Politik der USA

  • Nein John, Putin marschiert dann nicht in Europa ein. Russland unterstützen schon Syrien, Venezuela und dann wahrscheinlich auch den Iran, da haben die also sicher besseres zu tun als noch kurz das Baltikum anzugreifen.

  • Der Syrienkrieg neigt sich dem Ende zu.
    In Venezuela sind zwar einige hundert Söldner aber keine regulären Truppen.
    Bei einem Krieg der USA gegen den Iran würde Russland zwar eventuell Waffen liefern, aber nicht direkt intervenieren. Einerseits weil das eine direkte Konfrontation mit den USA wäre, anderersiets weil Russland und der Iran zwar gemeinsame Feinde haben, deshalb aber noch lange keine Freunde sind (während der iranischen Revolution hätte eine Gruppe von Revolutionären, dartunter ein gewisser Mahmoud Ahmadinejad fast die sowjetische Botschaft gestürmt. Die sowjetische Invasion Afgahnistans war dann auch eine Reaktion auf die iranische Revolution. Zudem sieht Putin sich als Vertreter der orthodoxen Christen, während der Iran bekanntlich von schiitischen Islamisten regiert wird.)

  • Nein John, Putin marschiert dann nicht in Europa ein. Russland unterstützen schon Syrien, Venezuela und dann wahrscheinlich auch den Iran, da haben die also sicher besseres zu tun als noch kurz das Baltikum anzugreifen.


    Ein Einmarsch nach Europa, wenn du Mitteleuropa meinst, sehe ich auch erstmal als Nonsens an. Aber der Judoka aus dem Kreml würde mit Sicherheit in der Ostukraine für vollendete Tatsachen sorgen. Wie damals auf der Krim, würde Russland hier wahrscheinlich einmarschieren.
    Da würde die EU wohl noch die diplomatische Schiene fahren.
    Weitaus fataler sehe ich die Situation im Baltikum. Falls die USA in einem Szenario die NATO aufkündigen, würde auch Putin hier aktiv werden. Das könnte sich wirklich fatal auf den Frieden in Europa auswirken, da die EU eine Annexion eines Mitgliedstaats nicht hinnehmen kann.


    Ich glaube, die nächsten fünf Jahre, falls Trump wiedergewählt werden würde, sind für Europa ein Scheideweg hinsichtlich der Stabilität und des Friedens.

  • Na ja, eigentlich offensichtlich, was Trump da vorhat.
    Er hat das Abkommen seines verhassten Vorgängers gekündigt, um jetzt ein zweites zu verhandeln, welches wohl mehr oder weniger den gleichen Inhalt hat, mit ein wenig Zugeständnissen seitens des Irans, doch Terrorgruppen wie die Hisbollah ein wenig zurückzupfeifen.
    Dann schreibt er sich das auf seine große Liste an ausgehandelten Deals und wird als Friedensstifter wiedergewählt.
    Der gleiche plumpe Dilettantismus wie mit dem Dicken aus Korea.

  • So offensichtlich finde ich das nicht mehr.


    Die Bundeswehr setzt ihre Ausbildung von Anti-IS-Einheiten im Irak aus. Als Begründung wird die wachsende Gefährdung durch den Iran angegeben, welche auf Informationen der US-Verbündeten beruht.


    Ich denke da ergibt sich langsam ein unschönes Gesamtbild. Es wäre schön, wenn das alles nur Teil eines gigantischen Bluffs wäre. Ich fürchte aber, dazu sind die Maßnahmen zu konkret. Ich denke wir stehen möglicherweise kurz vor einem überraschend erfolgendem massivem Militärschlag gegen den Iran durch die USA und deren regionale Verbündete. Und ich glaube nicht, dass die USA diesen vorher groß ankündigen werden. Davon werden wir erst hören, wenn er schon im Gange ist.


    Die USA haben eine offizielle Reisewarnung für US-Bürger in Bezug auf den Irak herausgegeben. Es bestehe ein hohes Risiko von Entführungen und Angriffen auf US-Bürger aufgrund der „Bedrohung durch den Iran“. Die USA haben zur Zeit mehrere hundert Diplomaten im Irak und der US-Botschaft, die nun evakuiert werden müssen.


    Klarer kann man es eigentlich nicht sagen:



    Der Mann heißt John Bolton. Er gilt als Architekt des Irak-Krieges von 2003.


    Seit April 2018 ist er der Nationale Sicherheitsberater von Donald Trump.

  • Was man niemals vergessen sollte:



    Irak - erledigt
    Syrien - erledigt

    Libanon - Krieg mit Israel 2006, sowie die ganzen Flüchtlinge aus Syrien, nicht mehr viel zum kaputtmachen übrig
    Libyen - erledigt
    Somalia - nicht mehr viel zum kaputtmachen übrig
    Sudan - gab einen Bürgerkrieg 2013-18

    Iran - steht noch aus


    EDIT


    Auch Deutschland geht jetzt wohl offiziell von einer Eskalation aus:


    Der Bundeswehreinsatz im Irak zur Ausbildung lokaler Streitkräfte wurde unterbrochen, alle Soldaten bleiben bis auf weiteres in ihren Lagern.


    https://www.tagesschau.de/ausland/bundeswehr-irak-131.html

  • In der Tagesschau meinten sie heute, dass die Bundeswehr schon seit Montag ihre Mission unterbrochen habe. Ist also alles schon länger im Gange.


    Trump sagte heute in einem Tagesschau-Beitrag ebenfalls zu einem Reporter, die 120.000 Soldaten seien Fakenews. Sie würden den Iran nicht angreifen wollen, aber wenn sie es wollen würden, dann würde es „höllisch“ mehr Truppen brauchen, als nur 120.000 Mann. Da stimme ich ihm sogar zu. Es sei denn, es geht nur um Luftschläge.


    Tja... was soll man davon halten?

  • Auch innenpolitisch geht es in den USA weiter wie gewohnt:


    Der Bundesstaat Alabama will Abtreibungen komplett (also auch nach Vergewaltigungen) verbieten.

    Ist ein typischer Fall von Falschinformationen. Abtreibungen sollen nicht verboten werden, es geht lediglich um die Frage des Zeitpunktes. Aktuell liegt dieser laut dem Grundsatzurteil von 1973 bei "das Kind ist ist in der Lage außerhalb der Mutter zu überleben". Jetzt möchte die Mehrheit der Bevölkerung diesen Zeitpunkt so setzen, dass Abtreibungen so lange erlaubt sind bis noch kein Herzschlag vorhanden ist. Solche Fristen gibt es nach deutschem Recht genau so (Einnistung des befruchteten Eies in der Gebärmutter, 12 Wochen Frist) und es wird seit jeher immer wieder darüber gestritten, wo denn die Grenze zu ziehen sei.

  • Die neue Frist in Alabama ist sechs Wochen, das ist deutlich weniger als zwölf. Zudem droht Ärzten die diese Abtreibung vornehmen bis zu 99 Jahren Haft, das ist schon ziemlich heftig.


    Übrigens gilt die 12-Wochen-Frist in Deutschland nur für "normale" Abtreibungen. Bei einer Gefährdung der körperlichen oder psychischen Gesundheit der Frau ist eine Abtreibung auch nach zwölf Wochen weiterhin möglich.

  • Trotzdem eine völlig falsche Nachricht.

    Übrigens gilt die 12-Wochen-Frist in Deutschland nur für "normale" Abtreibungen. Bei einer Gefährdung der körperlichen oder psychischen Gesundheit der Frau ist eine Abtreibung auch nach zwölf Wochen weiterhin möglich.

    Ist in den USA bekanntermaßen genau so und soll auch so bleiben.

    Zudem droht Ärzten die diese Abtreibung vornehmen bis zu 99 Jahren Haft, das ist schon ziemlich heftig.

    Das hat aber nichts mit Abtreibungen an sich zu tun, sondern mit dem generell höherem Strafmaß und völlig anderem Rechtsverständnis in den USA (diese Woche gab es in einem Glyphosat Prozess 2 Milliarden (!) Schadenseratz für eine Privatperson - bei uns undenkbar). In Deutschland liegt die Höchststrafe bei illegalen Abreibungen bei 3 Jahren, was es nicht unbedingt einfacher oder besser macht.

  • Ich sehe nicht wo die Nachricht völlig falsch ist. Ich habe halt "Abtreibung komplett verboten" geschrieben und tatsächlich werden die Bedingungen für Abtreibungen nur weiter verschärft. In der Tendenz also eine völlig richtige Nachricht.

  • Das hat aber nichts mit Abtreibungen an sich zu tun, sondern mit dem generell höherem Strafmaß und völlig anderem Rechtsverständnis in den USA (diese Woche gab es in einem Glyphosat Prozess 2 Milliarden (!) Schadenseratz für eine Privatperson - bei uns undenkbar). In Deutschland liegt die Höchststrafe bei illegalen Abreibungen bei 3 Jahren, was es nicht unbedingt einfacher oder besser macht.

    Äh?
    Ne.
    Es gibt keine 6 Wochen Frist.
    Wenn dann bitte Quelle.
    Und wenn es sie gäbe, wäre das ein schlechter Witz.
    Viele Frauen wissen nach 6 Wochen noch gar nicht, dass sie schwanger sind.


    Und dann bei Vergewaltigung und Inzest...oder stark behinderten Kindern...


    Ich habe um ganz sicher zu gehen mal Fox News gecheckt.
    Die schreiben auch


    "Alabama’s state Senate passed a controversial bill on Tuesday that would outlaw nearly all abortions in the state and make performing one a felony unless the mother’s health is at risk."



    Und wenn das Fox News sogar schreibt ist das sicherlich keine Falschmeldung der pösen liberalen Presse.



    Mal davon abgesehen, dass sich wohl kaum ein Arzt in Alabama trauen wird die Abtreibung bei einer health Risk der Mutter vorzunehmen.
    Im Zweifel wenn die angezweifelt wird, drohen schließlich 99 Jahre Knast.
    Da wäre man ja schön blöd.


    De facto also gar keine Abtreibungen in Alabama.
    Selbst momentan sind die de facto schon kaum mehr möglich, da sich die dortigen Ärzte das nicht trauen....

  • Ja. Wahrscheinlich betrieben von Ärzten die aus anderen Staaten für ein paar Tagesschichten einfliegen.


    Ich habe entfernte Verwandschaft in Alabama.
    Die sind voll auf Linie mit dem Gesetz!
    Praise Jesus!


    Man stelle sich vor, Frauen könnten über ihren eigenen Körper entscheiden.
    Das wäre ja Wahnsinn!

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