Politik der USA

  • gab es im letzten Jahr sehr viele Rassismusvorwürfe


    Also "sehr viele" können es nicht gewesen sein, sonst hätte ich zumindest eine Handvoll davon mitbekommen. ;)
    Jetzt hat er ja mit Kamala eine Frau an der Hand, die ihn da ein wenig bremsen wird. War ja auch nicht ganz uneigennützig, eine indisch-jamaikanische Vize zu wählen.
    Und wenn die Reps kritisieren.....v.a. zu Trumps Zeiten....kann ich nicht ernst nehmen.

  • @Flo78
    So ist es ja auch nicht. Jedenfalls nicht bei der Mehrheit. Was die Demokraten und die europäischen Linken Parteien nicht erkennen ist, dass es hier gar nicht um Verteilungsfragen in erster Linie geht sondern um Wertekonflikte.


    Natürlich haben die unteren Gesellschaftsschichten nichts dagegen, wenn sich ihre soziale Situation verbessern würde. Aber das ist nicht das, worum es ihnen geht. Es geht um Verständnis, Würde und Anerkennung.


    Früher waren linke Parteien und bildungsferne Schichten häufig Wertekonform, setzten sich für ähnliche Ziele ein. Die linken Parteien aber wurden nach und nach immer mehr durch das Bildungsbürgertum in Beschlag genommen. Damit änderten sich auch die Prioritäten. Weg von der Alltagspraxis von Arbeiterhaushalten hin zu eher akademischen Diskussionen. Die linken Bewegungen haben sich dabei immer weiter gesellschaftspolitisch (nicht aber sozialpolitisch) nach links bewegt. Während sie sich sozialpolitisch häufig sogar nach rechts bewegt haben (z.B. New Labour. Hartz). Gerade die gesellschaftspolitischen Forderungen wurden aber von den einfachen, bildungsfernen Schichten so nie mitvollzogen und trotzdem immer extremer. Frauenrechte. Emanzipation. Gendermainstreaming. Woke. - Anstatt Arbeiterrechten und Arbeitskämpfen wurden nach und nach Industriestandorte aufgegeben, aufgelöst und zu Gunsten einer Umweltpolitik geopfert, die aber für die bildungsfernen Schichten nur wenig Arbeitsplätze im Angebot hatte. Religiöse Gefühle der schlichten, einfachen Bevölkerung, werden intellektuell verlacht, ins Lächerliche gezogen und übergangen. Während große Teile verarmter Bevölkerungsschichten sich nicht mehr vertreten fühlen, wird eine Minderheitendebatte nach der nächsten zur Kampagne erhoben. Die Angst vor Überfremdung wird nicht ernst genommen und klein geredet. Dabei haben gerade die sozial-schwachen Wohnviertel viel eher die Auswirkungen von illegaler Einwanderung zu tragen, als die Viertel des wohlhabenden Bürgertums.
    Die Gleichstellungspolitik in Bezug auf Frauen ist zudem in vielen handwerklichen Berufen eher eine theoretische denn eine tatsächliche Frage. Von Forderungen nach Quotenregelungen auf dem Bau, in der Stahlindustrie oder im Bergbau konnte man bisher wenig vernehmen.
    Dann der immer weiter zunehmende Pazifismus und Anti-Militarismus in fast allen linken Bewegungen. Dabei sind militärische Laufbahnen und Berufe seit jeher eine DER Möglichkeiten schlechthin für sozialen Aufstieg und gesellschaftliche Anerkennung für die sogenannten bildungsfernen Bevölkerungsschichten in fast allen Ländern der Welt. Eine offensichtliche Geringschätzung genau dieser Institutionen muss für viele ärmere Bevölkerungsteile völlig unverständlich und ein Schlag ins Gesicht sein.
    Dann existieren auch völlig andere Sichtweisen auf die Welt. Hier der wohlhabende Bürger, der sich international und weltmännisch auskennt und viel reisen möchte und dort der arme kleine Mann, der sich Reisen ins Ausland kaum leisten kann, auf Sprachprobleme stößt, das Fremde als doppelt befremdlich empfindet und sich dafür auch noch als ungebildet und provinziell verspotten lassen muss. Hier der Bildungsbürger, der die Welt als sein Zuhause betrachtet und mehrere Sprachen spricht, und hier der Kleinbürger, der seine Gemeinde als Heimat und seine Nation, seine Sprachfamilie und Kultur als sein Zuhause empfindet, in dem er sich auskennt und sicher fühlen kann. Fast alle linken Bewegungen stehen hier ganz klar auf der Seite des gebildeten international ausgerichteten Bürgertums und haben das Verständnis für die viel lokalere Lebenswelt des kleinen Mannes hier weitgehend verloren.


    Kurzum, wenn die Linken (sowohl in den USA, als auch in Europa) WIRKLICH wieder Parteien werden wollen, welche die Interessen von bildungsfernen und ärmeren Bevölkerungsschichten vertreten wollen, dann müssen sie vor allem wieder lernen, deren Gefühls- und Erlebniswelten zu respektieren und anzuerkennen und dann gemeinsam wirkliche Konzepte einer Verbesserung der Lebensverhältnisse vor Ort erarbeiten. Bisher beschränken sich fast alle linken Bewegungen eigentlich zum Großteil auf soziale Allimentierung durch Sozialhilfen oder die Ideen eines bedingungslosen Grundeinkommens. Dabei verkennen sie, dass es nicht nur in erster Linie im Geld geht, sondern um Würde. Der Bergmann von früher war stolz auf seine Arbeit, genauso wie der Soldat oder der Stahlarbeiter usw. usf.. Wenn aber der Kohlebergbau geschlossen, das Stahlwerk nach China verlagert, die Kaserne zur Asylunterkunft wurde, auf welche eigene Leistung soll der kleine Mann denn dann noch stolz sein? Auf sein bedingungsloses Grundeinkommen? Auf seine Sozialhilfe? Die Konservativen haben da hingegen sehr viel für das Gefühlsleben im Angebot. Stolz auf die Heimat. Stolz auf die Zugehörigkeit zur eigenen Nation. Respekt vor dem religiösen Glauben einfacher Leute. Sicherheit und Halt durch traditionelle Familienwerte und vertraute Gesellschaftskonzepte. Job-Versprechen in der Kohle- und Stahlindustrie, beim Rohstoffabbau, beim Militär. Stolz auf eine mögliche militärische Laufbahn. usw. usf.


    Hier muss wieder eine inhaltliche Annäherung in irgendeiner Form stattfinden. Entweder, man bemüht sich ernsthafter als bisher, diese Bevölkerungsschichten auch gesellschaftspolitisch mitzunehmen oder man kommt ihnen inhaltlich entgegen. Ansonsten überlasst man das Feld halt dauerhaft den Konservativen und hat es dann auch nicht besser verdient.

  • Du hast Doch geschrieben "im letzten Jahr"........

    Ach so, hab ich schlecht formuliert.


    Über die Vorwürfe wurde letztes Jahr wiederholt berichtet, darunter eben auch über die Debatte, dass Biden bereits in den 90ern heftig kritisiert worden ist, Politik gegen Schwarze zu betreiben.


    Rassismus ist in den USA ein Riesenproblem, auch über Parteigrenzen hinweg. Selbst Obama hat es nicht fertig gebracht während seiner Amtszeit etwas gegen rassistische Polizeigewalt zu unternehmen, weil er sich nicht gegen die Widersacher in seiner Partei durchsetzen konnte oder wollte. Wenn wir den Sachverhalt hier so darstellen, als gäbe es keinen Rassismus in der demokratischen Partei, dann verharmlosen wir das Problem gewaltig.

  • Wie sieht es eigentlich mit der Kriminalitätsrate bezogen auf die ethnische Verteilung in den USA aus?


    37 % der verurteilten, inhaftierten Straftäter sind Afroamerikaner, bei einem Bevölkerungsanteil von 13,2 %. Das wird auf Rassismus im Strafvollzugsystem der USA also institutionellen Rassismus zurückgeführt. Und zwar nahezu ausschließlich.


    Aber wie viele Verbrechen werden denn prozentual nun tatsächlich von Afroamerikanern begangen? Finde da bisher keine Statistik zu.

  • Ja, und v.a. was haben die für Vornamen.......


    Sonst geht´s Dir gut, oder? :blöd:


    „Es kann nicht sein, dass weder die Bundesländer die Zahl der Inhaftierten mit Migrationshintergrund noch der Bund in seiner Kriminalstatistik die Tatverdächtigen mit Migrationshintergrund erfassen. In einer Zeit, in der es so leicht wie nie ist, einen deutschen Pass zu bekommen, reicht die Unterscheidung nach der Staatsangehörigkeit nicht mehr aus. Es wird Zeit, die Statistiken an die Realität in Deutschland anzupassen und das Merkmal Migrationshintergrund statistisch zu berücksichtigen. Nur so kann ein realistisches Bild von der Kriminalität in unserem Land gezeichnet werden.“


    https://www.afdbundestag.de/mr…inalstatistiken-erfassen/

  • Nun, ich rede von den USA. Wenn immer wieder von rassistischer Polizeigewalt gesprochen wird, wüsste ich schon gerne einmal etwas über den Arbeitsalltag der Polizisten, also wie oft diese mit Gewalttaten und Verbrechen in den einzelnen Ethnien konfrontiert werden.


    Muss doch irgendwo statistisch erfasst werden. Oder kann nicht sein, was nicht sein darf? Nämlich, dass die Kriminalitätsrate bei bestimmten Ethnien signifikant höher ist? Ist es denn so, dass alle Ethnien dieselbe Kriminalitätsrate aufweisen, aber eine davon einfach unverhältnismäßig oft inhaftiert und die andere laufen gelassen wird?

    Ja, und v.a. was haben die für Vornamen.......


    Sonst geht´s Dir gut, oder? :blöd:

    Was heißt das? Darf man solche Fragen nicht stellen? Warum nicht?

  • FBI hat da umfassende Statisiken.
    2019 z.B.: Verhaftungen 2019


    kurzgefasst für 2019: In 2019, 69.4 percent of all persons arrested were White, 26.6 percent were Black or African American, and the remaining 4.0 percent were of other races.


    EDIT: Allderings sagen die Zahlen nicht aus, weiviele Verbrechen geeschehen sind und wieviele auch verurteilt wurden.
    Z.B. hat letzt Jahr New York einen Anstieg von Verbrechen gehabt, baer die Anzahl der Verhaftungen ist gesunken. Quelle: CNN

  • Was heißt das? Darf man solche Fragen nicht stellen? Warum nicht?

    Natürlich darf man solche Fragen stellen, aber die Hintergründe müssen erstmal erläutert werden.

    Muss doch irgendwo statistisch erfasst werden. Oder kann nicht sein, was nicht sein darf? Nämlich, dass die Kriminalitätsrate bei bestimmten Ethnien signifikant höher ist? Ist es denn so, dass alle Ethnien dieselbe Kriminalitätsrate aufweisen, aber eine davon einfach unverhältnismäßig oft inhaftiert und die andere laufen gelassen wird?

    Dazu folgende Gedanken:


    Wir sprechen hier eigentlich nicht über verschiedene Ethnien oder Kulturkreise, sondern über vollkommen normal sozialisierte US-Amerikaner, die seit mehreren Jahrhunderten (!) US-Amerikaner sind und sich mit dem Land identifizieren. Also so ähnlich, wie die deutschen Juden vor der NS-Herrschaft hier bei uns.


    Wenn jetzt von diesen Menschen auf einmal übermäßig viele in Gefängnissen landen, obwohl es wissenschaftlich bewiesen ist, dass weder die Hautfarbe noch Jude zu sein Menschen häufiger Verbrechen begehen lässt, dann müssen die Gründe wo anders liegen. So stelle ich mir das vor.

  • Da es in der Regel Korrelationen zwischen Wohlstand und Verbrechensrate gibt und schwarze wirtschaftlich im Schnitt schlechter dastehen, ist zu erwarten, dass sie in der Verbechensstatistik überrepräsentiert sind, vor allem bei Vergehen wie Diebstahl oder Drogenvergehen.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • Wenn sie alle so gleich sozialisiert wären, warum leben sie dann meistens in separaten Stadtvierteln?


    Die Frage müsste sich doch leicht klären lassen. Wenn ich Frage, ob in armen Bevölkerungsteilen häufiger Kriminalität vorkommt als in reichen Bevölkerungsteilen, dann sollte eine solche Frage auch für Afroamerikaner, Weiße, Hispanics usw. zu beantworten seien. Man kann das ja auch miteinander verknüpfen oder den sozialen Status in die Berechnung mit einbeziehen.


    Erst wenn ich das weiß, kann ich doch überhaupt eine Aussage darüber treffen, ob eine bestimmte Gruppe überproportional von der Polizei angegangen wird, im Verhältnis zu ihrer tatsächlichen Kriminalität.

  • Wie sieht es eigentlich mit der Kriminalitätsrate bezogen auf die ethnische Verteilung in den USA aus?


    37 % der verurteilten, inhaftierten Straftäter sind Afroamerikaner, bei einem Bevölkerungsanteil von 13,2 %. Das wird auf Rassismus im Strafvollzugsystem der USA also institutionellen Rassismus zurückgeführt. Und zwar nahezu ausschließlich.


    Aber wie viele Verbrechen werden denn prozentual nun tatsächlich von Afroamerikanern begangen? Finde da bisher keine Statistik zu.


    In 2012 waren es 28% laut Wikipedia (Crime USA). Weiß waren 69%, der Rest was anderes.


    Bei Gewaltverbrechen dreht sich die Verteilung langsam um.(2011)


    Gewalt: weiß 59.4% / schwarz 38.3%
    Mord: 49,7% schwarz / 48% weiß



    Ich hab mal vor Jahren zu einer Studie über die höhe von Haftstrafen gelesen, welche durch algorithmen vergeben wurden.
    Bei verurteilungen zu ähnlichen Verbrechen, begangen von Menschen mit ähnlichem sozio ökonomischen Hintergrund ist der schwarze immer härter bestraft worden als der Weiße.

  • @John
    Ich stimme deinem (an mich gerichteten) Beitrag voll und ganz zu, du hast die Problematik sehr schön dargelegt. :thumbup:


    Allerdings möchte ich noch ein paar Anmerkungen dazu machen.
    Die Sache mit dem Stolz auf seinen Beruf sein hat wie du schreibst auch mit der geselschaftlichen Wahrnehmung zu tun und hier ist dann halt das Problem das zB. Handwerk oder körperlich fordernde Berufe generell seit Jahrzehnten einen immer schlechteren Ruf haben. Schließlich will sich kaum noch einer die Finger schmutzig machen und lieber die gediegenen coolen Bürojobs machen so wie mann sie auch in Film und Fernsehen immer präsentiert bekommt. Das dann noch mit den miesen Löhnen in vielen Branchen kombiniert und es ist klar das keiner mehr auf seinen Handwerksjob stolz ist oder sein kann.
    Die Krux bei der Sache ist doch (wie von Mogges schon gesagt) das die Konservativen hier wie dort es immer schaffen mit ihrem plumpen Nationalstolz Getue gepaart mit leeren wirtschaftlichen Versprechungen sich für diese Menschen als Alternative zu generieren obwohl die Geringschätzung für diese Bevölkerungsgruppe bei den Konservativen genau so schlimm ist und nachweislich auch keinerlei Politik zu deren Gunsten betrieben wird.
    Also ist dann die Lösung das die Anderen es den Konservativen gleich tun und ebenfalls Interesse und Wertschätzung vortäuschen um hinterher das Gegenteil zu tun ?
    Sprich wollen die Leute angelogen und verarscht werden ?


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Erst wenn ich das weiß, kann ich doch überhaupt eine Aussage darüber treffen, ob eine bestimmte Gruppe überproportional von der Polizei angegangen wird, im Verhältnis zu ihrer tatsächlichen Kriminalität.

    Glaubst Du das nicht oder woher kommt das Interesse?
    Es ist seit Jahren bekannt, oder was denkst Du woher Bewegungen wie BLM kommen?



    Was heißt das? Darf man solche Fragen nicht stellen? Warum nicht?

    Deswegen hab ich ja den Link zur Anfrage der AfD gepostet; das machen die regelmäßig.

  • @Kriminalitätsdebatte
    Die starke Vertretung Farbiger unter der Gefängnispopulation hat verschiedene. Gründe.


    Bonny hat bereits einige wichtige Punkte gebracht, es gibt sowohl mehr von Farbigen begangene Verbrechen, als auch höhere Haftstrafen für farbige Täter.
    Unter den Afroamerikanern sind es wiederum Männer, die allgemein sowohl unter Verbrechern überrepräsentiert sind, als auch im Durchschnitt höhere Strafen bei identen Verbrechen bekommen.


    Die Gründe für die vergleichsweise hohe Zahl an Verbrechen die durch Afroamerikaner begangen werden hat wiederum eine Reihe von Gründen.

    • Einer der wichtigsten dürften die Sozioökonomischen Umstände sein, Menschen mit schwierigem sozioökonomischen Background begehen so ziemlich überall mehr "Blue Collor Crime". Und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Afroamerikaner im Durchschnitt ökonomisch schlechter da stehen.
    • Ebenfalls ziemlich relevant bei der Anzahl der Eigentumsdelikte ist eine weit verbreitete Enttäuschung über den nach wie vor vorhandenen strukturellen Rassismus unter anderem bei der Polizei. Wer der Meinung ist, dass die andere Seite den Gesellschaftsvertrag nicht einhält, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit ihn selbst zu brechen.
    • Innerhalb der afroamerikanischen Community gibt es bestimmte Subkulturen. Während einige davon durchaus Aufstiegsorientiert sind, sind andere problematischer. Vor allem in ärmeren Vierteln bzw. "Ghettos" gibt es nämlich ein vermehrtes auftreten von Gangs, sowie allgemein einer recht gewaltbereiten Subkultur, teils sogar von den nordenglischen und irischen Arbeitern übernommen die vor mehr als 100 Jahren in diesen Vierteln wohnten.
    • Zwischen 50 und 64% der afroamerikanischen Jugendlichen wachsen ohne Vater auf. Dass das Fehlen einer positiven Vaterfigur oftmals negative Auswirkungen auf den Lebensweg hat, ist statistisch belegt, und stellt somit ein Problem dar. Bei Weißen liegt der Anteil der Vaterlosen Kinder bei 24% bei Asiaten bei 15% und bei Hispanics bei 40%.
      Die Gründe hierfür sind abermals vielfältig. Teils sind sie (sub-)kulturell bedingt, teils sind sie auf die ökonomischen Umstände zurückzuführen, und teilweise liegt es an der überproportionalen Vertretung schwarzer Männer unter Häftlingen.
  • als auch höhere Haftstrafen für farbige Täter.

    Wie wird das seitens eines ( weißen ) Richters begründet?
    Gibt´s da nen Passus im Strafrecht, wo die Hautfarbe in Relation zur Länge der Haft gelistet ist?



    ist eine weit verbreitete Enttäuschung über den nach wie vor vorhandenen strukturellen Rassismus unter anderem bei der Polizei.

    Eigenartige Ausdrucksweise, sorry. "Enttäuschung"?
    In den USA kann es bei einer Straßenkontrolle passieren, daß man als Farbiger 7 x in den Rücken geschossen wird, weil man ne Schachtel Zigaretten oder 5 Cent vom Boden aufhebt und der diensthabende Officer das dann überzeugend als AK47 gesehen hat....

  • Danke für diesen Link und für die Zahlen. Das ist genau was ich gesucht habe und hochinteressant. Komme ich gleich noch einmal drauf zurück.

    Also ist dann die Lösung das die Anderen es den Konservativen gleich tun und ebenfalls Interesse und Wertschätzung vortäuschen um hinterher das Gegenteil zu tun ?

    Nein, natürlich nicht. Die Lösung ist, zunächst sich selbst zu hinterfragen und zu überlegen, warum der andere so denkt, wie er denkt. Du empfindest es als "plumpes Nationalstolzgetue", damit gibst du ja schon direkt eine Wertung ab. Was genau ist denn jetzt so schlimm daran, wenn jemand auf sein Heimatland stolz ist oder es "liebt"? Damit drückt sich doch schon gleich wieder eine Bevormundung aus: Du darfst nicht stolz sein auf dein Land. Das gehört sich nicht. - Warum? Warum sollte das ein einfacher Trucker, der sich gerne seine Amerikafahne hinten in sein Fahrerhaus hängt überhaupt verstehen? Er liebt das Land, das tagtäglich an seinem Fenster vorbeizieht und er ist emotional genug das auch frei raus zu äußern. Sich über sowas intellektuell lustig zu machen und es als "plumpes Getue" abzutun, also als "dumm" ist doch genau die Überheblichkeit, welche die einfachen Leute in die Arme der Rechtskonservativen treibt. Warum sollte man nicht auch als Linker damit leben können, dass jemand stolz auf sein Land und patriotisch ist? Weil man als Linker nur die Internationale singen darf?

    Glaubst Du das nicht oder woher kommt das Interesse?
    Es ist seit Jahren bekannt, oder was denkst Du woher Bewegungen wie BLM kommen?

    Ich glaube sehr wohl, dass Polizisten auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen unterschiedlich reagieren. Ich glaube aber nicht, dass mit dem Etikett "Rassismus" damit bereits eine abschließende überzeugende Erklärung dafür besteht, so wie BLM das teilweise nahe legt.

    Deswegen hab ich ja den Link zur Anfrage der AfD gepostet; das machen die regelmäßig.

    Das ist doch kein überzeugendes Argument. Wenn die AfD morgen behauptet der Ozean ist blau, werde ich deswegen nicht behaupten er wäre rot.


    Zurück zu Bonny Statistik: Crime in the United States - Wikipedia:


    Das heißt doch bspw., dass im Jahr 2011 fast 49,7% aller Tötungsdelikte in den USA von Afroamerikanern begangen wurden, zumindest nach den Verhaftungszahlen zu urteilen. Und das bei einem Bevölkerungsanteil von 2016 lediglich ca. 13,3 % an der Gesamtbevölkerung.


    Um sich zu verdeutlichen, was das heißt, sollte man noch mit einbeziehen, dass die Wohnviertel der einzelnen Bevölkerungsgruppen ja meistens doch recht deutlich nach Hautfarben separiert sind und der Anteil der afroamerikanischen Bevölkerung in den Großstädten und im Süden sehr viel größer ist, als bspw. in den ländlichen Regionen des mittleren Westens. Das heißt dieser weit überproportional hohe Anteil an Tötungsdelikten durch Afroamerikaner ist zudem auch noch auf die Wohngegenden dieser Bevölkerungsgruppe und deren Umfeld konzentriert. Was wiederum bedeutet, dass Polizisten, die dort ihren Dienst versehen, überproportional häufig mit Tötungsdelikten durch Afroamerikaner konfrontiert sind in ihrem Dienstalltag. Eine massive Gewalterfahrung. Wenn das so ist, muss man doch davon ausgehen, dass diese Polizisten vermutlich ein gewisses Maß an Angst verspüren, wenn sie es mit afroamerikanischen potentiellen Gewalttätern zu tun haben und deswegen womöglich auch anders reagieren, als bspw. bei einem weißen Täter an anderem Ort. Ist das dann auf Rassismus und die Intoleranz der Polizisten zurückzuführen, wie BLM es behauptet, oder zumindest AUCH auf eine menschliche Reaktion, auf die tagtäglich gemachten gewaltsamen Erfahrungen im Berufsalltag dieser Berufsgruppe?


    Ich will damit gar nicht ausschließen, dass es mit Sicherheit eine Menge Rassismus gerade in den Polizei-Einheiten der Südstaaten geben wird, aber als alleinige Erklärung für das abweichende Verhalten von Polizeibeamten gegenüber Afroamerikanern in den Vereinigten Staaten ist das vor diesem Hintergrund denke ich deutlich zu monokausal.

  • Ich glaube sehr wohl, dass Polizisten auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen unterschiedlich reagieren.

    Und ich glaube das auch, aber die, die das tun, sollten noch mal auf die Schule gehen oder mal einfach in der Verfassung nachlesen ( sofern sie des Lesens mächtig sind ).
    Privatmeinung mag man ihnen ja zugestehen, aber dienstlich sieht das anders aus. Und wer das nicht trennen kann, ist für den Job nicht geeignet, fertig!


    Und das private Umfeld von Polizisten oder deren sozioökonomischen Verhältnisse interessieren mich auch nicht. Wer als Diener für den Staat unterwegs ist und bezahlt wird, muß dem Job, dem Dienst mit der Waffe, der Autorität und Macht mental gewachsen sein.
    Nur weil er ne schwere Kindheit beim Feldzug in Baghdad hatte und seine Veteranenrente nicht ausreicht, muß ich nicht hinnehmen, daß überproportional viele Farbige gerade bei Personenkontrollen um´s Leben kommen und die Täter das eine um´s andere mal ungeschoren davonkommen.

    Das ist doch kein überzeugendes Argument.

    Es soll auch nicht überzeugen; es reicht schon, wenn Du dir Gedanken machst, daß die AfD denn sonst auch nur "einfach nur ne Frage stellen möchte". ;)

  • @Mogges
    Findest du es nicht auch interessant, dass als Begründung für die offensichtlich deutlich höheren Kriminalitätsraten unter Afroamerikanern dutzende sehr plausible und überzeugende Gründe und Zusammenhänge vorgebracht werden, um das zu erklären und einzuordnen, wenn es aber darum geht, warum amerikanische Polizisten gegenüber Afroamerikanern schneller zur Waffe greifen, dann spielen sämtliche Hintergründe plötzlich keine Rolle mehr, dann kann es nur "Rassismus" sein?


    Nebenbei bemerkt sind auch längst nicht alle Polizisten Weiße.


    Mehr als zum Nachdenken anregen möchte ich allerdings auch nicht Mogges. ;)


    Habe übrigens noch einen sehr ausführlichen Wikipedia-Artikel zur Thematik gefunden. Werde ich mir jetzt mal in Ruhe bei nem Whisky durchlesen. :kaffee:


    Race and crime in the United States - Wikipedia

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