Computer- und Spielesucht - Der Weg zur Realitätsentfremdung

  • Die Selbsttests habe ich mal durchprobiert. Von "Ihr Kind ist ein gewoehnlicher Internetverwender. Es verbringt vielleicht zwar ein bisschen zu viel Zeit im Internet, hat jedoch ueber seinen Gebrauch Kontrolle" bis "Bei Ihnen nimmt die Internetnutzung einen großen Raum ein. Sie haben vermutlich bereits Probleme mit der Umwelt und Ihre früheren Alltagsaktivitäten stehen hinter dem Internet zurück" ist alles da.


    Muss aber anmerken, manche Fragestellungen sind mehr als unglücklich gewählt. Zum Beispiel sowas: "Beim Surfen sage ich mir "nur noch ein paar Minuten" und dann wird daraus doch wieder mehr." Wenn ich da an die Zeiten denke, in denen ich im örtlichen Buchhandel als Stammkunde wahrgenommen wurde, muss ich einfach mit dem Kopf schütteln. Habe Nächte durchgelesen, teils bis 2 Uhr, obwohl um 6 das Aufstehen für die Schule angesetzt war. Wollte auch immer nur wenige Seiten lesen. Mir fehlt es da einfach an Selbstkonsequenz, Telefonate mit meiner Schwester bspw. dauern auch um ein Vielfaches länger als jedesmal vorher angenommen.


    Genauso die Frage nach dem: Ich habe mich durch das Internet geändert. Ja klar habe ich das. Und ich muss für mich selbst sagen, nicht unbedingt hin zum Schlechten. Mit alternativer Beschäftigung wäre ich heute wohl Hühnerfarmkleinbesitzer oder Gärtner geworden.
    Und auch hier wieder: intensiv Bücher zu lesen hat mich auch verändert. Ebenso mein Umzug und mein Studienbeginn. Änderungen müssen nicht immer schlecht sein.


    Alleine heute Morgen bin ich schon wieder 45 Minuten nur hier in diesem Forum unterwegs. Ich habe mal gelesen, dass Bill Gates seinen Kindern allenfalls eine Stunde pro Tag am PC erlaubt. Das spricht doch schon für sich.


    Ich gehöre normalerweise nicht zu jenen, die Behauptungen nachspüren müssen. Meistens nehme ich sie als gegeben hin und argumentiere u.U. gegen. Aber bei dir habe ich mich mal bemüht und gleich mein erster und bisher einziger Fund stellt die Sache etwas anders dar.

    Zitat

    Seine älteste Tochter dürfe nicht länger als zwei bis drei Stunden täglich vor dem Bildschirm verbringen, sagte Gates. Erst in diesem Jahr sei die Zehnjährige über die Schule auf den Computer und das Internet aufmerksam geworden. „Sie war sehr begeistert und entdeckte viele Computer-Spiele“, sagte Gates. Ihr Lieblingsspiel sei Viva Pinata, in dem es um die virtuelle Pflege eines Gartens geht. Dies dürfe sie unter der Woche täglich 45 Minuten spielen, am Wochenende täglich eine Stunde. Die restliche Zeit verbringe sie mit Hausaufgaben.


    Erziehungsmaßnahme: Computerverbot für Kinder von Bill Gates - Nachrichten Wirtschaft - Webwelt & Technik - WELT ONLINE


    Erstens, sie ist 10. Ich selbst war mit 10 mit Lego beschäftigt.
    Zudem spielt sie Gartenspiele. Gut, sie ist ja nun 10, also kann ich keinen hohen Anspruich voraussetzen. Aber sie spielt keine Kinderversionen von Löwenzahn, 3? oder ähnliches. Sondern ein Gartenspiel.
    Es kommt eben darauf an, um welche Inhalte es geht. Pauschal gesagt spricht Fernsehen auch für sich. Wenn man die Angebote aber kindgerecht abwägt und keine spontane Beschäftigungsmethode vorliegt (nach dem Motto, bah, beschäftige dich mal Stunden allein), sehe ich darin kein Problem.


    Ich bin aber ehrlich verwundert. Dachte dir liegt nicht viel am Personenkult? :grübel:

    Bspw. könnte man sich hinsetzen und eine Fremdsprache lernen und so weiter. Anstatt dessen sitzt man vor dem Gerät und spielt irgendwelche "Erfolge" frei, wonach einen später niemand jemals fragen wird. Es ist eigentlich verbrannte Lebenszeit.


    :rofl:
    Entschuldige, musste gerade lachen. Den Spruch mit der Fremdsprache hast du damals für Civ auch gebracht, bei EUIII sogar auch mal, da bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher.
    Lass mal die Achievements außen vor. Stillen letztlich nur den Geltungsbedarf jener, die im wahren Leben mit der Anzahl der beendeten Beziehungen protzen würden.
    Und verbrannte Lebenszeit mag alles sein. Es sollte kaum jemand darüber befragt werden, wie intensiv er in Foren diskutiert. Und dennoch hast du, als einer von vielen, sogar mal die Erkenntnis gehabt, man schule in Internetforen seine Diskussionsfähigkeit. Unverzichtbar für viele Bereiche des täglichen Lebens. Zeit am PC kann schädlich sein, ja. Aber es ist nicht zwingend so.


  • Das sehe ich anders weswegen soll es erstrebenswerter sein eine weitere Fremdsprache zu erlenen als Computer zu spielen ?


    Weil es die "Gesellschaft" als wünschenswerte erachtet ?


    Oder warum soll Briefmarkensammeln, Modelbau usw. besser sein wie Computerspielen ?


    Dazu muss man weiter aushohlen und erstmal den Sinn eines Hobbys allgemein betrachten warum ist es von Vorteil für die Gesellschaft wenn deren Mitglieder Hobbys nachgehen ? Weil diese Menschen einfach entspannter sind, sich besser ausruhen können und so produktiver für die Gesellschaft arbeiten können.
    Letztendlich macht einen die ausübung eines Hobbys glücklicher und somit ist das keine verschenkte Zeit das wird nur von Menschen gesagt die einen dieses Glücklich sein nicht gönnen und einen einzureden versuchen mehr Ihren Interessen zu folgen.

  • Das sehe ich anders weswegen soll es erstrebenswerter sein eine weitere Fremdsprache zu erlenen als Computer zu spielen ?


    Ist diese Frage ernst gemeint? Ok, ganz einfach, weil dir zum Beispiel Spanisch-Kenntnisse ermöglichen mit Millionen spanisch-sprachiger Menschen zu kommunizieren. Dadurch kannst du neue Kontakte knüpfen, vielleicht neue Partner kennen lernen usw.. Du könntest im Ausland arbeiten und und und... Außerdem machst du dich unabhängig von anderen, weil du nicht mehr auf Übersetzer angewiesen bist. Computer zu spielen bringt dir hingegen gar nichts. Es bremst dich sogar aus. Es lässt dich nur aktuell für einige Zeit gedanklich aus der Gegenwart verschwinden. Es ist eben reines, träges Vergnügen ohne Sinn und Zweck.


  • Ist diese Frage ernst gemeint? Ok, ganz einfach, weil dir zum Beispiel Spanisch-Kenntnisse ermöglichen mit Millionen spanisch-sprachiger Menschen zu kommunizieren. Dadurch kannst du neue Kontakte knüpfen, vielleicht neue Partner kennen lernen usw.. Du könntest im Ausland arbeiten und und und... Außerdem machst du dich unabhängig von anderen, weil du nicht mehr auf Übersetzer angewiesen bist.


    Kannst du mit Computerspielen auch. Ich bin zum beispiel durch Computerspiele zu meinen Beruf gekommen (nein der hat nichts mit Spielen zu tun aber durch das Computerspielen wurde meine Leidenschaft für Computer geweckt.)


    Ich habe mal deinen Satz auf Computerspiele abgeändert:


    Ok, ganz einfach, weil dir zum Beispiel Computerspiel-Kenntnisse ermöglichen mit Millionen Computerspielbegeisterten Menschen zu kommunizieren. Dadurch kannst du neue Kontakte knüpfen, vielleicht neue Partner kennen lernen usw.. Du könntest in der Computerspielindustrie arbeiten und und und...


    Computer zu spielen bringt dir hingegen gar nichts. Es bremst dich sogar aus. Es lässt dich nur aktuell für einige Zeit gedanklich aus der Gegenwart verschwinden. Es ist eben reines, träges Vergnügen ohne Sinn und Zweck.


    Das Stimmt ja auch nicht! Es bringt mir entspannung und Vergnügen und macht mich auch irgenwo zufrieden und Glücklich. Also kann man da nicht von verschwendeter Zeit reden. Allerdings würde ich das aus den Blickwinkel eines Sklaventreibers sehen da hast du recht in der Zeit in der der Sklave spielt hätte er auch Steine schleppen können. Den ob ein Sklave glücklich ist oder nicht ob er Kreative ist oder nicht ist egal er soll 18 Stunden am Tag Steine schleppen.


    Nun haben wir keine Sklaven mehr und fast alle moderen Berufe benötigen Aktive kreative Köpfe, und genau diese Köpfe müssen sich auch ausruhen um das zu leisten was sie leisten.


    Und finden die Menschen keine möglichkeit sich zu entspannen verlieren wir die (Burn Out und co.) bzw. müssen massive Geld in die wiederherstellung Ihrer Gesundheit stecken.


    Somit ist es sogar von Volkswirschaftlichen Interesse das die Menschen Hobbys ausüben. Und eins dieser Hobbys ist Computerspielen.

  • st diese Frage ernst gemeint? Ok, ganz einfach, weil dir zum Beispiel Spanisch-Kenntnisse ermöglichen mit Millionen spanisch-sprachiger Menschen zu kommunizieren. Dadurch kannst du neue Kontakte knüpfen, vielleicht neue Partner kennen lernen usw.. Du könntest im Ausland arbeiten und und und...


    Sagen wir mal, anstatt zu zocken hast du vor 4 Jahren angefangen Spanisch zu lernen. Das hat du 2 Jahre lang gemacht, du kannst dich gut verständigen, hast dann aber keine Lust mehr auf Spanisch und fängst mit Chinesisch an.
    Nach 2 Jahren musst du beruflich nach Spanien. Wieviel von der Sprache behrrscht du noch? Mehr als ein paar einfache Wendungen, die man innerhalb einiger Tage auswendig lernen kannst, hast du dann wohl nicht mehr drauf. Gratulation, du hast diene Zeit verschwendet :thumbsup:
    Zudem jede wichtige Person in den "zivilisierten" Teilen der Welt spricht einigermaßen gutes English ;)


    Computer zu spielen bringt dir hingegen gar nichts.


    Blödsinn.
    Neben tollen Lernspielen schulen Spiele die Logikregion des Hirns, Hand Augen Koordination, den Orientierungssinn, Reflexe usw.
    Bei Multiplayer Spiele kommen dann häufig noch Organisations-und Verwaltungstechniken sowie soziale Kompetenzen hinzu und wenn du in einer Gruppe internationaler Spieler zockst, verbesserst du dein English

  • Naja, also Online-Bekanntschaften zählen für mich definitiv nicht zu "Leute kennenlernen". Und die in PC-Spielen a la Mass Effect oder The Witcher verlangte "Logik" ist derart idiotensicher, dass das fast jeder beherrscht. Macht euch doch nichts vor. PC-Spiele dienen dem Vergnügen und dem Zeit-Tot-Schlagen. Das war es dann aber auch. Die Wenigsten werden daraus einen Beruf machen. Muss halt jeder für sich selbst entscheiden, wie viel er davon für sich als "gesund" empfindet. Ich finde die Verlockung von PC-Spielen und Internet sehr verführerisch und halte ihr bei weitem nicht so oft stand, wie ich es selber gut fände.


    Und wenn hier immerhin 26% angeben, sie würden ihr soziales Umfeld vernachlässigen und weitere 26% sagen "Was soll ich denn sonst auch tun?" dann ist das für mich ein deutliches Zeichen, dass man sich dringend Gedanken machen sollte. Gut ist jedenfalls beides nicht.

  • Naja, also Online-Bekanntschaften zählen für mich definitiv nicht zu "Leute kennenlernen".


    Ich hatte auf dem FT sehr viel Spaß, soviel zum leute kennenlernen :rolleyes:


    Und die in PC-Spielen a la Mass Effect oder The Witcher verlangte "Logik" ist derart idiotensicher, dass das fast jeder beherrscht. Macht euch doch nichts vor.


    Ach, John, es kommt doch auf die Art von Spielen an. Bei hochkomplexen Strategiespiel wird aufjedenfall Logik geschult, weil der kleinste Fehler das Aus bedeutet und da selektiert mans eine Optionen, welche lettendlich den besseren Ausgang bedeutet. Das ist im Alltag durchaus nützlich.


    PS: Mochtest du mein Sprachenbeispiel nicht?


  • Freizeit ist also für dich nur denkbar in Form von Zeit vor dem Computer? Sicherlich nicht. Es geht hier nicht um Arbeit oder Freizeit, sondern darum, wie man seine Freizeit sinnvoll nutzen kann, in dem Sinne, sich selber als Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Das macht man nicht für andere, sondern für sich selbst.


    Ein gutes und erfülltes Leben muss jeder für sich selber definieren. Aber ich kenne zumindest niemanden, für den gute und intensive soziale Kontakte nicht dazugehören. Und diese pflegt man normalerweise nicht, indem man sich Bildschirmbräune zulegt, sondern eher durch gemeinsame Unternehmungen. Gemeinsames Essen. Sport. Spaziergänge. Gespräche. Kinobesuche. Spiele. Sex.


    @ Twilight:
    Ich rede nicht von Forentreffen, sondern von Freundschaften und von Beziehungen, die man das gesamte Jahr über leben kann.


    Dein Sprachenbeispiel hat mir jetzt nicht so viel gegeben. Klar, wenn du die Sprache nicht anwendest ist es Blödsinn. Aber wenn man eine Sprache lernt, bereist man in der Regel ja auch mal die Länder um mit den Menschen dort in Kontakt zu treten.


    Glaubst du wirklich, dass dich Strategiespiele mehr bilden in Sachen logischem Denken als, sagen wir, etwas zu lernen oder einzuüben?

  • :)


    Wer defeniert den was Sinnvoll ist oder was nicht ?
    Wer defeniert den was die Persönlichkeit stärkt oder was nicht (warum soll Briefmarkensammeln, lesen oder eine Sprache lernen die Persönlichkeit mehr stärken als Computerspielen ) ?
    Warum soll es sinnvoller sein Srachen zu lernen als Computer zu Spielen wer sagt das?


    Ich pflege z.B. meine Realen Freund unter anderen auch übers Compuerspielen wenn man sich z.B. aus zeitgründen nicht besuchen kann zocken geht oder wir treffen uns und Spielen gemeinsam (aber nicht nur Computer ist nur eine unserer Freizgestalltungsmöglichkeiten!)


    Leg einfach mal dein veraltes Bild vom einsamen Computerspieler ab der alleine in seinen dunkeln Kämmerlein sitzt und sich von Pizza ernährt und sonst nichts kennt. Du sagst selbst das man soziale konatke durch gemeinsam Unternehmungen pflegen muss eine die Unternehmungen könnte Computerspielen sein.


    Und noch was Soziale Kontakte können nur entstehen wenn man eine gemeinsame Interessenlage hat findet.

  • Mag ja sein, aber ich kenne eigentlich niemanden, der beruflich erfolgreich ist und trotzdem noch die Zeit für großartige Computerspiele hat. Die meisten haben damit irgendwann aufgehört. Warum? Vermutlich weil es nicht so gut kommt, wenn man lange arbeitet und dann nach Hause kommt um der Freundin zu erzählen, dass man jetzt immer noch keine Zeit für sie hat, weil man ja noch lieber PC-spielen möchte.


    Und veraltet ist meine Sichtweise sicher nicht. Ich spiele seit Jahren PC und ich kenne mich da ganz gut aus eigener Erfahrung aus. Das heißt ich weiß auch, mit welchen Argumenten man sich selbst betrügen kann. Intensiv PC-Spielen ist eindeutig etwas, was sich vor allem Leute erlauben können, die nicht an eine Familie oder Partnerschaft gebunden sind und die keinen all zu stressigen Job haben. Alle anderen wollen ihre knappe Freizeit in der Regel eher anders verbringen. Jedenfalls ist das in meinem Freundeskreis von Mittdreißigern so. Liegt möglicherweise aber auch am Alter. ;)

  • Zitat

    @Franky:
    Wie verbringt denn dann dein kritischer Bruder seine Abende unter der Woche?


    drache und Franky:
    Jetzt ist eben die Frage warum man sich eine alternative zum Rausgehen suchen muss. Liegt es schlicht an der eigenen Persöhnlichkeit oder der fehlenden Toleranz anderer oder, oder, oder..Denke man muss auch eine Erklärung finden warum sich vieles in Virtuelle verschiebt, abseits von der Erklärung dass die virtuelle Welt mehr Unterhaltung bietet.


    Zu Frage 1: Mein Bruder hatte früher natürlich auch immer mal was gespielt, jetzt aber so gut nichts mehr, höchstens irgendwelche Statistikspiele mit Aktien und sowas im Internet. Und ich habe keine Ahnung wie er seine Hauptabende in seiner Studentenbude verbringt. Der wohnt ja nicht mehr bei uns. Hier verbringt er seine Abende entweder mit Lernen, Lesen von Wirtschaftsbüchern > lernen oder am Laptop im Internet. Er spielt übrigens Basketball, also hat er noch eine sportliche Beschäftigung.


    Dazu bleibt auch noch zu sagen, dass du den Abend erwähnst. Ich bin Nachmittagszocker. Am Abend lese ich oder schaue mir was an, oder höre mir was an.


    Frage 2: Wie ich schon sagte, Fußballverein und danach Bogenschießverein habe ich probiert, aber das Vereinsleben ist nicht das Wahre. Und wenn ich freizeitlich draußen etwas spielen will, ist das nicht Fußball, sondern Basketball. Das Problem dabei ist aber, dass die den Platz direkt an einer stark befahrenen Kreuzung platziert haben und dann ist es da vorn nur bei Temperaturen von 12-16 Grad auszuhalten. Den Rest der Erklärung ist dann unten.

    Zitat

    drache und Franky
    Probiert mal ein paar nächtliche Sauftour aus, dann habt ihr eine Alternative


    Ich bin selbst froh über mich, dass es noch Leute gibt, die nicht trinken. Es muss auch Nüchterne in der Welt geben. Ich will natürlich niemand verdammen, der mit Alkohol umzugehen weiß, aber wenn ich andauernd irgendwelche rum prahlen und rum plaudern höre, was nun mehr zeckt oder wie geil die Auswirkungen waren und was man danach alles so "Lustiges" angestellt wird, könnte ich mit Kopfschütteln nicht mehr aufhören.

    Zitat

    Ich finde das ist ein wichtiges Thema. Natürlich würde auch ich nicht gerne sagen, ich bin "süchtig". Aber wenn hier immerhin 25% angeben, dass sie ihre sozialen Kontakte ect. vernachlässigen, dann finde ich das doch sehr bedenklich. Ich bin selbst mit meinem Computer-Konsum nicht glücklich.


    Tja, hier die Erklärung weiter: Als ich hier her gezogen bin, habe ich ja versucht mit anderen Kindern der Umgebung mich anzufreunden, was aber schwer wurde, da ich niemand von Schule und sonstigem kenne, und mit den paar Leuten, die ich kennen gelernt habe, kann ich nichts anfangen. Und Soziale Kontakte knüpfe ich nun auch nicht, weil ich auf keine Veranstaltungen bzw. Partys gehe und auch nicht in Discos und Kneipen rum hänge. Da streng ich mich nicht extra an.
    Die Kontakte sind eigentlich fast alle über die Schule entstanden.
    Also pff, was soll ich anderes mit meiner Freizeit anfangen?


    Aber noch was anderes, folgende Situation: Schule, wir sind im Info-Kabinett und haben keine Aufgaben mehr. Was machen wir, wir melden uns alle neu an und zocken auf einem Profil über LAN. Dann kommt so ein Typ aus der Klasse (war letztes Jahr) und schaut mal und sagt "Och, ihr seit doch süchtig". Was tut der im nächsten Moment? Er holt sein i-Phone raus und schaut, ob es was neues gibt. Da sagt der zu mir süchtig, obwohl der alle 2 min. auf das :zensiert: teil schaut. Da könnte ich austicken (bin aber in Sachen Aggressivität zurückhaltend gegenüber anderen).

    Steam-Profil


    "When the world rots, we set it afire. For the sake of the next world. It's the one thing we do right, unlike those fools on the outside." - Corvian Settler (Dark Souls 3)

    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • Ich rede nicht von Forentreffen, sondern von Freundschaften und von Beziehungen, die man das gesamte Jahr über leben kann.


    Man weiß ja nie, wo es einem im Leben hinverschlägt.
    Ich kenn genug Leute, die von ihren Internetfreunden erfahren haben, dass es sie da und da hinverschlagen hat und die andere Person da auch zufällig hin muss und man dann gemeinsame Pläne schmiedet.
    Du siehst, es ist durchaus möglich "echte" Freundschaften im Internet zu finden und jetzt hör auf alles schlecht zu reden :P

    Glaubst du wirklich, dass dich Strategiespiele mehr bilden in Sachen logischem Denken als, sagen wir, etwas zu lernen oder einzuüben?


    Glauben tue ich erstmal garnichts, aber vor ein paar Jahren hat eine wissenschaftliche Studie diesen Fakt hervorgebraucht, wodurch die Objektselektierung des Gehirs durch Strategiespiele verbessert werden kann. Als einfaches Beispiel dafür, kann man die Produktwahl beim Einkaufen nehmen: 2 Marmeladengläser von unterschiedlichen Firmen. Man vergleicht den Preis, Menge des Inhalts, die Stoffe im produkt, Haltbarkeit, äußeres Erscheinungsbildetc. pp.
    Menschen, mit einer trainierten Selektierung haben sich viel schneller als andere Probanden entschieden und dann auch noch das kostengünstigere Produkt gekauft.
    Ist halt im Prinzp vergleichbar mit dem Vergleichen von den Werten der Einheiten oder Boni von neuen gebäuden in RTS Titeln.
    Das System der Selektierung des richtigen Marmeladenglases ist dabei natürliche auf fast alle bereiche des Lebens übertragbar-


    Zitat

    Jedenfalls ist das in meinem Freundeskreis von Mittdreißigern so. Liegt möglicherweise aber auch am Alter. ;)


    Ja, ihr seit in dem Alter, wo ihr glaubt jetzt rchtige Erwachsene zu sein und das als Kinderkram abtut. Wenn ihr erstmals selbst Blagen am Hals ab, seid ihr die Ersten, dei vor der neuen Konsole des Kindes sitzt und zockt :P

  • Gerade wieder schöner Dialog. Mein Bruder kommt an, ich mach auf, setz mich zurück an den PC. Er kommt ins Zimmer. Ich bin im R.I.P.-Thread unterwegs.
    Nach kurzer Begrüßung:
    Er: "Ahja, die Zockervereinigung muss ja Steve Jobs gedenken."
    Ich: [genauer Wortlaut entfallen] Es ging aber darum, dass wir in dem Thread einfach den toten Prominenten (natürlich nicht jeden) gedenken.
    Er: "Da sieht man mal wieder, in was für einem Dummforum du bist."
    Ich: "Du hast doch gar keine Ahnung"(lauter)
    Er: "Ach ja?"
    Ich: "Ja, du hast keine Ahnung."
    Er geht.


    Da sieht man, wie viel Verständnis er für Online Communities hat.


    EDIT: Heute in Geographie hatten wir so viele Steine in der Hand... :teufel1:

    Steam-Profil


    "When the world rots, we set it afire. For the sake of the next world. It's the one thing we do right, unlike those fools on the outside." - Corvian Settler (Dark Souls 3)

    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • Als ich hier her gezogen bin, habe ich ja versucht mit anderen Kindern der Umgebung mich anzufreunden, was aber schwer wurde, da ich niemand von Schule und sonstigem kenne, und mit den paar Leuten, die ich kennen gelernt habe, kann ich nichts anfangen. Und Soziale Kontakte knüpfe ich nun auch nicht, weil ich auf keine Veranstaltungen bzw. Partys gehe und auch nicht in Discos und Kneipen rum hänge. Da streng ich mich nicht extra an.


    Hey, niemand hat gesagt, dass Kontakte zu knüpfen einfach ist. Das geht nicht mal so eben im vorbei spazieren. Als ich an meinen Studienort zog kannte ich auch NIEMANDEN. Ich habe mich dann gezwungen alleine auszugehen und nach und nach habe ich immer mehr Leute kennengelernt. Klar, ich hätte mich damals auch auf meinen Computer zurückziehen können, aber dann hätte ich jetzt auch nicht diesen wunderbaren Freundeskreis, den ich heute habe.


    Die Kontakte sind eigentlich fast alle über die Schule entstanden. Also pff, was soll ich anderes mit meiner Freizeit anfangen?


    Die Frage musst du dir selbst beantworten. Wenn dir deine Freizeit nicht mehr bedeutet als ein achselzuckendes "pff"... dürfte das Finden der Antwort schwierig werden.

  • Man weiß ja nie, wo es einem im Leben hinverschlägt.
    Ich kenn genug Leute, die von ihren Internetfreunden erfahren haben, dass es sie da und da hinverschlagen hat und die andere Person da auch zufällig hin muss und man dann gemeinsame Pläne schmiedet.
    Du siehst, es ist durchaus möglich "echte" Freundschaften im Internet zu finden und jetzt hör auf alles schlecht zu reden


    Das Argument lasse ich gelten. Ich will auch nicht alles schlecht machen. Aber ich sehe das halt schon kritisch, weil ich auch mein eigenes Verhalten hier kritisch sehe. Ich spüre, dass ich in mancher Hinsicht unter meinem Potential bleibe, wegen dem Daddeln. Und das ist nicht gut. Wobei ich sagen muss, dass der Internetkonsum hier bei mir das Daddeln bei Weitem übersteigt.


    Glauben tue ich erstmal garnichts, aber vor ein paar Jahren hat eine wissenschaftliche Studie diesen Fakt hervorgebraucht, wodurch die Objektselektierung des Gehirs durch Strategiespiele verbessert werden kann.


    Mich würde interessieren, wer die Studie finanziert hat. :P


    Ja, ihr seit in dem Alter, wo ihr glaubt jetzt rchtige Erwachsene zu sein und das als Kinderkram abtut. Wenn ihr erstmals selbst Blagen am Hals ab, seid ihr die Ersten, dei vor der neuen Konsole des Kindes sitzt und zockt


    Falsch! Wir sind in dem Alter, wo man weiß, dass man NIE erwachsen sein wird. Das mit dem "Erwachsen sein" ist eine kindliche Vorstellung. In Wirklichkeit ist man mit 80 noch genau so ein Kindskopf wie mit 30 oder 16. Man, ist in der Regel nur in so mancher Hinsicht etwas desillusionierter. Abgesehen davon daddeln wir ja auch noch gerne. Man stellt eben nur häufig fest, dass sich das nicht mehr mit dem Alltag vereinbaren lässt. Die Lust am Spielen ist durchaus vorhanden. Aber es gibt eben viele andere Dinge, die sehr viel wichtiger sind. Geld verdienen. Zeit mit der Familie verbringen usw..

  • Aber ich sehe das halt schon kritisch, weil ich auch mein eigenes Verhalten hier kritisch sehe. Ich spüre, dass ich in mancher Hinsicht unter meinem Potential bleibe, wegen dem Daddeln. Und das ist nicht gut.


    Das Gefühl kenne ich, aber würde es nicht primär auf Computerspiele verschieben, sondern allgemein auf Faulheit und andere Hobbies. Bei uns sind es halt die Computerspiele, die uns vom Lernen und Bilden abhalten, bei anderen sind es die Tage pennend am See. Gibt sich also nicht viel, wenn du nicht der Typ von Mensch bist, der 24/7 lernt und sich versucht weiter zu bilden.

  • Naja, Diaz. Die Aussage mit den Büchern ist insofern durchaus treffend, weil es zeigt, dass Medienkonsum immer in der Kritik stand. In früheren Jahrhunderten wurde dann eben der Bücherwurm kritisiert, der sich weltvergessen nur noch im Zimmer einschließt um zu lesen. Heute gilt lesen eher als intellektuell. Wobei ich persönlich schon denke, dass es auch darauf ankommt was man liest. Unterhaltungsliteratur ist eben vor allem eins "Unterhaltung". Generell kommt es sicherlich auf die eigene Konsequenz oder Inkonsequenz an. Ich würde aber behaupten, dass Bücher kein so großes Suchtpotential haben wie PC-Spiele. Ich denke ein Buch kann man schon mal eher aus der Hand legen. Meistens jedenfalls.


    Gibt sich also nicht viel, wenn du nicht der Typ von Mensch bist, der 24/7 lernt und sich versucht weiter zu bilden.


    Kann sein. Da ist sicher was dran. Wenngleich ich persönlich einen Tag am See mit Sonnenschein irgendwie als "gesünder" empfinde, als einen Tag vor der Mattscheibe. Geht das nur mir so?

  • EDIT: Heute in Geographie hatten wir so viele Steine in der Hand... :teufel1:


    Du solltest über eine Aggressionsbewältigungstherapie nachdenken :D


    Ich spüre, dass ich in mancher Hinsicht unter meinem Potential bleibe, wegen dem Daddeln. Und das ist nicht gut. Wobei ich sagen muss, dass der Internetkonsum hier bei mir das Daddeln bei Weitem übersteigt.


    Ach komm, wir wissen alle, dass man immer etwas findetum sich vor wichtigen Sachen zu drücken.
    Als ich letzten was für die Uni machen musste und meine Festplatte defragmentierte (Spielen war somit nciht möglich) bin ich auch erstmal in Ruhe einkaufen gegangen, hab mein Zimmer aufgeräumt, Wäsche gewaschen und somit mich 2 stundenlang mit etwasbeschäftigt, was zu dem Zeitpunkt absolut unnötig war, nur um eine mir unangenehme Aufgabe hinauszuzögern.
    Auch ohne PC findet man Sachen, die einen ablenken. Nennt sich Faulheit ^^


    Zitat

    Mich würde interessieren, wer die Studie finanziert hat. :P


    Paradox.
    Nein, wenn ich mich recht erinnere war es ein eutrales Forschungsprojekt.


    Falsch! Wir sind in dem Alter, wo man weiß, dass man NIE erwachsen sein wird. Das mit dem "Erwachsen sein" ist eine kindliche Vorstellung. In Wirklichkeit ist man mit 80 noch genau so ein Kindskopf wie mit 30 oder 16. Man, ist in der Regel nur in so mancher Hinsicht etwas desillusionierter.


    Also ich bin noch weit entfernt von den 30 Jahren ;)

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