Die Linke

  • Sarah Wagenknecht wird sich auch aus der Fraktionsführung der Linken im Bundestag (aus gesundheitlichen Gründen) zurückziehen.


    Sieht dann wohl so aus als wäre die Ära Wagenknecht damit vorbei.


    Wenn die internen Kämpfe damit weniger werden, wäre es für die Linke als Ganzes wohl positiv. Andererseits braucht eine Partei auch charismatische Köpfe um erfolgreich zu sein. Für mich ist ja nach wie vor Gregor Gysi der beste Mann. Aber auch international mit Jeremy Corbyn oder Bernie Sanders sieht es ja nicht besser aus, gibt es keine jungen Linken?



    Wenn das so schnell geht, sollte ich mir das vielleicht auch mal überlegen :grübel:

    :Engel:


    -


    Wobei, wenn selbst die SPD (Berlin) jetzt schon für Enteignungen ist, kann es ja nicht mehr lange dauern mit dem Kommunismus :ironie:

  • Junge Linke haben das Problem, dass man sie nicht für voll nimmt, weil sie ihre Utopien nicht als altersweise bemänteln können

    Da ist was dran; Helmut Schmidt´s Gebrabbel wurde von den Fanboys auch als der Wahrheit letzter Schluß verstanden, auch wenn da ne Menge Mist drunter war. Hatte ja schon Guru Status in den letzten Jahren....


    In den USA gab es aber nie wirklich eine "Linke"; hier in Europa haben die meisten Sozialdemokraten ihre Ansichten spätestens mit der Finanzkrise vor 10 Jahren begraben. Der Kampf um die legendäre Mitte, die nur den Rechten und Konservativen nutzt, hat dazu geführt, daß man neue linke Bewegungen nicht mehr für voll nimmt, das stimmt.

  • Naja, Helmut Schmidt hatte schon etwas mehr praktische Politik-Erfahrung als Sarah Wagenknecht.


    In den USA entwickelt sich gerade eine recht weibliche, radikale Linke bei den Demokraten. Ob das so gut ist, bezweifle ich aber. Ist halt die natürliche Gegenbewegung zur TeaParty und Trump. Dürfte die Spaltung des Landes und der Demokraten aber vertiefen.

  • Helmut Schmidt hatte schon etwas mehr praktische Politik-Erfahrung als Sarah Wagenknecht.


    Oder eine bemäntelnde Alterweisheit; wir werden es nie erfahren.
    Wieso "Spaltung"? Aus den Demokraten heraus könnte sich eine "linke" Partei entwickeln; muß ja nicht gleich zum Bürgerkrieg führen.
    Aus der Union entwickelte sich die AfD ( also der Lucke Club, der ja noch irgendwie harmlos war ); hätten wir keine DDR Annexion gehabt und keine PDS, hätte sich eine linke Partei aller Voraussicht nach auch von ganz alleine gebildet.
    Vielfalt belebt das Geschäft und sollte es eine linke Bewegung in den USA bis zur echten Partei schaffen, muß sie auch ein paar Millionen Unterstützer haben in der Bevölkerung. Das kann dem verkrusteten System dort nur guttun.

  • Wieso das denn?
    Eine Entwicklung einer linken Partei könnte als Nachahmereffekt zur Entwicklung einer noch konservativeren, also richtig rechten Republikaner-Kopie führen ( quasi nur noch Cowboys aus Flyover Redneck Land ), und schon hat man 4 Parteien.
    Es gibt eine Menge anständiger Politiker unter den Republikanern, aber auch ne Menge geistig Verwirrter, denen selbst Trump zu links ist.

  • Denke nicht, daß im "land of the free" mehrere Parteien nicht erlaubt sein sollten.
    Aber bedingt durch das etwas eigenartige Wahlsystem, the winner takes it all, die verkrusteten Strukturen, connections zum Geldadel und zur Wallstreet etc. eben so gewachsen.
    Dachte man in UK ja auch einmal, bis dann plötzlich Liberale mit in der Regierung saßen, in einer Koalition mit den Tories.

  • Würde nur dazu führen, dass die Republikaner auf Jahrzehnte die Mehrheit sicher hätten. Ob das so klug ist?

    Also das ist ja mal mit Abstand die krudeste Theorie bzw. das krudeste Argument warum es auf gar keinen Fall eine "linke" Partei geben darf.
    Die USA haben doch schon immer rechte Regierungen, selbst die Demokraten sind aus unserer Sicht doch in weiten Teilen deutlich rechter als bei uns die CSU.
    Also was haben die Amerikaner denn zu verlieren ?
    Bei uns ist es doch ähnlich, seit Ewigkeiten haben wir im Bund hauptsächlich die Union und selten mal die SPD an der Macht aber "linke" Parteien wie die Grünen oder Die Linke sind ganz fürchterlich weil ja warum eigentlich ? Die hatten doch bisher kaum oder gar nicht die Möglichkeit im Bund zu regieren aber hey da lassen wir lieber die altbekannten Vollhonks alles weiter aussitzen und die Karre tiefer in den Dreck reiten als das wir mal was neues versuchen. Keine Experimente und alternativlos sag ich da nur, es ist einfach zum :kotz:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

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  • Na dann kotz dich mal aus. Wir hatten übrigens 40 Jahre eine Republik, die das Experiment des realexistierenden Sozialismus versuchte. Ging in die Hose.


    Die USA werden gar nichts verlieren. Sie bekommen nur ganz sicher keine "linke" Regierung. Ich behaupte mal, dass die Mehrheit der Wähler fast überall eher "konservativ" ticken und daher linke Regierungen höchstens mal übergangsweise an die Macht kommen und auch nur dann, wenn sie sich gemäßigt links geben.


    Beispiele: Brandt, Schmidt, Schröder, Blair, Mitterand usw. usf.


    Waren jetzt alle nicht besonders "links" in ihrer Regierungszeit. Im Gegenteil. Haben sich alle betont gemäßigt und staatstragend gegeben. Während betont "Linke" wie Lafontaine es nie wirklich an die Macht geschafft haben. Wird Corbyn auch nicht gelingen. Und Sanders definitiv auch nicht. Jede Wette.

  • Na dann kotz dich mal aus. Wir hatten übrigens 40 Jahre eine Republik, die das Experiment des realexistierenden Sozialismus versuchte. Ging in die Hose.

    Weist du John das ist genau das Problem was wir aber insbesondere auch die USA haben, dieses verharren vieler Menschen in der gut/böse bzw. schwarz/weis Sicht aus den Zeiten des kalten Krieges.
    Es kann entweder nur den unregulierten Raubtierkapitalismus geben oder den totalen Kommunismus/Sozialismus wie im ehemaligen Ostblock. Dazwischen kann, darf und wird es mit Leuten (wie dir) die in dieser Denke gefangen sind niemals etwas anderes geben.
    Wir hatten mal etwas das nannte sich "soziale Marktwirtschaft" und auch in den USA war es bis weit in die 1970er Jahre ganz normal das die Wirtschaft zum Wohle der Allgemeinheit durch die Politik stark reguliert und kontrolliert wurde. Erst durch Thatcher und Reagan in den 1980er Jahren begann der Siegeszug der Neoliberalen die den Staat perse zum Schreckgespenst und Feind der Wirtschaft verklärten und die folgenreiche Fixierung darauf das alleine die völlig deregulierten freien Märkte alles regeln könnten und würden (was sich ja inzwischen als falsch herausgestellt hat). Bei uns hatt dann Schröder mit seiner unsäglichen Agenda2010 alles ruiniert was über Jahrzehnte (für ALLE Beteiligten) gut funktioniert hat und im übrigen die überwiegende Mehrheit der Westdeutschen in den 1950er und 1960er Jahren überhaupt erst die Demokratie hat akzeptieren lassen.


    Es ist so Absurd, wenn mann sich anschaut was es zB. unter Helmut Kohl für Gesetze und Regelungen gab da würde heute die vereinte Front von Union, FDP und BLÖD lauthals "Kommunismus" schreien wenn die SPD oder die Linke mit solchen Vorschlägen um die Ecke käme bzw. tun sie ja auch bei der Linken regelmäßig zB. bei der Forderung nach der Besteuerung von Vermögen usw.
    Und auch in den USA würden heute viele verehrte Präsidenten wie zB. Franklin Roosevelt durch Politik und Medien als Kommunisten diffamiert und vom Hof gejagt werden. Aber es ist hoffnungslos weil die Mehrheit offenbar gar kein Interesse daran hat das sich irgendwas zum besseren ändert bzw. zu träge ist sich überhaupt mal mit der Thematik zu beschäftigen. Also lässt mann sich lieber bequem von entsprechenden Lobbyisten, Medien und Parteien einlullen so das am Ende eben nur diese schwarzweiß Denke übrig bleibt, alles andere ist ja auch zu anstrengend.


    Daher schließe ich mal mit einem Zitat von Roosevelt auch wenn ich weiß das es auf taube Ohren stößt:


    "Unternehmen, deren Existenz lediglich davon abhängt, ihren Beschäftigten weniger als einen zum Leben ausreichenden Lohn zu zahlen, sollen in diesem Land kein Recht mehr haben, weiter ihre Geschäfte zu betreiben. Mit "Unternehmen" meine ich alle, Handel und Industrie. Mit "Beschäftigten" meine ich alle, die im weißen Kragen wie die Menschen in Overalls. Und mit einem zum Leben ausreichenden Lohn meine ich mehr als das bloße Existenzminimum ich meine Löhne, die ein anständiges Leben ermöglichen."
    Franklin Delano Roosevelt


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  • Meine vollste Zustimmung für Flo's Beitrag :thumbup:


    Es kann entweder nur den unregulierten Raubtierkapitalismus geben oder den totalen Kommunismus/Sozialismus wie im ehemaligen Ostblock. Dazwischen kann, darf und wird es mit Leuten (wie dir) die in dieser Denke gefangen sind niemals etwas anderes geben.


    Das ist ja der Kern. Ein Schritt weiter links und alle schreien "Kommunismus". Ein Schritt weiter Links wäre aber ein Schritt weg vom Neoliberalismus hin zur Sozialen Marktwirtschaft. Zum Kommunismus wären es sehr viele Schritte. Die Linke ist dafür auch gar nicht die richtige Partei, das ist die MLDP.
    Die Linken als Kommunisten zu bezeichnen ist so als ob man alles rechts der SPD als Nazis bezeichnen würde.

  • Gute Besprechung zweier Biographien über Wagenknecht von Stephan Hebel.


    Ich selbst war die letzten Jahre ein Kritiker von Wagenknecht und stehe den Bewegungslinken in der Partei nahe. Allerdings halte ich sie durchaus für eine geistige Kapazität der Partei in ökonomischen Fragen. Leider denken Linke oft über sich selbst und wird auch von außen oft über sie gemeint, sie müssten auf jedem Kirchturm der Lande zu jedem Thema reüssieren. Ich kann verstehen, warum man von außen schwer begreift, was die Partei vertritt, was davon solide und was noch Bastelei ist. Es ist traurig, dass sie am Ende auch körperlich unter der Situation zu leiden hatte. Ich wünsche ihr, dass sie künftig die gesunde Mitte aus Engagement, Öffentlichkeit und Zurückhaltung findet.

  • Ein Problem der Partei sind/waren meiner Meinung nach auch starke einzelne Personen. Lafontaine, Gysi, Wagenknecht...


    Von den potenziellen Nachfolgerinnen Wagenknechts als Fraktionschefin habe ich bis dato wenig bis gar nichts gehört.


    Andererseits ist mein Interesse an den Linken auch erst durch Gysi gewachsen.


    Ein weiteres großen Problem der Linken, ist die immer noch starke öffentliche Wahrnehmung als SED-Nachfolge und DDR-Nostalgie. Teilweise berechtigt, durch eigene, nicht ausreichend vorhandene Abgrenzung, in überwiegendem Maße aber durch äußere Zuschreibung.


    Inhaltlich steht man heute in vielen Punkte da wo Grüne oder SPD vor 20 oder 30 Jahren standen.


    Aber genau sagen wofür die Linken stehen kann ich auch nicht, irgendwas mit Gerechtigkeit halt. Nur das erklärt nicht die miesen 10%. Bei den anderen Parteien kann das nämlich auch keiner sagen.


    Deswegen bin ich an der Wahlurne inzwischen auch auf die PARTEI umgeschwenkt. Da ist mir klarer was die wollen, nämlich mit satirischen Mitteln für Aufklärung sorgen und das klappt in meinen Augen super. Und die Zustimmung wächst, vor allem bei jungen Leuten, also nicht ausgeschlossen dass die irgendwann die 5% packen.
    Zugegeben auch diese Partei lebt von ihren starken Führungspersönlichkeiten, vielleicht ist das ja auch ein generelles Merkmal von Parteien. Die SPD etwa hat keine starke Persönlichkeit und schrumpft und schrumpft und schrumpft.

  • Deswegen bin ich an der Wahlurne inzwischen auch auf die PARTEI umgeschwenkt.

    Das lässt mich konsterniert zurück.


    Ich bin nah an der Partei dran, lese auch viel und in der Presse fast alles über sie. Ich schätze ihre parlamentarische Arbeit sehr. Zig Anfragen in und außer den Ausschüssen, die kritisches Wissen über die Regierungsarbeit überhaupt erst der Presse und der Öffentlichkeit verfügbar gemacht haben, finden hier ihren Urheber. Wir leben aber in einer Zeit, in der das vom Bürger weder wahrgenommen noch honoriert wird. Aber die Linke ist auch Bewegungspartei, es ist doch kein Zufall, dass die immer mit auf den Fotos bei den Demos ist. Sie unterstützt tausende Kleininitiativen bei der Tagesarbeit und ist deren politisches Sprachrohr. Teils machen das auch die Grünen. Bei der SPD nur mehr noch wenige, und wenn sind es die des linken Spektrums. Im Osten ist die Linke die Partei, die Migranten und Initiativen mit Leib und Leben schützt.


    Meiner Meinung nach ist die Linkspartei die einzige konsequent sektorenübergreifend linksprogressive politische Kraft im Land. Was ist daran so schwer, sich ihr Parteimagazin oder das Programm kostenlos zusenden zu lassen? Nimm das nicht persönlich, sowas habe ich schon oft gelesen und diskutiert, es war auch kein Zufall, dass z.B. Raul Zelik, einer der engagiertesten Linken überhaupt, der sich auch für die wahrlich oft nervige ehrenamtliche Vorstandsarbeit nicht zu schade ist, in seinen Kreisen gegen die Stimmen für die Satirepartei in den Ring gestiegen ist. Für mich ist diese Partei ein Symptom der politischen Dekedanz der Linken. Einer von mehreren Gründen (Nicht/mehr/wähler, Rechts-Protestwähler usw. usf.) warum progressive Mehrheiten heute so schwierig sind. Dabei wäre Deutschland in meinen Augen alleine mit Blick auf das Elend in der EU hier nachdrücklich verpflichtet, progressive Mehrheiten durchzusetzen.


    Es gibt einen gewissen Anteil der Linkspartei an ihren Resultaten. Da könnte ich auch viel zu schreiben. Von Links aus treffen hier bestimmte Argumente von Cornelia Koppetsch (trotz Abschreiberei) und Wolfgang Streeck. Aber es gibt auch einen Anteil der Wähler. Wenn man sich z.B. Stereotype der politischen Gegner zueigen macht. Außerdem verstehe ich nicht, dass wenn man auch nur oberflächlich die Nachrichten verfolgt, nicht wenigstens folgendes weiß:


    - Anti Hartz4/Agenda-Partei, gegen Sanktionen
    - 12 Euro-Mindestlohn
    - gegen alle Formen der Gentrifizierung
    - gegen Privatisierung von Staatseigentum bzw. -unternehmen, für Revergemeindung veräußerter zentraler Sektoren
    - gegen Kriegseinsätze der BuWe ohne Uno-Mandatierung, teils komplett gegen Außeneinsätze
    - gegen deutsche Waffenexporte, teils komplett, teils in Konfliktgebiete
    - für Solidarität mit dem Prekariat, egal welcher Hautfarbe und Herkunft
    - gegen Rechtsextremismus jedweder Ausprägung, volle Unterstützung mit deren Opfern (NSU-Skandal!)
    - beim Klimaschutz ist man radikaler wie weite Teile der Grünen, weil man auch Konsum- und Monopolkapitalismus probleatisiert


    Konsterniert bin ich darum, weil ich das bei Dir meinem natürlich bislang nur oberflächlichen Eindruck nach überhaupt nicht gedacht hätte. Darum gerade meinen Dank für die Impression, Fairas.


    Edit: Hier noch kurz ein konkretes Beispiel. Wieso wählt die Linke Amira Mohamed Ali an die Seite von Bartsch? Caren Lay wäre doch die deutlich prominentere und erfahrenere Figur gewesen. Aber eben eine moderate neben einem moderaten. Hingegen Ali eine Linke in der Linken ist und somit die Vielfalt der Fraktion sich auch in deren Führung spiegelt. Genau das ist innerparteiliche Offenheit und Demokratie. Anders als bei der SPD sind die Strukturen bei der Linkspartei eben durchlässig. Dort gibt es keine Politikberater, die bereits vor der Abstimmung die Weichen auf "die richtigen" Namen und Gesichter stellen. Ich begrüße das sehr und das ist für mich auch strukturelles Motiv, weshalb ich diese Partei schätze.

    Before I refuse to take your questions, I have an opening statement.
    Ronald Reagan

    Einmal editiert, zuletzt von Joss ()

  • konsterniert


    Musste den Begriff erstmal googlen :D


    Zig Anfragen in und außer den Ausschüssen, die kritisches Wissen über die Regierungsarbeit überhaupt erst der Presse und der Öffentlichkeit verfügbar gemacht haben, finden hier ihren Urheber. Wir leben aber in einer Zeit, in der das vom Bürger weder wahrgenommen noch honoriert wird.


    Bekomme durchaus einiges mit, so weiß ich deshalb jetzt, dass der Mindestlohn mindestens (Stand 2018) bei 12,63 Euro liegen müsste.
    Nur was bringt das über die eigene Klientel hinaus? In einer besseren Welt, könnte man die SPD mit linken Positionen vor sich her treiben. Leider leben wir in einer Realität in der das nicht klappt.


    Was ist daran so schwer, sich ihr Parteimagazin oder das Programm kostenlos zusenden zu lassen?


    Interessiert mich tatsächlich wenig, Twiggels hat z.B. immer gerne aus dem Programm der Grünen zitiert bzw. darauf verwiesen. Für mich zählt was gesagt und noch viel wichtiger, was tatsächlich gemacht wird.



    Ist mir bekannt und unterstütze ich überwiegend auch so.


    Wieso wählt die Linke Amira Mohamed Ali an die Seite von Bartsch? Caren Lay wäre doch die deutlich prominentere und erfahrenere Figur gewesen.


    Kannte beide bisher wie gesagt nicht.


    -


    Ich bin auch nicht gegen die Linken, fühle mich nur aktuell von der PARTEI einen Ticken besser vertreten.


    Einem Gysi könnte ich trotzdem stundenlang zuhören. Gibt ein paar Punkte wo ich nicht seiner Meinung bin, zum einen ist er gegen das Bedingungslose Grundeinkommen (kann man diskutieren) und zum anderen sieht er die DDR nicht als Unrechtsstaat (sollte meiner Meinung nach nicht zur Diskussion stehen). Aber darüber hinaus gibt es kaum einen Politiker der bei mir so viel Zustimmung bekommt. Würde die Linke kurz davor den Kanzler zu stellen und Gysi wäre ihr Kandidat, hätten sie meine Stimme sicher!

    "Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben"
    Bodo Wartke

    Einmal editiert, zuletzt von Fairas ()

  • Gysi ist auch ein Jahrhundertmann. Dermaßen weit über die Linke hinaus beliebt und auch bei anderen Parteien hochanerkannt. Überhaupt einer der bedeutendsten deutschen Politiker der letzten 20 Jahre. Der Maßstab ist mir daher auch zu hoch. Weit darunter gibt es viele PolitikerInnen, die ich schätze. In der Regel bei der Linskpartei, den Grünen und der SPD. Früher mit Marion Gräfin Dönhoff, Burkhard Hirsch, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger auch bei der FDP oder mit Klaus Töpfer oder Rita Süssmuth bei der CDU.

  • Sabine Leutheusser-Schnarrenberger


    Huh?


    Unter ihr als Justizministerin kam das deutsche Leistungsschutzrecht, welches Vorbild für das europäische Leistungsschutzrecht war, was direkt zu Artikel 13/17 geführt hat. Die ganze Diskussion um Uploadfilter hast du sicher nicht verpasst ;)


    Okay vielleicht hat sich auch irgendwas gutes gemacht, aber das ist halt das erste was mir bei dem Namen einfällt.

  • Irgendwas gutes? Ich mag diese Art der Beurteilung ganzer Lebensläufe nicht. Ich hatte während meinem Studium Das Parlament abonniert und damals auch viele Debatten des Bundestages verfolgt. Leutheusser-Schnarrenberger war dabei in meinen Augen eine klassische Liberale, die im Zweifelsfall auch gegen ihre eigene Partei stimmte, wenn ihr Gewissen das für geboten hielt. Verfassungsbeschwerde gegen den Großen Lauschangriff, Kritikerin der Vorratsdatenspeicherung, Widerständlerin in eigenen Reihen gegen Internetsperren und PRISM. Sie und Hirsch waren noch echte Vollblutliberale und haben ihre Linie gegen die Generation der Schaumschläger von Westerwelle, Möllemann bis Lindner immer verteidigt. Solchen PolitikerInnen gebürt in meinen Augen der höchste Respekt. Gerade in Zeiten der konsequenzlosen Lautsprecherei a la SocialMedia. Sowas verteidige ich dann auch gegen linke Schaumschlägerei, die manchmal schon bei zweiten Hinsehn in sich zusammenfällt wie ein Soufflet debile.

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