das war früher im Westen allerdings genau so. Meine Mutter hatte in der Straßenbahn vor 40 Jahren immer ihre Handtasche fest umklammert, wenn ein Schwarzer in das Abteil stieg. Sie kannte es halt nicht anders und das ist ein Problem vieler ländlicher Regionen, es kennen sich nur die Bauern untereinander.

Zitat von Gaius Bonus

Das war früher im Westen allerdings genau so. Meine Mutter hatte in der Straßenbahn vor 40 Jahren immer ihre Handtasche fest umklammert, wenn ein Schwarzer in das Abteil stieg. Sie kannte es halt nicht anders und das ist ein Problem vieler ländlicher Regionen, es kennen sich nur die Bauern untereinander.

Erstens sprichst Du hier von vor 40 Jahren in Deutschland und ja da war ich 5 Jahre und kann das ebenfalls bestätigen aus dunklen Erinnerungen heraus und zweitens ist Erfurt nicht wirklich ländlich...

Zitat von Fairas

Edit: Hab mal ein bisschen gegoogelt, hier ein Artikel der von rund 1.000 völkischen Siedlern spricht, also nicht ganz so viele:

deutschlandfunkkultur.de/voelk…ml?dram:article_id=379541

Das sind aber dann auch nur die, die sich auf solchen Nazihöfen eingerichtet haben. In der Doku wird ja gezeigt, dass da tendenziell auch noch mehr Gruppen wie rechtsextreme Jugendbünde hinzukommen, die sich ja nicht nur aus solchen Siedlern rekrutieren. Rechnet man dann noch Prepper & Reichsbürgerkommunen dazu oder regionale Kleinparteien / Zusammenschlüsse / Kameradschaften aus dem rechten Spektrum und einzelne Öko-Nazis dazu, dann sind das wohl doch deutlich mehr.

Bei dem von dir verlinkten Artikel ist ja z.B. das Dorf Jamel verlinkt. Darüber gab es auch mal eine Reportage von einen NDR/WDR?-Reporter, der dort eine Woche verbracht hat. Wenn ich das richtig im Kopf hab, wurde ja auch geschildert, dass der Rädelsführer vor Ort in einem ganzen landesweiten Netzwerk gehangen ist...