Die Selbsttests habe ich mal durchprobiert. Von "Ihr Kind ist ein gewoehnlicher Internetverwender. Es verbringt vielleicht zwar ein bisschen zu viel Zeit im Internet, hat jedoch ueber seinen Gebrauch Kontrolle" bis "Bei Ihnen nimmt die Internetnutzung einen großen Raum ein. Sie haben vermutlich bereits Probleme mit der Umwelt und Ihre früheren Alltagsaktivitäten stehen hinter dem Internet zurück" ist alles da.
Muss aber anmerken, manche Fragestellungen sind mehr als unglücklich gewählt. Zum Beispiel sowas: "Beim Surfen sage ich mir "nur noch ein paar Minuten" und dann wird daraus doch wieder mehr." Wenn ich da an die Zeiten denke, in denen ich im örtlichen Buchhandel als Stammkunde wahrgenommen wurde, muss ich einfach mit dem Kopf schütteln. Habe Nächte durchgelesen, teils bis 2 Uhr, obwohl um 6 das Aufstehen für die Schule angesetzt war. Wollte auch immer nur wenige Seiten lesen. Mir fehlt es da einfach an Selbstkonsequenz, Telefonate mit meiner Schwester bspw. dauern auch um ein Vielfaches länger als jedesmal vorher angenommen.
Genauso die Frage nach dem: Ich habe mich durch das Internet geändert. Ja klar habe ich das. Und ich muss für mich selbst sagen, nicht unbedingt hin zum Schlechten. Mit alternativer Beschäftigung wäre ich heute wohl Hühnerfarmkleinbesitzer oder Gärtner geworden.
Und auch hier wieder: intensiv Bücher zu lesen hat mich auch verändert. Ebenso mein Umzug und mein Studienbeginn. Änderungen müssen nicht immer schlecht sein.
Alleine heute Morgen bin ich schon wieder 45 Minuten nur hier in diesem Forum unterwegs. Ich habe mal gelesen, dass Bill Gates seinen Kindern allenfalls eine Stunde pro Tag am PC erlaubt. Das spricht doch schon für sich.
Ich gehöre normalerweise nicht zu jenen, die Behauptungen nachspüren müssen. Meistens nehme ich sie als gegeben hin und argumentiere u.U. gegen. Aber bei dir habe ich mich mal bemüht und gleich mein erster und bisher einziger Fund stellt die Sache etwas anders dar.
ZitatSeine älteste Tochter dürfe nicht länger als zwei bis drei Stunden täglich vor dem Bildschirm verbringen, sagte Gates. Erst in diesem Jahr sei die Zehnjährige über die Schule auf den Computer und das Internet aufmerksam geworden. „Sie war sehr begeistert und entdeckte viele Computer-Spiele“, sagte Gates. Ihr Lieblingsspiel sei Viva Pinata, in dem es um die virtuelle Pflege eines Gartens geht. Dies dürfe sie unter der Woche täglich 45 Minuten spielen, am Wochenende täglich eine Stunde. Die restliche Zeit verbringe sie mit Hausaufgaben.
Erstens, sie ist 10. Ich selbst war mit 10 mit Lego beschäftigt.
Zudem spielt sie Gartenspiele. Gut, sie ist ja nun 10, also kann ich keinen hohen Anspruich voraussetzen. Aber sie spielt keine Kinderversionen von Löwenzahn, 3? oder ähnliches. Sondern ein Gartenspiel.
Es kommt eben darauf an, um welche Inhalte es geht. Pauschal gesagt spricht Fernsehen auch für sich. Wenn man die Angebote aber kindgerecht abwägt und keine spontane Beschäftigungsmethode vorliegt (nach dem Motto, bah, beschäftige dich mal Stunden allein), sehe ich darin kein Problem.
Ich bin aber ehrlich verwundert. Dachte dir liegt nicht viel am Personenkult?
Bspw. könnte man sich hinsetzen und eine Fremdsprache lernen und so weiter. Anstatt dessen sitzt man vor dem Gerät und spielt irgendwelche "Erfolge" frei, wonach einen später niemand jemals fragen wird. Es ist eigentlich verbrannte Lebenszeit.
Entschuldige, musste gerade lachen. Den Spruch mit der Fremdsprache hast du damals für Civ auch gebracht, bei EUIII sogar auch mal, da bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher.
Lass mal die Achievements außen vor. Stillen letztlich nur den Geltungsbedarf jener, die im wahren Leben mit der Anzahl der beendeten Beziehungen protzen würden.
Und verbrannte Lebenszeit mag alles sein. Es sollte kaum jemand darüber befragt werden, wie intensiv er in Foren diskutiert. Und dennoch hast du, als einer von vielen, sogar mal die Erkenntnis gehabt, man schule in Internetforen seine Diskussionsfähigkeit. Unverzichtbar für viele Bereiche des täglichen Lebens. Zeit am PC kann schädlich sein, ja. Aber es ist nicht zwingend so.