Die Linke

  • Wagenknecht ist halt das was ihre Gegner Populistin nennen und daran ist sie auch nicht ganz unschuldig. Gysi war da mehr sachlich. Hat in seinen Reden alle Fakten aufgezählt und sich ein wenig aufgeregt. Pech war nur, dass es in der Regierung keinen und beim Wahlvolk zuwenig interessiert hat.

  • Wagenknecht und Gysi haben eine große Gemeinsamkeit. Beide haben Ahnung wovon sie reden und beide sind in der DDR groß geworden. Daher ist es für sie eine Berufung Missstände, insbesondere soziale Ungerechtigkeit angeht, anzuprangern. Ich habe noch nie die Linke gewählt und es gibt viele Dinge, die ich auch nicht teile, was diese Partei politisch propagiert. Aber Gysi und Wagenknecht verbiegen sich nicht. Macht die beiden sympathisch.
    Im Gegensatz zu vielen Doppelmoralisten in der CSU, allen voran der Seehofer.

  • Welche Position von Wagenknecht und Bartsch ist rechts-populistisch

    z.b.
    http://www.taz.de/!5368997/



    "„Wer Gastrecht missbraucht, hat Gastrecht verwirkt“ zu den Vorfällen in der Kölner Silvesternacht, ging weiter mit ihren Forderungen nach einer Obergrenze und gipfelt nun darin, der AfD direkt beizupflichten und Merkel wegen „unkontrollierter Grenzöffnung“ eine Mitschuld an den Toten vom Breitscheidplatz zu geben. Hinter Wagenknechts Äußerungen steckt System."



    da haben sich mittlerweile auch noch nen Haufen mehr Beispiele angehäuft.




    Meine Timeline bei FB ist jedenfalls voll von Beiträgen/Artikeln in der Wagenknecht von links angegriffen und ihr Rassismus vorgeworfen wird weil sie mal wieder jenes oder dieses verzapft hat.

  • Ja natürlich gibt er auserwählte Kommentare wieder.
    Wie kann das denn anders sein?
    Und natürlich kritisiert er Wagenknecht aus linker Perspektive.


    Sie und ihr Mann geben aber eben immer wieder solche für Linke rechtspopulistische/nationalen Positionen von sich, vermutlich um die Leute in Sachsen und co, wieder einzufangen.
    Unter anderen hier Lafontaine in OWort: http://www.huffingtonpost.de/2…ht-kritik_n_11276266.html
    Die schwächsten gegen die allerschwächsten ausspielen. Kannste machen, biste halt nicht mehr links.



    Um Gregor Gysi zu Wagenknecht zu zitieren:


    "Wir können Frau Merkel nicht von rechts kritisieren. Wenn, dann müssen wir sie von links kritisieren", sagte Gysi dem SWR. Wagenknechts Vorgänger an der Fraktionsspitze warnte zudem, die Partei würde mit solchen Aussagen an Profil verlieren.


    Gysi weiter


    "Vielleicht sollte sie sich jetzt eine Weile zur Flüchtlingsfrage einfach mal nicht äußern."


    Hat sie dann sogar auch gemacht.
    Bis nach der Wahl.
    Jetzt schießt sie wieder.
    Gerade auch im aktuellen Spiegel.
    http://www.spiegel.de/spiegel/…ik-aendert-a-1173934.html


    Ja und natürlich ist sie kein Gauland oder Höcke.
    Natürlich nicht,
    Aber das ist nicht das Maß für eine "linke" Politikerin in der Linken. Oder doch?


    Innerhalb der Linken steht sie da wo Palmer bei den Grünen steht, nur deutlich prominenter.

  • Der Kommentar hilft mir deshalb nicht weiter, weil er in seiner Art die persönliche Meinung des Journalisten wiedergibt und dabei gekürzte Zitate aus dem Kontext herausgerissen aufführt. Um seine Meinung also für mich bewerten zu können, bräuchte ich also die Originalaussagen von Wagenknecht im Gesamten. So ist es eben auch nur populistisch, ihr wiederum AfD-Nähe vorzuwerfen, weil es so schön trivial ist.


    Der Artikel von der Huffington Post gibt auch nicht Lafontaine wieder, sondern präsentiert Aussagen von Wagenknecht, die ich per se eher dem Diktat der Rechtsstaatlichkeit zuordne als denn rechten Bauernfängerparolen.


    Der Artikel von SPON gehört leider zum Abo-Modell, sodass ich nur die Einleitung lesen kann. Ob ich als Print-Abonnent auch Zugang zu dieser Distributionsart besitze? Ich habe das nie geprüft.


    Lass uns eher nach Originalreden von ihr recherchieren.

  • Der Link zu Lafontaine Rede fehlt Punkt Google einmal bitte Neues Deutschland und Lafontaine dann hast du den Artikel. Der Spiegel Artikel sollte auch im Spiegel print sein wie auch ein langes Interview mit Wagenknecht.



    Wenn der Medienprofi Wagenknecht ansonsten eine Obergrenze fordert und dazu noch zehn Minuten lang rum lamentiert und relativiert und auf Nachfrage dann nicht zurück rudert, dann hat sie nichtsdestotrotz eine Obergrenze gefordert. Das ist das was hängen bleibt und das weiß Frau Wagenknecht natürlich. Ergo ist die feine rechtspopulistische Aussage mit der Wii Stimmen fangen will in dem Milieu. Auch ist das kein Einzelfall und wurde dementsprechend in der linken Partei aufgenommen wie meine Link zu den Äußerungen von Gysi zeigt. In conxckusio ist es im Kontext eindeutig dass Frau Wagenknecht, die nach ihrer eigenen Aussage eine neue Flüchtlingspolitik ihrerPartei fordert, dementsprechend eben rechtspopulistische Aussagen trifft. Nicht rechtspopulistisch wie die AFD rechtspopulistisch wie die CSU light, aber immerhin Punkt

  • Die Forderung nach einer Obergrenze ist schon „rechtspopulistisch“?


    Nüchtern betrachtet ist es doch wohl so, dass keine Partei möchte, dass sich 2015 nochmal wiederholt. Und nüchtern betrachtet möchte auch niemand eine unbegrenzte Anzahl an Flüchtlingen in Deutschland aufnehmen. Wie man das Kind nun nennt, ob „Obergrenze“, „verstärkte Grenzkontrollen“, „konsequentere Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern“, „Probleme vor Ort lösen“, es läuft doch alles auf das Gleiche hinaus. Der Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland soll begrenzt werden. Die Streitfrage der Parteipolitik ist doch im Grunde nur, wie man das Kind dann nennen soll bzw. wie man das Ziel im Detail erreicht.
    Die deutsche Politik agiert da doch verlogen. Einerseits erhebt man sich moralisch über Leute wie Orban und Erdogan, andererseits ist man verdammt erleichtert, dass über DIESE Flüchtlingsrouten nun erstmal kaum noch jemand mehr kommt. Ähnliches Spiel in Libyen wo auch niemand so genau wissen will, warum da jetzt plötzlich kaum noch jemand übers Meer kommt.


    Ich bin da übrigens durchaus selbst gespalten. Einerseits finde ich es nach wie vor moralisch richtig, was die Deutsche Regierung 2015 mit der Aufnahmebereitschaft tat und freue mich über all die positiven Beispiele von Flüchtlingen, die sich gut integriert haben und eine Bereicherung für das Land sind.


    Andererseits habe ich die politische Abwehrreaktion in Deutschland aber auch unterschätzt. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass eine Partei wie die AfD ins Parlament einzieht oder dass die Briten (auch letztlich wegen der Grenzfrage) die EU verlassen. In der Summe hat das Jahr 2015 einen gewaltigen politischen Flurschaden angerichtet und ich akzeptiere die Erkenntnis, dass es letztlich keine unbegrenzte Aufnahmebereitschaft gibt. Die Bevölkerung möchte in der Tendenz „unter sich“ bleiben. Viele möchten nicht wahllos fremde Kulturen aufnehmen und integrieren. Das ist übrigens nichts Neues, sondern schon seit eh und je so. Ein Stamm verteidigt sein Jagdrevier. Eine Nation ihr Territorium. Grenzen und homogene Gemeinschaften gibt es seit Anbeginn der Zivilisation und vermutlich sogar schon davor. Sie scheinen ein menschliches Bedürfnis nach Sicherheit widerzuspiegeln. Ich halte es für gefährlich diesen Aspekt politisch zu ignorieren.

  • Ergänzend muss man aber auch sagen, es ist eine Illusion zu glauben man könnte grenzenlos Menschen aufnehmen. Welche Perspektive haben diese Menschen in unserem Land, mal ganz offen und ehrlich hinterfrag!? In irgendwelchen Bunkern zu verrotten.


    Zu behaupten der Arbeitsmarkt braucht dringend solche Menschen, die erst ein mal 1-2 Jahre mindestens brauchen um integriert zu werden, zeitgleich aber weit mehr als 2Mio Arbeitslose nur darauf warten auch beschäftigt zu werden, empfinde ich als ungerecht gegenüber unseren Arbeitslosen.



    Was mich aber am meisten stört, wir haben es bis heute nicht geschafft den Großteil der Türken zu integrieren und das obwohl wir über 40 Jahre Zeit hatten. Wie wollen wir knapp 1 Mio Menschen in so kurzer Zeit integrieren, wenn ich jetzt schon merke wo diese ganzen Menschen leben, Ghetto ähnliche Zustände vorprogrammiert.

  • Die Forderung nach einer Obergrenze ist schon „rechtspopulistisch“?

    Was soll das denn sonst sein?

    Ein Stamm verteidigt sein Jagdrevier. Eine Nation ihr Territorium. Grenzen und homogene Gemeinschaften gibt es seit Anbeginn der Zivilisation und vermutlich sogar schon davor. Sie scheinen ein menschliches Bedürfnis nach Sicherheit widerzuspiegeln. Ich halte es für gefährlich diesen Aspekt politisch zu ignorieren.


    Du übersiehst hier etwas.
    Kleinfamilie, Sippe, Stamm, Stadt, Fürstentum, Bundesland, Nationalstaat, Europa...


    All diese Schritte stellen Überwindungen dieses Denkens und Ausdehnen der Gemeinschaft für die man bereit ist einzustehen, auf eine größere Ebene dar.
    Und all dies erscheint uns heute als ganz natürlich. Mein Nachbar ist in Griechenland geboren.
    Meine Oma kommt aus Polen. Mein Opa aus Sachen, ein Uropa aus Frankreich und ein anderer aus England und meine Frau aus dem erzkatholischen Westfalen. Ich habe Bochum derweil nie wirklich verlassen. Überhaupt kein Problem, oder?
    Nun braucht man nur einen Schritt mehr zu machen um diese solidarische Gemeinschaft noch weiter auszudehnen. Weg vom Nationalstaatsdenken und dann gar das "Abendlanddenken" überwinden.


    DIe Bevölkerung möchte unter sich bleiben?
    Naja. Andere Sippen, Stämme, Bayern, Franzosen...etc. akzeptiert sie ja schon.
    Und auch John ist in der Brandenburgischen Fremde wohl ein akzeptiertes Mitglied der Gemeinde.



    Und natürlich gibt es gegen Veränderung immer Widerstände.
    Unzweifelhaft.
    Menschen mögen erst einmal selten Veränderungen wenn sie sich irgendwie eingerichtet haben und nicht darben.


    An diesem Denken festzuhalten ist aber alles andere als progressiv links.
    Es ist in´Teilen Reaktionär. Es ist immer konservativ. Es ist politisch rechts. Es ist nationalistisch.


    Solche Äußerungen von Obergrenze und co. die in ihrer Versimplifizierung, und das ist sich Wagenknecht natürlich bewusst, quatsch sind, sind dann schlussendlich Populismus von Rechts.

  • Das sehe ich anders. Ich denke Deutschland braucht Arbeitskräfte. Zum Beispiel in der Krankenpflege. Da müssen junge Leute ran. Das kriegen wir schon jetzt kaum noch mit deutschem Personal. Aber ja, die Integration in den Großstädten ist ein großes Problem.

    Ich kann jetzt nur von zwei Krankenhäuser in meiner Umgebung sprechen die Sana als Träger besitzen, die bräuchten zwar laut Pflegedienstleitung Personal, doch die Geschäftsführung blockiert. Stattdessen müssen die Krankenpflegerinnen immer mehr unnötigen Papierkram erledigen, es bleibt noch weniger Zeit für den Patienten und das sind keine Akutkliniken. Zu dem möchte ich nicht wissen unter welche Belastung das Personal auf dem Land steht. Es fehlt definitiv an Personal aber ne Menge Geld dieses Personal einzustellen wohl auch.


    Auch wird in meiner Branche immer wieder ein Hilferuf nach dem anderen initiiert der da behauptet es würde an Spezialisten fehlen, also dem sogenannten Fachkräftemangel. Die wollen Leute die eine Eierlegendewollmilchsau sind und das für 35k im Jahr. Einer meiner Dozenten brachte da den passenden Spruch, "Sie wollen einen Experten der Anfang 20 ist und Ihren Job für 30K macht, dann sollten Sie mal auf dem Straßenstrich schauen".


    Und in Europa liegen mehr als genügend Arbeitskräfte auf den Straßen, die Jugendarbeitslosigkeit im Süden Europas ist erschreckend, warum nicht da mal Fischen gehen?

  • Das sehe ich anders. Ich denke Deutschland braucht Arbeitskräfte. Zum Beispiel in der Krankenpflege. Da müssen junge Leute ran. Das kriegen wir schon jetzt kaum noch mit deutschem Personal.

    Und woran liegt das ? Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung sind unterirdisch aber anstatt daran etwas zu ändern schaut mann lieber ob mann nicht irgend einen dummen Neger (ja der Begriff ist hier ganz bewusst gewählt !) findet der die "Drecksarbeit" schon machen wird. Das finde ich zum :kotz:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Was soll das denn sonst sein?

    Gesunder Menschenverstand?

    All diese Schritte stellen Überwindungen dieses Denkens und Ausdehnen der Gemeinschaft für die man bereit ist einzustehen, auf eine größere Ebene dar.
    Und all dies erscheint uns heute als ganz natürlich.

    Wirklich? Ganz natürlich? Die EU-Wahlen sind den meisten Menschen weniger wichtig als die Nationalwahlen. Und dann wären da noch: "Katalonien, Flandern, Schottland, Norditalien, Normandie, Baskenland, der gesamte Balkan..."

    Überhaupt kein Problem, oder?

    Für dich vielleicht nicht. Für andere schon. Wie sonst erklärst du dir denn den zunehmenden Erfolg rechter Bewegungen, den Austritt GBs aus der EU, das kategorische Nein Osteuropas zu "offenen Grenzen", die fehlende Aufnahmebereitschaft anderer Europäischer Länder, den Deal mit Erdogan, den Deal mit einem General in Libyen usw. usf., das riesige Theater um die Vorfälle am Kölner HBF... usw. usf.

    Nun braucht man nur einen Schritt mehr zu machen um diese solidarische Gemeinschaft noch weiter auszudehnen. Weg vom Nationalstaatsdenken und dann gar das "Abendlanddenken" überwinden.

    Tut mir leid, ich kann das nirgendwo mehr erkennen. Die Bewegung geht eher in die Gegenrichtung. Nicht einmal innerhalb der EU sind die Grenzen noch gänzlich "offen".

    Und auch John ist in der Brandenburgischen Fremde wohl ein akzeptiertes Mitglied der Gemeinde.

    Weil ich hier eine gesuchte Arbeitskraft war. Brandenburg suchte und sucht händeringend Lehrer gerade für die ländlichen Regionen. Wenn ich als bedürftiger "Flüchtling" hier hin gekommen wäre, hätte das ganz anders ausgesehen.

    An diesem Denken festzuhalten ist aber alles andere als progressiv links.
    Es ist in´Teilen Reaktionär. Es ist immer konservativ. Es ist politisch rechts. Es ist nationalistisch.

    Ich versuche es mal über einen Umweg. Magst du eigentlich die Hobbits Twiggels? Die Hobbits aus Herr der Ringe? Die werden ja allgemein als "liebenswürdiges, gemütliches" Völkchen beschrieben. Warum glaubst du, hat Tolkien ihnen diesen tiefen Argwohn gegen alles Fremde zugeschrieben? Was bezweckte Tolkien damit? Was wollte er damit zum Ausdruck bringen? Wofür stehen die Hobbits denn sinnbildlich? - Nur so ein Gedanke...


    Mag sein, dass dieses Denken Reaktionär, konservativ, rechts und nationalistisch ist. Ich glaube bloß, dass das vielen Menschen ganz egal ist. Die fühlen sich einfach unwohl, wenn zu viel "Fremdes" in ihr Umfeld einbricht. Und auch linke Politik wäre weise beraten, das mit zu berücksichtigen und die Menschen nicht mit irgendwelchen Weltverbrüderungsphantasien zu überfordern. Die "Internationale" hat schon im realexistierenden Sozialismus nur mehr schlecht als recht funktioniert.


    Meine Zweifel bleiben. Und ich denke Frau Wagenknecht hat ganz ähnliche Zweifel. Sie handelt in dieser Frage pragmatisch und realitätsbezogen.

  • Moin Twiggles,


    ich sehe da keine rechten Tendenzen bei Sahra.

    "„Wer Gastrecht missbraucht, hat Gastrecht verwirkt“

    Wenn ich jemanden zu mir nach Hause einlade und dieser jemand mir im Wohnzimmer auf den Teppich kackt, dann werde ich ihn aus meiner Wohnung schmeißen und nicht wieder einladen. Das ist in der heutigen Zeit des allgegenwärtigen Internets nicht mehr mit kulturellen Unterschieden oder Unwissenheit zu entschuldigen. Das sieht Cem genau so.


    Zitat von Twiggles

    ...ging weiter mit ihren Forderungen nach einer Obergrenze...

    Siehe hierzu den Kommentar von John. Neben der von John angesprochenen Obergrenze der Akzeptanz in der Bevölkerung gibt es aber eben auch wirtschaftliche Grenzen, Grenzen dessen was der Sozialstaat (er)tragen kann ohne zu kollabieren und Grenzen der Integrationsfähigkeit eines Staates. Die Obergrenze gilt (noch) nicht für das Asyl. So die Aussage aller Parteien, außer vielleicht der CSU und der AfD. Aber auch das wird sich ggf. noch ändern, wenn die anderen Länder weiterhin nicht mitspielen. Es ist die Aufgabe der Parteien eine Möglichkeit zu schaffen, diese Probleme und Grenzen in Einklang mit den internationalen und nationalen rechtlichen Vorgaben zu bringen.


    Zitat von Twiggles

    ...Merkel wegen „unkontrollierter Grenzöffnung“ eine Mitschuld an den Toten vom Breitscheidplatz zu geben...

    Dies ist durchaus eine populistische Aussage. Dennoch ist sie im Kern nicht ganz falsch.
    Wäre es im Zuge der massenhaften Einwanderung nicht zu einer Überforderung des Staates und seiner Organe gekommen, so wäre es nicht möglich gewesen, dass Amri sich mehrerer Identitäten bedienen, Sozialleistungen erschleichen und trotz mehrfacher Beurteilung und Bestätigung seines Gefährderstatus quer und ungehindert durch die halbe Republik bewegen konnte ohne festgesetzt und abgeschoben zu werden, bevor er das Attentat beging.
    Dass es eine Situation wie diese gab und gibt, ua. die mangelhafte Zusammenarbeit einzelner Behörden und deren Ländern sowie eine schlechte Abschiebequote und mangelhafter Schutz der Bevölkerung, hat nicht nur Merkels Regierung, sondern auch alle vor ihr zu verantworten.


    Ich bin heilfroh, dass die Grünen und auch die FDP die Verantwortung angenommen haben an den Koalitionsgesprächen teilzunehmen, so dass vielleicht am Ende nicht nur noch AfD und CSU-Parolen übrigbleiben und wir nicht tatsächlich "rechte" Gesetze bekommen. Die kleinen Parteien sind sich ihrer Rolle als moralische Instanz auch durchaus bewusst und werden auch deshalb versuchen ein Teil der Regierung zu bilden, um das Feld nicht den rechten Flügeln der C-Parteien zu überlassen.


    Sahra ist weit weg vom rechten Gedankengut, sondern hat erkannt, dass man die bestehende Bevölkerung und ihre unteren Schichten, auch die mit Migrationshintergrund, an die Rechten verliert, wenn man sie überfordert und nicht ernst nimmt und sich nicht zunächst für deren allgemeine Lebenssicherheit einsetzt.
    Wenn man Wagenknecht und Co als rechts bezeichnet verwässert man den Begriff und verliert die wirklichen Rechten aus den Augen.


    Farvel - Like

  • John du redest von den kleinen Problemen und von den reaktionären Gegenbewegungen die es im Kleinen oder auch größeren sicherlich gibt Punkt Ich rede von den großen Entwicklungen in der Geschichte in denen auch ein kleines brandenburgisches Dorf wesentlich liberaler und weltoffener ist, als ein kleines brandenburgisches Dorf in den 50er Jahren oder ein englisches Dorf, auch bekannt als Hobbitdorf, in den 30er Jahren, ungeachtet von Konservatismus und reaktionären Gedankengut welches es nach wie vor natürlich gibt.


    Likedeeler du hast mit dem Beginn deines Posts sehr schön vorgeführt, warum diese Aussage populistisch ist. Natürlich du hast vollkommen recht. Eine Aussage wie: er hat mir auf den Teppich gekackt also muss er raus, da widerspricht man erst einmal nicht. gerade das verdeutlicht aber, warum dies populistisch ist, denn in der Tat kann man dem in seiner Anschauluchkeit und Derbheit und nach natürlichem Gerechtigkeitsempfinden nur zustimmen und natürlich versimplifiziert diese Aussage aufs Äußerste einen höchst komplexen Sachverhalt von Asylrecht, nationalen Verpflichtungen, Gefährdung an Leib und Leben der Angesprochenen und internationalen Verträgen....etc. und verkennt das anerkannte Asylbewerber keine Gäste sind herkömmlichen Sinne.


    Zweitens: Natürlich ist es damit ein Angriff von rechts auf das Asylrecht. Denn in seiner ganzen Logik gibt diese Aussage offensichtlich keine linke Position wieder, sondern eine im nationalen Denken verhaftete, in der Asylbewerber und Geflüchtete immer nur aus Großzügigkeit geduldete Gäste sind und niemals gleichberechtigte Mitbürger. Also eine rechte Position. Deswegen sind diese Aussagen, das Gedankengut und Weltbild was damit von Wagenknecht transportiert wird offensichtlich rechtspopulistisch.




    Und ja Likedeeler natürlich, das habe ich bereits mehrfach betont, spielt Wagenknecht nicht in einer Liga wie die AFD. Diese würde ich aber auch nicht einfach nur als rechts bezeichnen. Die CDU ist ja schließlich auch rechts in der traditionellen politischen Verortung.







    P.S.

    Zitat von John

    "Die fühlen sich einfach unwohl, wenn zu viel "Fremdes" in ihr Umfeld einbricht."

    Der Grad was als fremd wahrgenommen wird in welcher Stärke und auch wirklich fremd ist, nimmt im Rahmen der Globalisierung, supranationaler Organisationen, des vereinfachten Reisens, der der kulturellen Angleichung, des Webs 2.0 und der Begegnung mit dem Anderen allerdings immer mehr ab.




    Zitat

    Und auch linke Politik wäre weise beraten, das mit zu berücksichtigen und die Menschen nicht mit irgendwelchen Weltverbrüderungsphantasien zu überfordern . Meine Zweifel bleiben. Und ich denke Frau Wagenknecht hat ganz ähnliche Zweifel. Sie handelt in dieser Frage pragmatisch und realitätsbezogen.


    Zitat von Likedeeler

    Sahra ist weit weg vom rechten Gedankengut, sondern hat erkannt, dass man die bestehende Bevölkerung und ihre unteren Schichten, auch die mit Migrationshintergrund, an die Rechten verliert, wenn man sie überfordert und nicht ernst nimmt und sich nicht zunächst für deren allgemeine Lebenssicherheit einsetzt.


    Der Meinung kann man freilich sein.
    Dann gibt man aber ein gutes Maß an linker und vor allen progressiver Politik auf bis zur Übernahme rechter/konservativer/Reaktionärer Positionen. Ganz einfach.
    Und in der Plakativität und dem offensichtlichen Stimmenfischereianspruchs und Hoffnung mit der Frau Wagenknecht das betreibt ist das dann natürlich auch populistisch.

  • Moin,


    die Täter von Köln waren überwiegend, wenn nicht gar alle keine Asylanten oder Asylbewerber, sondern hatten einen anderen Status und teils gar nicht mal versucht einen Asylantrag zu stellen. Genau um diese Gäste geht es bei der Obergrenze und den verstärkten Rückführungsbemühungen. Die Asylanten sind davon explizit ausgenommen. Auch wenn dies nicht immer von allen Politikern klar dargestellt wird und in der Verkürzung der Aussagen als populistisch angehen werden kann.
    Asylanten kann man nicht einfach des Landes verweisen, dazu müssten sie eine ernste Gefahr für das Gastland darstellen, dann dürfte man als Staat auch das. Sexuelle Belästigung gehört nicht dazu. Doch müssen auch die Asyl-"Gäste" sich an die Gepflogenheiten des Landes halten und bestraft werden.


    Recht hast Du mit der Aussage, dass wo Links drauf steht man nicht auch rechten Inhalt vermuten kann und diesen bei Bedarf aufzeigen muss. Wir ich haben ja gerade gelernt, dass es so etwas wie Nationalbolschewismus gibt, der anfällig für rechte Werte ist.
    Wie schleichende Ver-rechts-lichung geht :unsure: , kann man schön bei unseren südlichen Nachbarn beobachten, wo rechter Sprech und Handeln den Weg weit in die Mitte und Linke der Gesellschaft gefunden haben.

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