Wer war eure Lieblingsperson der Antike und warum?

  • Wäre mir neu, dass sich eine nennenswerte ANzahl an Germanen in den Truppen des Hannibal befunden hat.
    Und was hat Bildung mit Kampfstärke zu tun?
    Auch kann man wohl sagen. Gaius, der Kleinbauer aus Latium war sicherlich nicht wesentlich gebildeter als Mago, der Händlerssohn aus Carthago Nova oder Obelix der gallische jäger aus der Po-Ebene um hier mal 3 Stereotypen zu benutzen.



    Zitat

    Und joa vielleicht hätte er nicht die ganze Welt erobert, aber garantiert Asien, Europa und einen Großteil Afrikas.

    Is klar.
    Schon damals wäre der Kampf gegen Rom mit ihrer Rekrutierungsbasis alles andere als klar gewesen.
    China besiegen? Über diese Entfernung? Keine Chance. Selbst Indien ganz unterwerfen. Er hat ja nur an den Rändern gerührt.
    Die riesigen Steppen im Norden, die Wälder Germaniens.
    nen Overstretch of EMpire vom Feinsten
    . Eventuell kann er immer weiter ziehen und jede Schlacht gewinnen, auch wenn es unwahrscheinlich ist, aber das alles unter Kontrolle zu behalten wenn eine Nachricht von Iberien nach Korea ähh, wie lange braucht? Nen Jahr? Mehr?
    Keine Chance.
    Das Alexander so ein Riesenreich eroberte liegt doch im Grunde nur daran, dass er simpel und ergreifend einen Krieg gewonnen hat gegen das Vorgängerriesenreich und es dann beerbt hat.
    Das ist sicherlich alles andere als beispiellos in der Geschichte.

  • Hannibal hatte keine Germanen, sondern Iberer und Gallier in seiner Armee.
    Eine wirklich große Person in der Antike? Eine Lieblingsperson habe ich da nicht, am Ehesten noch Arminius, da er verhindert hat, dass Germanien römische Provinz wurde. Dadurch wurden Kultur und Sprache nicht wie bei den Galliern zerstört, was ich sehr Schade finde.

  • Zitat

    Und was hat Bildung mit Kampfstärke zu tun?

    Ich denke mal, dass es auch erhebliche unterschiede in der Waffentechnik gab.

    Zitat

    Hannibal hatte keine Germanen, sondern Iberer und Gallier in seiner Armee.


    Zitat

    Wäre mir neu, dass sich eine nennenswerte ANzahl an Germanen in den Truppen des Hannibal befunden hat.


    Sorry, hab mich da vertan...

  • Naja, Augustus finde ich aus mehreren Gründen Interessant. Zum einen hat er das Geschafft was sein Onkel Caesar nicht geschafft hat nämlich die römische Republik in eine Monarchie umzuwandeln und zwar ohne dabei das Volk oder den Senat großartig unterdrücken zu müssen. Was ich aber viel wichtiger finde ist, dass er das Römische Imperium erst als solches gefestigt hat. Unter seiner Herschaft hat er überall die Macht Roms gefestigt, hier und da noch etwas erobert und den römischen Frieden eingeführt. Er hat die Grundlage für die großen Jahre Roms gelegt. Ich würde ihn auch als Roms besten Kaiser bezeichnen. :)

    Gondor! Gondor, between the Mountains and the Sea!
    West Wind blew there; the light upon the Silver Tree
    Fell like bright rain in gardens of the Kings of old.
    O proud walls! White towers! O wingéd crown and throne of gold!
    O Gondor, Gondor! Shall Men behold the Silver Tree,
    Or West Wind blow again between the Mountains and the Sea?

  • 1. Jesus, ob religös oder nicht, es ist faszinierend, dass ein Mann 2000 Jahre nach seinem Leben noch über zwei Milliarden Anhänger hat oder anders ausgerückt fast ein Drittel der Menschheit. In seinem Namen (wenn auch nicht mit seinen Idealen) wurde die gesamten 2000 Jahre hindurch Geschichte gemacht.


    2. Augustus, zufällig (oder nicht?) lebte er etwa zur gleichen Zeit wie meine Nummer Eins. Er war der erste und in meinen Augen beste Kaiser des Römischen Reiches. Weiter kann ich in der Argumentation meinem Vorredner folgen.


    3. Cäsar, auch hier wurde schon viel genannt.


    4. Marcus Antonius, als Cäsars "Bester Mann", Verbündeter und Widersacher von Augustus, gehört er für mich ebenfalls zu den bedeutendsten Personen dieser Zeit und bekommt bei mir einen würdigen vierten Platz.


    Warum bis auf Jesus nur Römer? Weil in meinen Augen kein Antikes Volk mehr den Verlauf der nachfolgenden Geschichte beeinflusste wie die Römer und natürlich weil ich einfach ein Römer-Freak bin.


    Edit Ich mag auch andere große Römer wie Gaius Marius oder Marcus Aurellius.

  • Klasse Thread! Kann mich nicht erinnern, dass ich mal in einem Spieleforum derart viel Raum zum Entdecken hatte. Ob zu den älteren Spielen, Politik- oder Geschichtsthemen.


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    Ich hoffe, dass hier auch Figuren der antiken Mythen erlaubt sind. Falls nicht, seht es mir nach. Nach der Althistorikerin Mary Beard und Umberto Eco sind die Übergänge oft fließender als man es sich denkt.


    Penthesilea - Tochter von Ares und Otrere. Zum einen habe ich mich immer für die Amazonen interessiert und auch Bücher darüber gelesen. Zum anderen hat mich ihr Auftreten in der Ilias tief bewegt. Wie sie als Heerführerin ihres Volkes auf Seiten der Trojaner erst deren Niederlage abwendet, dann die Achaier in große Bedrängnis bringt, die erst durch Achilles abgewendet werden kann. Achilles erschlägt sie in einem Kampf unter Gleichen, betrauert aber ihren Tod wie er genau das erkennt, das Ebenbild in Kraft und Schönheit. Wie die eigenen Leute die Königin nun verspotten, verteidigt er ihren Leichnam mit der Waffe und erschlägt dabei Thersites im Kampf. Es ist eine der zentralen Miniaturen des Epos, in dem sich die Tragik und Schönheit des Ganzen reflektiert. Dabei rührt und beeindruckt mich das Einstehen des Helden für die Ehre und den Ruhm des ehrwürdigen Feindes. Letzteres in der Antike kein Einzelfall.


    Ins Zivile übersetzt ist es eine frühe Antizipation von Voltaires Memento zur Freiheit der Meinung in der Arena des bürgerlichen Diskurses: "Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen." Sollte man sich gerade in Zeiten von Social Media-Hassdebatten daran erinnern. Auch jene, die gern vorauseilend lamentieren, was man alles nicht mehr sagen dürfe, wenn sie Kontra bekommen. Beides gehört zusammen: Das Einstehen für den freien Diskurs und das Recht auf Widerspruch. Nur dass es uns Heutigen dabei oft an Stil und Ehrgefühl mangelt. Aber auch nicht immer, wenn z.B. Linke einen Konservativen unterstützen, um einen AFD-Kandidaten zu verhindern. Diese Art der Noblesse würde ich mir häufiger wünschen.

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