Computer- und Spielesucht - Der Weg zur Realitätsentfremdung

  • Ich bin ja selbst seit dem 5ten Lebensjahr mit Rechnern vertraut und arbeite als Softwareentwickler. Natürlich hatte ich als jugendlicher mal Phasen, in denen ich fesselnde Spiele vor meiner Umwelt bevorzugt habe. Aber dieser Fall, der ist mir ein eigenes Thema wert, das finde ich einfach nurnoch krank/krass, nennts wie ihrs wollt.


    http://www.n-tv.de/panorama/Vi…es-tot-article894478.html


    Wie Scheiße muss es den Leuten dort eigentlich gehen, dass man sich derat von der Welt abschottet? Oder bin ich auf der falschen Fährte. Egal wie schlecht es mir gehen würde, ein Kind ist für mich immer ein Grund weiterzumachen, ein Lebensinhalt. Wie kann man das aufgeben? Wie kann man sich derart von der Realität entfremden? Ich bin fassungslos...

    "I think there is a profound and enduring beauty in simplicity. In clarity. In Efficiency.
    True simplicity is derived from so much more than the absence of clutter and ornamentation.
    It's about bringing order to complexity."


    Jony Ive

  • Ich finde, manche Menschen sind einfach nicht geeignet Kinder zu haben. Computersucht ist für mich eine Sucht. Süchtige kümmern sich immer zuerst um sich und ihre Sucht und dann um alles andere. Ich glaube auch nicht, dass es den Südkoreanern schlecht geht, sie sind einfach nur in Computer vernarrt.
    Was ich nicht verstehe, wie so eine Familie Geld verdient. Wenn sie es sich leisten können tagelang im Internetcafe zu sein, muss doch irgendwer der beiden arbeiten...
    Ganz davon abgesehen steht in dem Artikel, dass das Kind geschlagen wurde, wenn man im Internet war, also im öffentlichen Internetcafe. Da muss doch Leuten auffallen, dass da was nicht stimmt.

  • Zumal die Dame schon wieder schwanger ist. Aber den Satz fand ich ja auch hammer:


    Zitat

    Nachdem schon vorher mindestens zwei Männer nach tagelangem, weitgehend pausenlosem Spiel am Computer gestorben waren


    Ich stell mir das vor... Martin wir gehen Billiard spielen, kommste mit? "Lasst mich zurück! Was zählt... ist die Mission!" ... nein ok nicht witzig... aber wie schafft man das??

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  • Sucht halt.
    Du spielst tagelang, isst kaum, schläfst kaum. Dann kommt vielleicht eine kleine Ruhephase (z.B. ist dir das Geld ausgegangen) und du kannst dich ein paar Tage regenerieren. Dann gehts wieder von vorne los. Nach ein paar Wochen oder Monaten bist du dann so geschwächt, dass du einfach an einem dieser Zock-Tage zusammenbrichst und an Unterernährung oder Wassermangel stirbst.
    Sowas wie Freunde dürften die zu dem Zeitpunkt auch gar nicht mehr haben. Ansonsten würden die versuchen, dich vielleicht aus dieser Lage zu bringen.

  • Mal wieder Sürdkoreaner, ist ja eigentlich nichts mehr ungewöhnliches das da Leute tot vom Stuhl kippen, ich meine die Jugs wo 72 Stunden am Stück Starcraft gespielt und dann gestorben sind, sind ja auch nicht deshalb gestorben weil sie geglaubt haben soziale Kontakte zu haben, dass ist nicht unbedingt etwas wofür Starcraft (1) groß bekannt ist.


    Ich zitiere mal Paracelsus: All Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist


    Das trifft es denke ich immer ganz gut, alles kann schädlich sein, wenn man es übertreibt.

  • Die Südkoreaner sind da aber auch ein wenig anfällig für. Dort ist es auch nicht ungewöhnlich wegen überarbeitung zu sterben, die haben sogar ein eigenes Wort dafür. Ich hab letztens ein Doku über einen Mangazeichner aus Seoul gesehen und der arbeitet zusammen mit seinem Team 14 - 17 Stunden am Tag und das fast ohne Wochenende und unter ständigem Zeitdruck von seinem Herausgeber.


    Das fängt dort auch schon in der Schule an. ich kann mich noch einen Artikel in einer Zeitung erinnern wo es um die Selbstmordrate unter Schülern geht, die sich aufgrund von schlechten oder auch nur durchschnittlichen Noten umgebracht haben. Die Südkorenaer sind da wohl weltweit trauriger Spitzenreiter.


    Da ist es dann nicht mehr so weit sich auch wegen virtullen Dingen bis zum geht nicht mehr vor den PC zu setzen (siehe Starcraft, oder Lineage ). Der im Eingangspost genannte Fall ist dann auch nur ein weiteres extremes Beispiel dafür.

  • Ich kann mir das garnich vorstellen, dass man mal für 2-3 Stunden dahockt und eig. nicht gestört werden will passiert jedem mal, aber den Sucht effekt versteh ich nicht, einem einigermaßen gefestigten Menschen kann das ja eigentlich nich passieren, der hat nämlich noch andere interessen. Außerdem fällt mir niemand ein, dem es nciht nach spätestens 4h allein vorm PC langweilig wird.


    Waren die 2 die bei Starcraft umgekippt sind Freunde? MP ist nämlich viel eher Suchterregend als SP, der wird nämlich auch nach zig Stunden nicht Langweilig. Aber 72h STARCRAFT, das wird mir schon nach 2Partien dermaßen langweilig!

  • Zitat

    Ich kann mir das garnich vorstellen, dass man mal für 2-3 Stunden dahockt und eig. nicht gestört werden will passiert jedem mal, aber den Sucht effekt versteh ich nicht, einem einigermaßen gefestigten Menschen kann das ja eigentlich nich passieren, der hat nämlich noch andere interessen. Außerdem fällt mir niemand ein, dem es nciht nach spätestens 4h allein vorm PC langweilig wird.


    Auf Anhieb fällt mir dazu ich selbst ein. Ich hab früher nächtelang Gothic, Diablo und M:TW gespielt, teilweise in den Sommerferieren vom frühen Abend bis es wieder Hell wurde. Hab dasselbe aber auch schon mit Büchern hinbekommen ...


    Zitat

    Waren die 2 die bei Starcraft umgekippt sind Freunde? MP ist nämlich viel eher Suchterregend als SP, der wird nämlich auch nach zig Stunden nicht Langweilig. Aber 72h STARCRAFT, das wird mir schon nach 2Partien dermaßen langweilig!


    Ich glaub nicht das es denen um soziale kontakte ging, die wollte einfach nur besser werden. Wie oben beschrieben sind die da extrem Erfolgsorientiert. Bei Starcraft gehts auch viel um skill, und dafür muss man viel Zeit investieren. Man sollte auch bedenken, dass es in Südkorea nicht ganz ungewöhnlich ist, mit Spielen seinen Lebenunterhalt zu verdienen. Jedenfalls solange bis man vom Militär gezogen wird, und dann erstma 2 Jahre raus ist, die man auch schwer wieder rausholen kann. Von daher ist der Zeitraum in der du mit Spielen Geld verdeinen kannst begrenzt. Man muss also in einem begrenzten Zeitraum so gut wie möglich werden, und dafür so viel wie möglich trainieren. In so einem Klima ist es nur eine Frage der Zeit bis da Irgendwer vom Stuhl kippt, und ich denke auch das wir die meisten Fälle hier gar nicht mitbekommen.

  • Man sollte auch bedenken, dass es in Südkorea nicht ganz ungewöhnlich ist, mit Spielen seinen Lebenunterhalt zu verdienen. Jedenfalls solange bis man vom Militär gezogen wird, und dann erstma 2 Jahre raus ist, die man auch schwer wieder rausholen kann.


    Als der bekannteste Starcraft Spieler Slayer_S Boxer zur Armee gezogen wurde, war sogar in den koreanischen Nachrichten, wurde von der Armee eigens ein Starcraft Team auf die Beine gestellt. Also nichts mit "Entkommen" ;)
    Dazu muss man aber sagen, dass die Leute den Status und das Einkommen eines Popstars haben und für ihr Leben ausgesorgt haben. Ist im Prinzip ein anerkannter Profisport.

  • Ich bin auch noch da. Ist eben Wochenende. Und man muss sagen, dass diese Art der Sucht zumindest für den Körper nicht ganz so schädlich ist wie zum Beispiel jedes Wochenende saufen zu gehen oder sich mit Drogen weg zu bomben. :D


    [align=center] :) Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Lion ()

  • Na pennt ihr noch ??? :ätsch: Müssta ma früher ins bettchen jehn. :D



    Ein wirklich aussergwöhnlicher Fall mit schlimmen Folgen. Computerspielsucht ist neben der Glücksspielsucht ein nicht ungefährlicher Bestandteil des westlichen Lebensstils geworden - bei einigen mehr, bei anderen weniger ausgeprägt. Im grunde ist jeder süchtig der " gern spielt ", doch die meisten Menschen entwickeln eben keine krankhafte Sucht und wissen sich gut zu beherrschen. Wissenschaftler erkennen die gleichen Symptome bei " Entzug ", wie bei einem Alkoholiker - es werden die gleichen Hirnregionen aktiviert. Die Folgen können soziale Verwahrlosung bis hin zum Tode, auch durch selbstmord, sein. Habe mal eine Reportage gelesen, wo sich jemand nur noch in äussersten Notfällen vom PC losreißen konnte, nichtmal Wasser lassen hielt dem davon ab ( man pinkelte häufig in Wasserflaschen ). :blink:

  • P.S. @ gigantus, JohnOlt, Monguntiacum, MrKaese, n0thin, Twilight wir brauchen eine Therapie!

    Und ich habe schon überlegt, ob es nicht zu peinlich ist, nochmal ins Forum zu gucken um die Zeit. ^^
    Aber das trainiere ich mir auch noch ab...


    ...das Schamgefühl.


    Abgesehen davon hat man in Fernost ja eine ganz andere Arbeitswelt. Da müssen ja sogar Arbeislose noch mindestens 48 Stunden in der Woche arbeiten. ;)
    Zu dem Thema habe ich auch mal eine Reportage gesehen, wo Japaner, um irgendwie mit dem für uns wohl unvorstellbar hohen Arbeitsstress, klarzukommen, in ihrer knappen Freizeit total verrückte Sachen machen, wie sich zum Beispiel das ganze Wochenende als Mangafiguren zu verkleiden und nur in bestimten Clubs zu leben, wo alle so rumlaufen um einfach in eine andere Welt zu fliehen und die deprimierende Realität zu vergessen.
    Andere tuen das sicher auch mit Computerspielen und haben irgendwann einfach keine Lust mehr, wieder in ihr Leben, das nur aus Arbeit besteht, zurückzukehren.


    Dazu kommt sicher noch dieser in Fernost stärker ausgeprägte Glücksspiel- und Sammeltrieb, der einer Spielesucht sicher nicht unförderlich ist.



    Wenn ich gerade mal bei Steam reinschaue, sehe ich, dass ich laut Steam in den letzten zwei Wochen 33 Stunden Mount & Blade gezockt haben soll. Das Dumme ist nur, dass ich eine Woche davon im Krankenhaus lag...ohne Internet... :unsure:

  • Seid ihr Internet- und oder Spielsüchtig 38

    1. Spiele sind nur ein Hobby und viel Zeit im I-Net zu verbringen ist heutzutage normal. (27) 71%
    2. Hier (vor dem Bildschirm) kann ich tun was ich sonst nicht kann. (12) 32%
    3. Was soll ich denn sonst machen? Gibt ja nichts hier... (11) 29%
    4. Ich vernachlässige mein soziales Umfeld für Internet/Spiele. (9) 24%
    5. Ich kann mir ein Leben ohne "Zocken" nicht vorstellen. (9) 24%
    6. Ich verbringe zu viel Zeit vor dem Computer, meine mich aber ändern zu können. (7) 18%
    7. So eine Sucht gibt es überhaupt nicht, alles eine Frage der Freizeitgestaltung. (4) 11%
    8. Ich werde irgendwann (freiwillig) mit dem "Zocken" aufhören. (4) 11%
    9. Ich halte mich selbst für süchtig. (3) 8%
    10. Ich würde gerne ohne Computerspiele leben. (2) 5%

    So Leute, folgender Artikel aus der Zeit hat mich dazu gebracht hier im Forum mal eine Umfrage/Diskussion über dass Thema Internet-/Spielsucht zu eröffnen:
    Internet: 560.000 Menschen in Deutschland gelten als onlinesüchtig | Digital | ZEIT ONLINE


    Umfrage ist anonym, hoffe also auf ehrliche und rege Beteiligung. Wer noch Antwortmöglichkeiten dazu haben möchte meldet sich. Wollen ja hier nicht unbedingt eine Selbsthilfegruppe gründen, aber eure Erlebnisse zum Thema interessieren mich. Denke auch bei dem Thema gibt es von der Wissenschaft und Forschung noch sehr wenige Erkentnisse, aber gleichzeitig wird dass Thema von Tag zu Tag aktueller, da unsere Welt sich auch immer mehr ins Virtuelle zu verschieben scheint (Gesellschaftstechnisch).



    Also ich fang mal an:
    Ich selbst halte mich nicht für süchtig, da ich auch bei längeren Zeiträumen ohne Spiele/Internet keine Entzugserscheinungen zu zeigen scheine. Ansonsten macht mir aber Sorgen dass es sich für mich mittlerweile eher unnormal ist, wenn ich an einem Tag unter der Woche mal nicht "zocke" (auch wenn es nur mal ne Stunde ist). Es scheint mir als ob sich dass für mich schon so (buchstäblich) "eingespielt" hat einen Abschnitt des Tages "online" zu verbringen. Auf der anderne Seite wüsste ich auch nicht was ich (unter der Woche) Abends sonst machen sollte, außer vor der Glotze oder dem PC-Bildschirm zu sitzen. Normal?
    Bei mir regt sich eben Unmut gegen diese Gewohnheiten und ich versuche dass selbst zu regulieren. Ich stehe ja auch kurz vor dem Abitur und will da nichts vernachlässigen.
    Wie seht ihr die Sache? Ähnliche Erfahrungen?

  • Auch wenn es anonym ist, hier meine drei Stimmen:
    Was soll ich denn sonst machen? Gibt ja nichts hier...
    Spiele sind nur ein Hobby und viel Zeit im I-Net zu verbringen ist heutzutage normal.
    Hier (vor dem Bildschirm) kann ich tun was ich sonst nicht kann.


    Zu den ersten beiden: Ich bin kein Partytyp, trinke nicht, unternehme nicht viel außerhalb, da meine Freunde alle in anderen Orten der Umgebung verteilt sind und dazu zocken die auch ganz gern. Mit Sportvereine habe ich es ja zwei mal versucht, wurde nix draus. Und deswegen will ich meine Freizeit mit etwas verbringen, was mich unterhält. Mit einem Buch kann ich mich tagsüber nicht stundenlang hinsetzen. Und im Fernsehen kommt meist nur Schrott. Da ist der PC der beste Weg zur Unterhaltung.
    Und klar (zu dem dritten) ist der PC einzigartig in seiner Art vielfältig zu sein und man kann damit eben vieles machen und interaktiv agieren (in Spielen) und das in den unterschiedlichsten Welten.


    Zur Frage, ob ich süchtig bin: Nein, garantiert nicht, auch wenn dauernd "Außenstehende" sagen, wir Zocker in unserer Kursstufe wären süchtig, "Suchtis" eben. Aber nein. Auf wochenlangen Klassenfahrten oder im Urlaub oder in der Schule vermisse ich den PC und das Zocken nicht. Um ganz ganz ehrlich zu sein, ist das eher das TWF, dass mehr Druck ausübt. Die Hotseats und alles was man verpassen kann, da ich nicht zu lang lesen will.


    Aber ich muss sagen, dass, wenn ich so Hausaufgaben oder andere Schulsachen an meinem Schreibtisch mache, werde ich schon immer mal abgehalten und mal ein Päuschen spielen (eher selten) oder immer mal Klicks im Internet. ABER: Ich bekomm das Schulzeug, Hausaufgaben und Lernen anscheinend VIEL besser hin, als so viele andere. Liegt vielleicht auch daran, dass ich kein schlechter Typ in der Schule bin.


    Und zuletzt bleibt zu sagen: Klar, ich zocke, wie du Grimbold, auch jeden Tag und verstehe nicht, warum ich nicht soll, wenn ich es kann. Aber es hat sich wirklich so entwickelt: Spiele, die ich schon länger gespielt habe und schon länger im Besitz habe, werden manchmal schon nach maximal ein oder zwei Stunden langweilig. Eigentlich fesseln mich nur neue Spiele richtig an den PC. Aber ich kaufe/kriege im Jahr gerademal 2,3 Spiele.


    Ich kann nur hoffen, und da werde ich mich durchsetzen, dass zum Studium alles abnimmt. Da wird auch erstmal Teilnahme im Forum zurückgeschraubt, z.B. keine Hotseats mehr usw.


    ________________________________________________
    EDIT: Vielleicht noch was anderes: Für Außenstehende ist es schwer, den Geist eines Gamers zu fassen. Das erfahre ich leider immer wieder. Wenn mein Bruder mal wieder bei BC2 herein schneit und kurz zuschaut, macht der sich schon allein darüber lustig, wenn ich sage, dass Server Regeln aufstellen und das der regelwidrig die Base angegriffen hat. Aber leider vergleicht man alle dann mit dem Ultimatum des Zockers. Wenn die irgendwelche Nerd-Gespräche von LoL(das Spiel ist gemeint) oder so hören, vergleichen die alle anderen auch damit.

    Steam-Profil


    "When the world rots, we set it afire. For the sake of the next world. It's the one thing we do right, unlike those fools on the outside." - Corvian Settler (Dark Souls 3)

    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

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