Alles anzeigenVielen Dank für den freundlichen Empfang in Dortmund! Lieber Uli Sierau, das ist für jemanden mit meiner fußballerischen Verortung keine Selbstverständlichkeit! Ich bin erleichtert. Danke für das herzliche Willkommen!
Wir alle wissen, wie wichtig der grüne Rasen für Dortmund ist, aber der steht symbolisch nicht nur für den Sport. Kaum einer in Deutschland weiß, dass Ihre Stadt, lieber Oberbürgermeister Sierau, zu fast zwei Dritteln aus Grünflächen besteht. Dazu kommen sieben Hochschulen und 53.000 Studierende, weshalb Sie über Dortmund inzwischen sagen: "Statt der Schlote rauchen hier die Köpfe."
Rauchende Köpfe – wenn ich mir Ihr dicht gepacktes Programm ansehe, werden wir das vermutlich auch auf dem Städtetag erleben. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen intensiven Austausch und viele neue Ideen, die Sie für Ihre Städte mit nach Hause in Ihre Städte nehmen können! Dafür wünsche ich Ihnen alles Gute und der 40. Hauptversammlung des Deutschen Städtetages viel Erfolg!
"Zusammenhalten in unseren Städten." Darüber wollen Sie auf diesem Städtetag sprechen.
Auf der Einladungskarte ist das grafisch clever umgesetzt. Das Wort "Zusammenhalten" und der Rest des Textes sind durch ein Hashtag verbunden. Ein Hashtag oder, vordigital ausgedrückt, eine Raute. Oder für die Mathematiker im Saal: ein orthodiagonales Parallelogramm – bestehend aus jeweils zwei parallelen Geraden, die sich an vier Stellen kreuzen. Ein Zeichen mit hoher Symbolik! Nicht nebenherlaufen, nicht nebeneinanderher leben, sondern zusammenkommen und zusammenhalten – das ist die Botschaft! Und deswegen ist das ein gutes Motto für diesen Städtetag! Und ein Motto, das dem Bundespräsidenten natürlich sehr am Herzen liegt!
Ich bin zwar kein Mathematiker, aber der gesellschaftliche Zusammenhalt ist unser gemeinsames Thema und ein zentrales Anliegen meiner Amtszeit. Ich will, dass wir miteinander im Gespräch bleiben. Unsere Demokratie hält unterschiedliche Meinungen und politischen Streit aus – mehr noch: Sie braucht beides. Aber der gesellschaftliche Zusammenhalt beginnt zu bröckeln, wenn das Gespräch miteinander nicht mehr funktioniert.
Gegen Sprachlosigkeit hilft nur Reden. Und Zuhören ist ein Teil davon.
Das merke ich immer wieder, wenn ich in den Städten unterwegs bin. In Berlin und Bonn, Chemnitz, Frankfurt, Neumünster und Leipzig habe ich mit Menschen geredet, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nicht per Facebook oder Twitter, sondern von Angesicht zu Angesicht an einer Kaffeetafel. Alt und Jung, Arbeiter und Akademikerin, Konservative, Progressive und Nichtwähler, Gläubige und Nichtgläubige, Deutsche mit und ohne Migrationshintergrund; kurz: Menschen, die in vielen Fragen unterschiedliche Meinungen und ganz unterschiedliche Erfahrungshorizonte haben. Menschen, die oftmals an anderen Ecken der Stadt wohnen und sich im Alltag immer seltener begegnen.
Mein Appell an Sie, liebe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister: Bringen Sie, so oft es geht, die unterschiedlichen Milieus und Gruppen an einen Tisch! Ob an einer Kaffeetafel oder woanders: Schaffen Sie Gelegenheiten zum Gespräch! Den offenen Meinungsaustausch samt dem Respekt vor der anderen Meinung müssen wir wieder neu lernen. Das ist mein Anliegen, und ich weiß aus vielen Besuchen und Begegnungen, dass ich mit Ihnen dafür starke Verbündete an meiner Seite habe. Dafür meinen herzlichen Dank!
Seit jeher ist das Gespräch, die offene und öffentliche Diskussion der Nukleus der Demokratie. In der Stadt der Antike, der Polis, versammelten sich die Bürger auf der Agora. Sie diskutierten über die öffentliche Sache, die res publica, und entschieden – damals nur die Männer – über ihr Zusammenleben. Die Städte also waren die Wiege der Demokratie.
Auch wir in Deutschland verbinden die Sternstunden unserer Demokratiegeschichte mit unseren Städten: die erste Republik 1793 mit Mainz, noch ganz im Geist und Eifer der Französischen Revolution; den Aufbruch der Paulskirche 1848 mit Frankfurt; die erste demokratische Republik vor 100 Jahren mit Weimar; 1949 das Grundgesetz mit Bonn; die Montagsdemonstrationen vor 30 Jahren mit Plauen, Leipzig und vielen anderen Städten in Ostdeutschland; und mit Berlin den Fall der Mauer und die große Party am 3. Oktober 1990 vor dem Reichstag, der Beginn einer neuen Phase unserer Demokratie: der Berliner Republik.
Heute also leben wir in einem vereinten Deutschland inmitten eines friedlichen, vereinten Europas – welch großes, historisches Glück! Vor zehn Tagen waren Europawahlen. Wir alle haben uns über den deutlichen Anstieg der Wahlbeteiligung gefreut. Aber gerade Sie in den Städten wissen: Unsere heutige repräsentative Demokratie braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger – nicht nur am Wahltag. Sie braucht Engagierte in kommunalen Ämtern, in Parlamenten und Ausschüssen. Sie braucht Menschen, die bereit sind, sich um mehr kümmern als nur um sich selbst. Und die, die es tun, die brauchen nicht tägliche Besserwisserei und Beschimpfung – sie brauchen Anerkennung für die Arbeit, die Verantwortung, die sie im Haupt- und im Ehrenamt übernehmen. Diesen Respekt schuldet ihnen das Land. Nehmen Sie ihn stellvertretend für alle entgegen, die im Haupt- und Ehrenamt in den Kommunen ihren Dienst tun!
Verleumdungen und Angriffe, Hasskampagnen und körperliche Gewalt gegen Stadt- und Gemeinderäte und gegen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind durch nichts zu rechtfertigen! Wir werden das in unserem Land nicht hinnehmen! Wir dürfen und wir werden das nicht dulden!
Der tragische Tod des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke macht mich – und ich vermute, Sie alle – fassungslos. Noch wissen wir alle nichts über den Hergang und den Hintergrund der Tat. Aber wie manche Akteure in den sozialen Medien sich über seinen Tod hermachen und Genugtuung zeigen, geradezu Beifall klatschen, das ist einfach nur zynisch, geschmacklos, abscheulich, in jeder Hinsicht widerwärtig. Und ganz ehrlich: Gerade darüber wünschte ich mir etwas mehr öffentliche Empörung, als ich sie im Augenblick feststellen kann, und Verantwortungsgefühl bei den Plattformen, die solche Hetze auch noch zu verbreiten helfen.
Wir brauchen mehr Wir-Gefühl in den Städten. Wenn das fehlt, hat das viele Gründe, vielleicht auch die Anonymität der immer größer werdenden Ballungsräume und Städte. Das ist kein neues Phänomen. Adolph Freiherr Knigge klagte, es gehöre "leider zum guten Tone, nicht einmal zu wissen, wer mit uns in demselben Hause wohne" – das war im 18. Jahrhundert. Immerhin: Nicht alles ist schlechter geworden. Aber eben auch nicht alles besser. In vielen Treppenhäusern laufen die Menschen grußlos aneinander vorbei und huschen in die eigenen vier Wände.
Wie kann es gelingen, dass eine große Stadt nicht gleichbedeutend ist mit großer Einsamkeit? Wie wird aus einem Nebeneinander- ein Zusammenleben? Und wie wird aus Zusammenleben echter Zusammenhalt?
Ich glaube, hier helfen keine theoretischen Konzepte, sondern nur gelebte Nachbarschaft: Zusammen hält, wer zusammen tut!
Und dafür gibt es ganz praktische Beispiele: wenn etwa beim "Tag des Nachbarn" vor zwei Wochen oder in ein paar Tagen am "Tag der offenen Gesellschaft" am 15. Juni im Hof ein paar Bierbänke zusammengeschoben werden, jeder etwas zum Essen mitbringt, man zusammensitzt und sich kennenlernt. Ich finde, von diesen ganz praktischen Formaten des Zusammenhalts brauchen wir mehr!
Mittlerweile habe ich die allermeisten großen Städte in Deutschland als Bundespräsident besucht. Dabei habe ich eines immer wieder gemerkt: Die Städte waren nicht nur die Wiege, nein, sie sind bis heute die Treiber der Demokratie! Der Bundestag in Berlin verabschiedet das Gute-Kita-Gesetz – Sie vor Ort kümmern sich um gute Kitas. In der Hauptstadt wird um die Verkehrswende gerungen – Sie bringen neue Nahverkehrskonzepte auf die Straße. Das Feuilleton streitet sich über Integrationstheorien – Sie leisten täglich konkrete Integrationsarbeit.
Unser Zusammenleben funktioniert, weil Sie Gemeinschaft organisieren! Auch dafür möchte ich Ihnen heute ausdrücklich danken!
Bei meinen Besuchen in Deutschlands Städten war ich dort, wo es gut läuft, und dort, wo es viel zu tun gibt. An den sogenannten Brennpunkten und bei den Postkartenmotiven. Eines habe ich immer wieder gespürt: In den großen Kommunen schlagen gesellschaftliche Herausforderungen mit voller Härte auf. Sie sind wie ein Brennglas. Dort zeigt sich früher und heftiger, was unser Land als Ganzes beschäftigen wird.
Viele von Ihnen werden das in den vergangenen Jahren wahrgenommen haben: Das Spannungs- und das Spaltungspotenzial in den Städten ist größer geworden. Und das nicht nur bei der Integration. Beispiel Wohnen: Mieter gegen Eigentümer, Alteingesessene gegen Zugezogene. Beispiel Verkehr: Autofahrer gegen Fahrradfahrer, Fahrradfahrer gegen Fußgänger – manche schlagen die Hände über dem Kopf zusammen: Jetzt kommen auch noch Elektroroller dazu.
Das unterstreicht einmal mehr: Politik in der Stadt ist immer Gesellschaftspolitik! Und Gesellschaftspolitik gelingt nur, wenn alle Seiten vom Podest der moralischen Überlegenheit herabsteigen. Sie gelingt nur, wenn wir Zielkonflikte erstens anerkennen und zweitens zu überbrücken versuchen: zum Beispiel zwischen Klimaschutz und bezahlbarer und sozial gerechter Mobilität; oder zwischen dem Bedürfnis nach Freiraum in den Städten und dem Bedarf nach mehr Wohnraum; oder zwischen energieeffizientem und kosteneffizientem Bauen. Und vor allem: Gesellschaftspolitik gelingt nur, wenn das Wörtchen "Kompromiss" nicht zum Schimpfwort wird!
Ich habe leider den Eindruck, dass ein Hang zum moralischen Rigorismus so manche wichtige Debatte in unserem Land erfasst hat – und schwieriger macht!
Bei keinem Thema war das in den letzten Jahren so deutlich wie beim Thema Flucht und Migration. "Verrat am eigenen Volk" riefen die einen – von "Unmenschlichkeit und mangelndem Mitgefühl" sprachen die andern. Ein Riss ging durchs Land, durch Städte und Gemeinden, bis hinein in die Familien, an die Abendbrottische. Überbrückt wurden diese Risse bei Ihnen in den Kommunen: durch engagierte Bürgermeister und zupackende ehren- und hauptamtliche Helferinnen und Helfer.
Aber ich fürchte, die genannte Tendenz geht weit über die Migrationsdebatte hinaus. Heute, in einer neuen, dauererregten Öffentlichkeit, sehe ich die Gefahr, dass wichtige gesellschaftliche Themen immer mehr zum moralischen Kampfplatz werden, was politische Lösungen schwieriger machen wird. Beim Wohnen etwa – dabei schaffen ideologische Debatten keine einzige Wohnung. Die ganz praktischen Probleme bei der Mobilisierung von Bauland, die Senkung von Baukosten oder die verkehrsmäßige Anbindung drohen bei diesen moralisch aufgeladenen Debatten herunterzufallen oder als technokratische Verzögerungsstrategie abgewertet zu werden.
Ganz anders beim großen Zukunftsthema Klima. Der Handlungsbedarf liegt auf der Hand, und es gibt in der Bevölkerung einen breiten Konsens, dass die internationalen Klimaschutzziele eingehalten werden müssen. Dazu hat sich das Land und die Regierung verpflichtet.
Die Suche nach einem klimapolitischen Kompromiss darf also nicht als Entschuldigung fürs Nichtstun oder mangelnde Ambitionen herhalten. Sie darf aber ebenso wenig dazu führen, dass wir die Interessen der von klimapolitischen Entscheidungen negativ Betroffenen für irrelevant erklären – das geht auch nicht! Wenn uns die Demokratie nicht um die Ohren fliegen soll, dann muss Politik sich nicht weniger um die Menschen kümmern, die ihre beruflichen Perspektiven und Lebensträume verlieren. Hier in Dortmund muss man das nicht erklären. Hier weiß man, was Strukturwandel ist. Hier weiß man, dass dazu viele Investitionen, viel Kreatitivität, viel Mut und etwas Zeit gehören. Und das wird anderswo auch so sein.
Aber ich fürchte, solange die einen rufen: "Ihr denkt nicht ans Morgen" und die anderen erwidern: "Ihr Jugendlichen habt überhaupt keine Ahnung", solange werden wir Lösungen nicht näher kommen.
Für Sie, die Verantwortung in den Städten tragen, kann das nicht genug sein. Für Sie geht es fast immer um handfeste Problemlagen und Interessenkonflikte, die nach Lösungen und auch nach Kompromissen verlangen.
Beim Thema Flucht und Migration etwa ist die unmittelbare Aufgabe der Unterbringung mittlerweile der langfristigen Aufgabe der Integration gewichen. In Duisburg, lieber Oberbürgermeister Link, waren meine Frau und ich an einer Grundschule, an der 95 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund haben. In manchen Klassen sind Schüler aus 14 unterschiedlichen Ländern. Natürlich ist das eine riesige Herausforderung – reden wir das nicht klein. Aber mir ist wichtig: Machen wir uns doch nicht kleiner!
Was mir besonders viel Mut machte, war die Schulleiterin, eine anpackende Frau, die sich unermüdlich für ihre Schülerinnen und Schüler einsetzt. Sie sagte mir: "Bildung gelingt nur als wirklich große Kraftanstrengung, mit deutlich mehr Zeit, mit mehr Investitionen und mit dem Mut, neue Wege zu gehen." Bei der Verabschiedung gab sie mir auf den Weg: "Wir in der Schule sind dazu bereit, aber wir brauchen Eure Unterstützung in der Politik."
Unterstützen wir diese Kraftanstrengung! Mit Zeit, mit Mut und, ja: mit Geld. Integration gibt es nicht zum Nulltarif, aber das Geld für gute Integrationsarbeit ist gut angelegt.
Und deshalb rufe ich Ihnen zu: Wenn die Kommunen hier neue Aufgaben übernehmen, dann brauchen sie dafür auch die notwendigen Finanzmittel! Diese einzufordern, vom Bund und den Ländern, ist kein Anlass für schlechtes Gewissen, das ist Ihr gutes Recht!
Und wenn ich von "Kraftanstrengungen" spreche, bin ich schnell beim Thema Wohnen. Wohnen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Es ist eine Existenzfrage. Für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft als Ganze.
Wir müssen verhindern, dass unsere Städte zum sozialen Kampfplatz um das Wohnen werden. Das bedeutet: Wir müssen das Wohnen für alle Bürger bezahlbar und unsere Städte für alle lebenswert halten!
Wenn Wohnungen fehlen, müssen Wohnungen gebaut werden. Aber: Für eine bezahlbare Stadt für alle brauchen wir auch Wohnungen mit Mieten um die 6 Euro statt nur jenseits 16 Euro pro Quadratmeter. Ich bin mir bewusst, dass neues Bauland knapp ist und anspruchsvolle Auflagen die Baukosten nach oben treiben. Auch hier müssen wir Zielkonflikte benennen und – wo immer möglich – überbrücken.
Genossenschaftlicher und sozialer Wohnungsbau ist ein wichtiger, aber eben nur ein Baustein für bezahlbares Wohnen für alle. Wir brauchen private Investitionen! Wir brauchen Bauherren, die ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Denn mehr Wohnungsbau funktioniert nur mit mehr Investitionen der öffentlichen und der privaten Hand. Ideologische Debatten schaffen keinen Wohnraum!
Aber das Grundprinzip muss doch sein: Der Wohnungsmarkt ist kein Casino, und das Dach über dem Kopf kein Spielchip! Wenn Mieten deutlich schneller steigen als die Einkommen, wenn Normalbürger sich keine normale Wohnung mehr leisten können, wenn alteingesessene Mieterinnen und Mieter wegen Luxussanierungen ihre Wohnungen verlieren, dann gefährdet das bei vielen das Grundvertrauen in unsere soziale Marktwirtschaft! Dann gerät auch das Vertrauen in die Leistungskompetenz von demokratischer Politik in Zweifel. Das ist der Zusammenhang von Wohnungspolitik und Demokratie, den wir berücksichtigen sollten.
Der Wohnungsmarkt ist eben kein Markt wie jeder andere! Wohnen im Kiez, im Viertel, im Stadtteil, das bedeutet soziales Umfeld, das bedeutet die Kita und die Schule für die Kinder, das bedeutet Freunde und Familie, die Stammkneipe und den Italiener um die Ecke, und das bedeutet einen hoffentlich kurzen Weg zur Arbeit. Und das bedeutet Heimat.
Wenn man irgendwo tiefe Wurzeln geschlagen hat, schmerzt die Entwurzelung besonders.
In Frankfurt habe ich einen Polizisten in der Wache am Hauptbahnhof getroffen, der mir sagte, wie es vielen geht: "Ich kann mir in der Stadt die Miete mit meiner Familie nicht mehr leisten. Jetzt muss ich weit pendeln. Die Zeit im Auto fehlt mir für meine Kinder."
Ich finde, gerade der Polizist und die Busfahrerin, der Pfleger und die Erzieherin – alle die, die die Stadt am Leben halten, müssen auch in der Stadt leben können! Da müssen wir wieder hinkommen!
Bevor ich zum Schluss komme, liebe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, möchte ich mich noch einmal direkt an Sie wenden.
Wir feiern dieses Jahr den 70. Geburtstag unseres Grundgesetzes. Unsere Demokratie ist stark, und dennoch war sie in diesen 70 Jahren noch nie so starken Anfechtungen ausgesetzt.
Zu viele Menschen, das höre ich immer wieder bei Begegnungen, haben den Eindruck, dass die große Politik zu weit weg ist von den Bedürfnissen der Menschen.
Sie, meine Damen und Herren, sind nah dran. Bei Ihnen, in den Rathäusern und den Amtsstuben, landen die Probleme auf dem Tisch – auch wenn Sie bisweilen gar nicht zuständig sind. Sie tragen eine große Verantwortung auf Ihren Schultern.
Als Bundespräsident sage ich Ihnen: Unser Land ist Ihnen dankbar, dass Sie sich dieser Verantwortung stellen. Dass Sie den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort Perspektiven geben und der Demokratie ihr Fundament gießen. Dafür haben Sie unsere Hochachtung und unseren Respekt verdient.
Herzlichen Dank Ihnen allen für Ihren Einsatz für unser Land!
Rechtsextremismus in Deutschland heute
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Politik Regel Nr.1:
Das was gesagt wird -> UNTERSCHIED <- Das was gemacht wird.
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Wenn ihr die Demokraten seid, braucht man sich über die AfD auch nicht mehr wundern. Ist dasselbe Niveau.
Jetzt komm aber mal wieder runter, wer hatt denn hier mit Vokabeln wie "bullshit" und "dämlich" um sich geworfen ? Und du unterstellst mir jetzt niederes Niveau ?
War doch schon zu Weimarer Zeiten so das Nazis und Kommunisten zusammen Misstrauensanträge eingebracht haben oder gemeinsam die laufenden Sitzungen verlassen haben um den demokratischen Parteien zu schaden, grade die KPD sah ja auch den Kampf gegen die demokratische SPD wichtiger an als gegen die NSDAP
Die Geschichte wiederholt sich halt anscheinend gerne.Nur das dies auf heute eben nicht zu trifft. Denn heute Schaden sich Parteien wie die SPD aber auch die Union vornehmlich selbst in dem sie sich völlig beratungsresistent an die Macht und ihre Pöstchen klammern und alle dringenden Probleme ignorieren. Sie werden dafür auch schon seit Jahren bei fast jeder Wahl vom Wähler abgestraft aber es wird stur weiter gemacht wie bisher. Damit schaden sie sich selbst und der Demokratie nachhaltig ganz ohne Nazis und Kommunisten.
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@Fairas
Was machst DU denn? Mal abgesehen davon hier im Forum zu schwadronieren wer 1933 wen hätte erschießen sollen anstatt sich parlamentarisch zu verweigern?@Flo78
Ne, ich komme nicht runter. Weil mir diese demokratieverächtlichen Pauschalverurteilungen von Politik und Politikern hart auf die Nerven gehen und weil sie die Hauptursache für die schleichende Radikalisierung und Demokratieentfremdung in unserer Gesellschaft sind. -
Zunächst mal wähle ich (teilweise Zitat Martin Sonneborn), keine "Parteien die das Leben der Menschen schlechter machen".
Wenn ein Punkt erreicht wird, bei dem ich der Meinung bin eine (ich nenne es mal) Tyrannei (da es ja nicht zwingend Nazis sein müssen) kann nur noch mit Gewalt gestoppt werden, wäre ich dazu bereit.
Zugegeben besteht allerdings eine Wahrscheinlichkeit, dass ich auch versuchen würde auszuwandern.
Ansonsten passt das Zitat von drache:
Die Geschichte wiederholt sich
auch gut zu meinem Bild. -
Nochmal die Frage. Was genau tust du aktuell für unsere Demokratie? Hört sich bisher nach Absichtserklärungen an. Und die gehen auch noch in die Richtung: Stiften gehen.
Beeindruckend.
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Wählen gehen ist ein wichtiger Bestandteil der Demokratie?
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Der Absatz ist vieles aber kein Blödsinn. 1918/19 auf die eigenen Leute schießen geht klar, aber 1933 auf Nazis schießen ist Blödsinn?
Erklär ichs dir also doch.
Punkt Nummer eins, mit wem oder mit was hätte die SPD auf die Nazis schießen sollen? Die Reichswehr? Wäre mir neu das die direkt der SPD unterstellt war und ohne Skrupel zum einem auf Ihre eigenen "Kameraden" als auch auf politische Abgeordnete schießen.
Die Reichswehr wurde ja nichtmal von den Nazis eingesetzt um an die Macht zu kommen trotz großer gegenseitiger Sympathien.
Aber gut deiner Meinung nach ist es ja so leicht möglich das man sich SPD Funktionär einfach mal bewaffnet und das Feuer auf die Nazis eröffnet, gehen wir davon aus die SPD hätte das gemacht.
Was wären die Folgen daraus? Ein paar tote Nazis, gut und auf der anderen Seite eine SPD die als "Minderheiten" Partei anfängt Abgeordnete einer anderen politischen Partei zu erschießen, da muss die Polizei und die Armee nichtmal braun sein um sofort einzugreifen und alle SPDler die sich an sowas beteiligen wegzusperren, erneut nichtmal die Nazis haben auf offener Straße Abgeordnete anderer Parteien erschossen.
Das was du von der SPD verlangst würde einfach jede politische Partei kriminell machen, egal in welchem Kontext.
Gehen wir aber noch einen Schritt weiter und sagen von mir aus das sich Teile der Reichswehr bei den spontanen Nazi-Erschießungen beteiligt hätten, was wäre die Folge davon? Dadurch das die Nazis schon einigermaßen gut verankert und vernetzt waren vermutlich ein Bürgerkrieg.
Aber klar welche politische Partei löst schon nicht gerne einen Bürgerkrieg aus. Tut ja voll dem eigenem Land und der Bevölkerung gut. (ACHTUNG IRONIE, extra nur für dich)
Bezüglich deinem anderem Blödsinn von gerade eben, 1918/19 auf die eigenen Leute schießen? Die Spartakisten die sich politisch nicht beteiligen wollten und eine Novemberrevolution in Deutschland durch einen bewaffneten Aufstand durchführen wollten waren die eigenen Leute?
Und um es dir ganz einfach zu erklären, der große Unterschied zwischen den beiden Ereignissen liegt aber vor allem daran das 1918/19 eben ein bewaffneter Putschversuch war der in jedem Rechtsstaat niedergeschlagen wird, auch der Hitler/Luddendorf Putsch 1923 wurde ja militärisch niedergeschlagen.
Die Machtergreifung der Nazis im Parlament dagegen lief eben leider größtenteils "legal" ab, eine SPD die da alleine angefangen hätte aufeinmal auf demokratisch gewählte Abgeordnete zu schießen hätte damit quasi ihr eigenes Todesurteil unterzeichnet.
Letztendlich hätte man die Machtergreifung 1933 nur noch dann verhindern können wenn wirklich alle anderen politischen Parteien sich zusammengeschlossen hätten aber gerade so etwas wollten ja unter anderem die Kommunisten "deine eigenen Leute" nicht.
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Ich glaube so ziemlich alles (auch ein Bürgerkrieg), wäre besser gewesen als der Zweite Weltkrieg und der Holocaust.
Gut konnte man vorher nicht wissen blabla, aber wie du selber sagst:
Geschichte wiederholt sich
Von daher könnte man es heute wissen.
Ich empfehle bei solchen Diskussionen auch immer die Rede von Gregor Gysi im Bundestag 1996 (Anlässlich der Einführung des Euro), in der er eindrucksvoll davor warnt, dass die (damals) aktuelle Politik unter anderem zu steigendem Rassismus führen wird.
Und was haben wir heute? Steigenden Rassismus.
Man kann es also vorher wissen!
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Ich stehe mit meiner Meinung auch nicht alleine da, die Zahl der Vergleiche (in Politik und Medien) der heutigen Situation, mit der Weimarer Republik mehren sich.
Da du gut in Geschichte aufgepasst hast, weißt du was nach der Weimarer Republik kam
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Na dann stürm doch mal den nächsten AFD Parteitag und erschieß ein paar Nazis, sei der Retter Deutschlands den das Land nicht verdient hat, wenn du dir so sicher bist und deine Taten rechtfertigen kannst. Bin schon gespannt wie viel Prozente die AFD dann mehr bekommen wird.
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Wählen gehen ist ein wichtiger Bestandteil der Demokratie?
Bin beeindruckt. Also das absolute Minimum, was man von einem demokratisch orientierten Bürger erwarten kann. Das wars? Wie bequem.
Aber dann pauschal über Menschen wie den Bundespräsidenten oder die Sozialdemokraten herziehen, die teilweise Jahrzehnte ihres Lebens, ja teilweise ihr ganzes Leben, in das Funktionieren und Organisieren dieses Staates und des Öffentlichen Wohls investiert haben.
- Wirkt auf mich ein bisschen wie Ignoranz und Hybris. Aber bitte, jeder wie er mag.
Wer nicht bereit ist sich selbst einzubringen, sollte dann vielleicht auch mal etwas bescheidener auftreten, wenn es darum geht auf die zu zeigen, die wenigstens versuchen etwas zu tun.
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Also bitte John, komm mal wieder runter von Deinem naiven Glauben.
Du glaubst ja wohl nicht allen Ernstes, daß Steinmeier, Nahles, Merkel, Merz und Lindner jeden Morgen aufstehen, sich einmal strecken, Zähne putzen und dann zu sich und dem Spiegelbild sagen: "Heute tu ich mal so richtig Gutes für Deutschland und seine Menschen! Puh, ist zwar ein harter Job, aber irgendwer muß es ja machen" -
Weiß nicht was du für ein Bild von Demokratie hast.
Nur jeder der sich aktiv politisch einbringt ist ein Demokrat? Nehmen wir mal eine Mitgliedschaft in einer Partei als Richtwert, wie viele sind das? 1 Millionen? Die anderen 82 Millionen sind alles keine Demokraten?
Du glaubst ja wohl nicht allen Ernstes, daß Steinmeier, Nahles, Merkel, Merz und Lindner jeden Morgen aufstehen, sich einmal strecken, Zähne putzen und dann zu sich und dem Spiegelbild sagen: "Heute tu ich mal so richtig Gutes für Deutschland und seine Menschen! Puh, ist zwar ein harter Job, aber irgendwer muß es ja machen"
Ich denke einige Politiker ticken tatsächlich ein bisschen so. Jetzt nicht Merz oder Lindner, eher so allgemein -
Außer Phillip Amthor fällt mir da keiner ein.
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Also bitte John, komm mal wieder runter von Deinem naiven Glauben.
Du glaubst ja wohl nicht allen Ernstes, daß Steinmeier, Nahles, Merkel, Merz und Lindner jeden Morgen aufstehen, sich einmal strecken, Zähne putzen und dann zu sich und dem Spiegelbild sagen: "Heute tu ich mal so richtig Gutes für Deutschland und seine Menschen! Puh, ist zwar ein harter Job, aber irgendwer muß es ja machen"Ich glaube, dass Politiker zu sein ein verdammt knallharter Job ist. Ansonsten kann man ja gerne Mal die Frage erörtern, wie viele Menschen bereit sind, einen guten Teil ihrer Lebenszeit in politisches Engagement zu stecken. Die Meisten haben ja noch nicht mal Bock Wahlhelfer zu sein. Aber über Politiker abkotzen geht immer. Man gehört ja selbst nicht dazu...
Weiß nicht was du für ein Bild von Demokratie hast.
Nur jeder der sich aktiv politisch einbringt ist ein Demokrat? Nehmen wir mal eine Mitgliedschaft in einer Partei als Richtwert, wie viele sind das? 1 Millionen? Die anderen 82 Millionen sind alles keine Demokraten?
Quatsch, du verstehst auch nur, was du verstehen willst oder? Ich sage nur: Demokratie „passiert“ nicht einfach. Und ein bisschen Respekt vor den Personen, die sich den Arsch aufreißen, sich anfeinden lassen, um irgendwas für unser Land auf die Beine zu stellen, um die Demokratie am Laufen zu halten, kann man von Personen, die dazu schlichtweg zu bequem sind, durchaus mal erwarten. Sollte man meinen. Aber der Zug ist wohl auch schon lange angefahren.
Ums konkret zu machen:
Du störst dich an HartzIV und den Sozialgesetzen? Dann werde politisch aktiv und tu was dagegen. Arbeite mit anderen ein besseres Konzept aus und setzt es politisch demokratisch durch, anstatt lediglich süffisant den Bundespräsidenten als Person zu diskreditieren. Der hat’s wenigstens versucht und zwar in guter Absicht, Stichworte: Langzeitarbeitslose auf dem Abstellgleis und Überalterung der Gesellschaft. Passt Dir nicht, dann werde aktiv. Und lamentier hier nicht rum. -
Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ich keinen Respekt vor Politikern habe? Das ist in meinem Fall von Politiker zu Politiker sehr unterschiedlich. Einen vor dem ich sehr großen Respekt habe (Gysi) habe ich eben erst noch erwähnt.
Aber warum sollte ich vor Leuten Respekt haben, wo ich der Meinung bin die machen eine schlechte Politik für Deutschland?
Gibt da so ne Flosek wie: Respekt muss man sich verdienen.
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@Flo78
Ne, ich komme nicht runter. Weil mir diese demokratieverächtlichen Pauschalverurteilungen von Politik und Politikern hart auf die Nerven gehen und weil sie die Hauptursache für die schleichende Radikalisierung und Demokratieentfremdung in unserer Gesellschaft sind.Ich verachte die Demokratie überhaupt nicht ganz im Gegenteil. Ich muss mir jetzt aber seit Jahren mit Entsetzen anschauen wie vor allem Politiker aus Union und SPD aus Machtgeilheit skrupellos unserer Demokratie schaden da sie ihre eigenen Interessen und die einiger Lobbyisten über das Wohl der Bevölkerungsmehrheit stellen. Im übrigen liefern gerade die Minister unserer Groko fast täglich einen neuen Anlass um die Politikverdrossenheit im Land zu steigern, mann hüpft mit Anlauf in jedes sich bietende Fettnäpfchen oder legt sich gleich direkt ungeniert mit einem Lobbyisten ins Bett.
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Mal ein Vergleich:
Umwelt-/Klimathread:
"Eure" (John, drache etc.) Argumente: Die Anderen (Polen, Chinesen etc.) sind Schuld/müssen noch am meisten machen.
Hier im Thread:
"Eure Argumente: Ihr (Ich, vielleicht noch Flo oder Mogges) sagt die Anderen (Politiker) sind Schuld (am Rechtsruck).
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Am besten du liest mal „Mein Kampf“, die Kapitel über die Demokratie und den Parlamentarismus und über „die Politiker“. Du wirst vielleicht erstaunt sein, wie sich eure Aussagen über „Politiker“ dort bereits eins zu eins wiederfinden lassen.
So, wollte nen gemütlichen Lesenachmittag verbringen, stattdessen ärgere ich mich hier wieder mit eurem Politikerbashing rum. Schluss für heute, was mich angeht.
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