Diskussion zur Türkei

  • Soll die Türkei in die EU? 64

    1. Auf keinen Fall (35) 55%
    2. In ferner Zukunft vielleicht (12) 19%
    3. Wenn die Zeit reif ist auf jeden Fall (10) 16%
    4. Mir egal (4) 6%
    5. So schnell wie möglich (3) 5%

    In den letzten Tagen gab es einige Diskussionen rund um die Türkei und die Türken in Deutschland. Aktuell wurde das Thema aufgrund eines Anschlages/Unfalls ??? in Deutschland, bei dem 9 aus der Türkei stammende Menschen ums Leben gekommen sind.


    Der Vorfall ist anscheinend so sonderbar, dass der türkische Ministerpräsident Erdogan nach Deutschland kam. Ist sein Handeln wirklich nur aus Mitleid mit den Opfern so deuten oder stecken wahlstrategische Gründe dahinter? Immerhin leben einige Türken in Deutschland, die stimmberechtigt sind.


    Gleichzeitig schlug Erdogan vor, dass es in Deutschland Universitäten und Schulen geben soll, an denen ausschließlich türkisch gesprochen werden soll. Schon diese Bemerkung erregte die Öffentlichkeit. Man sollte aber nicht vergessen, dass es im Ausland auch deutsche Schulen gibt. Kann man dies aber miteinander vergleichen?
    Auch werden in der Türkei Minderheiten nicht gerade freundlich behandelt. Christliche Priester werden getötet und man stelle sich mal vor, dass türkische Geistliche hier getötet worden wären.
    Weiter werden die Kurden in der Türkei systematisch unterdruckt. Ihre Sprache ist verboten. Kann man also von anderen fordern die türkische Sprache im Ausland zuzulassen, während man im eigenen Land die Sprachen der Minderheiten verbietet?


    Gleichzeitig forderte Erdogan seine Landsleute auf sich in Deutschland zu integrieren, aber sich nicht zu assimilieren. Hiermal ein interessanter Artikel aus der FAZ zu dieser Thematik.


    Ich habe diese Diskussion mit der Frage nach dem EU-Beitritt der Türkei verknüpft. Für mich ist die Türkei mehrheitlich in Asien anzusiedeln, weswegen da schonmal ein Definitionsproblem entstehen würde, immerhin heißt es Europäische Union. Darüberhinaus ist die Kultur zur europäischen zu verschieden. Freundschaft ja, aber bitte außerhalb der Institution EU. Auch ist die Türkei noch kein demokratisch geprägtes Land und wird es kurzfristig auch nicht werden. Da stehen unteranderen der Zypernkonflikt und die Kurdenfrage noch im Weg.


    Aus diesem Grund bin ich im Moment klar gegen einen Beitritt, denke aber, dass in 20-30 Jahren die Situation eine andere sein könnte. Deswegen geht meine Stimme an "In ferner Zukunft vielleicht".

  • Ich hab auch für "In ferner Zukunft vielleicht" gestimmt.


    Warum ein Land aufnehmen was so nah an einem Krisenherd ist...ja, dann müsste die Bundeswehr erst Recht Truppen entsenden(anderes Thema).


    Auch steigt die Einwohnerzahl schnell an ind er Türkei...sie würde, wenn sie in der EU ist, versuchen diesen Fakt zu ihrem Nutzen auszulegen.
    Wenn schon "klein" Polen sich aufspielt, dann erst Recht die Türkei.


    Auch muss die EU sich erstmal wieder festigen...erstmal die Verfassung stemmen.
    Wir sollten erstmal einige Jahre keine neuen Mitgleider aufnehmen.

  • In ferner Zukunft vielleicht.


    Die Türkei ist zwar ein europäisches Land, aber der Islam zeigt zur Zeit ein paar Tendenzen die mit einer nach den westlichen Werten geprägten EU nicht vereinbar sind. Sicher die Türkei ist in den Ballungszenstren zum Teil recht westlich eingestellt, aber auf dem Land schaut das sehr anders aus. Für die EU zeigt sich da ein Dilemma auf. Wenn man die Türkei jetzt aufnimmt könnte man die stärkeren islamistischen Tendenzen vielleicht zurückfahren. Dies muss aber nicht passieren. Die Entwicklung kann, auch trotz Aufnahme in die EU, so weiter gehen, wie bisher, und dann hat man eine Türkei in der EU die vieles torpediert. Das Risiko und die derzeitigen Ungewissheiten sind zu groß.


    Den Auftritt von Präsident Erdogan empfinde ich als befremdlich und weiß so recht nicht was man davon halten soll.

  • Schon 6 Stimmen und keiner will was dazu sagen? :grübel:

    Habe für "in Zukunft gestimmt", kann aber im Moment nicht allzuviel schreiben, kommt aber noch. Schließe mich meinen Vorpostern an, die Zeit ist einfach noch nicht reif, wobei die Türkei ein gerade wirtschaftlich für die EU starkes Mitglied werden könnte, die Religion sehe ich nicht als Problem an, eher die Menschenrechte, Korruption, Währungsturbulenzen und Grenzlage zum "heißen Osten", also Syrien, Irak etc. Ein EU Mitglied, das Aussengrenze zu diesen Staaten ist, muß anders auftreten. Es kommt aber noch mehr von mir.

  • Es ist immer schwer sowas zu sagen ohne missverstanden zu werden, aber ich bin nicht für einen Beitritt, ich habe viel gegen die türkische Kultur und deren Einstellung, es gibt Ausnahmen aber das sind eben nur Ausnahmen.


    Es gibt auch viele Bücher und Reportagen über das Thema, die einfach entsetzlich sind.


    Habe für "Auf keinen Fall" gestimmt, für mich gehört die Türkei auch nicht wirklich zu Europa, schon zweimal nicht wenn man den Ursprung der Türken beachtet.

  • Kulturelle Bedenken und / oder Religion, darüber gibt es wohl Uneinigkeiten, aber an der Geographie würde ich das jetzt nicht festmachen. Ob jetzt ein zukünftiges Mitgliedsland innerhalb Europas liegt oder in Asien oder Afrika, das ist doch egal, solange die Werte, Regeln und Kriterien erfüllt werden, kann man doch die Währungsunion, Zoll - und Handelsverflechtungen ausweiten, würde mich da nicht so sehr auf das "E" in EU festlegen, das ist doch nur ein Name, der wohl historisch bedingt so gewachsen ist, muß ja nicht fix bleiben, man kann das doch einfach "WU" nennen. Wenn ein Land wie die Türkei oder Marokko all dies erfüllt, was erwartet wird, dann erweitern wir eben nach Afrika und Asien; das war jetzt wohlgemerkt nur auf die Geographie bezogen.

  • Sollen die doch ihren eigenen Kegelverein gründen, die Osmanische/Islamische Liga wieder ins Leben rufen oder wie auch immer :rolleyes: , für mich steht das E in EU nach wie vor, alles was nicht Europa ist gehört da nicht rein und Turkvölker oder die Türken an sich sind nicht Europa.


    Eine Änderung käme wenn es nach mir ginge auch langfristig nicht in Frage.
    Bei der Türkei hört bei mir der Spaß auf, auch wenn es wirtschaftlich oder wie auch immer Vorteile hat, an einem Zusammenrücken bin ich in dem Fall nicht interessiert.

  • AEA ist wie immer der perfekte Vorredner...


    EU und Türkei? Ohne mich, soviel steht fest. Davon abgesehen, dass die Türken sich im Verlaufe der Geschichte zu viele "Frechheiten" die hauptsächlich auf Unkenntnis und völliger "Verdummung" beruhen, herausgenommen haben, verstehe ich die Diskussion an sich nicht.


    Sollte die Türkei die ja laut geographischer Lage noch nicht einmal oder nur zum winzigsten Prozentsatz auf dem Europäischen Kontinent liegt wirklich zur Europäischen Union gehören? Für mich albern, da die Türken nur zur erwähnen, ursprünglich Zentralasiaten waren und ihr Land noch dazu tatsächlich zu Asien gehört, auch in heutiger Zeit...


    I hate them, but not all of them...maybe...

    Dort wo man zu dumm und zu borniert ist euch zuzuhören - Haltet euch nicht auf, geht weiter.


    (Klaus Kinski) Jesus Christus Erlöser

  • Sollte die Türkei die ja laut geographischer Lage noch nicht einmal oder nur zum winzigsten Prozentsatz auf dem Europäischen Kontinent liegt wirklich zur Europäischen Union gehören? Für mich albern, da die Türken nur zur erwähnen, ursprünglich Zentralasiaten waren und ihr Land noch dazu tatsächlich zu Asien gehört, auch in heutiger Zeit...


    Erstmal Hallo und willkommen im Forum. :welcome: Immer schön neue Gesichter zu sehen. :wave:


    Dem ersten Argument kann ich nur zustimmen, da ich es genau so sehe.


    Beim zweiten muss aber Widersprechen. Die Herkunft eines Volkes sollte keine Rolle spielen, schließlich stammen wir wahrscheinlich alle aus Afrika bevor sich unsere Ururur(usw.)-Ahnen auf den Weg nach Europa gemacht haben. Die Entscheidung, ob ein Land in die EU kommt, sollte nicht an Hand der ethnischen Herkunft begründet werden.


    Viel wichtiger sind für mich Fragen nach dem demokratischem Sytem. Demnach gehört die Türkei noch nicht in die EU (Bulgarien und Rumänien im übrigen auch nicht).


    Wenn die Welt zusammenwächst, kann es für alle nur besser werden. Instiutionen wie die EU sorgen für Frieden innerhalb Europas. Ein Krieg zischen Deutschland und Frankrein oder England ist nicht mehr vorstellbar, weil man politisch und wirtschaftlich zusammengewachsen ist. Aus diesem Grund sollte man kein Land den Weg in so eine Gemeinschaft verbauen. Ob diese Organisation dann EU oder wie auch immer heißt, ist dann nur noch eine Definitionsfrage. Aus der EG wurde ja schon die EU. Was spricht also dagegen, wenn in 50 Jahren aus der EU, die Europäisch-Asiatische-Union wird?


    Natürlich muss bis dahin viel passieren. Die Regeln und Gesetze der EU lähmen den Betrieb ja heute schon. Wenn sich da aber was tut, spricht nichts dagegen, immer mehr Länder in einer Gemeinschaft (unter welchen Namen auch immer) zu vereinen.

  • Jup, genau so ist es. Ist doch völlig egal, aus welcher Ecke der Welt Beitrittkandidaten kommen, so lange sie sich an die Regeln halten und jeder davon profitieren kann, meinetwegen. In 250 Jahren haben wir dann eine Weltunion ohne Grenzen mit Standardwährung, einer Verfassung, keine Kriege mehr und alle haben genug zu essen. Wüßte nicht, was dagegen spricht. In den letzten Jahren wurde es aber ein wenig übertrieben mit den Neuaufnahmen, möglicherweise folgt jetzt noch Kroatien und dann sollte es auch mal gut sein für´s erste.


    Zur Türkei: türkische Universitäten müssen jetzt nicht unbedingt sein, ist ja auch nicht gerade förderlich für die Intergration, wenn man noch mehr "unter sich" ist als ohnehin schon. Hab auch keine Probleme damit, wenn Moscheen gebaut werden ( passiert bei uns auch gerade auf dem Land ), so what. Warum sollen die hier lebenden Türken nicht in ihren Gotteshäusern beten dürfen.


    Zitat

    Davon abgesehen, dass die Türken sich im Verlaufe der Geschichte zu viele "Frechheiten" die hauptsächlich auf Unkenntnis und völliger "Verdummung" beruhen, herausgenommen haben, verstehe ich die Diskussion an sich nicht.


    Von welcher Verdummung und Frechheiten sprichst Du denn?


    Ach ja auch von wir ein "Herzliches Willkommen".

  • Den Gruß zurück Alexios, ich freue mich auch dass ich hier bin, wobei ich bereits Mitglied eures alten Forums war, aber leider nicht posten wollte, so seltsam das klingen mag... egal...


    Manche oder besser gesagt viele deiner Worte sind an sich wirklich durch und durch in von einem versöhnlichen und offenherzigen Ton begleitet, es ist mitunter bewundernswert dass sich manche Leute fast ohne jedes Vorurteil zu erkennen geben. Leider kann ich mich wie zu erwarten nicht anschließen, wie es fast immer der Fall bei Diskussionen ist...


    Ja, die Türkei ist vor allen Dingen auf politischer und damit verbunden rechtlicher Ebene wohl noch nicht oben auf, wie sich, es mag ein blödes Beispiel sein, an dem Verbot des Tragens von Kopftüchern in Schulen zeigt, dass ja mittlerweile aufgehoben wurde. Ich persönlich bin dann doch der Meinung, dass man zu seinem Glauben stehen darf, solange man seine Überzeugung anständig begründen kann, was leider fast nie der Fall ist.


    Das große Problem an der Geschichte ist folgendes, sicher mag deine Ansicht zumindest wie ich das sehe von zwischenmenschlichen Aspekten geprägt sein und das ist auch gut so, nur leider kann ich im Falle der Türkei, bei der mir immer das Osmanische Reich vor Augen schwebt weder vergeben noch vergessen. Vielleicht ändert sich das eines Tages, aber eher nicht, da ich mitunter kein Vertreter der Theorie bin "Wir alle zusammen sind Brüder." dies natürlich vor allen Dingen skeptisch auf die "darwinistische" Lehre bezogen, die ich persönlich nicht für wahr halte, oder um keine Missverständnisse entsehen zu lassen ab und an anzweifle. Ich denke, das führt jetzt zu weit, also lasse ich das.

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    (Klaus Kinski) Jesus Christus Erlöser

  • Die heutige Türkei hat aber mit dem Osmanischen Reich genau so viel gemein, wie die BRD mit dem 3. Reich, so viel mal zur Geschichte. In der Türkei läuft sehr viel verkehrt, das stimmt und in den nächsten 20 Jahren ist sie noch nicht mal ansatzweise ein Beitrittskandidat, aber auch dort sind Religion und Staat strikt getrennt. Die Türkei ist ein verläßlicher Partner in der NATO und das schon seit Jahren. Auf militärischer Ebene klappt die Partnerschaft doch auch, warum nicht auch auf wirtschaftlicher? Wie sind denn die EU Beitrittsgegner persönlich davon betroffen, würde mich mal interessieren? Was ändert sich in Eurem Leben, wenn die EU oder wie auch immer man das ganze dann nennen wird, an der syrischen Grenze endet?

  • Die Türkei hat natürlich auch heute noch etwas mit dem Osmanischen Reich zu schaffen, man keine seine eigene Identität nicht erkennen wenn man die Geschichte und damit verbunden Fehler übergeht und verdrängt.


    Ebenso sicher hat sich einiges geändert, da stimme ich zu, und an sich sind deine Ansichten ebenso wie die von Alexios wirklich in Ordnung, aber man sollte sich Schandtaten sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart vor Augen führen und nicht vergessen und damit entschuldigen, wenn es nicht angebracht ist. Ist es nicht zum Teil verständlich, dass man zu Recht eingenommen ist?


    Eines Tages wird die Türkei Mitglied der Europäischen Union sein, daran lässte sich wohl nicht rütteln, wir werden das Beste daraus machen müssen. Ich hoffe du hast Recht, und wir werden Vorteile daduch genießen, nicht so sehr wirtschaftliche, sondern vielmehr Zwischenmenschliche...

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  • Also ich denke: die Deutschen sollten sich bei Kritik an den "Schandtaten" anderer Nationen mal gaaanz hinten anstellen.


    Zitat

    Eines Tages wird die Türkei Mitglied der Europäischen Union sein, daran lässte sich wohl nicht rütteln, wir werden das Beste daraus machen müssen. Ich hoffe du hast Recht, und wir werden Vorteile daduch genießen, nicht so sehr wirtschaftliche, sonder vielmehr zwischenmenschliche...


    Wieviele Deutsche nutzen denn effektiv die Vorteile der Mitgliedschaft, z.B. die Wahl des freien Wohnsitzes? Könntest Du dir vorstellen, nach Lissabon zu ziehen und dort zu leben und zu arbeiten? Eine Mitgliedschaft bietet doch unendlich viele Möglichkeiten, nicht nur wirtschaftlich. Man gibt doch seine Identität nicht auf, wenn die Anzahl der Mitglieder ansteigt. Fühle mich immer noch als Deutscher, ob wir jetzt den Euro haben und keine Grenzen mehr zu Tschechien oder Frankreich oder nicht; im Gegenteil: wenn es nach mir ginge, machen wir aus allen 220 Staaten weltweit eine Union.

  • Ja Deutschland und Österreich die in allerlei Hinsicht einen Staat darstellen müssten, haben sehr wohl eine unrühmliche Vergangenheit, wie viele andere Staatengebilde der Geschichte auch.


    Allerdings gehört Deutschland unwiderruflich zu Mitteleuropa, was man von der Türkei nicht behaupten kann. Doch ich sehe der Begriff EU wird von der Bevölkerung an sich nicht sonderlich ernst genommen, oder besser gesagt spielt es keine Rolle, solange für sie angenehme, wirtschaftlich stabile und starke wenn auch nicht eurpäische Staaten fortan zur EU gezählt werden würden.

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    (Klaus Kinski) Jesus Christus Erlöser

  • Doch ich sehe der Begriff EU wird von der Bevölkerung an sich nicht sonderlich ernst genommen, oder besser gesagt spielt es keine Rolle, solange für sie angenehme, wirtschaftlich stabile und starke wenn auch nicht eurpäische Staaten fortan zur EU gezählt werden würden.

    Eben, zähle mich auch dazu, darum geht es doch. Wenn die Vorteile die Nachteile überwiegen, kann man auch Neuseeland mit aufnehmen, darüber würden sich wahrscheinlich nur 10% der Leute aufregen, die die Türkei mit dem Argument "nicht Europa" ablehnen. Die EU ist nun mal eine wirtschaftliche Zweckgemeinschaft und der Unterscheid zwischen einem Griechen und einem Finnen ist jetzt auch nicht viel kleiner als der zwischen einem Iren und einem Türken, außer dem Glauben natürlich. Und nochmal zum Kopftuch: auf Sizilien rennen mindestens 5 x so viel Hardcore Katholiken rum wie es konservative Muslime in der Türkei gibt.

  • Die EU ist nicht nur eine Wirtschaftsgemeinschaft.


    Die EU besteht aus den drei Säulen EG (Wirtschaftzusammenarbeit), Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitk und Zusammenarbeit von Polizei und Justiz. Klar liegt der Schwerpunkt auf der EG, aber die EU gibt mittlerweile so viele Richtlinien vor, dass 90% der Gesetze in Deutschland aus Brüssel kommen.


    Religion spielt zur Zeit noch eine zu große Rolle, weswegen in meinen Augen dies ein Grund ist, die Türkei erstmal nicht aufzunehmen. Vorallem gibt es dort zur Zeit Tendenzen, in denen die Trennung von Kirche und Staat aufgeweicht werden. Zum Beispiel düren an türkischen Universitäten wieder Kopftücher getragen werden. Auch die Rede von Erdogan zur Integration und Assimilierung - ob jetzt aus wahlstrategischen Gründen oder nicht - sollte man im Hinterkopf haben. Er ist schließlich kein Lokalpolitiker, der sowas von sich gegeben hat.

  • Hab ja geschrieben, daß sich noch einiges ändern muß, bevor man sie aufnimmt; vor 20 Jahren wird da nix passieren und ich denke schon, daß die Religion in diesem Fall völlig außen vor sein sollte, das wird total überbewertet. Ich kann doch nicht in der EU Religionsfreiheit propagieren, dies in die Verfassungen schreiben und genau das dann als Argument verwenden? Islamistische Spinner kommen auch so nach Europa, ob die Türkei jetzt dabei ist oder nicht.


    Zitat

    Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitk


    Die Türkei ist auch in der NATO, da hat man ja schon Übung in der Zusammenarbeit.


    Zitat

    Wirtschaftzusammenarbeit


    Ein Riesenmarkt mit Millionen von Abnehmern tut sich da auf, wäre auch gut für unsere Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze. Malta, Estland oder Zypern hat nicht dieses Potential.


    Zitat

    Polizei und Justiz


    Yup, das große Problem. Daran müssen die noch ganz lange arbeiten, stimmt. Man sollte meiner Meinung nach auch endlich mal anfangen, ernsthafte Gespräche über eine mögliche Aufnahme zu führen und nicht immer gleich von vorneherein ablehnen, vielleicht gibt das auch einen Ruck nach vorne und die nötigen Reformen werden schneller angestoßen als wenn man in der Türkei das Gefühl hat, es wäre doch sowieso egal, wenn man etwas ändert, man kommt nicht in den Eliteclub. Das ist meiner Meinung nach das völlig falsche Signal, mir würde dann auch die Motivation nach Änderung fehlen.

  • Hab ja geschrieben, daß sich noch einiges ändern muß, bevor man sie aufnimmt; vor 20 Jahren wird da nix passieren und ich denke schon, daß die Religion in diesem Fall völlig außen vor sein sollte, das wird total überbewertet. Ich kann doch nicht in der EU Religionsfreiheit propagieren, dies in die Verfassungen schreiben und genau das dann als Argument verwenden? Islamistische Spinner kommen auch so nach Europa, ob die Türkei jetzt dabei ist oder nicht.

    So einfach ist es nicht, wenn diese islamistischen Spinner einen ganzen Staat kontrollieren und dieser auch noch Teil der EU ist, dann haben wir enorme Probleme. Grundsätzliche sollte die Religion zwar keine Rolle spielen, aber in der Realität sieht manches anders aus.


    Der Türkei eine Aufnahme verweigern, weil sie nicht in Europa liegen kann ich nicht zustimmen. Was sollen den die Ungarn sagen. Die Magyaren kamen auch aus den Steppen Asiens oder die Bulgaren und Spanier, wieviel arabisches Vorfahren haben die.


    Die EU kann echten Vorbildfunktion haben für den Rest der Welt.

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