Politik der USA

  • (Kaufland hat bei mir in der Nähe von 07:00-24:00 sechs Tage die woche über geöffnet)


    Bei mir im schönen Bayern eben nicht. Da ist Punkt 8 alles dicht und ich kann schaun woher ich jetzt einigermaßen preisgünstig noch was zu Essen krieg...

    Familienfeiern, Geburtstage, usw. usw. die werden zumeist eben auf die Wocheneden gelegt da die meissten da dann freihaben und je mehr man den Anschluss durch unregelmäßige Arbeitszeiten an der Gesellschaft verliert, je mehr Probleme ergeben sich.

    Wie gesagt, die Gesellschaft muss sich ab und an entwickeln. Das ich meiner Oma nicht mehr beibringen kann, dass ich am Sonntag nicht zu ihrer Teeparty kommen kann ist mir klar, aber wenn wir die Gesellschaft langsam daran gewöhnen dann entwickeln sich auch andere Möglichkeiten. Klar ist es am Anfang ungewohnt, aber das hat eine Entwicklung nun mal so an sich. Und da wir uns nicht von 0 auf 100 ändern können muss der Prozess eben schon früher starten und kontinuierlich daran arbeiten, damit du eben nicht genau dieses Problem hast. Ich red da nicht von einem Jahr, sondern von dem ein oder anderen Jahrzehnt! Aber erst mal sagen "nein geht nicht" find ich da keine Lösung.

  • Ich rede ja nicht davon dass du 24 Stunden und 7 Tage die Woche arbeiten sollst. Die Arbeitszeiten könnten ja trotzdem gleich bleiben. Nur hast du dann halt nicht am Sonntag frei, sondern z.B. am Dienstag. Klar ist es erst mal eine Umstellung, aber dennoch bin ich der Meinung dass wir uns ab und an mal etwas weiter entwickeln können und da ist der christliche Kirchensonntag ein gutes Beispiel dafür.


    Bin strickt dagegen, was du hier vorschlägst. Der besondere Charakter des Sonntages ist gerade, dass an ihm ALLE frei haben. Ihn kann man nutzen um mit Freunden oder der Familie etwas zu unternehmen. Es wäre nicht das gleiche, wenn man selbst frei hätte, aber alle anderen arbeiten müssten. Einen Tag gemeinsam innehalten für die ganze Gesellschaft pro Woche finde ich richtig und wichtig. Abgesehen davon, kannst du es Christen auch nicht gesetzlich vorschreiben, dass sie am Sonntag arbeiten müssen. Das widerspricht ihrer religiösen Überzeugung und das sollte man dann auch respektieren.


    Ich würde so etwas nicht als Weiterentwicklung, sondern als deutlichen Rückschritt empfinden. Ich wohne in der Innenstadt und es ist einfach herrlich, wenn mal einen Tag in der Woche dort Ruhe einkehrt. Ich vermisse das immer sehr schmerzlich, wenn an den Adventssonntagen für das Weihnachtsgeschäft geöffnet wird. Einen Tag mal Ruhe ist einfach das Beste, was sich diese Gesellschaft pro Woche gönnen kann. Das aufzuweichen hieße, es kaputt zu machen.

  • Allerdings finde ich diese Entwicklung für gesellschaftlich schädigend. Es haben auch viele Untersuchungen gezeigt das Menschen welche im Schichtsystem arbeiten und dadurch ihren Biorhythmus stören körperliche Schäden davon tragen. Nicht von heute auf morgen aber in der Summe.

    Deshalb ja auch nicht eine Umstellung von heut auf morgen. Wenn genau zwei Leute immer nachts arbeiten müssen, hast du natürlich dein angesprochenes Problem. Wenn du aber einmal in der Woche nachts arbeiten musst, hast du das Problem nicht in dem Ausmaß.

    Das auseinander zerren zerstört die Gesellschaft und bringt den ärmsten die solche Jobs annehmen müssen weil sie eben nicht anderes finden noch mehr an den Rand der Gesellschaft.


    Eigentlich bringt sie genau diese Gesellschaft an den Rand. Die Gesellschaft die sagt "du arbeitest Nachts, du bist jetzt anders als wir". Solche Leute haben dann auch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Wann kauft man ein, wenn man entweder arbeitet oder schläft? Das sind aber alles keine Probleme die durch die Nachtarbeit entstehen, sondern Probleme die wir durch unser voreingenommenes Denken haben. Deshalb finde ich nach wie vor ein Entwicklung in diese Richtung für die richtige Entscheidung.

    Der besondere Charakter des Sonntages ist gerade, dass an ihm ALLE frei haben.

    Alle? Fahrn bei euch keine Busse Sonntags? Hat jede Tanke geschlossen? Wir sind weit davon entfernt, dass alle frei haben. Beim Arzt sagt doch auch niemand "du musst Sonntag arbeiten? Wie entsetzlich". Wir müssen halt nur (wie gesagt) an unserer Denke arbeiten.

    kannst du es Christen auch nicht gesetzlich vorschreiben, dass sie am Sonntag arbeiten müssen


    Wenn ichs könnte würde ichs. Moslems müssen auch arbeiten, wenn für sie irgendwelche Feiertage sind (wobei ich persönlich nicht wüsste welche es da gäbe, aber kann mir nicht vorstellen, dass sie keine Feiertage haben die wir nicht auch haben). Also warum sollte der liebe Christ sich drücken dürfen? Er muss ja nicht unbedingt immer Sonntags arbeiten müssen, aber ab und an wirds ihn nicht umbringen.

    Ich würde so etwas nicht als Weiterentwicklung, sondern als deutlichen Rückschritt empfinden.


    Gut, da sind wir dann wohl einfach anderer Meinung.

  • The daily show erklärt anschaulich und für jeden sofort einleuchtend warum es für die USA seit der Aufnahme Palestinas in die UNESCO unmöglich ist diese UN Organisation weiterhin mit zu finanzieren.


    America's Problem with UNESCO Pt. 1 - The Daily Show with Jon Stewart - 03/15/12 - Video Clip | Comedy Central

  • Ich nehme an, das hat etwas mit dem amerikanischen Freiheitsgedanken zu tun. Die gesamte Entstehungsgeschichte der USA beruhte ja darauf, die Machtbefugnisse der Regierung gegenüber den Bürgern möglichst zu beschränken. Das fing in der Besteuerungsfrage an, welche zum Unabhängigkeitskrieg führte und ging weiter über den (vor allem Nord-Süd-Konflikt) welche Kompetenzen die Bundesregierung in Washington gegenüber den Einzelstaaten haben darf, welche letztlich zum Bürgerkrieg führte. Diese Konflikte bestehen im Grunde noch bis heute. Die Frage bei der Gesundheitsreform ist die: Darf eine Bundesregierung in Washington dem einzelnen Bürger vorschreiben, dass er eine Krankenversicherung abschließen muss und darf eine Bundesregierung in Washington den einzelnen Bundesstaaten eine Einführung solch einer Versicherung vorschreiben. Die Amerikaner sind seit jeher sehr darauf bedacht, die Macht der Bundesregierung in Washington zu beschränken. Darauf ist ihre ganze Verfassung ausgerichtet, deshalb ist das Recht jedes Bürgers Waffen tragen zu dürfen, bspw. auch nicht irgendein Recht, sondern ein fester und wichtiger Bestandteil der amerikanischen Verfassung, die damit den Bürger gegenüber der Regierung stärkt. Tendenziell herrscht ein großes Misstrauen gegenüber zusätzlichen Machtkompetenzen der Regierung in Washington. Nicht um sonst hat sich die "Tea-Party"-Bewegung auf die Entstehungszeit der Verfassung mit ihrem Namen bezogen. Das ist also eine uramerikanische Frage. Viele Amerikaner glauben, dass der einzelne Bürger besser über seine Gesundheitsversorgung bestimmen kann, als dies eine gesetzliche Vorsorge des Staates könnte. Und sie sind offenbar auch bereit, dass der einzelne dann das Risiko selbst tragen muss, falls er nicht vorsorgt. Ron Paul hat das mal so geäußert: Seiner Ansicht nach ist die Gesundheitsversorgung KEIN Menschenrecht. Sondern eine geschäftliche Leistung, welche man in Anspruch nehmen kann, oder eben nicht. - Generell ist die Frage aber auch sehr umstritten. Es gibt ja auch sehr viele Befürworter einer solchen Gesundheitsreform.


  • Ok, jetzt hat mich Barack Obama doch wieder gepackt. Einfach geil, was er da macht. Ich ziehe meinen Hut. :hallo: Dass er sich aufs Schlachtross setzt und mit diesem heißen, aber richtigen und wichtigen Thema in den Wahlkampf zieht finde ich fantastisch. Er steht, wieder einmal, auf der richtigen Seite und ist bereit seine eigene politische Laufbahn für die Rechte einer Minderheit, gegen religiöse Fanatiker und Erzkonservative zu riskieren. Das hat sich noch kein US-Präsident vor ihm getraut.


    Ich bin zwar etwas pessimistisch und befürchte, dass er deswegen vielleicht die Wahlen verlieren könnte, aber für mich ist das trotzdem eine historische Leistung die ich ihm hoch anreche. Während in Russland mit Homophobie Wahlkampf gemacht wurde und Schwule und Lesben auf offener Straße verhaftet werden, steht hier ein amerikanischer Präsident der sich offen hinter die Gleichgeschlechtliche-Ehe stellt, und seine eigene Wahl auch zu einer Abstimmung über dieses Thema macht. Das hat Martin Luther King Niveau. Mehr Unterstützung können Schwule und Lesben sich nicht wünschen. Mutig, kämpferisch und großartig. Bin begeistert und drücke ihm alle Daumen für den nun kommenden Kulturkampf in den USA, gegen Fox News, irre Fernsehprediger und Radiomoderatoren und den Bibel Belt und die Konservativen im mittleren Westen. Er ist nicht nur ein Präsident der Schwarzen, sondern auch ein Präsident der Armen (Gesundheitsversicherung) und der Minderheiten. Möge das Gute siegen im amerikanischen Wahlkampf! Es wäre überfällig. Ich drücke heftigst die Daumen.


    :thank you: Obama.


    Barack Obama spricht sich im amerikanischen Frühstücksfernsehen offen für die Homo-Ehe aus.


    Bild: Obama macht sich für Homo-Ehe stark.

  • Er war nur der zweite, sein Vize ist mit dem Thema vorgeprescht und er zieht jetzt hinterher. Allerdings ist es auch ein riskanter move, da er wohl damit einen Teil seiner Basis vor den Kopf stößt (latinos und schwarze sind wohl eher dagegen).


    Eine Analyse des Themas
    http://www.nytimes.com/2012/05…smid=tw-nytimes&seid=auto


    Um die Bedeutung einornden zu können ein Kommentar von Geroge Takei:


    My Response to President Obama - Allegiance

  • Nach dem das jetzt ne Weile auf allen Kanälen lief verstehe ich noch immer nicht so recht was es mich als deutschen zu interessieren hat ob Obama für die Homo-Ehe ist oder nicht, in wie weit soll das seine Eignung für das Amt gesteigert haben oder welche Auswirkungen soll es auf die Weltpolitik oder gar Deutschland haben ?
    Als Randnotiz würde ich es ja verstehen, aber die ausführliche Berichterstattung darüber ist nervig, wir haben momentan doch ganz andere Sachen die erheblich wichtiger sind.

  • Es ist das beherrschende innenpolitische Thema in den USA.
    Und dadurch naturgemäßt durch die hegemoniale Stellung der USA auch für Deutschland interessant.
    Vor allen da dadurch auch der Wahlkampf in den USA entschieden werden wird.
    Das ist die Auswirkung auf die Welt.


    Nebenbei geht von dieser Stellungnahme natürlich auch eine weltweite Signalwirkung aus.
    Auch auf Deutschland.
    Wenn die konservativen bibeltreuen Amis das schon umsetzen wolllen, streuben wir liberalen Europäer uns noch dagegen?


    Nebenbei finde ich die Diskussion in den USA hochspannend, da dort seit einiger ZEit am Thema Homorechte ein Kulturkampf/Richtungskampf stattfindet zwischen den liberalen Kräften und den konservativen.
    Von daher geht es vor allen auch um die Frage in welche Richtung sich die USA entwickeln werden.
    Nicht unwichtig, oder?




    Und dann kommen noch solch Gründe dazu wie: Solange Interesse an einem Thema existiert schreibt die Presse das prinzipiell tot und dann natürlich der Obama Faktor. Der deutschen liebster maximal pigmentierter nach Roberto Blanco



    @ John.
    Es ist wirklcih so, dass Latinos durch die katholische Bindung und schwarze durch Machokultur und Unterschichtzugehörigkeit häufiger dagegen sind.
    Die Ablehnung der Ehe für Homosexuelle in kalifornien wird zum Beispiel vor allen darauf zurückgeführt, dass die gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen stattfand und durch den Antritt Obamas dort sehr viele Afroamerikaner zur Wahl gingen.


    Allerdings hat auch in diesen Gruppen wohl seitdem ein gewisses Umdenken eingesetzt.

  • Es ist das beherrschende innenpolitische Thema in den USA.
    Und dadurch naturgemäßt durch die hegemoniale Stellung der USA auch für Deutschland interessant.
    Vor allen da dadurch auch der Wahlkampf in den USA entschieden werden wird.
    Das ist die Auswirkung auf die Welt.

    Ist ja wohl nicht dein Ernst, daß Obamas Zustimmung zur Homoehe eine Auswirkung auf irgendeinen Teil der Welt hat?
    Wen in China interessiert das? Wen im Iran oder wen in Aghanistan? Macht das irgendeinen Eindruck auf Europa?


    Stimme da Bob zu; das sollte man meinetwegen als Randnotiz erwähnen, aber der Stellenwert wird ja wohl etwas überzogen meiner Meinung nach.

  • Wenn sich darüber entscheidet ob der nächste Präsident Obama oder Mitt heißt, klar.


    Klar macht es einen Eindruck auf Europa. Alleine durch die Berichterstattung. Merkel sah sich schon genötigt darauf (negativ) zu reagieren. während Westerwelle und Frau Schnarrenberger diese Entscheidung auch für D unterstützten.


    ---> Signalwirkung...etc.


    Ist der größte Exportartikel der USA nicht immer noch ihre Kultur/die Lebensweise, die die ganze Welt beeinflusst? Warum sollte dann solch ein Wegweisender Entschluss zu Bürger/Minderheitenrechten keinen Einfluss haben?


    Bei den strengen Muslimen in Afghanistan z.b. dient es dann hingegen zur Feindbildverstärkung.
    Aber ne Wirkung ist auf jeden Fall da ;-).


    Und so extrem ausgebreitet wirds nun auch nicht im Vergleich zu anderen bedeutenden innenpolitischen Geschehnissen in den USA.

  • Streite ja nicht ab, daß so etwas nach außen wirkt ( gerade bei den mehr als verklemmten Amis ), doch bei dir klingt es so, als würde Obama morgen Nachmittag alle Langstrecken-Raketen abrüsten und nebenbei noch sämtliche Luftwaffenstützpunkte in Vorderasien oder im Pazifik.
    Es ist eine Meldung und gerade deswegen in den Zeitungen, weil man es nicht erwartet hat, aber Signalwirkung?


    Zitat

    Ist der größte Exportartikel der USA nicht immer noch ihre Kultur/die Lebensweise, die die ganze Welt beeinflusst?

    Schon lange nicht mehr. Vielleicht noch in England, der Amis treuester Arschkriecher, aber wenn du allen Ernstes glaubst, wenn Obama mit einer Zustimmung zur Homo-Ehe in den Wahlkampf zieht, daß das irgendeinen hier in Europe jucken würde, vergiß es. In arabischen Ländern schon 3 x nicht und China und Indien ziehen ihr Ding völlig unabhängig von den USA durch, auch mit Romney.

  • Kein Einfluss mehr aus Amerika?


    Internet. Facebook, Google. Microsoft. Apple, Biotech


    Das neue, was die ganze Welt beeinflusst und ihr unmissverständlich seinen Stempel aufdrückt.
    Damit einhergehend wie mit Inhalten auf diesen Plattformen (auch homosexuellen umgegangen wird)
    Freiheitlich oder restrektiv. Darf man dort Küssende Männer/protestierende Menschen zeigten oder nicht?


    Wenn du es traditioneller haben willst,
    Machs Radio an. In welcher Sprache wird dort gesungen?
    Machs Fernsehen an. Aus welchen Land komemn aulsändische Filme / Serien zu mehr als 90%? Über dei dann natürlcih acuh Werte transportiert werden?
    Was hast du gerade an?
    Schau dir die politische Ordnung in Deutschland an.
    Nike, Coca Cola. McDonalds ...etc.


    Ansonsten siehe Salahs Beitrag.


    Ich weiß, dich interessiert naturgemäß eventuell die Entscheidung Obamas jetzt nicht sonderlich.
    Daher habe ich ja versucht die innenpolitischen Auswirkungen dazulegen die dann natürlich in der Folge auch außenpolitische Konsequenzen haben.
    5 bis 30% der Weltbevölkerung (5 bis 10 % Homosexuelle. Bis zu 30% die auch an gleichgeschlechtlichen Erfahrungen nicht uninteressiert sind. Kinsey geht sogar noch von viel höheren Zahlen aus) interessiert diese Entscheidung Obamas aber schon naturgemäß sehr viel mehr

  • Ich meinte das auch eher in kulturellem, moralischem oder auch ethischen Sinn, nicht im Bereich der Technik / Wissenschaft.
    Und da fällt mir neben der Musikindustrie eben nur Hollywood ein. Nebenbei: welche Werte werden denn in Hollywood-Schinken transportiert?


    Ok, fragen wir andersrum: nehmen wir mal an, Obama setzt sich erneut bei der Wahl durch, es wird eine landesweite Homo-Ehe eingeführt ( ob dies auf dem Level der Bundesstaaten überhaupt möglich ist, weiß ich gar nicht mal ), was passiert denn da deiner Meinung nach mit der Weltmeinung, wie ändert sich die Politik, wie das Ansehen im Rest der Welt. Wie setzt sich dies praktisch um auf Europa, Afrika oder Asien? Meiner Meinung nach: gar nicht
    Ich bin weiß Gott kein Gegner von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und gleichen Rechten für Homosexuelle in Partnerschaften, und schon gar nicht bin ich ein Gegner von Obama, nur sehe ich leider keinen weitläufigen Einfluß auf den Rest der Welt, wenn er derartige Gesetze einbringen sollte, außer daß es sich hierbei um Wahlkampf handelt. In nahezu jedem europäischen Land sind derartige Gesetze schon seit Jahren in Kraft gesetzt, ist doch nix Neues. Auf dem Niveau von Ehen haben dies ja schon Spanien, Portugal, die Niederlande, Argentinien, etc., auf dem Niveau von Partnerschaften dann eben auch Deutschland, Dänemark, Australien, Brasilien etc. ( kann man ja alles nachlesen ).


    Mit Obamas gesetzlicher Krankenversicherung ging ein Raunen durch die Welt und wir hier in Europa konnten nur den Kopf schütteln über etwas, was bei uns seit Jahren völlig normal ist, die ruckständigen USA dann aber ( mit vielen Abstrichen ) auch irgendwie eingeführt haben, und ehrlich gesagt: kein Mensch hier bei uns weiß, wie es da drüben mit der Umsetzung läuft. Analog wird es mit landesweiten Gesetzen zur Homo-Ehe sein. Man wird hier wieder mal den Kopf schütteln ( gähn......kommen die jetzt auch endlich mal mit einer moderneren Sichtweise ) und dann schon wieder vergessen. Ja im Gegenteil: man wird sich eher an die polemischen Anfeindungen der Rechten und Republikaner erinnern, an Fernsehauftritte von Typen wie Santorum oder anderen moralischen Heilsbringern als an Obama ( und v.a. der USA ), die etwas umsetzen möchten, was hier schon lange existiert.


    Übrigens ist der religiöse, christliche Fanatismus kein Wert, den die USA nach Europa transportiert haben, ob mit Apple, Facebook oder Hollywood. ;)
    Bush war sogar von Gott gesandt.....hat das hier irgendetwas geändert?

    Ich nehme es zur Kenntnis und denke, es wurde allerhöchste Zeit für die Schwulen und Lesben, ja. Nur sehe ich immer noch keinen weltpolitischen Impact, sorry.
    Was in den USA möglicherweise sensationell ist, verursacht hier eben nur ein Kopfschütteln. Ich traue mich wetten, daß mehr als 80% der deutschen, heterosexuellen Bevölkerung das Interview noch nicht einmal zur Kenntnis genommen hat. Daß du oder auch Salah eine andere Sichtweise der Sache habt, liegt in der Natur der Sache, du bist bisexuell, Salah Muslim. Meines Wissens nach gibt es nicht ein muslimisches Land auf der Erde, wo gleichgeschlechtliche Partnerschaften erlaubt sind, in sehr vielen Ländern steht darauf Gefängnis oder sogar die Todesstrafe.
    Obama würde in der deutschen Politk irgendwo am rechten Flügel der CSU sein Dasein fristen, wäre möglicherweise ein guter Kumpel von Gauweiler. Was ich damit sagen will: so fortschrittlich wie er sich in den USA gibt ( und dort auch mit Sicherheit ist ), so traditionell, konservativ und altbacken wären seine Ansichten hier in einem aufgeklärten Europa. Zur moralischen Rettung Obamas sollte aber auch erwähnt werden, daß er für amerikanische Verhältnisse schon sehr weit gegangen ist und scheinbar immer noch geht; die Politik in den USA, der Kulturkampf, Moralansichten, das ganze Leben ist eben nur schwer mit unserem hier vergleichbar.
    Wenn er im November die Wahl mit den Stimmen von Homo- und Bisexuellen gewinnen wird -> ich gönne es ihm; glaube aber nicht daran, daß das die Wahl beeinflussen wird.

  • Ist der größte Exportartikel der USA nicht immer noch ihre Kultur/die Lebensweise, die die ganze Welt beeinflusst? Warum sollte dann solch ein Wegweisender Entschluss zu Bürger/Minderheitenrechten keinen Einfluss haben?

    Ich bin da ganz Mogges Ansicht, dass ganze hat für den durchschnittlichen Europäer einfach keinerlei belang und ich glaube auch nicht das es dafür sorgt dass das schwule Pärchen, welches hier in der Nachbarschaft seit 30 Jahren zusammen lebt, plötzlich auf den Tischen tanzen und Obama für sein entgegenkommen danken.
    Mal davon abgesehen, wenn von solchen Aussagen aus Amerika solch eine Signlawirkung auf Europa ausgehen würde, dann hätte das ja auch im Umkehrschluss bedeuten müssen das so manches wirres konservatives Gerede (es läuft einiges falsch in Amerika, schwule dürfen in die Armee, aber unsere Kinder kein Weihnachten feiern :rolleyes: ) nach Europa schwappt und wir fix unseren schwulen an die kurze Leine nehmen, damit unsere Kinder endlich wieder Weihnachten feiern dürfen, was die homosexuellen ja offensichtlich durch ihre Bösartigkeit verhindert haben. Aber außer Kopfschütteln ist auch da nichts passiert.
    Wenn überhaupt würde ich mir eher darüber sorgen machen was die neuen Gesetze in Russland für eine Auswirkung auf unsere Osteuropäischen Nachbarn haben.


    Hier noch ein etwas anderes Thema, Planspiele zum totalen Krieg gegen die Muslime: Lehrstunde in Massenmord an Muslime: US-Armee übt den "totalen Krieg" - n-tv.de
    Ehrlich gesagt würde es mich gar nicht wundern wenn solche Ansichten in Teilen der US-Armee, besonders in denen die in Afghanistan und im Irak den Kopf hinhalten müssen/mussten, durchaus verbreitet sind.

  • Ach Bob, auf den Tischen tanzen? Wann hast du das letzte mal auf den Tischen getanzt, nachdem du die Nachrichten gelesen hast? ICh habe diese Nachricht aber persönlich mit Freude aufgenommen.
    Ach ja. Die ganze Homosexuellenrechtsbewegung ist übrigens in den USA entstanden und dann erst nach Europa geschwappt. Ohne den Aufstand in der Christopher Street ist die Frage wie weit wir heute in Deutschland wären in diesem Bereich.
    Wenn ihr aber nicht daran glaubt, dass wegweisende Entscheidungen in den USA Einfluss auf Europa haben, na gut, dann glaubt ihr das wohl. :blink:



    Gestern lief auf Kabel 1 ne JAG Folge, die das absichtliche Töten eines 10 jährigen irakischen Schäfersjungen der seine Herde hütete, bei einem Einsatz quasi moralisch gefordert hat.


    Der Soldat der dies unterließ, (wie konnte er nur), wurde dafür verurteilt und hat seinen "Fehler" gar hinterher eingesehen den 10 jährigen nicht getötet zu haben. Es war nämlich Befehlsverweigerung.


    Anstatt den anzuklagen der diesen menschenrechtswiedrigen Befehl gab, klagten die ernstaft den an der sich an die Menschenrechtskonventionen/Haager Landkriegsordnung...etc. hielt.



    Daraus folgt
    Ich glaub dieses Gedankengut ist nicht nur in Teilen der US Armee verbreitet.


    Auch in Teilen der deutschen Bevölkerung, würdest du da sicherlich einige Anhänger für finden.


    [spoil]
    P.S. Den "Belang" für Deutsche den du nicht unterstellst.
    Ich gehe mal die internationalen Nachrichten durch:
    Ähm. "Einsatz der Armee in Italien".
    Interessiert mich nicht. Bin kein Italiener. Die BW wird das wohl nicht machen auch wenn dies die Italiener machen.


    Bernie Ecclestone: Tochter Tamara lobt Geduld beim shoppen.
    WTF?


    Superjet Absturz in Indonesien
    Was interessiert mich der Tod von einigen ausländischen Wirtschaftsfuzis.
    Der Superjet ist nicht einmal ein richtiger Konkurenzprodukt zu den wichtigen Airbusmodellen. Also keine Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft.


    "Afghanistan: Hochrangiger Friedensermittler erschossen."
    Gähn. Also Buisness as usual? Wir sind da eh bald raus. Ein weiterer tote Afghane. Der wievielte ist das in diesem Jahr?


    "USA verstärken Drohnenangriffe in Jemen"
    Ach die kann man noch verstärken? Was hab ich damit zu tun ob da ein paar Kameltreiber in der Wüste abgeknallt werden? Die wollten wohl kaum in meinem Vorgarten eine Bombe zünden.


    "Fall Timoschenkow. Die dubiosen Geschäfte des Janukowitsch Clans"
    Also was da für ein Gewese drum gemacht wird. Was haben die Deutschen damit zu tun ob da irgendein korruptes blondes Püppchen aus Angst vor Nichtbeachtung in den Hungerstreik tritt, weil es von nem korupten alten Mann schlecht behandelt wird.
    Seit Wochen wird darüber berichtet und was fürn Aufstand gemacht.
    Nenene. Wir wollen doch einfach nur ne Party bei der EM haben. Sollen die mich bloß damit in Ruhe lassen.


    Damit will ich sagen. Du kannst bei nahezu jeder Nachricht den Belang für dich Leugnen wenn du keine Zusammenhänge erkennen willst.
    Nur ist das gerade in der heutigen vernetzten Welt und auch bei der Rolle der USA als immer noch einzige politische und militärische Supermacht und 2te zivile/kulturelle Supermacht (neben Europa) einfach...[/spoil]

  • Wenn ihr aber nicht daran glaubt, dass wegweisende Entscheidungen in den USA Einfluss auf Europa haben, na gut, dann glaubt ihr das wohl. :blink:

    Diese Entscheidung ist für Europa aber eben nicht wegweisend, weil wir bei der Akzeptanz von Homosexuellen an sich schon weiter sind und die Mehrheit der Bevölkerung wird der Unterschied zwischen einer eingetragenen Partnerschaft und einer vollwertigen Ehe sowieso nicht interessieren. Wobei ich sowieso eher für eine Abwertung der Ehe als solches bin, anstelle einer Aufwertung der eingetragenen Partnerschaft hin zur Ehe, die Ehe kann von mir aus noch kirchlich geschlossen werden, ohne dabei irgend eine Auswirkung auf die staatlich anerkannte Partnerschaft zu haben.

    Damit will ich sagen. Du kannst bei nahezu jeder Nachricht den Belang für dich Leugnen wenn du keine Zusammenhänge erkennen willst.

    Naja, mal ehrlich, viele Nachrichten sind nun mal auch einfach ohne Belang, ich meine das Afghanistan vor die Hunde geht hat sicher letztendlich auch einen Einfluss auf Deutschland, aber ob Knut an Herzversagen gestorben ist oder die Tochter von Bernie Ecclestone sich ne neue Handtasche gekauft hat interessiert mich einfach nicht und hat auch keinerlei Auswirkungen.
    Auch der Fall Timoschenkow ist an Heuchelei doch kaum zu überbieten, solange in der Ukraine noch was weiß ich wie viele Menschen unter weit widrigeren Bedingungen in Haft sitzen als eine Milliardärstochter, die sich mit ziemlicher Sicherheit tatsächlich der Korruption schuldig gemacht hat und deren größter Bonus ist das sie pro-westlich war, ist diese ganze Berichterstattung doch nichts weiter als eine Farce. Zumal so ein Boykott doch mehr als sinnlos ist, dann kommen halt keine Politiker um ein sich ein Fußballspiel anzuschauen, na und ? Die ganzen Moralapostel sollten sich lieber um eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte bemühen, aber das ist wohl weniger Medienwirksam. Die Menschenrechtssituation in der Ukraine ist als solches aber dennoch interessant, genau so wie überall sonst auf der Welt, da es sich um ein globales Gut handelt, hier aber besonders, da es direkt vor unserer Haustür passiert.
    Nun kann man sicher argumentieren das die Rechte von Homosexuellen ebenfalls Menschenrechte sind, aber ich hab als durchschnittlicher, heterosexueller Bürger nicht den Eindruck das es um die Rechte der Homosexuellen in den USA oder gar in deutschland so schlecht bestellt ist das man damit tagelang die Nachrichten füllen sollte. Zumal ich sowieso nicht glaube das Obama überhaupt im eigenen Land etwas in der Hinsicht ändern kann, so weit ich weiß sind solche Ehe-Gesetze von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und gegen die Republikaner wird sich eine Homo-Ehe in ganz Amerika sicher nicht durchsetzen lassen. Wie ich schon geschrieben habe, ich finde wenn in Russland die schwulen zusammengeknüppelt und ins Gefängnis geworfen werden hat das für Europa bzw. die homosexuellen hier zehn mal mehr Relevanz als das Lippenbekenntnis eines amerikanischen Präsidenten im Wahlkampf.


    Mal davon abgesehen, wir haben in Europa gerade ganz andere Probleme, wir sollten lieber aufpassen das wir die nächsten 10 Jahre ohne Staatspleiten überstehen und sich solche radikalen Parteien wie die Goldene
    Morgenröte ("Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs in Griechenland seien "von Deutschen, aber nicht von Nazis" begangen worden") nicht in der Mitte der Gesellschaft etablieren können, denn was bringt das Gefasel von Obama über Homo-Ehe uns wenn solche Parteien erst mal an Einfluss gewinnen und/oder wir alle auf der Straße sitzen ?




    EDIT: Echt toll wie die Republikaner den Rechtsstaat immer weiter aushöhlen, auch weiterhin dürfen Terrorverdächtige in den USA unbegrenzt festgehalten werden: Unbegrenztes Festhalten von Terrorverdchtigen in USA weiter mglich - SPIEGEL ONLINE
    Jeder Barträger oder Moslem der geschäftlich in die USA reisen muss oder dort Verwandte besuchen möchte tut mir wirklich leid. Ich frage mich wie die USA umgekehrt reagieren würden wenn wir in Europa erst mal Eintrittsgeld für US-Amerikaner erheben würden und einfach mal ein paar ihrer Staatsbürger ins Gefängnis werfen und für ein paar Jahre ohne Anklage festhalten würden, ich wette sie würden damit drohen bei uns einzumarschieren :grübel:

  • Brillantester Moment eines sonst sehr lauen Films. (Der Diktator)


    Wieso seid ihr alle so gegen Diktaturen?
    Stellt euch vor Amerika wäre diktatorisch geführt.
    Ihr könntet den gesamten Reichtum des Landes auf nur ein Prozent der Bevölkerung verteilen.
    Ihr könntet euren reichen Freunden helfen noch reicher zu werden, indem ihr deren Steuern senkt und sie finanziell unterstützen wenn sie an den Börsen alles verzockt haben.
    Ihr könntet das Bedürfnis der Armen nach Gesundheitsfürsorge und Bildung ignorieren.
    Eure Medien könnten vortäuschen frei zu sein, würden aber insgeheim von einer Person und dessen Familie gelenkt.
    Ihr könntet Telefone abhören lassen.
    Ihr könntet ausländische Gefangene foltern.
    Ihr könntet Wahlen manipulieren.
    Ihr könntet Lügen erfinden um Kriege zu beginnen.
    Ihr könntet eure Gefängnisse mit einer bestimmten ethnischen Volksgruppe füllen und keiner würde sich beschweren.
    Ihr könntet die Menschen durch die Medien so sehr verängstigen, dass sie eine Politik unterstützen die nicht ansatzweise ihre Interessen vertritt.


    Ich weiß euch Amerikanern fällt schwer euch das vorzustellen.
    ...

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