Wehrpflicht und Zivildienst

  • Diesen Beitrag möchte ich ausdrücklich loben, weil hier jemand genügend Sachverstand aufweist und der stumpfsinnigen Debatte zuvor ein würdiges Ende bereitet.


    Ich glaube nicht das es Sinn macht mit dir ernsthaft über das Thema zu diskutieren wenn du quasi die ganze Diskussion insgesamt ablehnst in dem du einfach mal alle anderen Beiträge pauschal als stumpfsinnig bezeichnest.


    Ich wusste gar nicht, dass wir hier so viele Sozialwissenschaftler im Forum haben, die einschätzen können, wieviele Erzieher man für wieviele Kinder braucht.


    Generell scheinst du die Auffassung zu haben, dass man nur von etwas Ahnung haben darf, wenn man in diesem Bereich bereits beruflich tätig war.


    Da wäre es das Beste du gehst in den Bundeswehrthread und führst dort Selbstgespräche und hältst dich aus allen anderen Diskussionen heraus, da du von diesen nach deiner eigenen Logik keine Ahnung hast.

  • Generell scheinst du die Auffassung zu haben, dass man nur von etwas Ahnung haben darf, wenn man in diesem Bereich bereits beruflich tätig war.

    Grundsätzlich wäre es hilfreich, wenn man nicht nur irgend welche Plattitüden von sich gibt, sondern zumindest ein wenig Wissen aufweisen kann. Lebenserfahrung, zum Beispiel als Elternteil, als Erzieher, als Pädagoge, oder als aktiver oder ehemaliger Soldat wären in der hier laufenden Diskussion also von Vorteil. Ebenso sollte man nicht immer seine Sätze so formulieren, als wären sie unumstößliche Fakten - ein Eindruck der besonders schnell entsteht, wenn man seine üblichen Einzeilerposts platziert. Kommt Dir das bekannt vor? Möglicherweise hast Du da Recht, ich habe das nicht zum ersten Mal moniert.


    Normalerweise lese ich diese Threads hier im Forum auch nicht mehr mit, weil mich genau diese Art der Diskussionsführung abstößt. Leider habe ich den Thread jedoch gestern als offenen Tab im Browser gehabt, als ich mich anmeldete, sodass ich dann auch nicht umhin konnte als meine Bewunderung über Deine Sachkenntnis im Bezug auf die Strukturen innerhalb der Bundeswehr kundzutun. Aber ich versichere Dir (gern), dass sich das nicht so schnell wiederholt, den Grund dafür darfst Du gern erraten.

  • Angeblich soll das Thema schon wieder vom Tisch und die Reaktivierung der Wehrpflicht kein Thema mehr sein.


    Hauptpunkte, die dagegen sprechen seien:
    1. Arbeitseinsatz verstoße gegen das Grundgesetz
    2. Zu hohe Kosten


    Sprich, das Grundgesetz müsste erstmal umfassend verändert werden und dann würde es so ein riesenloch in den Finanzhaushalt reißen, dass andere Posten enorm darunter leiden würden.

  • Das kommentiert auch die FAZ: „Gut, dass wir nicht darüber diskutiert haben.“ Und meint das vor allem ironisch. Warum wird eine solche Debatte über ein verpflichtendes Dienstjahr derart rigoros von allen Seiten abgebügelt?


    :thumbdown:


    Dazu einige Anmerkungen. Der Wehrdienst wurde damals nicht von zu Guttenberg „abgeschafft“, sondern offiziell lediglich für einen unbestimmten Zeitraum „ausgesetzt“. An der Verfassung hat sich diesbezüglich seitdem nichts geändert. Eine Verfassungsänderung gab es seitdem nicht. Die Frage warum nun plötzlich nach sieben Jahren also verfassungsrechtlich bedenklich sein soll, was über Jahrzehnte völlig unproblematisch so gehandhabt wurde, stellt sich also durchaus. Die Verfassung ist hier mit Sicherheit nicht das Problem. Der Wille der Politik ist das Problem. Warum auch immer.


    Und ich stelle für mich fest: Ich werde offenbar von Jahr zu Jahr konservativer. Kaum ein Bereich, indem ich über Links-Grün-Liberales Politikverständnis und gesellschaftliche Zielstellungen nicht inzwischen den Kopf schütteln muss. Sei es die Bildungspolitik (Inklusion ohne Lehrer), die Sozialpolitik (Absenkung des Rentenalters), die Einwanderungspolitik (Offene Grenzen/Asyl für die Welt), die Sicherheitspolitik (Abrüsten und wegsparen/ Polizeiarbeit einschränken), die Außenpolitik (Annäherung an Russland), die Verkehrspolitik (Flugtickets verteuern/ Autofahren verteuern) oder die Finanzpolitik (Sparen? Was interessiert mich der Haushalt von morgen?). Überall wollen sie mit dem Kopf durch die Wand. Überall wird die Realität ignoriert und Politik hin auf utopische Vorstellungen formuliert, die dann schlicht an der Realität scheitern, oder diese bewusst ignorieren. Moralisierendes Traumtänzertum.


    Stattdessen werden dann Woche um Woche neue „Twitter“-Debatten aufgemacht und Banalitäten medial derart hochskandalisiert, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann und sich fragen muss, ob wir sonst keine Probleme mehr haben. Ist das schon Realsatire oder noch ernst gemeint? Gestern „Me-Too“, heute „Me-Two“ und morgen „Me-Three“?‘ Und was soll das bringen? Die Gesellschaftserneuerung dank Twitter? Lächerlich.


    Um zurück zur Wehrpflicht zu kommen: Lindner schwingt sich jetzt auf zum liberalen Verteidiger der „Freiheit“. Ein Dienstjahr würde unangemessen die „Freiheit des Einzelnen einschränken“. Dazu habe der Staat kein Recht. Gut, dass Lindner mich daran erinnert, warum auch FDP wählen definitiv keine Option ist. Wer schon Wehr- und Zivildienst als Freiheitsberaubung darstellt, der hat offenbar ein anderes Freiheitsverständnis als ich.

  • Ich sag mal so das ganze Schauspiel könnte mann ganz schnell entlarven in dem mann sagt Zivildienst ja aber nur bei einer vernünftigen Bezahlung von midestens 10 Euro die Stunde. Das wäre weniger als einer Fachkraft zusteht aber eben genug um sie nicht als billigst Arbeitskräfte zu missbrauchen. Dann würden nämlich die ganzen Pflegeeinrichtungen, die ja zum Großteil in privater Trägerschafft sind und deshalb knallharte Gewinninteressen haben, dankend ablehnen.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Dann können die ganzen Paketzusteller (stellvertretend für andere Berufe wo mit Tricks oft nicht der gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird) die unter Mindestlohn verdienen schon mal geschlossen in den Zivildienst wechseln :D

  • Nur, dass diese 10 € der Staat zahlen würde, weil es ja ein staatlicher Dienst ist.


    Was mir schon eher einleuchtet ist, dass man den Wehrdienst nur langfristig wieder einführen kann, weil man die Strukturen (Kasernengebäude, Musterungsstellen usw.) gar nicht mehr hat und erst wieder neu anlegen müsste. Kurzfristig dürfte das nicht zu machen sein.

  • Sei es die Bildungspolitik (Inklusion ohne Lehrer)

    Strohmann.
    Fordert kein Linker

    die Sozialpolitik (Absenkung des Rentenalters)

    Fordern die Grünen nicht.
    Im Gegensatz dazu fordern dies ganz gerne auch mal Konservative.

    die Einwanderungspolitik (Offene Grenzen/Asyl für die Welt)

    Fordern nur Teile der Partei: Die Linke
    Weder SPD noch Grüne tun dies.
    Bzw. in dieser von dir gewählten Übertreibung fordert auch dies die Linke nicht.

    die Sicherheitspolitik (Abrüsten und wegsparen/ Polizeiarbeit einschränken)

    Abrüsten und wegsparen hat vor allen Dingen die CDU durchgeführt.
    Nach meinem Wissen fordert dies im Moment keine linke Partei.
    Polizeiarbeit einschränken? Nach meinem Wissen machen sich alle linken Parteien derzeit für eine bessere Ausrüstung der Polizei/Fraustärke...etc. zumindest rhetorisch stark.




    die Außenpolitik (Annäherung an Russland)


    Hier gibts ganz gerne auch mal Stimmen bei den Rechten. Bzw. vor allen bei den ganz Rechten
    Bei den Linken NICHT bei den Grünen und nur bei einer Minderheit der SPD.

    die Verkehrspolitik (Flugtickets verteuern/ Autofahren verteuern)

    Autofahren verteuern trauen sich nicht einmal die Grünen zu fordern.


    Was sie fordern ist allerdins:. Öffis stärken, alternative Antriebsmodelle und Verkehrskonzepte stärken, wozu dann auch der PKW Verkehr gehört.



    Finanzpolitik (Sparen? Was interessiert mich der Haushalt von morgen?)

    Wie gut, dass das ein linkes Phänomen ist.
    Die Grünen waren im Übrigen historisch nahezu die einzige Partei die ein komplett durchfinanziertes WAhlprogramm vorgelegt hat.




    Überall wird die Realität ignoriert und Politik hin auf utopische Vorstellungen formuliert, die dann schlicht an der Realität scheitern, oder diese bewusst ignorieren. Moralisierendes Traumtänzertum.

    Ich behersche mich jetzt ganz stark um nicht mit dem gleichen Tonfall zu antworten.

  • Wenn das deine Wahrnehmung ist, meine steht ja oben. Komplett gegensätzlich.


    Natürlich fordern die Grünen bspw. seit Jahren Inklusion in der Bildungspolitik, immer schön mit Verweis auf die UNO, strichen aber gleichzeitig schön die Lehrerstellen zusammen, da wo sie es konnten. Bspw. in NRW.


    Aber hier geht’s um die Wehrpflicht. Lass uns bitte dabei bleiben. Die Grünen Standpunkte zur Verteidigungspolitik kennt man ja weithin seit Jahrzehnten. Der Einzige der davon mal wahrnehmbar abwich war Joschka Fischer. Und was war das für ein Theater. In Sachen Sicherheits- und Bildungspolitik nehme ich die Grünen schon lange nicht mehr ernst. Auch die Einwanderungspolitik ist völlig an der gesellschaftlichen Realität vorbei. Immerhin, bei der Umweltpolitik gestehe ich Ihnen vernünftige Vorschläge zu. Das war es dann aber auch. Aber dass die Grünen die Wehrpflicht quasi schon reflexhaft ablehnen, ist ja wohl mal so gut wie sicher.

  • Hat wenig mit Wahrnehmung zu tun.
    Schau in die Wahlprogramme.
    SChau dir die Äußerungen der Parteigrößen an.
    Wollen wir uns eine Zitateschlacht liefern?

    Natürlich fordern die Grünen bspw. seit Jahren Inklusion in der Bildungspolitik, immer schön mit Verweis auf die UNO, strichen aber gleichzeitig schön die Lehrerstellen zusammen, da wo sie es konnten. Bspw. in NRW.

    Alternative Fakten.


    Bei der Inklusion ist in NRW vieles nicht optimal gelaufen. Das stimmt.


    Aber es wurden definitiv MEHR Lehrerstellen geschaffen.


    Und nicht nur ein paar, sondern 7000!


    und weitere noch in Planung.
    Nur irgendwann gab es einfach keine entpsrechenden Bewerber mehr. Gerade für die Inklusion.
    u.a.



    Zitat von https://rp-online.de/nrw/landespolitik/wahl-in-nrw-2017-gruener-muehlstein-schulpolitik_aid-20961765

    Löhrmann selbst verweist immer wieder auf ihre Pluspunkte: Milliarden mehr im Schul-Etat, gut 7000 neue Lehrerstellen, kleinere Klassen (zumindest an den weiterführenden Schulen). Alles richtig – aber sie dringt mit den Zahlen nicht durch. Mehr noch – die Schulpolitik hängt vor allem den Grünen wie ein Mühlstein um den Hals. Das ist in vielem verständlich, teils auch ungerecht. Eine schulpolitische Bilanz.


    Der Einzige der davon mal wahrnehmbar abwich war Joschka Fischer.

    Joschka Fischers Linie ist seit Joschka Fischer im Großen und Ganzen offizielle Militärdoktrin der Grünen.

  • Ist zwar schon ziemlich Off Topic hier aber wenn man eure Beiträge durchliest erkennt man gut das Problem "linker" Parteien:


    SPD -> Linke und Grüne sind doof
    Grüne -> Linke und SPD sind doof
    Linke -> Grüne und SPD sind doof


    "doof" muss man durch irgendwelche Synonyme ersetzen, etwa bei der SPD "zu neoliberal", bei den Grünen "Klientelpolitik", bei den Linken durch sowas wie "Russlandversteher" oder "realistätsfremd".


    -


    Twiggels: Sorry aber Wahlprogramme (oder auch Koalitionsverträge) sind in der Regel Bullshit, ist man an der Regierung macht man oft was anderes, bis hin zum kompletten Gegenteil. Ich denke nicht dass sich die Grünen da ausnehmen lassen. Ich messe Parteien an ihren Handlungen der Vergangenheit und der Gegenwart und nicht an irgendwelchen Märchen auf Papier.

  • Nur, dass diese 10 € der Staat zahlen würde, weil es ja ein staatlicher Dienst ist.

    Sorry habe vergessen das dazu zu schreiben, natürlich hatt diese 10 Euro dann die Einrichtung zu bezahlen die den Dienst eines Zivis in Anspruch nimmt. Leiharbeit ist schließlich das "Erfolgsmodell" in Deutschland warum dann nicht auch bei Zivis. ;) :ironie:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Für 10 Euro + die ganzen weiteren damit verbunden Abgaben und Kosten wird nahezu niemand Zivis haben wollen.


    Einfach viel zu teuer für ihren Ausbildungsstand und einen Einsatz jenseits von strikter "Ausbeutung" und Drecksarbeit im Akkord erledigen.



    Außer vielleicht du steigerst den Mindestlohn gleichzeitig auf 15 Euro.


    Denn seien wir doch mal ehrlcih. Bis die meisten Zivis eingearbeitet sind und wirklcih zu gebrauchen sind, ist der Dienst bald acuh schon wieder vorbei.




    Persönlich halte ich aber einen Zivieinsatz/Freiwilligendiensteinsatz vor allen jenseits des Drecksarbeitakkordes für angebracht.
    Eben um wirklich die Lebensqualität von Menschen in Altersheimen zu stärken durch menschliche Zuwendung und nicht durch Modelle wie: Mülltüten im Akkord lehren, Autos waschen oder Unterlagen abheften.
    Ein entsprechendes Arbeitseinsatzmodell empfände ich als wesentlich erstrebenswerter als eine höhere Bezahlung die in dem Alter imo solange man noch bei den Eltern wohnt, wirklich nicht so wichtig ist.

  • Für 10 Euro + die ganzen weiteren damit verbunden Abgaben und Kosten wird nahezu niemand Zivis haben wollen.


    Einfach viel zu teuer für ihren Ausbildungsstand und einen Einsatz jenseits von strikter "Ausbeutung" und Drecksarbeit im Akkord erledigen.

    Wieso denn ? Es geht doch laut Befürwortern des Zivildienstes hauptsächlich darum den "wertvollen Dienst an der Gesellschaft zu leisten", "Einblicke in unser Sozialwesen zu erhalten" und nicht zuletzt "wichtige soziale Kompetenzen zu erlernen". Das alles sollte uns doch locker die 10 Euro die Stunde wert sein oder ging/geht es am Ende doch nur wieder darum billige Arbeitskräfte ins System zu bekommen. :lehrer:


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    -Ricky Gervais-


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    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Betriebe, auch z.b. gemeinnützige Altersheime/Organisationen wie die Caritas, das DRK oder die Johanniter müssen wirtschaftlich arbeiten.
    Und nein, deren Ziel ist es nicht, dass junge LEute wertwollen Dienst an der Geselschafft leisten, sondern den Laden vollzubekommen und mit den vorhandenen Finanzmitteln die bestmöglichen Arbeits-/Rettungs- und Lebensbedingungen zu gewährleisten.



    Du redest gerade also wieder eher von einer Staatsfinanzierung, der du vorher den Abschlag erteilt hattest.

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