Diskussion zur Türkei

  • Als Gegenargument dazu könnte man nennen:


    "Die deutschen Wähler müssen damit leben wen sie gewählt haben, genauso wie die Briten mit dem Brexit leben müssen, aber die Türken in Deutschland müssen eben nicht unter Erdogan leben."
    Bei dem knappen Gesamtergebnis und den sehr deutlichen Ergebnissen im Ausland (75% ja in Österreich z.B.), wäre es sogar möglich, dass es in der Türkei selbst mehr nein als ja gab, und die Stimmen aus dem Ausland die Abstimmung entschieden haben. (vorausgesetzt es waren nicht sowieso insgesamt mehr nein-Wähler)

  • Deutsch-türken sind in der städtischen Türkei Türken zweiter Klasse und man schaut auf sie herab. Nachkommen von Bauern und Bergarbeitern.


    Das steht dann aber im Widerspruch zur Türkei. Dort hat die Stadtbevölkerung mehrheitlich gegen Erdogan gestimmt. In Deutschland gibt es "nur" Stadtbevölkerung und die haben für Erdogan gestimmt.



    Cem Özdemir hat sich zur perfekten hassfigur für die deutsch-türken entwickelt und hat sie nicht abgeholt. Stattdessen hat er mit jedem Antierdogan Einsatz sie hinter Erdogan gestärkt. Er hat es persönlich genommen was auch berechtigt ist, er hätte sich jedoch als Politiker besser unter den deutsch-türken verkaufen müssen. So hat er es zu einer Sache zwischen ihm und Erdogan gemacht und jeden Einfluss den er hatte verspielt.


    So wie ich ihn erlebt habe, ist er in diesem Punkt seiner Aufgabe als Oppositionspolitiker gerecht geworden. Er hat das harte Vorgehen der türkischen Regierung nach dem "Putschversuch" deutlich stärker kritisiert als die Bundesregierung.


    Das es dazu kommen konnte liegt aber auch in der mangelnden Integration der Türken in Deutschland.


    Hier gibt es noch erheblich Defizite, ist aber immer als zweischneidiges Schwert zu betrachten. Hier reicht es nicht zu sagen: "Staat mach mal", sondern die Integration muss auch von der Bevölkerung gewollt sein.

  • Ich finde es immer wieder lustig wenn ausgewanderte Völkerschaften im sozial eher besser gestellten Westen leben und dann den stolzen Türken, Albaner, Serben etc etc raushängen lassen und ihr altes Heimatland von wo ihre Eltern ausgewandert sind weil es dort eben so beschissen ist zu leben über alles andere stellen :D So die meisten türkischen Mitbürger :) Wenn man die vielen Internetdiskussionen liest (z.B. Wahl in der Türkei ) und deren mit Türkeifahnen voll gestopften Profile anschaut bekommt man den Eindruck deren nationaler ethnischer Stolz keine Grenzen kennt :D Doch auf was sie stolz sind weis ich noch nicht :D :D Wie lachhaft sie alle sind. Für ihre jetzigen Heimatländer Deutschland, Österreich, Belgien empfinden sie keine Liebe oder zumindest ein bisschen Dankbarkeit. Von 5 Türken vielleicht einer und da auch eher die alten die noch wissen wie es damals in den anatolischen Dörfern war....

  • Dafür gibt es sicher mehrere Faktoren. Von Türken werden nur solche aufgezählt die die Schuld bei den Einheimischen sehen. Was Politik betrifft so sind wir Europäer auch nicht zufrieden aber viel kann man da nicht machen. Es gibt aber keine Rechtfertigung für Erdogans "Aussetzer" die leider keine waren. Gewisse Aussagen spiegeln die Einstellung und Gedanken vieler Türken wider. Das kannst auch du Saladin nicht leugnen ;) Ich als österreichisch/tschechischer Europäer sehe mich, meine Familie, meine Völker meine Heimat, mein Europa unmittelbar bedroht dadurch.

  • Damit bestätigst du meine Annahme dass die hier lebenden Deutsch-Türken immer noch Bauern sind. Bauern die sich von ein paar Leitsätzen umgarnen lassen und nicht fähig sind sich ihr eigenes Weltbild zu erschaffen. Wie kann man einen Mann unterstützen der Nazi-Deutschland als effezient betrachtet? Da würden bei mir als der letzte Horst doch sofort die Alarmglocken angehen.


    Und deinen Satz zur Integration liest sich auch extrem einseitig, nach dem Motto nur der Staat hat es versäumt. Und wenn ich mir die Zusammenschnitte anhöre von den Deutsch-Türken die für ja gestimmt haben, dann merke ich schon wieder selbst die ende 20er und 30er sprechen alle nur gebrochen Deutsch. Aber wahrscheinlich kommt dann wieder das Argument wir wollen euch doch gar nicht hier. Dann leiern wieder einige ihre Opferrolle runter. Ich kann es nicht mehr hören. Persönlich glaube ich sogar das jede andere muslimisch geprägte Bevölkerungsgruppe, wie Araber oder Perser hier 100mal besser integriert ist als die Türken.


    Gestern erst wieder war ich im Heimatort meiner Freundin und welche Menschen sind mir wieder sauer aufgestoßen , fünf türkische Jungmänner die wieder auf dicke Hose machten auf einem Familienfest. Ehrlich gesagt, so dumm diese Aussage auch ist, aber ihr Männer könnt gerne in die Türkei zurückkehren aber die Frauen behalten "wir", bei denen sehe ich ne Menge Potenzial.

  • Man wird wohl kaum eine ganze Bevölkerung oder Bevölkerungsgruppe über einen Kamm scheren können.

    Stimmt, kann man nicht. Man kann aber sagen, dass es doch sehr nervig ist, dass es in Deutschland eine derart große Anzahl von Menschen gibt, die selbst nicht in der Türkei leben WOLLEN, aber dennoch einen derart mächtigen Einfluss ausüben (hätte Erdogan eigentlich ohne die Stimmen aus Deutschland auch geqwonnen?). Und es nervt mich, dass man diesen Leuten hier in Deutschland eine Bühne geboten hat, ihre in Teilen äußerst dummen Sprüche zu klopfen (ich verweise hier mal auf Xtra3, die haben mit gefälschten Umfragen vor einer Propaganda-Veranstaltung die Dummheit offenbart). Und mich nerven die Autokorsos, die es merkwürdigerweise nur nach Wahlen in der Türkei und nach Länderspielen der Türkischen Nationalmannschaft gibt. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Türkische Kolonne nach einer Bundes- oder Landtagswahl gesehen zu haben, und auch nicht, als ein Türkisch-Stämmiger Vorsitzender der Grünen wurde.


    In meinen Augen ist das übrigens auch kein "Bashing" sondern eine typisch Deutsche Reaktion auf eine fremdkulturelle Zurschaustellung von Emotion im Zuge eines Fremdkulturellen Ereignisses. Man sollte es daher nicht überbewerten. :kaffee:

  • Mmh, wäre mal interessant zu wissen, ob und wie viele Deutsche im Ausland wählen gehen.
    Tausende von Rentnern in Spanien beispielsweise.
    Denke nicht, daß da groß Aufsehen gemacht wird, wenn sie ( wie so ziemlich jeder Ü65 ) die Union wählt.
    Ja ja ich weiß; sind ja viel weniger und das Zünglein an der Waage sind sie auch nicht. Dennoch wählen sie eine Politik, die sie selber nicht betrifft.

  • Mmh, wäre mal interessant zu wissen, ob und wie viele Deutsche im Ausland wählen gehen.
    Tausende von Rentnern in Spanien beispielsweise.
    Denke nicht, daß da groß Aufsehen gemacht wird, wenn sie ( wie so ziemlich jeder Ü65 ) die Union wählt.
    Ja ja ich weiß; sind ja viel weniger und das Zünglein an der Waage sind sie auch nicht. Dennoch wählen sie eine Politik, die sie selber nicht betrifft.

    Der Vergleich hinkt an allen Ecken und Enden. Merkel möchte hier keine Diktatur aufbauen oder ähnliches.


    Saladin ist ein parade Beispiel, ohne zu wissen ob er überhaupt Türke ist, das immer allen anderen die Schuld in die Schuhe geschoben werden soll.


    Seinen Post, den ich zitiert habe, fängt damit an dass die Deutschen Medien die Deutsch-Türken dazu getrieben haben Erdogan zu wählen. Dann kommen die städtischen Türken aus der Türkei die den Deutsch-Türken das Gefühl geben zweitrangig zu sein. Danach folgt das Versagen des deutschen Staates in der Integration. Danach pickt er sich Cem-Özdemir heraus. Darauf folgt die Verschwörung der Niederlande, Deutschland und Dänemark gegen die Türken.


    Mir tun die armen Deutsch-Türken so leid, dass sie komplett fremdbestimmt werden, immer sind die anderen schuld! *Ironie zu ende


    Also mal ganz ehrlich, wen soll ich noch ernst nehmen!?


    Gestern auf der Arbeit noch mit einem Kollegen geschrieben, der für "Ja" gestimmt hatte. Warum? Nunja, er findet Erdogan toll, er ist ein starker Präsident der für Stabilität sorgt. Nur würde er nicht mehr dort Urlaub machen, die Angst sei zu groß vor der Willkür die dort jetzt ensteht. Und der gute Kollege ist ein Abiturient!!!

  • Der Vergleich hinkt an allen Ecken und Enden. Merkel möchte hier keine Diktatur aufbauen oder ähnliches.

    Es war auch nicht als Vergleich gedacht. ;)
    Es ging um das Grundargument, Bürger im Ausland würden für ein Land wählen, dessen Auswirkungen der Wahl man nicht selber zu spüren bekäme.
    Und DAS ist bei den Rentner auf Malle nicht viel anders als bei den Türken hier.

  • Häh?
    Erwartest Du von einer Schule, daß sie einem die Welt erklärt?
    Es gab mal Zeiten, da befähigte das Abitur oder auch nur der geistige Intellekt für den Besuch eines Gymnasiums ( u.a. selbständiges Denken ), solche Aufgaben alleine zu lösen.


    Abitur stand mal für gewissen Befähigungen, da hat er nicht ganz Unrecht.

  • Der Unterschied zu Björn Höcke und meinem Kollegen ist aber dass mein Kollege für eine Diktatur ist aber nicht in dieser Leben will. Höcke steht zu min. für seine Meinung ein auch wenn diese Meinung total bescheuert ist.


    Ich weiß nicht ob ihr zu eurer Schulzeit anwesend wart, aber das Thema Nationalismus/Nationalsozialismus wurde zumin. bei mir 8 Jahre lang eingprügelt. Da müsste doch bei jedem Abiturienten was hängen geblieben sein, zumin. soviel dass man Parallelen erkennen kann.

  • Die Schule soll einem Schüler dabei helfen, selbständig zu denken. War zumindest in meiner Zeit so.
    Die Fähigkeit geben analytisch zu denken, nicht Dinge vorkauen und zum Auswendiglernen nach Hause schicken.
    Nicht eine Meinung vermitteln, sondern die Fähigkeit eine eigene Meinung zu entwickeln.
    Wenn dann nach 13 Jahren Schule die Schüler 25 verschiedene Meinungen haben, ist doch egal, solange sie selbst entwickelt wurden.


    @Höcke; Deppen gab´s auch zu meiner Zeit und ich bin älter als der. ;)

  • @Hades85


    Dennoch findet die politische Meinungsbildung meiner Erfahrung nach eher im Umkreis Familie/Bekannte statt und nicht in der Schule.


    ----


    @Mogges


    Ich denke es gibt eine erhebliche Differenz zwischen dem was Schule sein sollte und dem was am Ende wirklich bei rum kommt.


    Setz dich doch mal in ein aktuelles Erstsemester an der Uni, da sind die Leute frisch aus dem Gymnasium aber stellenweise zu dumm um geradeaus zu laufen.

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