"Leave no man behind"

  • Habe ihm noch ne lange PN geschrieben, versucht mich zu erklären und die Sache in vernünftige Bahnen zu leiten, bzw. Twiggels wieder zu beruhigen. Hat er aber bisher, zumindest hier im Forum, leider nicht gelesen.

    Wo soll er die PN denn sonst lesen?


    Komische Unsitte irgendwie mit den PNs, da schickt man e-Mails. Aus welchem Grund sollte er denn beleidigt abhauen und dann wiederkommen, um seine PNs zu lesen?

  • Na, man kriegt die PNs doch weitergeleitet? Du kriegst doch eine Nachricht, dass du ne PN hast oder nicht?

    Muss man einstellen, ist nicht voreingestellt, ich bekomme da auch keine Mail. War tatsächlich eine Überreaktion, vielleicht hat er wirklich mal eine Pause oder Abkühlung gebraucht. Aber ich will mir nicht vorstellen, dass er komplett verschwunden ist, immerhin kann man sich ja durchaus auch mal aus dem Politik-Bereich zurückziehen.

  • Oh, das wusste ich nicht. Bin bisher davon ausgegangen, er hätte die E-Mail gelesen und einfach nicht reagiert. Mmh. Blöde. Aber ich habe auch keine E-Mail-Adresse von ihm. Über Steam könnte man es mal vielleicht probieren?


    In NRW sind allerdings auch Sommerferien. Vielleicht ist er jetzt auch im Urlaub.


    Finde es auch sehr schade und hätte ihn gerne wieder hier. Mir ist seitdem auch selbst die Lust an solchen politischen Diskussionen deutlich vergangen. Dass das dazu führt, dass jemand das Forum verlässt ist definitiv nicht zielführend. Irgendwie ist die gesellschaftliche Debatte derartig aufgeheizt, dass es anscheinend für viele nur noch „Für oder gegen uns“ gibt.

  • War tatsächlich eine Überreaktion,

    Ich kann ihn da durchaus verstehen; diese gesellschaftliche Akzeptanz von Haß und Flüchtlingsgebashe ohne jeden Grund hat mittlerweile dermaßen intensive Züge angenommen, daß es auch mich gruselt.
    Man muß sich mehr und mehr dafür entschuldigen, wenn man NICHT gegen Flüchtlinge und das Asylrecht ist.


    Es ist gesellschaftsfähig geworden, die ganze Palette von Neid über Haß bis hin zu Smalltalk beim Metzger. Ich muß mich auch mehr und mehr zusammenreissen bei Diskussionen; Brechreiz unterdrücken und so.....

  • Doch, tue ich auch.
    Der Schritt von der biederen Deutschlehrerin ( Achtung Klischee ) oder Haufrau hin zur PEGIDA-Nutte ging schnell vonstatten, und von PEGIDA-Fanboys und Facebook Hassseiten-Konsumenten hin zu Nazis ist es auch schneller als man denkt.
    War auch überrascht, so im Sinne von "Was, der jetzt auch?"


    Klaro erwate ich von keinem besorgten Wutbürger ne Abhandlung über die SS-Ideologie und Runenforschung, doch Hirn abstellen und quatschen ohne Denken geht immer.

  • Weder noch; doch auch hier gibt es einige, die den "ersten Schritt" schon gemacht haben.
    Also dieses "das wird man ja wohl noch sagen dürfen" Statement. "Ja, aber......".


    Ich denke, das ist das, was Twiggels auch enorm auf den Zeiger ging.
    So merkwürdig es klingt, aber mir sind auch echte Nazis lieber als dieses latent faschistoide Spießbürgertum; um jetzt mal endlich das Phrasenschwein zu bemühen.

  • Soziologische Abhandlungen über unseren Gesellschaftswandel sollen andere schreiben, ich beobachte nur und ziehe meine Schlüsse.

    Es wäre mehr gedient, sich nicht zu belauern, sondern miteinander zu reden. Kommunikation hilft in vielen Situationen mehr als zu schweigen. In der Situation um Twiggels begrüße ich seine Pause und an mehr möchte ich ebenfalls nicht denken. Sein letzter (gelöschter) Beitrag hätte durchaus Potential alle Anforderungen für eine Verwarnung zu erfüllen. Wir haben darauf verzichtet, vielleicht war es die Hitze, jedenfalls hat er sich selbst herausgenommen. Wir warten einfach mal ab.



    Weder noch; doch auch hier gibt es einige, die den "ersten Schritt" schon gemacht haben.
    Also dieses "das wird man ja wohl noch sagen dürfen" Statement. "Ja, aber......".

    Ich kann damit nichts anfangen, aber im konkreten Fall war besonders John der direkte Gesprächspartner von Twiggels. Und er soll nun ein Nazi sein? An dem Punkt habe ich Twiggels nicht mehr verstanden. Er spricht viele wichtige Themen an und hat er hat eine erfrischende "andere" Sichtweise. Ich kann aber grade in unserem Forum eine Radikalisierung fernab von Twiggels nicht erkennen. Sorry, aber das halte ich immer noch für konstruiert oder eventuell für eine Projektion privater Probleme. Es gab in der Vergangenheit User, die aufgefallen waren, aber durch Sanktionen der Forenleitung haben sie uns verlassen müssen. Also lass uns an deinen Beobachtungen bitte teilhaben.


    Mich stört viel mehr dieses Schwarz-Weiß-Denken, weshalb ich versuche mich mittlerweile aus solchen Situationen herauszuhalten.

  • Schwarz-Weiß-Denken

    Es ist ja gerade NICHT schwarz und weiß. Deswegen schrieb ich oben ja, daß mir "echte" Nazis lieber wären als diese spießigen Gartenzwerg-Faschisten, die eigentlich keinerlei Probleme haben, dann aber Facebook nach Verschwörungstheorien durchforsten und ihren Neid an anderen auslassen, einfach nur weil man einen Sündenbock benötigt für ihr tristes Dasein.
    Aber lassen wir das mal gehört auch nicht hierher.


    Ich kann seine Reaktion Johnny gegenüber nachvollziehen, auch wenn ich anders reagiert hätte; bin auch ein anderer Typ.
    Wer weiß, was da im privaten Umfeld so los war oder ist; Johnny war vielleicht nur aus Pech einfach "im Weg". :P

  • So. Und wer sind jetzt deiner Meinung nach die „spießigen Gartenzwerg-Faschisten“? Nach deinen Ausführungen soll ich mich da nun wohl angesprochen fühlen? Macht’s jetzt auch nicht unbedingt besser.


    Wenn man in Sachen Aufnahme von Flüchtlingen keine Position einnehmen darf, die das Handeln und die Positionierung von Leuten wie Rackete hinterfragen, ohne gleich als Gartenzwerg-Faschist betitelt zu werden, dann ist die Debattenkultur hinüber.


    Mir hat jedenfalls noch keiner erklären können, inwieweit eine verstärkte Aufnahme von Flüchtlingen irgendwie die Fluchtbewegungen in Zahlen nicht langfristig verstärken geschweige denn verringern könnte. Mir hat bisher auch niemand erklären können, wie eine Verteilung von Flüchtlingen funktionieren soll, die von zahllosen anderen EU-Ländern bis vorgestern strikt abgelehnt wurde. Mir kann auch niemand erklären, warum Asylrecht nur in der EU gelten soll, aber offenbar in keinem weiteren sicheren Staat Afrikas. Soll Europa dauerhaft die Rettungsinsel der Welt spielen? Übernehmen wir uns da nicht etwas? Und mir kann auch niemand erklären, wie man die relativ breiten Bevölkerungsschichten, die sich schon jetzt strikt gegen eine weitere, nicht erkennbar begrenzte Zuwanderung aussprechen, vom Gegenteil überzeugen will. Boris Johnson hat soeben im britischen Parlament verkündet, er werde seine Regierung konkret prüfen lassen, inwiefern das australische Einwanderungsmodell auf Großbritannien übertragen werden könne. Welche Frage war es nochmal, die die Briten aus der EU trieb? Ging es da nicht auch vor allem um Zuwanderung? Und ich prognostiziere, Johnson wird ähnlichen Erfolg bei den Wählern damit haben, wie Trump. Wie also überzeugt man diese Teile der Bevölkerung nun davon, dass eine dauerhafte Zuwanderung aus allen möglichen Teilen der Welt eigentlich doch eine gute Sache sein soll? Oder schenken wir uns das mit dem Überzeugen, nennen diese Bevölkerungsanteile dann Gartenzwerg-Faschisten und wundern uns, warum die AfD, die Brexiters, die FPÖ usw. usf. immer mehr Zulauf bekommen?


    Und nur damit wir uns da nicht missverstehen, ich werde niemals AfD und Konsorten wählen. Ich fühle mich persönlich direkt bedroht von deren gesellschaftspolitischen Vorstellungen. Aber ich sehe halt auch, wie mit solchen Gartenzwerg-Faschisten-Parolen ganze Bevölkerungsgruppen in die rechte Ecke gedrängt werden, wo es viel eher die Aufgabe wäre, sie wieder in die Mitte zurück zu holen und der AfD inhaltlich das Wasser abzugraben, indem man ihnen die Themen trocken legt.


    Ehrlich gesagt habe ich keinen blassen Schimmer, wo uns das noch alles hinführt. Die traditionellen Parteien zeigen massive Auflösungserscheinungen. Für die SPD habe ich nicht mehr viel Hoffnung. Für die CDU sieht es auch bedenklich aus. Inwieweit sich das politische Feld dann zwischen AfD und Grünen neu sortiert, wird man am Ende sehen.


    Insgesamt finde ich besorgniserregend, mit welcher Selbstverständlichkeit inzwischen Debatten mit vermeintlich moralischen Argumenten abgewürgt werden und man dazu übergeht, den Andersdenkenden zu meiden oder gar zu diffamieren.

  • Ach John, zum 16. und hoffentlich letzten mal.
    Niemand, auch ich nicht, zweifelt an, daß tragfähige Lösungen her müssen für das Flüchtlingsproblem in den nächsten Jahren, und auch jetzt. Niemand, auch ich nicht, plädiert für einen ungeregelten Zuzug von Asylbewerbern, v.a. von denjenigen aus Drittländern, die ohnehin keine Chance auf Gewährung ihres Antrages haben.
    Ich habe nur kritisiert, bitte nachlesen in meinen unzähligen Posts hier im Forum, daß der Haß, die Falschinformation, Fakenews und hirnbefreite Facebook-Usage, Massenhysterie und Verschwörungstheorien-Konsum enorm zugenommen haben.
    Niemand diskutiert doch noch sachlich über das Thema und der Haß nimmt zu und das gerade von Menschen, die überhaupt keine Angriffspunkte haben mit Flüchtlingen, ja noch nicht mal verstehen, daß wir ein Recht auf Asyl haben im GG, und was es bedeutet, sich nach dem GG zu richten.
    Hör Dir doch mal die Blöknasen an am Montag in Dresden; DAS ist es, was ich als Gartenzwerg-Nazis bezeichne!


    Kam das jetzt mal an?


    Und wenn Kritik an PEGIDA-Honks angeblich dazu führt, daß man die noch "stärker" macht, dann sieht es in der Tat mehr als düster aus.

  • In dem Punkt sind wir uns also einig. Das Problem habe ich allerdings mit deiner Aussage in Bezug auf unser Forum, wo du das ja auch festzumachen glaubst und wo du gerade dein Verständnis für Twiggels in seiner Reaktion mir gegenüber ausgedrückt hast.


    Wenn du das alles genauso kritisch siehst, warum bin ich dann also ein „Gartenzwerg-Faschist“?

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