Integrationsprobleme in Deutschland...

  • @ Mogges:

    Wenn sich mal einer erbarmen würde einen Thread zu eröffnen "Intergrationsprobleme in Deutschland......." wäre das schon mal ein Anfang, aber so wird der doch recht schöne SPD-Thread verhunzt mit Dingen, die hier eigentlich gar nicht hingehören. Oder assoziiert hier irgendjemand aus dem Bauch raus die Partei mit Sarrazin?


    Zufrieden?


    @ Diaz:

    Du sagst doch immer mehrfach, Schmidt habe nichts anderes gesagt. Warum hat es dann nicht da einen Aufschrei gegeben? Braucht es die assoziale Wortvergewaltigung um Gehör zu finden? Ist solch stupider Blödsinn 'mutig'? - Inhaltlich mag Schmidt nahezu (wichtige Einschränkung!) nichts anderes gesagt haben, aber er hat den Fokus nicht auf die 'da außen' geschoben. Und vor allem war der Ausdruck deutlich anders.


    Nun, es hat ja teilweise einen Aufschrei gegeben. Beispielsweise als Schmidt gefordert hat "das Jammern über Armut müsse endlich aufhören". Da gab es schon lauteres Theater. Nur Schmidt ist eben nicht Sarrazin. Schmidt ist über 90 Jahre alt, gilt als Elder Statesmen und ist wahrscheinlich der beliebteste Politiker in Deutschland. Und das ist nicht so obwohl er sich so äußert, sondern WEIL er sich so äußert. Nicht umsonst ist sein Spitzname Schmidt Schnauze. Ich stimme allerdings trotzdem darin mit Dir überein, dass Schmidt sich sehr viel gewählter als Sarrazin in Interviews ausdrückt. Ich bin auch nicht besonders glücklich über so manche Formulierung von Sarrazin. Vieles könnte man diplomatischer ausdrücken. Er war sicherlich oft unhöflich. Er war auch sicherlich manchmal für den ein oder anderen verletzend. Aber er hat immer aufgrund von Fakten argumentiert. Das wurde auch gestern bei Hart aber Fair wieder sehr deutlich. Ich persönlich bin der Meinung, wenn jemand in der Sache zu großen Teilen recht hat, wenn er die richtigen Fragen stellt, dann ist es vernachlässigbar, ob er sich dabei nun Tischfein ausgedrückt hat oder nicht. Es geht um die Sache und nicht um die Etikette. Jedenfalls sollte es darum gehen. In der Sache widersprechen ihm ja auch nur wenige. Selbst Gabriel sagt inzwischen, es ginge nicht um Sarrazins Buch und dessen Inhalt, sondern um seine biologistischen Äußerungen. Sarrazin hat sich gestern ausdrücklich MEHRFACH gegen eine biologistische Auslegung seiner Standpunkte gewand. Er hat mehrfach betont, dass er kulturell argumentiere. Vor allem aber hat er den missverständlichen Ausdruck vom Juden-Gen ausdrücklich zurückgenommen und selber gesagt, dass das eine riesen Dummheit gewesen sei. Was will man denn noch frage ich mich da? - Diese Äußerungen nimmt nur keiner zur Kenntnis. - Nebenbei bemerkt, seine früheren Äußerungen, wenn ich heute darüber nachdenke, was hat er denn so schlimmes gesagt? Wenn es im Winter kalt ist und ich als Student Heizkosten sparen will, dann drehe ich schon seit Jahren die Heizung runter und ziehe mich dick an. Das ist bei mir Standard. Wo liegt das Problem bei dieser Äußerung? Hinzu kommt, dass ich inzwischen die ersten Seiten seines Buches kenne und er dort einen ganz anderen Tonfall anschlägt. Also weshalb die ganze Aufregung? Da äußert jemand seine Meinung zu gesellschaftspolitischen Fragen. Anschließend fallen alle Medien über ihn her. Er wird in die Nazi-Ecke gestellt. Und man versucht ihn beruflich und gesellschaftlich zu vernichten. Ist sowas förderlich für eine offene Debatten-Kultur? Vor allem weil es ja nicht der erste Fall ist. Auch die zur religilösen Rechten zählende Eva Hermann hat man ja mit dieser Methode kaltgestellt. Nur weil sie das geltende Modell der Emanzipationsbewegung zu Gunsten der Mutterschaft in Frage gestellt hat. Alle Nazi-Vorwürfe gegen sie erweisen sich im Nachhinein als haltlos. Beruflich vernichtet ist sie trotzdem. Ich nenne sowas inzwischen eine indirekte Form der Zensur. Und das sage ich nicht, weil ich die Positionen von Hermann oder Sarrazin vollkommen teile, sondern weil mich der Umgang mit ihnen stört. Hier werden Denkverbote mit aller Macht und Konsequenz durchgesetzt. Und das widert mich an. Zumal ich der festen Überzeugung bin, dass die versammelte Linke nicht wegen der Formulierungen auf Herrn Sarrazin so eindrischt, sondern wegen seiner gesellschaftlichen Analyse. Die greift nämlich massiv ihr über jahrzehnte gepflegtes Bild des Mulikulti-Paradieses an. Das hat aber nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, wie sie das dann gerne schnell behaupten, sondern damit dass es Leute gibt die noch Augen im Kopf haben und nicht den Vogel Strauß spielen nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.


    Niemand, weder hier noch die [hiesigen] Medien abseits von RTL, bestreiten das eigentliche Problem der Integration. Es geht um das Wie.


    Sehe ich etwas anders. Mir geht es vor allem um das Problem und erst dann um das Wie. Fakt ist doch, dass sich bisher alle Parteien davor drücken. Warum hat Sarrazin denn so einen plötzlichen Erfolg mit 90% Zustimmung? So eine Debatte bricht ja nicht von heute auf morgen los. Offensichtlich ist es doch so, dass er vielen Leute aus der Seele spricht. Aber das hört man in Berlin nicht gerne. Und deswegen verlagert man die Sache lieber auf Nebenkriegsschauplätze und versucht Sarrazin mit Hilfe ausgesuchter und aus dem Zusammenhang gerissener Zitate unmöglich zu machen. Ich glaube aber nicht, dass man in diesem Fall Erfolg damit haben wird. Sarrazin ist dafür zu erfahren im politischen Geschäft und die Zustimmung für ihn ist diesmal zu groß. Das kriegt man nicht einfach so unter den Teppich gekehrt. Und wenn man es versucht, dann wird man dasselbe erleben wie in den Niederlanden, Dänemark und anderen Ländern vorher schon. Es wird endlich mal Zeit, dass wir nicht nur ständig darüber reden, wie wir diese Ghetto-Kulturen in Großstädten beenden, sondern dass jetzt auch mal Taten folgen in Form von Gesetzen und konkreten Fördermaßnahmen. Wie lange wollen wir uns diese Sprachprobleme, die kulturell-religiöse Abschottung, die Kriminalitätsraten und den akuten Bildungsmangel denn eigentlich noch ansehen? Soll das immer so weitergehen? Und wenn es einen Sarrazin braucht um so eine an Maßnahmen orientierte Debatte anzustoßen, dann bin ich ihm dafür dankbar.


    Hast du dir denn auch angehört, was die anderen so gesagt haben? Unter anderem gab es hierbei die Erklärung, die Wortwahl des Sarrazin sei nicht einvernehmbar mit den Grundsätzen der SPD. Da stellt sich für mich die SPD konsequenter dar als ihre Entscheidung einzig und allein von der Massentauglichkeit ihrer Mitglieder abhängig zu machen. Und Sarrazin selbst hat auch gesagt, er fände die Judenstelle mit dem Gen nicht anstößig. Heisst für mich, weder vom biologischen Inhalt als auch der diskriminierenden Wirkung her. Einsicht deute ich anders. :grübel:

    Letztendlich SIND die Mitglieder die SPD. Wenn die Partei gegen die Meinung der Mehrheit ihrer Mitglieder handelt ist sie sicher schlecht beraten. Sarrazin hat gesagt, dass er die Aussage mit dem Juden-Gen bedaure und sie eine Dummheit gewesen sei. Er hat sie aber inhaltlich nicht zurückgenommen, das ist richtig. Er hat sich nur für den Eindruck entschuldigt, der dadurch entstanden ist. Wie aber Mogges himself in einem anderen Beitrag ja schon dargelegt hat, liegt er mit dieser Aussage offensichtlich auch nicht falsch. Es ist doch eigentlich eine banale Tatsache, dass wir alle, Juden oder Nicht-Juden, irgendeine genetische Abstammung haben. Und dass es genetische, wenn auch sehr geringe, Unterschiede zwischen verschiedenen Völkern der Erde gibt halte ich für eine Binsenweisheit. Wie wäre andernfalls Inzucht in Adelshäusern möglich? Wir bestehen nun mal aus vererbten Genen. Nicht mehr und nicht weniger hat Sarrazin gesagt. Ist daran irgendwas falsch? Gibt es irgendwas an dieser Aussage, was rechtfertigen würde, dass man seinen Beruf verliert und zum Nazi erklärt wird? Ich für meinen Teil denke das nicht. Auch wenn ich über diese Genetik-Frage nicht sehr glücklich bin, weil sie nichts wirklich zur Klärung des Sachverhaltes der Integration von Ausländern beiträgt.

  • Danke, jetzt können wir hier über die wahren Probleme diskutieren.
    Bisher kam von Deiner Seite aber auch wieder nix als eine Sarrazin-Verteidigung hinsichtlich seines Aktionen.
    Eine Stellungnahme zum Threadtitel steht noch aus.


    - wo hat er Recht
    - was sind die eigentlichen Probleme
    - wie löst man sie
    - was macht man mit 4 Mio Türken in Deutschland
    - haben sie etwas mit der Arbeitslosigkeit zu tun
    - geht es uns besser, wenn sie weg sind
    - wie "infiltrieren" sie Deutschland
    - machen sie wirklich das Abendland kaputt
    - wird Deutschland dümmer dadurch
    - ist unser Glaube bedroht
    - ist es gefährlicher bei uns aufgrund der Islamisten


    Ich schreib jetzt mal bewußt nix dazu, weil ich gerne einmal Deine Stellungnahme hören würde.


    Zitat

    weil sie nichts wirklich zur Klärung des Sachverhaltes der Integration von Ausländern beiträgt.

    Na dann hau mal rein! :mampf:

  • Grade bei Tagesschau.de gefunden:


    Zitat

    4,3 Prozent der Bevölkerung leben überwiegend von Hartz IV. Bei Menschen mit Migrationshintergrund ist der Anteil etwa doppelt so hoch. Die These, dass besonders viele Zuwanderer aus der Türkei von Sozialleistungen leben, ist falsch. 8,3 Prozent beziehen Hartz IV - das sind in etwa so viele wie bei anderen Zuwanderern. Überdurchschnittlich hoch ist in dieser Bevölkerungsgruppe dagegen die Bereitschaft zum Unternehmertum.


    Zitat

    Über die Zahl der Unternehmer mit Migrationshintergrund gibt es keine Statistik. Die türkisch-deutsche Unternehmervereinigung (TDU) schätzt, dass in Deutschland etwa 100.000 türkisch-stämmige Unternehmer leben. Sie schaffen ca. 300.000 Arbeitsplätze, so der Vorsitzende der TDU, Hüsnü Özkanli gegenüber tagesschau.de. Die Branchen, in denen türkisch-stämmige Unternehmer arbeiten, sind entgegen der landläufigen Meinung stark gestreut. Neben der Gastronomie sind laut TDU viele Zuwanderer aus der Türkei als Rechtsanwälte, Ärzte oder Steuerberater tätig. Sehr stark vertreten sind türkisch-stämmige Unternehmer im Dienstleistungssektor. Von der Wirtschaftskrise waren sie weniger stark betroffen, die Zahl ihrer Insolvenzen liegt unter dem Durchschnitt.


    Zitat

    Brauchen wir die Zuwanderer?
    Ja, sagen die Arbeitgeberverbände. [...]
    Schon jetzt haben gut zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland Probleme, offene Stellen zu besetzen. Auch der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Kannegiesser, fordert die Bundesregierung deshalb zum Handeln auf. Die bürokratischen Hürden müssten gesenkt werden, und Fachkräfte aus dem Ausland bräuchten ein attraktives Arbeitsumfeld.


    Zitat

    Die Bildungsabschlüsse von Zuwanderern sind in Deutschland niedriger als die der deutsch-stämmigen Bevölkerung. [...]
    Migrationsforscher Luft macht die zunehmende Zahl von Schulen mit extrem hohem Ausländeranteil dafür verantwortlich. "Dort fehlt es an der Motivation und Möglichkeit, die deutsche Sprache zu erlernen", so Luft.[...]
    Bei Abitur und Fachhochschulreife sieht das Bild anders aus. 21,2 Prozent der Gesamtbevölkerung hat Abitur, bei den Menschen mit Migrationshintergrund sind es 20 Prozent. Ähnlich ist es mit den Universitätsabschlüssen.


    Zitat

    Sind muslimische Zuwanderer besonders bildungsfern?
    Nein, im Gegenteil: Schaut man auf Länder mit hohem Anteil muslimischer Bevölkerung, so ergibt sich ein sehr differenziertes Bild. Bei der türkisch-stämmigen Bevölkerung ist der Bildungsgrad niedrig. Nur 7,8 Prozent haben Abitur. Zuwanderer aus dem Irak, Iran und Afghanistan haben eine überdurchschnittlich hohe Bildung. Jeder dritte hat Abitur. 15,2 Prozent haben einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss. Zum Vergleich: bei der Gesamtbevölkerung sind es nur 11,3 Prozent.


    Zitat

    Migrationsforscher Luft sieht nicht den Islam, sondern die Zuwanderungsgeschichte als Ursache für die Bildungsprobleme türkisch-stämmiger Zuwanderer. "Aus der Türkei wurden gezielt ungelernte Arbeiter angeworben", so Luft. In Deutschland entscheide die soziale Herkunft über die Bildungschancen. "Und das gilt eben besonders für sozial schwache Zuwanderer".


    Wir hatten doch die gleiche Diskussion schonmal im NPD-Thread, oder irre ich mich da?

  • Zitat

    Der neueste Migrationsbericht der Bundesregierung notiert: 2008 gab es in der Bundesrepublik 28.742 Zuzüge von Türken - und 34.843 Fortzüge.

    http://www.bundesregierung.de/…perty=publicationFile.pdf


    Da ist man schon mal ein paar Stunden mit lesen beschäftigt.


    Während Türken eine "Reproduktionsrate" von 2,1 haben, liegt die von Deutschen nur bei 1,5. Klar kann man da rein rechnerisch von einer "Überfremdung" reden, doch dieser Zuwachs reicht gerade mal aus, um das Niveau stabil zu halten. Es gibt Statistiken darüber, daß sich Türken immer mehr den Deutschen anpassen, was die Vermehrung betrifft, vor 20 Jahren lag die noch deutlich höher.
    Man darf aber auch nicht verleugnen, daß mittlerweile mehr Türken aus Deutschland wegziehen und weniger nachkommen. Wenn man dann noch hochqualifizierte Deutsche nimmt, die in´s Ausland gehen ( Schweiz, USA, GB ), dann gehen uns in der Tat die Fachkräfte aus.
    Die meisten Zuwanderer kommen aus Europa und da speziell aus Bulgarien ( 8.103 ) und Rumänien ( 10.447 ).
    Das schweizerische Gesundheitssystem beispielsweise würde ohne deutsche Fachkräfte ( Krankenschwestern, Ärzte ) nur bedingt funktionieren.


    Was man auch nicht vergessen darf bei der ganzen Debatte: viele Türken sind faktisch weder türkisch noch deutsch. Die sprechen stellenweise schlechter Türkisch als sie Deutsch können, sitzen völlig zwischen den Stühlen.


    Noch ein paar Fakten: laut OECD ist Deutschland eines der wenigen Länder, wo Migranten ein dermaßen schlechtes Bildungsnivieau haben, da muß doch angesetzt werden. Türken verhalten sich doch in Frankreich oder Belgien nicht anders als hier, die Chancen sind nur deutlich besser.


    2008 wurden sagen und schreibe 233 Personen als Asylberechtigte anerkannt; man hat gar keine Chance mehr hier noch einzuwandern.


    Die "Nettoabwanderung" von Türken beträgt 10.147


    Die Wirtschaftlichkeitsbilanz von Mirgranten ist deshalb so niedrig, weil wir die Qualifizierten erst gar nicht in´s Land lassen ( aber dringend benötigt werden )


    Selbst wenn pro Jahr 200.000 neue Menschen zuzögen, errechnet das Statistische Bundesamt einen Bevölkerungschwund von 12 Mio bis zum Jahre 2050


    Die demographische Entwicklung zeigt auch, daß im Jahr 2050 mehr als 15% über 80 Jahre wären. Für ein Land wie Deutschland, das mitten im globalen Wirtschaftswettberwerb steht, katastrophal. Wir brauchen "Frischfleisch"


    Im Osten Deutschhlands werden ganze Landstriche versteppen


    Alles nachzulesen im neuen Spiegel, ist ein Kommentar von Reiner Klingholz, Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung.
    Den Artikel gibt´s wohl erst nächste Woche online, habe gerade das Heft vor mir liegen.

  • Ein Gedanke zum Thema Migration meinerseits:


    Zwei Aspekte fallen mir in Deutschland besonders auf:


    1. Es gibt eine sehr dominante Gruppe von Einwanderern (Türken), die in viel grösserer Zahl in Deutschland leben/nach Deutschland kommen, als alle anderen Gruppen


    2. Es gibt in einigen deutschen Städten (v.a. Berlin, aber auch andernorts) ganze Strassenstriche und Quartiere, in denen fast nur Türken leben, resp. wo sie ganz klar in der Mehrheit sind.


    Weshalb nenne ich diese Aspekte?


    Ich nenne sie deshalb, weil es so etwas bsp. hier in der Schweiz fast nicht gibt. Die Zusammensetzung der Immigranten ist hier viel heterogener: Keine Einwanderergruppe nimmt hier eine derart dominante Rolle ein, wie die Türken in Deutschland. Dabei hat die Schweiz einen Ausländeranteil von fast 22 Prozent!


    Auch die in Deutschland zu beobachtende Segregation (oder auch "Ghettobildung") gibts in der Schweiz nicht, zumindest nicht ansatzweise so, wie in gewissen deutschen Städten. Es gibt zwar Städte und Quartiere mit hohem Einwandereranteil, allerdings kommt eben auch da die besagte Heterogenität zum Tragen. Parallelgesellschaften und Ghettos können sich nur dann herausbilden, wenn eine bestimmte Kultur/Gruppe in einem Quartier derart dominant ist, dass sie sich von jeglichen anderen Einflüssen abschotten kann.


    Ich meine hier müsste die Deutsche Einwanderungs/Ausländer-Politik ansetzen, resp. hätte sie bereits vor Jahrzehnten ansetzen müssen! Segregationstendenzen lassen sich über eine einigermassen überlegte Einwanderungs- und Siedlungspolitik nämlich durchaus verhindern oder zumindest derart abschwächen, dass es niemals zu derartigen ethnischen Ballungen kommt. Ich kenne die Siedlungspolitik in Berlin oder Köln nicht, allerdings könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es so etwas dort gar nicht gibt, resp. man sich solche Überlegungen dort gar nicht gemacht hat.

  • Guter Punkt, aber wie will man das ändern oder beeinflussen?
    Ist nur nachvollziehbar, wenn man als Migrant dahin zieht, wo man unter sich ist ( Kreuzberg, Neukölln ) und nicht in die Provinz, wo man niemanden kennt.
    Es haben sich seit den 70`ern gewachsene Strukturen gebildet und ganze Stadtteile, wo man fast ausschließlich auf Migranten oder Aussiedler trifft.
    Cloppenburg beispielsweise ist die Hochburg von Russlanddeutschen und die kamen deutlich später. Aber man hat ja leider nicht aus den Erfahrungen der ersten Welle in den 70`ern gelernt.


    Weswegen kamen denn Ausländer in die Schweiz? Wurden die auch gerufen wie bei uns? Kenne mich da leider nur bedingt aus, deswegen wäre das mal interessant zu wissen.

  • Weswegen kamen denn Ausländer in die Schweiz? Wurden die auch gerufen wie bei uns? Kenne mich da leider nur bedingt aus, deswegen wäre das mal interessant zu wissen.


    Natürlich hat man die auch gerufen.


    Zentral ist aber zu wissen, dass die Schweiz seit jeher ein Land war, in dem Einwanderung und Auswanderung eine grosse Rolle gespielt hat. Wer sich die Migrationsgeschichte der Schweiz anschaut, der kommt unweigerlich zur Erkenntnis, dass dieses Land ein regelrechter Taubenschlag ist. Das ist nicht erst heute so, sondern bereits seit langem.


    Kurzer Abriss der Migration in die Schweiz im 20. Jahrhundert mit den wesentlichen Einwanderergruppen:


    1850 bis 1900:


    Aus Deutschland und Österreich wandern rund 100 000 Personen ein. Es sind v.a. Gebildete Arbeitskräfte, die von Industrie benötigt werden (kleiner Treppenwitz der Geschichte: Die ersten grossen Einwandererströme zu Beginn des letzten Jahrhunderts kamen aus Deutschland...war da nicht was ;) )


    1880 bis 1914


    Etwa 300 000 Italiener werden ins Land geholt. Sie arbeiten v.a. im Eisenbahnbau und in der Textilindustrie.


    Ab 1935 bis zum Kriegsende


    Geschätzt ca. 200 000 Einwanderer. Es sind v.a. Deutsche (zuerst Reichsflüchtlinge, dann Nazis...) Soldaten (Kriegsgefangene, Deserteure, etc., Internierte (v.a. Polen) und eine hohe Zahl an Zivil-Füchtlingen (v.a. Juden).


    1950 bis 1973


    Wieder kommen Italiener. Etwa 450 000 Gastarbeiter strömen ins Land. Dazu kommen als weitere relevante Gruppen Tibeter als politische Flüchtlinge (die Schweiz hat eine der bedeutendsten Exiltibeter-Gruppen weltweit!), sowie fast 15 000 Ungarn (als Folge des Ungarn-Aufstandes). Bis 1970 kommen weiter Spanier, Portugiesen, Türken/Kurden in relevanter Zahl in die Schweiz.


    1990 bis ca. 2000


    In dieser Phase sind es primär Tamilen (wirtschaftliche und politische Gründe, rund 10 000 bis 20 000), Türken und Kurden (etwa 90 000, auch wirtschaftliche und politische Gründe) sowie Kosovo-Albaner, Serben und Bosnier (Folgen des Balkankonflikts, Flüchtlinge, aber leider auch viele pseudo-Flüchtlinge). Die Zahl der Einwanderer aus dem Balkan ist umstritten. Direkt kamen "nur" ca. 50 000 von ihnen, durch erleichterten Familiennachzug dürften es aber letztlich mehrere hunderttausend gewesen sein. Die Zahl der Albaner wird in der Schweiz heute auf über 300 000 geschätzt. Gegen Ende der 90er Jahre zog die Schweiz aber hier einen Schlussstrich. Man richtete sich nun mehr auf die EU-Staaten als "Migrationsgeber" aus und begann damit, die Migration aus dem Balkanraum und anderen Regionen zu erschweren. Es handelte sich um einen bewussten politischen Entscheid, dem eine lebhafte öffentliche Debatte voraus gegangen war.


    Seit 2006/2007 (Inkrafttreten des Personenfreizügigkeitsabkommens mit der EU)


    Deutsche, Deutsche, Deutsche...(und ein paar Amerikaner, Briten, Franzosen und Portugiesen). Die EU-Personenfreizügigkeit markiert einen Wendepunkt in der Schweizer Migrationsgeschichte. Die legale Zuwanderung von Ausserhalb Europas wurde dadurch nahezu unterbunden. Es kommen primär gebildete, beruflich qualifizierte Europäer in die Schweiz. 2008/2009 markierte einen Höhepunkt dieser Einwanderungswelle. Heute bilden die Deutschen in gewissen Regionen (bsp. Zürich) die drittgrösste oder sogar zweitgrösste Ausländergruppe. Allerdings dürfte diese Zuwanderung längerfristig weniger starke demografische Auswirkungen haben, als bsp. jene der 90er Jahre. Der Grund: Die Deutschen hier in der Schweiz bekommen kaum Kinder, während die Einwanderergruppen der 90er Jahre teils sehr hohe Geburtenraten haben. 2010 ist die Zahl der in die Schweiz einwandernden Deutschen übrigens aufgrund der schwächelnden Konjunktur abgeflaut.


    Wie man sieht gibt es nicht "die Migration" als einheitlichen Begriff. Vielmehr handelt es sich zumindest in der Schweiz um ein extrem weites Feld mit sehr unterschiedlichen Gruppen, die aus sehr unterschiedlichen Motiven hierher kamen und sich meistens auch gut hier integrierten.


    Wo genau die Unterschiede liegen zwischen Deutschland und der Schweiz was die Unterbringung/Verteilung der Gastarbeiterströme in den 70ern/80ern angeht, kann ich ehrlich gesagt nicht sagen. Allerdings sorgt das ansonsten speziell in Deutschland oftmals als langsam belächelte föderale System in der Schweiz dafür, dass die Einwanderungsgruppen (v.a. Asylanten, Flüchtlinge, Gastarbeiter) relativ gleichmässig auf das Land verteilt werden, d.h. praktisch jede Gemeinde und jede Stadt bekommt ihren "Anteil". Auch können die Gemeinden ihre Baupolitik über die Bau- und Zonenordnungen sehr autonom bestimmen, wobei meiner Einschätzung nach ein Konsens darüber besteht, dass einseitige Siedlungsstrukturen nicht erwünscht sind (deshalb gibt es in der Schweiz bsp. fast keine Plattenbauten). Vielmehr wird versucht, günstigen und teureren Wohnraum gleichmässig über das Siedlungsgebiet zu verteilen. Bis heute klappt das eigentlich ganz gut.

  • Zitat

    relativ gleichmässig auf das Land verteilt werden, d.h. praktisch jede Gemeinde und jede Stadt bekommt ihren "Anteil".

    Was sehr clever ist, denn so vermeidet man man schon von vorneherein Ghettobildungen.
    Heißt das, die Zuzieher haben da überhaupt keinen Einfluß darauf und müssen nehmen, was ihnen zugewiesen wird?


    22% Migranten ist für ein kleines Land wie die Schweiz ne Menge Holz, wenn der Großteil davon jedoch qualifiziert und hochqualifiziert ist, nimmt das schon mal ne Menge an Spannung raus.

  • Heißt das, die Zuzieher haben da überhaupt keinen Einfluß darauf und müssen nehmen, was ihnen zugewiesen wird?


    Naja, bei den qualifizierten Arbeitskräften, die aus dem EU-Raum kommen, ist das natürlich nicht so. Die kriegen ja hier eine Arbeitsbewilligung und können sich demnach niederlassen, wo sie wollen (solange sie denn eine Arbeitsstelle haben). Das ist auch richtig so. Alles andere wäre ziemlich seltsam.


    Als aber damals die Flüchtlinge aus Ex-Jugoslawien kamen, funktionierte das nach dem besagten Verteilungs-Prinzip. Die Leute wurden vom Bund den Kantonen zugewiesen, die Kantone wiesen die Flüchtlinge wiederum den Gemeinden zu. Es gibt dafür meines Wissens eine fixe Formel (das geht nach Einwohnerzahl). Bei den Italienern lief das damals glaub ich ganz ähnlich. Bin aber nicht sicher. Und bei Asylbewerbern läuft es auf jeden Fall so.


    Das hatte schon was Gutes. Die Leute wurden relativ gleichmässig auf die Schweiz verteilt. Natürlich kam es in der Folge schon zu Abwanderungen in die Städte, weil dort einfach mehr Arbeit zu finden ist. Aber das geschah so, dass es in meiner Erinnerung nie ausser Kontrolle geriet.

  • Na dann hau mal rein! :mampf:


    Ich werde mich nicht damit aufhalten die bekannten Probleme der bisherigen Integration von Ausländern noch einmal durchzukauen. Die Probleme sind seit langem umfangreich dokumentiert: Viertel mit nahezu ausschließlichem Ausländeranteil in Großstädten, eine erhöhte Kriminalität unter ausländischen Jugendlichen, mangelnde bis gar keine Sprachkenntnisse, schlechtere Bildungsabschlüsse, Abschottung nach außen, problematische Traditionsvorstellungen, mangelnder Integrationswillen, politische oder religiöse Radikalität, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Machokultur, usw. usf.


    Es sollte klar sein, dass diese Probleme nicht alle Menschen mit Migrationshintergrund betreffen. Ich spreche in diesem Post sicher nicht über Menschen wie den „türkischen Schwaben“ Özedmir. Der hat die Integration ja für alle erkennbar geschafft, so wie ich mir das auch für andere wünschen würde. Aber Özdemir ist leider nicht repräsentativ für einen Großteil von insbesondere türkischen Einwanderern. Es gibt auch nicht nur Probleme mit türkischen Einwanderern. Oft gibt es z.B. auch Probleme mit russischen Einwanderern. Es geht mir in diesem Post also um eine Lösung für die „Problemfälle“, damit diese auch irgendwann mal dort ankommen, wo Herr Özdemir und andere schon heute sind.


    Das was mich hier interessiert ist kein weiterer Beleg für die oben genannten Probleme, sondern die Frage, wie man diese Probleme lösen kann. Und zwar nicht morgen oder übermorgen, sondern möglichst jetzt. Also nicht erst in zehn oder zwanzig Jahren, sondern in den kommenden fünf Jahren.


    Nach meiner Vorstellung ist einer der größten Fehler der bisherigen Einwanderungspolitik, dass sie sich im wesentlichen auf das reine „Fördern“ beschränkt. Das „Fordern“ hingegen bleibt weitestgehend auf der Strecke. „Fordern“ wurde und wird pauschal als diskriminierend abgelehnt.


    Für die mangelnde Integration sind aber meiner Ansicht nach nicht in erster Linie die Deutschen verantwortlich, sondern zunächst einmal die Betroffenen Einwanderer selbst. Diese lösen aber ihre Probleme offensichtlich nicht in zufriedenstellender Weise. Ich für meinen Teil bin inzwischen der Überzeugung, dass man hier wesentlich mehr Druck ausüben muss und zwar zum Besten der Betroffenen selbst. Was stelle ich mir darunter vor?


    Ich möchte nun einmal mehrere Punkte zur Diskussion stellen, die ICH für sinnvoll halte, um das Problem der Integration nach und nach in den Griff zu bekommen.


    Zunächst einmal mein oberstes Prinzip: Lernen, Lernen, Lernen. - Mit der Sprache fängt alles an und hört alles auf.


    Das heißt: Wer in Deutschland leben (Aufenthaltsgenehmigung) will, der muss nach einer bestimmten Frist nachweisen, dass er die deutsche Sprache beherrscht.


    1) Dazu müsste es einen Einstufungstest für alle bisher noch nicht eingebürgerten Migranten geben, sowie für alle neuen Zuwanderer. Dieser Test müsste über drei Jahre, alle sechs Monate absolviert werden und zwar mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Darin würden vor allem die deutschen Sprachkenntnisse (80%) abgefragt, als auch Fragen zur Gesellschaftskunde (20%) (Gleichberechtigung, sexuelle Selbstbestimmung, Meinungsfreiheit, Staatssystem usw.). Am Ende der drei Jahre muss der Test so ausgelegt sein, dass er nur auf dem Niveau eines annähernden Muttersprachlers gelöst werden kann. Wer einen dieser Tests nicht besteht, muss ein verpflichtendes Förderprogramm besuchen. Jeder hat zwei erlaubte Fehlversuche pro Test. Fällt er auch beim dritten Mal durch, gilt der Test als dauerhaft nicht bestanden. Wer sich weigert an den verpflichtenden Fördermaßnahmen teilzunehmen fällt ebenfalls durch.


    Dieser bestandene Test gilt dann als Voraussetzung für:
    -Den weiteren Besitz und die Erteilung eines Führerscheines für Kraftfahrzeuge.
    -Die Erlaubnis ein Gewerbe anzumelden und zu führen.
    -Das Recht auf Inanspruchnahme staatlicher (Sozial-)Leistungen.
    -Wer nach neun Jahren immer noch kein erfolgreiches End-Testergebnis vorweisen kann wird ausgewiesen.


    Im Gegenzug bekommt aber jeder, der den Abschlusstest erfolgreich abgelegt hat, nach zehn Jahren die Möglichkeit die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, wenn er dafür seine alte Staatsbürgerschaft aufgibt. Doppelte Staatsbürgerschaften werden abgeschafft.


    2)Die bisher schon entstandenen Viertel, in denen heute nur noch Ausländer leben, müssen aufgelöst werden. Dies könnte durch staatliche Mietzuschüsse geschehen. Das heißt, es werden bekannte Migrantenviertel (Neukölln) festgelegt, in denen einheimische Deutsche für 10 Jahre Wohngeldzuschüsse von staatlicher Seite bekommen. Im Gegenzug bekommen Migranten, die bereit sind in eine überwiegend deutsche Nachbarschaft zu ziehen, ebenfalls Wohngeldzuschüsse für 10 Jahre. Der Gedanke dahinter ist, dass man finanzielle Anreize schafft um die „ethnischen Wohnghettos“ nach und nach aufzulösen.


    3)Das Tragen von Kopftüchern und religiösen Symbolen an Schulen und in öffentlichen Behörden wird untersagt.


    4)Religionsunterricht findet nur noch nach Lehrplan in deutscher Sprache und unter staatlicher Leitung im öffentlichen Schulsystem statt und nicht mehr privat in Moscheen oder Kirchen von irgendwelchen Vereinen oder Gruppen.


    5)Der Besuch des Sportunterrichtes ist gesetzlich verpflichtend für alle Schüler und Schülerinnen, inklusive Unterricht im Schwimmen. Wer ständiger Krankschreibung erfolgt eine Überprüfung durch die Polizei und einen Amtsarzt.


    6)Die bekannte Ghetto-Song-Kultur wird aus den Radio- und Musiksendern verbannt sobald sie frauenfeindlich, fremdenfeindlich oder homophob ist oder Kriminalität verharmlost. Sender und Plattenfirmen die dagegen verstoßen müssen empfindliche Strafen zahlen.


    7)Schüleraustausch: … Was mit Amerikanern, Franzosen, Spaniern, Polen, Russen und Engländern schon seit Jahren erfolgreich praktiziert wird, nämlich Schüleraustausch über mehrere Wochen oder Monate in fremde Gastfamilien, kann auch inländisch mit Migranten-Familien und Einheimischen Familien funktionieren. So könnte bspw. ein Berliner Jugendlicher aus einer türkischen Einwandererfamilie für ein halbes Jahr bei einer bayrischen Gastfamilie leben, während wiederum ein bayrischer Jugendlicher in der Berliner Migrantenfamilie lebt. Die Familien müssten sich freiwillig für dieses Angebot melden. Sie würden dafür vielleicht Zuschuss-Gelder vom Staat bekommen und die Projekte müssten schulisch und durch Betreuer begleitet werden. Auf diesem Weg könnten sich die Jugendlichen besser kennen lernen, indem sie sich einige Zeit im jeweils anderen Milieu bewegen.


    8) Wenn Jugendliche straffällig werden, muss sofort die konkrete Androhung von Strafe für das nächste Mal erfolgen (Gefängnisführung) und nicht erst nach der achten Vorladung. Die Jugendlichen müssen klar wissen: „Das erwartet mich, wenn ich jetzt noch einmal Mist baue.“ Außerdem sollten die Eltern der Jugendlichen auf ein Polizeirevier oder zum Gericht vorgeladen werden, um den Sachverhalt mit ihnen zu besprechen. Dies soll geschehen, damit sichergestellt wird, dass die Eltern wissen, was ihre Kinder machen.


    9)Wer in Deutschland zukünftig einwandern möchte, der muss nachweisen, dass er entweder EU-Bürger ist, oder in seinem Land politisch verfolgt wurde und nicht über ein drittes EU-Land eingereist ist oder, dass er bereits einen Arbeitsplatz sicher hat, der eine speziell qualifizierte Arbeitskraft benötigt oder, dass er selbst über ein großes Vermögen verfügt. Alle anderen erhalten keine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung mehr.


    10)Zuzug zum Zwecke der Familienzusammenführung wird nur noch erlaubt, wenn nach spätestens neun Jahren der oben genannte Test bestanden wurde und wenn der Ehepartner oder die Kinder bereits über einen Arbeitsplatz verfügen.


    11)Einwandererfamilien bekommen eine behördliche Betreuung an die Hand, ähnlich wie das Jugendamt. Sie werden regelmäßig von geschulten Kräften besucht und man erkundigt sich nach ihrer Situation. Sollte dabei auffallen, dass einzelne Familienmitglieder nicht nach den Prinzipien von Gleichberechtigung und Selbstbestimmung leben können, so wird die Familie zu Gesellschaftskunde-Kursen verpflichtet. Sollten die bemängelten Zustände nicht abgestellt werden, droht eine Ausweisung derjenigen Familienmitglieder, die nicht bereit sind sich an die geltenden Gesetze zu halten.


    12)Zwangsheiraten werden nicht anerkannt und können bei entsprechender Meldung und Hinweislage von staatlichen Stellen auch rückwirkend aufgehoben werden, selbst dann, wenn sie im Ausland erfolgten.


    13)Bei Ehrenmorden erfolgt nach Absitzen der Strafe die direkte und dauerhafte Abschiebung ins Heimatland.

  • Zitat

    Für die mangelnde Integration sind aber meiner Ansicht nach nicht in erster Linie die Deutschen verantwortlich, sondern zunächst einmal die Betroffenen Einwanderer selbst.

    Was für ein Klassiker. :happy clapping: Klar sie sind schuld, dass sie hierherkommen (warum auch :confused: ). Und damit ein Land treffen was komplett (und damit meine ich auch komplett) unvorbereitet im Thema Integration ist und vor allem auch nicht den Willen hat hier was anzupacken*. (denn wer hat den Schuld? s.o. :D )


    *(Verweis auf die Geschichte der dt. "Integrationspolitik", welche es bis heute nicht wirklich gibt)


    Eigentlich schade, das du diese Aussage voran gestellt hast, denn im Nachhinein entwickelst du ja immerhin einige Vorschläge der Veränderung.


    Zu 1.):
    Dem ist eigentlich nichts auszusetzen, eine Frage sei aber erlaubt. Weshalb sollte man nach dem Bestehen des Sprachtests usw. noch 10 Jahre warten bis man die Staatsbürgerschaft bekommt? Finde ich irgendwie nicht gerechtfertigt, aber vielleicht habe ich dein Mathebeispiel auch nicht ganz verstanden.
    Außerdem, was passiert mit den Menschen die schon hier leben? Sind ja net wenige. Die Integration sollte nicht nur auf Neuankömmlinge beschränkt bleiben, das hilft nicht wirklich viel. Denn leider müssen wir ne Menge aufholen, was Generationen vor uns einfach verpennt haben. :ka:


    Zu 2.)
    Eine gute Idee, nur sehr teuer ^^ und ich glaube die Mehrheit der dt. Mitbürger wird dies nicht unterstützen. Denn Hand aufs Herz die Meisten werden nicht erbaut sein, dass Migrantenfamilien durch staatliche Zuschüsse Nachbarn in teuereren Wohngegenden werden. ;)


    Zu 3.) Damit macht der Staat sich rein von jeglicher Religion, sehr schön, nur beisst es sich meiner Meinung mit


    Punkt 4.) Denn hier greift er wiederum stark ein. Es gibt n Haufen Privatschulen und ähnliches, d.h. es wird nicht möglich sein jeden Religionsunterricht staatlich zu "überwachen". Letztendlich wird man sich sonst einfach zusammen irgendwo in einer Wohnung treffen und dort das tun was man sonst im öffentlichen Glaubenunterricht oder ähnliches getan hätte. Da ist der Staat dann am Ende, solang er sich an die Grundrechte hält.


    Zu 5.) Wieso die Polizei? Gehst du zur Polizei und lässt deine Grippe untersuchen? :confused:


    Zu 6.) Wär mir neu, wenn es solche Musik schon jetzt in die öffentlichen Radios schafft. Weitere Beschneidungen halte ich für einen Eingriff in die Meinungsfreiheit, sowie gegen die künstlerische Freiheit gerichtet.


    Zu 7.) :D Der beste Punkt. Wäre wirklich zu schön wenn das klappen würde. Nicht alle sind so selbstlos. Die Auslandsaustausche werden doch meist genutzt zur Sprachförderung, sprich man hat auch was davon. Ich glaub net, dass ein Bayer unbedingt nun Berlinerisch lernen will :D


    Zu 8.) Also eine Verschärfung des Jugendstrafgesetzes? Ist mir ein wenig zu unkonkret. Vielleicht kannst du das aber nochmal genauer erörtern. Was passiert wenn die Eltern nicht kommen? (wird in vielen Fällen leider so sein)


    Zu 9.) Speziell qualifiziert würde ich da sogar etwas eindämmen. Denn bei solchen Personen ist ja meist eine Sprachkurs usw. nicht von Nöten.


    Zu 10.) Richtig, doch was passiert mit den Zugezogenen? Erhalten die auch die dt. Staatsbürgerschaft? Bedenke unter Umständen können sie kein deutsch und haben bis dato auch noch keine Vorstellung von Deutschland.


    Zu 11.) Eine keine schlechte Idee, doch teuer für Vattern Staat auch wenn es sicher viele staatl. Arbeitsplätze erbringt. Bedenke dabei auch den Punkt aus 10. das man eine längere Zeitspanne einrichten müsste, da der Zuzug eben nicht bei Zuzug integriert ist. Dann gleich nach den ersten zwei "Vergehen" sie wieder abzuschieben ist auch Müll.


    Zu 12.) Stelle mir da eine sehr schwierige Beweisführung vor. Aber bin dem auch nicht abgeneigt.


    Zu 13.) Eine Bitte. Verzichte doch auch den Ausdruck "Ehrenmord". Mit diesem Begriff wird in den Medien viel Schindluder betrieben. Deshalb sehe ich es komplett nicht so. Ein "Ehrenmord" ist ein Mord wie jeder andere auch. Dieser Begriff dient letzten Endes nur zu Verunglimpfung von Ausländern. Denn bei ihnen heißt es abfällig "Ehrenmord", was bei Einheimischen immer "Familientragödie" gennant wird. ;)


    Zum Schluss kann ich dir hierbei noch zustimmen:

    Zitat

    Zunächst einmal mein oberstes Prinzip: Lernen, Lernen, Lernen. - Mit der Sprache fängt alles an und hört alles auf.

    Durch eigene Erfahrung und Freunde bin ich auch der Meinung, dass man die ganzen Problemfelder, welche sich mit Migration usw. teilweise auftun und uns auch teilweise unverständlich sind nur durch eine gut geführte Bildung begegnet werden können.
    Doch leider versagt unser System da schon vor unser Haustür...aber das ist wieder ein anderes Thema ;)

  • Dem ist eigentlich nichts auszusetzen, eine Frage sei aber erlaubt. Weshalb sollte man nach dem Bestehen des Sprachtests usw. noch 10 Jahre warten bis man die Staatsbürgerschaft bekommt? Finde ich irgendwie nicht gerechtfertigt, aber vielleicht habe ich dein Mathebeispiel auch nicht ganz verstanden.
    Außerdem, was passiert mit den Menschen die schon hier leben? Sind ja net wenige. Die Integration sollte nicht nur auf Neuankömmlinge beschränkt bleiben, das hilft nicht wirklich viel. Denn leider müssen wir ne Menge aufholen, was Generationen vor uns einfach verpennt haben. :ka:

    Auch die Menschen die schon hier leben müssen diesen Sprachtest absolvieren, sofern sie noch nicht eingebürgert wurden. Der Zeitrahmen erklärt sich wie folgt: Über 3 Jahre erfolgen die Tests. Jeden Test darf man zwei mal vermasseln. Man hat also drei Versuche pro Test. Das heißt man besteht SPÄTESTENS nach 9 Jahren den Test oder man fällt durch. Wenn man den Test besteht, dann wird man nach einem weiteren Jahr (also insgesamt dann 10 Jahre) eingebürgert. Wer den Test nach 3 Jahren besteht, wird nach 7 weiteren Jahren eingebürgert. Der Test dient demnach der Aufenthaltserlaubnis und nicht der Einbürgerung, die erst nach 10 Jahren im Land erfolgen kann.


    Wieso die Polizei? Gehst du zur Polizei und lässt deine Grippe untersuchen?


    Schulschwänzer werden schon jetzt in Bayern von der Polizei abgeholt.


    Der beste Punkt. Wäre wirklich zu schön wenn das klappen würde. Nicht alle sind so selbstlos. Die Auslandsaustausche werden doch meist genutzt zur Sprachförderung, sprich man hat auch was davon. Ich glaub net, dass ein Bayer unbedingt nun Berlinerisch lernen will


    Probieren geht über studieren. Es gibt bestimmt ehrgeizige Familien, die was zur Integration beitragen wollen.


    Was passiert wenn die Eltern nicht kommen? (wird in vielen Fällen leider so sein)


    Dann müssen sie ein empfindliches Bußgeld zahlen.


    Richtig, doch was passiert mit den Zugezogenen? Erhalten die auch die dt. Staatsbürgerschaft? Bedenke unter Umständen können sie kein deutsch und haben bis dato auch noch keine Vorstellung von Deutschland.


    Die Zugezogenen erhalten selbstverständlich auch nur die Staatsbürgerschaft UND weitere Aufenthaltsgenehmigung, WENN sie den Test bestanden haben.


    Verzichte doch auch den Ausdruck "Ehrenmord".


    Nein, ich finde die Bezeichnung "Ehrenmord" absolut angemessen. Sie bezeichnet eine spezielle Art von Morden, die innerhalb einer Familie aus traditionellen, kulturellen und religiösen Gründen verübt werden und sich meistens gegen Frauen richten.


    Eigentlich schade, das du diese Aussage voran gestellt hast, denn im Nachhinein entwickelst du ja immerhin einige Vorschläge der Veränderung.


    Ich sehe keinen Grund diese Aussage zu kritisieren. Jeder Mensch hat erstmal die Aufgabe seine Probleme zu lösen. Wenn ich in ein anderes Land ziehe, dann ist es meine verdammte Pflicht mich darum zu bemühen die dortige Sprache zu lernen und Anschluss an die dortige Gesellschaft zu finden. Diese Pflicht kann ich nicht durch die Gastgebergesellschaft abgenommen bekommen.


    Doch leider versagt unser System da schon vor unser Haustür...aber das ist wieder ein anderes Thema ;)


    Falsch. Das ist eigentlich genau das Thema. Das Integrationsproblem ist eigentlich ein Bildungsproblem.


    Noch zu Deinem Argument, dass das teilweise zuviel kosten würde. Ich denke, wir MÜSSEN diese Kosten investieren, ob wir wollen oder nicht. Wenn wir es nicht tun, haben wir in ein paar Jahrzehnten noch viel viel teurere Probleme am Hals. Besser jetzt Geld investieren, als später noch merh Geld investieren.

  • Stimme John in fast allen Punkten zu, bis auf:
    6: finde ich etwas zu kritisch und ich denke, dass dies schwer einzuschätzen ist , was nun verboten wird und was nicht.
    7: Glaube kaum das diese Chance oft genutzt wird. Weder von ''Immigranten'' noch von ''Einheimischen''
    2:Ich denke in diese durch Mietzuschüsse mitbezahleten Wohnungen werden vorallem Sozial sehr schwache Familien einziehnen, da diese ''nehmen müssen was sie kriegen'' und Reiche Familien nicht in solch einem Umfeld leben möchten. Dann werden diese sowiso schon Sozial schwachen Famlien und vorallem Kinder die ''Immigranten'' kopieren , wie es jetzt ja schon der Fall ist und es würde meiner Meinung nach mehr Probleme entstehen als gelöst werden. Ich denke man müsste irgendwie versuchen die ''Immigranten'' aus den ''Ghettos'' zu bekommen. :hallo:



    Ansonsten finde ich deine Vorschläge auf jeden Fall einen Weg in die richtige Richtung und konstruktive Vorschläge :thumbsup:


    „Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet.“
    - Johannes Rau-

  • Zu 3.) Damit macht der Staat sich rein von jeglicher Religion, sehr schön,

    Finde ich persönlich völlig falsch. Denn unser völlig verkrampfter Umgang mit Religionen führt doch nur zu weiteren Problemen. Wenn man sich noch mal die Endlosdebatten über Kopftücher oder Kruzifixe an Schulen ansieht, da werden dann wieder Dinge durcheinander geworfen, die nix miteinander zu tun haben.
    Mangelnde Integration hat doch nix mit Religion zu tun. Im Koran steht ja nicht: "Du sollst Dich nicht integrieren und nicht die Sprache Deinen Gastlandes lernen".
    Spätaussiedler aus Osteuropa sind auch schlecht integriert und eben keine Muslime.


    Zitat

    Ich denke man müsste irgendwie versuchen die ''Immigranten'' aus den ''Ghettos'' zu bekommen.

    Wie soll das gehen, zwangsumsiedeln? Aus Kreuzberg raus und rein in ein niederbayerisches Bergdorf?
    Manche Familien wohnen dort seit 30 Jahren, haben auch ihr soziales Umfeld, Bekannte, Freunde, Arbeit.....

  • Interessant, läuft ja schon ein bisschen dem Bild zuwider das häufig gezeichnet wird. Allerdings waren die offiziellen Institutionen immer das geringste Problem, die Al-Azhar Universität hat sich ja z.B. auch schon vor geraumer Zeit gegen die Beschneidung ausgesprochen und sie sogar als einen Verstoß gegen islamisches Rech bezeichnet, dennoch hindert das irgendwelche Ultras nicht daran sie weiter als Gottes gebot zu prädigen.
    Auf jeden Fall gut das man gegen so etwas vorgeht, wenn auch auf seiten der Regime vielleicht aus den falschen Motiven.

  • moin moin,




    Zitat


    John


    4)Religionsunterricht findet nur noch nach Lehrplan in deutscher Sprache und unter staatlicher Leitung im öffentlichen Schulsystem statt und nicht mehr privat in Moscheen oder Kirchen von irgendwelchen Vereinen oder Gruppen.


    Artikel 4


    (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.


    (2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.


    Artikel 7


    (1) Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates.


    (2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.


    (3) Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden, Religionsunterricht zu erteilen.



    Wenn also der Religionsunterricht auf Grund mangelder Sprachkenntnisse nicht möglich ist - wird er in der Landessprache erteilt ......

  • Wenn also der Religionsunterricht auf Grund mangelder Sprachkenntnisse nicht möglich ist - wird er in der Landessprache erteilt ......


    Da wär ich aber schon wieder beim Modell Kanada, wer die Landessprache nicht beherrscht hat eben ein Problem. :rolleyes:


    [align=center] :) Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden. :)

  • moin moin,


    aber John gibt Ihnen ja neun Jahre Zeit , ergo mußt Du Ihnen laut Grundgesetz erlauben, es in der 'üblichen Kirchensprache' zu tun.


    Wer uns da ein Ei gelegt hat, ist die katholische Kirche, die ja in einigen Landesverbänden (Bischöfliche Entscheidung ), den Gottesdienst in lateinischer Sprache abhält.

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