Politik der USA

  • Denke ich nicht. Trump ist ja nur wegen diesem hohlen Wahlmännersystem Präsident geworden. Für Clinton haben eigentlich mehr Wähler gestimmt. Es brauchen nur ein paar der Bundesstaaten, die ihm bei der letzten Wahl gewählt haben, verloren gehen.


    Ich denke schon, das eine nicht unbeträchtliche Zahl derer, die ihn gewählt haben, mittlerweile doch enttäuscht sind.


    Das Wahlmännersystem ist nicht hohl, das ist wohl durchdacht. Es geht zurück auf die Anfänge der Republik. Damals gab es im Norden mehr Wahlberechtigte Einwohner als im Süden, sodass die Interressen der Südstaaten immer hinter denen des Nordens zurückstehen würden.
    Um einen Ausgleich zu schaffen hat man dann das Wahlmänner System eingeführt, dass sich nach der Anzahl der Bevölkerung richtet. Somit konnte man die vielen Sklaven auf den Plantagen für die Wahl mit Berücksichtigen (als Teil der Bevölkerung für die Berechnung der Wahlmänner) ohne ihnen ein Stimmrecht geben zu müssen. :thumbsup:



    Wegen den enttäuschten: Die schauen alle Fox News. Auf dem Sender gab es nicht einen negativen Bericht über Trump. Fox News ist der meistgesehenste Nachrichtensender der USA. Die alternative zu Trump wird ein mehr oder weniger liberaler Demokrat sein. Die wählen lieber Trump nochmal als einen Immigranten / Minderheiten / Kommunisten / Abtreibungen / Umwelt liebenden liberalen.

  • Dann frage ich mich, wie ein Präsident mit derart miesen Umfragewerten wiedergewählt werden kann?


    Im Vergleich zu allen anderen Vorgängern steht der 45. Präsident schlechter da, zum Teil deutlich. Gerade einmal 37 Prozent der Bevölkerung hiessen Trumps Kurs Anfang 2019 gut.


    https://www.nzz.ch/internation…st-er-wirklich-ld.1309280

    Das Wahlmännersystem ist nicht hohl, das ist wohl durchdacht.

    Man hat aber mittlerweile Computer und Telefone in den USA, auch im Süden. Die Zeiten der Postkutschen sind vorbei, als man die Wahlzettel noch nach Washington galoppiert hat. Aber da die Südstaaten tradionell rechts und konservativ wählen, würde man sich selbst in´s Knie schiessen, wenn man etwas ändern würde.

  • Ich bin vorsichtig optimistisch was seine Ablöse 2020 angeht.
    Er hat zwar eine erschreckend große Anzahl an fanatischen Anhängern dazu kommen dann noch viele Republikanische Wähler die ihn wegen der Steuersenkung und anderer konservativer Gesetze wählen werden (und dabei gekonnt ignorieren dass ein Obama ihre "christlichen Familienwerte" deutlich besser vor-gelebt hat als Trump), allerdings hat er mit seiner Politik auch die Gegenseite mobilisiert.


    Das Ergebnis hat man letztes Jahr bei den Wahlen zum Kongress gesehen, trotz diverser republikanischer Aktionen die man hierzulande als Wahlbetrug bezeichnen würde, gab es einen klaren Sieg der Demokraten die die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückerobern konnten, und bei den Senatswahlen in Texas! mit 48% beinahe das Rennen um den dortigen Senats-Sitz gewonnen hätten.

  • Habe ich gerade gelesen und ich frage mich, ob das wohl tatsächlich der Politik Trumps zuzuschreiben sein könnte:

    Die Arbeitslosigkeit in den USA ist auf den tiefsten Stand seit fast 50 Jahren gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug im April 3,6 Prozent, teilte das US-Arbeitsministerium mit. So niedrig war sie zuletzt im Dezember des Jahres 1969. Im März hatte die Quote noch bei 3,8 Prozent gelegen. Im April seien 263.000 Jobs neu auf den Arbeitsmarkt gekommen - deutlich mehr als Experten zuvor erwartet hatten.

  • Wie ich glaube ich schon mal erwähnt hatte, der Einfluss der Politik auf die Wirtschaft ist nicht so stark wie die Politiker gerne hätten, und tritt zudem erst mit 2-4 Jahren Verspätung ein.


    Aber sehen wir uns mal an, was für eine Wirtschaftspolitik Trump bisher gemacht hat:


    1: Steuerreform.
    Die dürfte einen positiven Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung gehabt haben, denn auch wenn vor allem die Reichen profitieren ist ein gewisser trickle-down Effekt nicht auszuschließen.


    Die USA mit ihrem Budget-Defizit können sich diese Reform zwar nicht leisten, aber wen interessiert das schon, Trump hat ja Erfahrung mit Bankrotterklärungen.


    2: Aufhebung diverser Umweltauflagen.
    Dürften auch einen positiven Effekt auf den Arbeitsmarkt gehabt haben.


    OK, der Klimawandel, die verpestete Luft und die vergifteten Gewässer werden über Kurz oder Lang der Landwirtschaft und der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten ziemlich zusetzen, aber bis dahin ist Trump ja schon nicht mehr Präsident.


    3: Handelskriege
    Die sind eher schlecht für die Wirtschaft. Auch wenn die Regierung den betroffenen Branchen mit Subventionen unter die Arme greift, ist das alles andere als Optimal.



    Wenn Trump also etwas mit der niedrigen Arbeitslosigkeit zu tun hat, hat er sie teuer erkauft, was ziemlich ironisch ist wenn man bedenkt wie besessen die Republikaner von einem ausgeglichen Budget waren als Obama im weißen Haus saß.

  • Kann man auch so sehen:


    - Illegale Einwanderung sinkt check
    - Arbeitslosigkeit auf historischem 50 Jahrestief check
    - Wirtschaft und Börsen brummen check
    - China gibt im Handelsstreit nach check
    - Müller-Bericht ohne nennenswerte Beweise überstanden check
    - Nordkorea zumindest zeitweise befriedet check
    - keine neuen Kriege geführt check
    - IS nahezu zerstört check
    - Israel so stark wie seit Jahren nicht (Jerusalem, Golan-Höhen, Annektion von Teilen des Westjordanlandes) check
    - Iran in Schwierigkeiten check
    - Venezuela in Schwierigkeiten check
    - NATO erhöht schrittweise die Verteidigungsausgaben check


    Für ne Vier-Jahresbilanz recht ordentlich. Trumps Wähler dürften sich eigentlich kaum beschweren.


    P.S. Wäre die Wirtschaft den Bach runtergegangen, hätte das jeder mit Wonne Trumps Politik angelastet. Jetzt brummt die Wirtschaft und natürlich darf Trumps Politik damit nichts zu tun haben. ;)

  • https://www.spiegel.de/politik…er-uiguren-a-1265754.html


    Ja wo hingegen Guantanamo und geheime Foltergefängnisse der USA im ehemaligen Ostblock natürlich was ganz anderes sind.
    Gott wie mich diese unverblümt zur Schau gestellte Verlogenheit und Bigotterie der USA einfach nur noch ankotzen :kotz: :teufel1:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Kommt aber auch auf die Anzahl der Inhaftierten an. In Guantanamo sitzen ein paar Hundert Islamisten. Ich denke bei den Uiguren könnten es deutlich mehr Inhaftierte sein. Der Artikel spricht ja von Millionen.


    Ich kann allerdings den chinesischen Ansatz irgendwo nachvollziehen. Man sieht ja nahezu überall die Probleme mit dem Islamismus. Das China dem keinen Raum geben will, entspricht der chinesischen Doktrin.


    Der Begriff Konzentrationslager erscheint mir trotzdem unpassend. Es geht ja nicht um die Ausrottung der Uiguren, sondern wohl eher um deren politische Umerziehung. Trotzdem aus demokratischer Sicht natürlich problematisch.

  • Es geht um die Ausrottung der kulturellen uigurischen Identität und die absolute Gleichschlatung bei gleichzeitiger rassischer Diskriminierung um jedwede Autonomiebestrebungen um Kein zu ersticken mittels modernster und gleichzeitg mittelalterlicher Gehirnwäsche und Verfolgungsmethoden.



    Und natürlich ist es hier absolut gerehtfertigt von Konzentrationslagern zu reden, da dort offensichtlich nach kulturellen/rassischen GEsichtspunkten Menschen eingesperrt werden ohne rechtsstaatliche Grundsätze.


    Im Zweifel reicht es ja eine traditionelle Haartracht zu tragen.

  • Kommt aber auch auf die Anzahl der Inhaftierten an. In Guantanamo sitzen ein paar Hundert Islamisten. Ich denke bei den Uiguren könnten es deutlich mehr Inhaftierte sein. Der Artikel spricht ja von Millionen.

    Ja da sind wir wieder bei dem berühmten Zitat von Jean Luc Picard "Wieviele Menschen braucht es bis aus Recht Unrecht wird ? Zehn ? Hundert ? Tausend ? eine Millionen ?"


    Aber darum geht es mir gar nicht, ich finde beides also die Lager Chinas genauso wie die der USA verwerflich. Was mich aufregt ist wie unverschämt die USA anderen Vorhaltungen über Verbrechen machen die sie selbst ebenfalls begehen und sich dabei auch noch absolut im (moralischen) Recht sehen weil sie ja schließlich "die Guten" sind. :lehrer:


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  • Kulturelle Identität mag sein, rassische Unterdrückung bezweifele ich. China ist kommunistisch regiert und folgt somit prinzipiell dem Grundgedanken, dass alle Menschen gleich sind.


    Ich denke die chinesische Politik zielt darauf ab, die Uiguren langfristig zu einem festen, untrennbaren Bestandteil der chinesischen Gesellschaft zu machen. Einmal mittels Zwang und einmal mittels wirtschaftlicher und technologischer Entwicklung. Das ist etwas ganz anderes, als eine rassistische Auslöschungspolitik. Und das sollte man dann auch sorgfältig auseinanderhalten.


    Generell bin ich der Meinung, dass sich der Westen aus diesen inneren Angelegenheiten Chinas heraushalten sollte. Wir können ohnehin nicht wirklich etwas daran ändern.


    Der Drang des Westens, sämtlichen Ländern dieser Welt moralische Vorhaltungen zu machen, aber wenn es opportun ist, dann problemlos über Verfehlungen hinwegzusehen, sorgt für viele Probleme und viel Misstrauen in der Welt.

  • China ist kommunistisch regiert und folgt somit prinzipiell dem Grundgedanken, dass alle Menschen gleich sind.

    :rofl:


    Du weißt schon, dass Theorie und Praxis, gerade bei Kommunistischen Regierungen, häufig ein kleines bisschen auseinanderdriften oder?


    China ist an sich sehr nationalistisch, nur auf einer etwas anderen Schiene. Wenn rechte hier von Umvolkung faseln, dann kommt das ziemlich gut an das ran was China ganz aktiv fördert, indem Han-Chinesen gezielt in Gebieten wie Tibet und bei den Uiguren angesiedelt werde um dort nach und nach die lokale Mehrheit zu einer kontrollierbaren Minderheit zu machen. Dazu kommt, dass sich die Chinesen grundsätzlich als die überlegenen zivilisierten Menschen fühlen, auch gegenüber den Minderheiten im eigenen Land, was den Umgang mit diesen Minderheiten nicht gerade verbessert, selbst wenn das Leitbild Gleichheit vorgeben mag.


    Hier mal was von der Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.bpb.de/apuz/32501/…nderheiten-in-china?p=all

  • So einen Vergleich hab ich auch nicht gezogen, mich hat eher der eine zitierte Satz gereizt ;)


    Davon abgesehen sollte man solche Umerziehungs- und Arbeitsalltag, die es nicht nur für Uiguren gibt, ruhig ansprechen. Nur zu sagen dass uns die inneren Angelegenheiten nichts angehen, solange kein systematischer Völkermord stattfindet, finde ich etwas schwach. Auch wenn ich dir darin recht gebe, dass unser Einfluss dahingehend auf die Chinesen recht begrenzt ist.

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